Jerry Cotton 2156 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2156 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Endlich Urlaub! So dachten Phil und ich, als wir nach Aspen flogen, um dort in den Bergen ein paar freie Tage zu genießen. Aber dann kam es zu Mord und Geiselnahme und auf einmal war in Aspen die Hölle los...

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Seitenzahl: 123

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Inhalt

Cover

Impressum

In Aspen ist die Hölle los

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Film: »Into the Blue«/defd, HH

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1204-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

In Aspen ist die Hölle los

Die morschen Dielen des Fußbodens knarrten, als ich mich langsam darüber bewegte.

Ich verharrte. Die 38er lag schwer in meiner Rechten, mein Zeigefinger klebte am Abzug.

Vorsichtig schlich ich weiter.

Jetzt konnte ich Stimmen hören, die von weiter unten zu kommen schienen.

Ich folgte der gekalkten Wand und stieß auf einen Treppenabgang, aus dem schmutzig gelbes Licht drang. Die Stimmen wurden lauter.

Ich atmete tief durch und fasste meine Dienstwaffe fester. Dann stürmte ich die Stufen hinab, die 38er beidhändig im Anschlag.

»Hände hoch!«, rief ich mit Stentorstimme, »FBI …«

Einer der Typen am Tisch, auf dem Glaskolben, Plastikbehälter und ein halbes Chemielabor standen und der die Mitte des Kellerraums einnahm, wirbelte herum und riss seine Maschinenpistole in Anschlag.

Die Ingram spuckte Feuer und ich duckte mich.

Heiß brandeten die Geschosse über mich hinweg. Ich behielt den Kopf unten. Doch meine 38er erhob seine helle Stimme.

Zwei Kugeln stachen aus dem Lauf der Waffe, rissen den Killer zu Boden.

Seine Kumpane schrieen entsetzt auf. Der Angriff hatte sie völlig unerwartet getroffen. Panisch gingen sie hinter dem Tisch mit dem Chemielabor in Deckung. Doch das nützte ihnen nicht viel.

Denn in diesem Moment tauchte im Rücken der Killer mein Freund und Partner Phil Decker auf.

Ich hörte, wie Phils Waffe mehrmals aufbellte. Zwei der Ganoven ließen ihre Waffen fallen und griffen sich an die Schultern, wo Phil sie getroffen hatte.

Nun waren noch zwei der Kerle übrig, die plötzlich entschieden, ihr Heil in der Flucht zu suchen.

Wild um sich feuernd, stürmten sie aus ihrer Deckung. Da ich den Zugang zur Treppe versperrte, hielten sie Hals über Kopf dem Lastaufzug entgegen, der vom Keller nach oben führte.

Phil und ich dachten nicht daran, sie entkommen zu lassen.

Wir hatten so viel Zeit und Mühe darin investiert, diese Drogenküche ausfindig zu machen, dass wir die Sache nun auch zum Abschluss bringen wollten.

Mit fliegenden Schritten stürmten wir den flüchtenden Ganoven nach, die im Laufen nach hinten feuerten.

Die Garben waren schlecht gezielt, doch mussten wir uns hüten, nicht von ihnen erfasst zu werden. Pfeifender Kugelhagel durchpflügte die Luft, Querschläger sangen ihr schauriges Lied.

Phil und ich zogen die Köpfe zwischen die Schultern und rannten weiter – und im nächsten Moment hatten wir die Kerle erreicht.

Es ging blitzschnell.

Jeder von uns nahm sich einen der Ganoven vor.

Ich bekam meinen Gegner am Arm zu fassen und entwand ihm die MPi mit einem geübten Griff. Gleichzeitig schnellte mein rechtes Knie hoch und stellte sich dem Unterleib des Killers vor.

Der Kerl jaulte und ging zu Boden – und ehe er sich’s versah, machte ihm das metallische Klicken der Handschellen bereits klar, dass sein Spiel vorüber war.

