Jerry Cotton 3026 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 3026 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Unser Auftrag führte uns nach Birmingham, Alabama. Dort war der FBI-Agent Dwayne Peters erschossen worden. Stacy Nomad, Special Agent in Charge im dortigen Field Office, hatte Mr High um Unterstützung gebeten, da bei dem Fall alles daraufhin deutete, dass sich in ihrem Nest ein faules Ei befand. Phil und ich machten uns daran, den Mord an Peters aufzuklären und gleichzeitig gegen den unbekannten Verräter zu ermitteln ...

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EPUB
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Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Cover

Impressum

Ein Killer sucht sein Opfer

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Film: »Hit Back«/ddp-images

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1287-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ein Killer sucht sein Opfer

Es war tiefschwarze Nacht, als Special Agent Dwayne Peters durch die Gassen von Birmingham ging. Er hatte gerade einen Informanten getroffen und war unterwegs zu seinem Wagen. Sein Weg führte ihn durch eine dunkle, verlassene Gasse. Es stank nach Abfällen. Er hielt sich ein Taschentuch vor die Nase und ging schnell weiter.

Plötzlich tauchte vor ihm aus dem Nichts eine Gestalt auf. Ohne etwas zu sagen, hob sie den Arm, zielte auf Agent Peters und schoss zweimal.

Noch bevor der Agent auf dem Boden aufschlug, war er tot.

Der Täter verharrte einen Augenblick und verschwand dann in der Dunkelheit.

Als Phil und ich am Morgen eines neuen Arbeitstages im J. Edgar Hoover Building ankamen, war unser erstes Ziel das Büro von Mr High.

Zu unserer Überraschung war seine Sekretärin Dorothy nicht an ihrem Platz.

»Nanu«, sagte Phil. »Sie wird doch wohl nicht krank sein.«

»Keine Sorge«, hörte ich ihre Stimme aus dem Gang hinter uns. »Ich musste nur etwas für den Chef besorgen. Davon abgesehen erfreue ich mich bester Gesundheit.«

Sie trug ein paar Akten unter ihrem rechten Arm. Ich nahm mir einen Augenblick, ihre fast vollständig in Creme gehaltene Garderobe zu bewundern. Den einzigen Kontrast bildeten ihr schwarzer Gürtel und ihre dunkle Haut.

»Da bin ich aber erleichtert«, sagte Phil und lächelte freundlich.

Miss Taylor setzte sich an ihren Schreibtisch. »Einen Moment, ich sage ihm, dass Sie da sind.«

Sie rief Mr High an und gab uns kurz darauf ein Zeichen, dass wir eintreten konnten.

Ich klopfte und öffnete die Tür. Agent Broylls erhob sich gerade von dem Sessel gegenüber von Mr Highs Schreibtisch und verabschiedete sich vom Chef.

»Inspektor Cotton, Inspektor Decker, schön, Sie zu sehen«, begrüßte er uns.

Wir erwiderten den Gruß. Dann verließ er das Büro und schloss die Tür hinter sich.

»Guten Morgen, nehmen Sie bitte Platz«, sagte Mr High.

»Guten Morgen, Sir«, erwiderte Phil. »Sie sehen aus, als hätten Sie etwas für uns zu tun.«

Mr High verzog keine Miene. »So sehe ich fast immer aus, weil es fast immer so ist, Phil. Aber ja, es gibt Arbeit. Diesmal geht es um eine eher traurige Angelegenheit. Und zwar in Birmingham.«

»In England?«, fragte Phil erstaunt.

Mr High schüttelte den Kopf. »Birmingham, Alabama. Ein Agent des dortigen Field Office ist gestern Abend erschossen worden. Die Kollegen dort tappen, was den Täter betrifft, im Dunkeln. Daher haben sie Hilfe angefordert.«

»Keine schöne Sache, einen Kollegen zu verlieren«, sagte ich und musterte Mr High genau. »Aber ist das der einzige Grund, warum Sie uns dorthin schicken wollen? Normalerweise setzen die Kollegen eines ermordeten Agent alles daran, die Sache selbst zu klären.«

