Innere Rhetorik 2100 - Horst Hanisch - E-Book

Innere Rhetorik 2100 E-Book

Horst Hanisch

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Beschreibung

Reden mit sich selbst - Agnes Schmidt steht vor dem Badezimmerspiegel und sagt zu sich selbst: "So schlecht siehst du für dein Alter gar nicht aus, Agnes." Dabei lächelt sie sich an, freut sich über den kleinen Scherz und tritt hoffentlich gut gelaunt in den Tag. Sprach sie nun zu sich selbst oder zu ihrem Spiegelbild? Oder etwa beides gleichzeitig? Selbst-Kommunikation? Sprechen mit sich selbst? Eine Art von Auto-Rhetorik, eine 'Innere Rhetorik'? Redelehre, Redekunst oder Redefähigkeit mit der eigenen Person? Führt nicht (fast) jeder Mensch ständig Gespräche - bewusst oder unbewusst - mit sich selbst, auf dem Weg zur Arbeit, während eines Gesprächs im sozialen Umfeld, beim Einkauf, auf Ämtern, im Berufsleben, beim Entspannen im Urlaub und so weiter? Sprechen nicht sogar Figuren, lebende wie verstorbene, im Traum miteinander? Weshalb meldet sich der Körper mit Schmerzsignalen? Kommuniziert er dann von innen mit 'seinem' Menschen? Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass der Mensch wohl häufig zum Zwiegespräch mit sich selbst neigt. Manchmal geschieht das hörbar für andere, manchmal lediglich in gedachten Worten. Acht Bereiche gehen auf die Innere Kommunikation ein. - Selbstgespräche führen - In sich gehen - In sich hören - Vom Traum zum Ziel - Der gute Vorsatz - Intrinsisch motiviert sein - Auf den inneren Schweinehund hören? - Mit dem Schicksal hadern? - Die subjektive Wahrheit Liebe Leserin, lieber Leser, Sie mögen erkennen, dass es doch einige Bereiche gibt, die eine vernünftige innere Rhetorik erwarten. Treten Sie ein in das große Spielfeld der Kommunikation mit sich selbst, zielführend zum eigenen Wohlergehen und zum Sich-selbst-besser-kennenlernen. Nicht alles muss bierernst genommen werden, da auch die eine oder andere Sache mit einem zwinkernden Auge zu betrachten ist. Viele der in diesem Buch gegebenen Ausführungen können Sie zum Nachdenken anregen. Beginnen Sie mit dem Inneren Dialog. Viel Kurzweil bei der Kommunikation mit sich selbst.

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Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

PROLOG – VORWORT

SELBST-KOMMUNIKATION

Das Wort zuvor

Reden mit sich selbst

Der Austausch mit sich selbst

1 – Selbstgespräche führen

2 – In sich gehen - In sich hören

3 – Vom Traum zum Ziel

4 – Der gute Vorsatz

5 – Intrinsisch motiviert sein

6 – Auf den inneren Schweinehund hören?

7 – Mit dem Schicksal hadern?

8 – Die subjektive Wahrheit

Das große Spielfeld der Inneren Kommunikation

1.

– SELBSTGESPRÄCHE FÜHREN

KOMMUNIKATION MIT DEM INNEREN ICH

Das virtuelle Zwiegespräch – Der Dialog mit sich selbst

Mentales Training vor einem ‚kritischen‘ Gespräch

Zwiegespräch mit einem verstorbenen Familienmitglied

„Nun mach schon!“ – Appell an den Darsteller

Folgen der ausgelösten Emotionen

Denken, Nachdenken, Überdenken

„Ich entscheide!“ – Appell an sich selbst

Dialog mit dem Tagebuch

Brief an sich selbst

Autodidaktisch lernen

Inwendig – Auswendig

Wissen mit allen Sinnen nach innen bringen

Sich selbst Anweisungen geben

Kritische Selbstbetrachtung – Sich den Spiegel vorhalten

Soziale Einschätzung – Auf die Inneren Werte kommt es an

Kontrolle durch das Innere

Was das Innere verrät – Freud‘scher Versprecher

2.

