Jerry Cotton 3287 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 3287 E-Book

Jerry Cotton

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ed Peyton und Earl Johnson, zwei verdeckte Ermittler aus dem Organized Crime Control Bureau des NYPD, gerieten in die Falle einer Bande, die sie verdächtigten, Waffen aus Beständen der früheren Sowjetarmee an eine Rebellengruppe im Kongo zu verkaufen. Die beiden Polizisten wehrten sich, hatten aber keine Chance.
Phil und ich wurden mit den Ermittlungen betraut und bekamen es bald mit einer Rockervereinigung zu tun, deren Boss den vielsagenden Namen "The Devil" trug ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 145

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Die Kämpfer des Teufels

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Mauro Rodrigues / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9653-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Kämpfer des Teufels

Ed Peyton und Earl Johnson, zwei verdeckte Ermittler aus dem Organized Crime Control Bureau des NYPD, gerieten in die Falle einer Bande, die sie verdächtigten, Waffen aus Beständen der früheren Sowjetarmee an eine Rebellengruppe im Kongo zu verkaufen. Die beiden Polizisten wehrten sich, hatten aber keine Chance.

Phil und ich wurden mit den Ermittlungen betraut und bekamen es bald mit einer Rockervereinigung zu tun, deren Boss den vielsagenden Namen »The Devil« trug …

»Die Stunde der Wahrheit«, sagte der dunkelhaarige Bursche in der nietenbesetzten Lederjacke. Ein teuflisches Grinsen spielte um seine Lippen. Dann rief er triumphierend: »He, Bruce, erzähl doch mal, was du herausgefunden hast.«

Ed Peyton und Earl Johnson wussten, was die Stunde geschlagen hatte. Einige Mitglieder der Gang des Dunkelhaarigen, in die sie sich eingeschlichen hatten, versperrten ihnen den Weg zur Tür. Harte Augen musterten sie mit unversöhnlichem Ausdruck.

Ein anderer der Kerle trat vor, hob die rechte Hand und deutete auf Peyton. »Bei diesem elenden Hurensohn handelt es sich um Detective Lieutenant …«

Ed Peyton verlor die Beherrschung und griff unter seine Lederjacke. Earl Johnson schien nur darauf gewartet zu haben. Die beiden verdeckten Ermittler setzten alles auf eine Karte.

Aber auch die Kerle, die der Gang angehörten, waren blitzschnell mit ihren Pistolen bei der Hand. Das Peitschen der Schüsse verschmolz ineinander. Ed Peyton, der sich schießend in Bewegung gesetzt hatte, bäumte sich auf, gurgelte, drehte sich halb um seine Achse und brach zusammen.

Sein Kollege, Earl Johnson, wurde halb herumgerissen, ächzte, ging auf das linke Knie nieder, sah verschwommen eine hohe Gestalt vor sich und feuerte auf sie. Im nächsten Moment stieß ihm eine feurige Lohe aus der Mündung einer Pistole entgegen, ein fürchterlicher Schlag gegen die Brust warf ihn um, ein rasselnder Atemzug – dann erschlaffte seine Gestalt, und seine Augen brachen.

In dem Raum breitete sich der Geruch von verbranntem Pulver aus.

Der Dunkelhaarige mit der nietenbesetzten Lederjacke verstaute in aller Ruhe, ohne die Spur einer Gemütsregung, seine Pistole im Schulterholster und beugte sich über Peyton.

»Tot«, knurrte er ungerührt, stieg über die reglose Gestalt hinweg und untersuchte Earl Johnson. »Der schmort ebenfalls in der Hölle«, stieß er hervor und richtete sich auf.

»Die verdammten Bullen haben den Schwarzen sowie Jason und Alvin mit auf die lange Reise genommen«, rief einer der Kerle.

