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Lizzy, die jüngere Schwester meiner Partnerin Sarah Hunter kam nach New York, um ihren 18. Geburtstag zu feiern. Sie hatte keine Ahnung von den Gefahren der Großstadt und geriet prompt in die Fänge eines Gangsters. Sarah und ich machten uns auf, das junge Mädchen zu befreien, was sich als nicht einfach erwies...
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Seitenzahl: 129
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Lizzys Höllentrip
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Bastei
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1242-3
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Lizzys Höllentrip
Mit quietschenden Reifen kam der Lieferwagen auf der regennassen Straße zum Stehen. Die Schiebetür glitt auf, und ein Mann wurde hinausgeworfen, landete hart auf dem Asphalt. Sein Gesicht war blutig und verschwollen.
»Ihr Schweine!«, brüllte er aus Leibeskräften. »Das könnt ihr nicht mit mir machen!«
»Verpiss dich, Kennik! Und lass dich nie wieder blicken, hörst du? Wenn ich deine beschissene Visage noch einmal zu sehen bekomme, dann schwöre ich, puste ich sie dir weg, Kennik. Hast du verstanden?«
»J-ja«, presste der andere hervor – er wusste, dass jeder Widerspruch tödlich gewesen wäre.
Geräuschvoll wurde die Schiebetür wieder zugeworfen, und der Lieferwagen schoss davon. Greg Kennik blieb zurück, allein und im strömenden Regen …
Wie lange er auf dem nassen Asphalt gelegen und sich hin und her geworfen hatte wie ein Schwein, das sich im Morast suhlte, wusste er später nicht mehr. Irgendwann raffte er sich auf die Beine und schleppte sich zum Fahrbahnrand, suchte Zuflucht unter einem Baum, dessen Blätter aber kaum Schutz vor dem Regen boten.
Kennik war durchnässt bis auf die Haut. Er fror und zitterte am ganzen Körper, kam sich elend und erbärmlich vor. Sie hatten ihn ausgestoßen, ihn vor aller Augen geschlagen und gedemütigt. Sie hatten ihn einen Idioten genannt und ihn verspottet, und wenn er genau hinhörte, konnte er ihr Gelächter noch immer hören.
Ihr Hohn und ihr Spott klangen in seinen Ohren nach, und wütend ballte er die Fäuste in den Taschen seiner zerschlissenen Jacke.
Sie hatten ihm alles genommen. Wohin, glaubten sie, würde er gehen? Die Organisation war alles gewesen, was er gehabt hatte. Gerne hatte er für sie den Spitzel gespielt und Botengänge verrichtet, und es war ihm gleichgültig gewesen, dass er nicht wusste, was diese Kerle eigentlich trieben. Die Bezahlung hatte gestimmt, und das war für Kennik das Wichtigste gewesen.
In den vergangenen Wochen hatte er mehr Dollars verdient als in seinem ganzen Leben davor. Dafür hatte er sogar die Pfoten stillgehalten und sich zusammengenommen, was seine geheime Leidenschaft betraf. Dass er vor zwei Tagen rückfällig geworden war, hatte dem Boss ganz und gar nicht gefallen. Es hatte Ärger gegeben. Man hatte Kennik vorgeworfen, er würde die gesamte Organisation gefährden, was mehr als lächerlich war.
Was wusste er schon?
Sie hatten ihm niemals genug gesagt, als dass er der Organisation hätte gefährlich werden können, selbst dann nicht, wenn die Bullen ihn schnappten. Weder wusste er, wer hinter der Sache steckte, noch interessierte es ihn. Nie hatte er neugierige Fragen gestellt, sich niemals darum gekümmert, woher das Geld kam, mit dem er sich das Leben versüßte. Nun jedoch war es vorbei damit, und das nur, weil er rückfällig geworden war, ein einziges Mal …
Greg Kennik bebte vor Zorn.
Die Wut darüber, dass sie ihn ausgestoßen hatten, kochte in ihm hoch, und er wusste, dass er ein Ventil brauchen würde, um sich abzureagieren. Als er es getan hatte, vor zwei Tagen, war er wieder auf den Geschmack gekommen.
Die Tränen, die leisen Schreie, der Geruch von Blut – all das ließ ihn innerlich erbeben und erfüllte ihn mit einer Euphorie und einem Machtgefühl, wie er es sonst nicht kannte. Sie mochten ihn herumstoßen und ihn wie einen Idioten behandeln – wenn er es tat, kam er sich stark und mächtig vor, und sie zitterten vor ihm.
Er musste es wieder tun.
Greg Kenniks Entschluss stand fest, als er sich schließlich dazu durchrang, sein Versteck unter dem Baum zu verlassen und bei strömendem Regen die Landstraße hinunter zur nächsten Ortschaft zu gehen, die an die zehn Meilen entfernt lag.
