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Mortimer Finlay starb beim Verzehr einer vergifteten Teigtasche. Der Mord geschah in einem Restaurant, das die chinesische Mafia führte. Finlay wurde eine Verbindung zur Afrika-Gang um Kiano Auma nachgesagt. Da erst vor Kurzem ein weiteres Mitglied, das mit dieser Gang in Verbindung stand, ermordet worden war, schaltete sich das FBI in die Ermittlungen ein. Es galt, einen Bandenkrieg zu verhindern. Wie wir befürchtet hatten, blieb es allerdings nicht bei diesen beiden Morden, denn das Pflaster in Chinatown war heiß. Brandheiß!
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Heißes Pflaster Chinatown
Vorschau
Impressum
Heißes PflasterChinatown
Mit gekonntem Schwung stellte der Kellner die Speise vor Mortimer Finlay ab. Teigtaschen, klassisch chinesisch gefüllt. Ohne Teigtaschen war ein Chinarestaurantbesuch für Finlay undenkbar.
Man brauchte eine feine Nase, um die einzelnen Gerüche herauszuriechen, sie von dem alles durchdringenden Soja abzusondern. Eine unbekannte Note schwang diesmal mit. Finlay schob die Nase dichter über den Topf, atmete noch einmal ein. Der fremde Geruch blieb, aber seltsam, etwas daran war ihm vertraut, er empfand ihn als angenehm.
Finlay schaufelte gleich drei der fünf Teigtaschen auf seinen Teller. Er speiste mit Stäbchen. Geschickt brachte er die erste Tasche an seinen Mund, biss ein großes Stück ab, ließ den Geschmack einwirken, ehe er schluckte.
Im nächsten Moment glaubte er, in die Hölle geraten zu sein. Sein Hals brannte. In Panik fuhren die Hände an seinen Hals, in seinen Mund ... Er spürte, wie sein Gesicht rot anlief – und bekam keine Luft mehr. Dann fiel sein Kopf mitten zwischen die restlichen Teigtaschen.
»Ein Zufall sieht anders aus«, merkte Phil an und verglich den wirklichen Anblick mit dem Bild in seiner Hand, das den mit dem Kopf auf dem Tisch liegenden Mortimer Finlay zeigte. »Genau hier hat er gesessen.«
Mein Partner und ich standen in dem leeren Speisesaal vor jenem Tisch, an dem Mortimer Finlay das Schicksal ereilt hatte.
Jetzt, gegen neun Uhr am Morgen, war das Speiselokal noch nicht geöffnet. Der Koch befand sich bereits in der Küche. Er musste einige Vorbereitungen treffen, damit zur Mittagszeit alles reibungslos ablief. Schließlich wollte das Gemüse klein geschnitten sein, wenn er es benötigte, und auch für die Zubereitung der Pekingente war seine Aufmerksamkeit vonnöten.
Neben dem Koch war der Besitzer des Restaurants anwesend. Der Goldene Drache gehörte Ling Wang, jenem Chinesen, der nach dem Tod des alten Patriarchen Luan Wu drauf und dran war, den internen Machtkampf innerhalb der chinesischen Mafiafamilien zu gewinnen und der neue große Boss der Chinamafia zu werden.
Die Leiche von Finlay hatte man längst abtransportiert und die Unordnung rund um den Tisch beseitigt. Immerhin lag das Geschehen bereits eine Nacht zurück. Dass jemand während des Essens kollabierte, war nichts, was das FBI sofort auf den Plan rief. Das war ein Fall für das NYPD.
Der Raum strömte das typische Flair eines Chinarestaurants der gehobenen Klasse aus.
Phils Ausspruch bezog sich nicht auf den Tisch, den er so ausgiebig musterte, auch nicht auf den gesamten Eindruck, den ihm der Anblick der Räumlichkeit vermittelte, sondern auf die Aussage des Kochs. Der machte mit gestenreichen Beteuerungen jedermann verständlich, dass er sich nicht erklären konnte, wie die vergiftete Teigtasche in seine Küche geraten sein konnte, die er aus dem Topf mit den vorgefertigten Teigtaschen entnommen haben wollte.
