Im Wald baden - Jörg Meier - E-Book

Im Wald baden E-Book

Jörg Meier

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Beschreibung

Ganzheitliche Gesundheit aus dem Wald - mit dem ersten deutschen Waldcoach. Viele von uns kennen es: Ein Waldspaziergang belebt und erquickt. Jetzt belegen Wissenschaftler aus Japan, warum. Shinrin Yoku nennt sich das Gesundheitskonzept, das wörtlich "Waldbaden" bedeutet und zur Prävention und Therapie angewendet wird. Der erste deutsche Waldcoach Jörg Meier übersetzt dieses Heilwissen in ein einfaches 7-Schritte-Programm, das an die Besonderheiten unserer Wälder angepasst ist. In seinem praktischen Ratgeber zeigt er leicht verständlich und unterhaltsam, wie jeder die Gesundheit aus dem Wald für sich nutzen kann. Neben aktuellen Forschungsergebnissen der japanischen Waldmedizin liefert er Übungen zur Regenerierung auf körperlicher, psychischer als auch seelischer Ebene. Anhand des von ihm entwickelten Shinrin-Yoku-Pfades stellt er sieben Übungsblöcke vor, die aufeinander aufbauen und auf die ganzheitliche Wirkung abzielen. Zentral dabei ist der Fakt, dass Waldluft reich an pflanzlichen Botenstoffen, den sogenannten Phytonziden ist. Diese können den Blutdruck sowie Stresspegel senken und laut japanischen Studien bei Krebs und Diabetes helfen, innere Ruhe, ein starkes Immunsystem und erholsamen Schlaf befördern. Die Heilkraft des Waldes wird erfahrbar und macht deutlich: Waldluft ist Medizin zum Einatmen. Der Coach für Persönlichkeitsentwicklung lädt zu einem virtuellen Spaziergang durch den Wald ein und macht Lust darauf, die faszinierende Welt der Bäume (neu) zu entdecken.

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Seitenzahl: 163

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Jörg Meier

Im Wald baden

Auf dem eigenen Heilpfad zu Glück und Gesundheit

Knaur e-books

Über dieses Buch

Shinrin Yoku (dt. Waldbaden) ist ein Gesundheitskonzept aus Japan und dient der Prävention und Heilung. Jörg Meier adaptiert als erster deutscher Waldcoach die japanische Heilkunst auf unsere Wälder. In diesem praktischen Ratgeber stellt er leicht verständlich und unterhaltsam eine Methode vor, wie jeder die Kraft der Heilwälder für sich nutzen kann. Neben aktuellen Forschungsergebnissen der japanischen Waldmediziner liefert er 7 Übungsblöcke zur Regenerierung auf körperlicher, psychischer und seelischer Ebene. Es wird deutlich: Waldluft ist Medizin zum Einatmen und der Wald ein „Ganzkörper- Smoothie“.

Inhaltsübersicht

Vorwort: Der Wald als SehnsuchtsortEinleitung: Erschaffen Sie Ihren eigenen HeilwaldMein persönlicher Shinrin-Yoku-WegDie 7 Bäume für Glück und GesundheitDie Spielregeln – Gebrauchs­anleitung für den Shinrin-Yoku-PfadBaum der MotivationWie Waldluft wirkt: So funktioniert die Medizin zum EinatmenDas Gesamtpaket ist der SchlüsselMit allen Sinnen unterwegsIhr Baum und Ihre ZieleIhre Bäume als KraftorteDer KörperbaumDr. med. Wald hat immer Sprechstunde, geöffnet für alle KassenBaden im Wald stärkt das ImmunsystemShinrin Yoku und KrebsNaturbilder mindern SchmerzenHerzenssache: Der Wald als kardiologische KlinikWaldbaden und DiabetesDie grüne Lunge hilft unseren AtemwegsorganenRückenschmerzen im Wald lassenBaum der mentalen StärkeBaum der mentalen StärkeDas grüne Rezept gegen StressEntspannung zum Mitnehmen: Natürliche SichtweisenNaturerfahrung gegen psychische BelastungenDie Saat Ihres Seins: Entscheiden Sie selbst, was wächstBlätterrauschen stoppt das GedankenkarussellNaturerfahrung gegen Burn-outBesser schlafen dank Shinrin YokuBaum der LiebeDer Sinnlichkeit auf der SpurJa, wir umarmen einen Baum!Liebe zwischen BäumenDer Zauber natürlicher ErotikAbschalten im WaldDer FamilienbaumEntdecken Sie Ihre Wurzeln, kultivieren Sie Ihren StammSchädliche Muster erkennen und auflösenDas innere Kind ist ein zartes PflänzchenLassen Sie Ihren kleinen Sonnenschein strahlenNeue Kindheitserlebnisse erschaffenDie Suche nach Anerkennung: Das zweite ErwachsenwerdenDie Kraft Ihrer VorfahrenWeisheit im WaldBaum der ErkenntnisBäume und SpiritualitätWald und Menschheit als NetzwerkDer WunschbaumEmas und die Wünsche im WaldWünschen und glauben helfen heilenShinrin Yoku to goSchlusswortDankÜber den AutorKontakt
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Vorwort: Der Wald als Sehnsuchtsort