Tatsächlich lagen drei Kerle aus der Gruppe der Gangster verkrümmt auf dem Boden. Bei einem von ihnen handelte es sich um einen dunkelhäutigen Mann mit Glatze, der – im Gegensatz zu den Gangstern, die leger gekleidet waren – einen grauen Anzug und ein weißes Hemd mit Krawatte trug.

»Zur Hölle damit!«, fluchte der Dunkelhaarige, der in der Bande das Wort führte. »Ausgerechnet Adoula.«

Er versetzte Ed Peytons Leiche einen leichten Tritt.

»Also war den beiden Bullenhunden doch noch ein kleiner Erfolg beschieden.« Er zuckte mit den breiten Schultern. »Es ist nicht mehr zu ändern. Sehen wir zu, dass wir den Müll hier entsorgen. Beseitigt alle Spuren. Und verteilt die Leichen schön in Manhattan, damit die Bullen keine Verbindung herstellen können. Mit unserem Geschäftspartner nehme ich Verbindung auf und berichte ihm von Adoulas Tod. Er wird sich etwas einfallen lassen.«

Die Leichen wurden hinausgetragen, auf die Ladeflächen von zwei Pick-ups gelegt und mit Planen abgedeckt. Dann fuhren einige der Gangster mit den beiden Fahrzeugen davon.

»Putzt das Blut im Nebenzimmer weg«, ordnete der Führer der Bande an.

Er und seine Leute befanden sich nun im Gastraum der schummrigen Bar, bei der es sich um ihr Stammlokal handelte. Die Kneipe wurde von einem ihrer Mitglieder betrieben, der ihr den Namen The Shark gegeben hatten.

»Schenk Whisky aus, Brady«, sagte der Wortführer, an den Mann hinter dem Tresen gewandt. »Es gibt einen Grund zum Feiern. Hätten wir die beiden Hurensöhne nicht rechtzeitig entlarvt, würden wir ein ziemliches Problem kriegen.«

Der Bursche hinter der Theke grinste wie ein Faun. »Es mit dem Teufel aufzunehmen, ist eben ein Spiel mit dem Feuer«, sagte er und griff nach einer Flasche Whisky. »Man kann sich dabei leicht die Finger verbrennen.«

Es war Vormittag, zehn Uhr, als uns der Chef durch Helen bitten ließ, sofort bei ihm zu erscheinen.

Phil und ich vergeudeten keine Zeit.

Helen wies, nachdem wir ihr Büro betreten hatten, auf die Verbindungstür zum Büro des Assistant Directors.

»Geht nur gleich hinein«, sagte sie mit ernstem Gesicht. »Zwei Kollegen vom NYPD wurden ermordet. Eine bittere Pille für Mister High. Es hat ihn ziemlich mitgenommen.«

Phil und ich wechselten einen betroffenen Blick. Wenn Kollegen ermordet wurden, traf uns das ganz besonders heftig.

Ich klopfte und öffnete, ohne die Aufforderung zum Eintreten abzuwarten, die Tür.

Mr. Highs Gestalt wuchs hinter dem Schreibtisch empor.

»Ah, Jerry! Kommen Sie herein …« Er kam um den Schreibtisch herum und steuerte auf mich zu.

Sein Gesicht mit den aristokratischen Zügen war ausgesprochen ernst, es wirkte fast wie geschnitzt. Ein Blick in die Tiefe seiner Augen verriet mir, wie sehr er in seinem Innersten aufgewühlt war.

Hinter mir betrat Phil das Büro. Der ADIC schüttelte uns die Hände, dann bot er uns an seinem Besprechungstisch Sitzplätze an, nahm eine rote Mappe von seinem Schreibtisch und setzte sich zu uns.

»Helen hat schon angedeutet, worum es geht«, murmelte ich. »Um wen handelt es sich?«

»Um Detective Lieutenant Ed Peyton und Sergeant Earl Johnson. Jemand hat ihre Leichen hinter einem Buschgürtel auf Randalls Island abgelegt. Ein Ehepaar, das dort spazieren gegangen ist, hat sie entdeckt.« Der Chef senkte den Blick. »Es ist an Tragik kaum zu überbieten, Agents«, fügte er dann mit belegter Stimme hinzu.