»Normalerweise schon«, bestätigte Mr High. »Im vorliegenden Fall hat Stacy Nomad, die Leiterin des dortigen Field Office, Unterstützung von außerhalb angefordert, weil es möglicherweise ein paar schwarze Schafe unter den Agents gibt.«

»Korrupte FBI-Agents?«, stieß Phil angewidert aus. »Das hört sich nicht gut an.«

»Nein, wirklich nicht«, pflichtete Mr High ihm bei. »Und genau deshalb schicke ich Sie dorthin. Finden Sie heraus, was passiert ist, wer den Agent auf dem Gewissen hat und ob irgendwelche Mitarbeiter des Field Office in die Sache verstrickt sind. Ich will nicht, dass sich innerhalb des FBI irgendwelche Störquellen bilden. Wir haben genug damit zu tun, gegen das Verbrechen zu kämpfen.«

»Wird erledigt, Sir«, sagte ich. »Sollen wir jemandem vom Scientific Research Team als Unterstützung mitnehmen? Wenn wir nicht wissen, auf wen wir uns da unten verlassen können, wäre das sinnvoll.«

Mr High nickte. »Ja, nehmen Sie sie mit. Zumindest Dr. Willson und Dr. Fortesque. Ich habe das schon vorausgesehen und die entsprechenden Flüge buchen lassen. Dorothy sollte alles für Sie vorbereitet haben. Hier sind ein paar Unterlagen, damit Sie sich vorbereiten können.«

Er reichte mir eine Akte, die auch einen USB-Speicherstick enthielt.

»Wir melden uns, wenn wir angekommen sind und unsere Ermittlungen aufgenommen haben«, sagte ich.

»Viel Erfolg«, sagte Mr High nickend.

Damit war alles gesagt. Wir verließen das Büro und gingen zu Dorothy, die die nötigen Unterlagen für die Flüge vorbereitet hatte. »Heute um 12:15 Uhr vom Reagan Airport. Die Docs sind bereits informiert und bereiten alles vor.«

»Das nenne ich Service«, sagte Phil und nahm die Unterlagen entgegen. »Sie sind ein Schatz.«

Sie lächelte. »Ich weiß. Dass Sie mir aber nicht auf falsche Gedanken kommen.«

»Ich?«, tat Phil unschuldig. »Würde ich nie.«

»Dann ist ja gut«, sagte sie. »Sie haben noch ein wenig Zeit, um sich auf den Flug vorzubereiten. Viel Spaß in Alabama, dem Herz des Südens und des Cotton State.«

Wir verabschiedeten uns von Dorothy, schauten kurz in unseren Büros vorbei und verließen dann das Gebäude, um nach Hause zu fahren und unsere Koffer zu holen. Das ging recht schnell, da wir gewöhnlich schon die meisten Sachen für eine Reise vorbereitet hatten. Schließlich waren wir seit unserer Versetzung nach Washington mehr auf Reisen als jemals zuvor.

Als wir den Reagan Airport erreichten, trafen wir dort Willson und Fortesque, die in eine heiße Diskussion über irgendein chemisches Element verstrickt waren. Als sie uns sahen, hielten sie inne und begrüßten uns.

»Ist gut, mal wieder aus dem Labor rauszukommen«, sagte Fortesque. »Worum genau geht es denn? Drogen? Organisiertes Verbrechen?«

»Sie sind also noch nicht informiert worden?«, stellte Phil fragend fest und verzog das Gesicht, als die beiden nickten. »Ein FBI-Agent wurde ermordet. Wir fliegen runter, um herauszufinden, wer der Täter ist, und die Sache aufzuklären. Während des Fluges können Sie die Akte lesen und sich selbst ein Bild machen.«

Fortesque machte ein trauriges Gesicht. »Ein toter Agent? Das hört sich nicht gut an. Hatte er Familie?«

»Soviel ich weiß, eine Frau, keine Kinder«, sagte ich. »Der Frau sollten wir auch einen Besuch abstatten. Abgesehen davon, dass sie uns vielleicht ein paar Fragen beantworten kann, müssen wir ihr offiziell unser Beileid aussprechen.«

Phil verzog das Gesicht. »Einer der weniger angenehmen Aspekte unseres Jobs. Ich schlage mich lieber mit einem Haufen Rowdys, statt einer schluchzenden Witwe gegenüberzusitzen.«

»Das wird sich dennoch kaum vermeiden lassen«, sagte ich und klopfte ihm auf die Schultern. »Du bist ein starker Kerl, du schaffst das schon.«

»Ha, ha«, erwiderte er, ohne das Gesicht zu verziehen.

