Jerry Cotton 3515 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 3515 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Angus McDougal wurde in Harlem verfolgt und angeschossen. Er schaffte es gerade noch, sich in den Hudson River zu stürzen, um seinen Verfolgern zu entkommen. Als ich in der Nacht mit dem Jaguar in die Tiefgarage meines Apartmenthauses fahren wollte, tauchte McDougal dort auf. Er war Berater aus dem Vereinigten Königreich und Japan-Experte. In der Vergangenheit hatten wir bereits mit ihm zusammengearbeitet. Er bat mich um Hilfe. Wenige Augenblicke später wurden wir auch schon verfolgt. Und die Schatten der Ninjas drohten uns einzuholen!

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Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Shadow of the Ninja

Vorschau

Impressum

Shadow of the Ninja

Wieder schossen mehrere Projektile über ihn hinweg und verfehlten ihn nur knapp.

Angus McDougal fluchte innerlich. Eine Falle, er war in eine Falle getappt!

Er sprang zur Seite, um hinter einem Transporter vor den Verfolgern in Deckung zu gehen.

In dem Augenblick gab es eine heftige Explosion, und ein Lichtblitz erhellte die Nacht. Die Druckwelle schleuderte ihn zu Boden. Als er sich aufrichtete, sah er seinen Wagen oder das, was davon übrig geblieben war.

»Verdammt!«

Sie wussten, mit welchem Wagen er gekommen war. Wie war das möglich? Wie hatten sie überhaupt wissen können, dass er auftauchen würde?

Viele Fragen schwirrten in seinem Kopf herum. Doch jetzt war nicht die Zeit, sie zu beantworten. Schnell richtete er seine Sinne auf die Umgebung.

Er rappelte sich auf, riskierte einen Blick um den Transporter und entdeckte drei bewaffnete Männer, die in seine Richtung liefen. Sie waren sicher nicht die einzigen, die ihn verfolgten.

Er holte tief Luft und sah auf der anderen Seite der 125th Street in Harlem das Schild eines Nachtklubs. Cotton Club, stand dort in weißen Lettern auf schwarzem Untergrund.

McDougal zeigte ein grimmiges Lächeln. »Vielleicht ein Wink des Schicksals?«

Er warf zwei Rauchgranaten und wartete die ungezielten Salven ab, die seine Verfolger abgaben. Anschließend setzte er sich in Bewegung. Der Hudson River war nicht weit entfernt, vielleicht hundert Yards. Keine große Entfernung. Außer, man wurde von einem Dutzend bewaffneter Gegner verfolgt, die obendrein äußerst schießwütig zu sein schienen.

Er hatte knapp fünfzig Yards zurückgelegt, als mehrere Kugelsalven davon zeugten, dass sie ihn entdeckt hatten. Instinktiv ging er in Deckung. Diesmal war er nicht schnell genug. Ein Projektil streifte ihn an der linken Schulter. Der Schmerz war tief und schneidend. Wie er es gelernt hatte, versuchte er, ihn zu ignorieren und sich weiter fortzubewegen.

Noch dreißig Yards. Ein weiterer Treffer. Jetzt war es sein linkes Bein, das sie erwischt hatten. Der Schmerz des Aufpralls lähmte seine Oberschenkelmuskulatur. Er stolperte, konnte sich jedoch fangen.

Noch zehn Yards. Das Wasser des Hudson River war zum Greifen nah. Als er zurückblickte, konnte er seine Verfolger ausmachen. Sie hatten aufgeholt. Er zählte acht, nein, neun Schatten. Zu viele, um auf diesem Gelände, das wenig Deckung bot, gegen sie vorzugehen. Seine einzige Chance, mit dem Leben davonzukommen, bestand in der Flucht.

Er erreichte das Ufer und sprang. Noch als er in der Luft war, traf ihn eine Kugel im oberen rechten Rücken und schleuderte ihn nach vorne. Er verlor vor Schmerz fast das Bewusstsein. Dann tauchte er in das kalte Nass des großen Flusses, und er wurde von der Strömung davongetrieben.

Nach einem ruhigen, aber langen Tag im Büro hatte ich das Apartmenthaus, in dem ich wohnte, fast erreicht. Phil hatte ich vorher abgesetzt und freute mich auf ein bisschen fernsehen, bevor ich zu Bett ging.

