Jerry Cotton 2458 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2458 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Mein Partner Phil Decker war wieder an meiner Seite und wir beide bekamen es gleich mit einem hochbrisanten Fall zu tun. Der Profikiller Scott Tyrone hatte den Auftrag, den Präsidentschaftskandidaten zu ermorden. Phil, Sarah Hunter und ich jagten Tyrone. Noch konnten wir nicht ahnen, was der Killer vorhatte. Dann stellte sich heraus, dass seine "Waffe" ein 11-jähriges Mädchen war...

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Cover

Impressum

Kleine Mädchen morden nicht

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Johnny Cris

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1246-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Kleine Mädchen morden nicht

Der Killer arbeitete sich voran.

Seine Hand hielt den Griff der Waffe, sein Finger war am Abzug. Leise schlich er den Korridor hinab zu der Tür, die einen Spalt weit offen stand.

Licht fiel durch den Spalt, und im Schein einer Leselampe sah der Killer sein Opfer sitzen, ahnungslos und über den Schreibtisch gebeugt.

Lautlos legte er an, schob die schallgedämpfte Mündung durch den Spalt. Er zielte kurz und intuitiv, als wäre es nur ein Spiel. Dann drückte er ab.

Die Pistole keuchte – und auf der Brust des Opfers zeigte sich ein roter Fleck.

Der Mann am Schreibtisch blickte auf, schaute den Killer zufrieden an.

»Sehr gut«, lobte er. »Willst du einen Kaugummi …?«

»Ja bitte«, sagte das Mädchen, das die Waffe noch immer umklammert hielt und sie jetzt sicherte, wie man es ihm beigebracht hatte.

Der Mann, dessen Glatze und tief liegende Augen seinem Gesicht etwas Totenschädelhaftes verliehen, kam hinter dem Schreibtisch hervor und griff in seine Hosentasche, beförderte einen Streifen Kaugummi hervor, den er dem Kind gab. Die Flecken auf seinem Hemd waren schreiend rot, aber er kümmerte sich nicht darum.

»Gut gemacht«, lobte er noch einmal. »Aber du musst vorsichtig sein, Stacy. Ich konnte deine Schritte auf dem Gang hören. Wäre ich wirklich dein Feind, hätte ich die Sicherheit gerufen – und du weißt, was das bedeutet.«

Die Kleine, die ihr blondes Haar unter einer schwarzen Wollmütze verbarg, nickte traurig. »Es ist schwer, alles richtig zu machen«, sagte sie.

»Das ist mir klar. Aber du musst dir eben Mühe geben. Ich bin sicher, andere Kinder an deiner Stelle hätten schon längst alles richtig gemacht.«

»Ich weiß, Onkel.«

»Vergiss nicht, Stacy, dass wir das alles hier nicht meinetwegen tun. Ich mache das nur, um dir zu helfen, das ist dir hoffentlich klar.«

Sie nickte.

»Du willst es doch noch immer, oder?«

Das Mädchen zögerte.

»Stacy! Willst du etwa, dass alles vergeblich gewesen ist? Willst du alles riskieren, jetzt, da du so kurz vor dem Ziel bist?«

»Nein«, erklärte das Mädchen und wischte sich tapfer die Tränen aus den Augen. »Das will ich nicht.«

»Also schön.« Der Mann nickte. »Dann machen wir jetzt weiter …«

***

FBI Field Office New York

Gegenwart

Er war zurück.

Ich kann nicht in Worte fassen, wie gut es tat, ihn wieder an unserer Ecke stehen zu sehen, zwei Pappbecher mit Kaffee in der Hand und an einem Donut kauend.

Mein Freund und Kollege Phil Decker, den wir lange Zeit schmerzlich beim New Yorker FBI vermisst hatten, war schließlich zurückgekehrt.1)

Verzweifelt darüber, dass er einen Unschuldigen in die Todeszelle gebracht hatte, hatte Phil dem FBI den Rücken gekehrt und New York verlassen – aber nach drei Monaten, die mir wie eine Ewigkeit erschienen waren, war er zurückgekehrt.

Die ganze Sache war eine Täuschung gewesen, eine groß angelegte Manipulation, die unser Erzfeind Jeff Patrick eingefädelt hatte, ein abtrünniger CIA-Agent.

Phil war vollständig rehabilitiert – und dies waren unsere ersten gemeinsamen Arbeitstage, nachdem wir lange Zeit getrennt gewesen waren.

Ich setzte den Blinker und fuhr den XKR rechts ran, ließ meinen Partner einsteigen.

»Mor’n«, brummte Phil mit vollem Mund, als er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ, so, als wäre nichts gewesen.

»Morgen, Alter«, erwiderte ich grinsend und steuerte den Jaguar zurück in den fließenden Verkehr. Wir wurden an der Federal Plaza erwartet.

