Jerry Cotton 2140 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2140 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Sommer 1945. Überall in den Straßen von New York feiert man das Ende des Krieges. Endlich Frieden und eine neue, bessere Zeit und mitten darin ein Schuss und ein blutüberströmter Mann auf dem Boden am Times Square. Fünfzig Jahre später führen uns unsere Ermittlungen zurück zu jenem Mord ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Soldaten-Ehre

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Film: »Extreme Rage«/defd, HM

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1201-0

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Soldaten-Ehre

Das Zimmer in dem alten Hotel am Times Square war schäbig, die Luft verraucht. Ein schmales Bett und ein Tisch mit Stühlen waren die einzigen Einrichtungsgegenstände, und das wenige Licht, das in schmalen Streifen durch die Lamellen der Jalousie sickerte, schuf ein schummriges Halbdunkel.

Von der Straße drang lautes Geschrei herauf. Jubelrufe, Marschmusik …

Der hagere Mann, der im Halbdunkel saß, kümmerte sich nicht darum. Er starrte nur auf die Waffe, die vor ihm auf dem Tisch lag: ein schwerer Armeecolt, dessen Patronen neben der Waffe aufgereiht standen …

Die stickige Hitze, die in dem Zimmer herrschte, machte dem Mann in seiner Uniform zu schaffen. Es war Hochsommer. Der heiße August des Jahres 1945 …

Am Times Square war die Hölle los.

Die Siegesfeier zum Ende des Krieges war in vollem Gange.

Amerika hatte an allen Fronten gesiegt – zunächst in Europa, wo die GI’s den Nazis das Fell über die Ohren gezogen hatten, danach im Pazifik, wo die Marines auf Okinawa schweren Blutzoll hatten zahlen müssen, ehe die Japaner zur Kapitulation gezwungen werden konnten.

Nun war alles zu Ende.

Der Krieg war gewonnen.

Das Leben ging weiter.

Für die, die überlebt hatten.

Ein beispielloser Triumphzug hatte sich vom Times Square den Broadway hinuntergewälzt – Regimenter von Soldaten und Seeleuten, die im Gleichschritt marschierten. Jeeps und Panzer, die lärmend die Straßen hinunterrollten, jedoch vom Jubel der Menge noch übertönt wurden, Lastwagen, auf denen Uniformierte hockten und der Menge zuwinkten, während ein Regen aus Blumen und Konfetti über der Straße niederging.

Mit Einbruch der Dunkelheit war der offizielle Teil der Siegesfeier beendet, doch die Menschen feierten weiter.

Ausgelassen tobten sie durch die Straßen, sangen, tanzten und betranken sich.

Army und Navy, Marines und Offiziere, GI’s und Zivilisten vermischten sich, das Leben wurde gefeiert, der Beginn einer neuen Zeit, die besser werden würde als die, die jetzt Vergangenheit war.

Überall zogen Menschen jubelnd durch die Straßen. Endlich wurde wieder unbeschwert gelacht, die Zeit des Kampfes war vorbei.

Nur der Mann, der die 42. Straße entlangschritt und die Uniform und Dienstabzeichen eines Sergeants trug, lachte nicht.

Seine Züge waren hart und gespannt. Sie passten nicht zu der Ausgelassenheit, die allerorten herrschte.

Mit militärischem Schritt bahnte sich der Feldwebel seinen Weg durch die wogende Menge, die bei seinem Anblick unwillkürlich zurückwich. Trotz ihres Alkoholpegels folgten einige der Soldaten ihrer Gewohnheit und bedachten den Sergeant mit einem militärischen Gruß, was dieser jedoch nicht beachtete.

Er kannte nur ein Ziel: den Eingang des Bouvier-Hotels, das direkt am Times Square lag.

Durch den überdachten Eingang betrat der Uniformierte das Hotel.

Das Bouvier hatte schon bessere Zeiten gesehen. Die Tatsache, dass sein Besitzer in Europa gefallen war, hatte dem Betrieb geschadet. Tatsächlich war es wenig mehr als eine Absteige. Und damit bestens geeignet für das, was der Sergeant vorhatte.

Gemessenen Schrittes durchquerte der Soldat das Foyer des Hotels, nahm den Aufzug zum vierten Stock und klopfte an die Tür mit der verabredeten Nummer.

»Ja?«, kam es von drinnen.

Der Sergeant trat ein und schloss die Türe hinter sich.

Eine Weile lang blieb es still.

Die Männer, die sich im Zimmer trafen, sprachen so leise miteinander, dass kein Laut auf den Flur drang.

Dann, plötzlich, ein lauter Schrei.

»Nein!«, rief jemand laut – und ein Schuss fiel, während die Menge draußen auf der Straße das Star Spangled Banner intonierte.