Phil hatte nicht weniger entschlossen durchgegriffen, auch sein Gegner lag zu einem handlichen Bündel verschnürt auf dem Boden.

Mein Partner und ich tauschten einen zufriedenen Blick.

Der Einsatz war ein voller Erfolg gewesen.

Drei der Ganoven lagen verletzt am Boden, zwei hatten wir in Eisen gelegt. Das Labor war gestürmt, hier würden keine künstlichen Drogen mehr hergestellt werden, Teufelszeug, das zurzeit an New Yorker Schulen gehandelt wurde.

Dabei hatte die ganze Aktion nicht länger als zwei Minuten gedauert.

»Verdammt«, schrie einer der Drogen-Gangster wutentbrannt, »wieso habt ihr verdammten Feds es eigentlich so eilig?«

»Rate mal, Junge«, knurrte Phil und rang sich ein freudloses Grinsen ab. »Unser wohlverdienter Urlaub wartet …«

***

Am Domestic-Terminal des John F. Kennedy Airport war an diesem Morgen nicht viel los.

Als Phil und ich ins Flughafengebäude traten, hatten wir das Gefühl, den Lärm von New York City, den Schmutz der Straßen und den sonst allgegenwärtigen Sumpf des Verbrechens bereits weit hinter uns zu haben.

Obwohl der Einsatz in der Bronx, mit dem mein Partner und ich eine mehrwöchige Ermittlung gegen einen Kreis von Drogendealern abgeschlossen hatten, erst wenige Stunden zurücklag, kam es mir vor, als wäre seither eine Ewigkeit vergangen und ich musste mir eingestehen, dass ich das Gefühl genoss.

Nach langen Jahren hatten Phil und ich uns mal wieder entschlossen, unseren Urlaub gemeinsam zu verbringen, so wie in den alten Tagen, die in mancher Hinsicht um vieles unkomplizierter gewesen waren.

Alles, was wir wollten, war der Hektik unseres Dienstalltags für zwei kurze Wochen zu entkommen – für G-men ein fast unerfüllbarer Wunsch …

»Ich glaub’s einfach nicht«, meinte Phil und starrte fasziniert auf den Boarding Pass in seiner Linken, der ihm einen Fensterplatz auf dem nächsten Flug nach Aspen, Colorado, garantierte. »Wir haben’s getan. Wir haben’s tatsächlich getan!«

»Darauf kannst du wetten, Alter«, bestätigte ich und schulterte mein Handgepäck, während wir uns in Richtung der Abfluggates in Bewegung setzten.

Ganze vier Mal hatten wir unseren Urlaub verschieben müssen – wegen dringender Ermittlungen, weil einer unserer Kollegen krank geworden war oder weil Mr. High uns gebeten hatte, noch schnell den einen oder anderen Einsatz zu übernehmen.

Nun jedoch schien es unwiderruflich soweit zu sein und wir konnten es beide kaum erwarten, bis wir endlich im Flieger saßen und uns 20.000 Fuß Höhe von Manhattan trennten.

Bis zum Abflug blieb uns noch eine halbe Stunde Zeit. Wir steuerten eine der Cafeterias an und ließen uns Kaffee und Donuts servieren, um nicht unbedingt bei der Bordmahlzeit zugreifen zu müssen.