Sekundenlang herrschte bedrücktes Schweigen.

»Liegen schon irgendwelche Ergebnisse vor?«, fragte ich, als das Schweigen unerträglich zu werden drohte. »Ballistische Analysen beispielsweise? Oder gibt es Hinweise, mit wem sich die Kollegen gegebenenfalls angelegt haben oder wem sie in die Quere gekommen sind?«

»Alles, was bekannt ist, steht in dieser Mappe«, antwortete unser Chef und reichte sie mir. Dann präzisierte er: »Peyton und Johnson haben als verdeckte Ermittler gearbeitet. Sie waren einer Bande auf der Spur, die möglicherweise Waffen aus den Beständen der früheren Sowjetunion aufkauft. Das Organized Crime Control Bureau beim NYPD hat vor einiger Zeit einen entsprechenden Hinweis erhalten. Bei der Gang handelt es sich um eine Gruppierung, die sich The Devil's Warrior nennt. Mehr ist nicht bekannt. Die beiden mussten ausgesprochen vorsichtig sein, und so haben sie Kontakte zu ihrer Dienststelle vermieden.«

»Und es hat nicht mehr gegeben als diesen Hinweis?«, fragte Phil.

»Der Chef der Teufelskrieger soll den Spitznamen The Devil tragen«, antwortete der ADIC. »Wer sich dahinter verbirgt, ist nicht bekannt.«

»Das ist allerdings mehr als mager«, murmelte ich.

»Ich betraue Sie mit der Aufklärung der Morde an den beiden Kollegen, Jerry, Phil«, erklärte der Chef und nickte. »Wir wissen so gut wie nichts, das ist richtig. Bei Ihnen aber weiß ich den Fall in den besten Händen. Tun Sie alles, um die Mörder der beiden Polizisten zur Rechenschaft zu ziehen. – Woran arbeiten Sie gerade?«

»Wir sind immer noch dem Autoschieberring auf der Spur«, antwortete ich. Der Chef wusste, wovon ich sprach, denn er hatte uns auf den Fall angesetzt. »Allerdings schweigen die beiden Verdächtigen bisher. Wir treten gewissermaßen auf der Stelle.«

»Ich ziehe Sie von dem Fall ab«, erklärte Mr. High kurz entschlossen. »Die Kollegen, denen ich ihn zuweise, werden sich an Sie beide wenden, um sich über Ihre bisherigen Erkenntnisse zu informieren.«

Die Aufklärung der Morde an den beiden Kollegen hatte bei Mr. High absoluten Vorrang. Alles andere war im Moment für ihn zur Nebensache degradiert.

Phil und ich dachten allerdings genauso. Wenn Kollegen in Ausübung ihrer Pflicht starben, war das ganz besonders tragisch und uns ein inneres Bedürfnis, ihre Mörder zur Verantwortung zu ziehen.

Wir erhoben uns, ich nahm die Mappe, und wir verabschiedeten uns von Mr. High, nicht ohne versprochen zu haben, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das Verbrechen aufzuklären. Dann begaben wir uns zum Fotokopierer, um ein Duplikat der Akte anzulegen. Als das geschehen war, führten wir uns in unserem gemeinsamen Büro zu Gemüte, was uns von Seiten des NYPD an Feststellungen überlassen worden war.

Die Akte gab nicht mehr her als das, was wir schon in groben Zügen aus dem Mund des Chefs erfahren hatten. Das Ergebnis der ballistischen Auswertung der Geschosse, die die Kollegen getötet hatten, musste noch abgewartet werden.

Am Vormittag des darauffolgenden Tages erhielt ich einen Anruf aus dem NYPD.

