Jerry Cotton 2090 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2090 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Der kleine Frankie bekam es schon mit der Angst zu tun, als er mit seinem Vater in den Wagen der Geisterbahn stieg. Vielleicht gab es ja doch Gespenster und Dämonen, die kleine Jungs zum Abendbrot fraßen. Aber es half nichts. Er musste die Fahrt durch die Finsternis hinter sich bringen. Plötzlich: Mit lautem Knall breitete sich die Flammenwand aus und erfasste blitzschnell die gesamte Geisterbahn. Frankies Vater stieß einen entsetzten Schrei aus - und im nächsten Moment erkannte der Junge, dass das Feuer nicht zur Show gehörte. Das flammende Inferno war echt, inszeniert vom Teufel von Long Island ...

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Seitenzahl: 118

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Inhalt

Cover

Impressum

Inferno auf der Geisterbahn

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Richard Canntown

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1192-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Inferno auf der Geisterbahn

»Wollt Ihr noch mehr?«

Die Menge schrie begeistert Beifall, als Les Stevens den kleinen Hebel umlegte und das Karussell beschleunigte.

Immer weiter, immer höher hinaus wurden die Gondeln geschleudert, die an den weiten Auslegern hingen, und immer schneller drehten sie sich im Kreis.

Die Lichter des nächtlichen Jahrmarkts wischten vorüber, während die Fahrgäste vor Vergnügen johlten. Drehorgelmusik besäuselte sie von allen Seiten, der Geruch von Hotdogs und Zuckerwatte lag in der Luft …

… und im nächsten Augenblick brach blankes Entsetzen los …

Als die Fahrt ihren Höhepunkt erreichte und das Karussell wie ein Kreisel um seine Achse wirbelte, zerfetzte ein metallischer Knall die ausgelassene Stimmung, die auf dem Rummelplatz herrschte.

Noch ehe die Fahrgäste begriffen, was geschehen war, drang ein grelles Pfeifen an ihr Ohr – und im nächsten Augenblick rissen die Haltekabel.

Funken sprühten, während das Karussell sich mit atemberaubendem Tempo weiterdrehte.

Die lustig grinsende Clownfigur, die in der Mitte des Drehtellers stand und für Heiterkeit sorgen sollte, schien jetzt höhnisch zu den Fahrgästen hinaufzulachen, die in ihren wild durcheinanderwirbelnden Gondeln gefangen waren.

Wieder ein Knall.

Rauch stieg aus dem Motor des Karussells.

Ein Ruck durchlief die Konstruktion und die noch vor Augenblicken so vergnügten Rufe der Fahrgäste schlugen in grelle Schreie um.

Der alte Les Stevens sprang am Kontrollpult auf und hieb mit der Faust auf den roten Schalter des Notstops – nichts geschah. Mit unvermindertem Tempo drehte das Karussell sich weiter.

Stevens keuchte, während er entsetzt auf das wild rotierende Ungetüm starrte. Hals über Kopf stürzte er aus dem Wärterhäuschen …

Das Metall der Konstruktion ächzte, als die Fliehkraft an ihr zerrte, die Hauptträger bogen sich unter der Last, die die gerissenen Kabel ihnen aufgetragen hatten – es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die Verankerungen der Gondeln nachgeben würden …

Panisch blickten die Fahrgäste um sich, waren unfähig, sich zu bewegen, weil die Macht der Zentrifuge sie in ihre Sitze presste.

Männer, Frauen und Kinder schrieen um ihr Leben, während das Karussell mit ihnen spielte.

Ein helles Knirschen – und die Träger gaben nach.

Einer der Ausleger, an denen die Gondeln befestigt waren, neigte sich unter der ungeheuren Spannung – und das pneumatische Gelenk, das die Gondel herumgewirbelt hatte, wurde gesprengt.

Zischend entwich heißer Dampf in die kühle Nachtluft, dann riss die Fliehkraft das kleine Gefährt aus seiner Flugbahn.

Die beiden Insassen der Gondel, ein Mann und eine junge Frau, schrieen auf. Wie ein wütender Riese schleuderte das Karussell die Gondel von sich.

Wie ein Geschoss fegte das kleine Gefährt auf die Menge der Schaulustigen zu, die gebannt stehen geblieben waren, um die Amokfahrt des Karussells zu verfolgen. Die Menschen spritzten auseinander wie aufgescheuchte Hühner, konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen, ehe die abgetrennte Gondel Funken sprühend aufschlug und über den Platz wirbelte.

Die beiden Insassen wurden beim Aufprall herausgeschleudert, blieben blutüberströmt am Boden liegen …

»Einen Krankenwagen!«, schrie jemand, »wir brauchen einen Krankenwagen …«

Das infernalische Ächzen des Karussells übertönte die Schreie der Menge.