Ich lenkte den Jaguar in die Einfahrt der Tiefgarage zu. Um mich herum war alles ruhig. Auf dem Bürgersteig gegenüber spazierte ein Pärchen, in der Ferne waren einige Fahrzeuge unterwegs. Ein ganz normaler Abend in auf der Upper West Side von Manhattan.

Gerade als ich die Einfahrt erreicht hatte und sich das Tor nach oben bewegte, schlug etwas gegen die Fensterscheibe auf der Beifahrerseite. Sofort reagierte ich und zog meine Waffe. Ich erkannte einen Handabdruck auf der Scheibe, einen blutigen Handabdruck. Dann tauchte ein Gesicht auf.

Erstaunt senkte ich die Waffe. Das Gesicht kannte ich. Der Mann, der an die Scheibe meines Wagens geklopft hatte, war niemand anderes als Angus McDougal, ein Berater aus dem Vereinigten Königreich, der uns vor einiger Zeit bei einem Fall geholfen hatte.1

Ich ließ das Seitenfenster mit einem Knopfdruck herunter. »Guten Abend, Mister McDougal. Was verschafft mir die Ehre? Haben Sie sich vielleicht verlaufen? Brauchen Sie einen Arzt?«

Er zeigte ein grimmiges Lächeln. »Ich wollte ein wenig Urlaub in Ihrer großartigen Stadt machen, aber wie es aussieht, bin ich in Schwierigkeiten geraten. Kann ich einsteigen?«

Ich nickte und entriegelte die Tür. »Warum nicht?«

Er öffnete die Tür, setzte sich, legte ein Schwert neben sich und schloss sie wieder. Ich nahm mir einen Augenblick, um ihn zu mustern. Er trug einen langen Mantel. Darunter erkannte ich einen schwarzen Anzug, der nass zu sein schien. Einen, wie Ninja ihn gewöhnlich tragen. Außerdem hatte er Blut an den Händen und auch etwas am Mantel. Das Schwert war ein klarer Hinweis darauf, dass er nicht als Berater unterwegs gewesen war.

»Sind Sie verletzt?«, wollte ich wissen und mich langsam an die Antworten herantasten, die mich wirklich interessierten.

Er nickte. »Ein wenig. Ich bin noch nicht dazu gekommen, sämtliche Blutungen zu stoppen. Könnten Sie bitte losfahren?«

»Losfahren?«, erwiderte ich. »Ich komme gerade nach Hause und dachte, Sie wollen zu mir ins Apartment und sich verarzten lassen.«

McDougal schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Sie würden uns finden und angreifen. Wir müssen hier weg, und zwar schnell.«

»Wer sind sie?«

»Meine Verfolger. Details erkläre ich Ihnen später. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie abgehängt habe.«

»Gut, dann fahren wir«, sagte ich, setzte zurück, drehte und gab Gas. »Wo wollen Sie hin? In ein Krankenhaus?«

»Nicht nötig«, erwiderte er. »Wir müssen hier schnell weg und dann Ihren Wagen loswerden. Er ist zu auffällig.«

»Wussten Sie etwa, dass ich auf dem Weg nach Hause war?«

»Nein, ich dachte, Sie wären in Ihrem Apartment. So ist es besser, denn dann sind wir sofort in Bewegung und ...«

Ich dem Moment ertönte das Knattern einer automatischen Waffe. Das Glas des Außenspiegels an der Fahrerseite wurde getroffen und zersplitterte. Ich warf einen Blick in den Rückspiegel und erspähte einen schwarzen Wagen, aus dem jemand auf uns feuerte. Ohne zu überlegen, gab ich Gas und bog an der nächsten Kreuzung scharf links ab.

»Freunde von Ihnen?«, gab ich sarkastisch von mir.

»Nein, meine Freunde versuchen gewöhnlich nicht, mich umzubringen.«

Als ich den Wagen um die Kurve gesteuert hatte, gab ich Vollgas. Von der enormen Beschleunigung wurden wir in die Sportsitze gedrückt. Zum Glück war die Straße um diese Zeit leer, es gab nur zwei Fahrzeuge auf der gegenüberliegenden Spur. An der nächsten Kreuzung bog ich mit quietschenden Reifen rechts ab, bevor uns die Verfolger wieder unter Beschuss nehmen konnten.

