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Einbrecher stahlen ein Exponat aus der kolumbianischen Ausstellung des Metropolitan Museums und ließen einen Nachtwächter tot zurück. Man hatte ihn mit einem Pfeilgift ermordet. Sarah Hunter wurde kurz darauf auch Opfer eines Pfeilgiftes. Das einzige Gegenmittel war eine seltene Blume im kolumbianischen Dschungel und dort lauerten unsere Feinde auf uns ...
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Die Festung des Feindes
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Johnny Cris/Bastei
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1244-7
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Die Festung des Feindes
Die Schatten zeichneten sich schemenhaft durch das Glasdach ab. Sie arbeiteten rasch und mit meisterlicher Präzision, und schon im nächsten Augenblick hatten sie ein kreisrundes Loch in die Kuppel geschnitten.
Seile wurden hinabgeworfen, an denen die schlanken, zerbrechlich wirkenden Gestalten in die Tiefe glitten. Lautlos kamen sie auf dem Boden auf und blickten sich um. Mit den Schatten der Nacht verschmelzend, huschten sie davon.
Sie bewegten sich schnell und lautlos.
Und sie waren tödlich …
Jeffrey McEnroe war müde.
Seit fünfzehn Jahren hatte er diesen Job als Wachmann im Metropolitan Museum, aber er konnte sich nicht an eine einzige Nacht erinnern, in der er so vehement gegen den Schlaf hatte ankämpfen müssen.
Die verdammte Baustelle auf der anderen Straßenseite war schuld daran. Den ganzen Tag das Dröhnen der Presslufthämmer und das Brummen der Baufahrzeuge – wie sollte man da schlafen? McEnroe hatte seit zwei Nächten kaum ein Auge zugetan, und das machte sich allmählich bemerkbar.
Natürlich, er hätte auch bei seiner Schwester übernachten können, aber das Geschrei, das die Kinder dort den ganzen Tag veranstalteten, war auch nicht viel besser als der Lärm einer Baustelle. Wie man es auch betrachtete – es sah ganz so aus, als ob Jeff McEnroe auch in den nächsten Tagen keinen Schlaf bekommen würde.
Seufzend warf er einen Blick auf seine Armbanduhr.
Halb zwei.
Zeit für die nächste Streife.
Die Hand am breiten Ledergürtel, an dem der schwere Revolver hing, machte sich McEnroe auf den Weg. Es war immer die gleiche Tour, die er zu machen hatte, zu jeder halben Stunde. Danach würde er sich einen Kaffee aus dem Automaten gönnen, den konnte er brauchen.
Vorbei an den steinernen Statuen und Figuren, die den Korridor säumten, machte der Wachmann sich auf den Weg.
Als er angefangen hatte, hier zu arbeiten, waren ihm die steinernen Figuren und Götzenbilder ziemlich unheimlich vorgekommen. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, genau wie an die nächtlichen Arbeitszeiten. Und schließlich war es auch eine Ehre, in einer der bedeutendsten präkolumbianischen Sammlungen des Landes seinen Dienst versehen zu dürfen.
McEnroe verstand nicht sehr viel von Kunstgeschichte. Er wusste, dass die Figuren und Gegenstände, die in den Vitrinen ausgestellt waren, von den Maya und anderen indianischen Kulturen der Frühzeit stammten. Es gab mit Gold überzogene Statuen und steinerne Opfertische, aber auch Alltagsgegenstände wie Werkzeuge und Waffen.
Die meisten der ausgestellten Gegenstände waren echt und daher ein Vermögen wert. Der Gedanke, dass nur ihr Alter sie so wertvoll machte, amüsierte McEnroe. Seine Armbanduhr hatte er bei Woolworth für fünf Dollar gekauft. Aber wenn er sie irgendwo vergrub und sie würde in tausend Jahren gefunden, würden sich die Wissenschaftler darum reißen. Ein seltsamer Gedanke …
McEnroe überprüfte wie jede Nacht die Schlösser an den Vitrinen. Gerade wollte er seine Tour fortsetzen, als er ein leises Geräusch vernahm.
Blitzschnell fuhr er herum und knipste die Taschenlampe an. Ihr Licht schnitt durch den spärlich beleuchteten Ausstellungsraum.
Suchend ließ der Wachmann den Lichtkegel über die Vitrinen gleiten – aber abgesehen von den steinernen Figuren, die ihm durch das Glas entgegenstarrten, war da nichts.
