1,99 €
Phil und ich waren noch keine 10 Stunden in Nashville, da liefen wir schon in einen Kugelhagel. Die "Paradise Connection" hatte sehr schnell reagiert, denn unser Auftrag war, das Field Office in Nashville bei der Bekämpfung dieser geheimnisvollen und brutal agierenden Verbrecherorganisation zu unterstützen. Jede unserer Maßnahmen lief ins Leere, und bald glaubten wir, was vom Boss der "Connection" in Unterweltskreisen erzählt wurde: Er sei ein Hellseher ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 129
Veröffentlichungsjahr: 2016
Cover
Impressum
Der Tod ist kein Zufall
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Film: »Revenge of the Warrior«/ddp-images
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-2677-2
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Der Tod ist kein Zufall
»Danke, das war alles, was wir wissen wollten«, sagte der Mann mit der Maske zu Tom Beverett, der gefesselt vor ihm auf einem Stuhl saß.
»Dann kann ich jetzt gehen?«, fragte Beverett hoffnungsvoll.
Der Mann mit der Maske nickte. »Gewissermaßen. Du kannst jetzt diesen Raum verlassen. Aber ich bezweifle, dass du gehen wirst.«
Er wandte sich ab und verließ das Kellergewölbe mit den Worten: »Ihr wisst, was zu tun ist.«
Eine Sekunde später schaute Beverett in die Mündung einer Waffe.
»Ihr müsst das nicht machen, ich habe doch kooperiert«, versuchte er sein grausames Schicksal abzuwenden.
Doch es war umsonst. Eine Kugel beendete sein Leben.
Als Phil und ich an diesem Morgen wie üblich in die FBI-Zentrale in Washington kamen, lag nichts Besonderes an. Wir gingen in unsere Büros und kümmerten uns um die von Phil zuweilen als »Bürokram« bezeichneten Routineangelegenheiten. Es gab ein paar interessante Infos über FBI-Aktionen im Bereich der Field Operation Section East und auch solche, die die gesamten Aktivitäten unserer Behörde betrafen.
Bis zum Mittagessen hörten wir von Mr High nichts, außer dass er an verschiedenen Meetings teilnahm. Die Pause nutzen wir, um ein chinesisches Restaurant auszuprobieren, in dem wir noch nie gegessen hatten. Es war, wie Phil sagte, »okay«, also eben okay – nicht wirklich gut, aber auch nicht schlecht.
Als wir wieder im J. Edgar Hoover Building ankamen und gerade die Sicherheitsschleuse passiert hatten, erreichte mich ein Anruf von Dorothy Taylor. »Mr High möchte Sie gerne sehen. Sind Sie und Inspektor Decker im Gebäude?«
»Gerade wieder«, antwortete ich. »Wir sind gleich da.«
»Gut, ich gebe ihm Bescheid«, bestätigte sie und beendete das Gespräch.
»Und?«, fragte Phil und schaute mich erwartungsvoll an.
»Mr High möchte uns sehen.«
»Das hört sich gut an. Hoffen wir mal, dass er uns nicht gerade nach Mexiko oder Kanada schickt.«
»Wohin ist mir egal«, sagte ich. »Wobei ich freundlichere Gegenden bevorzugen würde. Aber wie auch immer, wir werden gleich erfahren, was er für uns hat.«
Zwei Minuten später saßen wir in seinem Büro. Er machte einen ernsten Eindruck. Nicht ungewöhnlich, das war bei ihm ja meistens der Fall.
Er räusperte sich und begann. »Theo Calhan hat mich heute früh angerufen. Es gab gestern einen unangenehmen Zwischenfall. Ein Informant des FBI wurde umgebracht. Er hatte unseren Kollegen in Nashville Informationen über eine kriminelle Organisation gegeben, gegen die Calhan und seine Leute bereits seit einiger Zeit ermitteln. Mit unbefriedigenden Ergebnissen. Da diese Organisation, die als Paradise Connection bezeichnet wird, nach neuesten Erkenntnissen immer größer wird, will Calhan kein Risiko eingehen und hat mich um Unterstützung gebeten.«
»Paradise Connection? Hört sich nicht gerade kriminell an«, bemerkte Phil.
