Jerry Cotton 2184 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2184 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Stellen Sie sich vor: Die Frau des Präsidenten der USA, die First Lady, bat mich persönlich um meinen Schutz. Und wie sich bald herausstellte wollte sie noch viel mehr von mir...

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Inhalt

Cover

Impressum

Mein heißer Flirt mit der First Lady

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Johnny Cris

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1210-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Mein heißer Flirt mit der First Lady

Das einzige Licht in dem prunkvoll eingerichteten Raum war das bläuliche Flackern des Fernsehgeräts.

»Meine Damen und Herren«, tönte die Stimme des Reporters, »der Präsident hat jetzt die Air Force One verlassen, die vor einer halben Stunde auf dem International Airport von Ruritania gelandet ist. Die Männer, die den Präsidenten am Fuß der Gangway erwarten, sind Premierminister Rehman, Innenminister Yokin und Oberst Wladunov von der ruritanischen Armee, deren Ehrengarde zur Begrüßung des amerikanischen Gastes angetreten ist.«

Man konnte auf dem Fernsehschirm sehen, wie der Präsident den Staatsoberhäuptern des Zwergstaates nacheinander die Hand schüttelte.

»Meine Damen und Herren«, kündigte der Reporter an, »hören Sie nun das Star Spangled Banner, unsere Nationalhymne, dargebracht vom Militärmusikkorps der …«

In diesem Augenblick ertönte ein lauter Knall, ein Lichtblitz flammte auf, eine Explosion …!

Die Mattscheibe des Fernsehers barst, die Bildröhre implodierte. Grauer, stinkender Rauch kräuselte sich aus dem Inneren des zerstörten Geräts.

Die Tür des geräumigen Zimmers flog krachend auf, das Licht flammte an – und zwei Männer in korrekten Anzügen standen in der Tür, Pistolen schußbereit im Anschlag.

Der eine von ihnen war ein Hüne, kräftig und von imposanter Statur. Der andere war klein und drahtig. Beiden stand die Aufregung ins Gesicht geschrieben.

»Was ist hier los?« rief der Hüne, und beide fixierten den Raum mit den Läufen ihrer Waffen. Sie hatten den Schuß gehört und waren sofort losgestürmt, um ihre Pflicht zu erfüllen.

Ihre Pflicht als Bodyguards.

Verblüfft erblickten die Männer das zerstörte Fernsehgerät, aus dessen glühenden Innereien sich noch immer dünne Rauchfahnen wanden.

Auf der Couch vor dem Fernseher saß eine Frau im Morgenmantel, aufgelöst und in sich zusammengesunken. Sie hielt einen Revolver in ihrer Rechten, und es war offensichtlich, daß sie damit auf den Fernseher gefeuert hatte.

Die Leibwächter tauschten einen vielsagenden Blick.

Es war nicht der erste Zwischenfall dieser Art.

In den vergangenen Wochen hatte die Schutzperson mehrmals durch Aktionen wie diese auf sich aufmerksam gemacht. Das Personal im Haus tuschelte bereits deswegen.

Man nannte sie die ›Frust Lady‹.

Agent Slarsky, der kleinere der beiden Bodyguards, hatte über derartige Scherze noch nie lachen können. Er wußte, daß die Frau, die er und sein Partner, Agent Little, zu beschützen hatten, sehr einsam war – einsamer, als sich die meisten Amerikaner das Leben im Weißen Haus vorstellen konnten.

»Ma’am«, sagte er leise und trat vorsichtig auf die Frau zu.

Behutsam griff er nach dem Revolver. Sie wehrte sich nicht, als Slarsky ihr die Waffe abnahm.

»Ich hasse ihn«, erklärte sie schluchzend. »Ich hasse ihn. Ich hasse ihn für das, was er tut. Für das, was er ist!« Sie blickte auf. Die Schminke in dem glatten Gesicht mit den hohen Wangenknochen, das fast zu perfekt war, um wirklich attraktiv zu wirken, war verwischt. »Können Sie das verstehen, Mr. Slarsky?«

»Ja, Ma’am.« Der Secret Service-Agent nickte. »Ich denke schon. Es war eine anstrengende Woche für Sie. Sie sollten sich hinlegen.«

»Ich möchte mich aber nicht hinlegen!« begehrte sie auf wie ein störrisches Kind. »Ich möchte bei meinem Mann sein, möchte teilhaben an seiner Macht. Wieso hat er mich nicht mitgenommen?«

»Nun, Ma’am«, antwortete Slarsky ausweichend, »der Präsident hielt es wohl für zu gefährlich, Sie nach Ruritanien mitzunehmen. Immerhin steht das Land kurz vor einem Bürgerkrieg und …«

»Blödsinn!« begehrte die First Lady auf. »Die Air Force One ist das sicherste Flugzeug der Welt. Ich sage Ihnen, warum mein Mann mich nicht mitnehmen wollte – damit er es in Ruhe mit einer seiner Leibwächterinnen treiben kann. Ich kenne den alten Mistkerl – es wäre nicht das erste Mal.«1)

»Äh, Ma’am …« Slarsky hatte Mühe, nicht zu erröten.