Gefährlich neigte es sich nach vorn, schon drohte der nächste Ausleger nachzugeben …

In diesem Augenblick erreichte Les Stevens den Kontrollbunker der Stromversorgung. Er riss die Verplombung auf, stürmte in den kleinen Raum und flog auf den Y-förmigen Hebel zu, der an der Rückwand des kleinen Gebäudes angebracht war.

Zitternd bekam er ihn zu fassen und legte ihn um.

Das Licht im Bunker erlosch.

Auf dem gesamten Jahrmarkt begann die Beleuchtung zu flackern.

Nach und nach erloschen die Glühbirnen, die in tausend Farben über den Buden leuchteten. Riesenrad und Achterbahn standen still und schließlich verlangsamte sich auch die rasende Fahrt des Karussells.

Die Musik und das bunte Licht verloren sich, Dunkelheit breitete sich über die Szenerie des Schreckens.

Die Menschen im Vergnügungspark gerieten in Panik. Sie rannten den Ausgängen des Parks entgegen, dem Trieb der Herde gehorchend. Es wurde gestoßen und getreten, Rippen brachen unter den Schlägen von Ellbogen, Kinder wurden von ihren Eltern hochgehoben, um nicht von stampfenden Beinen niedergetrampelt zu werden.

Die Schreie der Menschen schwollen zu infernalischem Getöse an, zu dem sich schließlich das grelle Heulen der Ambulanzsirenen gesellte.

***

Schwer atmend presste José Hernandez seinen erhitzten Körper an die kühle Wand der Kaimauer.

Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, sein Pulsschlag ging unruhig und heftig.

Er hätte es nicht tun dürfen!

Niemals hätte er es tun dürfen …

Der Wind wehte ablandig und trug die Schreie vom Park herüber.

José konnte sie gut hören und jeder einzelne Schrei bohrte sich wie ein Dolch in seine Brust.

5.000 Dollar.

War es das wert gewesen?

Sein Gewissen brannte wie ein heißes Eisen in seinem Inneren, lodernder Zorn stieg in ihm auf.

Zorn auf die Welt.

Zorn auf sich selbst.

Wie hatte er sich nur überreden lassen können?

Was hatte er getan?

Verzweifelt schlug José die Hände vors Gesicht.

Immer wieder tauchte es vor seinen Augen auf: das schreckliche Bild, wie die Gondel sich aus ihrer Verankerung löste und in die Menge der schreienden Menschen schlug.

Diese entsetzlichen Schreie!

Blut überall!

Verzweifelt hämmerte der junge Mann seine Fäuste an die Schläfen.

Es war seine Schuld.

Nur seine Schuld …

Tränen schossen ihm in die Augen und er wünschte sich, zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort zu sein.

Aber die Wirklichkeit war gnadenlos.

Es war geschehen – und er musste sich dafür verantworten.

Erschöpft sank José an der Kaimauer zusammen und suchte nach einem Ausweg. Er wollte es ungeschehen machen, wollte, dass seine Seelenqualen ein Ende fanden.

Ein Ende …

José sah auf und blickte auf die dunkle See, die gischtend aus der Finsternis heranflutete und sich in schäumenden Ausläufern am Strand verlor.

Weit draußen konnte er die Positionsleuchten eines Tankers erkennen, drüben im Westen das Signallicht des alten Leuchtturms.

Er hatte versagt, hatte alles vergessen, was man ihm beigebracht hatte.

Und er musste es beenden, ehe er noch mehr Schaden anrichten konnte.

Über den Rand der Mauer spähte José zum Rummelplatz zurück. Die Beleuchtung war erloschen, das Flackern der Ambulanzlichter tauchte die Szenerie in kaltes Licht.

Wieder griff schmerzvolle Reue nach Josés Herz und er rannte los.

Verzweifelt lief er der anbrandenden Flut des Ozeans entgegen, genoss es, das kalte Wasser um seine Beine zu spüren und warf sich in die schäumende Flut.

Er stieß einen letzten Schrei aus, ehe die Wellen über ihm zusammenschlugen und seiner Qual ein Ende machten.

***

Es war früher Morgen, als Phil und ich auf der Landstraße nach Long Island fuhren.

Mr. Highs Anruf hatte mich vor einer Stunde aus den Federn geholt. Eine Leiche war am Strand von East Hampton angespült worden und unser Chef hatte Chief O’Hara, dem zuständigen Sheriff des Küstendistrikts, versprochen, jemanden vorbeizuschicken.