Er brauchte etwas, um seine Wut, seine Frustration und seinen Hass zu entladen.
Ein Opfer …
***
Sarah Hunters Atem ging ruhig und gleichmäßig – und das, obwohl sie schon fast am Ende ihrer allmorgendlichen Jogging-Tour war, die sie die Fulton Street hinab zum East River führte.
Die junge Frau, die als Special Agent beim New Yorker FBI arbeitete, war fit und durchtrainiert. Sie liebte es, am frühen Morgen durch die Stadt zu laufen und ihr beim Aufwachen zuzusehen. Die Bakerys und Coffee Shops hatten bereits die Jalousien oben und verkauften Frühstück, während vor den anderen Läden noch der Müll des Vortags weggeräumt wurde. Lastwagen und Vans lieferten Waren aus, und an den Newspaper-Ständen hingen die Morgenausgaben mit den neuesten Schlagzeilen; und nahen Fischmarkt wehte ein strenger Geruch herüber.
Sarah mochte das alles. Als sie erfahren hatte, dass sie gleich von der FBI-Akademie nach New York versetzt werden würde, in eines der besten Field Offices des Landes, hätte sie am liebsten einen Luftsprung gemacht vor Freude. Natürlich, sie hatte ihren Lehrgang cum laude abgeschlossen und damit gerechnet, eine gute Stelle zu bekommen. Aber nach New York versetzt zu werden und die Partnerin von Jerry Cotton zu werden, einem der berühmtesten G-men, die der FBI zu bieten hatte, hatte selbst sie überrascht (auch wenn sie das Jerry gegenüber nie zugegeben hätte).
Cotton war eine lebende Legende. Jahrelang hatte er mit seinem Partner Phil Decker zusammengearbeitet, und die beiden hatten zusammen mehr Ganoven eingebuchtet als manches Field Office in seinem ganzen Bestehen. Dann war diese Sache passiert, bei der Decker den falschen Mann wegen Mordes verhaftet und in die Todeszelle gebracht hatte.1)
Obwohl Decker nach bestem Wissen gehandelt hatte, hatten die Medien eine Riesensache daraus gemacht und ihn öffentlich angegriffen. Allerdings war das nicht der Grund gewesen, weshalb Decker seinen Dienst beim FBI quittiert hatte; er selbst war der Ansicht gewesen, dass er nach seinem krassen Fehlurteil nicht mehr zum G-man taugte und hatte New York den Rücken gekehrt.
Wo er sich momentan herumtrieb, wusste Sarah nicht. Was sie allerdings wusste, war, dass der Weggang seines Partners Cotton schwer zu schaffen machte.
Als sie Jerry Cotton das erste Mal begegnet war, hatte sie einen jungen, agilen G-man erwartet, athletisch gebaut und draufgängerisch. Der echte Cotton hatte ganz und gar nicht diesen Vorstellungen entsprochen.
Sicher, er war gut aussehend. Aber auch irgendwie langsam und in die Jahre gekommen. Für Sarahs Geschmack stellte er entschieden zu viele Fragen, ehe er zur Waffe griff, und klebte zu sehr an den Buchstaben des Gesetzes. Okay, im Lauf der letzten Fälle, die sie gemeinsam gelöst hatten, hatte sie ihn als zuverlässigen Kollegen achten und schätzen gelernt. Aber das änderte nichts daran, dass sie ein wenig enttäuscht gewesen war.
Und sie hätte ihn für größer gehalten …
Im Dauerlauf bog sie in die Straße ein, in der sie wohnte. Die Stufen zum Eingang des Apartmenthauses sprintete sie mit langen Schritten hinauf, dann blieb sie stehen und prüfte ihren Puls.
Optimale Werte – sie war fit wie ein Turnschuh.
Der Portier öffnete ihr die Tür, und sie fuhr mit dem Lift hinauf zu ihrem Apartment. Als sie die kleine Wohnung betrat, sah sie sofort, dass der Anrufbeantworter blinkte – wer, in aller Welt, rief schon um diese Zeit an?
Sarah drückte die Wiedergabetaste, und eine schrille Stimme kam vom Band.
»Hallo, Schwesterherz! Ich wette, du errätst niemals, was ich gerade mache …«
Sarah musste lächeln.
Es war Lizzy, ihre jüngere Schwester.
Lizzy, die zu ihr aufschaute und sie bewunderte, sie maßlos dafür beneidete, dass sie nach New York versetzt worden war, in die große Stadt, von der alle Mädchen auf dem Land träumten …
»Also gut«, plapperte Lizzy frohgelaunt weiter, »ich werde es dir sagen: Ich bin auf dem Weg zu dir!«
»Was?«, fragte Sarah verblüfft, als könnte ihre Schwester sie hören.