Shutterstock.com / dugdax

 

Je genormter, digitalisierter und auch giftiger unsere Welt erscheint, desto größer wird der Wunsch nach »Echtem«. Un­verfälschte, urwüchsige Natur ist ein Markenkern des Waldes, der wie kaum ein anderer Naturraum eine Art Fernweh auslöst, das zum Glück ganz in der Nähe gestillt werden kann. Gut ein Drittel der Fläche Deutschlands ist von Wäldern bedeckt, rund neunzig Milliarden Bäume bieten ein gewaltiges Potenzial, um allen Menschen Glück, Gesundheit und Zufriedenheit zu schenken.

 

Denn genau das ist der Wald neben seinen Eigenschaften als Naherholungsgebiet und Ort einer (hoffentlich nachhaltigen) Forstwirtschaft: eine Quelle ganz natürlicher Heilkraft.

 

Dieses Buch wird Ihr treuer Begleiter sein, um sich diesen Kraftort zu erschließen. Shinrin Yoku – das wohltuende Bad im Wald – wird so zu einem »Ganzkörper-Smoothie«, den Sie für Ihre persönlichen Bedürfnisse jederzeit frisch mixen und mit allen Sinnen genießen können. Grüne Erfrischung für Körper, Geist und Seele: Der bewusste Aufenthalt in der Natur ist das Eintauchen in eine faszinierende Welt der Regeneration, die Sie mit diesem Buch entdecken werden.

 

Viel Freude bei einer spannenden Reise auf Ihrem Shinrin-Yoku-Pfad!

 

Ihr Jörg Meier

 

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Einleitung: Erschaffen Sie Ihren eigenen Heilwald

Wald tut gut. Das haben wir schon immer intuitiv gespürt. Japanische Wissenschaftler haben es bewiesen: Der Lebens­raum Wald hat eine messbare Wirkung auf unseren Organismus. Bäume helfen heilen, und zwar Körper wie Psyche. »Shinrin Yoku« lautet in Japan das Zauberwort für ganz natürliche Gesundheit. Frei übersetzt bedeutet das »Baden im Wald«, gemeint ist das bewusste Eintauchen in die Waldatmosphäre.

 

Seit 1982 wird in Japan mit staatlicher Unterstützung die heilsame Wirkung des Waldbadens untersucht, heute ist Shinrin Yoku ein anerkanntes Verfahren zur Vorbeugung und begleitenden Behandlung verschiedener Krankheiten. Mittlerweile gibt es an japanischen Universitäten den Forschungs­zweig Waldmedizin. Prof. Dr. Qing Li gilt weltweit als einer der führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Der Immu­nologe an der Nippon Medical School in Tokio ist überzeugt: Ein intensiver und bewusst wahrgenommener Aufenthalt im Wald kann den Blutdruck und die Pulsfrequenz senken, das Immunsystem stärken und sogar vorbeugend gegen Krebs wirken. Und: Shinrin Yoku baut einfach und effektiv Stress ab.

 

Diese Kraft der Natur können auch Sie nutzen. Meine Methode erschließt Ihnen die faszinierende Welt der Waldmedizin: Der Shinrin-Yoku-Pfad kann Ihr Weg zu Glück und Gesundheit werden.

