Jerry Cotton 2300 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2300 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Start der neuen Jerry Cotton Jubiläums Trilogie. Maximus Dome, Besitzer eines riesigen Medien-Imperiums, hatte durch das FBI eine herbe Schlappe hinnehmen müssen und jetzt war ihm jedes Mittel recht, um sich zu rächen. Er wollte dem FBI New York den Kopf abschlagen und lockte dazu Mr High in eine teuflische Falle...

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Cover

Impressum

… und Mr. High ging in die Falle

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Johnny Cris

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1229-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

… und Mr. High ging in die Falle

Mitternacht.

Ein Parkplatz in Brooklyn.

Die luxuriöse Limousine, die auf dem Platz stand, wirkte wie ein Fremdkörper inmitten der schäbigen Fassaden, die den Parkplatz umgaben. Die meisten der Mietblocks waren schon vor langer Zeit aufgegeben worden. Jetzt hausten nur noch Ratten darin, vierbeinige wie auch zweibeinige.

Niemand, der als Zeuge in Frage kam.

Maximus Dome nickte zufrieden.

Er konnte keine Zeugen gebrauchen.

Nicht bei dem Geschäft, das abzuschließen er im Begriff war. Ein Geschäft, um Rache zu nehmen.

Rache am FBI …

Mit zusammengekniffenen Augen starrte der Besitzer von MediaDome, einem der größten Medienkonzerne Amerikas, hinaus in die Dunkelheit. Er wartete darauf, dass auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes ein Fahrzeug erschien.

Unwillig blickte der beleibte Medienmogul auf seine Uhr. Fünf Minuten zu spät. Waren diese verdammten Japaner zu dämlich, die Uhr zu lesen?

Plötzlich wurde in der Ferne ein leises Motorengeräusch hörbar. Dome blickte auf – und gewahrte einen Augenblick später zwei Lichtkegel, die sich suchend durch die Dunkelheit fraßen.

Aus einer der Gassen, die auf die gegenüberliegende Seite des Parkplatzes mündeten, rollte ein schneeweißer Mercedes heran.

Der Manager schaute sich ein wenig nervös nach seinen Leibwächtern um, die ihn in weitem Rund umstanden. Wer mit dem Feuer spielte, musste damit rechnen, dass er zu brennen anfing – und diese Jungs waren die Feuerwehr …

Der Mercedes kam heran, verlangsamte seine Fahrt. Erde knirschte unter den Reifen des wuchtigen Gefährts, als es zum Stehen kam. Es war eine Limousine der neuesten Bauart, die deutlich verriet, dass ihr Besitzer nicht unvermögend war.

Dome blieb unbeeindruckt.

Er war gespannt darauf, seinen neuen Partner persönlich kennen zu lernen, nachdem seine Unterhändler bereits Kontakt mit ihm aufgenommen hatten.

Die Türen des Mercedes öffneten sich, und vier Männer stiegen aus, kleinwüchsig, aber von ungemein sehniger und kraftvoller Gestalt. Sie trugen tiefschwarze Anzüge und sahen wie Totengräber aus. Ihre Mienen waren unbewegt, und trotz vorgerückter Stunde trugen sie Sonnenbrillen.

Die vier Kerle betrachteten Dome und seine Leibwächter, musterten sie von Kopf bis Fuß. Dann, nachdem die vier Männer das Terrain sondiert hatten, sagte einer von ihnen etwas laut auf Japanisch – und ein weiterer Mann stieg aus dem Fond des Wagens.

Er war ein wenig größer als seine Leibwächter, von schlanker, durchtrainierter Gestalt, und trug einen kurzen Bürstenschnitt. Auch sein Anzug war schwarz, doch auf eine Sonnenbrille verzichtete er.

Der Mann wartete, bis ihm einer seiner Leibwächter den Mantel umgehängt hatte. Dann näherte er sich Maximus Dome mit festen Schritten.

»Mr. Satashi«, sagte Dome und deutete eine Verbeugung an, wie es japanische Sitte wahr. »Schön, dass wir uns endlich persönlich begegnen.«

»Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Dome-san«, bestätigte Satashi.

»Ich hoffe, es hat Ihnen keine allzu großen Umstände bereitet, zu dieser späten Stunde hierher zu kommen«, sagte Dome in gewohnter Geschäftsmanier. Er wollte zunächst ein bisschen Smaltalk halten.

Doch Satashi winkte ab. »Langweilen Sie mich nicht mit Nichtigkeiten. Kommen wir gleich zur Sache. Sie haben mir ein Geschäft vorgeschlagen, Dome-san.«

Dome nickte. »Sehen Sie, Mr. Satashi, ich weiß, dass Sie neu sind in der Stadt. Ich weiß, dass Sie gleichsam über Nacht aus Ihrer Heimat verschwinden mussten, weil Sie dort – sagen wir – nicht mehr gerne gesehen waren. Sie haben in Ihrem Clan an Rückhalt verloren und mussten Japan verlassen. Deshalb sind Sie hier.«

»Sie sind erstaunlich gut unterrichtet«, stellte Satashi mit unbewegter Miene fest.

