Interessitäten - Christoph Thiele - E-Book

Interessitäten E-Book

Christoph Thiele

0,0

Beschreibung

Köln hat viel mehr zu biete als nur den Dom. Wie gut kennst du Köln? Warum steht in Köln-Ehrenfeld ein Leuchtturm? Wozu dient der Tunnel unter dem Rhein, der von der Altstadt nach Köln-Deutz führt? Welcher Autobauer produzierte bereits vor Ford seine Automobile in Köln? Diese und weitere 135 Interessitäten (interessante Kuriositäten) über Köln werden in diesem Werk behandelt und du kannst selber dein Köln-Wissen testen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 168

Veröffentlichungsjahr: 2021

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Interessitäten

InhaltDisclaimerVorwort1. Geschichte I2. Kurioses I3. Verkehr4. Menschen5. "Kölner ..."6. Bauwerke7. Kurioses II8. Der Dom9. Feiern10. Geschichte II11. Sonstiges12. Die zwölfte 1113. BonusNachbemerkungQuellennachweisImpressum

Inhalt

Disclaimer

Vorwort

1. Geschichte

     1. Es war einmal eine Kolonie

     2. Erste Einwohner

     3. Über sieben Brücken musst du gehen

     4. Und immer wieder die 11

     5. Erbarmen, die ... kommen

     6. Nicht nur Rom

     7. Berufe gibt's

     8. Vielen Dank

     9. Das muss doch nicht sein

   10. Dat Wasser vun Kölle es joot

   11. Op de schäl sick

2. Kurioses I

     1. Mein Gott, das dauert

     2. Kein Anschluss unter dieser Nummer

     3. Wer wird Millionär?

     4. Du zahlst die Zeche

     5. Von der Hansestadt Köln

     6. Sag mir, wo die Blumen sind

     7. Es kommt dicke

     8. Hörst du die Berge

     9. Lecker

   10. Bremspedal oder Gaspedal?

   11. Viva Colonia

3. Verkehr

     1. Up, up and away

     2. Ohne Quietschen geht es nicht

     3. Es kann nur einen geben

     4. Eine Seilbahn im Flachland

     5. Wie komme ich nach Frechen

     6. Doch nicht Wuppertal

     7. Licht am Ende des Tunnels

     8. Man weiß ja nie

     9. Es gab ein Leben vor der KVB

   10. Fordismus

   11. Ein zweiter Autobauer

4. Menschen

     1. Der große Willy

     2. Zieh mich nicht auf

     3. Wir machen Musik

     4. Alter Schwede

     5. Hallo Herr Kaiser

     6. Du, wir müssen reden

     7. Das ist Wahnsinn

     8. Das ist dufte

     9. Ich will keine Schokolade

   10. Schnell, schneller, am schnellsten

   11. Der Motor, der alles antreibt

5. Kölner ...

     1. Ein dünnes Brett bohren

     2. Geld regiert die Welt

     3. Vom Tellerwäscher zum Millionär

     4. Platz ist in der kleinsten Hütte

     5. Wie du mir, so ich dir

     6. Grün, grün, grün sind alle meine Kleider

     7. Ist mir doch Wurst

     8. Ohne Listen geht es nicht

     9. Ja ist denn schon Ostern

   10. Wer den Pfennig nicht ehrt

   11. Kellergeister

6. Bauwerke

     1. Mir geht ein Licht auf

     2. Mein Hut der hat drei Ecken

     3. Jetzt kommt Kultur

     4. Was Pisa kann, kann Köln schon lange

     5. Rekordverdächtig

     6. Ist das anstrengend

     7. Marmor, Stein und Eisen bricht

     8. Home, sweet home

     9. Boah, ist das schön

   10. Hier ist kein Durchkommen

   11. Weit hinaus

7. Kurioses II

     1. Nur nicht untergehen

     2. Mir wird heiß

     3. Kann niet verstaan

     4. Nach mir nicht

     5. Du hast wohl 'nen Vogel

     6. Nachrechnen

     7. Ganz schön schaurig

     8. Kopf oder Zahl

     9. Einfach viermalig

   10. Willst du mit mir geh'n

   11. Poll oder nicht Poll

8. Der Dom

     1. Einmal in gelb bitte

