Jerry Cotton 3092 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 3092 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

In den USA tauchten immer mehr archäologische Fundstücke aus dem vorderen Orient auf. Natürlich stammten diese aus Raubgrabungen und ihr Handel war illegal, was die betuchten Sammler aber nicht störte. Dann geriet die Szene plötzlich durch zwei brutale Morde in Aufruhr, die von langer Hand im Libanon geplant worden waren. Phil und ich wurden von Mr High beauftragt, das weit verzweigte Netz der Hehler und Mörder zu zerreißen ...

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Cover

Impressum

Insider sterben schnell

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Film: »Der Bulle von Paris«/ddp-images

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-3607-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Insider sterben schnell

Mit einem billigen Gasfeuerzeug setzte der Mann mit dem Turban die Zündschnur in Brand. In diesem Augenblick traf ihn ein Schuss in die Stirn. Er sank leblos zu Boden. Tiefrotes Blut sickerte in seinen dunklen Bart.

Die Zündschnur brannte weiter. Mit rasender Geschwindigkeit fraß sich die Flamme auf das Gräberfeld zu. Todesmutig rannte der Schütze zu seinem Opfer. Er wollte das Feuer löschen, bevor es den Sprengsatz erreichte. Doch er kam zu spät. Zusammen mit zahlreichen Trümmern schleuderte ihn die Druckwelle in weitem Bogen durch die Luft, bevor sein Körper am Stamm einer Palme restlos zerschmettert wurde. Der Tod war nach Palmyra zurückgekehrt.

Auch an diesem Vormittag durchstreifte wieder ein Suchtrupp das Tal der Gräber in Palmyra. Die Männer waren schon zwei Tage zuvor über die Grenze gekommen.

Sie wollten so lange bleiben, bis sie genügend Beutestücke unter den Planen von zwei geländegängigen Lkw verstaut hatten. Dann sollte es wieder zurück in den Libanon gehen.

Der Grabungstrupp fühlte sich jetzt sicherer als noch vor einigen Wochen. Die Milizkämpfer des Islamischen Staates schienen nach der letzten Explosion endgültig vertrieben.

Es gab niemanden mehr, der versuchte, die antiken Stätten in die Luft zu sprengen. Wohl mussten sich die Männer noch äußerst vorsichtig mit ihren Stöcken auf dem Gelände vorantasten. Denn unter dem Geröll waren immer noch zahlreiche Landminen verborgen, die die fundamentalistischen Milizionäre überall in ihrer Zerstörungswut hinterlassen hatten.

Doch wer mit äußerster Vorsicht vorging, war jetzt wenigstens einigermaßen sicher. Man konnte zwar nie wissen, ob der IS nicht doch noch einmal zurückkehren würde, doch gegenwärtig war das Kriegsglück ganz offensichtlich nicht auf seiner Seite.

Selbstverständlich wussten die Ausgräber, dass die Ausfuhr antiker Kunstwerke offiziell verboten war. Doch die syrischen Behörden waren im Umgang mit diesen Vorschriften sehr kreativ. Ein wenig Bakschisch öffnete da alle notwendigen Türen.

Dieses kleine Hindernis machte Kemal keine ernsthaften Sorgen. In diesem Geschäft steckte viel Geld. Da blieb immer genug als Schmiermittel für kleine lokale Beamte übrig.

Der junge Libanese freute sich schon auf die nächsten Tage. Jedes Mal bereitete ihm seine Familie in Tripoli einen triumphalen Empfang, wenn er mit reicher Beute heimkehrte. Sie würde alles umgehend auf eingespielten Wegen an seinen Cousin Karim in die Vereinigten Staaten weiterleiten.

In der Ferne ertönte ein dumpfes Brummen. Kemal sah auf. Am Horizont näherten sich aus südlicher Richtung aus der syrischen Wüste in hohem Tempo mehrere Humvees. Die militärisch anmutenden Fahrzeuge hatten allerdings keine Hoheitszeichen.

Sie bremsten scharf am Rande des Ruinenfeldes. Türen öffneten sich und jedem Fahrzeug entstiegen mehrere schwer bewaffnete Männer. Sie richteten ihre automatischen Sturmgewehre auf die Männer des Suchtrupps.

Es folgten zwei kurze Feuerstöße und zwei der Ausgräber fielen blutüberströmt zu Boden. Kemal, der etwas am Rand arbeitete, hatte Glück. Auf ihn hatte sich keine Waffe gerichtet.

Totenstille trat ein. Zwei weitere Männer entstiegen einem der Humvees. Anders als die Bewaffneten trugen sie kein militärisches Outfit, sondern westliche Kleidung und Sonnenbrille. Dennoch stammten sie ganz offenkundig aus der hiesigen Gegend: Ihre Haut sowie ihre Gesichtszüge verrieten es.