 

Shutterstock.com / Sharon Cobo

 

Wird in Japan Shinrin Yoku praktiziert, fließen dort häufig Elemente aus dem Shinto, einer Art Urreligion der Japaner, und aus dem Buddhismus mit ein. Auch der Shinrin-Yoku-Pfad, auf den ich Sie führen möchte, ist inspiriert von fernöstlichen Traditionen.

 

Gemeinsam »reisen« wir nach Japan, um dort Waldmedizinern über die Schulter zu schauen. Gezielte Übungen zeigen, wie wir dieses Wissen nutzen können. Dann gehen wir in den Wald und entdecken unsere eigenen Wurzeln. Wir lernen ein liebenswertes Wesen (neu) kennen, das uns eigentlich sehr vertraut ist: das Kind in uns. Und das liebt die Natur.

 

Ich werde Geschichten aus dem Wald erzählen und von meiner Arbeit als Waldcoach berichten. Ich möchte Momente des Glücks und der Heilung mit Ihnen teilen, die ich mit Klienten und Kursteilnehmern in der Natur erleben durfte. Diese Lektüre ist »Infotainment«, aber keine Form der Unterhaltung, die etwas »unten hält«. Ganz im Gegenteil lässt das Buch Ihre ureigene Schöpferkraft wachsen. »Shinrin Yoku als Weg zu Glück und Gesundheit« steht dabei nicht nur im übertragenen Sinne für einen heilsamen Entwicklungspfad, sondern ist eine klare Handlungsoption: Kreieren Sie Ihren persönlichen Shinrin-Yoku-Pfad. Er ist Ihr wertvoller Begleiter, wenn Sie ganzheitlich vorbeugen oder einzelne Symptome gezielt bearbeiten wollen. Sie erschaffen damit einen Ort, der Quell Ihrer Gesundheit für Körper, Geist und Seele sein kann. Die Methode basiert neben den wissenschaftlichen Fakten, die uns die japanische Waldmedizin liefert, auch auf Verfahren, die sich im Coaching bewährt haben. Sie kommt vor allem in dreierlei Hinsicht Ihrer Gesundheit zugute:

 

Der Shinrin-Yoku-Pfad zur Prävention: Schenken Sie sich ein wirksames Instrument, um Stress effektiv abzubauen, das Immunsystem zu stärken und Strategien zu entwickeln, Alltagsthemen entspannter zu bewältigen.

Der Shinrin-Yoku-Pfad bei Zivilisationskrankheiten: Werden Sie selbst aktiv, um Probleme wie Übergewicht, Schlaf­störungen, Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Be­schwer­­den zu behandeln.

Der Shinrin-Yoku-Pfad bei schweren Krankheiten: Die Methode ersetzt keine schulmedizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Coaching ist kein Heilberuf, kann jedoch positive Bewältigungs-(Coping-)Strategien fördern, die einen positiven Einfluss nicht nur auf die emotionale und kognitive Verarbeitung, sondern ebenso auf den Krankheitsverlauf haben können. Die Coping-Forschung hat mittlerweile bewiesen, dass es dabei bedeut­sam ist, welche mentalen Kompetenzen, Glaubenssätze, Verletzlichkeiten und Ressourcen ein Mensch hat.[1]

 

Zudem werde ich Ihnen auf dem Shinrin-Yoku-Pfad in der heilsamen Atmosphäre des Waldes komplementäre Verfahren vorstellen, die nachweislich schon vielen Menschen zum Beispiel bei Krebs oder chronischen Schmerzen geholfen haben.

 

Starten Sie eine spannende Entdeckungsreise, machen Sie sich auf den Weg zu Ihrem eigenen Shinrin-Yoku-Pfad: Dabei werde ich Sie in diesem Buch Schritt für Schritt begleiten.

 

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Mein persönlicher Shinrin-Yoku-Weg

 

 

Die Natur, Wald und Bäume waren für mich persönlich schon immer wertvolle Begleiter. Freunde. Als Kind des Ruhrgebiets schätze ich die grünen Lungen unseres Planeten ganz besonders. Wälder im nahen Münsterland erforschen, im Sauer­land tiefe Nadelforste erleben, das war in den Siebzigerjahren ein beeindruckendes Kontrastprogramm zu den grauen Fassaden, Zechentürmen und schwefelhaltigen Abgasen der Kokereien in meiner Geburtsstadt Castrop-Rauxel. Später dann lebte ich als junger Mann in Dortmund, arbeitete und feierte viel. Lange Nächte habe ich oft mit einem guten Freund, der mir das Wandern und den Buddhismus nahebrachte, in kühlen Wäldern auskuriert.