»Verdammt«, murmelte McEnroe. »Ich fange schon an durchzudrehen. Ich brauche dringend Schlaf.«
Noch einmal blickte er sich um, dann ging er in den angrenzenden Raum. Der Durchgang war wie das Portal eines alten Maya-Tempels gestaltet. Auf der anderen Seite befand sich die Wanderausstellung »Schätze Kolumbiens«, die zurzeit im Metropolitan gastierte.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren hier besonders hoch. Jede Vitrine besaß eine eigene Alarmanlage, die wiederum an das Sicherheitssystem des Hauses angeschlossen war. Nur für den Fall, dass jemand tatsächlich auf den Gedanken kam, sich zu …
»He!«
McEnroe blieb stehen.
Hatte er da nicht gerade einen Schatten gesehen, der für einen kurzen Moment hinter einer der Vitrinen aufgetaucht war?
Wieder hob er die Lampe und ließ sie kreisen, während er merkte, wie Adrenalin in seinen Blutkreislauf sickerte.
Aber da war niemand.
McEnroe mahnte sich selbst zur Ruhe und ging weiter, in den nächsten Raum, über dem die große Glaskuppel thronte. Und plötzlich sah er sie.
Mehrere Gestalten.
Sie waren nicht sehr groß und schwarz gekleidet, bewegten sich geschmeidig und elegant. Gerade hatten sie sich an einer der Vitrinen zu schaffen gemacht.
Räuber! Diebe!
Fünfzehn Jahre lang hatte sich Jeff McEnroe vorzustellen versucht, wie er reagieren würde, wenn es tatsächlich einmal Ernst wurde. Er hatte versucht, sich darauf vorzubereiten – aber jetzt zeigte sich, wie unvorbereitet er war.
Vor Schreck ließ er die Taschenlampe fallen. Klappernd fiel sie zu Boden. Davonkullernd warf sie einen flüchtigen Schein auf die unheimlichen Diebe. Der Wachmann griff ans Holster und riss den Revolver heraus, legte beidhändig auf die Eindringlinge an.
»Halt! Keine Bewegung!«, rief er laut, und seine Stimme hallte von der hohen Decke wider.
Die Schatten blickten sich zu ihm um, und er erschrak, weil sie keine Gesichter besaßen. Gleichzeitig hörte er ein leises, unheimliches Zischen – und im nächsten Moment spürte er einen scharfen Stich im Genick.
Instinktiv griff er danach und registrierte schockiert, dass etwas in seinem Nacken steckte. Etwas Kurzes, Gefiedertes … ein Pfeil!
»Keine Bewegung«, sagte der Wachmann noch einmal, aber es klang nicht mehr so entschlossen wie zuvor. Gleichzeitig merkte er, dass das Atmen ihm schwer fiel.
Er schnappte nach Luft, aber seine Lungen füllten sich nicht mehr. Panisch ließ er den Revolver fallen und griff sich an die Kehle, begann zu keuchen. Aber sosehr er sich auch mühte – er bekam keine Luft mehr.
Seine Gesichtsfarbe wechselte, er würgte leise. Dann brach er zusammen. Auf dem Boden liegend, rang der Wachmann nach Atem, führte einen verzweifelten, aussichtslosen Kampf gegen den Tod, den er schließlich verlor.
Die Gestalten würdigten ihn keines Blickes.
Schon hatten sie den Diamantschneider angesetzt und ein Loch in das Glas der Vitrine geschnitten. Rasch griffen sie hinein und nahmen den Gegenstand heraus, der auf einem samtenen Kissen stand. Kaum war er nicht mehr an seinem Platz, begann eine Alarmglocke laut zu schellen – und die Eindringlinge handelten blitzschnell.
Den Gegenstand ließen sie in einem gepolsterten Behälter verschwinden, dann huschten sie davon, so schnell und lautlos, wie sie gekommen waren.
Von der Kuppel hingen noch immer die Seile, an denen sie herabgeglitten waren, und mit katzenhafter Behändigkeit kletterten sie daran empor. Im nächsten Moment waren sie oben, und aus dem Dunkel des mondlosen Himmels senkte sich ein Helikopter herab.
Rasch stiegen die Schatten ein, und die Maschine, die weder eine Kennung noch Positionslichter besaß, zog senkrecht nach oben und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
***
Als SAC High meine Partnerin Sarah Hunter und mich an diesem Morgen zu sich ins Office bestellte, konnte ich noch nicht wissen, dass dieser Fall mein Leben verändern sollte.
Und das war gut so – denn eigentlich hatte ich von Veränderungen genug.
Etwa ein Vierteljahr war es jetzt her, dass mein langjähriger Partner und Freund Phil Decker aus dem FBI-Dienst ausgeschieden war.
