Intrige & Skandal - Polit-Skandale - Jesper Glockner - E-Book

Intrige & Skandal - Polit-Skandale E-Book

Jesper Glockner

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Beschreibung

Erinnern Sie sich an Watergate? Sicher. Oder können Sie sich die Einzelheiten der Lewinsky-Affäre in Erinnerung rufen? Bestimmt. Aber wie sieht es aus mit den Stichworten "Amigo-Affäre" und "Bundesliga-Skandal"? Auch hier werden Sie wahrscheinlich nun nicken und sich an einige Fetzen aus den großen Reportagen der Medien erinnern. Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Reise und gibt Ihnen eine Übersicht über die wichtigsten Skandale und Affären der letzten Jahre. Rufen Sie sich gemeinsam mit uns in Erinnerung was es zum Beispiel mit den folgenden Stichworten noch einmal auf sich hatte: Contergan-Skandal, Spiegel-Affäre, Lauschaffäre Traube, Barschel-Affäre und Bonusmeilen-Affäre. Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der erwähnten und dargestellten deutschen Geschehnisse. Darüber hinaus werden Sie auch einige der Merkwürdigkeiten unsere Nachbarn und der USA kennen lernen und neu entdecken.

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Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Jesper Glockner

Intrige & Skandal - Polit-Skandale

Wenn Nichts mehr so ist wie es scheint.

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Einleitung

Was ist eigentlich ein „Skandal“?

Deutsche Skandale und Affären

Internationale Affären und Skandale

Fußnoten, Verweise und mehr Interessantes

Rechtlicher Hinweis

Impressum neobooks

Einleitung

Erinnern Sie sich an Watergate? Sicher. Oder können Sie sich die Einzelheiten der Lewinsky-Affäre in Erinnerung rufen? Bestimmt.

Aber wie sieht es aus mit den Stichworten „Amigo-Affäre“ und „Bundesliga-Skandal“? Auch hier werden Sie warscheinlich nun nicken und sich an einige Fetzen aus den großen Reportagen der Medien erinnern.

Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Übersichtsreise über die wichtigsten Skandale und Affären der letzten Jahre.

Rufen Sie sich gemeinsam mit uns in Erinnerung was es zum Beispiel mit den folgenden Stichworten noch einmal auf sich hatte:

Contergan-Skandal, Spiegel-Affäre, Lauschaffäre Traube, Barschel-Affäre und Bonusmeilen-Affäre.

Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der erwähnten und dargestellten deutschen Geschehnisse. Darüber hinaus werden Sie auch einige der Merkwürdigkeiten unsere Nachbarn und der USA kennen lernen und neu entdecken.

Was ist eigentlich ein „Skandal“?

Ein Skandal bezeichnet ein Aufsehen erregendes Ärgernis und die damit zusammenhängenden Ereignisse oder Verhaltensweisen. Das Wort ist im Deutschen seit dem Ende des 16. Jahrhunderts belegt.

Es wurde aus dem gleichbedeutenden französischen scandale entlehnt, das auf das kirchenlateinische scandalum zurückgeht, dieses wiederum auf das griechische skandalon „Fallstrick, Anstoß, Ärgernis“. Das abgeleitete Adjektiv skandalös mit der Bedeutung „ärgerniserregend, anstößig“ sowie „unerhört, unglaublich“ findet sich seit Anfang des 18. Jahrhunderts.

Skandal wird häufig synonym zum Begriff Affäre verwendet.

Affäre bezeichnet – neben der Liebesaffäre – heute vor allem als skandalös beurteilte Angelegenheit in Politik und Wirtschaft. Der Begriff des Skandals kann demgegenüber ein breiteres Spektrum der öffentlichen Wahrnehmung ansprechen, beispielsweise auch einen Skandal innerhalb der Kunst.

Skandal und Gesellschaft

Bei einem Skandal handelt es sich um eine (allgemeine) Entrüstung oder Empörung im Sinne eines moralischen Gefühls. Zu wissen, worüber sich eine Gesellschaft empört, lässt ablesen, wo und wie die überschrittenen Grenzen liegen. Insofern lassen sich über Skandale Rückschlüsse auf die jeweiligen Norm- und Wertvorstellungen bzw. Konventionen einer Gesellschaft ziehen.

Ein Vorgang, der in einem bestimmten Region oder einer bestimmten Gesellschaft einen Skandal hervorruft, muss dies nicht zwangsläufig auch in einer anderen bewirken.

