Innovationsprozesse steuern, komplexe Probleme lösen - Klaus Palme - E-Book

Innovationsprozesse steuern, komplexe Probleme lösen E-Book

Klaus Palme

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Beschreibung

Die gezielte und methodische Steuerung von Innovationsprozessen und die Lösung komplexer Probleme kann mit Hilfe der Moderationstechnik , wie sie hier als Praxisbeispiel beschrieben wird, schnell, in kürzester Zeit und zielorientiert erreicht werden. Die Moderationstechnik ist ein Bündel verschiedener Methoden, um Kreativität zu entfalten, neue Lösungen und innovative Ergebnisse mit unterschiedlich besetzten Teams zu erarbeiten. Ausgangspunkt ist in der Regel ein komplexes Problem: Beispielsweise die Suche nach neuen Produkten und Dienstleistungen oder die Einwicklung von Organisationsabläufen oder Arbeitsprozessen. Angestrebt werden Lösungen, die durch verschiedene Teammitarbeiter, in der Regel 12 bis 18 Personen unterschiedlicher Fachbereiche, in möglichst kurzer Zeit erarbeitet werden. In diesem Buch wird eine Vorgehensweise dargestellt, die sich in dutzenden Workshops in der Praxis bewährt hat. Besondere Bedeutung haben dabei die Steuerung des Workshopteams durch verschiedene Methoden, die sowohl die Sach- als auch die Beziehungsebene berücksichtigen, die Visualisierung aller wichtigen Aussagen, die Freisetzung von Kreativität und die Festschreibung von Umsetzungsmaßnahmen der gefundenen Lösungen. Die Vorgehensweise ist so dargestellt, dass sie im Sinne eines Leitfadens nachgeamt werden kann. Die einzelnen Schritte können auch zur Einübung nacheinander einzeln verwendet werden. Alle notwendigen Arbeitsunterlagen sind aufgeführt. Es werden nur die Methoden dargestellt, die sich mehrfach in jahrelanger Praxis bewährt haben.

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Seitenzahl: 52

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Inhaltsverzeichnis

1. Steuerung von Innovationsprozessen und Lösung komplexer Probleme mit Hilfe der Moderationstechnik.2. Was bedeutet Moderationstechnik? 2.1 Ziele definieren 2.2 Teammitarbeiter auswählen 2.3 Technik, Raum und Material bereitstellen 2.4 Planungsablauf organisieren 3. Ablauf einer Moderationsveranstaltung 3.1 Aufwärmphase gestalten 3.2 Moderationstechnik erläutern 3.3 Sachproblem darstellen 3.4 Erste Ideen sammeln 3.5 Ideen bewerten 3.6 Teilprobleme bilden 3.7 Kleingruppen bilden 3.8 Regeln der Kleingruppenarbeit festlegen 3.9 Kleingruppen-Ergebnisse präsentieren 4. Dramaturgie einer Moderationsveranstaltung 5. Ausgewählte Techniken der Ideensammlung 5.1 Kartenabfrage 5.2 Brainstorming 5.3 Zuruffrage

Imprint

Innovationsprozesse steuern, komplexe Probleme lösen

Moderationstechnik im Praxiseinsatz

Autor: Klaus Palme

Published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

1. Steuerung von Innovationsprozessen und Lösung komplexer Probleme mit Hilfe der Moderationstechnik.Besprechungen, Meetings, Konferenzen oder der Einsatz von größeren Teams können sehr oft langwierig, zeitraubend und wenig ergebnisorientiert ablaufen, weil die Teilnehmer sehr schnell dazu neigen,

o Eigeninteressen durchzusetzen (Typische Aussage: „nach meiner Meinung kommt nur unser Vorschlag in Frage“)o Hierarchen das Team dominieren wollen (Typisch: „Ich glaube nicht, dass Sie die Auswirkungen Ihres Vorschlags überblicken können“) o Neue Ideen sofort abgelehnt werden (Typischer Einwurf: „viel zu teuer“) o Die Teammitglieder nicht gleich behandelt werden (Typisch: „Sie als Betriebswirt/Ingenieur/Psychologe können die Materie doch gar nicht beurteilen“) o Einzelne Teilnehmer Führungsansprüche anmelden (Typische Aussage: „ich werde mich persönlich um dieses Thema kümmern“) o Vorgesetzte lediglich „Scheinveranstaltungen“ durchführen (Typisch: „die Geschäftsführung hat gestern beschlossen,…“)

Dieses Buch ist aufgrund langjähriger eigener Erfahrungen entstanden und zeigt anhand einer praktischen, nachvollziehbaren Vorgehensweise, wie mit Hilfe der Moderationstechnik effizient, zeitsparend und ergebnisorientiert Innovationsprozesse methodisch gestaltet werden können.

Ziel dieses Abschnitts:Wozu kann die Moderationstechnik eingesetzt werden? Wie hilft sie bei der Umsetzung von Innovationsprozessen und der Lösung komplexer Probleme?

Praxistipp:Der Begriff „Moderation“, wie er beispielsweise im Fernsehen ständig gebraucht wird, hat nichts mit der Moderationstechnik zu tun, wie sie in der Wirtschaft zur Unterstützung von Innovationsprozessen und zur Lösung von Problemen angewandt wird. Moderatoren im Fernsehen sollen verschiedene Meinungen steuern oder präsentieren unterschiedliche Sachverhalte, verfolgen aber in der Regel kein konkretes Ergebnis. Moderationstechnik zur Lösung komplexer Probleme, wie sie hier beschrieben wird, ist ein Bündel verschiedener Methoden, um Kreativität zu entfalten, neue Lösungen und innovative Ergebnisse mit Teams zu erarbeiten. Dabei wird gleichzeitig angestrebt, möglichst die Umsetzung der gefundenen Lösungen zu erreichen. Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen kann ich feststellen, dass die Erfolgsquote bei über 80% liegt und die dafür aufgewendete Zeit gegenüber herkömmlichen Vorgehensweisen sehr gering ist.