Ich wiederholte das mehrere Male, bis ich überzeugt war, dass wir den schwarzen Wagen abgehängt hatten.

»Sieht aus, als würden Sie mir einen Seitenspiegel schulden«, sagte ich und atmete aus.

»Mehr als das«, erwiderte McDougal und schaute sich um. »Wir sind noch nicht außer Gefahr. Kennen Sie einen Ort, an den wir uns zurückziehen können? Einen, an dem wir nicht entdeckt werden?«

»Das FBI Field Office? Wahrscheinlich einer der sichersten Orte der Stadt.«

Er schüttelte den Kopf. »Nein, zu offensichtlich. Man wird uns auf dem Weg dorthin möglicherweise auflauern. Wir brauchen eine Location, die niemand kennt, auch niemand vom FBI. Und wir müssen, wie schon erwähnt, den Wagen wechseln.«

Ich überlegte kurz. »Was halten Sie von etwas Unterstützung?«

»Zuverlässige und loyale Unterstützung?«, erwiderte er.

»Absolut«, antwortete ich.

Er nickte. »Sie meinen Ihren Partner, nicht wahr?«

»Er wohnt nicht weit entfernt.«

»Wir sollten aber nicht in die Nähe seines Apartments fahren. Auch dort könnte man auf uns warten.«

»Alles klar«, sagte ich und wählte Phils Nummer.

»Guten Abend«, meldete sich mein Freund. »Was gibt es, das nicht bis morgen warten kann?«

»Ich habe Besuch«, sagte ich. »McDougal. Er kam gerade kurz entschlossen vorbei. Allerdings nicht allein. Irgendjemand ist hinter ihm her. Ich werde ihn irgendwo in Sicherheit bringen müssen. Bist du mit von der Partie?«

»Sind irgendwelche schwarz gekleideten Schattenkämpfer mit im Spiel?«

»Keine Ahnung, bisher hat man nur auf uns geschossen.«

»Ach, egal, ich bin dabei. Wo treffen wir uns?«

»Nicht bei deinem Apartment«, sagte ich. »Abgesehen davon benötigen wir einen anderen fahrbaren Untersatz. Hast du eine Idee, wo wir einen herbekommen?'«

Phil überlegte einen Moment. »Ich muss telefonieren. Den Treffpunkt schicke ich dir per Textnachricht. Bis gleich.«

»Geht klar«, sagte ich. »Aber sei vorsichtig, es wäre möglich, dass du überwacht wirst.«

Phil beendete das Gespräch.

Ich blickte zu McDougal, der mitgehört hatte. »Wie schwer sind Sie verletzt?«

»Zwei Wunden, die bluten«, antwortete er. »Ich habe sie notdürftig versorgt.«

»Ich muss mir das also nicht direkt anschauen?«, hakte ich nach.

Er winkte ab. »Nein, nicht nötig. Es wird zwar nicht jeden Tag auf mich geschossen, doch solche Verletzungen sind für mich keine neue Erfahrung.«

»Interessant«, sagte ich. »Wollen Sie mir mehr darüber erzählen?«

»Vielleicht später«, lautete die ausweichende Antwort. »Im Moment haben wir andere Probleme zu lösen. Unsere Verfolger suchen sicher noch nach uns und werden so bald nicht damit aufhören. Wir sollten von der Straße herunter.«

Ich nickte. »Kein Problem, ich suche uns eine verlassene Gasse. Wenn sich Phil meldet, fahren wir zum Treffpunkt.«

McDougal schien mit dem Plan einverstanden zu sein. Auf jeden Fall widersprach er nicht. Ich versuchte an seinem Gesicht abzulesen, wie es ihm ging und ob er Schmerzen hatte. Mir fiel das schwer. Er war gut darin, seine innere Welt abzuschirmen. Bei all den Geheimnissen, die ihn umgaben, war das sicher eine überlebenswichtige Fähigkeit.