Mr. High hatte mich zu Hause angerufen und mich gebeten, etwas früher ins Büro zu kommen. Offenbar gab es einen neuen Fall, der unsere Aufmerksamkeit erforderte, und ich brannte darauf, ihn zusammen mit Phil zu bearbeiten, meinem neuen alten Partner.

Die zurückliegenden Wochen und Monate waren nicht nur für Phil eine schwere Zeit gewesen, der sich mit Selbstvorwürfen geplagt und eine wahre Odyssee durch die Vereinigten Staaten hinter sich hatte; auch für mich war es alles andere als einfach gewesen, meinen besten Freund, mit dem ich so oft durchs Feuer gegangen war, nicht mehr an der Seite zu haben.

Man hatte mir eine neue Partnerin zugeteilt – Sarah Hunter, eine junge Kollegin, die aus Quantico direkt nach New York versetzt worden war.

Sarah war eine hervorragende Polizistin, aber ihr Temperament ging bisweilen mit ihr durch. Sie war ein modernes Girl, das Wert auf coole Klamotten legte und schon mal mit Rollerblades zum Dienst erschien. Es hatte etwas gedauert, bis wir uns zusammengerauft hatten. Am Ende waren wir sogar ein ganz gutes Team gewesen, aber mit der jahrelangen Freundschaft, die Phil und mich verband, war es natürlich nicht zu vergleichen gewesen.

Durch das morgendliche Verkehrsgewühl erreichten wir die Federal Plaza. Den Jaguar stellten wir in der Tiefgarage des FBI-Gebäudes ab und nahmen den Lift nach oben, hinauf zu Mr. Highs Büro.

Helen, seine nimmermüde Sekretärin, begrüßte uns mit einem freundlichen Lächeln – auch ihre Erleichterung darüber, dass Phil zurück war, kannte keine Grenzen.

Gemeinsam betraten wir das Büro unseres SAC, der uns aufforderte, in den Besuchersesseln Platz zu nehmen, ganz wie in alter Zeit. Wenn wir jedoch gedacht hatten, dass auch Mr. High sich irgendwie erfreut über unser Comeback zeigen würde, hatten wir uns geirrt.

Unser Chef wirkte hochkonzentriert und schien ganz und gar in einen neuen Fall vertieft zu sein, der ihn voll und ganz beschäftigte. So, als wäre nichts geschehen …

»Meine Herren«, begann er ohne lange Vorrede, »es gibt einen neuen Fall, der Ihre ganze Aufmerksamkeit erfordert.«

»Worum geht es, Sir?«, wollte Phil wissen. Ich sah es meinem Partner an, dass er es kaum erwarten konnte, wieder loszulegen. Davon, dass er sein Medizinstudium fortsetzen wollte, war jetzt keine Rede mehr. Phil war mit Leib und Seele G-man. Es war nicht sein Beruf, sondern seine Berufung – genau wie meine.

»Ich sehe, Sie brennen darauf, sich in die Arbeit zu stürzen. Gut so, meine Herren. Denn wir haben Nachricht bekommen, dass Scott Tyrone in der Stadt sein soll.«

»Tyrone? Etwa der Scott Tyrone? Skull Tyrone?«

»Unter diesem Spitznamen ist er in seinen Kreisen bekannt«, bestätigte Mr. High. »Und ich kann nicht behaupten, dass ich besonders erbaut darüber bin, dass er unserer Stadt einen Besuch abstatten will.«

Das war nur zu verständlich.

Scott »Skull« Tyrone war ein Profikiller.

Einer der besten seines Fachs, ein hoch bezahlter Mörder, der nur dann zuschlug, wenn es sich wirklich lohnte. Er arbeitete für die Mafia und für diverse Drogensyndikate, aber er gehörte keiner Seite wirklich an. Tyrone war ein Söldner, dessen Dienste man für teures Geld kaufen konnte. Er arbeitete zuverlässig und mit tödlicher Präzision.

»Über Tyrones Vergangenheit brauche ich Ihnen wohl nichts zu erzählen. Er war es, der Ed Strangelli ermordet hat, und wir vermuten ihn hinter einem halben Dutzend weiterer Auftragsmorde, die in den letzten acht Jahren allein an der Ostküste ausgeführt wurden. Tyrone ist nicht nur einer der bestbezahlten Killer, sondern er ist auch ziemlich reiselustig. Interpol schreibt ihm die Ermordung des amerikanischen Reporters Ken Devaney in Riad ebenso zu wie den angeblichen Unfalltod des Fotomodells Kassy Morane in Marseille.«

»Verstehe, Sir«, meinte Phil. »Und Sie denken, dass Tyrone nicht nur nach New York gekommen ist, um sich die neueste Show am Broadway anzusehen.«

