Im Iran. Wenn Weltpolitik auf Menschen trifft. Ein Reisebericht und Kulturführer - Cornelius  Adebahr - E-Book

Im Iran. Wenn Weltpolitik auf Menschen trifft. Ein Reisebericht und Kulturführer E-Book

Cornelius Adebahr

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Beschreibung

Iran und die USA – dieses Verhältnis steht für die große Konfrontation in der Weltpolitik. Bei näherer Betrachtung eröffnen sich aber ganz unerwartete Perspektiven auf persisch-amerikanische Ähnlichkeiten. Dazwischen findet sich – weltpolitisch betrachtet – Europa, das mal engagiert, mal eher hilflos zu vermitteln versucht. Und schließlich gibt es all die Menschen, in Iran und den USA, in Diplomatie und Wirtschaft, die diese Auseinandersetzung hautnah erleben. Von 2011 bis 2016 lebte der Autor zunächst in Teheran, anschließend in Washington, D.C. Als Politikwissenschaftler, Ehemann einer deutschen Diplomatin und Vater zweier heranwachsender Söhne kann er drei ansonsten oftmals getrennt betrachtete und beschriebene Ebenen – die Menschen, das Land sowie das internationale Umfeld – in einer Zusammenschau verbinden.

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Seitenzahl: 237

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Impressum

eBook-Ausgabe: © CulturBooks Verlag 2017

Gärtnerstr. 122, 20253 Hamburg

Tel. +4940 31108081, [email protected]

www.culturbooks.de

Alle Rechte vorbehalten

Covergestaltung: Magdalena Gadaj

eBook-Herstellung: CulturBooks

Erscheinungsdatum: November 2017

ISBN 978-3-95988-083-1

Über das Buch

Iran und die USA – dieses Verhältnis steht für die große Konfrontation in der Weltpolitik. Bei näherer Betrachtung eröffnen sich aber ganz unerwartete Perspektiven auf persisch-amerikanische Ähnlichkeiten.

Dazwischen findet sich – weltpolitisch betrachtet – Europa, das mal engagiert, mal eher hilflos zu vermitteln versucht. Und schließlich gibt es all die Menschen, in Iran und den USA, in Diplomatie und Wirtschaft, die diese Auseinandersetzung hautnah erleben.

Von 2011 bis 2016 lebte der Autor zunächst in Teheran, anschließend in Washington, D.C. Als Politikwissenschaftler, Ehemann einer deutschen Diplomatin und Vater zweier heranwachsender Söhne kann er drei ansonsten oftmals getrennt betrachtete und beschriebene Ebenen – die Menschen, das Land sowie das internationale Umfeld – in einer Zusammenschau verbinden.

Über den Autor

Dr. Cornelius Adebahr ist Politikwissenschaftler und selbstständiger Unternehmer. Seit 2000 ist er als Analyst, Berater und Lehrbeauftragter für deutsche Stiftungen, europäische Einrichtungen sowie international ausgerichtete Institute und Universitäten tätig.

Cornelius Adebahr

Im Iran

Wenn Weltpolitik auf Menschen trifft

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1. Ankunft in Teheran
2. Rückblende: Vorbereitungen auf ein fremdes Land
3. Der Iran – ein »Mullah-Staat«?
4. Ein Land zwischen weltlicher und religiöser Ordnung
5. Metropole Teheran
6. Die Bedeutung der Nation und ihre Auswüchse
7. Das iranische Atomprogramm
8. Leute vor Ort
9. Diplomatenleben in einem isolierten Land
10. An der Universität – als Schüler sowie Lehrer
11. Reisen durch Iran
12. Ein Neuanfang – für uns, aber auch für Iran?
13. Warum sich die Amerikaner mit Iran so schwer tun
14. Iran in Washington: Weltpolitik oder Innenpolitik?
15. Zurück nach Berlin

Einleitung

Iran und die Vereinigten Staaten – das Verhältnis beider Länder steht für die große Konfrontation in der Weltpolitik. Seit dem Irakkrieg 2003 war kein Land der Welt näher an einer US-amerikanischen Invasion als die Islamische Republik. Deren Führung wiederum sieht in den USA den »Großen Satan«, gegen dessen »Weltbeherrschung« sie sich auflehnt. Der Bogen gegenseitiger Feindschaft reicht vom Sturz der iranischen Regierung 1953 durch die CIA über die Geiselnahme amerikanischer Diplomaten in Teheran gut 25 Jahre später bis hin zur Platzierung Irans auf der »Achse des Bösen« durch Präsident George W. Bush kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Bei all dieser offensichtlichen Feindschaft lässt sich leicht übersehen, dass sich beide Länder in manchen Punkten viel ähnlicher sind als zunächst angenommen. So beanspruchen beide Länder eine Sonderrolle für sich in der Welt, gegründet auf eine jahrtausendealte Geschichte im einen und auf junge, aber universell verstandene Werte im anderen Fall. Wer direkt nacheinander in Teheran und Washington gelebt und sich mit Land und Leuten sowie der immer präsenten Weltpolitik beschäftigt hat, kann gar nicht anders als scheinbare Äpfel mit Birnen zu vergleichen und festzustellen, dass es auch zwischen diesen erhebliche Übereinstimmung gibt.