 

Zu jener Zeit durfte ich viel reisen, in tiefer Ehrfurcht stand ich im Regenwald von Costa Rica, durchstreifte unberührte Natur(t)räume in Südostasien.

 

Als ich 1998 meine Medien- und Beratungsagentur gründete, machte ich meine erste Shinrin-Yoku-Erfahrung, ohne den Begriff zu kennen. Firmensitz war damals Dortmund. Ganz in der Nähe unseres Büros gab es einen waldreichen Stadtpark. Gern verlegte ich Meetings und Teambesprechungen bei schönem Wetter ins Grüne. Klienten und Mitarbeiter waren oftmals dankbar und die Arbeitsergebnisse meist fruchtbar.

 

Heute lebe und arbeite ich in Ostwestfalen, naturnah in altem Fachwerk am Rande eines Naturschutzgebiets mit Blick auf ein waldreiches Mittelgebirge. Klienten, die mich in meiner Praxis für psychologische Beratung und Lifecoaching besuchen, sind oft von dem Zauber der Umgebung berührt.

 

Von den Beratungsräumen in dem historischen Bauernhaus erblickt man eine gut 200 Jahre alte Eiche. Ich habe recht früh gespürt, dass die Faszination für dieses imposante Natur­denkmal hilfreich bei Coaching-Prozessen ist. Im Angesicht dieses Baums entspannen und öffnen sich die Menschen schneller als in ähnlichen Räumen ohne Blick ins Grüne.

 

Im Jahr 2013 hörte ich bei einer Fortbildung in Österreich zum ersten Mal von den Waldmedizinern in Japan. Ich recher­chierte, studierte Fakten und begann, psychologische Beratungen in der Natur auszuprobieren. Die Erfolge ermutigten mich, als Shinrin-Yoku-Pionier in Deutschland neues Terrain zu erschließen. 2015 habe ich bei meinen ersten Shinrin-Yoku-Seminaren größere Gruppen zur ganzheitlichen Heilung von Körper, Geist und Seele in den Wald geführt. So ist Schritt für Schritt die Methode entstanden, die schon viele Menschen auf den Weg gebracht hat: der Shinrin-Yoku-Pfad.

 

Lassen Sie uns kurz nach Fernost blicken: Bei der japanischen Gesellschaft für Waldtherapie sind bereits gut siebzig zertifizierte Heilwälder gelistet, die über das ganze Land der aufgehenden Sonne verteilt sind. Sie alle haben typische Merkmale wie Naturreichtum, wenig Zivilisationslärm, sanfte Steigungen, ein gutes Wegenetz. Die japanischen Heilwälder tragen wohlklingende Namen wie »Funkelnder Forst« oder »Wald der Gnade und der Heilung«. Auch wir dürfen unsere Fantasie spielen lassen, wenn wir unseren Shinrin-Yoku-Pfad erschaffen!

 

Im Herbst 2016 nahm der erste offizielle Kur- und Heilwald Europas[2] im Ostseebad Heringsdorf (Usedom) nach jahrelanger Planung seinen Betrieb auf. Der Park mit zahlreichen Übungsstationen ist öffentlich zugänglich, Ärzte führen hier Studien durch.

 

Im Frühjahr 2017 habe ich den ersten Shinrin-Yoku-Pfad Deutschlands eröffnet, und zwar im ostwestfälischen Wiehen­gebirge, das Teil des Naturparks Teutoburger Wald ist. Genau, das ist dort, wo die Germanen mithilfe des Waldes die Römer in die Flucht schlugen.

 

Klienten und Seminarteilnehmer kommen mit unterschied­lichen Anliegen in meinen Wald. Manche wollen eine effektive Methode zum Stressabbau erlernen, andere suchen ganzheitliche Heilung oder einfach »nur« Sinn im Leben.

 

Firmentrainings zielen meist auf Teambildung oder angemessenen Umgang mit der ständigen Erreichbarkeit, Stichwort »digital Detox«: Abschalten im Wald.