»Kunststück, wenn man ein weltweites Nachrichtennetz unterhält«, erklärte Dome nicht ohne Stolz. »Zu meinen Informanten gehören auch viele Polizisten …«

»Zur Sache«, mahnte der Japaner wieder.

»Schön. Ich weiß also, dass Sie neu in der Stadt sind – und dass Sie gekommen sind, um sich hier ein neues Syndikat aufzubauen.«

Der Japaner sagte kein Wort der Zustimmung. Aber er widersprach auch nicht.

»So wie ich das sehe, werden Sie Hilfe brauchen, Mr. Satashi. Denn die anderen Syndikate, die in dieser Stadt ansässig sind – und das sind nicht wenige, glauben Sie mir – werden den Teufel tun, Ihnen einfach ein Stück von Ihrem Kuchen abzugeben. Und Sie haben es mit mächtigen Gegnern zu tun. Das sind zunächst natürlich die Italiener – die gibt es hier beinahe schon länger als die ganze verdammte Stadt. Und die Russen. Die Kolumbianer. Die Chinesen. Und natürlich auch Ihre Landsleute …«

»Worauf wollen Sie hinaus?«

»Ich will darauf hinaus, dass Sie Unterstützung brauchen«, eröffnete Dome rundheraus, und ein joviales Lächeln legte sich auf seine fleischigen, feisten Züge. »Sie kennen niemanden in der Stadt, stehen allein gegen alle. Was Sie brauchen, ist ein Verbündeter. Sie brauchen mich.«

»Sie?«, fragte Satashi nur.

»Ganz recht«, erwiderte Dome und nickte so eifrig, dass sein Doppelkinn wackelte. »Haben Sie sich das Angebot durch den Kopf gehen lassen, das meine Leute Ihnen unterbreitet haben?«

»Sonst wäre ich nicht hier.«

»Was halten Sie davon?«, erkundigte sich Dome. »Ich weiß, dass Sie in dieser Stadt ziemlich viel Porzellan zerschlagen müssen, um ein Plätzchen für sich und Ihren Clan zu finden. Das wird eine Menge Lärm verursachen, und man wird auf Sie aufmerksam werden.«

Satashi reagierte nicht, starrte den Medienmogul nur an.

»Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, Mr. Satashi«, fuhr Dome fort. »Auf meine Informationen können Sie sich verlassen. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass das Syndikat von Luigi Stellari angeschlagen ist. Noch vor ein paar Jahren mag er einer der mächtigsten Mafia-Bosse dieser Stadt gewesen sein, aber er ist auf dem absteigenden Ast. Eine Auseinandersetzung mit den Kolumbianern hat ihn geschwächt, und jetzt setzen die anderen Familien alles daran, ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn ein Bezirk reif ist zur Übernahme, dann ist es seiner.«

Erwartungsvoll blickte Dome dem Japaner ins Gesicht – doch die hageren Züge zeigten keinerlei Reaktion.

»Mit minimalem Aufwand könnte es Ihnen gelingen, Stellaris Clan zu zerschlagen und das Gebiet zu übernehmen, das er kontrolliert. Sie könnten in die Domäne dieser verdammten Spaghettifresser einbrechen, ihnen die Kontrolle über den Drogenhandel entziehen und sich eine neue Machtbasis schaffen. Wie gefällt Ihnen das?«

Zum ersten Mal zeigte sich eine Regung in Hikaru Satashis Zügen: In seinen schmalen Augen blitzte unverhohlene Gier.

»Ich sehe, dass Ihnen dieser Gedanke gefällt«, sagte Dome. »Aber Sie haben ein Problem. Denn in dem Moment, wo Sie einen Bandenkrieg in New York City vom Zaun brechen, haben Sie den verdammten FBI am Hals. Und einen Zweifrontenkrieg gegen Stellaris Clan und den FBI können auch Sie nicht gewinnen.«

»Und?«

»An dieser Stelle komme ich ins Spiel«, meinte Dome und steckte grinsend eine fette Zigarre in seinen Mund, die er sich paffend ansteckte. »Denn ich verspreche, Ihnen den FBI vom Hals zu halten.«

»Wie?«, wollte Satashi wissen.

»Das ist meine Sache. Ich biete Ihnen einen Handel an. Schlagen Sie ein oder lassen Sie es bleiben. Aber wenn Sie sich dagegen entscheiden, sollte Ihnen klar sein, dass Sie mit der Handvoll Leute, die Sie haben, in dieser Stadt keinen Fuß auf den Boden kriegen.«

Der Japaner entgegnete nichts, schien einen Augenblick lang nachzudenken.