Wir besorgten uns noch ein paar Zeitschriften und Willson kam aus einem der Flughafengeschäfte mit einem halben Dutzend CDs zurück.

»Sie wissen schon, dass Sie während des Fluges auf eine ganze Reihe von Radiosendern Zugriff haben?«, sagte Fortesque mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme.

Willson nickte. »Natürlich. Aber ich suche mir lieber selbst aus, was ich hören möchte. Außerdem wollte ich ein paar dieser Alben schon lange hören. Und da sie im Angebot waren, habe ich zugeschlagen.«

Fortesque zog die Augenbrauen hoch. »Haben Sie überhaupt einen CD-Player dabei?«

»So ein altes Ding, das hat doch heutzutage im Zeitalter der MP3-Player und Smartphones kaum noch jemand«, erwiderte Willson und schüttelte den Kopf. »Nein, aber mein Notebook hat noch ein Laufwerk. Damit kann ich die Songs auf die Festplatte kopieren und zu meiner Musiksammlung zufügen. So habe ich während des Fluges immerhin was zu tun.«

***

Als wir auf dem Birmingham-Shuttlesworth International Airport gelandet waren und zum Ausgang des Flughafengebäudes kamen, wurden wir von zwei FBI-Agents abgeholt, einem Mann und einer Frau. Sie waren adrett und absolut vorschriftsmäßig gekleidet, beide in verschiedenen Grautönen.

»Guten Tag, wir sind die Agents Meyers und Fisher und heißen Sie herzlich in Birmingham willkommen«, stellten sie sich uns vor.

»Inspektor Jerry Cotton«, erwiderte ich und schüttelte ihnen die Hände, gefolgt von Phil und den Mitgliedern des Scientific Research Team.

»Wir sind mit zwei Autos hier, wenn Sie uns bitte folgen würden«, sagte die Frau, Agent Fisher.

Wir folgten ihnen zu zwei Chevrolet Taheo, verstauten unser Gepäck im Kofferraum und stiegen ein. In unserem Wagen saß Agent Fisher am Lenkrad, ich vorne, Phil auf dem Rücksitz. Die anderen fuhren mit Agent Meyers.

»Nette Stadt«, bemerkte Phil, als wir eine halbe Meile gefahren waren und Agent Fisher kein Wort gesagt hatte.

»Ja, nicht schlecht«, bestätigte sie. »Ist nicht gerade der Nabel der Welt und sicher nicht so bedeutend wie Washington oder New York, aber die Menschen leben gern hier.«

Bei der Erwähnung von Washington und New York horchte ich auf. Sie hatte sich offensichtlich über unseren Werdegang informiert.

»Stammen Sie auch von hier?«, versuchte Phil das Gespräch in Gang zu halten.

Agent Fisher nickte. »Ja, damit bin ich aber einer der wenigen Agents aus der Gegend.«

»Sind Sie mit Courtney Cox aufgewachsen?«, fragte Phil neugierig.

Agent Fisher lächelte. »So klein ist Birmingham auch nicht. Davon abgesehen ist Mrs Cox ein paar Jahre älter als ich. Wir haben uns ein paar Mal gesehen, aber nie miteinander gesprochen. Wieso, Inspektor Decker, hätten Sie gern ein Autogramm?«

Phil winkte ab. »Nein, nein, nicht nötig, ich habe nur auf Wikipedia gelesen, dass sie zu den Töchtern der Stadt zählt.«

»Birmingham hat auch eine Menge Musiker hervorgebracht«, sagte Agent Fisher stolz.

»Da bin ich sicher«, bestätigte Phil.

Ich lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. »Kannten Sie Agent Peters?«

Ihre Gesichtszüge zeigten einen Hauch von Traurigkeit, der jedoch einen Augenblick später wieder verschwunden war. Sie hatte sich gut unter Kontrolle.