Von solchen unerwarteten Verbindungen zwischen Iran und den Vereinigten Staaten sowie dem, was jene für Deutschland und Europa bedeuten, handelt dieses Buch. Es ist mit seinem Gegenstand über sechs Jahre hinweg gewachsen, ebenso wie ich mich selbst in dieser Zeit entwickelt habe.

Am Anfang stand die Idee, die besonderen Einblicke unseres Teheranaufenthalts von 2011 bis 2013 für einen Blick hinter die Kulissen der Weltpolitik zu nutzen: Als Ehemann einer deutschen Diplomatin und als Familienvater würde sich mir Iran ganz anders erschließen, als dies dem politischen Beobachter auf Durchreise möglich wäre. Gleichzeitig sollten mir mein eigener Beruf als Politikwissenschaftler sowie die langjährige Erfahrung mit europäischer Außenpolitik erlauben, die weltpolitischen Zusammenhänge zu erklären, die auf die Menschen vor Ort wirkten. Damit war die Grundidee geboren, drei ansonsten oft getrennt betrachtete und beschriebene Ebenen – die Menschen, das Land sowie das internationale Umfeld – in einer Zusammenschau Irans zu verbinden.

Mit der Versetzung nach Washington, DC im Sommer 2013 eröffnete sich eine ganz neue Perspektive: Zwar kann sich, wer will, in einem umfassenden Büchermarkt tiefer gehend sowohl über die USA als auch über Iran informieren. Doch gibt es bislang kein Buch, das diese beiden Länder, die ja gerade für Fragen von Krieg und Frieden im Nahen Osten sowie die Beilegung des internationalen Konflikts um das iranische Atomprogramm zwei wesentliche Akteure sind, gemeinsam in den Blick nimmt.

Im Vordergrund des Schreibens stand somit das Gefühl, als Europäer, der in Teheran und Washington gelebt hat, eine neue Sicht auf den heutigen Iran und die internationale Kontroverse um dieses Land liefern zu können. Also verfolgt dieses Buch zwei Ziele: Es will ein umfassenderes Bild Irans vermitteln und so zur Reflexion über vermeintliche Gewissheiten einladen; auf diese Weise will es gleichzeitig zu einem umfassenderen außenpolitischen Diskurs in Deutschland über die weltpolitische Bedeutung des Landes beitragen. Es ergänzt also die anhaltende mediale Berichterstattung, die sich seit dem weitgehend positiv bewerteten Atomabkommen von 2015 mit den bestehenden Ambivalenzen iranischer Politik schwer tut.

Um eine breite interessierte Leserschaft für die unterschiedlichen Schattierungen des oft verkürzt und einseitig (bis hin zu politischer Parteinahme) dargestellten Phänomens »Iran« und seiner internationalen Bedeutung zu gewinnen, bieten gerade die USA – erst recht unter ihrem Präsidenten Donald Trump – eine nützliche Kontrastfolie: Nicht nur hat Washington seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen im Zuge der Islamischen Revolution von 1979 die internationale Isolation des Landes kontinuierlich vorangetrieben. Aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen über den Atlantik hinweg sind Administration und Kongress somit auch immer mitentscheidend für Ausmaß und Rahmen eines möglichen deutschen oder europäischen Engagements in Sachen Iran (Stichwort: Sanktionen). Darüber hinaus hat Iran für die Bevölkerung in den USA einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland: Schließlich war es das aktuelle Regime, das mit der Botschaftserstürmung vor bald vier Jahrzehnten und der mehr als ein Jahr andauernden Geiselnahme von US-Diplomaten der Weltmacht eine der empfindlichsten Niederlagen zufügte.

Der nach dem erfolgreichen Abschluss der internationalen Nuklearverhandlungen im Juli 2015 in der Luft liegende Wandel im Umgang mit Iran wiederum stößt in Amerika auf weitaus weniger Verständnis als in Europa. Keine Frage, es bestehen vielfältige Konflikte fort, die den Zusammenhalt der transatlantischen Partner sowie Chinas und Russlands empfindlich stören können: Die Rolle Teherans im Syrienkrieg sowie die Rivalität mit den USA am Persischen Golf gehören ebenso dazu wie die Menschenrechtslage und die Frage nach Legitimität und Nutzen von unternehmerischen Aktivitäten in Iran auf der Grundlage des Abkommens mit dem bewusst unscheinbaren Titel Joint Comprehensive Plan of Action, dem sogenannten deal von 2015.