IN SICH GEHEN – IN SICH HÖREN

KOMMUNIKATION MIT DER INNEREN STIMMUNG UND DER INNEREN STIMME

Informationen von außen nach innen und von innen nach außen

Wahrnehmung von außen nach innen

Automatische innere Verarbeitung

Über den Geschmack lässt sich streiten

Zusammenspiel der Wahrnehmungen

Das Augentier

Informationen von innen nach außen

Innere Signale deuten

Auf die innere Stimme hören

„Wie geht es dir?“ – „Wie geht es mir?“

Stress abbauen

Das Über-Ich – Das höhere Ich

Nach innen wenden – Introversion

Der inneren Stimme eine Stimme geben

3.

VOM TRAUM ZUM ZIEL

KOMMUNIKATION MIT DER SEHNSUCHT

Vom Erfolg träumen

Der Wunsch

Der Traum

Verrät die Traumdeutung Nichtverarbeitetes?

Tagträumerei

Fantasien – Das Traumgesicht

Inspiration – Geistige Anregung

Das realistische Ziel

Perfektion – Zu 100 Prozent!

Kann Perfektion krankmachen?

Scheinwelt und reales Leben

4.

DER GUTE VORSATZ

KOMMUNIKATION MIT DER EIGENEN ERKENNTNIS

„Ich will mein Verhalten ändern.“

„Was nimmst du dir fürs neue Jahr vor?“

„Ich will was tun“

Übertriebene Erwartungen

Der helfende Schutzengel

Der kleine Innere Teufel

Destruktive Gedanken vertreiben – Killerphrasen vermeiden

Selbst erfüllende Prophezeiung

Der positive Vorsatz

Der kleine Mann im Ohr – Der Schalk im Nacken

Eisern bleiben

Unzufriedenheit – Sehnsucht nach Veränderung

Zweifel beseitigen

5.

INTRINSISCH MOTIVIERT SEIN

KOMMUNIKATION MIT DEM EIGENEN WILLEN

Das, was ich will

Extrinsische Motivation

Motivationsschub

Abnutzung der äußeren Motivation

Intrinsische Motivation

Bedürfnis – Motiv – Befriedigung

Bedürfnis mit aufschiebendem Charakter

Aus eigenem Antrieb handeln

Eigenverantwortung

Schlechtes Gewissen oder Altruismus

Die Gedanken sind frei

Das o. k. des Inneren Egos

6.

AUF DEN INNEREN SCHWEINEHUND HÖREN?

KOMMUNIKATION MIT DER BEQUEMLICHKEIT

Der Weg des geringsten Aufwands

Der Innere Schweinehund

Geringster Einsatz – größter Erfolg

Aufschieberitis – Prokrastination

Absprache mit dem Inneren Schweinehund

Abwägen und entscheiden

Die Balance halten

Innere Zirkel

Innere Zerrissenheit

7.

MIT DEM SCHICKSAL HADERN?

KOMMUNIKATION MIT DEM WEG DES GERINGSTEN WIDERSTANDS

Schicksalsschläge

Die höhere Gewalt

Eingreifen nach Lust und Laune

Fatalismus

Akzeptanz des Schicksals

Das Leben selbst bestimmen

Dirigent des Lebens

Koordination der inneren Gesprächsteilnehmer

Inhaltliches des Innerenbeachten

8.

DIE SUBJEKTIVE WAHRHEIT

KOMMUNIKATION IN DEN EIGENEN SCHEUKLAPPEN

Falsch oder richtig?

Subjektive Wertung

Subjektive Betrachtungen

Objektive Wahrheit

Unterschiedliche Wahrheiten im inneren Dialog

Scheuklappen-Denken

Paradigma sprengen – Innere Wahrheit hinterfragen

Unterschiedliche Wahrheiten führen zu Konflikten

Andere Wahrheiten zulassen

Empathie zeigen

Innere Empathie

Selbsteinschätzung – die Innere Meinung

Das Innere nach außen kehren

Fremdeinschätzung – Konstruktives Feedback

Authentisch bleiben

EPILOG – NACHWORT

ZIELFÜHRENDE KOMMUNIKATION MIT SICH SELBST

Das Wort danach

WORTHERKUNFT

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER – UMGANG MIT MENSCHEN

Adolph Freiherr Knigge

Prolog – Vorwort

Selbst-Kommunikation

Genau betrachtet, ist alles Gespräch nur Selbstgespräch.