»Ja, natürlich, wenn wir auch nicht zusammengearbeitet haben«, antwortete sie.

»Schlimme Sache«, sagte ich mitfühlend. »Es ist immer hart, wenn man jemanden aus dem Team verliert.«

Sie nickte. »Ja, das ist es. Aber so ist unser Job, gefährlich. Und ab und zu erwischt es einen von uns. Wir versuchen, nicht daran zu denken, es zu verdrängen, aber wenn so etwas passiert, drängt sich einem der Gedanke an den Tod erbarmungslos auf. Ich bin erst drei Jahre beim FBI und habe jetzt zum ersten Mal einen bekannten Agent verloren. Ihnen ist das sicher schon öfter passiert. Gibt es ein Geheimrezept, wie man mit so etwas umgeht?«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Es ist immer schmerzhaft. Das Beste ist weiterzumachen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und nach einer Phase der Trauer das Weiterleben nicht zu vergessen.«

»Sie haben recht«, sagte sie, setzte den Blinker und bog rechts ab.

Als wir das Gebäude des Field Office erreicht hatten, parkten die Wagen davor und wir stiegen aus. Wir betraten das Gebäude, gingen durch die Sicherheitskontrolle und wurden dann von den Agents Meyers und Fisher zum Büro von Stacy Nomad gebracht.

»Ah, Mrs Nomad erwartet Sie schon«, sagte die Sekretärin, eine rotblonde Frau mit heller Haut, die von einigen wenigen Sommersprossen geziert wurde.

»Das ist gut«, sagte ich und stellte mich ihr kurz vor.

Anschließend betraten wir das Büro von Stacy Nomad, wo eine förmliche Begrüßung stattfand.

Nomad war Mitte vierzig, gutaussehend und schlank, hatte braunes Haar und ein eher zierliches Gesicht. Das stand im krassen Gegensatz zu ihrer rauchigen Stimme.

»Es ist schön, dass Washington so schnell auf meine Anfrage reagiert hat«, sagte sie. »Wir können Ihre Unterstützung gut gebrauchen. Wahrscheinlich würde ich die Situation selbst unter Kontrolle bringen können, aber ich gehe lieber auf Nummer sicher.«

»Sie spielen damit auf Korruption an?«, sagte ich.

Sie nickte. »Ja. Leider gibt es keine wirklich konkreten Hinweise. Es ist einfach so, dass es so scheint, als wären die Kriminellen der Stadt vorgewarnt, wenn wir eine Razzia machen. Zumindest in einigen Fällen hatte ich das Gefühl. Und als dann vorgestern Agent Peters getötet wurde, brachte das das Fass zum Überlaufen. Das alles muss nicht in Verbindung stehen, könnte es aber. Ich bin nicht gewillt, meine Agents irgendeiner Gefahr von innen auszusetzen. Wenn hier im Field Office irgendein fauler Apfel ist, will ich, dass er entfernt wird.«

»Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, stimmte ich ihr zu. »Haben Sie konkrete Verdachtsmomente? Agents, die betroffen sein könnten?«

Sie schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Und genau das ist das Problem. Sie kennen das vielleicht, wenn man ein Gefühl hat, wenn einem der Instinkt sagt, dass etwas nicht stimmt, man es aber nicht fassen kann. Genau das ist hier der Fall. Ich gebe Ihnen an Unterlagen, was ich habe. Darüber hinaus denke ich, es wäre sinnvoll, wenn Sie mit den Ermittlungen im Fall Peters beginnen. Er hatte eine, nennen wir es polarisierende Persönlichkeit.«

»Wie dürfen wir das verstehen?«, hakte Phil nach.