Dass seine Wahl dabei ausgerechnet auf Phil und mich gefallen war, mochte mir nicht recht behagen – zum einen hatten wir gerade einen kapitalen Fall erfolgreich abgeschlossen, zum anderen hatte ich die Nacht in überaus reizender Gesellschaft verbracht, die es ganz und gar nicht lustig gefunden hatte, dass ich sie Hals über Kopf verlassen hatte …

Auch Phil war nicht besonders guter Dinge. Brütend saß er neben mir und nuckelte an einer Zigarette, die ihm als Frühstück diente.

»Und was haben wir mit der Sache zu tun?«, erkundigte er sich zum mindestens fünften Mal.

Ich seufzte. »Nun ja, soweit ich weiß, ist Chief O’Hara ein alter Bekannter von Mr. High.«

»Ach so?« Phil verdrehte die Augen. »Und weil die beiden sich so gut kennen, müssen wir jetzt Routinefälle der Distrikt-Polizei übernehmen, oder was?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Mr. High sagte etwas von einem Unfall, der sich vergangene Nacht auf dem alten Rummelplatz ereignet hat. Die Distrikt-Police scheint deswegen Kopf zu stehen. Als dann auch noch die Leiche gefunden wurde, hat der Sheriff Hilfe angefordert.«

»Na wunderbar!« Phil stopfte die Kippe seiner Zigarette in den Aschenbecher. »Wie ich schon sagte: reine Routine …«

Ich antwortete nichts darauf. Im Grunde sprach mein Freund und Dienstpartner mir ja aus der Seele.

Doch weder Phil noch ich konnten zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass dieser Fall ganz und gar keine Routine werden sollte …

Wir nahmen die alte Schotterstraße, die vom Highway 27 zur Küste hinunterführt und sahen schon von weitem die Konturen des Riesenrads und der Achterbahn, die sich gegen das gleißende Licht der aufgehenden Sonne abzeichneten.

Der alte Vergnügungspark am Hampton Beach existiert, so lange ich zurückdenken kann. Generationen von New Yorkern sind hier schon Karussell gefahren und auch ich selbst hatte den Park schon wiederholte Male besucht – privat.

Heute kam ich zum ersten Mal dienstlich hierher und wie ich feststellen musste, waren Phil und ich nicht die Einzigen.

An dem alten Pier, an dem der Rummelplatz lag, war an diesem Morgen die Hölle los.

Polizeiwagen standen überall umher, Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr verstellten die Zufahrt. Dazwischen huschten geschäftig Uniformierte herum, bedrängt von Schaulustigen und einer Horde Reporter, die sich mit Kameras und Mikrofonen bewaffnet durch die Massen kämpften.

»Donnerwetter«, pfiff Phil durch die Zähne. »Sieht fast so aus, als wären wir nicht die einzigen, die heute schon früh aus den Federn geworfen wurden …«

Ich nickte und verlangsamte unsere Fahrt.

Vor uns auf der Straße stand ein junger Mann, der uns aufgeregt zuwinkte. Er trug die Uniform eines Deputys und war ein schmalbrüstiger Milchbart, den die ganze Aufregung anscheinend ziemlich mitnahm.

Ich parkte den Jaguar am Straßenrand und wir stiegen aus.

»FBI?«, fragte der Deputy, während er uns händeringend entgegenkam.

»Erraten«, nickte ich, während wir unsere Marken zückten.

»Sind die alle unseretwegen hier?«, witzelte Phil und blickte zu dem Menschenauflauf hinüber, der sich am Pier versammelt hatte.

»Himmel, nein!«, entgegnete der Milchbart, der die Ironie in Phils Worten anscheinend überhört hatte. »Hier ist wirklich der Teufel los, Sir …«

»Das ist nicht zu übersehen«, bestätigte ich. »Hat Sheriff O’Hara Sie geschickt?«

»Jawohl.« Der Deputy nickte. »Ich soll die beiden G-men – äh – die beiden Bundesbeamten zu ihm bringen.«

Der Junge blickte ein wenig verlegen zu Boden.

»Ist schon gut«, meinte Phil und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. »G-men ist schon in Ordnung …«

Wir folgten dem Deputy zu seinem Vorgesetzten und überquerten dabei das Gelände des Parks.

Als wir eines der Karussells passierten, bot sich uns ein schreckliches Bild: Ganz offenbar hatte sich hier der Unfall ereignet, von dem Mr. High gesprochen hatte.

Eines der Karussells stand, als sei es mitten in seiner Bewegung erstarrt. Die Clownfigur, die in seiner Mitte postiert war, grinste unpassend und unverschämt.