     2. Nicht nur 4711

     3. Es muss nicht gleich der Burj Khalifa sein

     4. Namen sind Schall und Rauch

     5. Noch mehr Namen

     6. Aua

     7. Ein Stern ist aufgegangen

     8. Der Anfang ist gemacht

     9. Darf es etwas mehr sein

   10. Hoch hinaus

   11. Erhaltenswert

9. Feiern

     1. Typisch Köln

     2. Doch ein Kölsch

     3. Jede Jeck es anders

     4. Tierisch gut

     5. Hey, hey Wickie

     6. Kamelle

     7. Bloß kein Alt

     8. Hai-Alarm

     9. Kölle Alaaf

   10. Bis dass der Tod uns scheidet

   11. Es wird geschlemmt

10. Geschichte II

     1. Du sollst nicht lügen

     2. Wasser marsch

     3. Es werde Land

     4. Von Tennis- und Basketbällen

     5. Du bist etwas Besonderes

     6. A propos Siebengebirge

     7. Shopping

     8. Der Leuchtturm von Köln

     9. Streng der Reihe nach

   10. Die alten Griechen

   11. Nicht das Kölsch

11. Sonstiges

     1. Dreimal Hennes

     2. Kohle machen

     3. Am Eigelstein es Musik

     4. Ungarisch in Köln

     5. Ist ja alles kaputt

     6. Schnurrt nicht

     7. Ganz schön flüssig

     8. Multi-Kulti

     9. Unterwegs mit Google-Maps

   10. Auf jeden Fall die drei

   11. Ein Schiff wird kommen

12. Die zwölfte 11

     1. Die blaue Schürze

     2. Auf gute Nachbarschaft

     3. Ich bin ein Berliner

     4. Brauerei oder Hotel

     5. Große Klappe

     6. Jetzt erstmal ein Kölsch

     7. Reichen 10 Liter?

     8. Im Rotlichtviertel

     9. Nicht nur der Dom

   10. Unter Tage

   11. Verkehr verkehrt

13.Bonus

     1. Treppenwitz

     2. Der Mörder ist immer der Gärtner

     3. Von anno dazumal?

     4. Von Schaafen und anderen Tieren

     5. Pigalle in Köln

     6. Es kann ruhig rappeln

Nachbemerkung

     Warum die Rivalität zu Düsseldorf fehlt

Bildnachweis

Quellennachweis

Impressum

Titelbild: ©  Superbass  /  CC BY-SA 4.0

Disclaimer

Haftung für Links

Dieses Werk enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte ich keinen Einfluss habe. Deshalb kann ich für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar.

Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werde ich derartige Links umgehend entfernen.

Vorwort

Ich bin einImi- ein imitierender Kölner. So nennt der Ur-Kölner liebevoll und augenzwinkernd alle nicht-gebürtigen Kölner. Dennoch gehört man auch als Imi dazu und wird nicht ausgeschlossen, wie es durchaus in anderen Regionen Deutschlands als "Zug'reister" passieren kann.

Die kölsche Mentalität ist Fremden gegenüber einfach offen. Das mag durchaus historische Gründe haben. Köln als große, mittelalterliche Handels- und Pilgerstadt wurde immer von vielen Fremden aufgesucht und musste sich mit Besatzungen durch andere Mächte arrangieren - dies ging nur durch eine große Offenheit.

"Kölle du bes e jeföhl" heißt es im Lied vonDe Höhner. Besser kann man es nicht beschreiben. Objektiv betrachtet ist Köln nicht die schönste Stadt Deutschlands. Sicher, in Köln steht der Dom, die schönste Kirche Deutschlands, und es existieren viele andere schöne Ecken (ich denke an die Flora, den Zoo, den Grüngürtel, den Rheinboulevard, den Rheinpark, den Rheinauhafen und reichlich weitere Stellen). Aber es gibt auch die Mietskasernen der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, Bausünden aus der Nachkriegszeit als schnell Wohnraum geschaffen werden musste. Der Verkehr in Köln ist eine Katastrophe. Dennoch bleibt Köln ein Gefühl.