Sie lächelte verkniffen. »Peters war kein durchschnittlicher Agent. Er hielt sich nicht immer an die gesetzlich vorgegebenen Grenzen und handelte oft unorthodox. Das brachte ihm einige Achtungserfolge ein. Aber nicht nur das. Einige der Kollegen waren ihm aufgrund seiner Vorgehensweise nicht gut gesonnen.«

»Und Sie?«, fragte ich. »Haben Sie ihm seine Grenzen aufgezeigt? Oder seine Art eher toleriert?«

Sie fixierte mich mit strengem Blick. »Das habe ich von der jeweiligen Einzelsituation abhängig gemacht. Er war weder mein Lieblingsagent, noch hatte ich es auf ihn abgesehen. Wenn nötig, hat er eine entsprechende Rüge bekommen, stand sogar einmal kurz vor der Suspendierung. Sie können das alles in seiner Akte nachlesen. Ich habe mir in der Sache nichts vorzuwerfen, weder weil ich zu hart noch weil ich nicht hart genug gehandelt habe.«

Ich nickte und ging nicht weiter darauf ein. »Gut, aus den Unterlagen, die uns zur Verfügung standen, konnte ich entnehmen, dass Peters Partner, Mac Sanders, nicht bei ihm war, als er getötet wurde. Er ist sicher derjenige, der über Peters Arbeit am besten Bescheid weiß. Entsprechend würden wir mit ihm gerne zuerst sprechen. Ist er im Gebäude?«

»Ich denke schon«, kam die Antwort. »Lassen Sie mich das eben überprüfen.«

Sie nahm den Hörer ihres Telefons auf und rief ihre Sekretärin an. »Mandy, finden Sie bitte Agent Mac Sanders und schicken Sie ihn zu mir … Gut.«

Sie wandte sich wieder an uns. »Das wäre erledigt. Ein Büro habe ich bereits für Sie vorbereiten lassen, gleich hier auf dem Gang. Sie können jederzeit zu mir kommen, wenn Sie etwas benötigen. Die Forensik befindet sich in einem anderen Geschoss.«

Dr. Willson und Dr. Fortesque nickten.

»Noch etwas«, fuhr sie fort. »Agent Peters hat in der Abteilung für organisiertes Verbrechen gearbeitet und gegen das Sangre-Drogenkartell ermittelt. Diese Organisation breitet sich seit einiger Zeit auch in Alabama aus und macht uns ziemlich viele Probleme. Bisher haben sie nie einen unserer Leute getötet, soweit ich weiß, auch keine Cops. Aber es gibt immer ein erstes Mal. Wenn ich raten sollte, würde ich darauf tippen, dass das Kartell Peters auf dem Gewissen hat.«

»Klingt plausibel«, sagte ich. »Wir werden das auf jeden Fall berücksichtigen. Sein Partner wird uns darüber sicher einiges erzählen können.«

»Davon gehe ich aus«, sagte Nomad.

Phil schaute erst mich und dann sie an. »Gut, ich denke, dann haben wir so weit alles besprochen und können loslegen. Oder gibt es noch etwas, das wir wissen sollten?«

Nomad schüttelte den Kopf. »Nein, ich denke, das wäre im Moment alles.«

Wir standen auf und verließen ihr Büro. Sie zeigte uns den Raum, den wir während unseres Aufenthalts in Birmingham nutzen konnten. Dort stellten Phil und ich unsere Sachen ab. Willson und Fortesque erhielten ein eigenes Büro und wurden dann zum Labor geführt.

»Sollen wir uns eben die Daten von Peters Partner zu Gemüte führen?«, fragte Phil.

Ich nickte. »Ja, am besten sofort, bevor er hier auftaucht.«

***

Phil baute sein Notebook auf dem Schreibtisch auf und rief die Daten ab. »Mac Sanders, 36 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder. Wohnt hier in Birmingham. Ist fast vier Jahre lang der Partner von Peters gewesen. Insgesamt ist er elf Jahre beim FBI. Seiner Akte nach zu urteilen ist er ein Musterknabe, abgesehen von einem Verweis, den er vor drei Jahren erhalten hat. Da haben er und Peters einen Verdächtigen zu hart rangenommen. Auf jeden Fall sieht seine Akte weitaus besser aus als die von Peters, bei dem es von Verweisen nur so wimmelt.«

»Sieht aus, als hätte Peters Verhalten nicht so sehr auf ihn abgefärbt«, sagte ich.

Phil nickte. »Oder Peters hat für alles die Verantwortung übernommen und versucht, seinen Partner aus allen Schwierigkeiten rauszuhalten. So was habe ich schon mal erlebt.«

»Möglich«, sagte ich.