1,99 €
Bei einer öffentlichen Führung durch die Federal Reserve Bank of New York nahm einer der Teilnehmer eine Mitarbeiterin der Bank als Geisel und verlangte Zugang zum Goldtresor. Wie sich vor Ort herausstellte, handelte es sich bei dem Mann um einen Verschwörungstheoretiker, der aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen worden war. Nach einigem Hin und Her gab man seiner Forderung nach, und er erhielt Zutritt zum Tresor. Phil und ich begleiteten ihn mit mehreren Sicherheitskräften hinein. Der Mann schien etwas zu suchen und erzählte den Beamten, dass er für einen Einbruch in den Goldtresor angeheuert werden sollte und abgelehnt habe, woraufhin man ihn in die Psychiatrie gesteckt habe. Dort habe ihm natürlich niemand geglaubt. Wir nahmen die Ermittlungen auf und stießen auf weitere Merkwürdigkeiten ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Goldfieber
Vorschau
Impressum
Goldfieber
»Hinter diesen massiven Stahltüren lagern die größten Goldreserven der Welt«, sagte Meredith Stone mit stolzem Unterton. »Mehr Gold als in Fort Knox!«
»Können wir den Raum betreten und einen Blick darauf werfen?«, wollte Shawn Desmond wissen. Zusammen mit einigen anderen nahm er an der Führung durch die Räumlichkeiten der Federal Reserve Bank of New York teil.
Meredith Stone lächelte. »Ich kann Ihren Wunsch verstehen. Aber nein, leider geht das nicht. Weiter werden Sie und ich nie an das Gold herankommen. So lauten die Sicherheitsbestimmungen. Nur wenige befugte Personen dürfen diesen Raum betreten.«
Desmonds Miene verfinsterte sich.
»Das sehe ich anders.« Schnell holte er ein Messer hervor, packte Meredith Stone und hielt es ihr an den Hals. »Wenn ich keinen Zugang zu diesem Raum erhalte, wird Blut fließen!«
Phil und ich hatten gerade unser Mittagessen beendet und waren mit dem Jaguar unterwegs Richtung Büro.
»Miller, der neue Agent, hat Kristen also direkt an seinem ersten Tag zum Essen eingeladen?«, hakte ich nach, weil ich nicht recht glauben wollte, was Phil mir erzählt hatte.
Er nickte. »Ich war dabei. Also nicht direkt, aber in Hörweite. Erst dachte ich, dass ich mich verhört hätte. Aber als ich einen Blick riskierte, sah ich, wie sie überrascht dreinblickte und er eine mehr als gesunde rote Gesichtsfarbe hatte.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Romantische Beziehungen unter Agents sind selten, aber vielleicht steht er auf durchtrainierte Frauen.«
»Oder Veteraninnen«, fügte Phil hinzu. Er schaute auf sein Handy. »Geiselnahme in der Liberty Street.«
»33 Liberty?«, erwiderte ich. »In der Federal Reserve Bank of New York? Das ist nicht weit.«
»Das ist nur eine allgemeine Info ...«
In dem Moment klingelte mein Handy.
»Jerry, Phil?«, meldete sich Mr High. »Halten Sie sich in der Nähe des Field Office auf?«
»Ja, wir sind keine fünf Minuten mit dem Wagen entfernt. Geht es um die Sache in der Federal Reserve Bank? Wir sind quasi gleich um die Ecke.«
»Sehr gut, dann können Sie sich der Angelegenheit annehmen. Aktuell liegen kaum Informationen vor. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Einzeltäter. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass mehrere Personen an der Geiselnahme beteiligt sind. Sammeln Sie Informationen, handeln Sie den Umständen entsprechend, und lassen Sie mich wissen, was genau dort los ist.«
»Wird erledigt, Sir«, sagte ich und trennte die Verbindung.
Ich bremste den Jaguar ab, wechselte auf die Gegenfahrbahn und aktivierte Warnlicht und Sirene. Dann gab ich Gas.
