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Vor sieben Jahren trieb die "Diamond Gang" ihr Unwesen an der Ostküste. Sie erbeutete nicht nur Schmuck im Wert von rund zwei Millionen Dollar, sondern tötete bei ihren eiskalt durchgeführten Raubzügen auch zwei Wachmänner und einen Verkäufer. Als eine Kette aus dem Diebesgut auftauchte, übernahmen Phil und ich den Cold Case. Der Hehler verriet uns seinen Lieferanten - der Fall schien einfach. Den Verdächtigen bekamen wir allerdings nur noch als Leiche zu Gesicht ...
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2017
Cover
Impressum
Wettlauf gegen den Tod
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Film: »Cold Revenge – Ohne Kontrolle«/ddp-images
eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-4293-2
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Wettlauf gegen den Tod
Es war spät in der Nacht, als der Mann nach Hause kam. Müde legte er das Sakko ab und freute sich auf einen Drink.
Als er ins Wohnzimmer trat und das Licht einschaltete, bemerkte er, dass die Terrassentür offenstand.
Aufgebrochen.
»Verdammt!«, zischte er und schaute sich sofort in der Wohnung um.
Kaum hatte er das Schlafzimmer erreicht, bestätigte sich seine schlimmste Vorahnung: Der Tresor war leergeräumt.
»Wer auch immer du bist, du hast gerade dein Todesurteil unterschrieben!«, fluchte er.
»Seit einer Woche haben wir keinen richtigen Job mehr«, maulte Phil, als wir die FBI-Zentrale in Washington D.C. verließen, um essen zu gehen. »Sechs Tage. Mann, das kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Ich habe fast das Gefühl, als wäre ich arbeitslos.«
Ich nickte. »Ja, ist irgendwie ein merkwürdiges Gefühl. Wobei es eigentlich ein gutes Zeichen ist, dass wir keinen Job haben. Es bedeutet, dass es an der Ostküste keine Verbrechen gibt, für die das FBI zuständig ist.«
»Oder es bedeutet, dass die Kollegen gut ohne uns auskommen, zumindest für den Moment.«
»Hey, schau mal da, ein neues Burger-Restaurant. Sollen wir?«
»Dann legen wir heute doch keinen Veggietag ein?«
Phil verzog das Gesicht. »Nichts gegen Gemüse und so, aber ich stehe eben auf tierisches Eiweiß. Ganz ohne ist für mich wie Entzug.«
»Na, dann werden wir mal deinen animalischen Instinkten folgen.«
Wir betraten das Restaurant und wurden sofort von einer freundlichen Kellnerin empfangen, die uns zu einem der wenigen freien Tische führte. Wir entschieden uns für ihre Empfehlung, das Essen kam nach zehn Minuten.
Phil schaute sich um. »Der Laden brummt. Vielleicht haben sie hier einen Job für uns, ich meine, falls …«
Sein Handy klingelte. »Ja … aha … geht klar, bis gleich.«
Er steckte das Handy wieder weg. »Sieht so aus, als ob wir keine Karriere in der Gastronomie machen werden. Mister High möchte uns sprechen. Das war Dorothy. Sie meinte, es habe nicht fürchterlich dringend geklungen, wir können in Ruhe zu Ende essen.«
»Na, siehst du, der Chef hat uns nicht vergessen«, sagte ich und probierte den gegrillten Burger, der ausgezeichnet war.
Kaum mehr als eine halbe Stunde später saßen wir Mister High in seinem Büro gegenüber. Eine Blumenvase stand auf einem der Schränke.
Mr High war meinem Blick gefolgt. »Das war Dorothys Idee.«
»Passt zu ihr«, sagte ich und schaute ihn erwartungsvoll an.
»Was halten Sie davon, einen Cold Case zu übernehmen?«, fragte er und fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten. »Wobei, ganz so kalt ist er nicht. Die Raub- und Mordserie liegt nur ein paar Jahre zurück.«
Ich hob die Augenbrauen.
»Aber von Anfang an: Vor etwa sieben Jahren begann an der Ostküste eine Serie von Überfällen auf Juweliergeschäfte, die der sogenannten Diamond Gang zugeschrieben wurden. Über zwei Jahre lang gingen sie ihrer räuberischen Tätigkeit nach und schreckten dabei auch nicht vor Mord zurück. Insgesamt töteten sie zwei Wachmänner und einen Verkäufer. Der Wert der gestohlenen Schmuckstücke beläuft sich auf rund zwei Millionen Dollar.«
»Eine schöne Stange Geld«, bemerkte Phil.