Dabei kann auch dieses Buch keine objektive Analyse Irans, seiner Menschen oder des internationalen Konflikts mit den USA an der Spitze liefern. Vielmehr handelt es sich um meine eigenen Betrachtungen aus der Perspektive des ›involvierten Außenstehenden‹: Geschult in der Analyse politischer Zusammenhänge, gleichzeitig als weltoffener Tourist, der von den Alltagssorgen eines Vaters mit kleinen Kindern im Ausland berichten kann.

Entsprechend widmet sich der Hauptteil des Buches der Beschreibung meines Irans; diese wird um eine Analyse der spezifisch amerikanisch-iranischen Beziehungen ergänzt. Eine Reihe von Porträts alltäglicher Menschen sowie unserer eigenen Reisen im Land beschreibt den privaten Iran. Daneben nimmt der Text die historische und kulturelle Bedeutung sowie das politisch-religiöse System des 75-Millionen-Einwohner-Landes an der Schnittstelle zwischen Nahem Osten und Zentralasien in den Blick. Schließlich skizziert er ein differenziertes Bild der weltpolitischen Problemlage, indem er sowohl die Sicht der Iraner auf den Konflikt mit der internationalen Gemeinschaft als auch die Perspektive der Amerikaner wiedergibt. Die Washingtoner Perspektive auf Iran, die ich durch die Arbeit für einen US-amerikanischen Thinktank intensiv kennenlernen konnte, ist letztlich auch für Berlin ein wichtiger Faktor.

Das Buch schließt mit Betrachtungen zur Rolle Deutschlands und Europas, für welche die Vereinigten Staaten der wichtigste Partner, Iran gleichwohl ein bedeutender, wenn auch nicht allzu bekannter, dafür aber problematischer Nachbar sind.

Höchste Zeit, diesen Nachbarn besser kennenzulernen.

Die Skyline von Teheran vor dem Elbursgebirge (Foto: Michael Paulo)

1. Ankunft in Teheran

Es gab keine Hinweise, dass Friedrichs dreizehnter Tag im Kindergarten der British School Tehran auch sein letzter Tag in dieser Einrichtung sein sollte. In der Woche zuvor hatte er noch mit den Kitakindern seinen dritten Geburtstag bei selbst gebackenen Martinsgansplätzchen gefeiert. Es war seine zweite Eingewöhnung nach der Kita in Berlin, doch er sprach noch kein Wort Englisch. Insofern hatten wir gänzlich andere Sorgen als die politische Großwetterlage unserer neuen Heimat.

An einem Montagmittag wies die Schulleitung in einer kurzen Mail auf möglicherweise bevorstehende Demonstrationen vor dem Schulgelände am folgenden Tag hin. Großbritannien hatte zuvor im Streit um das iranische Atomprogramm seinen Banken jegliche Finanztransfers mit Iran verboten und zusätzlich als politische Maßnahme seinen Botschafter abberufen. Die iranische Führung wiederum drohte mit Vergeltungsmaßnahmen.

Am Nachmittag des folgenden 29. November 2011 eskalierten dann die organisierten Proteste, und hunderte »aufgebrachte iranische Studenten« drangen in die Britische Botschaft im Stadtzentrum sowie auf das Residenzgelände im Norden ein, wo sich auch die Britische Schule befand. Während die Polizei zuschaute und die bestellten Fernsehteams ihre Aufnahmen machten, plünderten die Demonstranten die Räumlichkeiten und verwüsteten einen Gutteil der Einrichtung. Menschen kamen nicht zu Schaden; das diplomatische Personal hatte sich gerade noch in die benachbarte Französische Botschaft retten können – mit dem Nachtflug würden alle Briten das Land verlassen haben.

Kaum vier Wochen im Land, unser Umzugsgut noch im Laster irgendwo in der Osttürkei, erlebten wir mit der Erstürmung der Britischen Botschaft und des Residenzgeländes unseren ganz persönlichen ›Einbruch der Weltpolitik in das Privatleben‹. Gerade einmal eine halbe Stunde vor Beginn der Angriffe hatte ich, unseren neun Monate alten Sohn Leander in der Babyschale dabei, Friedrich aus dem Kindergarten abgeholt. Meine Frau Maria wiederum konnte die Szenen vor der Britischen Botschaft auf dem Rückweg von der Arbeit im Stau aus dem Auto heraus verfolgen. Wähnt man sich als Diplomat mitunter als – wenn auch noch so kleiner – Gestalter internationaler Ereignisse, so spürten wir plötzlich die ungeahnten Auswirkungen derselben.