Wenige Minuten später erreichten wir die Liberty Street. Ich parkte den Jaguar vor dem massiven Steinhaus, und wir sprangen hinaus.
Das Gebäude war überaus solide. Vor den unteren Fensterreihen befanden sich schwarz lackierte, dicke Stahlgitter. Es wirkte fast wie ein Gefängnis aus dem vorletzten Jahrhundert.
Die bogenartige Türkonstruktion war über zwanzig Fuß hoch und ebenfalls aus schwarz lackiertem Stahl. Dort hielten sich bereits ein paar Cops und Sicherheitspersonal der Bank auf.
»FBI New York, wir sind wegen der Geiselnahme hier«, sagte ich und zeigte meine Dienstmarke.
»Ganz schön flink, ihr G-men«, sagte einer der Männer, ein etwa vierzigjähriger Afroamerikaner. »Die Geiselnahme erfolgte in einem der Untergeschosse. Ich führe Sie ins Gebäude.«
Ohne weitere Worte setzte er sich in Bewegung. Phil und ich folgten ihm.
Wir passierten die Sicherheitsschleuse, wo wir noch einmal kontrolliert wurden. Ich war mir nicht sicher, hatte jedoch die Idee, dass jemand beim FBI Field Office anrief, um unsere Identitäten bestätigen zu lassen. Sicher wollte man in der aktuellen Situation keine Fehler begehen.
Der Mann, der uns ins Gebäude gebracht hatte, ging zurück auf seinen Posten. An seiner statt kümmerte sich ein weißer Mittdreißiger um uns. Er war sichtlich nervös, als er mit uns in den Fahrstuhl stieg und nach unten fuhr.
»Das ist noch nie vorgekommen. Ich hoffe, dass Meredith nichts passieren wird«, sagte er und atmete schnell.
»Meredith? Wer ist das?«, fragte ich.
»Meredith Stone, sie leitet die Führung durchs Gebäude«, antwortete er. »Eine nette Frau. Seit ich hier arbeite, ist nie etwas passiert, zumindest nicht so etwas. Ich glaube, einmal musste sich jemand übergeben, das war es aber auch schon. Und jetzt bedroht jemand Merediths Leben.«
»Wissen Sie, wer der Geiselnehmer ist?«, fragte ich.
Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, irgendjemand von der Gruppe, die an der Führung teilgenommen hat.«
»Aus wie vielen Personen hat sich die Gruppe zusammengesetzt?«
»Zwanzig. Wir haben irgendwo die Namen der Teilnehmer.«
»Die bräuchten wir auf jeden Fall, und zwar schnell«, sagte ich.
Er nickte. »Kein Problem, ich kümmere mich darum.«
In dem Moment erreichten wir unser Ziel. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich, und wir betraten einen langen Flur.
»Findet die Geiselnahme auf dieser Etage statt?«, wollte Phil wissen.
»Ja, da hinten irgendwo«, lautete die Antwort.
»Hat der Geiselnehmer eine Schusswaffe?«, fragte mein Partner.
»Soweit ich weiß, nicht. Alle Teilnehmer der Führung werden überprüft. Eigentlich sollte niemand von denen eine Waffen haben.««
»Das sollten wir schnell klären«, meinte Phil. »Ich nehme an, die anderen Teilnehmer der Führung sind in Sicherheit gebracht worden?«
»Ja, in einem der angrenzenden Räume. Ich bringe Sie zu Brian Brewster, unserem Sicherheitschef. Er ist vor Ort und kann Sie detailliert informieren.«
Es dauerte nur wenige Sekunden, da hörten wir zwei Männer miteinander diskutieren.
Der eine klang ziemlich verzweifelt. »Wenn Sie mir nicht sofort Zugang zum Goldtresor gewähren, weiß ich nicht, was ich tun werde. Fordern Sie es nicht heraus!«
»Mister Desmond, wir können doch ganz in Ruhe darüber reden. Lassen Sie Miss Stone frei, und ich werde sehen, was ich tun kann«, erwiderte der andere.