»Wenn man die Provision der Hehler abzieht und es durch die Anzahl der Gang-Mitglieder teilt, bleibt für jeden nicht allzu viel übrig«, sagte ich. »Aber immerhin noch ein sechsstelliger Betrag. Wenn sie seitdem nicht mehr aktiv gewesen sind, könnte ihnen das gereicht haben. Oder haben sie wieder zugeschlagen?«
Mr High schüttelte den Kopf. »Nein. Allerdings ist vor kurzem eine wertvolle Kette wieder aufgetaucht, die damals von der Diamond Gang gestohlen wurde. Eine frische Spur also. Sie können daran anknüpfen.«
»Verstehe«, sagte ich.
»Der Fall wurde damals von mehreren Field Offices bearbeitet, da die Täter in mehreren Bundesstaaten zugeschlagen haben. Ohne Erfolg. Es gab einige Verdächtige, aber die stellten sich schließlich als unschuldig heraus. Die Überprüfung von Fingerabdrücken und dergleichen blieb ergebnislos. Die Akten befinden sich in den verschiedenen Field Offices. Da der Fall nicht lange zurückliegt, wird ein Großteil sicher computertechnisch erfasst sein, sodass Sie von hier auf eine große Menge Daten zurückgreifen können.«
»Das ist hilfreich«, sagte ich.
Phil nickte. »Ja, besser als bei diesen Uraltfällen, bei denen noch nicht alles eingescannt wurde. Wo ist die Kette aufgetaucht?«
»In der Nähe von Lexington, Kentucky«, antwortete Mr High. »Die örtliche Polizei hat einen Hehler hochgenommen. Bei der Erfassung der Kette haben unsere Computer entsprechende Meldung gemacht. Die Kollegen in Kentucky sind zurzeit unterbesetzt, und da die Angelegenheit ohnehin mehrere Bundesstaaten betrifft und ich weiß, dass Sie sich ohne Aufgabe langweilen, ist das jetzt Ihr Fall.«
»Hört sich gut an«, sagte ich. »Bevor wir losfliegen, sollten wir uns mit den Unterlagen vertraut machen, damit wir eine Ahnung davon bekommen, wohin uns der Job führen kann.«
»Kein Problem«, sagte Mr High. »Das liegt in Ihrem Ermessen. Bei einem Cold Case kommt es sicher nicht auf ein paar Stunden an. Was nicht bedeuten soll, dass Sie alle Zeit der Welt haben. Sie verstehen, was ich meine?«
»Natürlich, Sir.«
Er nickte. »Gut, dann halten Sie mich auf dem Laufenden! Es kann sein, dass ich in den nächsten Tagen nicht immer erreichbar bin. Es stehen ein paar Konferenzen an. Das sollte aber kein Problem darstellen.«
Wir verabschiedeten uns und verließen das Büro.
Dorothy schaute uns erwartungsvoll an. »Und? Ein neuer Fall?«
»Ja, ein neuer Fall«, antwortete Phil zufrieden. »Das haben wir doch nicht Ihnen zu verdanken, oder?«
Sie lächelte und tat unschuldig. »Nein, eigentlich nicht. Es könnte sein, dass ich Mister High gegenüber mal nebenbei erwähnt habe, dass Sie unterfordert wirken, aber das war ihm eigentlich selbst schon klar. Ich hoffe, es ist nichts, was Ihnen die Laune verhagelt.«
Phil schüttelte den Kopf. »Nein, alles klar, hört sich interessant an. Routinefall. Wir fliegen los und nehmen die bösen Buben fest.«
***
Da wir gestärkt waren, kamen wir in den nächsten Stunden mit ein paar Tassen Kaffee aus, um uns durch die Akten zu arbeiten. Es handelte sich in der Tat um eine Menge Material.
Gegen halb vier schaute Phil auf die Uhr. »Vielleicht wäre es besser, erst morgen zu fliegen.«
Ich nickte. »Ja, denke ich auch. Selbst wenn wir heute noch eine Maschine kriegen würden, kämen wir erst spätabends an. Und da wir hier sicher noch ein paar Stunden zu tun haben … Wir sollten schon mal einen Flug buchen lassen.«
»Nach Louisville, nicht wahr?«
»Ja«, antwortete ich. »Da befindet sich dieser Hehler, Nolan Sunshine, gerade in Haft. Er kann uns sagen, woher er das edle Geschmeide hat.«
»Ich kümmere mich kurz um den Flug, dann können wir weitermachen.«
Phil telefonierte mit Dorothy.
Anschließend arbeiteten wir bis kurz vor neun Uhr abends. Zu dem Zeitpunkt hatten wir zwar noch nicht alle Unterlagen des Falles gesichtet, aber uns einen guten Überblick verschafft. Und wir hatten einen vielversprechenden Ansatzpunkt.
Die Diamond Gang. Gestohlene Juwelen. Drei Tote. Und ein Hehler, der uns vielleicht weiterhelfen konnte.
Ich war gespannt darauf zu erfahren, was uns in Kentucky erwartete.