In Iran trifft Weltpolitik auf Menschen – mal unvermittelt und direkt, manchmal nur wenig spürbar. Das gilt in erster Linie natürlich für die iranische Bevölkerung, die zusätzlich zu einem autoritär-religiösen Regime noch unter dem zunehmenden internationalen Druck litt. Doch auch die ausländischen Diplomaten blieben unter diesen Umständen von der Politik ihres eigenen Landes nicht gänzlich verschont. Dass wir uns dabei noch immer relativ sicher fühlen konnten, will ich gar nicht verschweigen. Deutschland ist in Iran mit einer großen Botschaft vertreten, weshalb es viele Kollegen gab, von denen eine ganze Handvoll mit Familie vor Ort waren. Im Falle eines Falles wären wir also wenigstens nicht auf uns gestellt gewesen.

Fürs Erste stellte sich uns aber die grundlegende Frage: War’s das? Wird Deutschland – aus Solidarität mit den Briten ebenso wie aus eigenen Sicherheitserwägungen – seine Diplomaten abziehen? Was, wenn ›nur‹ die Familienangehörigen ausreisen sollen? Als Leiterin der Rechts- und Konsularabteilung war meine Frau für die Betreuung deutscher Staatsangehöriger verantwortlich, weshalb sie zu den Letzten gehört hätte, die das Land verlassen könnten. Was passiert mit unserem Hausstand, wenn er erst einmal den iranischen Zoll erreicht hat, wir aber die umgekehrte Richtung einschlagen müssen? Die Unterschrift unter den Mietvertrag für das Haus, das wir nach über dreißig Besichtigungsterminen gefunden hatten, war gerade erst getrocknet, der Einzug für die ersten Tage im Dezember geplant.

Mit einem Mal war der eigene Planungshorizont auf ein Minimum geschrumpft. Ende Oktober hatten wir noch eine Abschiedsparty in Berlin mit Freunden und Kollegen gefeiert – nun schrieben einige von ihnen E-Mails und fragten halb besorgt, halb freudig, ob wir denn zu Weihnachten wieder zu Hause wären?

Wir sind geblieben. Deutschlands Solidarität mit den Briten äußerte sich hauptsächlich im Abzug des deutschen Botschafters. Aufgrund des sehr gezielten Angriffs gegen die alte Kolonialmacht Großbritannien – eine amerikanische Botschaft gibt es seit der Geiselnahme von 1979 nicht mehr – schätzte das Auswärtige Amt die Sicherheitslage für die eigenen Diplomaten und Angehörigen als nicht bedrohlich ein. Obschon: Wenn nicht der Streit innerhalb der EU über den sogenannten Fiskalpakt zur Stabilisierung der europäischen Schulden gewesen wäre, bei dem sich die Briten Anfang Dezember einem gemeinsamen Beschluss verweigerten – wer weiß, ob die anderen Mitgliedstaaten sich nicht doch etwas solidarischer in Sachen Iran hätten zeigen wollen. Die Wege der Weltpolitik sind mitunter verschlungen, aber der Gedanke, dass wir ohne diesen EU-internen Streit (ein Vorbote der – Großbritanniens Sonderrolle unterstreichenden – Referendumsentscheidung zum »Brexit« im Juni 2016), der mit der Situation vor Ort nicht das Geringste zu tun hatte, womöglich hätten ausreisen müssen, überkam uns gelegentlich. Somit hätten die EU Staats- und Regierungschefs in Brüssel implizit über unseren Verbleib entschieden.

So hingegen konnten wir Advent in der Deutschsprachigen Kirche in Teheran feiern und uns durch einen übervollen Weihnachtsbasar kämpfen. Ja, Iran hält große Stücke auf die offiziell herrschende Religionsfreiheit, und neben ein paar protestantischen und katholischen sowie vor allem armenischen Kirchen gibt es auch Synagogen in der Stadt. Auch hätten wir nie gedacht, dass das Interesse der gehobenen Teheraner Schichten an Weihnachtsschmuck und Wienern (natürlich ohne Schweinefleisch; auch Glühwein ging leider nicht) so groß sein würde.

Überrascht von solcher Offenheit, machten wir uns gleich nach der Freigabe unseres Umzugsguts durch den iranischen Zoll an die Weihnachtsvorbereitungen. Wild entschlossen, dieses Fest auch in einem islamischen Land gebührend zu feiern, erstanden wir für umgerechnet 80 Dollar eine strubbelige, langnadlige Kiefer von mittlerer Größe. Ausländerpreis. Hätte jemand von uns Persisch gesprochen, wäre sie wohl nur halb so teuer gewesen. Aber die Kinder waren begeistert.