Christian Morgenstern, dt. Dichter

(1871 - 1914)

Das Wort zuvor

Ein Wort vor den Ausführungen in diesem Buch – ein Vorwort. Der Begriff Prolog (gr. ‚pro‘ für ‚vor‘, ‚logos‘ für ‚Wort‘) soll die Leserin und den Leser zum inhaltlichen Thema hinleiten. Gerade dann, wenn sich das Thema um Rhetorik handelt. Das vorliegende Thema lautet ‚Innere Rhetorik‘. Nun, was bedeutet ‚Reden mit sich selbst‘?

Reden mit sich selbst

Selbst-Kommunikation? Sprechen mit sich selbst? Reden Sie in Gedanken mit sich? Also eine Art von Auto-Rhetorik, eine ‚Innere Rhetorik‘? Redelehre, Redekunst oder Redefähigkeit mit der eigenen Person?

Rhetorik heißt ‚die Kunst zu reden‘. Das Wort Rhetorik kommt aus dem Altgriechischen ‚rhetorike‘, übersetzt mit ‚Redekunst‘. Ist das Reden einer Kunst? Nun, sprechen können Viele. Argumentieren, manipulieren, überzeugen ist für Einige schon etwas schwieriger. Immer die passenden Worte finden, die der Situation und der Stimmung angepasst sind, ist schon eine Kunst – eine Redekunst.

Damals, bei den ‚alten‘ Griechen und den ‚alten‘ Römer galt es doch, sprachlich so fit zu argumentieren, dass sich jemand bei einer Anklage erfolgreich und selbst verteidigen konnte. Wer rhetorisch fit war, hatte vor Gericht eine höhere Chance, sein Recht durchzusetzen.

Heute gibt es pfiffige Anwälte, die die Kraft der Rhetorik überzeugend einsetzen können, um dem Mandanten zu helfen. Bekanntlich bekommt nicht zwangsläufig derjenige Recht, der Recht hat, sondern der, dessen Anwalt oder Anwältin ein Rhetorik-Profi ist. Rhetorik nach außen.

Wie sieht es nun mit der Inneren Rhetorik aus?

Führt nicht (fast) jeder Mensch ständig Gespräche – bewusst oder unbewusst – mit sich selbst, auf dem Weg zur Arbeit, während eines Gesprächs im sozialen Umfeld, beim Einkauf, auf Ämtern, im Berufsleben, beim Entspannen im Urlaub und so weiter?

Sprechen nicht sogar Figuren, lebende wie verstorbene, im Traum miteinander? Weshalb meldet sich der Körper mit Schmerzsignalen? Kommuniziert er dann von innen mit ‚seinem‘ Menschen?

Der Austausch mit sich selbst

Aber nun – es geht um Selbst-Kommunikation. Benötigt jemand, der die Kunst der Rede einsetzt, ein Gegenüber? Bedeutet Rhetorik zwangsläufig, mit, vor oder zu einer anderen Person zu reden? Greift Rhetorik auch dann, wenn jemand die Redekunst mit sich selbst praktiziert?

Kommunikation mit sich selbst? Lässt sich Kommunikation doch im ersten Gedanken als Austausch mit anderen beschreiben? Weshalb nicht ein Austausch mit sich selbst? Jemand kann mit sich selbst kommunizieren, wenn er denn möchte; sei es im Stillen oder hörbar.

Damit sind keine krankhaften oder zweifelhaften Selbstgespräche gemeint, wenn sich die leicht demente Oma halblaut mit sich selbst unterhält oder die der Angetrunkene halb geistesabwesend auf der Straße, manchmal mit erkennbar aggressivem Unterton, führt.

Im vorliegenden Buch wird also keineswegs von einer sonderbaren Anwandlung möglicher Selbstgespräche ausgegangen – es geht auch nicht um krankhafte Selbstgespräche, die als Symptome für eine schwerwiegende Erkrankung sein können.

Bei genauer Betrachtung fällt allerdings auf, dass der Mensch wohl häufig zum Zwiegespräch mit sich selbst neigt. Manchmal geschieht das hörbar für andere, manchmal lediglich in gedachten Worten.

Nebenbei: Selbstgespräche haben sogar einen großen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und die Zufriedenheit. Sie helfen, Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Dieses ‚Nebenbei‘ ist ein wichtiger Grund mehr, einen deutlichen Blick auf die Innere Rhetorik zu werfen.

Wie so oft im Leben überschneiden sich einige Themenbereichen bei den folgenden Betrachtungen. Trotzdem wurde versucht, diese voneinander abzugrenzen in acht Bereiche, die später die acht Kapitel in diesem Buch bilden.