Einer der beiden Männer, der etwas kleiner und hagerer war als der andere, trat vor. Mit gekrümmtem Zeigefinger winkte er die Ausgräber heran. Diese blickten einander unschlüssig an.

Als sie sich nicht sofort bewegten, hoben die Bewaffneten ihre Gewehre und entsicherten sie mit bedrohlichem Klicken.

Eilig kam der Suchtrupp näher. Mit gesenkten Köpfen standen sie nun vor dem Hageren, auch Kemal.

Der drahtige Unterführer hatte eine schneidende, die sengende Luft weit durchdringende Stimme. »Ihr könnt gleich weitergraben, Männer. Macht alles so wie immer.«

Nach einer unbehaglichen Pause und einem stechenden Blick über die Gruppe sprach er weiter. »Nur eines ist ab jetzt anders: Alles, was ihr findet, gebt ihr den Männern in den Humvees mit. Am Abend bekommt jeder von euch fünfhundert Pfund.«

Kemal riss ungläubig die Augen auf. Das waren nicht mal vier Dollar. Sein Cousin überwies an seine Familie das Tausendfache dieser Summe für ein einziges Sammlerstück.

Der junge Libanese konnte sich nicht beherrschen, hob die Hand und antwortete. »Aber wir liefern alles an unsere Familien. Mein Cousin Karim erzielt in den USA viel bessere Preise.«

Der Hagere gab einem neben ihm stehenden Sturmgewehrschützen mit den Augen einen wortlosen Wink. Nach einer schnellen Salve war Kemals Leben ausgelöscht.

»Jetzt bist du bald wieder mit deinem Cousin Karim zusammen und kannst weiter mit ihm Geschäfte machen«, murmelte der Unterführer leise vor sich hin.

Dann richtete er seinen Blick auf die verbliebenen Ausgräber und erhob erneut seine durchdringende Stimme. »Noch weitere Fragen?«

***

Grabreliefs aus der antiken Oasenstadt Palmyra in Syrien erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Einige fanden ihren Weg in den Fernen Osten, andere nach Europa und von dort aus oft auch über den Atlantik in die Vereinigten Staaten. All diese Ausfuhren hatten eines gemeinsam: Sie waren illegal.

Das galt auch für die Reliefs und andere Altertümer, die gerade in einem Lagerhaus in Savannah im südöstlichen Georgia eingetroffen waren. Das alte Lager an der Bay Street war restauriert, aber offiziell ungenutzt. Es stammte ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert und wurde eigentlich nur noch bei der einen oder anderen Stadtführung am Wochenende für Touristen geöffnet.

Doch bis dahin wollten Djamal und Karim längst in Texas sein und sich dort um den Absatz der Ware kümmern. Das Lagerhaus wäre dann wieder bis auf das letzte Staubkorn leergefegt.

Kein Besucher würde eine Ahnung davon haben, welche Werte hier noch wenige Tage zuvor untergebracht worden waren.

Doch jetzt nahmen sich die beiden Libanesen erst einmal alle Zeit der Welt. Auf einem groben Holztisch hatten sie Listen ausgebreitet, auf denen das gesamte Inventar katalogisiert war.

Die beiden Männer waren Mitte dreißig und hatten schon einige Jahre Erfahrung in diesem Job. Zunächst einmal würden sie die Listen auf dem Tisch wie gewohnt ordnen. Danach wollten sie die bruchsicher verpackten Kunstgegenstände aus ihren Kisten holen und jedes einzelne Sammlerstück markieren sowie in den Listen abstreichen.

»Das werden von Lieferung zu Lieferung immer mehr Grabreliefs«, stellte Karim fest.

»Das ist wie in der freien Wirtschaft«, antwortete Djamal. »Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Die Sammler reißen sich geradezu um diese Reliefs.«

»Aber eigentlich finde ich die kleine Löwenskulptur da hinten viel origineller«, meinte Karim.

»Ist doch egal, was dir gefällt«, lächelte Djamal milde. »Es zählt nur, was der Kunde will. Wer zahlt, bestimmt die Musik. Denk doch nur einmal an das ganze Geld, das du demnächst wieder an deine Familie in Tripoli schicken kannst.«

»Stimmt schon«, nickte Karim, »meine Eltern und Geschwister leben dort wie die Könige. Dank unserer Arbeit hier.«

»Deine Familie kann wirklich stolz auf dich sein«, bestätigte sein Freund.

»Aber wie lange noch?«, überlegte Karim laut.

»Wie meinst du das?«, wollte Djamal wissen.