Schließlich der Weihnachtsgottesdienst: Wer einmal diese Gemeinsamkeit im Kerzenschein einer aus den Nähten platzenden Kirche in der Fremde erlebt und das mehrsprachig intonierte »Oh, du Fröhliche« gesungen hat, stellt die heimat- und identitätsstiftende Wirkung einer solchen Feier kaum mehr in Frage. Da war es dann auch egal, dass draußen vor dem Tore die Zivilpolizei wartete und kontrollierte, ob alle Frauen beim Heraustreten auf die Straße auch ja den Hedschab ordentlich angelegt hatten. (Iran gehört zu den wenigen Ländern der muslimischen Welt, in denen auch Ausländerinnen das Tragen einer Kopfbedeckung per Gesetz vorgeschrieben und nicht bloß gesellschaftlich empfehlenswert ist.) Leicht zornig zog meine Frau das Kopftuch tiefer ins Gesicht.

Auch unsere erste Silvesterfeier fiel aus dem Rahmen, denn das persischem Neujahr Norouz fällt mit dem Frühlingsanfang am 21. März zusammen. Der 31. Dezember ist für die Iraner also ein Tag wie jeder andere, ebenso natürlich der 1. Januar. Wir verbrachten den Abend bei einem Botschaftskollegen, gemeinsam mit einer iranischen Familie und einem Ägypter. Nachdem ein ungefähr zehn vor zwölf durchgeführter Uhrenvergleich kein eindeutiges Ergebnis brachte, stellte sich drängend die Frage nach der genauen Uhrzeit. Hilfe von außen in Form von Böllern oder ähnlichem war bekanntlich nicht zu erwarten. In einem ersten Reflex schalteten wir den Fernseher an. Doch in der ARD wurde noch Polonaise getanzt – klar, denn in Deutschland war es erst 21.25 Uhr, kommt doch zum anderen Kalender auch noch die zweieinhalbstündige Zeitverschiebung zwischen Iran und Deutschland hinzu. Schließlich bildeten wir aus den international vertretenen Zeiten einen Mittelwert, und die Rotkäppchenkorken knallten in die Stille der für Iraner simplen Montagnacht.

Als ersten Wunsch im neuen Jahr wollte die sechsjährige Tochter der Gastgeber zu ihrem aktuellen Lieblingslied, einem jüdischen Klezmerlied, tanzen. Dies konnte niemand verwehren, und so tanzten Deutsche, Iraner und Ägypter Klezmer in einem Teheraner Wohnzimmer. Skurril, aber schön. Der Neujahrswunsch der Erwachsenen war übrigens ähnlich simpel: Wenn wir in einem Jahr wieder gemeinsam feiern könnten, wäre schon viel gewonnen. Denn das hieße, dass die Lage wenigstens halbwegs ruhig geblieben wäre.

Am Ende begann das neue Jahr weitaus positiver als das letzte zu Ende gegangen war. Zwar blieb die Britische Schule geschlossen, doch bereitete sich die auf demselben Gelände gelegene Deutsche Schule auf eine Übernahme von Schülern und Räumen in einem neu zu gründenden internationalen Zweig vor. Nach sieben Wochen unfreiwilliger Schließzeit war es Mitte Januar 2012 soweit: Wir betraten zum ersten Mal wieder die verwaisten Räumlichkeiten, fanden Friedrichs Kuscheltier ebenso wieder wie seine unberührten Wechselklamotten und die Büchertasche. Ein paar Kinder fehlten, da sie mit ihren Eltern das Land verlassen hatten; aber es fühlte sich an wie eine Zeitreise zurück in den November, vor dem Tag X. Zum großen Glück war auch die Erzieherin, Miss Shiva, wieder da, die unser Sohn ins Herz geschlossen hatte. Das würde die erneute Eingewöhnung zumindest etwas erleichtern.

Fast zwei Monate und ein historisch-politisches Ereignis später konnten wir noch einmal mit dem Ankommen beginnen.

Ein englischsprachiger Buchladen im Teheraner Stadtteil Niavaran (Foto: Autor)

2. Rückblende: Vorbereitungen auf ein fremdes Land

»Das ist nicht Ihr Ernst«, entfuhr es unserer Kinderärztin in Deutschland, als ich ihr während einer der regelmäßigen Untersuchungen unserer Söhne sagte, dass wir uns auf die Zeit in Iran vorbereiteten. »Wie können Sie das den Kindern antun?« Gut, Leander war gerade erst geboren, da kann man als nicht-ganz-Außenstehende den Gedanken an einen Umzug in dieses Land wohl abstrus finden. Dass er recht robust schien und bis zur Ausreise gute acht Monate alt sein würde, zählte offensichtlich wenig. Mein vielleicht etwas zu defensiv vorgetragenes Argument, dass es auch in Iran Kinder gebe, die dort offenbar gut zurechtkämen, verfing ebenfalls nicht. Auch war der Ärztin war wohl klar, dass ich gar nicht wusste, wovon ich redete.