Und trotzdem ist Köln  die  Stadt. Ich kenne keine andere Stadt Deutschlands, in der die Bewohner so gerne in ihrer Stadt leben und so stolz auf ihre Stadt sind und sich mit ihr identifizieren wie in Köln - das ist besonders und macht Köln liebenswert.

Die Idee zu diesem Buch lieferte der Leuchtturm in Ehrenfeld. Zufällig habe ich von ihm gelesen und fand das sehr kurios. Was will Köln mit einem Leuchtturm? Ich machte mich auf nach Ehrenfeld und wahrhaftig, da steht mitten in der Stadt ein Leuchtturm. Nachdem ich seine Geschichte recherchiert habe, war mir alles klar. Ich suchte noch weitere Besonderheiten der Stadt. Derer gibt es reichlich - Köln hat auch hier sehr viel zu bieten.

In diesem Werk sind sind 138 Interessitäten (interessante Kuriositäten) und Wissenswertes zu Köln aufgeführt. Du kannst dich selber prüfen, wie gut du Köln kennst - es ist spannend.

Auf den "Imi" reagiere ich übrigens gerne (aber ebenfalls mit einem Augenzwinkern), indem ich erwidere, ich sei der echtere Kölner, denn der Ur-Kölner sei nur zufällig Kölner und ich dagegen hätte mich bewusst für Köln entschieden. Und bei einem kühlen Kölsch ist sowieso egal, warum man Kölner ist. Hauptsache man ist Kölner.

Christoph Thiele

P. S.: Die Abbildungen ließen sich leider nicht größer darstellen, da dies sonst den zulässigen Größenbereichs eines eBooks überschritten hätte. 

1. Geschichte I

1. Es war einmal eine Kolonie

Bereits in der Altsteinzeit lebten auf dem Gebiet Kölns Menschen. In Worringen, Dellbrück und im Königsforst wurden Artefakte gefunden, die ca. 100.000 Jahre alt sind, welche auf zeitweise hier lebende Menschen hinweisen. Da der Lössboden zwischen Aachen und Köln besonders fruchtbar ist sowie das Klima mild und wasserreich ist, siedelten die ersten Menschen bereits gegen 5.300 v. Chr. dauerhaft in dem Gebiet.

Vermutlich im Jahr 19 v. Chr. (andere Quellen sprechen von 38 v. Chr.) wurde die erste städtische Siedlung auf kölner Boden gegründet - das Oppidum Ubiorum(übersetzt: Umwallte Siedlung der Ubier). Begünstigt wurde die Siedlung durch ihre Lage an dem Kreuzungspunkt zweier wichtiger Handelswege.

Die ereignisreiche Geschichte Kölns begann am 8. Juli 50 n. Chr. An diesem Tag erhielt die Siedlung Oppidum Ubiorum die Stadtrechte verliehen. Der antike Name Kölns wurde mit  CCAA  abgekürzt.

Was bedeutet die Abkürzung  CCAA ?

A   Castorum Colonia Amicus Actum

B   Christliche Colonie Am Altrhein

C   Colonia Caesar Aes Actum

D   Colonia Claudia Ara Agrippinensium

Fragment des römischen Nordtores in Köln   -   © Unbekannter Autor /Gemeinfrei(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

1. Es war einmal eine Kolonie

Was bedeutet die Abkürzung  CCAA ?

D   Colonia Claudia Ara Agrippinensium

Colonia Claudia Ara Agrippinensiumbedeutet ins Deutsche übersetztClaudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser.

Im Jahr 15 n. Chr. wurde Agrippina die Jüngere als Tochter des Germanicus in Oppidum Ubiorum geboren. Germanicus war ein römischer Feldherr und Großneffe des ersten römischen Kaisers Augustus. Agrippinas Familie war somit eng mit dem römischen Kaisergeschlecht verbunden.