Paffend starrte Dome sein Gegenüber an. Es war unmöglich zu sagen, was hinter der reglosen Miene und den schmalen Augen des Japaners vor sich ging.

»Weshalb?«, fragte Satashi schließlich. »Weshalb wollen Sie mir helfen? Welchen Nutzen haben Sie davon?«

»Ganz einfach«, erwiderte Dome mit breitem Grinsen. »Der FBI hat mir vor nicht allzu langer Zeit kräftig in die Suppe gespuckt. Er hat mir ein gutes, ein sehr gutes Geschäft versaut – und dafür würde ich mich gerne rächen.«1)

»Sie spielen mit dem Drachen«, sagte Satashi nur.

»Ich weiß«, erwiderte Dome, »und Sie und Ihre Leute werden mein Lockvogel sein, um ihn zu fangen. Sie brechen in New York City einen Syndikatskrieg vom Zaun – und ich halte Ihnen im Gegenzug den FBI vom Leib. Das ist das Geschäft. Keine weiteren Abmachungen, keine Verpflichtungen. Was denken Sie?«

Satashi überlegte.

Schließlich nickte er.

»Ich bin einverstanden, Dome-san«, erklärte er. »Der Handel gilt.«

»Sehr gut.« Dome nahm mit der linken Hand die Zigarre aus dem Mund, reichte seine Rechte dem Japaner, damit er einschlug.

Ein wenig befremdet über die westlichen Sitten betrachtete Satashi Domes fleischige Hand, dann ergriff er sie.

»Abgemacht«, sagte Dome und setzte ein breites Grinsen auf. »Von jetzt an haben Sie in Manhattan freie Hand. Die Jagd auf den Stellari-Clan ist eröffnet …«

***

»Das sind Spaghetti!«

Giacomo Stellari blickte voller Wonne und Inbrunst auf den Teller, der vor ihm auf dem Tisch stand. Darauf häufte sich ein ansehnlicher Berg von Nudeln mit roter Tomatensoße.

»Danke, Fratello!«, rief der fettleibige Mann, während er sich die große Serviette umband, die seinen grauen Flanellanzug vor der roten Soße schützen sollte.

Der Mann, der hinter dem Tresen des Lokals stand, nickte ihm zu. »Keine Ursache, Giacomo. Ich weiß doch, wie sehr du und deine Jungs meine Spaghetti mögt.«

»Si, das ist richtig. Nicht wahr, Jungs?« Stellari schaute die beiden Männern an, die mit ihm am Tisch saßen.

Die beiden waren groß und schlank, trugen makellose Anzüge wie ihr Boss. Auch sie waren Südländer.

»Haut rein, Jungs«, wies Giacomo Stellari seine Leute an, während er selbst mit Wonne zur Gabel griff und sie mitten in den voluminösen Nudelberg stieß.

»Mmmh …«, machte er, während er die Gabel kreisen ließ und ein hübsches Bündel Nudeln darauf wickelte, das gleich darauf in seinem Mund verschwand.

»Si«, sagte er mit vollem Mund, »deine Spaghetti Napoli sind die besten, Fratello. Schmeckt wie zu Hause bei Mama.«

»Nur zu, Giacomo. Lass es dir schmecken. Du weißt, deine Leute und du, ihr seid bei mir immer willkommen.«

»Si, grazie …«

Zufrieden blickte sich Giacomo in dem kleinen Lokal um. Er mochte das ›Fratello’s‹ – schon der gemütlichen Einrichtung wegen, die ihn immer ein wenig an Neapel erinnerte. Okay, er hatte Neapel nie gesehen, aber sein Großvater hatte ihm davon erzählt. Und er hatte ihm gesagt, dass Neapel überall dort war, wohin man es in seinem Herzen nahm …

Wieder schob sich Giacomo eine Gabel voll in den Mund.

Er und seine Leute waren die einzigen Gäste, die um diese Zeit im ›Fratello’s‹ speisten. Zugegeben – der frühe Vormittag war nicht gerade die übliche Zeit, um Spaghetti zu essen. Aber Giacomo und seine Leute hatten es sich zur Angewohnheit gemacht, zunächst ein zweites Frühstück einzunehmen, bevor sie ihre Runde machten – und Fratellos Spaghetti waren nun einmal die Besten.