 

Zentrales Element meines Shinrin-Yoku-Pfads sind die »7 Bäume für Glück und Gesundheit«. Das Geheimnis hinter diesem Konzept lüfte ich gern, es kann Ihre Anleitung für Ihren ganz persönlichen Heilwald sein. Wenn Sie gesund sind und das auch bleiben möchten, ist das ein Weg, sich auf fast spielerische und leichte Weise einen einzigartigen Rückzugsraum zur Prävention und Regeneration zu schaffen. Wenn Sie krank sind, kann Ihnen der Shinrin-Yoku-Pfad die Möglichkeit eröffnen, selbst aktiv zu werden und Beschwerden zu lindern.

 

Übrigens: Das Betretungsrecht sichert den freien Zugang zum Wald unter Berücksichtigung von Natur- und Tierschutz. Dieses Recht schließt eine kommerzielle Nutzung allerdings aus. Daher habe ich für die entsprechenden Zwecke eine Waldparzelle gekauft. So viel Aufwand müssen Sie für Ihren Zauberwald natürlich nicht betreiben. Alles, was Sie brauchen, ist das Geheimnis der 7 Bäume. Um dieses zu entdecken, stelle ich Ihnen zunächst diese machtvollen Geschöpfe und ihre Qualitäten vor.

 

Shutterstock.com / Pakhnyushchy

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Die 7 Bäume für Glück und Gesundheit

Diese 7 Bäume werden zu Ihrem ganz persönlichen Heilweg, der wie eine Schatzkarte skizziert werden kann. Sie sind Ihr Wegweiser zu Glück und Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit. Heben Sie diesen Schatz:

 

Shutterstock.com / dugdax

 

Baum der Motivation: Gehen Sie jede Woche in den Wald, nutzen Sie seine Kraft. Setzen Sie sich Ziele, und tanken Sie Energie, um sich auf den Weg zu machen.

Der Körperbaum: Dr. med. Wald hat immer Sprechstunde, geöffnet für alle Kassen. Hier erfahren Sie, wie Waldmedi­zin bei verschiedenen körperlichen Symptomen wirkt.

Baum der mentalen Stärke: Wald statt Couch: Die Natur als Psychotherapeut. Diese Station hilft Ihnen, Stress wirksam abzubauen, das Gedankenkarussell zu stoppen und neue Bewältigungsstrategien für Beruf und Privatleben zu erlernen.

Baum der Liebe: Der Sinnlichkeit auf der Spur. Wenn Sie echten Sex und eine erfüllte Partnerschaft suchen, sind Sie hier richtig: natürlich lieben.

Der Familienbaum: Entdecken Sie Ihre Wurzeln. Kultivieren Sie Ihren Stamm. Decken Sie schädliche Familienmuster sowie negative Glaubenssätze auf, und entsorgen Sie diese angemessen im Wald.

Baum der Erkenntnis: Spiritualität, Sinn und Seele. Bäume spielen in heiligen Schriften eine zentrale Rolle. Im japanischen Shinto steht die Natur für das Göttliche. Entdecken Sie eine Sichtweise auf die Welt, die Ihnen Frieden und Freu(n)de schenkt.

Der Wunschbaum: Träume werden wahr, erreichen Sie Ihre Ziele. Glauben Sie an sich, an Ihre Wünsche und Ziele.

 

Jedem Baum ist ein Kapitel zugeordnet, das konkret anhand von Übungsblöcken zeigt, wie der Shinrin-Yoku-Pfad funktioniert. Dennoch ist es ratsam, das Buch bei der ersten Lektüre nicht selektiv, sondern von »vorn nach hinten« zu lesen, da in den ersten Einheiten die Grundlagen der Waldmedizin vermittelt werden.

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Die Spielregeln – Gebrauchs­anleitung für den Shinrin-Yoku-Pfad

 

Shutterstock.com / Sergey Fedoskin

 

Vier Stunden sollte eine ideale Shinrin-Yoku-Einheit pro Tag dauern, empfehlen japanische Waldmediziner. Dabei sollten nicht mehr als 4 Kilometer zurückgelegt werden. Diese Strecke ist auch ein schöner Rahmen für Ihren Shinrin-Yoku-Pfad, den Sie mit diesem Buch erschaffen können.