Zudem heiratete sie 49 n. Chr. den römischen Kaiser und bewegte diesen, ihre Geburtsstadt zur Coloniazu erheben. Gegenüber einem Oppidum verfügten Bürger einer Colonia über römische Bürgerrechte und weitere Privilegien. Der sagenhafte Aufschwung Kölns konnte beginnen. Die CCAA wuchs zu einer der bedeutendsten Städte des römischen Reiches heran und war lange Zeit die größte römische Stadt nördlich der Alpen.

Aus Colonia entwickelte sich im Laufe der Zeit über Coellen, Cöllen, Cölln und Cöln schließlich Köln.

Das römische Köln (3. und 4. Jahrhundert n. Chr.)-   ©  Nicolas von Kospoth /Gemeinfrei(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

2. Erste Einwohner

Im Jahr 58 v. Chr. unternahm Gaius Julius Cäsar einen Eroberungsfeldzug um ganz Gallien zu besetzen. Im Rheinland stieß er auf den germanisch-keltischen Stamm der Eburonen, die sich zunächst den Römern unterwarfen. Wenige Jahre später jedoch erhoben sich die Eburonen zusammen mit ihren Nachbarstämmen gegen die Besatzer und vernichteten ein römisches Winterlager einschließlich einundeinhalber Legionen.

Daraufhin startete Cäsar einen Vernichtungsfeldzug gegen die Eburonen, welche vollkommen aufgerieben wurden. Das Rheinland war sodann weitestgehend entvölkert.

39 v. Chr. wurde Agrippa zum Stadthalter von Gallien ernannt. Dieser begann im Rheinland Wälder zu roden und Straßen und Siedlungen zu bauen. Da die Römer die gewaltigen Arbeiten nicht alleine bewältigen konnten, waren sie auf die Hilfe der Germanen angewiesen.

Köln entstand aus der Vorläufersiedlung Oppidum Ubiorum, in welcher der germanische Volksstamm der Ubier lebte. Sie ließen sich 19/18 v. Chr. hier nieder.

Ein Oppidum war eine kleine, stadtähnliche Siedlung mit Marktfunktion. Es hatte jedoch keine Stadtrechte.

Wie kamen die Ubier nach Köln?

A   Durch eine Hungersnot aus dem Norden nach Köln getrieben

B   Durch reiche Bodenschätze angelockt

C   Umsiedlung durch die Römer von der rechtsrheinischen Seite

D   Vertreibung durch die Cherusker aus ihrem angestammten Gebiet im Osten

Korkmodell des Ubier-Monuments (Hafenturm der Ubier)   -   ©  Dieter Cöllen / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

2. Erste Einwohner

Wie kamen die Ubier nach Köln?

C   Umsiedlung durch die Römer von der rechtsrheinischen Seite

Die Ubier lebten rechtsrheinisch im Gebiet Sieg - Lahn - Main und waren einer der ersten germanischen Stämme, der mit den Römern einen reghaften Handel trieb. Sie kooperierten mit den Römern - gaben ihnen ihre Söhne zur Ausbildung, stellten Hilfstruppen zur Verfügung und waren auch bereit einen Tribut zu zahlen.

Dies führte bei den benachbarten Stämmen zu Misstrauen, Neid und Hass. Heftige Auseinandersetzungen waren die Folge. Die Ubier gerieten zwischen die Fronten der Römer und der übrigen Germanenstämme und drohten aufgerieben zu werden. Da die Römer zum Aufbau der linksrheinischen Infrastruktur auf die Hilfe der Germanen angewiesen waren, bot es sich an, diesen gefährdeten, römerfreundlichen Germanenstamm ins römische Gebiet umzusiedeln und zu schützen. Um die Jahre 19/18 v. Chr. wurden sie vom Statthalter Marcus Vipsanius Agrippa auf die linksrheinische Seite umgesiedelt und gründeten Oppidum Ubiorum.