»Genauso ist es, Phil. Ihre Aufgabe wird es sein herauszufinden, was Tyrone in der Stadt will – und ihn gegebenenfalls zu fassen.«

»Das dürfte nicht einfach werden«, wandte ich ein. »Schließlich gibt es keine einzige Fotografie von ihm. Tyrone ist wie ein Phantom, das aus dem Nichts auftaucht und wieder verschwindet.«

»Das ist richtig, Jerry. Die wenigen Informationen, die wir haben, sind einige Zeugenaussagen und ein Phantombild.«

»Nicht gerade viel, um einen gerissenen Killer zu schnappen.«

»Dennoch bietet sich uns eine einmalige Chance. Bislang hat Tyrone stets ohne Vorwarnung zugeschlagen. Diesmal aber hat es ein Informationsleck gegeben, und wir sind immerhin über seine Anwesenheit informiert. Das gibt uns Gelegenheit, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.«

»Wissen wir denn, auf wen er angesetzt wurde?«

»Nein, Phil. Alles, was wir an Informationen haben, befindet sich in dieser Akte.« Mr. High schob uns eine hauchdünne braune Mappe über den Tisch. »Die Tötungsdelikte, die Tyrone zugeschrieben werden, gehen dafür in die Dutzende. Da er meist dieselbe Waffe benutzt – eine in China gefertigte Pistole des seltenen Kalibers 9,2 –, wäre es für die Staatsanwaltschaft kein Problem, ihm all diese Morde nachzuweisen und ihn lebenslang hinter Gitter zu bringen. Sie verstehen also, warum dieser Einsatz so wichtig ist.«

»Klar«, meinte Phil lapidar. »Wir haben eine historische Chance, den Armleuchter zu schnappen.«

»Von einer Chance möchte ich in Anbetracht der dünnen Ausgangslage lieber nicht sprechen«, schränkte unser SAC ein, »lieber von einer entfernten Möglichkeit. Mir ist klar, dass die Aussichten, Tyrone zu fassen, verschwindend gering sind. Aber wenn es überhaupt jemand schaffen kann, dann sind das Sie beide, meine Herren. Und ich danke dem Schöpfer dafür, dass Sie wieder beide hier sind.«

»Danke für Ihr Vertrauen, Sir«, erwiderte ich. »Wir werden unser Bestes geben. Da wäre nur noch eine Sache …«

»Was gibt es, Jerry?«

»Es geht um Sarah. Seit Phil und ich wieder als Partner eingeteilt sind, hat sie keinen offiziellen Aufgabenbereich mehr. Und da wir bei diesem Fall sicher Unterstützung brauchen werden, möchte ich sie gerne dabeihaben. Sie wissen, wieso.«

»Ich weiß, Jerry. Und Sie haben Recht. Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden, sollten nicht wiederholt werden. Ich werde Sarah ebenfalls auf die Sache ansetzen.«

»Danke, Sir.«

Ich empfand eine gewisse Erleichterung, denn diese ganze Sache weckte in mir unangenehme Erinnerungen. Erinnerungen an einen Fall, der ein paar Jahre zurücklag …

Damals war Phil für tot gehalten worden, und mit Special Agent Sidney Lomax hatte ich einen neuen Partner zugeteilt bekommen. Als Phil schließlich entgegen allen Befürchtungen zurückgekehrt war, waren wir wieder ein Team geworden. Und der ehrgeizige Sid, der das Gefühl gehabt hatte, ausgebootet worden zu sein, hatte angefangen, für das organisierte Verbrechen zu arbeiten.

Nicht, dass ich Sarah etwas Ähnliches zugetraut hätte. Aber rückblickend hatte ich das Gefühl, dass damals nicht alles korrekt gelaufen war, und ich wollte diesen Fehler keinesfalls wiederholen, ebenso wenig wie Phil und Mr. High. Sarah, die sich von den Folgen ihrer Vergiftung recht schnell erholt hatte,2) war zurzeit als Agentin ZBV eingeteilt und ohne spezifischen Aufgabenbereich. Sie würde sich freuen, an einem richtigen Fall arbeiten zu können – noch dazu an einem, der so brisant war wie dieser …

»Ich wünsche Ihnen viel Glück, meine Herren«, sagte unser SAC, während wir uns bereits zum Gehen wandten, »Sie werden es brauchen.«

»Danke, Sir.«

»Und – Phil?«

»Ja, Sir?« Mein Partner wandte sich noch einmal um.

Ein flüchtiges Lächeln huschte über Mr. Highs Züge. »Schön, dass Sie wieder da sind, Junge.«

***

Chicago

Zwei Monate zuvor

Das Mädchen war allein.

Einsam stand es an der Straßenecke und schaute den Autos zu, die vorbeifuhren, den klapprigen Lieferwagen und verbeulten Pkws, den riesigen Trucks und den Taxis, die es mit lautem Hupen erschreckten.