»Vor zwei Tagen wurde der Leichnam eines kongolesischen Staatsangehörigen namens Bosange Adoula im Morningside Park aufgefunden«, sagte ein Mann, der sich als Captain Ballard vorstellte. »Er wurde erschossen. In der Brusttasche seiner Anzugjacke steckte eine Visitenkarte des Carnegie Hotels in der 56th Street. Außerdem haben wir in der Jackentasche sein Smartphone gefunden. Es befindet sich bei der Spurensicherung. Bei der Durchsuchung des Hotelzimmers sind die Kollegen auf mehrere Säckchen mit Rohdiamanten gestoßen. Insgesamt zwei Pfund … Außerdem wurde ein Flugticket sichergestellt, das auf den Namen des Toten ausgestellt worden war. Er ist vor zwei Tagen von Kinshasa nach New York geflogen, und übermorgen wollte er den Rückflug antreten.«

»Sieh an!«, sagte ich und zog sofort einen Schluss. »Ich schätze, die Diamanten sind nicht zertifiziert?«

»Sie vermuten richtig, Kollege«, erwiderte der Captain. »Wir sind uns sicher, dass es sich um Blutdiamanten handelt, mit denen hier in den USA Waffen bezahlt werden sollten.«

»Jetzt verstehe ich!«, stieß ich hervor. »Die beiden ermordeten Kollegen Peyton und Johnson waren einer Bande von Waffenschmugglern auf der Spur. Nun vermuten Sie, dass zwischen dem getöteten kongolesischen Staatsbürger und der Bande ein Zusammenhang besteht.«

»Der Schluss liegt doch nahe, meinen Sie nicht auch?«, versetzte der Captain. »Und da Sie die Ermittlungen, die Polizistenmorde betreffend, übernommen haben …«

»In Ordnung«, sagte ich, »lassen Sie mir die Unterlagen zukommen. Wenn ein Zusammenhang zwischen den Morden an den Kollegen und dem Tod des Kongolesen besteht, finden wir das heraus.«

»Ein Bote bringt Ihnen die Unterlagen, Agent.«

Das Gespräch war beendet, und ich wandte mich an Phil, der dank des aktivierten Lautsprechers gehört hatte, was der Kollege von der Mordkommission zu sagen gehabt hatte.

»Es wäre nicht das erste Mal, dass irgendwelche Rebellen aus Afrika mit Rohdiamanten Waffen bezahlen«, meinte Phil. »Die Frage ist, wie sie nach Amerika gekommen sind. Im Flugzeug kann dieser getötete Kongolese sie kaum eingeführt haben. Nicht zwei Pfund …«

»Das interessiert mich nicht so sehr wie die Frage, ob dieser Adoula mit den Diamanten tatsächlich in den USA Waffen kaufen wollte«, sagte ich. »Wenn ja, dann schließe ich einen Zusammenhang mit unserer Mordsache und dem Kongolesen nicht aus. Ich nehme mal mit der Forensic Investigations Division Verbindung auf. Vielleicht bekommen wir ein paar Hinweise, die uns einen etwas besseren Einblick verschaffen.«

Noch während ich gesprochen hatte, hatte ich zum Telefon gegriffen. Gleich darauf hatte ich einen Kollegen von der FID an der Strippe. Ich äußerte mein Anliegen, wurde mit einem anderen Beamten verbunden und erzählte dem noch einmal, worum es mir ging.

Der Kollege wusste nur zu berichten, dass hinsichtlich des Mordes an Bosange Adoula noch keine Ergebnisse vorlagen. Ich erfuhr lediglich, dass der Pathologe in der Gerichtsmedizin eine Kugel aus der Brust des Toten geholt hatte, die sich derzeit in der Ballistik befand.

Ich erhielt die Zusage, dass man mir sofort Bescheid geben würde, sobald eine Analyse vorlag. Um sicherzugehen, dass ich jederzeit telefonisch zu erreichen war, diktierte ich dem Kollegen die Nummer meines Smartphones.

