21,99 €
… tanzen die Mäuse auf dem Tisch! Aus dieser Angst heraus neigen viele Führungskräfte dazu, alles ständig kontrollieren zu müssen, ständig ins operative Geschäft einzugreifen, und befürchten überall Fehler und Rückschläge, sollten sie einmal nicht da sein. Urlaub etwa – undenkbar! Dadurch bleiben jedoch Mitarbeiter und Unternehmen, aber auch die Führungskraft selbst weit unter ihren Möglichkeiten. Bernd Geropp nimmt frischgebackenen ebenso wie etablierten Führungskräften diese Furcht und zeigt anhand vieler typischer Situationen, wie in der Mitarbeiterführung die richtige Balance zwischen Eigenverantwortung und Vorgaben erreicht werden kann. Sein Ziel ist es, Führungskräfte zu überzeugen, dass Mitarbeiter auch ohne ständige Kontrolle gute Ergebnisse bringen. Nur so werden die Führungskräfte weniger Stress und mehr Freiräume für ihre eigentlichen Aufgaben haben – zu ihrem eigenen wie zum Wohle des gesamten Unternehmens.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 296
Bernd Geropp
Ist die Katze aus dem Haus …
So arbeiten Ihre Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbstständig
Für Fragen und Anregungen:
5. Auflage 2018
© 2013 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Bärbel Knill, Landsberg am Lech
Umschlaggestaltung: Kristin Hoffmann, München
Umschlagabbildung: iStockphoto.com
E-Book-Umsetzung: Georg Stadler, München
ISBN Print: 978-3-86881-503-0
ISBN E-Book (PDF): 978-3-86414-455-4
ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-86414-456-1
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter:
www.redline-verlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter
www.m-vg.de
»Schatz, dieses Jahr machen wir aber mal wieder gemeinsam Urlaub, nicht?«
Anton C. blickt auf.
»Mir schwebt eine Rundreise durch die USA vor. Zusammen mit Holger und Sabine; wir hatten doch in Griechenland eine richtig schöne Zeit zusammen. Jetzt sag bitte nicht, dass du keine Zeit hast!«
Anton C. tippt die letzten Zeilen einer wichtigen E-Mail an seinen Vertriebsleiter. Er klickt auf »Senden« und schaut auf die Uhr. Die Digitalanzeige zeigt 23:47.
»Schatz, hörst du mir überhaupt zu?«
»Was meinst du, Liebling?« Anton C. wendet sich seiner Frau zu. »Du siehst doch, ich bin beschäftigt.«
»Der Urlaub.« Mit verständnisvoll-ermüdeter Miene stützt sich Betty C. am Türrahmen ab. »Ich mach mir Sorgen um dich. Immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit! Das kann doch nicht gesund sein.«
Anton C. nickt bedrückt. Er bemüht sich, seinen Frust nicht allzu deutlich zu zeigen. Als er vor fünf Jahren seinen PC-Discount-Fachhandel aus der Taufe hob, sah alles noch anders aus. Die Branche boomte. Und er sah seine Chance, frei zu sein. Das zu machen, was ihm Spaß bereitet! Aber jetzt …
»Jetzt bin ich gefangen in einem 80-Stunden-Job, aus dem ich nicht mal zu Hause, nicht mal kurz vor Mitternacht rauskomme«, denkt er niedergeschlagen. »Ich rödle nur im Hamsterrad. Muss permanent erreichbar sein. Ohne mich geht gar nichts. Wenn ich nicht da bin, geht mein Laden den Bach runter. Und …« Anton C. zögert. Der Gedanke kostet ihn Überwindung. »… es macht mir ja auch Spaß. Sehr oft jedenfalls. Vieles kann ich einfach besser als meine Mitarbeiter. Ich …«
»Schatz, jetzt sag doch wenigstens was.« Betty C. klingt mittlerweile genervt. »Ich weiß ja, dass du viel zu tun hast, aber …«
»Warte eine Sekunde.« Anton C. wirft einen Blick in seinen Kalender. »Wann, hast du gesagt, wollen wir verreisen?«
Betty C. seufzt.
»Ich hab noch gar nichts gesagt.«
»Sorry, Liebling.«
»August. Den ganzen Monat.«
Anton C. runzelt die Stirn. In der ersten Augustwoche steht eine Tagung an. Vom elften bis zum 22. muss er sein bestes Pferd im Stall vertreten, den Leiter der Technikabteilung. Schließlich braucht der auch mal Urlaub. Und am 23. launcht der Software-Partner sein neues Produkt. Unmöglich, dass Anton C. da nicht persönlich anwesend ist. Wer soll auch die Kartoffeln aus dem Feuer holen, wenn etwas schiefgeht?
»Das Wochenende vom Achten bis zum Zehnten hätte ich Zeit«, murmelt er. »Sonst geht gar nix.«
»Typisch!« Betty C.s Geduld ist eindeutig zu Ende. »Schlaf gut, du Workaholic. Wenn du überhaupt schläfst!« Sie marschiert ins Schlafzimmer und knallt die Tür hinter sich zu.
Anton C. kämpft einen Moment lang mit sich.
»Das kann’s nicht sein«, murmelt er zu sich selbst. »Seit Jahren arbeite ich rund um die Uhr, und was hab’ ich davon? Meine Frau ist sauer. Mein Unternehmen hält sich gerade so über Wasser. Wachsen tun wir auch nicht mehr. Irgendwas mach’ ich falsch!«