»Entschuldigen Sie, Joe.« Die First Lady biß sich auf die Lippen. »Das war … unangemessen. Ich habe Sie in Verlegenheit gebracht.«

»Nun ja, Ma’am, ich …«

Die Frau mit dem wirren roten Haar lachte freudlos. »Sie beide müssen mich für eine komplette Irre halten. Für eine frustrierte Ehefrau, die mit der Machtposition ihres Mannes nicht klarkommt. Aber das ist es nicht …«

Sie unterbrach sich, als ihr erneut Tränen in die Augen schossen.

»Es ist so … ungerecht. Wohin mein Mann auch kommt, überall wird er freundlich und mit großem Prunk empfangen. Überall auf der Welt wird ihm Anerkennung zuteil – selbst bei unseren Gegnern.«

»Nun, Ma’am, es ist ein großes und mächtiges Land, das Ihr Mann vertritt. Die Leute erweisen nicht ihm Respekt, sondern Amerika.«

»Und was ist mit mir?« fragte die First Lady mit so schriller Stimme, daß sie ihr fast versagte. »Auch ich repräsentiere unser Land. Ich bin die Frau des Präsidenten! Mir steht ebenfalls Anerkennung zu! Doch statt dessen stehe ich immer nur im Schatten meines Mannes!«

»Das ist das Los der Frau, die an der Seite unseres Präsidenten steht«, erklärte Slarsky. »Aber es ist nicht wahr, daß die Menschen Ihnen keine Anerkennung zollen, Ma’am. Die Bürger lieben Sie.«

»Das ist nicht wahr.« Die First Lady schüttelte beharrlich den Kopf. »Glauben Sie, ich weiß nicht, was die Leute draußen auf der Straße denken? Was sogar auf den Gängen dieses Hauses hinter meinem Rücken getuschelt wird? Daß ich besessen bin von Macht? Daß ich das Amt meines Mannes am liebsten an mich reißen würde?« Sie schnaubte. »Ich kenne das Gerede der Leute, Joe, glauben Sie mir. Und ich kann ihr hämisches Gelächter darüber hören, daß mein Mann mich auf diesen Staatsbesuch nicht mitgenommen hat. Dabei tue ich mehr für ihn als jeder andere. Ich bin die Kraft, die hinter ihm steht. Niemand kennt die Opfer, die ich jeden Tag bringe …«

»Doch, Ma’am, natürlich«, beeilte sich Slarsky zu erklären. »Jeder von uns weiß, wie ernst Sie Ihre Pflichten nehmen und wie …«

»Sie wissen nichts!« beharrte die First Lady mit bitterem Lächeln. »Sie wissen gar nichts. Mein Mann hat mich zurückgelassen, weil der Besuch in Ruritanien zu gefährlich sei, sagten Sie? Das ist lächerlich! Hier in Washington bin ich ebenfalls nicht sicher.«

»Nicht sicher, Ma’am?« Slarsky und Little, der als stummer Wächter an der Tür geblieben war, tauschten verblüffte Blicke. »Was meinen Sie?«

»Ich habe Angst, Joe«, bekannte die First Lady offen, und die Sorgenfalten, die sich trotz der täglichen Kosmetik in ihre Züge eingegraben hatten, schienen Beweis dafür, daß sie die Wahrheit sprach. »Jemand will mich ermorden.«

»Sie ermorden, Ma’am? Aber …?«

Der Agent biß sich auf die Lippen, ertappte sich dabei, daß er die Furcht der Präsidentenfrau als eine weitere ihrer Neurosen abtun wollte – für einen Bodyguard ein unverzeihlicher Fehler.

»Warum glauben Sie, daß man Sie ermorden will. Ma’am?« erkundigte er sich, allen Ernst zusammennehmend, den er aufbringen konnte.

»Weil ich das hier bekommen habe«, enthüllte die First Lady und griff hinter eines der Kissen der Couch. Sie zog einen Brief hervor, den sie Slarsky reichte. Das Kuvert war bereits geöffnet.

»Darf ich, Ma’am?« erkundigte sich der Agent korrekt.

»Natürlich.« Sie nickte mit wehmütigem Lächeln.

Slarsky entnahm dem Kuvert ein einzelnes Blatt. Er entfaltete es, warf einen Blick darauf – und sog scharf die Luft ein!

»Wann haben Sie diesen Brief bekommen, Ma’am?« erkundigte er sich, während er die Nachricht an seinen Partner weiterreichte.