Nachdem ich mich bedankt und das Gespräch beendet hatte, rief ich bei der Gerichtsmedizin an. Dort hatte man sowohl an den Leichen der beiden Polizisten als auch an Adoulas Leichnam erste Untersuchungen durchgeführt, und war zu dem Schluss gekommen, dass bei den Getöteten der Todeszeitpunkt in etwa der gleiche war. Danach war der Tod vor etwa sechzig Stunden, also in der Nacht von Sonntag auf Montag, eingetreten. Wiederum ein Indiz, dass die Morde in einem engen Zusammenhang zueinander standen.

Im Endeffekt aber war alles nur Spekulation. Bei den vermeintlichen Zusammenhängen konnte es sich auch um Zufälle handeln.

Wir erstatteten Mr. High Bericht. Zwei Tage waren vergangen, seit wir von ihm den Fall übertragen bekommen hatten. Viel war es nicht, was wir vorweisen konnten. Die Tatsache aber, dass fast zeitgleich mit der Ermordung unserer Kollegen, die an einem Waffenschieberring dran waren, ein kongolesischer Staatsangehöriger, in dessen Hotelzimmer nicht zertifizierte Rohdiamanten sichergestellt worden waren, den gewaltsamen Tod gefunden hatte, rückte die ganze Angelegenheit in ein besonderes Licht.

Mr. High hörte sich unsere Ausführungen schweigend an.

»Die Diamanten sind wahrscheinlich auf dem Seeweg in die Vereinigten Staaten geschmuggelt worden«, sagte er schließlich. »Später ist dann Bosange Adoula offiziell eingereist und hat sie in Empfang genommen, um sie als Zahlungsmittel zu benutzen. Sie mit dem Flieger einzuführen, wäre unmöglich gewesen.«

»Wir sind absolut Ihrer Meinung, Sir«, pflichtete Phil ihm bei. »Die Blutdiamanten haben wahrscheinlich den gleichen Weg in die USA genommen wie die Rauschgiftlieferungen der mexikanischen und südamerikanischen Kartelle. Unsere Wasserschutzpolizei ist zwar ziemlich aktiv, aber die Möglichkeiten, mit einem Boot illegal nach Amerika zu gelangen, sind dennoch unerschöpflich.«

»Das ist leider so«, bestätigte der ADIC.

Ich wollte auch gerade einen Kommentar dazu abgeben, als mein Mobiltelefon klingelte.

»Entschuldigen Sie«, sagte ich, an Mr. High gewandt.

Dann fischte ich das Gerät aus der Jackentasche, nahm das Gespräch an und nannte meinen Namen.

»Guten Tag, Special Agent«, erklang es. Es war der Beamte von der FID, mit dem ich vor zwei Tagen schon einmal telefoniert hatte. »Ich habe Ihnen zugesagt, Sie zu informieren, wenn Ergebnisse vorliegen …«

»Ich bin ganz Ohr«, versicherte ich und verspürte eine leichte Ungeduld. »Schießen Sie los!«

»Immer mit der Ruhe, Agent«, versetzte er und lachte kehlig. »Also, wir haben die PIN des Mobiltelefons von Bosange Adoula geknackt und die Anrufliste gecheckt. Er hat nach seiner Ankunft in den USA wiederholt die Nummer eines Mannes namens Milton Sanford angewählt. Sanford betreibt einen Gebrauchtwagenhandel in Queens.«

»Interessant«, fand ich. »Gibt es irgendwelche Hinweise auf die Waffe, mit der Adoula getötet wurde?«

»Die gibt es sehr wohl. Die Tatwaffe ist registriert und gehört dem NYPD. Es ist die Waffe, die Detective Lieutenant Ed Peyton überlassen wurde, als er zusammen mit Sergeant Johnson seinen Undercovereinsatz begann.«

»Also besteht ein Zusammenhang zwischen den Todesfällen!«, konstatierte ich überrascht, obwohl wir den Verdacht bereits gehegt hatten. »Dem ersten Augenschein nach hat also Peyton den Kongolesen erschossen.«

Mir entging nicht, dass Phil und Mr. High mich verblüfft anschauten. Ich hob den Daumen meiner linken Hand, um zum Ausdruck zu bringen, dass uns das Telefonat wohl einen gehörigen Schritt weiterbringen würde.