Von dem Teil des Restaurants aus, der die Tische für die Gäste beherbergte, hatte man einen freien Blick in den Küchenbereich. Han Zhou stand händeringend neben uns. Er war klein und hager, etwa vierzig Jahre alt und besaß ein faltendurchfurchtes Gesicht, das ihn älter erscheinen ließ, als er war. Er trug noch keine Kochhaube, deshalb konnte man sein volles Kopfhaar bewundern, das vorne in Form einer Welle den Blick auf sich zog und von seinen Augen ablenkte, die ständig hin und her huschten.
»Ich habe schon gekündigt«, versicherte er uns zum vierten Mal.
Wenn man ihn so ansah, wirkte er wie ein Häufchen Elend. Ihm ging es sehr zu Herzen, dass er einem Gast eine Teigtasche zubereitet hatte, die spätestens nach dem zweiten Bissen ihre tödliche Wirkung entfaltet hätte – wenn man auf Bienengift allergisch reagierte. Bei Mortimer Finlay war es der erste Bissen gewesen. Wem seine Allergie bekannt war, den überraschte dieses Ergebnis nicht.
»Ich werde nie mehr kochen können!«, jammerte er. Zum Beweis zeigte er seine Hände her, die unübersehbar zitterten. Das Zittern musste nicht einmal gespielt sein. Es konnte auch durch unsere Anwesenheit hervorgerufen worden sein.
»Heute Abend stehst du am Herd!«, sagte Wang, sein Chef, streng. »Du warst es nicht, der ihn vergiftet hat, also besteht kein Grund, weshalb du Angst davor haben musst, erneut jemanden zu vergiften.«
Wang war nicht viel älter als sein Koch, er wies jedoch sicherlich den doppelten Körperumfang auf. Von der Figur her war er eher klein und gedrungen. Sein Vollmondgesicht wurde von einem schmalen Haarkranz gekrönt. Er blickte streng und gebieterisch, wie es sich für einen Chef gehörte.
»Aber die Teigtaschen ...«, jammerzte Zhou.
»Die nehmen wir für heute aus der Speisekarte.«
»Machen Sie das später untereinander aus«, bat ich und deutete auf die Küche. »Mister Finlay hat also Teigtaschen bestellt.«
»Die bekommen wir fertig geliefert«, klärte Wang uns gleich auf.
»Vom wem?«
»Dieses Lokal ist nicht das einzige meiner Kette. Manche Speisen werden zentral hergestellt und dann verteilt. Die Teigtaschen gehören dazu.«
»Man sieht den Teigtaschen von außen nicht an, womit sie gefüllt sind?«, vergewisserte sich Phil.
»Ja, genauso verhält es sich«, sagte Zhou, der sich langsam wieder beruhigte. Er sah anscheinend einen Lichtschimmer, der ihn entlasten konnte. »Ich kann den Vorgang kurz demonstrieren.«
Er ging voraus in den Küchenbereich und stellte sich demonstrativ an seinen Platz. Sein Arbeitsbereich war eine zwei Yards lange Herdplatte.
»Hier arbeite ich.« Er drehte sich um.
An der Rückwand befanden sich weitere Gerätschaften, wie man sie überall in Küchen fand, auch das Dampfbad, in dem die Teigtaschen fertig gemacht wurden.
Er deutete auf eine Reihe von mit Teigtaschen gefüllten Gefäßen, die neben dem Dampfkocher standen. »Außen am Behälter ist die Füllung der Taschen angeschrieben.«
Mit den entsprechenden Zeichen auf den Plastikbehältern konnten weder Phil noch ich etwas anfangen, doch es gab für mich keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln. Irgendwie mussten die Köche ja erkennen können, was sich in den geschlossenen Teigtaschen befand.