»Hey, lass dir das Mahl auf der Zunge zergehen, Jerry«, meinte Phil versonnen, während er an seinem Apple’n’Spice kaute. »Zwei Wochen lang nichts als Sonne und Schnee, Skifahren und blonde Pistenschönheiten, die nur darauf warten …«

»Schwerenöter«, gab ich grinsend zurück und schenkte meinem Partner einen prüfenden Blick. »Glaubst du etwa, all diese Mädchen warten nur auf dich?«

Phil machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Auf wen denn sonst?«, frotzelte er. »Doch nicht etwa auf dich?«

»Warum nicht?«, entgegnete ich entschieden. »In solchen Dingen geht nun mal Schönheit vor Alter, Alter!«

»Woher denn?« Phil schüttelte beharrlich den Kopf. »Wenn die Ladies etwas schätzen, dann ist es Erfahrung, Jerry – meine Erfahrung.«

»Natürlich.« Ich nickte. »Träum weiter, Partner. Aber wenn’s nicht klappt, kann ich dir ja mal die Nummer meines Neffen geben …«

»Du meinst diesen William?«

»Will«, verbesserte ich kauend. »Nenn ihn William und er reißt dir den Kopf weg.«

»Und dieser grüne Junge kennt sich in Liebesdingen aus?«

»Er ist so etwas wie ein Spezialist«, gab ich grinsend zurück. »Er betreibt intensive praktische Studien.«

»So wie wir beide früher«, meinte Phil lächelnd. »Wir sind etwas ruhiger geworden, nicht wahr?«

Ich schüttelte den Kopf. »Sprich bitte nur für dich, Alter. Was mich betrifft …«

»Schon gut.« Phil winkte ab. »Ich will es gar nicht hören.«

In diesem Moment kam die Durchsage, dass unser Flieger nach Aspen bereit zum Einstieg war.

Wir tranken unseren Kaffee aus, griffen unser Handgepäck und machten uns auf den Weg zum Gate.

Mit bezauberndem Lächeln hieß uns eine Stewardess am Zugang der Gangway willkommen und wir nahmen das als gutes Vorzeichen für die Tage, die vor uns lagen.

Wir ahnten nicht, wie sehr wir uns irren sollten …

***

Donald Lewis Züge verfinsterten sich, als er auf den Stapel von Rechnungen blickte, der sich auf seinem Schreibtisch häufte.

Die Zulieferer, die Werbepartner, die Veranstalter – sie alle saßen Lewis im Nacken und forderten, dass der Manager des Eagle’s Resort-Hotels seinen Verpflichtungen nachkam.

Monatelang hatte Lewis gehofft, den Betrieb, den er im Lauf der letzten 30 Jahre aufgebaut hatte, irgendwie retten zu können, hatte Kredit um Kredit beantragt, um die notwendigen Sanierungen vorzunehmen und wieder mehr Gäste in seine Anlage locken zu können, die hoch über Aspen im schroffen Gebirge der Rocky Mountains lag.

Doch es war wie verhext gewesen – obwohl der Manager jeden Dollar in Werbung gesteckt hatte, waren die erhofften Gästemassen ausgeblieben.

Schon einmal, im vergangenen Sommer, war Lewis kurz vor dem Bankrott gestanden. In letzter Sekunde hatte er die Katastrophe damals abwenden können.

Nun war es endgültig aus.

Die Banken hatten den Geldhahn zugedreht. Das bedeutete das Ende.

Der Manager des Eagle’s Resort wusste nicht mal mehr, wie er die Gehälter der Angestellten bezahlen sollte. Das Wasser stand ihm bis zum Hals, der Betrieb vor dem Aus.

Doch so einfach würde Donald Lewis seinen Lebenstraum nicht aufgeben.

Er hatte in diese Hotelanlage nicht nur all sein Geld, sondern auch sein Herzblut investiert, hatte zehn Jahre seines Lebens hineingesteckt, nicht nur das gesamte Vermögen seiner Familie. Und er hatte persönliche Opfer gebracht – Donna und die Kinder hatten ihn verlassen, weil die Arbeit am Hotel ihm wichtiger gewesen war als sie.

Das alles konnte Lewis verkraften, er wollte nur das Hotel nicht verlieren.