»Wenn das Paradies aus Drogen, Glücksspiel und Prostitution bestehen würde, dann nicht«, erwiderte Mr High. »Aber da diese Aktivitäten illegal sind und neben finanziellen Schäden inzwischen auch mehrere Menschenleben gekostet haben, ist es unsere Aufgabe, die Paradise Connection aus dem Verkehr zu ziehen. Oder besser gesagt, Ihre Aufgabe.«
Phil nickte. »Ja, hört sich nach einem Job für uns an. Dann fliegen wir also nach Nashville. Da sind wir ja inzwischen keine Unbekannten mehr.«
»Ich denke, Mr Calhan wird keine Einwände haben, dass Sie uns diesen Auftrag übertragen haben. Wir sind mit ihm bis jetzt immer gut ausgekommen«, sagte ich und schaute auf die Uhr. »Wenn wir noch einen Flug kriegen, können wir heute fliegen und am Abend oder spätestens morgen früh mit der Arbeit beginnen.«
Mr High nickte. »So ist es. Tatsächlich hat Calhan Sie vorgeschlagen. Und da Sie im Moment an keinem Fall arbeiten, habe ich seinem Wunsch entsprochen. Hier ist ein Stick mit ein paar Informationen. Nicht alles, was wir über die Paradise Connection haben, aber eine Zusammenfassung. Ein ausführliches Briefing erhalten Sie in Nashville. Bei der Buchung eines Fluges kann Ihnen Dorothy helfen. Noch irgendwelche Fragen?«
Ich nahm den Speicherstick entgegen und schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, keine.«
»Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg«, sagte er.
Wir verabschiedeten uns und verließen das Büro.
Phil sah mit einem Mal richtig motiviert aus, was auch Miss Taylor auffiel, die ihn anlächelte. »Nun, Inspektor Decker, jetzt sind Sie wieder in Ihrem Element, nicht wahr?«
»In der Tat«, gab Phil von sich. »Die Verbrecher in Nashville können sich auf etwas gefasst machen, denn wir werden ihnen bald gehörig einheizen. Könnten Sie einen Flug für uns buchen lassen?«
Sie nickte und deutete auf ihren Computermonitor. »Ich habe bereits einige Flüge herausgesucht. Wann passt es Ihnen?«
»Wie wäre es mit dem hier?«, fragte ich und deutete auf einen, der in knapp zwei Stunden starten sollte.
»Könnte knapp werden, aber ich denke, das schaffen wir«, meinte Phil.
»Gut, ich kümmere mich darum, dass er gebucht wird«, sagte sie. »Dann bleibt mir nur noch, Ihnen viel Glück zu wünschen.«
»Danke«, sagte Phil.
***
Auf dem Nashville International Airport angekommen, holten wir unser Gepäck und gingen in Richtung Ausgang. Dort erlebten wir eine nette Überraschung. Calhan hatte uns zwei Agents geschickt, mit denen wir schon bei früheren Fällen zusammengearbeitet hatten: Mike Matthews und William Tazel.
»Willkommen zurück im schönen Nashville, Tennessee«, begrüßte uns Agent Tazel.
»Es ist uns eine Freude«, sagte ich und schüttelte ihnen die Hände.
»Auf jeden Fall«, fügte Phil hinzu und tat es mir gleich. »Wenn wir gewusst hätten, dass Sie mit an dem Fall arbeiten, hätten wir den Piloten gebeten, schneller zu fliegen.«
»Ups, da müssen wir Sie leider enttäuschen«, erwiderte Agent Matthews. »Wir sind nur das Empfangskomitee und sollen Sie zum Field Office bringen. Calhan meinte, das wäre eine gute Idee. Mit den Ermittlungen gegen die Paradise Connection haben wir nichts zu tun.«
»Das ist schade«, sagte Phil. »Es ist immer gut, mit jemandem zu arbeiten, den man kennt und dem man vertrauen kann.«
»Ja, wir finden es auch schade, dass es gerade nicht passt«, meinte Agent Tazel. »Leider sind wir noch an einem anderen Fall dran und haben keine Ahnung, wie lange sich das hinziehen wird. Aber immerhin können wir Sie abholen.«
Sie brachten uns zu ihrem Wagen, verstauten das Gepäck, dann stiegen wir ein und fuhren los.