Portrait einer Ubierin - Die Haube, welche die Haare bedeckt, war Teil der Tracht der verheirateten Ubierinnen    -   ©  Tobias Paul /CC BY-SA 4.0  (via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

3. Über sieben Brücken musst du gehen

Die heutige Deutzer Brücke wurde 1947/48 als erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt gebaut. Aufgrund des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens wurde sie 1976 bis 1980 um eine zweite Brücke mit gleichem Profil erweitert. Die Erweiterung wurde als Stahlbetonbrücke ausgeführt. Diese Entscheidung war seinerzeit sehr umstritten. Da die Spannbetonbrücke jedoch um ein Siebtel billiger war als eine Stahlkastenbrücke, wurde diese Ausführungsweise gewählt. Um ein einheitliches Bild zu zeigen, wurde die seitliche Stegfläche der Betonbrücke mit vertikalen Rippen und einem unten aufgesetzten Flansch betoniert. Wenn man sich unter der Deutzer Brücke befindet, kann man sehr deutlich die unterschiedlichen Ausführungsweisen an den Brückenkästen erkennen.

Der Brückenkasten des Stahlkastenteils der Deutzer Brücke ist innen hohl und in ihm finden hin und wieder Kunstaktionen statt.

Die heutige Deutzer Brücke ist jedoch nicht die erste Brücke, die von der Altstadt nach Deutz führte.

Wann wurde die erste "Deutzer Brücke" gebaut?

A   Um 310 n. Chr.

B   Um 950

C   1822

D   1915

Deutzer Brücke mit Dom und Hohenzollernbrücke im Hintergrund  -   ©  Raimond Spekking /CC BY-SA 4.0(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

3. Über sieben Brücken musst du gehen

Wann wurde die erste "Deutzer Brücke" gebaut?

A   Um 310 n. Chr.

Bereits die Römer hatten um 310 n. Chr. die erste Brücke über den Rhein gebaut, um ihr rechtsrheinisches BrückenkopfkastellCastrum Divitiamit der linksrheinischen Seite zu verbinden. Ab 337 n. Chr. findet die Römerbrücke (auch Konstantinbrücke genannt) in geschichtlichen Dokumenten keine Erwähnung mehr, so dass angenommen werden muss, dass sie spätestens zu diesem Zeitpunkt nicht mehr existierte.

Eine Quelle berichtet, dass auf Geheiß von Erzbischof Bruno die Brücke abgerissen werden sollte, nachdem die Unterhaltung der Holzteile lange vernachlässigt worden sei. Es ist anzunehmen, dass er sich dabei jedoch auf die Reste der Pfeiler bezog. Erst 1822 gab es wieder eine direkte Verbindung mittels einer aus 40 Nachen gebildeten Schiffsbrücke.

Die Deutzer Hängebrücke (später Hindenburgbrücke genannt) stellte ab 1915 wieder eine echte Brückenverbindung zwischen beiden Rheinseiten her. Sie ist infolge von Überlastung 1945 mit einer unbekannten Zahl an Todesopfern zusammengebrochen. Eines ihrer tragenden Kettenglieder befindet sich heute als Denkmal am nördlichen Fußgängerüberweg auf der linksrheinischen Seite der Deutzer Brücke.

Die heutige Deutzer Brücke hat eine Gesamtlänge von 437 m bei einer Gesamtbreite von 31,50 m.

CCAA Konstantinbrücke, Stephan Brölmanns später von einem Unbekannten kolorierte Zeichnung von 1608    -   ©  Stephan Brölmann /Gemeinfrei(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

4. Und immer wieder die 11

Das Kölner Stadtwappen zeigt auf einem Brustschild drei Kronen auf einem roten Band sowie elf schwarze Flammen auf weißem Grund. Früher wurden die Flammen als Hermeline bezeichnet. Der Kölner deutet sie gerne als Tränen. Der Brustschild wird von einem doppelköpfigen Adler getragen, zwischen deren Köpfen eine Krone ruht.