Was früher einen Skandal hervorgerufen hat, muss heute nicht wieder zu einem führen. Ein häufig genanntes Beispiel in diesem Zusammenhang ist der damalige „Skandal“ um den Film „Die Sünderin“ |1| in der Bundesrepublik Deutschland der frühen 1950er-Jahre.

Die beiden schwedischen Skandalfilme „Das Schweigen“ |2| und „491“ riefen in den 1960er die "Aktion Saubere Leinwand" |3| auf den Plan und erlangten so kulturhistorische Bedeutung. Heute allerdings mutet der Inhalt keineswegs mehr „skandalös“ an.

Skandal und Medien

In der Regel bedingt ein Skandal eine allgemeine gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die heute überwiegend durch die Massenmedien erreicht wird. Bei der Aufdeckung von Skandalen und Vorgängen wie Korruption, Bestechung und persönlicher Vorteilsnahme von Amtsträgern in Politik und Wirtschaft spielen Medien und Journalismus, insbesondere als Investigativer Journalismus, eine bedeutende Rolle. Nicht zuletzt hieraus leitet sich die Rolle von Medien und Presse als Korrektiv und sogenannte „Vierte Gewalt“ ab.

Da Medien und Presse auch an hohen Zuschauer-, Hörer- und Leserzahlen interessiert sind, kann es dazu kommen, dass einzelne Vorgänge über ihre Bedeutung hinaus „skandalisiert“ werden. Wo die Grenze zwischen „legitimer Empörung“ und „künstlicher Aufgeregtheit“ liegt, ist vom Betrachter und dessen sozialen, religiösen und politischen Hintergrund abhängig.

Skandalisierung geht oft einher mit Kommerzialisierung, Boulevardisierung bzw. Entertainisierung von Medieninhalten.

Medienskandale beruhen auf einem tatsächlichen oder vermuteten Missstand. Sie verlaufen meist ähnlich:

In der Latenzphase wird ein Missstand bekannt; die Anzahl der Medienberichte zum Thema nimmt schlagartig zu. Die Protagonisten des Skandals werden vorgestellt. Die Phase endet mit einem

Schlüsselereignis. Dieses führt dazu, dass der Konflikt zu einem Skandal eskaliert. In der darauf folgenden Aufschwungphase werden weitere Fakten bekannt, die in eine Verbindung zum ersten Missstand gesetzt werden. Ist diese Ausweitung geglückt, beginnt die

Etablierungsphase. In dieser Phase erreicht der Skandal den Höhepunkt. Nun wird über die Schuld oder Unschuld der Protagonisten gerichtet; Konsequenzen werden gefordert. Zu Beginn der Abschwungphase knickt die skandalierte Person oder Organisation unter dem öffentlichen Druck ein und zieht Konsequenzen aus den Vorkommnissen (z.B. Rücktritt)

In der medialen Wahrnehmung ist der Konflikt damit gelöst. Die Intensität der Berichterstattung nimmt schnell ab.

In der Rehabilitationsphase wird die Ordnung des Gesellschaftssystems wieder hergestellt. Die Medien berichten nur noch vereinzelt. Mit den fünf Phasen entspricht der Aufbau eines Medienskandals weitgehend demjenigen eines antiken Dramas.

Deutsche Skandale und Affären

Harden-Eulenburg-Affäre

Die Harden-Eulenburg-Affäre, oder kurz Eulenburg-Affäre, war die Kontroverse um eine Reihe von Kriegsgerichts- und fünf regulären Verfahren wegen homosexuellen Verhaltens und die gegen diese Vorwürfe geführten Verleumdungsklagen. Betroffen waren prominente Mitglieder des Kabinettes von Kaiser Wilhelm II. in den Jahren 1907 bis 1909. Die Affäre wird auch als der größte Skandal des deutschen Kaiserreiches bezeichnet.

Obwohl sie sich im Grunde nur um den Streit zwischen Philipp Fürst zu Eulenburg-Hertefeld und dem Journalisten Maximilian Harden drehten, reichten die Anschuldigungen und Gegenanschuldigungen aus, dass sich die Affäre schnell ausbreitete und dazu führte, dass der Begriff „Liebenberger Kreis“ benutzt wurde, um den homoerotischen Zirkel um Kaiser Wilhelm II. zu beschreiben

