Jerry Cotton 3031 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 3031 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Phil und ich wurden von Mr High nach Detroit geschickt. Es ging darum, eine Serie von Banküberfällen aufzuklären, die sich über mehrere Bundesstaaten zog. Einen Namen hatten die Täter auch schon - man sprach von der Shadow Gang. Die Überfälle waren generalstabsmäßig geplant und durchgeführt. Doch dann lief etwas schief und wir hatten eine klassische Geiselnahme...

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Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Cover

Impressum

Das Schweigen der Leichen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Film: »Passwort: Swordfish«/ddp-images

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1536-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Das Schweigen der Leichen

»Guten Morgen, Miss Granger«, begrüßte der Wachmann die alte Dame in der Bankfiliale.

»Guten Morgen, Mr Williams«, erwiderte sie den Gruß und ging weiter.

Williams beobachtete sie und die anderen Kunden in der großen Halle der Filiale. Alles sah friedlich aus. Genau so, wie es sein sollte.

»Hey!«, sagte plötzlich jemand von der Seite zu ihm.

Er wollte sich gerade umdrehen, als er einen Schlag auf den Kopf bekam. Sofort verlor er die Besinnung und stürzte zu Boden.

»Achtung! Dies ist ein Banküberfall! Keine hastigen Bewegungen. Legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden und verhalten Sie sich ruhig, dann wird Ihnen nichts geschehen.«

Mein Handy klingelte. Ich öffnete die Augen, nahm das Gerät auf und meldete mich. Es war Dorothy, Mr Highs Sekretärin.

»Guten Morgen, Dorothy«, sagte ich und versuchte, nicht verschlafen zu klingen.

»Guten Morgen, Inspektor Cotton«, erwiderte sie. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht geweckt.«

Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass mein Wecker in fünf Minuten klingeln würde. »Nein, nicht wirklich. Was gibt es denn?«

»Mr High bat mich, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie vielleicht für ein paar Wochen unterwegs sein könnten und sich entsprechend vorbereiten sollten.«

»Ein paar Wochen? Wo will er uns denn hinschicken? Nach Alaska? Oder irgendwo in die Wüste?«

»Nein, Sie bleiben im Bereich der Field Operation Section East«, antwortete sie. »Zumindest hat es sich so angehört. Er meinte, Sie könnten sich eine Stunde mehr Zeit lassen und ihn dann um zehn in seinem Büro treffen. Das gilt natürlich auch für Inspektor Decker. Soll ich ihn informieren oder machen Sie das?«

»Das erledige ich schon, kein Problem«, sagte ich.

»Danke«, sagte sie und beendete das Gespräch.

Ich tippte auf dem Handy Phils Nummer an.

»Du kannst es wohl kaum erwarten, wieder deinen Dienst zu versehen«, sagte er.

»Eigentlich scheint es eher so, als könnte es Mr High kaum erwarten, uns wieder loszuschicken«, sagte ich. »Und ja, guten Morgen.«

»Guten Morgen«, sagte Phil mürrisch. »Ich hatte noch fast zehn Minuten Zeit zu schlafen. Was ist denn?«

»Wir müssen erst um zehn im Büro sein«, informierte ich ihn. »Dorothy hat angerufen. Wir sollen unsere Koffer packen. Wie es scheint, werden wir ein paar Wochen unterwegs sein, möglicherweise.«

»Da bin ich aber gespannt«, meinte Phil. »Hat sie gesagt, worum es geht?«

»Nein, sie weiß es wohl auch nicht. Also dann, bis später.«

»Bis später«, erwiderte Phil und beendete das Gespräch.

Ich fuhr später als sonst los, um Phil abzuholen, der bereits auf mich wartete.

»Und? Schon eine Ahnung, wo es hingeht?«, fragte er interessiert.

»Keinen blassen Schimmer«, antwortete ich. »Hörte sich aber nicht an, als ob wir das Land verlassen müssten.«

»Das schränkt es ja enorm ein«, meinte Phil sarkastisch. Die Field Operation Section East erstreckt sich über mehr als ein Dutzend Bundesstaaten.

Ich schaute auf die Uhr. »Nicht mehr lange und Mr High wird uns detailliert informieren. So lange musst du dich wohl noch gedulden.«

Phil nahm sein Notebook heraus. »Entweder das oder ich versuche aufgrund aktueller Meldungen herauszufinden, was unser nächster Auftrag sein könnte.«

»Wenn es dir Spaß macht«, sagte ich und stellte das Radio an.

Während aus den Lautsprechern meines Jaguar Discomusik der achtziger Jahre zu hören war, surfte Phil im Internet.