»Na, denk doch mal nach«, erläuterte der Angesprochene. »Die Nachfrage ist so groß, dass wir sie kaum befriedigen können. Und den Sammlern sitzt das Geld locker. Da winkt das ganz große Geschäft. Nicht nur uns.«

Djamal senkte den Kopf. »Da ist was dran. Überall im Nahen Osten lagern noch Unmengen unentdeckter antiker Schätze.«

»Hier in den Staaten sind wir längst nicht die Einzigen, die das Zeug verkaufen«, erinnerte Karim seinen Freund.

»Das ist wohl wahr«, räumte Djamal ein. »Wir Libanesen haben längst kein Monopol mehr. Aber wir sind immer noch stark. So leicht kann man uns auch nicht verdrängen …«

Djamal hielt inne und starrte ungläubig auf den Tisch, auf dem sich in dem frischen grünen Petersiliensalat ein tiefroter Fleck ausbreitete. Zuvor war in dem Lagerhaus ein leise ploppendes Geräusch zu vernehmen gewesen. Dann sank Karim vom Stuhl.

Den nächsten Plopp hörte Djamal schon nicht mehr. Er spürte auch nicht den Einschlag der Kugel in seinen Kopf.

***

Die beiden Leichen wurden erst am folgenden Wochenende gefunden. Der Fremdenführer, der gerade eine Gruppe Touristen in das Lagerhaus einlassen wollte, reagierte instinktiv richtig.

Er schloss die Eingangstür sofort wieder, als er die toten Körper mit den Einschusslöchern in den Köpfen sah. Das Savannah Police Department wurde umgehend verständigt.

Die städtischen Ermittlungsbeamten schalteten schnell, nachdem sie einen ersten Blick auf den Tatort geworfen hatten. Die zwei Toten mit den dunklen Bärten und der olivfarbenen Haut schienen orientalischer Herkunft zu sein.

Ansonsten gab es keine Spuren in dem Lagerhaus. Der Boden wirkte wie leergefegt. Einen Führerschein oder andere Papiere hatten die Toten auch nicht bei sich. Eine Identifizierung war so kaum möglich.

Dieser Tatort war eindeutig professionell gereinigt worden. Alle Anzeichen deuteten auf einen Tathintergrund im Umfeld der organisierten Kriminalität hin.

Folgerichtig zog das Police Department das örtliche Field Office des FBI hinzu. Noch am gleichen Vormittag traf SAC Shema Fountain gemeinsam mit einem Kollegen in der Bay Street ein.

Special Agent Dwayne Striker kratzte sich am Kopf. »Klinisch sauber«, stellte er missmutig fest. »Wo soll man da anfangen?«

»Erst genau hinschauen, dann lamentieren«, gab seine Vorgesetzte lakonisch zur Antwort.

Striker ließ seinen Blick durch die leere Halle schweifen. »Hier wollte jemand jede Spur beseitigen. Scheinbar war er erfolgreich.«

»Schauen wir uns die Leichen näher an«, schlug SAC Fountain vor. Mit energischen Schritten ging die zierliche Frau auf den Holztisch zu.

Sie wurde langsamer und umkreiste die Opfer am Tisch zögernd. »Hm, Jeans und T-Shirt, offensichtlich westliche Kleidung, vermutlich hier gekauft. Das sagt uns nichts über ihre Herkunft. Wenn ich mir die Gesichter und die Hautfarbe ansehe, würde ich auf Nordafrikaner tippen. Könnten alle mögliche Staaten sein.«

Dwayne Striker trat jetzt ebenfalls näher. »Worin liegen die denn da mit ihren Köpfen?« Er beugte sich etwas zum Tisch herunter, schnupperte und sah genauer hin.

»Tabouleh«, meinte er dann.

»Kenn ich nicht«, erwiderte Shema Fountain.

»Wundert mich nicht«, kommentierte Striker ihre Bemerkung.

»Also, klären Sie mich bitte auf. Was ist das, dieses Tabouleh?«

»Petersiliensalat«, erläuterte Dwayne Striker ohne weitere Umschweife, »eine beliebte libanesische Vorspeise mit Tomaten, Zwiebeln, Minze und Zitronensaft.«

»Woher wissen Sie das?«, erkundigte sich seine Vorgesetzte erstaunt.

»Am Orleans Square gibt es ein kleines libanesisches Restaurant. Da gehe ich manchmal in der Mittagspause hin. Auch die Falafel in Sesamsoße sind fantastisch.«

»Da haben wir ja einen richtigen Feinschmecker«, merkte Shema Fountain augenzwinkernd an.

»Ich glaube, es wird Zeit, dass wir diesem Lokal einmal gemeinsam einen Besuch abstatten.«

***

The Cedar, so der Name des libanesischen Restaurants, war einfach eingerichtet und gut besucht. Es war Mittagszeit, die Sonne schien hell und warm. Die meisten Gäste hatten sich in den luftigen Innenhof gesetzt.