Das Resort war sein Traum und er würde alles tun, um diesen Traum zu verteidigen, egal, wie hoch der Preis dafür sein würde …

Ein Schauer befiel den Manager, der hinter dem wuchtigen Schreibtisch in seinem Büro saß und ein leiser Zweifel beschlich ihn. Dann jedoch fiel sein Blick wieder auf die Mahnungen, die er vor sich liegen hatte. Er sah die roten Zahlen auf den Kontoauszügen und wusste, dass er das Richtige tat.

Es gab kein Zurück mehr.

Wenn er das Eagle’s Resort retten wollte, musste er es tun …

»Sind sie das?« Der Mann, der bislang stumm am Fenster gestanden und hinaus in die verschneite Landschaft der Rocky Mountains geblickt hatte, hatte sich nun umgedreht und deutete auf die Liste, die Lewis in Händen hielt.

Der Manager nickte.

»Das sind sie«, bestätigte er. »Nur zwölf an der Zahl – mein Hotel fasst 400 Gäste!«

»Seien Sie beruhigt«, meinte der Mann, trat auf Lewis zu und ließ sich die Liste geben. »Wenn das hier vorbei ist, werden Sie sich vor Besuchern nicht mehr retten können. Ihr Hotel wird Tagesgespräch sein. Und das nicht nur hier in Colorado, sondern im ganzen Land.«

»Das hoffe ich sehr«, erwiderte Lewis und wischte sich die Schweißperlen von der hohen Stirn, die sich dort trotz der Kälte, die draußen herrschte, gebildet hatten. »Ich riskiere viel bei dieser Sache.«

»Ach ja?« Der andere legte die Liste auf den Tisch und beugte sich so weit zu Lewis hinab, dass sein kantiges Gesicht dicht vor dem des Managers schwebte. »Was ist mit mir? Was ist mit meinem Risiko? Sie brauchen doch nichts weiter zu tun, als sich aus der Sache rauszuhalten. Meine Leute und ich schmeißen den ganzen Laden. Wir tragen das ganze Risiko, also hören Sie auf, mir etwas vorzujammern, okay?«

»Sie und Ihre Leute bekommen mehr als genug dafür, Cochrane«, verteidigte sich der Hotelbesitzer, der jetzt noch mehr zu schwitzen begann. »Ich denke, dass dieser ganze Batzen Geld das Risiko durchaus lohnt!«

»So, denken Sie?« Der hagere Mann, dessen Miene etwas Finsteres hatte, nickte. »Vielleicht haben Sie sogar Recht. Aber reißen sie sich verdammt noch mal zusammen! Ein Fehler und die ganze Sache fliegt auf!«

»Ich mache keinen Fehler«, versicherte Lewis mit zitternder Stimme. »Erledigen Sie Ihren Teil der Abmachung, dann werde ich meinen erledigen.«

»Einverstanden«, sagte Cochrane nickend und die Narbe, die sich quer über seine untere Kieferpartie zog, zerknitterte sich, als er böse grinste. »Sie sind schließlich der Boss.«

»So ist es«, bestätigte der Manager, dessen Hemd schweißnass an seinem untersetzten Körper klebte. »Ich bin der Boss. Ich bestimme, wie’s gemacht wird.«

»Sie sagen es«, knurrte Cochrane und fragte sich einmal mehr, ob es klug gewesen war, sich mit einem Warmduscher wie Lewis einzulassen. Der ängstliche Manager war imstande und setzte die ganze Sache in den Sand.

Andererseits zahlte er wirklich gut. Außergewöhnlich gut. Und wenn es wirklich zum Äußersten kam, würden Cochrane und seine Leute längst verschwunden sein, bis die Polizei auch nur mitbekam, was gespielt wurde.

Gedankenverloren nahm Cochrane erneut die Liste mit den Gästen zur Hand, die der Manager ihm gegeben hatte. Dann kehrte er an seinen Platz am Fenster zurück.

Das waren sie also.

Zwölf Neuzugänge.

Zusammen mit dem Personal und den Gästen, die bereits in der Anlage residierten, hielten sich damit knapp 50 Menschen im Eagle’s Resort auf.