»Je nach Bestellung nimmt man drei oder mehr Teigtaschen und macht sie speisefertig«, sagte Wang. »Dazu braucht man kein ausgebildeter Koch zu sein. Das geht nebenbei. Man schaut die Taschen nicht speziell an.«
»Danach dreht man dem Dampfbad wieder den Rücken zu«, vermutete Phil. »Mit einem Wort, man hat sie nicht ständig im Blick, richtig? In dieser Zeit kann manches geschehen.«
Zhou nickte. »Das dauert aber nicht lange. Wenn jemand die Taschen austauschen wollte – es war ja zu diesem Zeitpunkt kein anderer Koch in der Küche –, mehr als ein paar Sekunden hätte er nicht Zeit gehabt, weil ich das Dampfbad nie länger als eine halbe Minute außer Acht lasse.«
»Kann sich nicht jemand in die Küche geschlichen haben?«, fragte Phil.
»Unwahrscheinlich. Sie ist offen und einsehbar. Tatsächlich hätte sich zwar keiner der Gäste etwas gedacht, wenn eine zweite Person durch die Küche gegangen wäre, weil sie nicht wissen, dass ich allein alles im Griff habe. Im Gegensatz zu jetzt herrschte zu dem Zeitpunkt Betrieb. Die Polizei hat die Gäste vernommen. Keinem ist eine weitere Person im Küchenbereich aufgefallen. Die einzige andere Eintrittsmöglichkeit in den Kochbereich befindet sich am anderen Ende der Küche. Da hätte jemand schnell laufen müssen, um die Teigtaschen auszutauschen, ohne dass ich ihn bemerkt hätte.« Die letzten Worte sprudelten nur so aus seinem Mund.«
Ich nickte.
Ruhiger fuhr er fort. »Ich bleibe dabei: Ich muss die vergiftete Teigtasche zufällig erwischt haben.«
»Das Labor hat den gesamten Behälter untersucht und nichts entdeckt«, sagte ich. »Mortimer Finlay ist eine Teigtasche, mit Melittin präpariert, dem Hauptbestandteil des Bienengifts, serviert worden. Dagegen ist er allergisch. Die genaue Analyse hat gezeigt, dass jemand auf Nummer sicher gehen wollte und deshalb gleich eine entsprechend große Menge in die Tasche gefüllt hat. Der Mann ist gezielt getötet worden, denn für jeden anderen Gast wäre die Speise wahrscheinlich nicht so gefährlich gewesen.«
»Glauben Sie mir, Agent Cotton, wenn ich ihn unbedingt töten wollte, hätte ich es nicht auf diese Weise gemacht, die mich automatisch zum Verdächtigen abstempelt. Ich weiß nicht, wie diese Teigtasche in dem Gefäß gelandet ist und weshalb. Sie hätte jedem Gast serviert werden können, der zufällig eine Teigtasche bestellt hat.«
»Und aus Versehen wird sie einem lästigen Konkurrenten der Mafia serviert?«, meinte Phil. »So ein Zufall.«
Zhou zuckte mit den Schultern. »Ich kann mir das nicht erklären.«
»Ich traue Zhou nicht«, sagte Phil, als wir nach dem Verlassen des Lokals auf meinen Jaguar zumarschierten.
»Geh heute Abend essen, dann kannst du ja überprüfen, ob er in der Küche steht oder nicht.«
»Damit er mir auch eine Teigtasche mit Spezialfüllung serviert?«
»Bist du gegen etwas allergisch?«, fragte ich. »Immerhin hätten wir dann einen sicheren Beweis und könnten ihn dingfest machen.«
Das Lächeln, das er mir daraufhin schenkte, wirkte nicht besonders fröhlich. Phil hatte anscheinend nicht seinen besten Tag erwischt.
Als Nächstes wollten wir uns die Küche näher ansehen, in der die Teigtaschen gefertigt wurden. Die angegebene Adresse führte uns zu einem nichtssagenden Gebäude, das seine beste Zeit längst hinter sich gelassen hatte und ganz in der Nähe des Restaurants gelegen war.