Vorgehensweise:Produktionsstätten, Büros und Verwaltung wurden und werden in immer stärkerem Maße rationalisiert, modernisiert und den Bedürfnissen der arbeitenden Menschen angepasst. Der Einzug der Mikroelektronik in alle Bereiche eines Betriebes führt dazu, dass eine immer stärkere Vernetzung der Arbeitsabläufe und der Arbeitsorganisation einsetzt, die sehr komplexe Problemstellungen hervorruft. Es ist kaum möglich, dass ein Planer ein Detailproblem löst, ohne dass dadurch neue Probleme an den Schnittstellen zu anderen Bereichen entstehen. Die Gesamtschau wird immer dringlicher. Dabei ergeben sich in der Praxis jedoch erhebliche Probleme, wenn verschiedene Abteilungen und verschiedene Fachleute miteinander zu gemeinsamen Lösungen finden müssen und dies in möglichst kurzer Zeit.

Organisatoren, Planer, Projektleiter und Manager benötigen die Moderationstechnik wie einen Werkzeugkasten, wenn das Unternehmen Wettbewerbsvorteile durch Zusammenfassung der eigenen Ressourcen und der Kenntnisse der Mitarbeiter gewinnen will. Die Moderationstechnik stützt und entwickelt die latenten Kreativitätspotentiale der Mitarbeiter. Gerade umfassende Rationalisierungs- und Organisationsmaßnahmen sind nur möglich, wenn die Einbeziehung aller verantwortlichen Abteilungen bereits im Planungsprozess einsetzt.

Herkömmliche Techniken wie unstrukturierte Besprechungen und Meetings, Fachgespräche, schriftliche Abstimmungsprozesse, Mailverteiler, Einsatz von Planungsabteilungen und ähnliches versagen immer dann, wenn der Zeitfaktor eine große Rolle spielt und wenn der Sachverstand der einzelnen Fachleute unmittelbar zur Projektlösung zusammengefasst werden muss. Hier setzt die Moderationsmethode als die Methode ein, die es ermöglicht, in kürzester Zeit konkrete Problemlösungen gemeinsam zu erarbeiten.

Die Moderationstechnik verfolgt als generelles Ziel, Planungsprozesse gemeinsam durch mehrere Mitarbeiter gestalten zu lassen und gleichzeitig die Gedanken und Abläufe zu visualisieren. Damit wird es möglich, dass zu jedem Zeitpunkt Interessierte über den Stand der Planung informiert werden und mit Hilfe bestimmter Techniken und Vorgehensweisen ihre Meinung kundtun können. Dies bedeutet, dass praktisch eine "offene Planung" möglich ist, bei der sich jeder Fachmann oder jede interessierte Abteilung mit einbeziehen lässt.

Kriterien für die Einsatzmöglichkeit einer Moderation sind demnach:

- Das Fachwissen mehrerer Mitarbeiter ist erforderlich- Die Problemstellung ist äußerst komplex und umfasst mehrere Arbeitsbereiche - Es existieren unterschiedliche Meinungen unterschiedlicher Fachleute - Die Mitwirkung an der Planung von verschiedenen Mitarbeitern ist unbedingt erforderlich - Der Planungsprozess muss sichtbar und offen dargelegt sein - Verschiedene Alternativen und Lösungsansätze sind erwünscht - Die Lösungsansätze sollen in kürzester Zeit konzentriert erarbeitet werden - Das Gesamtproblem ist nicht durch Rechenvorgänge, durch Konstruktion, durch einfaches Sammeln von Fakten oder ähnliche eindimensionale Vorgehensweisen lösbar.

Liegen ein oder mehrere der oben genannten Merkmale vor, empfiehlt es sich, die Moderationstechnik einzusetzen.

2. Was bedeutet Moderationstechnik?

Ziel dieses Abschnitts:Wie geht man prinzipiell bei dieser Methode vor und was kann sie?

Praxistipp:Sachebene und Beziehungsebene begegnen sich bei der Teamarbeit und können auch nicht getrennt werden. Wird dies methodisch berücksichtigt, dann können moderierte Teams in erstaunlich kurzer Zeit hervorragende Lösungen erarbeiten. Meine Erfahrungen zeigen, dass die Versuche, Sachebene und Beziehungsebene zu trennen (Aufforderung: „Bitte bleiben Sie sachlich“), zum Scheitern verurteilt sind. Wenn sich ein oder mehrere Teilnehmer ärgern, hilft nur eins weiter: Die Ursache des Ärgers muss mit den gleichen Moderationsmethoden angegangen werden wie die Sachprobleme.

Vorgehensweise:Die Moderationsmethode ist keine wissenschaftliche oder in sich geschlossene Methode, vielmehr versucht sie, mit geeigneten Instrumentarien und Vorgehensweisen die Kommunikation verschiedener Personen auf ein gemeinsames Ziel hin auszurichten. Alle diesem Ziel dienenden Verfahren und Regeln können innerhalb der Moderationsmethode eingebaut werden, so dass auch die Erfahrungen bereits vorhandener praktikabler Methoden eingebracht werden können. Maßgebend für die Durchführung einer moderierten Veranstaltung ist weniger theoretisches Wissen als vielmehr praktische Erfahrung und insbesondere Geschick im Umgang mit Menschen. Die im Folgenden dargestellten Hilfsmittel können nicht für sich allein zum Erfolg führen, sondern immer nur ihr Zusammenwirken, das sich ganz entscheidend nach der Problemstellung ausrichtet.