Ich kannte Iran bis dahin nämlich nur vom Hörensagen – oder vielmehr vom Zeitungslesen, und dabei tauchte der Kinderalltag in der Metropole Teheran nicht auf. Immerhin kannten wir eine Kollegenfamilie aus dem Auswärtigen Amt, die dort ihr erstes Kind bekommen hatten. Jedoch wurde diese in sich vertrauenerweckende Tatsache durch die besonderen Umstände der Geburt gleich wieder gemindert: Zwar durfte der Vater bei der Geburt zugegen sein, was für sich genommen schon einem Ausweis von Modernität gleichkam. Dafür musste die Mutter hingegen auch in diesem Moment ihr Kopftuch tragen. Sicher ist sicher.

Beim nächsten Untersuchungstermin war die Ärztin gleich schon konzilianter: Sie habe mit einer anderen Patientenmutter gesprochen, einer bekannten persisch-stämmigen deutschen Schauspielerin, und die habe ihr berichtet, dass alles gar nicht so schlimm sei. So sollte es uns immer wieder gehen: Zum einen die vielfältigen Hinweise auf den ›echten‹ Iran, der sich doch so sehr von dem Bild in den Medien unterscheide; zum anderen der Verweis auf Freunde, Bekannte und Verwandte, die einen persönlichen Bezug zu diesem Land haben.

Ob die Bäckerin oder der Zahnarzt, die Nachbarn oder ein Arbeitskollege – am Ende kennt fast jeder einen Iraner oder eine Iranerin und hat durch diese, o Wunder!, einen positiven Eindruck des Landes. Was wiederum andere nicht davon abhält, uns eben doch für verrückt zu erklären, weil wir ja nicht bloß für einen Kurzurlaub dorthin reisen, sondern sage und schreibe drei Jahre lang dort leben wollten.

Ja, wir wollten, denn wir waren an der Versetzungsentscheidung nicht unbeteiligt. Meine Frau und ich hatten den Posten in Teheran nach längerer Diskussion ›auf die Liste gesetzt‹. So heißt es im Auswärtigen Amt, wenn sich ab September das Personalkarussell für die Versetzungen im darauf folgenden Sommer zu drehen beginnt und jeder Mitarbeiter eine ›Wunschliste‹ mit neun Städten einreicht. Maria war zu diesem Zeitpunkt schon schwanger, der Geburtstermin war für Februar berechnet. Wenn sie im darauf folgenden Oktober ihren Dienst an der Botschaft antreten würde, wäre ›Nummer 2‹ acht Monate alt und ich könnte meine Elternzeit für das Ankommen und Eingewöhnen wo auch immer nutzen. Denn es hätte ja auch Belgrad, Kairo oder irgendeine andere Hauptstadt dieser Welt werden können.

Das Gefühl meiner Frau sollte sich als richtig erweisen: »Wenn wir Teheran angeben, bekommen wir es auch«, sagte sie überzeugt. Und kurz vor Weihnachten – nur Härteposten werden so früh vergeben – kam der Anruf aus der Personalabteilung. Großzügig erhielten wir noch ein Wochenende Bedenkzeit, obwohl Teheran ja als einer unserer Wunschposten gelten durfte. Schon am nächsten Tag hatten wir entschieden: Wir machen das.

Unsere Familien reagierten dezidiert offen, wenn auch unterschwellig besorgt auf die Nachricht. Dass das einzige Kind meiner Schwiegereltern gleich zum ersten Auslandsaufenthalt und dann auch noch mit zwei kleinen Jungs in ›dieses Land‹ gehen sollte, setzte ihnen durchaus zu. Meine Eltern wiederum hatten es nur geringfügig besser: Mein älterer Bruder lebte bereits seit einigen Jahren mit Frau und Tochter in Neuseeland, der jüngere war mit seiner Familie zu dem Zeitpunkt in Zagreb, was in jeder Hinsicht vergleichsweise nah ist. Er war ein Jahr nach meiner Frau in den Auswärtigen Dienst eingetreten und gleich nach der Diplomatenausbildung ins Ausland gegangen – er kam also nach Berlin, kurz bevor für uns der Umzug ins Haus stand.