Ich fand für meinen Jaguar nicht allzu weit entfernt einen Parkplatz.
Die Gassen in Chinatown waren eng. Wie üblich herrschte hier ein noch hektischeres Treiben als im Rest der Stadt. Der Weg ging leicht aufwärts. Links und rechts gab es mehrere vegetarische Restaurants. Mitten zwischen diesen Lokalen befand sich jener Betrieb, der laut unserer Information die Teigtaschenherstellung beherbergen musste.
Der Eingang war gar nicht so leicht zu finden. Die erste Tür, die wir ansteuerten, bestand aus solidem Metall und war zusätzlich mit einem Querbalken gesichert. Es gab weder eine Klingel noch sonst eine Möglichkeit, wie man sich bemerkbar machen konnte.
»Dort geht es nicht hinein. Nur wenn der Lieferwagen kommt, und der kommt stets in der Nacht«, informierte uns ein würdig aussehender älterer Asiate. Anscheinend waren wir nicht die Ersten, die hier vergeblich nach einem Eingang gesucht hatten.
»Und wo finden wir den Eingang?«, erkundigte sich Phil.
»Gleich um die Ecke finden Sie eine Klingel. In der Nähe befindet sich auch der Eingang in das Büro.«
»Auch für die Fabrik?«, fragte ich.
Ein schmaler dunkler Gang nahm an besagter Stelle seinen Anfang zwischen zwei Gebäuden.
Phil betätigte die Klingel.
Es dauerte keine zehn Sekunden, bis sich ein kleines Fensterviereck in der ansonsten massiv aussehenden Tür öffnete. Das Gesicht einer etwa fünfzig Jahre alten Lady blickte uns entgegen.
»Haben Sie einen Termin?«, fragte sie. Von der asiatischen Höflichkeit bekamen wir nichts mit.
Wir zeigten ihr unsere Dienstausweise.
»Die Special Agents Cotton und Decker«, sagte Phil. »Wir möchten den Chef sprechen. Dürfen wir hereinkommen?«
»Worum geht es?«, fragte die Lady und machte keine Anstalten, die Tür für uns zu öffnen.
»Sie beliefern mehrere Restaurants mit Teigtaschen ...«, begann Phil.
»Mehrere? Nahezu alle!«, unterbrach die Lady ihn empört.
»Dann sind wir bei Ihnen an der richtigen Adresse«, sagte ich. »Gestern starb Mortimer Finlay beim Genuss einer Teigtasche. Da Sie den Markt beherrschen, beliefern Sie auch das Lokal, in dem der Mann diese tödliche Speise serviert worden ist.«
»Das ist eine unwahre und unhaltbare Behauptung!«, rief die Lady aufgebracht.
Phil und ich blickten uns an. Diese übertriebene Reaktion hatten wir nicht erwartet.
»Hat sich heute alles gegen uns verschworen?«, jammerte sie und schloss kommentarlos das kleine Fenster.
»Sie wird uns doch nicht stehen lassen?«, fragte Phil, als sich nach mehreren Sekunden immer noch nichts tat. Entschlossen drückte er erneut auf den Klingelknopf.
Wir hörten einen Schlüssel im Schloss, gleich darauf schwang die Tür auf. Diesmal war es nicht die Lady, die uns geöffnet hatte, sondern ein jüngerer Asiate in einem weißen Kittel. Der Mann hielt uns mit einem unverbindlichen Lächeln die Tür auf.
»Verzeihen Sie der Mutter vom Boss, aber sie scheint heute ein wenig überfordert zu sein«, sagte er ruhig.
»Weil wir ein paar Fragen stellen wollten?«, fragte Phil.
»Sie sind leider nicht die Einzigen, die heute etwas von uns wollen«, erklärte der Mann und stellte sich als Tian Li vor, Stellvertreter von Ling Wang.