Es brauchte nicht viel kombinatorische Intelligenz, um herauszufinden, dass die erste Stimme zum Geiselnehmer gehörte. Der zweite war offenbar der Verhandlungspartner.
»Ich würde gerne wissen, was genau los ist, bevor wir uns einmischen«, flüsterte ich unserem Begleiter zu.
Der nickte und erwiderte leise: »Ich werde schauen, ob ich Mister Brewster zu Ihnen holen kann. Einen Moment.«
Er verschwand in dem Raum, aus dem die Stimmen kamen, und kehrte wenige Augenblicke später mit einem stämmigen Mann Anfang fünfzig, weiß, mit graubraunem Haar zurück.
Phil und ich stellten uns dem Sicherheitschef vor.
»Gut, dass Sie da sind«, sagte er. »Mit Geiselnahmen habe ich wenig Erfahrung. Wollen Sie übernehmen?«
»Ja«, antwortete ich. »Doch zunächst benötigen wir ein paar Infos.«
Brewster seufzte. »Klar. Ein Mann namens Shawn Desmond hat Meredith Stone bei einer öffentlichen Führung in seine Gewalt gebracht. Er hat ein Messer, wahrscheinlich aus Holz oder Keramik, sonst hätte der Metalldetektor es an der Sicherheitsschleuse entdeckt. Er droht damit, ihr etwas anzutun, und verlangt, in den Tresorraum gelassen zu werden.«
»Warum das?«, wollte ich wissen.
Brewster zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich nehme an, er wird versuchen, Gold zu stehlen. Natürlich werden wir das nicht zulassen.«
»Ist er allein? Keiner der anderen Führungsteilnehmer arbeitet mit ihm zusammen?«
»Er scheint allein zu sein. Die anderen haben wir in Sicherheit gebracht. Sie sind noch auf der Etage, aber in einem separaten Raum.«
»Und unter Kontrolle? Ich meine, werden sie bewacht?«
Brewster nickte. »Ja, zwei meiner Leute sind bei ihnen. Wieso?«
»Ich will nicht, dass sich die Situation ausweitet, falls der Mann nicht allein arbeiten sollte. Können Sie veranlassen, dass die anderen Führungsteilnehmer nach oben gebracht und weiter bewacht werden? Wir werden sie später überprüfen.«
»Wird erledigt. Und was ist mit dem Irren? Werden Sie mit ihm reden? Vielleicht könnten wir ihn mit einem gezielten Schuss außer Gefecht setzen.«
Ich überlegte kurz. »Ich rede mit ihm, wobei ich gerne wüsste, mit wem ich es zu tun habe. Was Ihren anderen Vorschlag betrifft, das wäre die letzte Option. Abgesehen davon, dass wir niemanden verletzen wollen, könnte die Kugel als Querschläger Schaden anrichten. Noch etwas, stellen Sie sicher, dass ein Notarzt in Bereitschaft steht, falls Miss Stone oder sonst jemand verletzt wird.«
»Ich kümmere mich darum«, sicherte mir der Sicherheitschef zu.
»Ich versuche inzwischen herauszufinden, wer der Typ ist«, sagte Phil. »Oder brauchst du mich da drinnen?«
»Erledige du die Recherche. Ich werde herausfinden, was sein Motiv ist«, sagte ich.
Brewster führte mich in den Raum, in dem der Geiselnehmer mit seiner Geisel an einer Wand stand. Der Mann bewegte sich hin und her und achtete darauf, die Geisel als Schutzschild vor sich zu halten.
Meredith Stone war Mitte dreißig, zierlich gebaut und einen halben Kopf kleiner als der Geiselnehmer. Ihre Gesichtshaut war kreidebleich, und ich konnte ihr ansehen, dass sie Angst hatte. Kein Wunder, wenn ein Mann, der scheinbar nicht bei Verstand war, ihr Leben jeden Augenblick mit einem Stich in den Hals beenden konnte.
Falls er die Hauptschlagader traf, würde sie ohne medizinische Hilfe wahrscheinlich kaum länger als eine Minute überleben. Dabei machte es keinen großen Unterschied, ob er ein Messer aus Stahl oder Keramik einsetzte.