Der Begriff Wappen leitet sich aus dem mittelniederländischem wâpen (bedeutungsgleich mit mittelhochdeutsch wâfen) und bedeutet Waffe. Das englische Wort weapon hat denselben Ursprung.

Wofür stehen die 11 Tränen im Kölner Stadtwappen?

A   11 Jungfrauen

B   11 Karnevalsvereine, die 1723 in Köln existierten

C   11 Räte in der ersten Ratsversammlung Kölns

D   11 Stadtteile des alten Kölns

Wappen der Stadt Köln  -    ©  Unbekannter Autor /Gemeinfrei(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

4. Und immer wieder die 11

Wofür stehen die 11 Tränen im Kölner Stadtwappen?

A   11 Jungfrauen

Das Kölner Stadtwappen erfuhr im Laufe seiner Geschichte diverse Änderungen. Das Wappen des Erzbistums Köln zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem (silberfarbenem) Grund.

Köln war in der Mitte des 12. Jahrhunderts Mitbegründer der Hanse. Da die Farben der Hanse Rot und Weiß waren, übernahm Köln diese in seinem Wappen. Die drei goldenen Kronen sind ebenfalls seit der Mitte des 12. Jahrhunderts Bestandteil des Wappens und stehen symbolisch für die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine als Reliquien im Kölner Dom liegen.

1475 erlangte Köln den Status einer freien Reichsstadt. Dieser wird durch den doppelköpfigen Adler repräsentiert. Doppelköpfig, da der Deutsche Kaiser zugleich der König von Preußen war.

Im 16 Jahrhundert wurden zusätzlich die elf schwarzen Tränen mit aufgenommen. Sie stehen symbolisch für die Heilige Jungfrau Ursula und ihre elf jungfräulichen Gefährtinnen, die es auf einer Pilgerreise nach Rom durch Köln führte. Bedingt durch den mittelalterlichen Reliquienkult (z. B. der Verkauf der Knochen von Heiligen), der in Köln prächtig gedieh, erhöhten die Kölner die Anzahl der Gefährtinnen von 11 auf 11.000. Hierzu bedienten sie sich eines geschickten Tricks. In der anfänglichen Geschichte der Märtyrerin wurde geschrieben:Sancta Ursula, cum XI M. Virg., was so viel wieDie Heilige Ursula mit 11 Märtyrer-Jungfrauen  heißt. Die Kölner deuteten dasMin das lateinische Zahlwort für 1.000 um und schon hieß esDie Heilige Ursula mit 11.000 Jungfrauen. Somit konnten die Kölner deutlich mehr Reliquien-Knochen an Pilger verkaufen und ihr Geschäft machen.

Kurkölnische Kreuz, Wappen des Kurfürstentums Köln   -   ©  Jüppsche / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

5. Erbarmen, die ... kommen

Seit seiner Gründung ist Köln, wegen seines Reichtums und seiner günstigen Lage vielfach das Opfer von Überfällen geworden. Bereits 68 n. Chr. wurde Köln erstmals von den Batavern belagert. Im Jahr 274 überfielen Germanen Köln und verwüsteten es. Dieser Überfall führte zum Bau des deutzer Brückenkopfkastells der Römer. 355 eroberten und plünderten die Franken Köln, Köln konnte jedoch bereits wenige Monate später von den Römern zurückerobert werden. Erst 454 konnten sich die Franken erneut in Köln festsetzen und machten es zu ihrem Vorposten.

Kölns Reichtum hat viele Neider auf den Plan gerufen und es ist mehrmals in seiner wechselvollen Vergangenheit von fremden Völkern überfallen worden. Plünderungen, Raub und Totschlag waren häufig die Folge.

Wer plünderte/besetzte Kölnnicht?

A   Franzosen

B   Preußen

C   Schweden

D   Wikinger

Hahnentorburg in der 8 km langen Stadtmauer Kölns    -   ©  Unbekannter Autor / Gemeinfrei(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

5. Erbarmen, die ... kommen

Wer plünderte/besetzte Kölnnicht?