Unachtsamkeit und Übereifer waren ihm zum Verhängnis geworden, als er den mutmaßlichen Mädchenmörder Robert Hogg gefasst und mit seiner Aussage in die Todeszelle gebracht hatte. Später hatte sich zu unser aller Bestürzung herausgestellt, dass Hogg nicht wirklich der Täter gewesen war, und die Medien hatten eine wahre Hetzkampagne gegen Phil veranstaltet.1)
Aber das war nicht der Grund gewesen, weshalb Phil das FBI verlassen hatte. Mein Partner selbst war der Ansicht gewesen, dass er nach einer so krassen Fehlentscheidung nicht mehr zum G-man taugte, und hatte dem Federal Bureau of Investigation den Rücken gekehrt.
Mr. High hatte mir daraufhin eine neue Partnerin zugeteilt: Sarah Hunter, eine ebenso hübsche wie ehrgeizige junge Agentin, die direkt aus Quantico gekommen war. Ihr Übereifer und ihre draufgängerische Art hatten mich am Anfang ganz schön Nerven gekostet, aber mittlerweile hatten wir uns so weit zusammengerauft, dass man guten Gewissens von einem Team sprechen konnte.
Sarah schaute mich inzwischen nicht mehr an, als wäre ich ein lebendes Fossil, das zufällig bis in unsere Tage überlebt hatte und beim FBI sein Gnadenbrot fristete. Und ich hatte mich im Gegenzug daran gewöhnt, dass meine neue Partnerin schon mal mit dem Skateboard oder mit Rollerblades an den Füßen zum Dienst erschien.
Inzwischen ließ sie sich sogar ab und zu dazu hinreißen, ein Tässchen von Helens wunderbarem Kaffee zu schlürfen, wenn wir bei Mr. High im Büro saßen – normalerweise standen eher Fruchtsäfte und isotonische Getränke auf ihrem Speiseplan …
»Kommen wir gleich zur Sache«, sagte Mr. High, nachdem wir in den Besuchersesseln Platz genommen und Helen ihr berühmtes Gebräu serviert hatte. »Vergangene Nacht wurde im Metropolitan Museum ein Einbruch verübt.«
»Ein Einbruch?« Sarah hob die Brauen. »In den Morgennachrichten haben sie nichts davon gebracht.«
»Aus gutem Grund. Sowohl das Museum als auch die Polizei haben großes Interesse daran, dass der Einbruch so lange wie möglich geheim gehalten wird.«
»Wieso?«, fragte ich. »Was wurde denn gestohlen?«
»Eine Figur aus der präkolumbianischen Sammlung«, antwortete Mr. High und legte uns Fotos einer etwa zwanzig Zentimeter hohen Statuette vor, die eine Mischung aus Mensch und Vogel darstellte. Überzogen war sie mit matt glänzendem Gold.
»Wertvoll?«, fragte Sarah zwischen zwei Schlucken Kaffee.
»Praktisch unbezahlbar. Allerdings nicht wegen des Goldes, mit dem die Figur überzogen ist. Das ›Idol von Ampaca‹, wie die Figur genannt wird, gehört zu den wenigen Hinterlassenschaften eines alten Maya-Kults, der den Archäologen bis heute Rätsel aufgibt.«
»Verstehe.«
»Das Idol ist Teil einer Wanderausstellung, die derzeit in New York gastiert. Eigentümer der Exponate ist die kolumbianische Regierung, die sie dem Museum freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.«
»Das passt«, kommentierte Sarah trocken. »Unsere Beziehungen zu Kolumbien sind ohnehin eher durchwachsen.«
»Sie waren eher durchwachsen«, verbesserte Mr. High. »Aber wie Sie sicher wissen, strebt unsere Regierung in letzter Zeit ein entspannteres Verhältnis zu den mittelamerikanischen Ländern an. Schließlich sind an anderen Schauplätzen Konfliktherde entstanden, und man will sich in der Außenpolitik nicht verzetteln.«
Ich nickte – Mr. High hatte Recht. Im Zuge der Militäreinsätze in Afghanistan und im Irak war das State Department tatsächlich in Mittelamerika um Ausgleich bemüht. Speziell der kolumbianischen Regierung, die jahrelang in der Kritik gestanden hatte, zu wenig gegen die Drogenbarone im eigenen Land zu unternehmen, hatte man sich in letzter Zeit angenähert.
»All diese Bemühungen«, fuhr Mr. High fort, »werden jedoch gegenstandslos sein, wenn bekannt wird, dass das Idol von Ampaca – immerhin einer der bedeutendsten Kunstschätze in kolumbianischem Besitz – in den USA gestohlen wurde. Das State Department hat daher den FBI gebeten, den Fall zu übernehmen. Man braucht Ergebnisse, und das am besten schon gestern.«
»Kein Problem«, versicherte Sarah vollmundig. »Jerry und ich werden das gute Stück schon wieder finden.«
»Das hoffe ich sehr, Sarah. Denn sollte es nicht so sein, drohen diplomatische Verwicklungen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt lieber vermieden werden sollten. Die Sicherheitsinteressen unseres Landes stehen auf dem Spiel.«
»Wir werden unser Bestes geben, Sir«, versprach ich.