»Das hier könnte es vielleicht sein«, meinte er kurz darauf. »Im Bundesstaat New York ist kürzlich vermehrt Falschgeld aufgetaucht.«

»Möglich«, sagte ich und konzentrierte mich auf die Straße.

»Oder das hier«, sagte Phil. »In den Everglades wurde eine bisher nicht identifizierte Leiche gefunden. Aber ganz ehrlich, auf Florida habe ich im Moment keine Lust. Bei der Hitze da unten vergeht mir die Lust auf Ermittlungen bestimmt gleich nach der Ankunft. Und dann noch die Everglades: heiß, feucht und voller Insekten und Alligatoren.«

»Sind Letztere nicht vom Aussterben bedroht?«, entgegnete ich.

»Kann sein«, sagte er. »Aber diejenigen, die noch leben, können ganz schön zubeißen.«

»Wie wäre es, wenn du dich einfach entspannst, die Fahrt genießt und wartest, bis Mr High uns erzählt, worum es geht?«

Phil nickte. »Ja, ja, schon gut, ich höre ja schon auf.« Er klappte sein Notebook zusammen und steckte es weg.

***

Wenig später erreichten wir das J. Edgar Hoover Building. Ich stellte den Wagen ab und wir gingen auf direktem Weg zum Büro von Mr High.

Dorothy empfing uns dort mit einem Lächeln. »Inspektor Cotton, Inspektor Decker, pünktlich wie immer.«

»Ja, so sind wir«, erwiderte Phil charmant.

»Als ob ich das nicht wüsste«, sagte sie und deutete zur Tür. »Er ist gerade wiedergekommen und erwartet Sie.«

»Dann wollen wir ihn mal nicht warten lassen«, sagte Phil und klopfte an.

Er trat zuerst ein, ich folgte ihm. Nach einer kurzen Begrüßung nahmen wir Platz.

»Was wissen Sie über die Shadow Gang?«, fragte er.

»Gab es da nicht kürzlich ein Memo?«, erinnerte sich Phil.

»Eine Gruppe von Bankräubern, die weiter im Süden ihr Unwesen treibt«, fügte ich hinzu. »Gehen ziemlich raffiniert vor und sind bisher nicht gefasst worden, soweit ich weiß.«

Mr High nickte und schob uns eine Akte zu. »So ist es. Eine Gruppe ziemlich gerissener Bankräuber, die bereits mehrere Banken in Michigan, Ohio und Indiana ausgeraubt hat. Auf der Fahndungsliste der zuständigen Field Offices stehen sie ganz oben. Bisher sind sie allerdings nicht gefasst worden. Da sie uns schon zu lange an der Nase herumführen und mehrere Field Offices beteiligt sind, übergebe ich Ihnen die Aufgabe, die Mitglieder dieser Gang zu identifizieren und festzunehmen. Sie schlagen gewöhnlich alle drei oder vier Wochen zu, nehmen sich also viel Zeit für die Vorbereitung ihrer Raubzüge. Zuletzt haben sie vorgestern in Freemont, Ohio, zugeschlagen. Fliegen Sie am besten zuerst dorthin und nehmen Sie Ihre Arbeit auf. Miss Taylor hat Ihre Flüge bereits gebucht, nach Detroit. Von dort ist es nicht weit nach Freemont.«

Ich nickte. »Ja, sie hat uns heute Morgen informiert, dass wir für längere Zeit unterwegs sein könnten.«

»Was ist mit dem Scientific Research Team?«, fragte Phil. »Sind sie auch schon informiert worden?«

»Noch nicht«, antwortete Mr High. »Ich war mir nicht sicher, ob beziehungsweise wann Sie sie brauchen würden. Sie können sie natürlich jederzeit anfordern.«

»Ja, schauen wir erst einmal, was wir vorfinden«, sagte ich. »Vielleicht haben die Kollegen vor Ort ja schon gut vorgearbeitet.«

»Das hoffe ich«, sagte Mr High. »Sie werden die bisherigen Ermittlungen weiterführen und alle Aktionen koordinieren. Es wäre gut, wenn Sie kurzfristig Ergebnisse vorweisen könnten. Da die Täter aber wie gesagt nur in Intervallen von mehreren Wochen zuschlagen, wird das vielleicht nicht möglich sein.«

Ich nahm die Akte an mich und stand auf.

»Dann bleibt mir nur noch, Ihnen viel Erfolg zu wünschen«, verabschiedete der Assistant Director uns.