C   Schweden

Der erste Wikingerüberfall auf Köln fand im Jahr 862 statt. Köln wurde verwüstet und geplündert. Im Jahr 881 standen die Wikinger wiederum vor den Toren Kölns, doch die Stadt konnte sich mittels eines Danegeldes zunächst freikaufen, wurde später dennoch von den Wikingern überfallen und ausgeraubt.

Im dreißigjährigen Krieg verhielt sich Köln lange Zeit neutral und verdiente mit dem Verkauf von Kriegsmaterial an beide Seiten viel Geld. 1632 griff jedoch Schweden Deutz an, konnte sich aber nicht festsetzen und wurde zurückgeworfen.

Die Franzosen konnten 1794 während der Koalitionskriege kampflos in Köln einmarschieren. Köln wurde Bestandteil der französischen Republik. Die Franzosen wurden jedoch von vielen Kölner als Befreier angesehen und so verhielt sich Köln Frankreich gegenüber loyal. 1814 verließen die Franzosen Köln, da die preußischen Truppe immer näher heranrückten.

Nach der Niederlage Napoleon Bonapartes wurde auf dem Wiener Kongress beschlossen, dass das vormals französische Köln von Preußen besetzt werden soll.

Karte der Wikingerraubzüge im Rheinland    -   ©  Nordnordwest using Annemarike Willemsen: Wikinger am Rhein 800 - 1000 /CC BY-SA 3.0(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

6. Nicht nur Rom

Neben Konstantinopel, Jerusalem und Rom führte Köln im 12. Jahrhundert den Namenszusatz "Heilig" im Städtenamen -Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesie Fidelis Filia. Übersetzt heißt es:Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter.

Was trug dazu bei, dass Köln den NamenHeiliges Kölnerhielt?

A   Anhäufung von Heiligen im Stadtgebiet

B   AusHelleswurde durch LautverschiebungHeiliges

C   Eine großzügige Spende der Kölner an den Papst

D   Es war ein Versehen der Kirche

Stadtsiegel von Köln 1268. Umschrift: Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesie Fiedelis Filia  -   ©  Wolfgang Sauber /  Gemeinfrei (via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

6. Nicht nur Rom

Was trug dazu bei, dass Köln den NamenHeiliges Köln erhielt?

A   Anhäufung von Heiligen im Stadtgebiet

Gereon war der Legende nach ein Offizier der thebäischen Legion, der sich wegen seines christlichen Glaubens weigerte, an der Christenverfolgung teilzunehmen. Er wurde enthauptet und in einen Brunnen vor den Mauern der Stadt geworfen. Später ist er heilig gesprochen worden. Seine Reliquien wurden 1121 gefunden und fortan in Köln verehrt.

1164 brachte der Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln, die seitdem im Dom aufbewahrt werden.

Im 12. Jahrhundert folgten die Gebeine der Heiligen Ursula sowie ihrer 11.000 jungfräulichen Begleiterinnen. Der Reliquienschatz der Kölner soll Gegenstände von mehr als 800 Heiligen enthalten.

Heiliger Gereon mit Gefolge, um 1460  -   ©  GNM-MA / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

7. Berufe gibt's

Viele mittelalterliche Berufe sind heutzutage unbekannt. So war ein Büttel eine Hilfsperson bzw. Handlanger. Sie wurden zum Eintreiben von Steuern und Abgaben aber auch zur Unterstützung von Henkern (z. B. flechten eines Delinquenten auf das Rad) eingesetzt. Der Bader war ein Arzt der “kleinen Leute”. Sein Berufsbild umfasste das Badewesen, die Körperpflege, die Kosmetik und Teilgebiete der Chirurgie, Augenheilkunde und Zahnheilkunde. Der Buntmacher verarbeitete Felle von Wald- und Wiesentieren, vornehmlich Eichhörnchen.

Doch womit verdiente ein Kotzmenger sein Geld?