Als Phil und ich den Schotten vor ein paar Monaten kennengelernt hatten, war er uns als Berater im Fall einer Mordserie zugeteilt worden, bei der ein Ninjaattentäter im Spiel gewesen war. Es stellte sich heraus, dass McDougal nicht nur ein Japan-Experte war und die japanische Sprache beherrschte, sondern selbst eine Art Ninja war. Einer von den Guten, soweit ich das beurteilen konnte. Er hatte uns geholfen, den Attentäter festzunehmen.

Die Kleidung, die er unter seinem Mantel trug, deutete darauf hin, dass er als Ninja unterwegs gewesen war. Welche Ziele er dabei verfolgt hatte und was passiert war, interessierte mich brennend. Mir war allerdings klar, dass McDougal erst damit herausrücken würde, wenn er es für angebracht hielt. Daher konzentrierte ich mich darauf, uns in Sicherheit zu bringen.

Keine fünfzehn Minuten später meldete sich Phil. »Ich habe einen Wagen organisiert. Nichts Besonderes, jedoch ein unauffälliger fahrbarer Untersatz. Könnt ihr mich vorm Flor de Mayo Restaurant am Broadway treffen?«

»Wir sind in etwa zehn Minuten dort, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt«, antwortete ich.

»Nichts Unvorhergesehenes, nette Formulierung«, bemerkte McDougal.

»Wie hätten Sie es ausgedrückt?«, fragte ich.

»Keine Ahnung, halten wir besser die Augen offen.«

Das taten wir. Zum Glück schien uns keiner der Verfolger zu sehen. Wie geplant, erreichten wir Phil eine gute Viertelstunde später.

Ich stellte den Jaguar ab, warf ihm einen letzten Blick zu und stieg mit McDougal zu Phil ins Auto. Er war auf den Beifahrersitz gerutscht und überließ mir das Steuer.

Phils Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf McDougal. »Guten Abend. Schön, Sie wiederzusehen, wenn auch die Umstände vielleicht nicht ganz optimal sind.«

»Ja, aber machen wir besser, dass wir hier wegkommen«, erwiderte McDougal. »Ich gehe davon aus, dass Ihr Jaguar verschont wird, selbst wenn unsere Verfolger ihn entdecken sollten.«

»Was meinen Sie damit?«, fragte ich skeptisch.

»Meinen Wagen haben sie in die Luft gesprengt«, antwortete McDougal kühl.

»Wie bitte?«, sagte ich. »Es wäre nett gewesen, wenn Sie mir diese Information früher gegeben hätten.«

»Dann hätten Sie sich vielleicht zu sehr um den Jaguar gekümmert, als in der aktuellen Situation angemessen gewesen wäre«, gab McDougal trocken von sich. »Dem Wagen wird schon nichts passieren, denke ich.«

»Das beruhigt mich ungemein.«

Phil grinste. »Ist doch nur ein Auto.«

Ich warf ihm einen bösen Blick zu.

»War nicht so gemeint«, sagte er. »Genug davon. Wer ist hinter unserem schottischen Freund her, worum geht es, und wohin fahren wir?«

»Um zuerst deine letzte Frage zu beantworten, zu einem sicheren Haus«, sagte ich. »Dort verstecken wir uns und sehen weiter. McDougal ist verletzt und sollte medizinisch versorgt werden. Das können wir dort erledigen.«

Phil nickte. »Alles klar. Sollen wir irgendwen verständigen? Verstärkung anfordern?«

McDougal schüttelte den Kopf. »Besser nicht. Wir wissen nicht, wer alles in der Sache drin steckt, welche Verbindungen sie haben.«

»In der Sache?«, echote ich.

»Dazu später mehr«, wich McDougal erneut aus.

Keine zehn Minuten später erhielt ich einen Anruf von Mr High.

»Jerry, guten Abend, ich weiß, es ist schon spät, aber ich erhielt gerade eine dringende Mitteilung. Offenbar ist auf Sie und Phil ein Kopfgeld ausgesetzt worden. Außerdem auf Angus McDougal, Sie erinnern sich, der Japan-Experte. Er scheint sich aktuell in New York aufzuhalten.«

»Kopfgeld?«, gab Phil ungläubig von sich und warf McDougal einen strafenden Blick zu. »Wo haben Sie uns da mit reingezogen?«

McDougal sagte kein Wort.