»Das mit der Paradise Connection ist eine schlimme Sache«, bemerkte Agent Tazel. »Ist wie ein Splitter im Fuß, den man irgendwie nicht loswird und durch den sich die Wunde immer mehr entzündet. Ich kenne zwar keine Details, aber wenn man bedenkt, wie lange unsere Leute schon daran arbeiten und wie wenig sie erreicht haben, ist das ein richtiger Schandfleck. Eine gute Entscheidung von Calhan, externe Unterstützung anzufordern. Ein bisschen frischer Wind kann nicht schaden, wenn die Ermittlungen nicht vorangehen.«
Agent Matthews nickte zustimmend. »Ja, ganz besonders nach dem, was mit dem Informanten passiert ist. Die haben seine blutüberströmte Leiche dort abgelegt, wo man sie mit Sicherheit findet, und ihm mit einem Messer post mortem den Schriftzug ›Informant‹ auf die Stirn geritzt.«
»Ziemlich brutale Bande«, sagte Phil ernst. »Soll wohl andere Informanten abschrecken.«
»Ja, und das wird bestimmt funktionieren«, antwortete Agent Tazel. »Zu einem bestimmten Grad jedenfalls. Das macht die Arbeit unserer Kollegen noch schwieriger, als sie schon ist. Hinzu kommt noch die negative Presse. Für die ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Und für den Ruf des FBI ist all das recht negativ. Manche glauben zwar, dass negative Artikel und Berichte schnell verblassen, aber irgendetwas bleibt in den Köpfen der Leute immer zurück. Letztlich bedeutet das für uns alle, dass der Job schwieriger wird, weil es weniger Kooperation gibt.«
»Noch ein paar Gründe mehr, die Paradise Connection aus dem Verkehr zu ziehen«, sagte ich. »Sie wissen ja einiges über diese Gruppe.«
»Von den allgemeinen Meetings und Rundschreiben«, sagte Agent Tazel. »Details können wir Ihnen leider nicht erzählen, die kennen wir nämlich nicht. Aber da weiß Calhan sicher Bescheid, und natürlich die ermittelnden Agents. Keine Ahnung, wie gut Washington darüber informiert ist.«
»Ich bevorzuge grundsätzlich die Informationen, die wir vor Ort bekommen«, sagte ich.
Phil nickte. »Ja, da schwingt mehr Emotion und Realitätsnähe mit. Wobei wir in D.C. eigentlich recht gut unterrichtet sind. Na ja, das FBI ist eben gut organisiert. Exzellente Kommunikationskanäle«
Wir wechselten das Thema und sprachen über die beiden Agents und frühere Fälle, an denen wir gearbeitet hatten, bis wir das Field Office erreicht hatten. Dort brachten sie uns bis vor das Büro von Calhan und verabschiedeten sich von uns.
Calhan begrüßte uns freundlich. Er war offensichtlich erleichtert, dass wir da waren, und ließ uns das auch spüren. Schon nach wenigen Worten merkten wir, wie sehr ihm die Sache mit der Paradise Connection zusetzte.