Etwa dreißig Meter vor uns lag eine der Karussellgondeln auf dem Weg oder besser das, was noch davon übrig war. Verformt und zerbeult lag das Ding auf der Straße und die schmutzig roten Flecke, die es überzogen, ließen Schlimmes ahnen …

»Was ist hier passiert?«, erkundigte Phil sich bei unserem Deputy.

»Ein Unfall«, gab der Junge zurück. »Eine der Gondeln hat sich in voller Fahrt vom Karussell gelöst und ist abgestürzt.«

»Tote?«, fragte ich düster.

Der Milchbart schüttelte den Kopf. »Gottlob nicht, Sir. Die beiden Insassen wurden sofort ins State Hospital gebracht. Sie haben mehrere Knochenbrüche, den Absturz aber wie durch ein Wunder überlebt.«

»Warum dann der ganze Aufwand?«, deutete Phil zum Kai hinüber, wo die Einsatzwagen der Feuerwehr aufgefahren waren.

»Vorschrift«, meinte der Deputy achselzuckend. »Die Leute vom Katastrophenschutz müssen den gesamten Park überprüfen, ehe der Betrieb wieder aufgenommen werden darf.«

»Kennt man denn schon die Unfallursache?«

»Noch nicht mit Gewissheit«, schüttelte der Milchbart den Kopf, »aber für mich sieht es so aus, als hätte der alte Les Stevens, dem der Park gehört, Mist gebaut. Junge, Junge – das wird ihn teuer zu stehen kommen …«

Wir ließen das Parkgelände hinter uns und folgten dem Deputy die Kaimauer hinunter zum Strand, der von Polizisten abgeriegelt worden war.

Unten am Wasser standen mehrere uniformierte Männer, von denen einer die Abzeichen des Distrikt-Sheriffs trug.

»Chief O’Hara?«, fragte ich und streckte dem Mann mit den silbernen Schläfen meine Rechte entgegen.

»Der bin ich«, bestätigte der Gesetzeshüter knapp, ergriff meine Hand und drückte sie kräftig. »Dann sind Sie Cotton und Decker, wie ich annehme?«

»Richtig, Sir«, bestätigte ich. »Sie haben uns rufen lassen, weil …«

»… weil heute Morgen der da am Ufer angespült wurde«, brachte O’Hara den Satz zu Ende und trat zur Seite, um den Blick auf die Leiche freizugeben, die am Strand lag. Angehörige der Spurensicherung waren gerade dabei, den Toten zu untersuchen.

Phil und ich traten vor und nahmen die Leiche in Augenschein.

Der Tote war ein junger Mann, den ich auf Mitte zwanzig schätzte.

Seiner aufgedunsenen Haut und dem aufgeblähten Brustkorb nach war er ertrunken – obwohl die Tatsache, dass er noch seine ganze Kleidung am Leib trug, nicht gerade darauf schließen ließ, dass es sich um einen Badeunfall handelte …

»Was vermuten Sie?«, wandte ich mich an den Sheriff, der mit düsterer Miene bei uns stand.

O’Hara zuckte mit den Achseln. »Die Sache ist uns ein Rätsel, deswegen haben wir Sie rufen lassen. Mein letzter Mordfall liegt schon an die dreißig Jahre zurück, wissen Sie …«

Phil und ich tauschten vielsagende Blicke.

»Können Sie die ungefähre Todeszeit bestimmen?«, fragte ich einen der Beamten von der Beweisaufnahme.

»Naja …«, der Mann schürzte die Lippen, »dem Zustand der Leiche nach würde ich sagen, dass sie an die sechs Stunden im Wasser lag. Wir können froh sein, dass nicht die Haie …«

»Spuren von Gewalteinwirkung?«, unterbrach ich den Polizisten – ich hatte keine Lust, seinen makabren Ausführungen zu lauschen.

»Nein«, schüttelte der Beamte den Kopf, »keine. So wie es aussieht, ist unser Freund hier einfach ins Wasser gegangen und ertrunken.«

»Selbstmord?«, fragte Phil ungläubig. »Sie meinen, es war Selbstmord?«

»Naja«, sagte der Beamte, »jedenfalls deutet alles darauf hin.«

Phil schnaubte und wandte sich zu O’Hara um.

»Haben Sie uns deswegen kommen lassen? Wegen eines Selbstmörders?«

Der Sheriff seufzte und hielt Phils prüfendem Blick stand.

»Nein«, räumte er dann ein, »das ist nicht der Grund. Zuerst dachten wir auch, dass es sich um gewöhnlichen Selbstmord handelt – aber dann überprüften wir die Personalien des Jungen …«

Er griff in seine Tasche und reichte mir einen Plastikbeutel, in dem ein Arbeitsausweis eingepackt war.