»So ist es. Aber jetzt halten Sie sich fest, Agent. Man hat vorgestern in einem alten Schuppen beim Yachthafen am Riverside Park zwei Leichen gefunden; weiße Männer, beide um die dreißig. Die Kugel aus dem Körper des einen wurde ebenfalls mit der Pistole abgefeuert, mit der Peyton für seinen Undercovereinsatz ausgestattet worden war.«

Jetzt war ich regelrecht verblüfft.

»Sagen Sie das noch einmal, Kollege, damit ich weiß, dass ich mich nicht verhört habe!«, entfuhr es mir.

»Sie haben sich nicht verhört, Agent«, erklärte der Beamte am anderen Ende der Leitung. »In diesem Zusammenhang dürfte es für Sie auch von Interesse sein, dass bei den beiden Männern der Tod etwa zur selben Zeit eingetreten ist wie bei Peyton, Johnson und auch bei Bosange Adoula.«

»Gibt es sonst noch irgendwelche Erkenntnisse?«, hakte ich nach.

»Ja. Einer der beiden Toten vom Yachthafen konnte identifiziert werden. Sein Name ist Alvin Gardner, er ist zweiunddreißig Jahre alt und war wegen Körperverletzung sowie Nötigung vorbestraft. Letzte bekannte Anschrift war 213 East 126th Street.«

»Prima«, lobte ich, »endlich was Greifbares. Vielen Dank, Herr Kollege.«

»Keinen Ursache, Agent. Sollten wir noch irgendwelche Erkenntnisse gewinnen, erfahren Sie es als Erstes.«

Ich bedankte mich ein weiteres Mal, dann verabschiedete ich mich und steckte mein Handy wieder in die Tasche.

»Ich glaube, wir sind einen gehörigen Schritt vorangekommen …«, verkündete ich freudig.

Dann erzählte ich dem Chef und Phil, was ich soeben erfahren hatte.

»Das bedeutet, dass wir einen Hebel haben, an dem wir ansetzen können«, meinte Phil, nachdem ich geendet hatte. »Wie war gleich noch einmal der Name des Gebrauchtwagenhändlers?«

»Milton Sanford.«

»Genau. Nehmen wir den Mister ein wenig unter die Lupe. Außerdem sollten wir feststellen, in welchen Kreisen der getötete Alvin Gardner verkehrte.«

Phil hatte es wieder einmal mit zwei Sätzen auf den Punkt gebracht.

»Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Agents«, verabschiedete uns der Chef. »Bringen Sie mir den oder die Mörder der beiden Kollegen.«

»Wir tun unser Möglichstes«, versicherte ich, dann ließen wir Mr. High allein.

Der Gebrauchtwagenhandel befand sich in Queens, genau gesagt in der 39th Avenue. Es handelte sich um einen großen Platz, der mit einem Maschendrahtzaun eingegrenzt war, über den zwei Reihen Stacheldraht gespannt waren. Das große Tor war aus Rohren zusammengeschweißt und ebenfalls mit einem Maschendrahtgeflecht bespannt.

Es war Nachmittag, als wir das Areal betraten, das mit Gebrauchtwagen regelrecht vollgepfropft war. Lack und Chrom funkelten und blitzten im Sonnenlicht. Da standen aber auch einige ziemlich ramponierte Rostlauben, und ich fragte mich, wer so etwas wohl kaufen mochte.

Zwischen den abgestellten Fahrzeugen hatte der Händler einen breiten Gang freigelassen, an dessen Ende ein niedriger Flachbau errichtet worden war, der neben der Eingangstür ein Fenster aufwies. Darauf schritten Phil und ich zu.