»Der Höhepunkt war die Ermordung des Informanten Tom Beverett«, sagte er. »Die haben den Kerl übel zugerichtet. Und als abschreckendes Beispiel dort platziert, wo er gefunden wird. Nicht genug damit, dass die Zahl der Drogentoten im letzten Jahr gestiegen ist, jetzt auch noch das. Es besteht akuter Handlungsbedarf. Es ist gut, dass Mr High Sie geschickt hat, um uns zu unterstützen.«
»In D.C. hatten wir nur wenig Zeit, uns mit dem Fall zu beschäftigen«, sagte Phil. »Wir würden entsprechend gern mit den ermittelnden Beamten reden, ein paar Akten sichten, das Übliche.«
Calhan nickte. »Natürlich. Ich habe Ihnen bereits ein Büro vorbereiten und die entsprechenden Unterlagen zusammenstellen lassen. Wie möchten Sie vorgehen? Wollen Sie die Agents schon heute Abend sprechen?«
Ich schaute auf die Uhr und schüttelte den Kopf. »Nein, nicht nötig. Wir verschaffen uns am besten zuerst einen Überblick über die Akten. Dann haben wir genug Hintergrundwissen, um gezieltere Fragen stellen zu können. Ihre Leute wissen sicher, dass wir hier sind?«
»Ja, diejenigen, die mit den Ermittlungen zu tun haben, auf jeden Fall«, antwortete er. »Und noch einige mehr, wie Matthews und Tazel. Es wurde positiv aufgenommen, dass ich Unterstützung angefordert habe, diesbezüglich müssen Sie sich keine Sorgen machen. Meinen Leuten ist daran gelegen, die Paradise Connection zu Fall zu bringen – Kompetenzgerangel und dergleichen ist nicht zu erwarten.«
»Das ist gut«, sagte ich und atmete tief durch. »Dann sollten wir gleich loslegen.«
»Meine Sekretärin hat Ihnen bereits Zimmer in einem nahe gelegenen Hotel gebucht«, informierte uns Calhan. »Und wir können, sobald Sie fertig sind, zur Fahrbereitschaft gehen, damit Sie einen Wagen bekommen. Wenn Sie sonst etwas benötigen, stehe ich Ihnen zur Verfügung.«
Er brachte uns zu unserem provisorischen Büro, das sich auf der gleichen Etage befand wie das seine. Dort befanden sich sieben Kisten mit Unterlagen.
»Puh, nicht gerade wenig«, meinte Phil.
»Immerhin arbeiten wir schon gut drei Jahre an der Sache«, sagte Calhan. »Da kommt einiges zusammen. Ich habe aber auch eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse und Ergebnisse zusammenstellen lassen. Immerhin konnten wir einige Verhaftungen durchführen, die zu Verurteilungen führten. Nur genutzt hat es wenig. Die Aktivitäten der Paradise Connection konnten wir damit nicht eindämmen. Aber gut, hier ist der Bericht.«
Er deutete auf eine Akte, die sich auf dem Tisch befand.
»Dann sollten wir damit beginnen«, sagte ich.
»Und uns etwas zu essen kommen lassen«, meinte Phil. »Mit vollem Magen lässt sich Büroarbeit besser ertragen.«
»Ich sage meiner Sekretärin Bescheid, dass sie sich darum kümmern soll«, sagte Calhan. »Sie kennt sich mit den Restaurants in der Gegend hervorragend aus, auch mit den Lieferdiensten. Entsprechend kann sie Ihnen sicher etwas empfehlen. Ich schicke sie gleich vorbei.«
»Danke«, sagte Phil.
»Können Sie für morgen früh ein Meeting mit den ermittelnden Agents ansetzen?«, fragte ich.
Calhan nickte. »Kein Problem. Um wie viel Uhr? Neun? Zehn?«
»Zehn wäre okay«, sagte ich.
Calhan nickte, verabschiedete sich und schloss die Tür.
»Dann wollen wir uns mal in das Thema einarbeiten«, sagte ich. »Bin gespannt, mit wem genau wir es diesmal zu tun haben.«
Ich nahm am Tisch Platz, Phil zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich. Dann legten wir los.
***
Wir hatten bis nach zehn Uhr gearbeitet. Dank Calhans Sekretärin war für unser leibliches Wohl gesorgt.
Das, was wir aus den Akten entnahmen, machte klar, dass wir es mit einem gut organisierten Gegner zu tun hatten, der es verstand, sich unterhalb des Radars zu bewegen, zumindest was wichtige Aktionen seinerseits betraf.