Wir verließen sein Büro. Dorothy hielt uns eine Mappe mit den Flugtickets hin. »Manchmal würde ich gern mit Ihnen tauschen und in der Welt herumfliegen. Das ist sicher abenteuerlicher als mein Job hier.«

»Sicher«, bemerkte Phil. »In unserem Fall aber auch gefährlicher. Und leider haben wir auch nicht immer Zeit, die Gegenden, in die wir fliegen, besser kennenzulernen. Zumindest, was die netten Örtlichkeiten betrifft.«

Sie nickte. »Ja, natürlich. Ich wünsche Ihnen dennoch viel Erfolg und, wenn es sich einrichten lässt, viel Spaß.«

Wir schauten kurz in unseren Büros vorbei und verließen dann das Gebäude. Als wir am Flughafen ankamen, hatten wir noch eine gute Stunde Zeit. Wir nutzten sie, um einen Kaffee zu trinken. Als unser Flug aufgerufen wurde, reihten wir uns in die Schlange ein und gingen an Bord. Das Flugzeug war nur etwa zur Hälfte besetzt.

***

Nach der Landung in Detroit machten wir uns mit einem Mietwagen auf den Weg zum dortigen FBI Field Office. Dort angekommen, parkte ich den Wagen in der Nähe des Gebäudes. Dank unserer Dienstausweise hatten wir keine Probleme, die Sicherheitskontrollen hinter uns zu bringen.

»Wir wollen zu Rick Webster«, sagte ich zu einem der Männer, der uns nach dem Grund unseres Besuchs fragte.

Er nickte. »Soll Sie jemand hinbringen?«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, keine Umstände, wir kennen den Weg.«

Wenig später standen wir vor Websters Bürotür und klopften an.

»Herein!«, rief er.

Ich öffnete die Tür. Er stand auf und kam für eine recht herzliche Begrüßung auf uns zu.

»So sieht man sich wieder«, sagte Phil und lächelte. »Ist ja noch gar nicht so lange her.«

»Nein, wirklich nicht«, antwortete Webster. »Aber wie üblich ist der Grund Ihres Besuchs nicht erfreulich: die Shadow Gang. Mr High hat mich darüber informiert, dass Sie jetzt die Ermittlungen leiten werden.«

»Die anderen Field Offices, in deren Gebieten die Gang tätig geworden ist, sollten inzwischen ebenfalls informiert worden sein«, sagte ich. »Wir würden uns heute gern die Bank in Freemont ansehen, in der der letzte Überfall stattgefunden hat. Morgen möchte ich die Leiter der anderen Field Offices sprechen, am besten im Rahmen eines Meetings hier.«

»Gute Idee«, bestätigte Webster. »Wenn Sie wollen, kann ich das Meeting planen.«

»Das wäre hilfreich«, sagte ich. »Wer aus Detroit war bisher für die Bearbeitung des Falles zuständig?«

»Die Agents Shella Garret und Ben Evans«, antwortete Webster. »Sie sind zurzeit in Freemont und führen Ermittlungen durch. Ich kann ihnen ausrichten, dass sie Sie dort empfangen sollen.«

»Ja, machen Sie das«, sagte ich.

»Soll ich Sie von jemandem nach Freemont fahren lassen?«, fragte Webster.

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht nötig. Gibt es noch etwas, das wir wissen sollten, bevor wir losfahren?«

»Nein, die beiden Agents können Sie vor Ort ausführlich informieren«, sagte Webster.

Wir besprachen noch ein paar Details und verabschiedeten uns dann, um zum rund hundert Meilen entfernten Freemont zu fahren.

***

Freemont war eine kleine Stadt mit nicht einmal zwanzigtausend Einwohnern. Ein echtes Dorf, wie Phil es bezeichnete.

Es gab nicht viele Banken, aber auch keinen großen Polizeiapparat – ein typisches Ziel der Shadow Gang. Sie bevorzugten kleinere Orte und hielten sich von den großen Zentren fern.

Ich parkte den Wagen in der Nähe der Bank. Wir stiegen aus und schauten uns um. Es war wirklich nicht viel los.

»Hoffentlich sind die Kollegen vom Field Office Detroit wie geplant vor Ort«, meinte Phil. »Ich habe keine Lust auf sie zu warten.«

»Ich denke mal, dass sie hier sein werden«, sagte ich. »Webster hat sie sicher über unsere Ankunft informiert.«

Direkt vor der Bank stand ein schwarzer Ford Interceptor Stealth, ein typisches FBI-Fahrzeug.

»Siehst du, sie sind da«, sagte ich.

»Zumindest ein Wagen, der wahrscheinlich ihnen gehört«, erwiderte Phil.

Im Wagen saß niemand. Wir betraten die Bank und wurden von einem Wachmann skeptisch gemustert.

Er kam langsam auf uns zu. »Kann ich Ihnen helfen?«

Er war nicht freundlich, eher abweisend. Und gleichzeitig nervös. Der Banküberfall hatte Spuren hinterlassen. Man merkte das bei ihm.

»Wir sind vom FBI und suchen die Agents Garret und Evans, die hier sein müssten«, sagte ich und zeigte ihm meine Dienstmarke.