Artikel in Hardens Zeitschrift

Am 6. April 1906 veröffentlichte Maximilian Harden in seiner Zeitschrift Die Zukunft einen Leitartikel mit der Überschrift „Wilhelm der Friedliche“. In diesem Leitartikel vertrat er die Ansicht, dass die Reichsleitung unter anderem die Linie ihrer Politik nicht durchsetzen könne, weil die Repräsentanten des Landes – darunter vor allem Wilhelm II. – den anderen Ländern zu oft und zu heftig versichert hätten, dass man nur friedliche Absichten habe. Seine publizistischen Attacken verschärfte Harden deutlich, als er kurz nach dem Scheitern der Algeciras-Konferenz – die die politische Isolation des Deutschen Reiches manifestierte – bei einer privaten Tafelgesellschaft auf Eulenburgs Schloss Liebenberg (heute Löwenberger Land) Wilhelm II. mit dem Ersten Sekretär der französischen Botschaft, dem Grafen Raymond Lecomte zusammen antraf und diesen sympathisch fand.

Am 17. November 1906 warf Harden deshalb in einem weiterem Artikel dem Liebenberger Kreis vor, dass der Kreis aufgrund persönlicher Verbindungen maßgeblich die deutsche Politik beeinflusse und für eine Reihe von Fehlschlägen der deutschen Außenpolitik verantwortlich sei. Nur für Insiderkreise erkenntlich spielte Harden auf die homoerotischen Beziehungen an, die Mitglieder des Liebenberger Kreises unterhielten. Besonders deutlich waren diese Anspielungen auf Kuno von Moltke bezogen. Harden warf Eulenburg unter anderem vor, ein ungesunder Spätromantiker zu sein, der spiritualistische Neigungen habe. Hinter diesen an Eulenburg gerichteten Vorwürfen steckte letztendlich aber auch die zur damaligen Zeit verbreitete Ansicht, dass zur Homosexualität neigende Männer verweichlichte Persönlichkeiten hätten, die zu einem entschlossenen Machtgebrauch nicht imstande seien. In den einflussreichen aristokratischen Kreisen am Hofe Berlins wurden die Andeutungen sehr wohl verstanden und erregten große Aufmerksamkeit.

Bernhard von Bülow, zu dem Zeitpunkt Reichskanzler und mit Eulenburg seit vielen Jahren befreundet, versuchte zunächst eine Ausweitung des Skandals zu verhindern und setzte darauf, dass die Erregung über die Enthüllungen Hardens abflauen würde. Ihm war dabei bewusst, dass ein Vorwurf der Homosexualität gegenüber engen Freunden des Kaisers dessen eigene Stellung diskreditieren und ihm das sowieso schon schwierige Regierungsgeschäft weiter erschweren würde. Erst Anfang Mai 1907 erfuhr Kaiser Wilhelm II. durch den Kronprinzen von den Vorwürfen. Seine Forderung nach der Suspendierung der Betroffenen und einer gerichtlichen Klärung der Vorwürfe löste eine breite Berichterstattung der Presse und damit den Skandal aus.

Daily-Telegraph-Affäre

Die Daily-Telegraph-Affäre war ein Staatsskandal im Deutschen Kaiserreich. Die Veröffentlichung eines Gesprächs des britischen Obersten Edward James Stuart Wortley mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. am 28. Oktober 1908 im Daily Telegraph sorgte für Empörung in der britischen und deutschen Öffentlichkeit.

Entstehung

Auslöser des Skandals waren mehrere private Gespräche mit Oberst Wortley, die Wilhelm während eines Urlaubsaufenthaltes in England führte (Wilhelm war Enkel der Königin Victoria, und Englisch seine zweite Muttersprache). Oberst Wortley fasste diese Gespräche zu einem künstlichen Interview zusammen und ließ es dem Daily Telegraph zukommen. Dort schickte man traditionell korrekt das Manuskript zu Wilhelm nach Berlin und bat um Bestätigung. Schon des Öfteren war der Kaiser über seine eigene undiplomatische Art gestolpert, was ihn dazu veranlasste, das Bestätigen seiner Regierung zu überlassen.

Eigentlich wäre somit Reichskanzler Bülow diese Aufgabe zugekommen. Da dieser jedoch im Urlaub auf Norderney verweilte, leitete er das ihm zugeschickte Papier angeblich ungesehen weiter. Da sein Pressechef Otto Hammann aber ebenfalls im Urlaub war, landete der Artikel auf dem Schreibtisch eines kleineren Beamten des Auswärtigen Amtes, der bestätigend unterzeichnete. In der Forschung ist allerdings umstritten, ob Bülow das Interview tatsächlich nicht gelesen hat. Während etwa eine neuere Studie von Peter Winzen von Bülows Kenntnis ausgeht (Winzen, S. 34), sind ältere biographische Arbeiten zu Bülow hier skeptisch.



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