»Mom und Dad haben mir erlaubt, mein Konto zu plündern, um das Flugticket zu kaufen. Sie wissen, dass ich es sonst heimlich gemacht hätte. Wie du weißt, werde ich morgen achtzehn, und meine Volljährigkeit würde ich gerne zusammen mir dir feiern – in New York City. Was sagst du? Ist das eine Überraschung?«
»Allerdings.« Sarah musste lachen. Wie immer wirkte Lizzys gute Laune ansteckend, und sie hatte nichts dagegen, dass ihre kleine Schwester sie besuchen kam. Im Gegenteil. Seit der Abschlussfeier in Quantico hatten sie einander nicht mehr gesehen, und Sarah freute sich darauf, ein paar Tage mit ihr zu verbringen. Lizzys Geburtstag in New York zu feiern? Eigentlich keine schlechte Idee …
»Hey, Schwesterchen, bist du noch da? Ich hoffe, du bist nicht in Ohnmacht gefallen. Bitte sei mir nicht böse, aber ich hatte Angst, du könntest Nein sagen, deshalb wollte ich dich überraschen. Ich bin schon auf dem Flughafen, meine Maschine geht in ein paar Minuten. Ist das nicht aufregend? Ich werde New York sehen! Abzuholen brauchst du mich übrigens nicht. Ich habe ja deine Adresse, und Mom und Dad haben mir Geld für ein Taxi gegeben. Wir sehen uns also heute Abend, okay?«
Es piepte leise, die Nachricht war zu Ende.
»Okay«, sagte Sarah und nickte mit einer Mischung aus Amüsiertheit und Resignation. Wenn Lizzy so in ihrem Element war, war sie einfach nicht zu stoppen. Na schön. Würden die Hunter-Schwestern eben gemeinsam auf die Piste gehen und nach ein paar netten New Yorker Boys Ausschau halten …
Sie ging ins Badezimmer und zog ihre Sportsachen aus, ging unter die Dusche. Danach schlüpfte sie in die Kleider, die sie stets im Dienst zu tragen pflegte – kein Kostüm in gedeckten Farben, wie eigentlich per Dienstvorschrift vorgegeben, sondern enge Hosen und eine kurze Jacke aus Jeansstoff. Die Dienstwaffe verstaute sie an ihrem Rücken im Hosenbund, von wo sie sie schneller ziehen konnte, als wenn sie sie im Gürtelholster trug.
Zum Frühstück gab es frisch gepressten Orangensaft, dann machte sich Sarah Hunter auf den Weg zur Arbeit, gut gelaunt wie selten. Es war Freitag, das Wochenende stand vor der Tür, und ihre Schwester kam sie besuchen, um ihren Geburtstag zu feiern.
Sarah ahnte nicht, dass das Verderben unterwegs war …
***
Greg Kenniks Laune war weit unter null gesunken.
Bei dem verdammten Marsch durch den strömenden Regen hatte er sich eine Erkältung zugezogen, sodass er die letzte Woche mit Fieber im Bett gelegen hatte. Eine ganze Woche, in der sich seine aufgestaute Wut nicht hatte entladen können. Jetzt stand Kennik kurz vor dem Ausbruch, wie ein brodelnder Vulkan.
Eine Woche lang hatte er Zeit gehabt, über alles nachzudenken, und sein Zorn auf seine ehemaligen Auftraggeber war dadurch nur noch größer geworden. Er brauchte etwas, um sich abzureagieren, brauchte das Gefühl von Macht, das ihn dabei durchströmte. Wie das Opfer aussah, war ihm ziemlich gleichgültig. Jung musste es sein und lange, lockige Haare haben. Das waren die einzigen Bedingungen.
Der Vorteil der einwöchigen Zwangspause bestand darin, dass die Blessuren in Kenniks Gesicht weitgehend verheilt waren. Er sah jetzt nicht mehr aus wie ein Preisboxer nach dem Finalkampf, sondern wieder halbwegs wie ein normaler Mensch, was es einfacher machen würde, ein Opfer zu finden.
Heute würde es geschehen.
Kennik war bereits auf der Suche.
Auf ein Frühstück hatte er verzichtet. Er fühlte sich mächtiger, wenn er nichts gegessen hatte. Gleich am frühen Morgen hatte er sich in seinen Wagen gesetzt – einen nagelneuen Pontiac, den er sich für die letzte Zahlung gekauft hatte – und angefangen, in der Gegend herumzufahren, auf der Suche nach einem Opfer.
Obwohl Kennik nicht wählerisch war, war er bislang nicht fündig geworden. Was er suchte, war ein ganz bestimmter Blick in den Augen. Etwas Naives, Unbestimmtes, das die Frauen, die er bislang gesehen hatte, alle nicht gehabt hatten. Diesmal musste es etwas Besonderes werden, musste es ihn für alles entschädigen. Kennik war auf der Suche nach dem perfekten Opfer.