»Heute morgen, kurz nachdem mein Mann nach Ruritanien aufgebrochen war. Ein Tourist hat ihn am Südtor für mich abgegeben.«

»Verdammt.« Slarsky und Little sahen sich an.

»Wenn das, was in diesem Brief steht, wahr ist«, meinte die First Lady leise, »werden Sie mich aus Washington fortbringen müssen, meine Herren. Ich bin hier nicht mehr sicher.«

»Das wäre eine Möglichkeit«, räumte Slarsky ein. »Aber wir sollten zuerst unsere …«

»Ich will, daß Sie mich von hier fortbringen!« wurde die Präsidentenfrau deutlicher. »Und ich weiß auch schon, wohin Sie mich bringen werden …«

***

Alles in allem war es ein beschissener Tag gewesen.

Die Razzia, die Phil und ich in einem Einkaufszentrum drüben in Jersey durchgeführt hatten, war ohne jedes Ergebnis geblieben – sah man einmal davon ab, daß sich Salvador Peasy, ein bekannter Opernsänger, der sich gerade zu einer Autogrammstunde dort aufgehalten hatte, bei unserem Auftauchen in die Hosen gepinkelt hatte. Die Staatsanwaltschaft würde darüber nicht begeistert sein.

Dazu hatte der einzige Zeuge, der Edgar Mahoney hätte belasten können, in letzter Sekunde einen Rückzieher gemacht und sich nach Mexiko abgesetzt. Wieder einmal sah es so aus, als würde Mahoney ungeschoren davonkommen – trotz seiner dunklen Machenschaften mit dem Syndikat.

An Tagen wie diesem konnte man sich allenfalls noch darüber freuen, daß er zu Ende ging, ohne daß sich irgendwo auf der Welt eine Katastrophe ereignet hatte – oder daß man beim Versuch, die Fifth Avenue zu überqueren, nicht überfahren worden war. Es war einer jener Tage, wie es sie eben auch beim FBI gibt, auch wenn ich gewöhnlich nicht darüber berichte.

Wenn man an einem solchen Tag nach Hause kommt, gibt es nur noch zwei Dinge, die einen wieder in Gang bringen können: ein ausgiebiges Duschbad oder eine Nacht mit einer atemberaubenden Frau.

Ich beschloß, es zunächst mit dem Duschbad zu versuchen.

Eine halbe Ewigkeit stand ich unter der Brause, ließ das kühle Naß auf mich herabprickeln und spürte, wie meine Lebensgeister allmählich zurückkehrten.

Ich verließ das Badezimmer und legte frische Kleidung an, ließ mir zum Abendessen Chop Suey von ›Wonton’s‹ an der Ecke kommen. Das Essen wurde prompt geliefert, und ich ließ mich vom Radio berieseln, während ich das Gericht mit Stäbchen aus der Pappschachtel fischte.

»… ist der Präsident heute morgen zu seinem dreitägigen Staatsbesuch in Ruritanien eingetroffen. Überschattet wird der Besuch des Präsidenten, der als Schlichter in dem Streit zwischen der demokratisch gewählten Regierung und den altkommunistischen Rebellen fungieren soll, von neuerlichen Krawallen, die sich heute an der Ostgrenze des Landes ereignet haben. Es ist keine leichte Aufgabe, die den Präsidenten in Ruritanien erwartet. Seit dem Zerfall des Sowjetreiches und der Ausrufung seiner politischen Unabhängigkeit wird der Zwergstaat, der bis zum Ende des Ersten Weltkriegs noch ein Königreich war, immer wieder von Unruhen erschüttert, die von Anhängern des alten kommunistischen Regimes geschürt werden. Trotz der unermüdlichen Versuche von Premier Rehmann und seinem Kabinett, die Lage im Land unter Kontrolle zu bringen, ist Ruritanien in den letzten Wochen an den Rand eines Bürgerkriegs geraten. Die Hoffnung, daß sich die verfeindeten Parteien doch noch einigen könnten und dem Land ein grausamer Konflikt erspart bleibt, ruht nun auf den Schultern des Präsidenten, der als Vermittler …«

Plötzlich klopfte es energisch an die Tür meines Apartments.

»Mr. Cotton?« rief jemand laut. »Mr. Cotton, sind Sie da?«

Ich stellte die Schachtel mit dem Chop Suey zur Seite, erhob mich schwerfällig aus dem Polstersessel.

Wenn mich jemand um diese Zeit störte, noch dazu nach einem Tag wie diesem, hatte er besser einen verdammt guten Grund dafür!

»Wer ist da?« fragte ich ein wenig barsch.