1 – Selbstgespräche führen

Die Kölnerin Agnes Schmidt steht am Morgen vor dem Badezimmerspiegel und sagt zu sich selbst: „So schlecht siehst du für dein Alter gar nicht aus, Agnes.“

Dabei lächelt sie sich an, freut sich über den kleinen Scherz und tritt hoffentlich gut gelaunt in den Tag. Sprach sie nun zu sich selbst oder zu ihrem Spiegelbild? Oder etwa beides gleichzeitig?

2 – In sich gehen – In sich hören

Manchem wird auch ein guter Rat gegeben, wenn eine schwierige Entscheidung ansteht. So wird Niklas empfohlen: „Schlaf eine Nacht darüber, gehe in dich und höre auf deinen Körper. Was rät er dir?“

Wird bei diesem gut gemeinten Tipp nicht die Empfehlung gegeben, auf einen Hinweis des eigenen Körpers zu warten? Nicht nur zu warten, sondern ihn gezielt zu suchen? Entspricht das nicht einem inneren Dialog?

3 – Vom Traum zum Ziel

„Ich wünsche mir, meine Waage zeigte drei Kilo weniger an,“ seufzt die auf ihr Äußeres achtende Angela. Ihr Wunsch in allen Ehren – ob es die Waage interessieren wird? Müsste Angela nicht aktiv werden, um eine gefälligere Angabe der Personenwaage lesen zu dürfen?

Wie sieht es mit einem Traum aus? Der Traum, auch der Tagtraum, kann so lebhaft, farbenprächtig und interaktiv wahrgenommen werden, dass der Träumende tatsächlich annimmt, in der Realität zu sein.

Im Traum können Gespräche mit Menschen geführt werden, die schon lange verstorben sind. Menschen, die sich bisher noch nie sahen, können miteinander kommunizieren.

Ist es nicht prächtig, träumerisch unterschiedlichste Situationen zu erleben und in träumerischer Leichtigkeit Erfahrenes verarbeiten zu lassen?

4 – Der gute Vorsatz

„Ab nächstem Jahr werde ich nicht mehr rauchen!“ Das könnte Benjamins guter Vorsatz zum Jahreswechsel sein.

Wie viele nehmen sich vor, gerade zum Jahreswechsel, ihr Verhalten in der Zukunft deutlich zu verändern?

Zu Beginn eines Jahres steigen bekanntlich die Anmeldezahlen in Fitness-Studios, wird das Einkaufsverhalten bei Lebensmitteln verändert und lange vor sich Hergeschobenes mit festem Blick anvisiert, um dem ‚guten Vorsatz‘ eine gezielte Aktion folgen zu lassen.

Wie viele Menschen schaffen es, den gut gemeinten Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen? In der Regel erfolgt ein Vorsatz nach einer Entscheidung, die entweder im inneren Dialog oder auch zusammen mit anderen getroffen wurde.

5 – Intrinsisch motiviert sein

„Ich will und werde mich ehrenamtlich einbringen,“ betont Jessica vernehmbar und entschieden, als sie den Bericht des Vereins hörte, der sich für eine ‚Randgruppe‘ einsetzt.

Neben vernünftiger Zielsetzung braucht es hierzu manchmal eine ganze Menge intrinsischer Motivation (lat. ‚intrinsecus‘ für ‚inwendig‘), in heutiger Betrachtung für ‚innerlich‘ oder ‚nach innen gewendet‘. Intrinsisch bedeutet, dass die Motivation ‚von innen kommt‘, also selbstbestimmt und aus eigenem Antrieb erfolgt.

Im Gegensatz hierzu bedeutet die äußere, extrinsische (lat. ‚extrinsecus‘ für ‚von außen kommend‘) Motivation, dass jemand durch äußere Faktoren zu einer Leistung angeregt wird. Zum Beispiel durch einen Bonus, Lob oder Belohnung anderer. Wer intrinsisch motiviert ist, hat wahrscheinlich seine Art zu leben deutlich reflektiert.

Die von innen kommende Motivation, die innere Motivation, hilft viel besser, weil die Person aus eigenem Antrieb und persönlichem Interesse etwas am eigenen Verhalten oder Auftreten ändern oder tun will, nicht muss.

6 – Auf den inneren Schweinehund hören?