»McDougal ist bei Phil und mir, Sir«, sagte ich. »Wir tauchen gerade unter. Von dem Kopfgeld wussten wir nichts, danke für die Information.«

»McDougal ist bei Ihnen?« Mr High seufzte. »Das hätte ich mir denken können. Aber gut, Sie schweben in großer Gefahr, alle drei. Ich denke, es ist das Beste, Sie kommen zum Field Office. Hier sind Sie in Sicherheit.«

»Das haben wir bereits besprochen«, sagte ich. »Die Gefahr, dass wir auf dem Weg dorthin abgefangen werden, ist zu groß. Wir suchen besser ein sicheres Haus auf.«

Mr High schwieg einen Moment und erwiderte dann: »In Ordnung. Brauchen Sie etwas? Ein paar Agents zur Unterstützung? Informationen?«

»Es wäre hilfreich zu wissen, wer das Kopfgeld ausgesetzt hat«, gab ich zurück. »Davon abgesehen kommen wir zurecht. Wenn sich das ändern sollte, melden wir uns.«

»Gut, ich kümmere mich um die Sache mit dem Kopfgeld. Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, wenn es nötig ist.«

Wir beendeten das Gespräch.

»Ich hätte eigentlich nichts gegen das Field Office einzuwenden gehabt«, bemerkte Phil.

»McDougal hat davon abgeraten«, sagte ich.

Phil schaute zu McDougal. »Sie werden uns einiges zu erklären haben.«

»Da können Sie sich sicher sein«, sagte McDougal zu. »Wir sollten unsere Handys ausschalten, nur zur Sicherheit.«

»Mit wem haben Sie sich angelegt, mit der NSA? Der CIA? Microsoft?«, fragte Phil.

McDougal zeigte ein Lächeln. »Nein, sicher nicht. Mit keiner Behörde. Allerdings will ich nicht riskieren, dass jemand an die Positionsdaten unserer Handys gelangt. Man weiß nie, ob in der ein oder anderen Behörde oder einer Telefongesellschaft ein Leck vorhanden ist.«

Phil zog sein Handy aus der Jacke und deaktivierte es. Ich tat es ihm gleich.

»Und Sie?«, wollte Phil von McDougal wissen.

»Ist schon aus«, antwortete er. »Schon eine ganze Weile. Ich hoffe, dass es das Bad im Hudson gut überstanden hat.«

»Im Hudson? Was, um alles in der Welt, hat Sie dazu verleitet, mitten in der Nacht im Hudson zu schwimmen?«, fragte Phil.

»Später«, sagte McDougal. »Später.«

Die Fahrt durch das nächtliche New York verlief ohne weitere Zwischenfälle. Das sichere Haus befand sich in Brooklyn. Wir brauchten eine knappe Stunde, um es zu erreichen. Es handelte sich um ein kleines, unscheinbares Gebäude, das die besten Jahre längst hinter sich hatte. Die Bachsteinfassade war ziemlich mitgenommen, die Fenster hätten eine gründliche Reinigung nötig gehabt.

Ich fuhr den Wagen in die Garage, dann gingen Phil und ich ins Haus und kontrollierten sämtliche Zimmer. Es war, wie erwartet, niemand dort.

»Home, sweet home«, sagte Phil und schaute McDougal erwartungsvoll an. »Hier sind wir vorerst sicher. Eine gute Gelegenheit, endlich mit der Sprache herauszurücken und uns aufzuklären. Wer ist hinter Ihnen her? In welches Wespennest haben Sie gestochen? Und was wollen Sie überhaupt in New York?«

McDougal zog den Mantel aus und legte ihn über einen Stuhl. Jetzt war deutlich zu erkennen, dass er schwarze Kleidung trug, die der der alten Ninja ähnelte. Sie war moderner, hatte aber den typischen Stil. Sein Schwert stellte er an eine Wand. Anhand der schwarzen Scheide konnte man einwandfrei erkennen, dass es leicht gebogen war, wie für japanische Schwerter üblich.

Er machte seinen Oberkörper frei. »Wie wäre es, wenn ich erzähle und Sie sich meine Verletzungen ansehen?«

»Deal«, sagte Phil und ging auf ihn zu.