Dass er den ganzen Vormittag über nicht fündig wurde, wurmte ihn. Ein Teil von ihm erwog bereits, mit einem weniger perfekten Opfer vorlieb zu nehmen, als sein Blick auf das Schild zum Flughafen fiel.
Der Flughafen! Natürlich!
Wer mit dem Flieger im Big Apple ankam, war meist völlig erschlagen von der Hektik und Betriebsamkeit, die am Airport herrschte. Gut möglich, dass Kennik dort fand, wonach er suchte – eine junge Frau mit langem Lockenhaar, die jene Mischung aus Unsicherheit und Naivität in den Augen hatte, nach der er so verzweifelt suchte.
Entschlossen setzte er den Blinker und bog ab in Richtung JFK. Dabei gratulierte er sich zu seiner brillanten Idee. Vielleicht würde er doch noch finden, wonach er suchte …
***
Ich merkte gleich, dass etwas anders war.
In den letzten Wochen hatte ich meine neue Partnerin Sarah Hunter als eine lebenslustige und selbstbewusste junge Frau kennen gelernt. Als sie jedoch an diesem Morgen in unser gemeinsames Büro im FBI-Quartier an der Federal Plaza schneite, wirkte sie ganz besonders locker und entspannt.
»Morgen«, grüßte sie zuckersüß und lächelte über ihr ganzes hübsches Gesicht. »Ich werde mir ’nen Kaffee und Donuts holen. Willst du auch was, Jerry?«
Was waren denn das für Töne? Normalerweise stand Sarah den Giften unserer Zivilisation ziemlich ablehnend gegenüber. Fit und durchtrainiert, wie sie war, standen Müsli und frisch gepresster Orangensaft auf ihrem Speiseplan.
»Äh, klar«, stammelte ich und sah wohl ziemlich dämlich dabei aus. »Ist mit dir alles in Ordnung?«
»Natürlich«, erwiderte sie schulterzuckend. »Alles bestens. Ich bin heute nur besonders gut gelaunt, das ist alles.«
»Aha. Und weshalb, wenn man fragen darf? Hat irgendein armer Junge dran glauben müssen, dem du letzte Nacht den Kopf verdreht hast?«
Sie stach auf meinen Schreibtisch zu, stemmte sich mit beiden Armen auf und beugte sich drohend zu mir herüber. »Das ist eine intime und äußerst ungezogene Frage, Agent Cotton. Hättest du mir nicht erst kürzlich meinen Allerwertesten gerettet, würde ich das der Dienstaufsichtsbehörde melden.«
Ich kannte Sarah inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie so etwas nicht ernst meinte. Ich hielt ihrem Blick stand und schaute sie weiter fragend an, bis sie schließlich nachgab.
»Okay«, meinte sie resignierend, »ich werde es dir sagen. Meine kleine Schwester hat mich heute Morgen angerufen. Sie kommt mich in New York besuchen, um hier mit mir ihre Volljährigkeit zu feiern.«
»Oje«, stöhnte ich. »Heißt das, ihr werdet zu zweit um die Häuser ziehen und den Kerlen den Kopf verdrehen?«
»Worauf du dich verlassen kannst«, versicherte Sarah, griff in ihre Hosentasche und beförderte aus dem Geldbeutel ein Foto zutage, das sie mir zeigte.
Das Mädchen, das darauf zu sehen war, war sechzehn oder siebzehn Jahre alt und wirklich bildhübsch. Sie hatte langes, gelocktes Haar, das auf ihre schmalen Schultern fiel, und die Familienähnlichkeit mit Sarah war unübersehbar.
»Und dieses Girl wird volljährig?«, fragte ich.
»Morgen«, erwiderte Sarah.
»Die Boys tun mir jetzt schon Leid«, erwiderte ich grinsend und war ganz froh darüber, dass Sarahs Freude einen so schlichten Anlass hatte. »Wie war das gleich noch mal mit dem Kaffee?«
»Kommt sofort«, versicherte sie und verschwand aus unserem Büro. Die Tür war kaum ins Schloss gefallen, als das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte.
Mr. High wünschte uns in seinem Büro zu sprechen.
***
Volljährig!
Lizzy war noch gar nicht in der Lage, sich vorzustellen, was das für sie bedeutete. Endlich frei sein, endlich selbstständig sein, den Staub des Kaffs, in dem sie wohnte, von den Füßen schütteln. All das war plötzlich möglich – und noch viel mehr.
Als sie im Flugzeug saß und durch das kleine Fenster in die Tiefe blickte, hatte sie das Gefühl, dass einfach alles machbar wäre, wenn man es nur wollte. Von hier oben sah alles klein und winzig aus, und man hatte buchstäblich das Gefühl, Flügel zu besitzen.