Er musterte sie sehr genau und schaute mich dann an. »Die sind hinten, bei den Büroräumen. Direkt neben dem Schalter unter der großen Uhr links.«

»Danke«, sagte ich und hielt inne. »Waren Sie beim Überfall in der Bank?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein, das war mein Kollege, Ted Williams. Er ist noch nicht wieder dienstfähig. Der Schlag, den sie ihm verpasst haben, hat ihn voll umgehauen. Sein halbes Gesicht ist geschwollen und rot, sieht nicht ansehnlich aus. Der Boss meint, so könne er hier nicht arbeiten, das würde den Leuten nicht gefallen und sie nur an den Überfall erinnern. Also hat er ein paar Tage frei bekommen.«

»Ist wahrscheinlich auch besser so«, sagte ich.

Wir gingen in die Richtung, die der Wachmann uns gezeigt hatte. Die Bankangestellten musterten uns genau, auch sie schienen besorgt.

»Wo möchten Sie hin?«, fragte ein Mann im Anzug, dessen erzkonservative Krawatte aus dem vorletzten Jahrhundert zu stammen schien.

»Zu unseren Kollegen vom FBI«, sagte ich. »Die sollen sich da drüben aufhalten.«

Er nickte. »FBI? Ja, die reden gerade mit Mr Westgate, dem Filialleiter.«

»Das passt ja gut, mit dem wollen wir auch reden«, meinte Phil, machte ein paar Schritte nach vorn und klopfte an der Bürotür des Filialleiters.

»Herein!«, hörte ich eine kräftige Männerstimme.

Wir traten ein. Es war ein altmodisch eingerichtetes Büro, in dem dunkle Brauntöne dominierten. Hinter einem großen Eichenschreibtisch saß ein großer Mann von Anfang fünfzig, ihm gegenüber ein Mann und eine Frau – die beiden Agents aus Detroit.

»Guten Tag. Inspektor Decker und Inspektor Cotton aus Washington«, begrüßte ich die drei und schüttelte zuerst den Agents Garret und Evans, dann Mr Westgate die Hand. Phil tat es mir gleich.

»Gut, dass Sie hier sind«, sagte Westgate aufgeregt. »Wir können jede Hilfe gebrauchen, die wir kriegen können. Dieser … dieser Vorfall hat uns alle hier in Freemont schwer getroffen. Es ist ein glücklicher Umstand, dass niemand verletzt wurde. Aber die Täter, die müssen gefasst werden, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt. Als Leiter dieser Bankfiliale will ich alles tun, was in meiner Macht steht, um Sie bei Ihren Ermittlungsbemühungen zu unterstützen.«

»Das ist wirklich löblich, Mr Westgate«, sagte ich. »Uns ist jede Hilfe willkommen. Wenn Sie erlauben, werde ich mich zuerst mit meinen Kollegen unterhalten.«

Er nickte. »Aber ja, natürlich, tun Sie sich keinen Zwang an. Sie können gerne hier in meinem Büro bleiben, ich lasse Sie so lange allein.«

Er stand auf und verließ das Büro. Wir waren mit den beiden Agents allein.

»Da sind Sie also«, sagte Agent Evans. »Hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Washington uns ein Team von Inspektoren schickt. Ich denke, wir können den Fall auch so aufklären.«

»Das denke ich auch«, erwiderte ich. »Da die Shadow Gang aber bereits in mehreren Bundesstaaten zugeschlagen hat und mehrere Field Offices involviert sind, hielt unser Chef es für vorteilhaft, wenn wir die Leitung der Ermittlungen übernehmen. Das soll Ihre Kompetenz oder Fähigkeit in keiner Weise herabwürdigen. Auch wollen wir nicht, dass Sie Ihre Anstrengungen, den Fall zu lösen, in irgendeiner Form reduzieren.«

»Danke«, sagte Agent Garret. »Ben hat es nicht so gerne, wenn ihm ein Fall entzogen wird.«

»Wer hat das schon«, bemerkte Phil. »Da wir aber das gleiche Ziel verfolgen, sollte das kein Problem sein, oder?«

Agent Evans nickte. »Nein, Sir, natürlich nicht.«

Ich musterte Agent Garret kurz. Sie war Ende zwanzig, sportlich, schlank und hatte ein symmetrisches Gesicht mit hellblauen Augen. Ihre rötlichen Haare passten irgendwie nicht zu ihrem Teint, aber sie sah trotzdem ziemlich gut aus.

»Wir haben einige Informationen über die Gang erhalten«, sagte Phil. »Aber noch nicht viel über den Banküberfall, der hier stattgefunden hat. Vielleicht bringen Sie uns auf den neuesten Stand.«