 

Wenn Sie dann ausreichend Zeit haben, können Sie die ganze Wegstrecke gehen, um die ganzheitliche Wirkung der Methode »Der Shinrin-Yoku-Pfad« zu spüren. Sie können aber natürlich auch ganz gezielt einzelne Stationen der 7 Bäume ansteuern, um dort die entsprechenden Themen zu »bearbeiten«.

 

Shinrin Yoku funktioniert ganzjährig. Die Verwandlung des Waldes im Wechsel der Jahreszeit ist ein zauberhaftes Erleb­nis. Tragen Sie Ihre 7 Bäume in einer Schatzkarte ein, damit Sie sie wiederfinden, wenn die Natur ihre Kleider wechselt.

 

Erste Aufgabe im Wald wird es sein, Ihre 7 Bäume zu finden. Dabei kommt es auf Ihre Intuition an. In den jeweiligen Kapiteln wird das Geheimnis beschrieben, das genau dieser Baum Ihnen schenken wird.

 

Nehmen Sie sich Zeit bei der Auswahl Ihrer Bäume. Diese werden Sie möglicherweise viele Jahre begleiten, vielleicht Ihr ganzes Leben lang. Möge es lang und erfüllt sein – auch dank Ihres Shinrin-Yoku-Pfads.

 

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Baum der Motivation

 

Shutterstock.com / Aleksey Stemmer

 

Waldluft ist Medizin zum Einatmen! Bestimmte Duftstoffe haben eine gesundheitsförderliche Wirkung auf unseren Organismus. Die Atmosphäre im Reich der Bäume wirkt über all unsere Sinne. Wie Sie diesen natürlichen Biokraftstoff tanken können, zeigt Ihnen der Baum der Motivation. Hier gibt es den Antrieb für regelmäßiges Shinrin Yoku und Ziele, die Sie immer schon erreichen wollten.

Wie Waldluft wirkt: So funktioniert die Medizin zum Einatmen

Der Shinrin-Yoku-Pfad gleicht einem wunderbaren Büfett, an dem wir uns frei bedienen können. An jeder Station gibt es eine Stärkung. Der Baum der Motivation wird Ihnen helfen, Appetit auf den ganzen Rundgang zu bekommen. Der Parcours ist ein gesunder Cocktail für den Organismus: Sobald Sie im Wald sind, schaltet Ihr Nervensystem auf Entspannung, nach 4 Stunden auf dem Shinrin-Yoku-Pfad hat sich die Aktivität Ihres Immunsystems messbar gesteigert.

 

Gehen Sie regelmäßig in den Wald! Die natürliche Heilkraft, die die Natur Ihnen schenkt, darf Ihr Antrieb sein. Motivation braucht ein Motiv, also ein Bild. Stellen Sie sich beim Waldspaziergang vor, die gesunde Waldluft flutet Ihren Körper. Regeneration geschieht wie von selbst.

 

 

Übung

Warm werden mit der Waldmeditation

Nehmen Sie die würzige Waldluft bewusst wahr. Rie­chen Sie, schmecken Sie. Mit jedem Atemzug atmen Sie Gesundheit ein. Das ist tatsächlich so.

Denn Waldluft ist Medizin zum Einatmen!

Dieser Satz kann Ihr Mantra sein, wenn Sie im Wald Ihren »Baum der Motivation« suchen.

Lassen Sie sich dabei treiben, genießen Sie, vertrauen Sie Ihrer Intuition. Irgendwann wird es vor Ihnen stehen, dieses kraftvolle Gewächs, das Ihnen immer wieder den nötigen Antrieb geben wird, um regelmäßig Shinrin Yoku zu betreiben. Heilung zwischen Bäumen geschieht nur, wenn man nichts tut, gibt die Japanische Gesell­schaft für Waldtherapie mit auf den Weg. Gemeint ist: Beim Shinrin Yoku müssen wir nichts müssen. Keine Anstrengung. Kein Zwang. Einfaches Dasein, im Ein­klang mit der Natur zu uns kommen.