»Geht es um den Mord an Finlay?«, wollte ich wissen. Sollte es bei den Ermittlungen irgendwelche Kompetenzüberschneidungen geben, musste die Sache schnellstens geklärt werden.
»Ein Kollege von Ihnen ist im Haus«, sagte Li, »vom FATF.«
Was führte die Financial Action Task Force on Money Laundering hierher? Diese Behörde unterstand direkt dem Finanzministerium und untersuchte Betriebe, die der Geldwäsche im großen Stil verdächtigt wurden.
»Es sieht so aus, als steckten Sie in Schwierigkeiten«, sagte an.
»Kein Irrtum, der sich nicht klären lässt«, sagte Tian Li. »Ich führe Sie gerne zum Chef, doch haben Sie bitte Verständnis dafür, dass er zuerst dem Beamten von der Finanzbehörde Rede und Antwort stehen muss.«
»Worum geht es denn?«, fragte Phil unschuldig.
»Ich bin nicht befugt, Ihnen irgendwelche Auskünfte zu erteilen«, sagte Li.
Phil und ich wussten natürlich, was im Busch war, wenn die Finanzbehörde für so viel Nervosität sorgte. Wegen einer Steuerunterschlagung von ein paar mickrigen Dollars bekam auch eine Mutter eines chinesischen Unternehmers keinen Nervenzusammenbruch.
»Bitten Sie uns dennoch herein?«, fragte ich. Die Tür stand bereits offen.
Tian Li nickte und trat einen Schritt beiseite.
Er ging voraus und führte uns in das Büro, in dem die ältere Lady hinter einem gewaltigen Schreibtisch saß. Die beiden verständigten sich mit stummen Blicken. Als Ergebnis dieser wortlosen Kommunikation packte die Lady einen Stapel Akten und verschwand damit.
Li blieb vor dem Schreibtisch stehen. Ihm kam vermutlich die Erkenntnis, dass er uns nicht verärgern sollte, wenn er sich nicht selbst das Leben schwer machen wollte.
»Vielleicht kann ich die ersten Fragen beantworten«, meinte er. »Was ist der genaue Grund, der das FBI in unser Haus führt?«
»Ist die Nachricht noch nicht zu Ihnen gedrungen?«, wunderte sich Phil. »Gestern starb Mortimer Finlay, während er eine mit einer konzentrierten Giftladung präparierte Teigtasche verzehrt hat. Der Koch des Restaurants schwört hoch und heilig, dass er die entsprechende Teigtasche aus einer Lieferung, die von dieser Produktionsstätte stammt, entnommen hat.«
»Natürlich ist uns diese Version der Geschichte inzwischen bekannt, und selbstverständlich hat das NYPD unseren Betrieb gestern auf den Kopf gestellt. Die Cops sind nicht fündig geworden. Deshalb will sich mir nicht erschließen, weshalb sich das FBI nun für diese Sache interessiert. Sind neue Beweise aufgetaucht?«
»Uns interessiert, wie das Gift in die Teigtasche gelangen konnte«, sagte Phil.
»Das werden Sie bei uns nicht herausfinden können, denn unsere Küche verlässt keine vergiftete Teigtasche«, behauptete Tian Li selbstsicher.
»Fertigen Sie jede Teigtasche persönlich an?«, fragte ich.
»Natürlich nicht!«
»Sehen Sie. Solange wir nicht sicher wissen, wie das Gift in das Lebensmittel gelangen konnte, oder umgekehrt, solange wir nicht ausschließen können, dass es hier passiert ist, müssen wir uns alle Möglichkeiten offen halten.«
»Jeder, der eine Spritze handhaben kann, benötigt eine Sekunde, einen Stoff in eine geschlossene Teigtasche zu injizieren«, sagte Li.
»Das sieht man der Tasche von außen nicht an?«, vergewisserte ich mich.
»Üblicherweise untersucht niemand eine Tasche, wenn sie ansonsten unbeschädigt aussieht.« Tian Li schenkte mir sein unverbindliches Lächeln.