Neben der Tür, gut sieben Yards von Geiselnehmer und Geisel entfernt, standen zwei Männer des Sicherheitspersonals, die mit ihm verhandelten.
»Das hier ist Agent Cotton vom FBI New York«, stellte Brewster mich vor und wandte sich an Desmond. »Er würde gerne mit Ihnen reden.«
Desmond musterte mich misstrauisch. »FBI? Haben Sie eine Waffe dabei?«
Ich nickte.
»Ablegen. Aber ganz langsam!«
»Kein Problem«, sagte ich, nahm meine Glock vorsichtig aus dem Holster und legte sie auf den Boden.
»Schieben Sie sie zu mir rüber!«, verlangte Desmond.
»Keine Chance«, erwiderte ich. »Ich bin nicht hier, um Sie mit Waffen auszustatten, sondern um mit Ihnen zu reden.«
Desmond schaute nervös drein, musterte mich und die anderen Männer. Natürlich hätte die Glock seine Position verbessert. Aber ihm sollte klar sein, dass ich sie ihm nicht geben würde. Mir kam der Gedanke, dass ich die Patronen hätte entfernen und ihn so hereinlegen können. Dazu war es jedoch zu spät.
»Gut, dann nicht«, sagte Desmond säuerlich. »Ich will in diesen Tresor.«
»Warum?«, fragte ich. »Wollen Sie die spezielle Führung, bei der man die Goldbarren berühren kann?«
Desmond lächelte. »An dem Gold liegt mir nichts. Ich habe meine Gründe. Lassen Sie mich in den Tresorraum, und ich lasse die Frau gehen.«
»Ich bin vom FBI und nicht von der Bank, allerdings denke ich, die Leute hier werden Ihnen das nicht erlauben«, sagte ich ehrlich.
»Es muss sein, es gibt keinen anderen Weg.«
»Warum sagen Sie mir nicht, warum Sie dort hineinwollen?«, fragte ich.
»Das kann ich nicht«, sagte er brüsk, und ich meinte, einen anderen Ton in seiner Stimme mitklingen zu hören. War es Verzweiflung?
»Hat es damit zu tun, dass der Großteil der hier gelagerten Bestände Eigentum fremder Staaten ist?«, fragte ich.
»Nein.«
»Brauchen Sie Geld?«
Er lächelte. »Nein, das ist ebenfalls nicht mein Motiv. Ich weiß, was Sie vorhaben. Letztlich sollten Sie eines wissen: Wenn ich nicht bald in den Tresorraum gelassen werde, stirbt diese Frau. Und es wird Ihre Schuld sein, weil Sie nicht zugehört haben.«
»Das will ich sicher nicht. Geben Sie mir einen Moment und ich rede mit den zuständigen Leuten. Vielleicht lässt man Sie ja doch in den Tresorraum.«
»Okay, nur lassen Sie sich nicht zu viel Zeit!«
Ich verließ den Raum zusammen mit dem Sicherheitschef Brian Brewster.
»Ich kenne die Richtlinien nicht«, sagte ich. »Besteht die Möglichkeit, ihn in den Tresorraum zu lassen?«
»Das kann ich nicht entscheiden«, antwortete Brewster. »Grundsätzlich würde ich davon abraten. Eine unserer Hauptaufgaben besteht darin, die bei uns gelagerten Goldreserven zu schützen. Wir können nicht jeden dahergelaufenen Irren da hineinlassen.«
»Sicher«, sagte ich. »Aber wir sollten auch nicht riskieren, dass er der Geisel etwas antut. Ich war noch nie in dem Tresor. Was könnte er dort für einen Schaden anrichten? Eigentlich keinen, oder?«
Brewster dachte nach. »Nein, eigentlich keinen. Da drinnen befindet sich nur Gold, soweit ich weiß, sind es viele Stapel, sortiert nach Eigentümern.«
»Dann würde ich vorschlagen, seine Forderung zu erfüllen und ihn in den Tresorraum zu lassen«, sagte ich. »Zur Sicherheit sollten die anderen Führungsteilnehmer aus dem Bereich entfernt und alle nötigen Maßnahmen ergriffen worden sein, damit wir keine Überraschungen erleben. Kümmern Sie sich um die Zugangsgenehmigung?«
»Mache ich«, antwortete Brewster und ging los.