 

Waldluft ist Medizin zum Einatmen. Dieses Phänomen ist durch eine biochemische Wechselwirkung wissenschaftlich nachweisbar. Bäume geben Duftstoffe ab, die der Mensch gut riechen kann. In diesem aromatischen Cocktail gibt es gasförmige Phytonzide, mit deren Hilfe Pflanzen miteinander kommunizieren. Bäume tauschen Informationen über biochemische Substanzen aus. Diese Botenstoffe werden zur Botschaft: Bäume melden so beispielsweise, wenn sie von Fressfeinden angegriffen werden.

 

Das setzt dann ihre pflanzlichen Artgenossen in der Umgebung in Alarmbereitschaft: »Vorsicht, Schädlinge!« Die biochemischen Botenstoffe enthalten genaue Informationen über die »Aggressoren«, was die Adressaten ihrerseits zu Schutzmechanismen greifen lässt. Die alarmierten Pflanzen setzen Abwehrstoffe frei.

 

Die Pflanzen kommunizieren also miteinander, um sich zu schützen. Die Informationsmoleküle, die Biologen »Pflanzen­vokabeln« nennen, können noch mehr. Die Botenstoffe locken beispielsweise natürliche Feinde der Schädlinge an, die wiederum zur Fressattacke gegen ebendiese Gefahr für die SOS »funkende« Pflanze ausschwärmen. Gut 2000 Duftstoffe sind der Wissenschaft heute bekannt. Viele dieser biochemischen Codewörter gehören zu der Stoffgruppe der sogenannten Terpene. Circa 8000 verschiedene jener sekundären Pflanzen­stoffe sind klassifiziert. Diese Stoffe erfüllen jeweils unterschiedliche Funktionen.

 

Das Ökosystem Wald ist also ein gigantisches Meer an Molekülen. In diesen grünen Ozean können wir eintauchen, darin baden: Shinrin Yoku. Phytonzide wie die Terpene wirken auf uns wie eine Arznei, die wir automatisch aufnehmen, wenn wir uns im Wald befinden. Übrigens ist der Gehalt an heilsamen pflanzlichen Duftstoffen wie diesen in 1 bis 2 Metern über dem Boden besonders hoch, also da, wo sich unsere Nase befindet.

 

»Im Wald baden wir in einem gigantischen Meer aus pflanzlichen Botenstoffen. Unser Immunsystem nimmt von diesen gasförmigen Molekülen genau jene auf, die ihm guttun.«

Der Biologe Clemens G. Arvay[3] beschreibt unser mensch­liches Immunsystem als unsichtbare Antenne, mit der wir im Wald unterwegs sind. Und dieses »intelligente« Immun­system, das schädliche Viren und Bakterien erkennen sowie eliminieren kann, weiß genau, was ihm guttut und was es braucht. So sucht sich unser Organismus aus der Fülle an Terpenen genau diejenigen heraus, die das Immunsystem schützen, stark machen und es regenerieren lassen. Das haben wissenschaftliche Studien belegt, die in Japan durchgeführt wurden.[4]

 

Waldluft baut Stresshormone ab, kann Blutdruck, Pulsschlag und Blutzuckerspiegel senken. Gesteigert werden dagegen Anzahl und Aktivität unserer natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), die virusinfizierte Zellen erkennen und bekämpfen. Japanische Forscher haben bewiesen, dass schon ein einziger Tag im Wald die Zahl dieser natürlichen Killerzellen, die im Rückenmark entstehen und zu den weißen Blutkörperchen gehören, um bis zu 40 Prozent erhöht. Wer mehr als zwei Tage in Folge in einem waldreichen Areal verweilt, der kann die Anzahl seiner NK-Zellen, die vor Tumoren schützen können, sogar um mehr als 50 Prozent steigern.

 

Shutterstock.com / guteksk7

 

Japanische Waldmediziner raten: Wir sollten uns einmal pro Monat einen zwei- bis dreitägigen Aufenthalt in einem Waldgebiet gönnen und dann jeweils 4 Stunden direkt im Wald verweilen. Nach einem solchen Kurzurlaub im Wald bleibt die erhöhte Zahl und Aktivität der NK-Zellen unserem Organismus noch 30 Tage lang erhalten. Natürlich vorbeugen »to go« sozusagen. Bei nur einem Tag im Wald wirken die Ter­pene immerhin noch eine Woche lang nach. Regelmäßiges Baden im Wald ist also geeignet, Anzahl und Aktivität der so wichtigen NK-Zellen dauerhaft hoch zu halten.