A   Art mittelalterlicher Zuhälter

B   Handel mit Innereien

C   Reinigen der Abortgruben

D   Verkauf von Bier

Szene in einem Badehaus: Bader behandelt Badegäste  -   © Andreas Praefcke /Gemeinfrei(via Wikimedia Commons) 

1. Geschichte I

7. Berufe gibt's

Womit verdiente ein Kotzmenger sein Geld?

B   Handel mit Innereien

Der Begriff Menger leitet sich aus dem mittellateinischen Wort mango ab, was so viel wie Händler bedeutet. Es ist eine Berufsbezeichnung für bestimmte Angehörige des Nahrungsmittelgewerbes. Im Mittelalter gab es z. B. neben dem Kotzmenger noch die Fleischmenger und Fischmenger.

Die Kotzmenger handelten mit Fleisch minderer Qualität, das aber noch als essbar angesehen wurde. Hierzu zählten vor allem die Tierköpfe und die Innereien, wie Pansen, Därme und Kaldaunen (Kutteln). Kunden der Kotzmenger waren vornehmlich wohltätige Einrichtungen und die ärmeren Bevölkerungsschichten.

Kutteln auf einem Markt  -   © Gerd Eichmann / CC BY-SA 4.0(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

8. Vielen Dank

Die heilige Ursula ist die Schutzpatronin Kölns und sie soll im 4. Jahrhundert gelebt haben. Zeitgenössische Quellen können ihr Leben jedoch nicht belegen, so dass sie heute als reine Legendenfigur ohne historische Existenz angesehen wird.

Die Legende besagt, dass die Heilige Ursula aus der Bretagne stammt und eine Königstochter war. Ihre erste Erwähnung fand im 5. Jahrhundert auf einer Inschrift, die in der St. Ursula-Kirche in Köln aufbewahrt wird, statt. Die Echtheit der Inschrift ist jedoch nicht gesichert. Zu der Legende existieren viele Versionen, die bis zum 13. Jahrhundert immer weiter ausgeschmückt wurden.

Was hat die Heilige Ursula, geleistet, damit sie heilig gesprochen wurde?

A   Bestand die  Wasserprobe

B   Rettete Köln vor den Hunnen

C   Spendete dem Dom die Reliquie des Petrusstabes

D   Stiftete Frieden zwischen Köln und den Karolingern

Die heilige Ursula als Schutzmantelfigur (1465)  -   © Hans Peter Schaefer / CC BY-SA 3.0(via Wikimedia Commons)

1. Geschichte I

8. Vielen Dank

Was hat die Heilige Ursula, geleistet, damit sie heilig gesprochen wurde?

B   Rettete Köln vor den Hunnen

Die Legende besagt, dass die Heilige Ursula ihr Leben Christus geweiht hatte und ewig Jungfrau bleiben wollte. Ihr Vater verlobte sie jedoch mit dem ungetauften, englischen Prinzen Aetherius. Ursula bedingte sich aus, dass die Eheschließung erst in drei Jahren erfolgen sollte, Aetherius sich taufen lassen sollte und sie mit elf Gefährtinnen eine Pilgerreise nach Rom antreten könnte.

Ihre Pilgerreise führte sie über Köln. Hier hatte sie die Vision, dass sie nach ihrem Besuch in Rom nach Köln zurückkehre und den Märtyrertod stürbe. Als sie auf ihrer Rückreise wiederum in Köln ankam, wurde die Stadt gerade von den Hunnen belagert, welche die komplette Reisegesellschaft der Heiligen Ursula bis auf sie selbst töteten.

Der König der Hunnen verliebte sich in sie und wollte sie verschonen, falls sie ihn heirate, Da der König ungetauft war, lehnte Ursula ab und wurde ebenfalls getötet.

Daraufhin erschienen 11.000 Engel, vertrieben die Hunnen und Köln war gerettet.

Das Martyrium der Heiligen Ursula und der 11.000 Jungfrauen  -   © Peter Paul Rubens /Gemeinfrei (via Museum of Fine Arts, Budapest)

1. Geschichte I