Wenn Weltpolitik auf Menschen trifft, so sind hier auch immer die Familien (im engeren wie weiteren Sinne) von Diplomaten gemeint. Keine Frage, es geht diesen deutlich besser als fast allen iranischen Familien, die sich womöglich als Opfer der Weltpolitik sehen. Aber ehrlicherweise dürfen diese beiden Gruppen, Diplomaten und Einheimische, in keinem Land der Welt miteinander verglichen werden. Vielmehr kann der direkte Referenzpunkt nur der Kollege oder die Kollegin in einem anderen Bundesministerium sein, die mit ihrer Familie in der Hauptstadt (oder vor den Toren derselben) leben, Ausflüge nach Brandenburg unternehmen und regelmäßig die Großeltern besuchen – also genau die Dinge, die wir auch taten, solange meine Frau als normale Bundesbeamtin in der »Zentrale« in Berlin ihren Dienst tat. Der Ausnahmezustand für uns, unsere Eltern und Freunde ist der Auslandsaufenthalt – der gleichwohl eher die Regel darstellt, da Diplomaten im Schnitt zwei Drittel ihrer Laufbahn im Ausland verbringen.

Mitleid brauchen Diplomaten hierfür gleichwohl nicht, schließlich haben sie ihren Beruf frei gewählt – und hoffentlich ihren Partner ausreichend an dieser Entscheidung beteiligt (was uns angesichts unseres gemeinsamen Interesses an internationaler Politik immerhin leichtfiel). Auch ist der Beamtenstatus keine Zwangsjacke, aus der man nicht ausbrechen könnte. Die lebenslange Anstellung ist ein einseitiges Angebot des Staates, keine Verpflichtung seitens der Bediensteten. Wobei auch wir uns keinen Illusionen über die mögliche Wirkung des »goldenen Käfigs« hingaben. Aber für den Moment stand für uns ein Satz aus Marias Ausbildungszeit im Raum: dass sie den spannendsten Beruf der Welt ergriffen habe, der sie zudem vor Armut und Reichtum gleichermaßen schütze. Nach vier Jahren mit zwei unterschiedlichen, aber gleichermaßen herausfordernden Tätigkeiten im Ministerium sollte nun für uns alle das eigentliche Abenteuer beginnen.

Unsere erste ›amtliche‹ Begegnung mit Iran hingegen war noch wenig abenteuerlich, sondern fand in den geschützten Räumen des Sprachzentrums im Auswärtigen Amt statt. Dort erwartete uns Nuschin – unser Alter, lange braune, leicht wilde Locken, von rundlicher Statur und immer fröhlich – zum Persischunterricht. Maria stand diese Postenvorbereitung während der Arbeitszeit zu, während ich als mitausreisender Partner ebenfalls eingeladen war zu kommen.

Nur dass meine Frau bereits im Mutterschutz war, als wir zur ersten Stunde erschienen. Die ersten Buchstaben des persischen Alphabets lernten wir noch zu zweit, ab dann war Leander dabei. Anfangs regelmäßig schlafend, später immer öfter wach und einen von uns vom Mitschreiben abhaltend, gehört er sicher zu den jüngsten Sprachschülern, die das Amt je gesehen hat.

Nuschin beschränkte sich keineswegs nur auf das Lehren der Sprache, sondern ließ uns immer auch an ihren Einblicken in die persisch-iranische Kultur teilhaben. In Teheran geboren und aufgewachsen, ist sie gleichwohl als junges Mädchen nach Deutschland gekommen – und hat ihre Heimat seit Jahren nicht mehr gesehen, aus Angst vor staatlicher Verfolgung. Dabei war sie selbst nicht einmal politisch aktiv, dafür aber einige ihrer Verwandten. Und dass das Regime in Teheran eine durchaus handfeste Interpretation des Begriffs »Sippenhaft« hat, war hinlänglich bekannt. Schon bald war uns also klar, dass wir das Land – ihr Land, wie es heute ist – in gewisser Weise besser (wenn auch anders) kennenlernen würden als Nuschin es aktuell konnte.

Einen ersten echten Vorgeschmack auf unsere Zeit in Iran bekamen wir während der Wohnungsbesichtigungsreise, wie sie im Auswärtigen Amt genannt wird. Tatsächlich müsste sie besser »Heimsuchreise« heißen, denn sie führt den Bediensteten oder dessen Ehepartner ein paar Monate vor dem eigentlichen Umzug zur Suche eines neuen Heims in das zukünftige Gastland. Jahrzehntelang war sie als offizielle Reise für nur eine Person konzipiert, was aber wohl zu nur mittelmäßigen Ergebnissen führte – Auslandsaufenthalte bringen ihre ganz eigenen Schwierigkeiten mit sich, und gerade der wahre Zustand eines Hauses, die Sorgfalt eines Vermieters oder die Bedingungen der Nachbarschaft lassen sich nicht binnen weniger Tage abschließend feststellen. So drohte jedem, der sich – wenn auch in größtmöglicher Rücksprache mit dem zurück gebliebenen Partner – allein für eine Wohnung oder ein Haus entschied, eine ganz besondere Heimsuchung: der ausgesprochene oder verschwiegene Vorwurf, er/sie habe sich ja für diese oder gegen jene Bleibe entschieden. Um diesen schlummernden Zwist zur vermeiden oder wenigstens zu mindern, hatte das Amt vor einigen Jahren zusätzliche Mittel für die Reise einer zweiten Person bewilligt, so dass also nun Ehepaare ohne eigene Kosten gemeinsam auf Wohnungsbesichtigungsreise gehen konnten.