Cochrane grinste.

Eine Kleinigkeit.

Flüchtig überflog er die Namen der Gäste, die sich angemeldet hatten, um einen schönen Winterurlaub in den Rockys zu verbringen.

George Armbruster aus Chicago, Illinois.

Barbara Ashton aus Boston, Massachusetts.

Trevor und Emily Barclay aus San Francisco, Kalifornien.

Hank Carter aus Wilmington, Delaware.

Jerry Cotton aus New York City.

Phil Decker aus New York City …

Cochrane stutzte. Er las die letzten beiden Namen noch einmal.

Tatsächlich: Jerry Cotton und Phil Decker aus New York.

Konnte so etwas möglich sein? Durfte es einen solchen Zufall geben?

Es konnte kein Zweifel bestehen, zumal es ziemlich unwahrscheinlich war, dass noch zwei Männer mit diesen Namen in New York lebten …

»Lewis«, sagte Cochrane tonlos, »haben Sie das gesehen?«

»Was?«, erkundigte sich der Manager ahnungslos.

»Hier.« Cochrane deutete auf die Liste. »Jerry Cotton und Phil Decker …«

»… aus New York, ja.« Lewis nickte dienstbeflissen. »Ich habe die Buchung persönlich entgegengenommen. Die beiden kommen hierher, um sich zwei Wochen lang vom Großstadtstress zu erholen.«

»Und das haben Sie ihnen abgenommen?«

»Wieso nicht?« Der Manager machte ein einfältiges Gesicht.

»Nun«, meinte Cochrane gedehnt, »vielleicht hat Mr. Cotton vergessen zu erwähnen, dass Mr. Decker und er für das New Yorker Field Office des Federal Bureau of Investigation arbeiten, besser bekannt als …«

»… FBI!«, vervollständigte Lewis erschrocken und das zarte Rosarot, das sonst sein feistes Gesicht färbte, verwandelte sich schlagartig in fahles Weiß. »Sind Sie sicher?«

»Verdammt sicher«, gab Cochrane zurück. »Ich hatte bereits das Vergnügen mit den beiden Gentlemen. Das letzte Mal, als ich ihnen begegnet bin, durfte ich anschließend fünf Jahre auf Riker’s Island verbringen. Ich habe nicht vor, diese Erfahrung zu wiederholen.«

»Und ich habe nicht vor, diese Erfahrung überhaupt je zu machen«, versetzte der Manager heiser und löste den obersten Knopf seines Hemdes. »Was, glauben Sie, wollen diese Kerle hier?«

»Ich weiß nicht.« Cochrane schürzte die wulstigen Lippen. »Kann das FBI von der Sache Wind bekommen haben?«

»Wie denn?«, fragte Lewis panisch. »Es gibt doch nur zwei Menschen, die etwas darüber wissen und das sind Sie und ich. Nicht mal Ihre Leute sind in alle Details eingeweiht.«

»Und es gibt keine Mitwisser oder Informanten, die der Polizei etwas zugetragen haben könnten?«

»Nein, da bin ich ganz sicher.« Lewis schüttelte sein rundes Haupt. »Ich habe keine Ahnung, was die hier wollen.«

»Nun«, Cochrane grinste, weil ihn der Gedanke amüsierte, »vielleicht wollen die Gents ja wirklich nur Urlaub machen. Das wäre allerdings ein so bemerkenswerter wie bedauerlicher Zufall.«

»Allerdings«, bestätigte der Manager. »Mit dem FBI möchte ich nichts zu tun haben, Cochrane. Wir blasen die Sache ab!«

»Das können wir nicht«, wehrte der Ganove ab. »Nicht mehr. Alle Vorbereitungen sind bereits getroffen. Außerdem brauchen Sie das Geld, Lewis, vergessen Sie das nicht. Es heißt: Jetzt oder nie!«