Shema Fountain und Dwayne Striker bevorzugten den Gastraum im Haus. Sie setzten sich dort an einen dunklen Holztisch. Zunächst wurden die beiden Ermittler nicht beachtet. Bedienungen schwirrten mit diversen Tellern geschäftig um sie herum.

Langsam stand SAC Fountain auf und lehnte sich lässig an die Theke. Eine Bedienungskraft trocknete gerade einige Gläser ab und hob fragend die Augenbrauen.

Betont beiläufig zog Shema Fountain ihr Smartphone heraus, klickte das Foto eines der Opfer auf das Display und hielt es der Bedienung hin. »Schon mal gesehen?«

Die junge Frau hielt sich eine Hand vor den Mund. Sie war offenkundig erschrocken. Wer wäre das nicht, wenn man ihm unvermittelt ein Porträt mit einem Einschussloch im Kopf zeigt?

Doch da war noch mehr als allgemeiner Schrecken. In einem Aufflackern des Blickes glaubte Shema Fountain auch so etwas wie ein Erkennen wahrzunehmen. Deshalb hakte sie nach. »Ist Ihnen der Mann schon einmal begegnet?«

Übertrieben akkurat faltete die Bedienung das Geschirrtuch auf der Theke. »Warten Sie bitte einen Augenblick, ich hole die Chefin. Es dauert nicht lange.«

Die Frau verschwand in der Küche. Kurz danach erschien eine ältere Dame mit olivfarbener Haut und dunklen Haaren, die von zahlreichen grauen Strähnen durchzogen waren.

Sie hatte die Lippen fest zusammengepresst. »Sie haben meiner Mitarbeiterin gerade ein Bild gezeigt. Kann ich es bitte auch sehen?«

Wortlos hielt Shema Fountain ihr das Smartphone hin. Obwohl die Restaurantbesitzerin durch ihre Mitarbeiterin darüber informiert war, was sie erwartete, stieß sie einen kurzen, spitzen Schrei aus.

»Sie kennen diese Person also«, stellte SAC Fountain fest.

Die Frau nickte mehrmals heftig und holte dann tief Luft. »Ja, das ist Karim.«

»Wer ist Karim?«, wollte die Ermittlerin nun wissen.

»Karim ist der Freund meines Sohnes.«

Shema Fountain schwante nichts Gutes. »Ich glaube, ich muss mit Ihrem Sohn sprechen.«

»Das würde ich auch gerne«, lautete die wenig beruhigende Antwort.

»Wie darf ich das verstehen?«, fasste SAC Fountain nach.

»Ich habe meinen Sohn seit fünf Tagen nicht mehr gesehen. Und ich weiß auch nicht, wo er ist.«

»Warum haben Sie ihn dann nicht als vermisst gemeldet?«, erkundigte sich die Ermittlerin.

»Wir sind noch nicht so viele Jahre in diesem Land. Ich bin erst nach dem Tod meines Mannes in die USA gekommen«, erklärte die Restaurantbesitzerin. »Da hat man nicht so gerne mit der Polizei zu tun. Wir wollen ja nicht unangenehm auffallen. Aber meine Sorge ist immer größer geworden. Wenn Sie jetzt nicht gekommen wären, hätten wir morgen eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben.«

Shema Fountain winkte Dwayne Striker zur Theke heran, der bis dahin noch am Tisch sitzen geblieben war.

***

»Wie heißt Ihr Sohn?«, erkundigte sich Special Agent Striker leise bei der Besitzerin.

»Djamal«, lautete die mit tonloser Stimme geflüsterte Antwort, »Djamal Sabed.«

»War er viel mit seinem Freund Karim zusammen?«, fragte Dwayne Striker behutsam nach.

Die Restaurantbesitzerin nickte. »Die beiden waren im Grunde unzertrennlich.«

»Ich fürchte, wir haben keine guten Nachrichten für Sie«, schaltete sich Shema Fountain wieder ein. »Neben Karim haben wir einen zweiten Toten gefunden, etwa im gleichen Alter.«

Die Frau presste ihre Lippen noch fester zusammen, sofern dies möglich war.

SAC Fountain gab ihrem Mitarbeiter einen unauffälligen Wink, worauf dieser das Foto der zweiten Leiche aus dem Lagerhaus aus seiner Tasche zog und langsam auf die Theke legte. »Ist er das?«

Die Augen der Restaurantbesitzerin weiteten sich vor Schreck immer mehr. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Einschussloch im Kopf des jungen Mannes auf dem Bild wenden. Dann sank sie mit einem langgezogenen Klageton hinter der Theke auf den Boden.