»Bitte öffnen Sie die Tür, Sir. Es ist dringend!«

»Dringend«, echote ich murmelnd, »na klar …«

Gemessenen Schrittes trat ich an die Tür, warf einen Blick durch den Türspion – und dachte, ich würde träumen!

Denn die beiden so unterschiedlichen Männer, die draußen auf dem Gang standen und in ihren überkorrekten Anzügen wie Versicherungsvertreter aussahen, waren Joe Slarsky und Mel Little – die beiden Agenten des Washingtoner Secret Service, die mich vor ein paar Wochen förmlich aus meinem Apartment entführt hatten.2)

Ich muß gestehen, daß mich ein eigenartiges Gefühl beschlich, als ich den beiden die Tür öffnete. Irgendwie ahnte ich bereits, daß Ärger in der Luft lag – und ich sollte mich nicht irren.

»Guten Abend, Agent Cotton«, begrüßte mich der kleine Slarsky in seiner überaus korrekten Art.

»’n Abend«, erwiderte ich, nicht wenig überrascht über den Besuch der beiden Männer. »Was verschafft mir die Ehre, meine Herren? Wollen Sie mich wieder windelweich prügeln und aus meinem Apartment verschleppen?«

»Das mit der Prügelei geht auf Ihr Konto«, entgegnete Slarsky. »Wäre es damals nach uns gegangen, die Aktion wäre absolut gewaltlos verlaufen.«

»Gewaltlos.« Ich schnaubte. Eines Tages würde ich mit den beiden Jungs ein ernstes Gespräch über ihre Arbeitsmethoden führen müssen. »Na schön. Und was führt Sie jetzt wieder zu mir?«

»Wir, äh …« Slarsky bekam einen roten Kopf und biß sich verlegen auf die Unterlippe. Auch Little machte einen leicht pikierten Eindruck.

»Wir sind in unserer Eigenschaft als Mitarbeiter des Secret Service hier«, gab Agent Slarsky schließlich bekannt. »Wir haben jemanden hierher begleitet.«

»Aha«, sagte ich. »Und wen? Den Präsidenten?«

Die Bemerkung war als Scherz gedacht – nach unserer letzten Begegnung war der Präsident nicht so gut auf mich zu sprechen, als daß ich ihn zu Besuch erwartet hätte.

Doch an Slarskys Reaktion konnte ich sehen, daß der Agent meine Worte keineswegs als Scherz aufgefaßt hatte.

»Nein, Sir«, antwortete er ernst, »nicht ganz …«

Damit trat er beiseite und machte einer schlanken Frau Platz, die plötzlich aus dem Aufzug trat.

Sie trug einen dunklen Mantel und einen Schal über ihrem rotblonden Haar, dazu eine Sonnenbrille, damit man sie nicht auf den ersten Blick erkennen konnte.

Mir blieb die Luft weg – denn diese Frau war keine andere als die Gattin unseres Präsidenten!

»Sind Sie überrascht, Mr. Cotton?« erkundigte sie sich mit mildem Lächeln.

»Ein wenig«, gestand ich, obwohl das weit untertrieben war.

Was, zum Henker, hatte die First Lady in New York zu suchen, noch dazu bei mir zu Hause? Ich war fast überzeugt, daß ich jeden Moment aufwachen würde. Dann würde ich morgen mit Phil über diesen dämlichen Traum lachen, den ich gerade erlebte.

Aber es war kein Traum, sondern Realität!

Die First Lady stand vor mir, leibhaftig und echt!

»Möchten Sie uns nicht hereinbitten, Agent Cotton?« erkundigte sie sich, und ich hatte den Eindruck, daß mich die Augen hinter der dunklen Sonnenbrille von Kopf bis Fuß musterten.

»Äh, natürlich, ja …«

Ich kam mir vor wie ein Idiot, als ich beiseite trat, um meinen hohen Besuch in meine bescheidenen Wände einzulassen. Meine Gedanken drehten sich im Kreis, und ich mußte immerzu daran denken, daß ich nicht aufgeräumt hatte.

Die First Lady und ihre beiden Begleiter machten es sich im Wohnzimmer bequem.

»Kann ich Ihnen etwas anbieten?« fragte ich.

»Nein, danke«, erwiderte die Präsidentenfrau, das inzwischen kalte Chop Suey auf dem Tisch mit einem bedeutungsvollen Blick streifend.

»Was führt Sie zu mir?« stellte ich die Frage, die mir mehr als jede andere auf den Lippen brannte. »Wird im Weißen Haus grade renoviert?«

Die First Lady und ihre Begleiter lachten gekünstelt. Man brauchte kein Psychologe zu sein, um zu erkennen, daß sie alle drei nervös und aufs äußerste angespannt waren.

»Sind Sie im Auftrag Ihres Mannes hier?« fragte ich weiter, des Ratespiels allmählich überdrüssig.