Es war ein kühler Morgen, und das Mädchen fror. Der Wollmantel, den es trug, war schäbig und hatte Löcher, ebenso wie die Mütze, die es tief ins Gesicht gezogen hatte.

Immer wieder wandte sich das Mädchen um und spähte auf die Tür des Ladens, wartete, dass sie sich öffnete und jemand herauskam. Aber es kam niemand, und das Mädchen blieb stehen, wie man es ihm aufgetragen hatte.

»Na, du?«

Das Mädchen zuckte zusammen. Es hatte nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden. Die meisten Passanten, die den Bürgersteig herabkamen, hatten es nicht einmal bemerkt.

Aber jetzt war jemand stehen geblieben. Ein Mann, der einen grauen Mantel trug und keine Haare auf dem Kopf hatte. Sein knochiges Gesicht wirkte unheimlich, sodass das Mädchen unwillkürlich zurückwich.

»Aber, aber.« Der Fremde, der eine komische Art hatte zu sprechen, lächelte. »Du wirst nicht etwa Angst vor mir haben? Wie heißt du denn?«

»Stacy. Und Sie?«

»Ich bin Scott.« Wieder ein Lächeln. »Jedenfalls nennen mich meine Freunde so. Was machst du denn hier, Stacy?«

»Ich warte.«

»So? Auf wen wartest du denn?«

»Auf meinen Dad.«

»Dein Dad hat dich hier allein gelassen?«

»Ja.« Das Mädchen nickte.

»Wo ist er denn hin?«

Das Mädchen erwiderte nichts. Es zeigte nur auf den Eingang des Ladens, über dem in vergilbter Schrift die Worte »Liquor Store« prangten.

»Ah, ich verstehe.« Der Fremde grinste noch breiter. »Dein Dad hat dich hier gelassen, weil du in diesen Laden noch nicht gehen darfst. Du bist noch zu jung.«

Wieder ein Nicken.

»Und wie lange wartest du schon hier?«

Schulterzucken.

»Was meinst du, Stacy? Soll ich mal eben in den Laden gehen und deinen Dad fragen, wie lange es noch dauert?«

Die Züge des Mädchens hellten sich auf. »Das würden Sie tun?«

»Es wäre mir ein Vergnügen«, behauptete der Fremde und ging kurz entschlossen in den Laden. Es dauerte einen Moment, dann kam er zurück. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden.

»Und?«, fragte das Kind hoffnungsvoll.

»Es tut mir Leid, Stacy. Ich fürchte, es wird noch ein bisschen dauern.«

»Weshalb?«

»Dein Dad hat mit dem Verkäufer etwas zu besprechen, und er sagt, es wird noch einige Zeit dauern. Ich soll dich übrigens von ihm grüßen.«

»Danke«, sagte das Mädchen gedankenverloren und versuchte, einen Blick ins Innere des Ladens zu erhaschen. Die herabgelassene Jalousie verwehrte jedoch jeden Blick. »Kann er nicht mal eben kurz herauskommen?«

»Tut mir Leid, Stacy, aber das geht nicht.«

»Vielleicht kann der Verkäufer ja mitkommen. Dann kann ich dabei sein, wenn sie was besprechen.«

»Auch das geht nicht. Du darfst nicht wissen, worüber gesprochen wird.«

»Warum nicht?«

Der Fremde lächelte wieder. »Rate mal.«

»Geht es etwa um meinen Geburtstag? Um eine Überraschung für mich?« Stacys Pulsschlag beschleunigte sich vor Freude. Den letzten Geburtstag hatte ihr Dad vergessen, weil er betrunken gewesen war. Und den davor auch. Aber vielleicht wollte er jetzt ja alles wieder gutmachen …

»Du hast es erraten. Aber verrate nicht, dass ich dir einen Tipp gegeben habe.«

»Keine Sorge.« Das Mädchen machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich werde nichts verraten.«

»Gut. Dein Dad lässt dir übrigens ausrichten, dass du nicht auf ihn zu warten brauchst. Du kannst schon mal nach Hause gehen, er kommt dann nach. Den Schlüssel hast du ja, oder?«

Stacy nickte und griff unter ihren Mantel, beförderte einen Schlüssel zutage, den sie an einem Strick um den Hals hängen hatte.

»Na also. Soll ich dich begleiten?«

»Ich muss aber da lang. Wollten Sie nicht in die andere Richtung?«

»Das macht mir nichts. Ich habe Zeit. Vielleicht können wir ja etwas spielen, bis dein Daddy zurück ist.«

»Ehrlich?«

»Wenn ich es dir sage.«

»Also gut. Wenn Dad das gesagt hat, dann ist es in Ordnung, schätze ich.«