***
Am nächsten Morgen weckte mich der Gesang eines übereifrigen Vogels. Nach einer Dusche und einem kurzen Frühstück brach ich auf und holte Phil ab, um zum Ronald Reagan National Airport zu fahren. Wir waren früh dran, viel zu früh.
Phil schaute auf die Uhr. »Bis zum Abflug sind es noch fast zwei Stunden.«
Wir gaben unser Gepäck auf und schlenderten zu einem Starbucks. Es herrschte Hochbetrieb. Man bekam den Eindruck, als wollte der halbe Flughafen Kaffee trinken.
Als wir uns in die Schlange einreihten, fiel mir ein junger Mann auf, der einen nervösen Eindruck machte und sich umschaute. Ich beobachtete ihn unauffällig. Er sah nicht durstig aus. Als er schließlich einen älteren Mann anrempelte, wusste ich, wo der Hase langlief.
»Bin gleich wieder da«, sagte ich zu Phil, verließ die Schlange und ging auf den jungen Mann zu, der versuchte, das Café so schnell wie möglich zu verlassen.
»Einen Moment, bitte!«, sagte ich und stellte mich ihm in den Weg.
Er schaute mich nicht einmal an, versuchte, an mir vorbeizukommen.
»Sorry, ich habe es eilig«, quetschte er zwischen den Zähnen vor.
»Das kann ich mir vorstellen.« Ich hielt ihn fest.
»Hey, was soll das, lassen Sie mich los!«, zischte er.
»Erst will ich sehen, was Sie in der Tasche haben«, forderte ich ihn auf.
Jetzt riskierte er einen Blick und fing plötzlich an zu schreien. »Hilfe, der Typ belästigt mich!«
Mit einem Mal richteten sich Dutzende von Augenpaaren auf uns.
»FBI«, rief ich laut. »Kein Grund zur Beunruhigung! Nur eine Routinekontrolle.«
Ich zog ihn zur Seite und hörte plötzlich den Mann, den er angerempelt hatte. »Hey, meine Brieftasche ist weg!«
Der Rest war Routine. Ich übergab den Dieb der Flughafenpolizei, und der Mann erhielt seine Brieftasche zurück.
»Du kannst es einfach nicht lassen«, sagte Phil grinsend, als er mir einen Kaffee reichte.
Ich lächelte. »Nein, natürlich nicht. Es liegt eben in unserer Natur, für Recht und Ordnung einzutreten.«
»Darauf stoßen wir an«, sagte Phil und hob seinen Pappbecher.
***
Am Flughafen angekommen, wurden wir von zwei FBI-Agents in Empfang genommen. Agent Glen Somerhalder erinnerte mich an den Sänger von U2, war jedoch von der Statur größer. Und Agent Joanne Frazier erweckte den Eindruck, ziemlich schlagkräftig zu sein.
»Wir hatten damals Ermittlungen gegen die Diamond Gang angestellt, daher meinte Special Agent in Charge Nicklas, Sie wollten vielleicht mit uns reden«, meinte Agent Somerhalder. »Im Moment arbeiten wir an einem anderen Fall, aber wenn Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung, sofern es unsere Zeit zulässt.«
»Danke für das Angebot«, sagte ich. »Zuerst würden wir uns gern mit dem Hehler unterhalten, bei dem die Kette gefunden wurde, die von der Diamond Gang gestohlen wurde. Können Sie veranlassen, dass er im Field Office ist, wenn wir eintreffen?«
»Dafür hat der SAC bereits gesorgt. Er würde Sie gerne sprechen, bevor Sie mit der Befragung beginnen. Danach steht Ihnen der Hehler so lange wie nötig zur Verfügung. Bis zum Prozess ist noch Zeit, er gibt sich entsprechend kooperativ, da er sich dadurch Vorteile erhofft.«
»Aber Sie haben mit dem Mann bisher keinen Deal ausgehandelt, oder?«, wollte Phil wissen.
»Soweit ich weiß, nicht«, antwortete der Agent.
Phil schaute zufrieden drein. »Gut, das gibt uns volle Handlungsfreiheit.«
Wir stiegen in den Dienstwagen ein. Für mich war es ungewohnt, nicht am Steuer zu sitzen. Agent Frazier nahm hinter dem Lenkrad Platz. Ich hatte eher mit ihrem Kollegen gerechnet.
Dem war mein Blick nicht entgangen. »In unserem Team fährt eigentlich nur sie, ist besser so.«
Frazier lächelte. »Oh ja, das denke ich auch. Wir haben immer noch nicht abschließend geklärt, wie du zu deinem Führerschein gekommen bist. Hatte nicht dein Onkel, der Fahrprüfer ist, etwas damit zu tun?«
»Hey, so schlimm fahre ich auch nicht«, protestierte Somerhalder. »Der letzte Unfall war nicht meine Schuld, das wurde von den Kollegen der Highway Police eindeutig bestätigt.«
»Mag sein, aber manche Leute ziehen Unfälle an und gehören nicht hinters Steuer.«
Die beiden setzten ihren verbalen Schlagabtausch die ganze Fahrt über fort. Das erinnerte mich irgendwie an Phil und mich.