»Das weiß ich, Jerry. Am besten, Sie fahren gleich rüber ins Museum und sehen sich am Tatort um. Ein Wachmann wurde bei dem Einbruch getötet. Unsere Forensiker sind bereits vor Ort, um die Spuren zu sichern.«
»Verstanden«, sagte ich, und wir standen auf und wandten uns zum Gehen.
»Jerry?«
»Ja, Sir?«
Mr. High bedachte mich mit einem seltsamen Blick. »Bitte seien Sie äußerst vorsichtig. Ich kann Ihnen nicht erklären, wieso, aber ich habe das Gefühl, dass mehr hinter dieser Sache steckt, als uns im Augenblick klar ist.«
»Was meinen Sie, Sir?«
Unser SAC zuckte mit den Schultern. »Wie gesagt, es ist nur ein Instinkt, eine Vermutung – aber bitte seien Sie vorsichtig.«
»Versprochen, Sir«, sagte ich, und wir verließen das Büro unseres Vorgesetzten.
Ein seltsames Gefühl begleitete mich dabei.
Ich hatte Mr. High schon häufig besorgt erlebt, aber gewöhnlich behielt er seine Bedenken für sich und begnügte sich damit, uns viel Glück zu wünschen. Irgendetwas war anders, und unser SAC schien das zu fühlen …
***
Mit meinem Flitzer fuhren wir hinauf zum Museum.
Das Metropolitan Museum of Art ist eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Hier lagern Kunstschätze, die einen Bogen von prähistorischer Zeit bis heute spannen, und es kommen Menschen aus aller Welt, um die Galerien und Exponate zu bestaunen.
Die präkolumbianische Sammlung war an diesem Morgen geschlossen – wegen technischer Probleme, wie es offiziell hieß. Mehrere uniformierte Museumswächter trugen dafür Sorge, dass kein Besucher den Bereich betrat. Sarah und mich ließen sie erst passieren, nachdem wir ihnen unsere Ausweise gezeigt hatten.
Wie Mr. High gesagt hatte, waren die Forensiker schon vor Ort. Hank Goodey und ein paar seiner Jungs waren dabei, in einem großen, von einer Glaskuppel überdachten Raum nach Spuren zu suchen. Ihren betretenen Gesichtern nach waren sie noch nicht fündig geworden.
In der Nähe des Durchgangs zum nächsten Ausstellungsraum lag die Leiche eines etwa vierzigjährigen Mannes. Er trug die schwarzweiße Uniform der Security und lag in grotesker Verrenkung. Ein Forensiker war dabei, die Umrisse mit Klebeband zu markieren, während Hank Aufnahmen von dem Toten machte. Das Gesicht des Mannes war aufgedunsen und blau angelaufen, Mund und Augen waren weit aufgerissen.
»Hallo, ihr beiden«, begrüßte uns Hank. »Hat Big Daddy also euch mit dem Fall betraut?«
»Sieht ganz so aus«, gab ich zurück. »Habt ihr schon eine Ahnung, wie es passiert ist?«
»Nur ansatzweise. Fest steht bislang nur, dass der oder die Einbrecher – ich nehme an, dass es mehrere waren – durch das Dach gekommen sind.« Hank deutete hinauf zur Deckenkuppel, und jetzt sah ich, dass ein kreisrundes Loch ins Glas geschnitten worden war, gerade groß genug, um einen Mann hindurchschlüpfen zu lassen.
»Offenbar haben sie sich abgeseilt. Anschließend haben sie sich an der Vitrine zu schaffen gemacht und das Götzenbild gestohlen. Dabei wurden sie wohl vom Wachmann überrascht.«
»Wie ist er gestorben?«, wollte Sarah wissen.
»Er hatte das hier im Nacken«, erwiderte Hank und hielt einen Plastikbeutel hoch, in dem ein etwa drei Zentimeter langer Pfeil mit gefiedertem Ende lag.
»Ein Giftpfeil?«, fragte ich.
»Vermutlich. Abgeschossen wohl mit einem Blasrohr, aber das muss erst noch untersucht werden. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass es mindestens zwei Täter gewesen sind: Während der Wachmann den einen in Schach halten wollte, hat der andere aus dem Hinterhalt auf ihn geschossen.«
»Verdammt«, knurrte Sarah. »Sieht so aus, als wäre er einen ziemlich qualvollen Tod gestorben.«
»Sobald wir hier alle Spuren gesichert haben, werden wir den Leichnam zu Doc Reiser in die Gerichtsmedizin bringen. Er wird euch genaue Auskunft geben können.«
»Wie sieht es sonst mit Spuren aus?«