Tappende, schleppende Schritte näherten sich von innen der Tür. Ein schabendes Geräusch, langsam wurde der Knauf herumgedreht.

Die Tür öffnete sich – und der blutüberströmte Körper eines uniformierten Mannes stürzte in den Gang.

»Verräter …«, röchelte er noch, dann schloss er die Augen, seine Sinne begannen sich einzutrüben.

Das Letzte, das er hörte, waren hektische Schritte, die den Gang entlang polterten, während von irgendwoher die letzte Strophe der Nationalhymne an sein Ohr drang.

»For the land of the free …«

***

»… and the Home of the brave.«

Barney Watkins schluckte hart, als die letzten Töne des Star Spangled Banner im stahlgrauen Himmel über Washington D.C. verklangen.

Er hatte nicht erwartet, dass die Begräbnisfeier seines Onkels ihm so nahe gehen würde, aber nun, da er auf dem Hügel stand und seinen Blick über den Heldenfriedhof von Arlington schweifen ließ, drohten ihn die Gefühle zu übermannen.

Er sah die unzähligen weißen Grabsteine, unter denen Männer ruhten, die sich um ihr Vaterland verdient gemacht hatten: Soldaten, die in amerikanischen Kriegen ihr Leben gelassen hatten. Präsidenten, die ermordet worden waren. Offiziere, die ihr Leben der Verteidigung dieses Landes gewidmet hatten.

So wie Brigadier-General Jester A. Watkins, der vor wenigen Tagen im Alter von 84 Jahren gestorben war.

Barney Watkins hatte seinen Onkel nicht sehr gut gekannt, aber da er der einzige lebende Verwandte war, den der alte Watkins gehabt hatte, hatte die Armee ihn gebeten, der Begräbnisfeier beizuwohnen.

Zuerst hatte Watkins nicht kommen wollen. Er war Geschäftsmann und hatte dringende Termine. Dann aber hatte er seinem Herzen einen Stoß gegeben und beschlossen, seinem Onkel diese letzte Ehre zu erweisen.

»Brigadier General Jester A. Watkins«, begann der Militärpriester jetzt die Grabansprache, »war kein Mensch wie jeder andere. Er hat sein Leben in den Dienst dieses Landes gestellt und kämpfte in drei Kriegen für die Werte, an die wir alle glauben. Als junger Offizier kämpfte er im Zweiten Weltkrieg in Europa, war danach als Kompanieführer in Korea und befehligte eine Einheit in Vietnam. Und jedes Mal wurde er für seine Tapferkeit und seinen Einsatzwillen mit dem höchsten Orden ausgezeichnet, den unser Land zu vergeben hat: Dem Purple Heart.

Jester Watkins glaubte an die Freiheit, und er glaubte daran, dass sie es wert ist, verteidigt zu werden. Und er stellte sein Leben in den Dienst dieses Glaubens. Er hat es wie kaum ein anderer verdient, an diesem Ort zur letzten Ruhe gebettet zu werden, wo die Großen unseres Landes begraben sind. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.«

Der Priester sprach ein Gebet, dann wurde der Sarg des Generals ins Grab hinab gelassen.

Die Ehrengarde, die bereitstand, faltete die Fahne, mit der der Sarg geschmückt gewesen war, und überreichte sie Barney Watkins.

Die Soldaten gaben Salutschüsse ab.

Ein letzter, trauriger Gruß, den der Trompeter drüben auf dem Hügel blies und der vom kühlen Herbstwind davongetragen wurde – dann war die Feier beendet.

Die Garde salutierte und marschierte ab. Der Militärpfarrer trat noch zu Watkins, um ihm sein Beileid auszusprechen, danach stand der Geschäftsmann allein am Grab seines Onkels.

Ein paar Gedanken, ein Abschiedsgruß – dann verriet ein Blick auf die Uhr, dass sich Watkins beeilen musste, wenn er die Abendmaschine zurück nach New York noch bekommen wollte.

Er verließ den Friedhof, vorbei an den Wagen der schaulustigen Touristen, die in Massen hierher kamen, um das Grab von John F. Kennedy zu sehen.

Watkins nahm ein Taxi zum Flughafen.

Er erreichte die Maschine rechtzeitig und war drei Stunden später wieder in seiner Heimatstadt.

Die Firmenlimousine, die ihn am La Guardia Airport abholte, brachte ihn nach Manhattan, wo Watkins ein Penthouse an der 48. Straße bewohnte.

Die Sonne war inzwischen untergegangen, und die unzähligen Lichter der Stadt leuchteten, brachten New York Citys einzigartige Skyline zum Glitzern wie ein Weihnachtsbaum.

Schweigend stand Watkins vor dem großen Panoramafenster im Wohnzimmer seines Penthouses und starrte hinaus auf das Lichtermeer.