Der Zufall wollte es, dass Marias Vorgänger an der Botschaft ein Freund meinerseits war, den ich auf einer zweiwöchigen Sommerschule kennen gelernt hatte. So standen wir bereits lange vor unserer Versetzung in gutem Kontakt und bauten darauf, in sein Haus einziehen zu können. Trotz dieser guten Aussichten wollten wir die Reise zusammen antreten, um über unser neues Zuhause zu entscheiden.

Folglich stellte sich die Frage nach den mitreisenden Kindern: Leander war mit gut drei Monaten reisetauglich, als Stillkind wiederum könnten wir ihn gar nicht zu Hause lassen. Blieb der zweieinhalbjährige Friedrich: Der Flug, die zu erwartende Hitze vor Ort, dazu den ganzen Tag Maklertermine ohne echte Gelegenheit zu spielen – das erschien uns wenig kleinkindgerecht. So ließen wir ihn schweren Herzens in der Obhut seiner glücklichen Großmutter in Berlin – es war für uns die erste Trennung von unserem Ältesten, und das erste Mal seit der Geburt des Zweiten, dass wir nur zu dritt sein würden.

Im Nachhinein kam noch ein schlagendes Sicherheitsargument hinzu, für das deutsche Eltern gewiss Verständnis hätten, das aber gleichzeitig verrät, dass wir uns eben noch vor dem ersten Auslandsaufenthalt befanden. Denn die Besichtigungstermine fanden größtenteils mit Teheraner Minitaxis statt, also Autos von Trabigröße und vergleichbarer Qualität. Während die Maklerin auf dem Beifahrersitz saß, teilten wir uns die gurtlose Rückbank. Zum Glück war diese wiederum so eng, dass Leander in seiner Babyschale von beiden Vordersitzen sicher eingeklemmt war. Für Friedrich wäre also gar kein Platz gewesen.

Diese Reise lieferte zwei prägende, wenn auch sich widersprechende Eindrücke. Zunächst wirkte Teheran mit etwas Wohlwollen fast europäisch auf seine Besucher. Auf den Straßen fahren mehr Peugeot 206, als ich in Paris jemals gesehen habe. Sie sind gesäumt von Platanen statt Palmen, und gerade die Häuser, die wir besichtigten, vermittelten unmissverständlich den Charme der Siebziger, wie er mir – in weitaus kleinerem Maßstab wohlgemerkt – aus meiner frühen Kindheit vertraut war. Wie es schien, war das Leben in Teheran also gar nicht so schlecht.

Wenn da nicht die Gespräche mit den Iranern gewesen wären: Der eine Hauseigentümer wartete nur auf einen anständigen Mieter, damit er nach Kanada gehen konnte. Auch die Maklerin selbst wollte weg, sobald sie genügend Geld zusammengespart hat. Der Vorgänger meiner Frau wiederum berichtete von Menschentrauben vor der Botschaft und der Schwierigkeit, bis zu zweihundert Visaanträge pro Tag sinnvoll bearbeiten und prüfen zu lassen.

Wir verließen Teheran mit dem guten Gefühl, ein einladendes Haus – das des Vorgängers – gefunden zu haben, und mit einer gewissen Irritation, was es denn mit diesem Land auf sich habe. Als wir einen Nachtflug später mit den versammelten Großeltern auf unserem Berliner Frühstücksbalkon saßen und der ältere Sohn aufgeregt von seinen Abenteuern mit Omi erzählte, erschien uns das Erlebte geradezu unwirklich: Dieses Berliner Leben, das Friedrich so genoss und Leander noch gar nicht kennen gelernt hatte, sollte in gerade einmal vier Monaten vorbei sein? Und was dann? Noch wusste der Große ja nicht, wo wir gewesen waren und was ihm alsbald blühen würde. Würde er Gefallen an dem neuen Leben finden? Was, wenn nicht?

Dass am Ende das Wohl der Kinder, ihr Umgehen-Können mit den vielen Ortswechseln, über eine Fortsetzung des Berufsweges meiner Frau entscheiden soll, war von Anfang an Teil unserer Vereinbarung innerfamiliären Vereinbarung über das Diplomatenleben. Nicht, dass dies in irgendeiner Weise akut gewesen wäre, doch je näher der Umzugstermin rückte, desto plastischer wurde der Gedanke daran.