Phil kam auf mich zu. »Ich habe ein paar Infos zu unserem Mann. Shawn Desmond ist wegen schweren Einbruchs vorbestraft. Hat ein paar Jahre gesessen. Die letzten Jahre war er, wenn das in seiner Akte stimmt, sauber. Allerdings hat er gerade einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt verbracht. Entlassen worden ist er vor einer Woche. Kann sein, dass der Typ eine Meise hat.«
»Dann steckt hinter seiner Tat wahrscheinlich kein großartiger Plan, das Gold zu stehlen. Danke für die Informationen.«
»Wenn der Typ eine Schraube locker hat, ist es schwer vorherzusagen, wie er reagieren beziehungsweise was er tun wird. Der könnte die Frau einfach so abstechen und sich anschließend selbst die Kehle durchschneiden.«
»Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt«, sagte ich. »Kannst du dich darum kümmern, dass wir Desmond tatsächlich Zugang zum Tresor gewähren können? Der Sicherheitschef allein könnte damit überfordert sein.«
Phil nickte ernst. »Sicher, ich werde Druck machen. Wenn nötig, schalte ich Mister High ein.«
»Kannst du Ben überprüfen lassen, ob es zwischen Desmond und Meredith Stone eine Verbindung gibt? Nur zur Sicherheit.«
Phil lächelte. »Du hältst mal wieder alles für möglich. Klar, erledige ich.«
»Danke«, sagte ich und ging zurück in den Raum, in dem Desmond mit seiner Geisel wartete.
»Und? Wie sieht es aus?«, fragte der Geiselnehmer.
»Wir versuchen herauszufinden, ob man Ihnen Zugang zum Tresorraum gewähren kann«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Ich möchte Ihnen nicht zu viel Hoffnung machen. Es ist gut möglich, dass den Leuten hier die Sicherheit des Goldes wichtiger ist als ein Menschenleben.«
Statt wie von mir erwartet enttäuscht zu sein, lachte Desmond auf einmal lauthals heraus. »Das ist ja der Grund, aus dem ich hier bin, die Sicherheit des Goldes. Doch das wollte niemand verstehen.«
»Sorry, da komme ich nicht mehr mit. Was genau meinen Sie?«
»Es ist so ...«, fing Desmond an, hielt inne und schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich werde Ihnen nichts sagen, noch nicht. Kommen Sie meiner Forderung nach, und ich werde Ihnen alles verraten, was ich weiß. Aber erst dann!«
»Wie gesagt, das ist gerade in Arbeit. Brauchen Sie sonst etwas? Etwas zu essen oder zu trinken?«
»Nein, kein Bedarf. Sehen Sie zu, dass die Entscheidung schnell fällt. Es ist wichtig, dass ich in den Tresorraum kann. Warum, werden Sie dann schon sehen.«
Mir war klar, dass es etwas gab, über das er nicht sprechen wollte. Aber was? Und warum nicht? Ging es nur um irgendein Hirngespinst? Da er sich in einer Anstalt aufgehalten hatte, war das durchaus möglich.
»Der Sicherheitschef denkt, dass Sie Gold an sich nehmen wollen. Ich denke, dass er falsch liegt«, versuchte ich, die Konversation weiterzuführen.
»Ja, er liegt falsch«, erwiderte Desmond.
»Es wäre vorteilhaft, wenn wir ihm das beweisen könnten.«
»Sie haben mein Wort, dass ich kein Gold stehlen will.«
»Das reicht mir«, sagte ich. »Ich habe meinen Partner gebeten, Druck zu machen, damit Ihre Forderung erfüllt wird. Wie geht es Miss Stone?«