Das Glas mit dem Drink wog schwer in seiner Hand. Es klirrte leise, als die Eiswürfel aneinander stießen.

Mit einem Zug leerte Watkins das Glas, löste dann die Krawatte um seinen Hals und betrachtete die als Dreieck gefaltete Fahne, die man ihm übergeben hatte und die nun auf einer modernen Kommode lag.

So sehr sich der Geschäftsmann dagegen sträubte, es sich einzugestehen, die Begräbnisfeier in Washington hatte ihn seltsam berührt.

Und so lächerlich es klang, er fühlte sich schuldig.

Schuldig nicht deswegen, weil der alte Jester gestorben war, sondern weil er selbst nie die Zeit gefunden hatte, ihm einen Besuch abzustatten.

Sicher hätte es viel gegeben, das sein Onkel ihm hätte erzählen können. Er schien ein aufrechter Mann gewesen zu sein, vielleicht sogar ein Held – einer der wenigen, die es noch gab.

Nun würde er nie wieder mit ihm sprechen können – alles, was von Jester Watkins geblieben war, war ein weißer Grabstein auf dem berühmtesten Friedhof der Welt.

Gerade wollte der junge Watkins zur Bar gehen, um sich noch einen Martini zu genehmigen, als jemand an die Tür seines Apartments klopfte.

»Mr. Watkins? Sind Sie zu Hause?«

Der Geschäftsmann antwortete nicht sofort.

Leise stellte er das Glas ab, die Tür sorgsam im Auge behaltend.

»Wer will das wissen?«, rief er dann.

»Lieutenant Thomas Reilly von der 64. Armeebrigade, Sir«, drang es von draußen herein. »Bin ich froh, Sie anzutreffen. Kann ich einen Augenblick reinkommen?«

Vorsichtig spähte Watkins durch den Spion, der in der Wohnungstür eingelassen war. Er erblickte einen Mann in der dunkelblauen Ausgehuniform der Army.

»Wozu?«, fragte er, überaus misstrauisch. Schließlich lebte er nicht erst seit ein paar Wochen im Big Apple.

»Es geht um den Nachlass Ihres Onkels, Sir«, gab der junge Offizier zurück und öffnete die schmale Aktentasche, die er bei sich trug. »Die zuständige Armeekommandantur schickt mich. Das Erbe Ihres Onkels …«

»Meines Onkels?«, erkundigte sich Watkins durch die Tür.

»Ja, Sir. Der Brigadier-General hat Ihnen seinen gesamten Besitzstand vermacht. Es geht nur noch um die Formalitäten …«

Watkins überlegte.

Zwar erschien es ihm seltsam, dass die Army zu abendlicher Stunde noch einen Boten schickte, aber schließlich hatte das Militär seine eigenen Regeln und Gesetze.

Und vielleicht bot Jesters Nachlass die Möglichkeit, doch noch ein wenig mehr über diesen Mann zu erfahren, der seinem Neffen doch so fremd gewesen war …

»Also schön.«

Watkins zog den Riegel und die Kette zurück und öffnete die Tür.

»Guten Abend, Sir«, sagte der Lieutenant und grüßte militärisch. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie zu so später Stunde noch störe, aber mein Vorgesetzter war der Ansicht, dass diese Sache keinen Aufschub duldet.«

»Kommen Sie rein«, forderte Watkins und ließ den uniformierten Besucher an sich vorbei in den geräumigen Wohnraum treten.

»Es handelt sich um eine reine Formsache«, erklärte Reilly nochmals. »Nur ein paar Unterschriften, Sie wissen schon …«

»Ja, ja«, erwiderte Watkins grinsend und ging zur Bar. »Wenn der Amtsschimmel wiehert, was? Darf ich Ihnen was anbieten? Martini auf Eis?«

»Gerne«, sagte der Lieutenant und nickte.

»Was hat mir der alte Jester denn vermacht?«, erkundigte sich Watkins, seinem Besucher den Rücken zugewandt, während er zwei Gläser füllte.

»Schmerzen«, antwortete Reilly – und der Ton in seiner Stimme ließ Watkins herumfahren.

»W … was soll das?«, keuchte der Geschäftsmann, als er in den schallgedämpften Lauf einer Ingram blickte.

»Wie ich schon sagte«, erklärte der Offizier mit kaltem Lächeln. »Ihr Onkel hat Ihnen Schmerzen hinterlassen. Sie hätten nicht nach Washington kommen sollen.«

»W … wieso? Was ist los?« Jegliche Farbe war aus Watkins Gesicht gewichen.

»Wo ist sie?«, fragte der Uniformierte eisig.

»Was?«, erkundigte sich Watkins verblüfft.