Nachher, nachdem sie in Ruhe zu Ende gegessen und ihren Espresso getrunken hatten, würden sie sich an die Arbeit machen. Es war Zahltag, und die Gelder mussten eingetrieben werden. Gewöhnlich machte Stellari nicht selbst die Runde, sondern ließ seine Leute den Job erledigen. Doch es hatte sich als nützlich erwiesen, von Zeit zu Zeit selbst vorbeizuschauen – die Leute waren dann zahlungswilliger …

Gerade wollte sich Giacomo Stellari ein neues Nudelknäuel in seinen zum Scheunentor geöffneten Mund schieben, als er plötzlich hörte, wie draußen auf der Straße scharf gebremst wurde.

Gleichzeitig ließen seine beiden Leibwächter ihr Besteck fallen und sprangen auf.

»Verdammt! Que cosa …?«

Stellari fuhr herum, stürzte dabei mit seinem voluminösen Leib fast den Tisch um. Verblüfft sah er, wie draußen ein Pick-up vor dem Lokal mit quietschenden Bremsen jäh zum Stehen kam.

Im nächsten Moment schnellten auf der Ladefläche zwei dunkel vermummte Gestalten hoch – mit Maschinenpistolen in den Händen.

Die beiden Vermummten eröffneten ohne Zögern das Feuer.

Flammende Garben stachen aus den kurzen Läufen ihrer Waffen, durchschlugen die große Fensterscheibe und zerhackten sie in tausend winzige Splitter.

Heiß und tödlich zuckten die Garben durch den Raum – und erfassten die beiden Bodyguards, die sich schützend vor ihren Boss hatten werfen wollen.

Blutüberströmt sanken die Männer zu Boden.

Stellari ächzte vor Entsetzen.

Dann ratterten die Maschinenpistolen der Killer abermals.

Stellari vollführte einen bizarren Tanz, während die Kugeln in seinen Körper schlugen. Er kippte um, das Tischtuch riss er mit sich. Der große Teller mit Nudeln fiel vom Tisch und auf ihn.

Der Pick-up draußen auf der Straße schoss davon – und war Augenblicke später verschwunden.

***

Die Orgelmusik schwoll zu einem feierlichen Crescendo an, als das frisch vermählte Paar dem Altar den Rücken kehrte und langsam den Mittelgang der Kirche hinab schritt. Der frenetische Applaus der Hochzeitsgäste begleitete die beiden.

Dies war der glücklichste Tag in Lucia Stellaris Leben. Sie würde sich daran gewöhnen müssen, dass sie nun Lucia Salvatore hieß und eine verheiratete Frau war.

Der Mann an ihrer Seite war von der Sorte, wie eine Frau ihn sich nur wünschen konnte. Gutaussehend, zärtlich, verständnisvoll.

Er war keiner dieser Macho-Typen, mit denen ihr Onkel sonst gewöhnlich verkehrte – sondern der zauberhafteste Mensch, dem sie je begegnet war.

Lucia und ihr frisch angetrauter Mann erreichten das Kirchenportal und traten nach draußen, blinzelten in die helle Vormittagssonne, die ihnen freundlich entgegen strahlte – ein gutes Omen, wie Lucia glaubte.

Draußen vor dem Portal der kleinen Kirche, die im Herzen von Little Italy stand, wurden sie von weiteren Hochzeitsgästen erwartet, die laut jubelten und sie mit Reis bewarfen, ihnen auf Italienisch Glück- und Segenswünsche zuriefen.

Ricardo blieb stehen und schaute seine Frau lächelnd an. Dann beugte er sich vor und küsste sie zärtlich auf den Mund.

In diesem Augenblick hielt sich der Sohn von Hilario Salvatore für den glücklichsten Menschen auf Erden. Alles, was er wollte, war mit Lucia zusammensein, den ganzen Tag in ihre tiefgrünen Augen schauen und sich an ihrem hübschen Anblick und ihrem herzerfrischenden Wesen erfreuen.

Für den Rest seines Lebens …

Der Jubel der Umstehenden schwoll noch mehr an, als er Lucia noch einmal küsste – diesmal innig und voller Leidenschaft.

Gerade, als sich die frisch Vermählten wieder voneinander lösen und die Stufen des Portals hinabgehen wollten, zu der schneeweißen Limousine, die sie am Fuße der Treppe erwartete, geschah es.

Mit röhrendem Motor schoss ein Van die Straße herab. Der Fahrer hupte laut, und die Menschen, die auf der Straße gestanden hatten, sprangen entsetzt zur Seite.

»Was …?«

Ricardo begriff sofort, dass Gefahr drohte.

Mit quietschenden Reifen fegte der Wagen heran und kam hinter der wartenden Limousine zum Stehen. Gleichzeitig wurde die Schiebetür auf der Fahrerseite aufgerissen – und mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte Ricardo in die Mündung eines schweren M 60-Maschinengewehrs, das auf einer Lafette montiert war – und im nächsten Moment losratterte.

Von einem Augenblick zum anderen löste sich die Hochzeitsgesellschaft in Chaos auf.