Auch diejenigen an der Spitze, die die Fäden zogen, waren dem FBI nicht bekannt, und das trotz vieler Versuche, an sie heranzukommen. Calhans Team hatte sogar einen Undercover-Agent in die Paradise Connection eingeschleust, aber er kam über das »Mittlere Management« nicht hinaus.
»Da müssen wir uns wirklich etwas einfallen lassen«, sagte Phil. »Calhan und seine Leute haben schon fast alle Standardaktionen durchgeführt und nur ein paar weniger bedeutende Mitglieder dieser Gangstergruppe hinter Gitter bringen können. Hast du schon eine Idee?«
»Noch nicht wirklich«, antwortete ich. »Arbeite noch dran. Wir sollten morgen beim Meeting mit den ermittelnden Agents reden und hören, was sie denken. Vielleicht hat einer von ihnen ein gutes Konzept, das bisher nicht umgesetzt werden konnte, warum auch immer. Wie dem auch sei, wir werden einen Weg finden, an die Köpfe dieser Bande heranzukommen. Und dann werden wir sie, im übertragenen Sinne, abschlagen.«
Phil verzog das Gesicht. »Dann wollen wir hoffen, dass die Paradise Connection nicht die gleichen Eigenschaften hat wie eine Hydra und zwei Köpfe nachwachsen, wenn wir einen abschlagen.«
Ich grinste. »Die Griechen hatten, was das betrifft, eine blühende Fantasie. Die Realität sieht etwas anders aus. Wobei … na ja, manchmal versucht natürlich jemand anders an die Stelle eines Gangsters oder einer kriminellen Organisation zu treten, den oder die wir beseitigt haben. So ist das eben. Aber das ist kein Grund, derart schwere Gesetzesübertretungen zu tolerieren. Da fällt mir eine Sache ein: Mir ist nicht klar, wie die Paradise Connection davon erfahren hat, dass der Ermordete, Tom Beverett, ein FBI-Informant ist. Das könnte ein Ansatzpunkt sein.«
»Vielleicht hat ihn ein anderer Informant verraten«, meinte Phil. »Genau wie wir uns von irgendwelchen halbseidenen Typen Informationen besorgen, haben die Gangster auch ihre Quellen. Aber du hast recht, Beveretts Tod nachzugehen ist ein guter Ansatzpunkt. Letztlich zeigen wir damit auch, dass es dem FBI nicht egal ist, wenn einer unserer Informanten draufgeht, sondern wir Maßnahmen ergreifen.«
Ich nickte. »Ja, lass uns das morgen genau ausarbeiten. Jetzt könnte ich etwas Schlaf vertragen.«
»Dem schließe ich mich an«, sagte Phil. »Bin gespannt, was für ein Hotel Calhan für uns hat reservieren lassen.«
Wir verließen das Büro und gingen zur Fahrbereitschaft, um unseren Wagen abzuholen.
»Sie kommen spät«, sagte der zuständige Mitarbeiter. »Hatte schon gedacht, dass Sie heute gar nicht mehr vorbeischauen.«
»Wir sind erst spät angekommen, entsprechend haben wir lange gearbeitet«, meinte Phil. »Was haben Sie uns denn anzubieten? Einen schicken Ferrari oder einen Porsche? Wobei mein Kollege eher auf englische Luxuskarossen steht.«
»Ja, Inspektor Cottons Ruf ist mir bekannt«, sagte der Mann lächelnd und zwinkerte mir zu. »Leider kann ich Ihnen keinen Jaguar anbieten. Und auch die von Ihnen genannten Firmen führen wir in unserem bescheidenen Fahrzeugpark nicht. Da Agent Calhan meinte, ich sollte Ihnen einen besonderen Wagen zur Verfügung stellen, habe ich einen Chevrolet Taheo LS für Sie ausgewählt.«
Phil schaute ihn ungläubig an. »Ist das ein Scherz? Das ist eines der Standardfahrzeuge des FBI, nichts Besonderes.«
Der Mann lächelte. »Doch, der hier schon. Er ist rot lackiert worden. War mal für einen Einsatz nötig und wir haben es bisher nicht geändert.«
»Hört sich interessant an«, sagte ich.