Der andere seufzte. »Sie sollten nicht mit mir spielen, Sir. Ich habe einen nervösen Zeigefinger.«

»A … aber ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!«

»Das Geheimnis Ihres Onkels, die Karte. Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind, Watkins! All die Jahre haben Sie sich nicht um Ihren Onkel geschert, und nun fliegen Sie extra zu seiner Beerdigung nach Arlington? Kommt Ihnen das nicht auch seltsam vor?«

»Mir? Seltsam? Ich weiß nicht …« Der Industrielle schluckte hart. »Hören Sie, ich weiß wirklich nicht, was Sie von mir wollen. Wenn es um Geld geht, bitte sehr. Ich habe …«, er griff in die Tasche seines Sakkos – »800 Dollar bei mir. Die gehören Ihnen.«

»Ihr verdammtes Geld können Sie behalten«, erklärte der Uniformierte hart. »Alles, was ich will, ist die Karte. Geben Sie sie mir, und wir vergessen die Sache.«

»Aber ich weiß nichts von einer Karte!« Watkins Stimme klang jetzt verzweifelt.

»Lügen Sie nicht! Ihr Onkel hat Sie Ihnen geschickt, wenige Tage bevor er starb, nicht wahr? Deswegen der Flug nach Washington, deswegen Ihr plötzliches Interesse für Ihren Onkel. Sie wittern das große Geschäft, richtig?«

»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, beteuerte Watkins abermals. »Bitte, glauben Sie mir …«

»Ich werde die Karte bekommen«, erklärte der Uniformierte kalt. »Mit oder ohne Ihre Hilfe.«

»Aber ich habe keine Karte, ich …«

»Leben Sie wohl, Mr. Watkins.«

Damit krümmte sich sein Finger um den Abzug, und die Furcht erregende kleine Waffe spuckte tödliches Blei.

Watkins wurde in die Brust getroffen und zurückgeworfen. Sein weißes Hemd explodierte in schreiendem Rot, während er gegen die Theke der Bar prallte, die unter seinem Gewicht zusammenbrach.

Inmitten einer bizarren Landschaft aus Trümmern und Splittern von Glas blieb der Geschäftsmann liegen.

Der Lieutenant würdigte den leblosen Körper keines Blickes.

Schnell steckte er die winzige Maschinenpistole weg und begann, die Wohnung zu durchsuchen.

Er war sicher, dass sich hier irgendwo befand, wonach er suchte …

***

Sie hatten es in den Morgennachrichten gebracht: Barney Watkins, Inhaber von Watkins Enterprises, war in der Nacht in seinem Penthouse ermordet worden.

Es deutete alles darauf hin, dass es sich um einen Raubmord handelte. Und da Raubmord normalerweise nicht in die Zuständigkeit des FBI fällt, war ich mehr als überrascht, als Mr. High Phil und mich deswegen zu sich ins Field Office bestellte.

Ich holte Phil an unserer Ecke ab, und schon wenige Minuten später saßen wir beide im Büro unseres Chefs, Tassen mit duftendem Kaffee in Händen, den Helen, Mr. Highs Sekretärin, wie keine Zweite zu kochen verstand.

»Was wissen Sie über Watkins Enterprises, meine Herren?«, begann unser Chef das Briefing.

»Watkins Enterprises«, sagte ich nachdenklich, »eine Firma mit Sitz in Central Manhattan, Ein- und Ausfuhr von Computerartikeln, soweit ich weiß. Inhaber war der vergangene Nacht ermordete Barney Watkins.«

»Keine Verbindungen zur Mafia oder anderen kriminellen Organisationen bekannt«, fügte Phil hinzu.

»Richtig, Gentlemen«, bestätigte Mr. High. »Wie Sie bereits aus den Nachrichten wissen, wurde Mr. Watkins vergangene Nacht ermordet. Die Ermittlungen wurden zunächst von Beamten des Homicide Squad aufgenommen, aber es besteht dringender Anlass zu der Annahme, dass dies ein Fall ist, um den wir uns kümmern sollten.«

»Inwiefern?«, erkundigte ich mich.

»Langsam«, bat Mr. High mit ruhiger Stimme. »Immer eins nach dem anderen.«

Damit griff er in eine der Schubladen seines Schreibtisches und legte uns mehrere Fotos des Mordopfers vor, das offenbar aus nächster Nähe niedergeschossen worden war.

»Mordwaffe war eine Klein-Maschinenpistole vom Typ Ingram 11«, resümierte der Chef aus dem Untersuchungsbericht, den das Department ihm gefaxt hatte. »Der Killer war dem Opfer offenbar bekannt, denn Watkins hat ihm freiwillig die Tür geöffnet.«

»Freiwillig?« Phil schnitt eine Grimasse.

»Ich weiß, was Sie denken, Phil«, meinte Mr. High, »aber es gibt tatsächlich keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens. Watkins hat seinem Mörder bereitwillig die Tür aufgemacht.«