„Bleib‘ doch noch 5 Minuten liegen, es ist so kuschelig warm hier im Bett.“ Hört Philipp nicht deutlich die innere Stimme, die ihm diesen verlockenden Vorschlag unterbreitet? Nur 5 Minuten, wie schön. Das kann nicht schaden.

Manchmal werden aus den 5 Minuten 15 Minuten. Oder noch mehr?

Wer hat da von innen zu Philipp gesprochen? War Philipp es selbst oder war es der ‚Innere Schweinehund‘? Ist es richtig und sinnvoll, auf die verführerischen Vorschläge einzugehen? Oder sind sie nur bequem?

Vielleicht meint es der Innere Schweinehund nur gut mit Philipp …?

7 – Mit dem Schicksal hadern?

Etwas Schlimmes, etwas Unabwendbares ist geschehen. Trotz aller Vorsicht und guter Planung hat das Schicksal zugeschlagen. Lukas behauptet dann: „Das ist Schicksal, da kann keiner was dagegen tun.“ Oder: „Der Mensch denkt, Gott lenkt.“

Diese Aussage mag helfen, Tiefschläge zu verarbeiten. Trotzdem: Mit Schicksal lässt sich viel erklären – und abtun. Es scheint unveränderbar zu sein. Egal was einer plant, unabhängig, wie er sich verhält, das Schicksal schlägt dann zu, wann es will.

Ist der Mensch gezwungen, sich dem Schicksal klaglos hinzugeben, oder kann er mit dem Schicksal ‚in Kommunikation‘ treten?

8 – Die subjektive Wahrheit

„Das macht man nicht!“ Tadelnd macht die Mutter ihr Kleinkind auf ein Verhalten aufmerksam, welches nicht den gesellschaftlichen Umgangsformen entspricht. So lernt das Kind von klein auf, was ‚richtig‘ und was ‚falsch‘ ist. Es bildet sich eine Wahrheit, die aus seiner Sicht als subjektive Wahrheit empfunden wird.

Mona sieht die Gefahr, die dabei entsteht: Alles, was der eigenen Wahrheit argumentativ widerspricht, gilt damit automatisch als Unwahrheit, als falsch. Das Leben zeigt hingegen zig Situationen, in denen es nicht nur die eine Wahrheit gibt. Je nach Betrachtung kann sogar gegensätzliches Verhalten jeweils richtig sein.

Mona kommt ins Grübeln, wie sie mit zwei gegenläufigen Wahrheiten umgehen kann.

Die gegenläufigen Wahrheiten können zu einem Dilemma führen. Wird diese Option nicht berücksichtigt, kann es zu Missstimmungen, Streitereien, Auseinandersetzungen, ja sogar zu einem Krieg führen.

Wer sich die Mühe macht, sich mit dem Inhalt eines eigenen, inneren Denkrahmens auseinanderzusetzen, erweitert seinen Horizont und vermeidet den einen oder anderen Konflikt.

Das große Spielfeld der Inneren Kommunikation

Liebe Leserin, lieber Leser, Sie mögen erkennen, dass es doch einige Bereiche gibt, die eine vernünftige innere Rhetorik erwarten. Treten Sie ein in das große Spielfeld der Kommunikation mit sich selbst.

Nicht alles muss bierernst genommen werden, da auch die eine oder andere Sache mit einem zwinkernden Auge zu betrachten ist. Viele der hier angegebenen Ausführungen können Sie zum Überlegen anregen. Sie sollen das Denken und das Nachdenken mobilisieren, den Inneren Dialog beginnen. Zielführend zum eigenen Wohlergehen und zum Sichselbst-besser-kennenlernen.

Ich wünsche Ihnen zusätzliche Erkenntnisse für Ihr Leben und eine gewisse Kurzweil beim ‚(Selbst)-Studium‘ der folgenden Zeilen.

Horst Hanisch

1 – Selbstgespräche führen

Kommunikation mit dem inneren Ich

Die Kölnerin Agnes Schmidt steht am Morgen vor dem Badezimmerspiegel und sagt zu sich selbst: „So schlecht siehst du für dein Alter gar nicht aus, Agnes.“ Dabei lächelt sie sich an, freut sich über den kleinen Scherz und tritt hoffentlich gut gelaunt in den Tag. Sprach sie nun zu sich selbst oder zu ihrem Spiegelbild? Oder etwa beides gleichzeitig.

Das virtuelle Zwiegespräch – Der Dialog mit sich selbst