Als wir wenig später das Field Office erreicht hatten, brachten die beiden uns zum Büro des Leiters und verabschiedeten sich fürs Erste.
»Ah, da sind Sie ja«, begrüßte uns Jack Nicklas. »Schön, dass Sie wieder in der Gegend sind.«
»Die Freude ist ganz auf unserer Seite«, sagte Phil. »Wir hatten seit ein paar Tagen nichts mehr zu tun. Da kam uns dieser Fall gerade recht.«
Nicklas nickte. »Gut. Sie haben sich sicher schon mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen vertraut gemacht.«
»Ja«, antwortete ich. »Ihr Field Office hier in Louisville war damals nur eines von vielen, in deren Zuständigkeitsbereich die Diamond Gang zugeschlagen hat.«
»Richtig, hier ging es los, dann zog es die Bande Richtung Süden beziehungsweise Osten und wieder zurück. Ein erkennbares Schema gab es allerdings nicht, sie sind später wieder in unserem Gebiet aktiv gewesen. Es ist alles vorbereitet. Der Hehler sitzt seit einer knappen Stunde in einem unserer wenig komfortablen Verhörzimmer und schmort auf kleiner Flamme.«
»Dann wollen wir mal sehen, ob er gar ist«, sagte ich.
Nicklas führte uns persönlich zu den Verhörräumen. Auf einem Monitor sahen wir Nolan Sunshine, den Mann, durch dessen Verhaftung der Cold Case etwas wärmer geworden war. Er sah müde aus und ziemlich gelangweilt.
»Dann wollen wir mal«, sagte Phil und öffnete die Tür zum Verhörzimmer.
Ich folgte ihm. Nicklas blieb draußen.
Sunshine zuckte kurz zusammen, bevor er in Zeitlupe aufschaute. Er taxierte uns mit rot geäderten Augen, um herauszufinden, was er von uns zu erwarten hatte.
Er war kein Sitzriese und mit seinen dreiundfünfzig Jahren nicht mehr der Jüngste, was der fliehende Haaransatz veranschaulichte. Das Auffälligste an ihm waren jedoch nicht die buschigen Augenbrauen oder die Narben auf seiner linken Gesichtshälfte, sondern das blaue Auge, das er hatte.
»Guten Tag, Mister Sunshine«, begrüßte ich ihn. »Das ist FBI-Inspektor Decker. Ich bin FBI-Inspektor Cotton.«
»Guten Tag«, erwiderte er. »Schön, dass endlich mal jemand kommt. Ganz schön nervig, hier allein rumzusitzen.«
»Sie wissen, warum wir hier sind?«, ignorierte ich den Kommentar.
»Es geht sicher um die Razzia in meinem Geschäft, nicht wahr? Mein Anwalt sagte mir, ich wäre wertvoll für Sie.«
»Gut möglich. Bei der richterlich genehmigten Durchsuchung Ihres Geschäfts wurde eine Menge Ware sichergestellt, die aus Diebstählen stammt. Damit stehen Sie selbst als potenzieller Dieb oder Hehler in Verdacht. Aber davon abgesehen: Wie sind Sie zu dem Veilchen gekommen?«
Er schaute auf. »Ich habe in der U-Haft jemanden getroffen, dem mein Gesicht nicht gefallen hat. Ich war noch nie im Knast. Ist das da üblich?«
»Kann vorkommen«, meinte Phil. »Brauchen Sie Eis?«
Sunshine schüttelte den Kopf. »Nein, ist schon okay, sieht schlimmer aus, als es sich anfühlt.«
»Kommen wir auf Ihr Geschäft zurück«, sagte ich. »Wir interessieren uns insbesondere für eine Kette, die dort gefunden wurde. Woher haben Sie das Teil?«
Phil zeigte ihm auf seinem Smartphone ein Foto der Kette.
Sunshine musterte es eingehend. »Hm, ja, die Kette … Ich habe sie … ah, Moment mal, was ist denn die Info wert? Nach dem, was ich gestern Abend erlebt habe, will ich auf keinen Fall in den Knast. Haben wir einen Deal?«
»Wie bitte?«, erwiderte ich. »Sie glauben nicht ernsthaft, dass wir Ihnen dafür das Gefängnis ersparen werden. Es erwarten Sie, so wie ich das einschätze, ein bis drei Jahre. Allein für diese Information erhalten Sie keine Freikarte. Da müssen Sie uns schon mehr liefern. Aber es würde Ihren guten Willen zeigen, wenn Sie kooperieren, und das ist ja etwas wert.«