Jerry Cotton 3546 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 3546 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Phil erhielt Besuch von einem alten Bekannten, einem ehemaligen Kampfpiloten der Navy. Der Mann glaubte, beim Tod eines seiner Freunde, auch Pilot, in Nevada, wäre etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen. Er bat meinen Partner daher um Hilfe. Nachdem sich die beiden verabschiedet hatten, wurde Phils Bekannter überfahren - und wir gerieten unversehens in einen Fall, der uns fast das Leben kostete!

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Seitenzahl: 126

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

Wir und die Kampfpiloten

Vorschau

Impressum

Wir und die Kampfpiloten

»Ich werde mich darum kümmern, keine Frage«, versprach Phil seinem alten Freund Jesse Jessup und klopfte ihm auf die Schulter.

Jessup zeigte ein zufriedenes Lächeln. »Ich wusste, dass du mich nicht hängen lässt. Ich werde noch ein paar Tage in New York sein. Du kannst mich anrufen, wenn du etwas in Erfahrung bringen konntest.«

»Mache ich«, sagte Phil, und sie verabschiedeten sich.

Jessup stand auf, legte ein paar Dollars für den Kaffee auf den Tisch und verließ das Café auf der Upper West Side von Manhattan.

Phil zog sein Handy hervor, als er draußen einen Motor aufheulen hörte, gefolgt von einem dumpfen Knall. Er fuhr herum und wusste instinktiv, dass etwas Schreckliches geschehen war.

Als er vom Café auf die Straße gestürmt war, sah er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Jesse Jessup lag auf der Straße und blutete.

»Rufen Sie einen Krankenwagen! Sofort!«, rief Phil ein paar Passanten zu und lief zu seinem Freund.

Der war schlimm zugerichtet. Sein Kopf blutete, die Beine lagen in einem unnatürlichen Winkel zueinander, seine Augen waren geschlossen.

»Verdammt, Jesse, bleib bei mir!«

Jessup öffnete die Augen einen Spalt breit.

»So hatte ich mir das Ende nicht vorgestellt«, brachte er stöhnend hervor. »Eigentlich wollte ich bei einer glorreichen Schlacht irgendwo über den Wolken draufgehen.«

»Hey, Kumpel, das ist nicht das Ende. In ein paar Wochen werden wir einen trinken und darüber lachen. Halte durch, der Notarzt ist bald hier.«

»Zu spät«, röchelte Jessup, während Blut aus seinem Mund lief. »Diesmal werde ich dem Sensenmann nicht von der Schippe springen. Er hat ja lang genug auf mich gewartet. Aber, Phil ... die Sache mit Hank ...«

»Darum kümmere ich mich«, versprach Phil und sah, wie das Leben aus seinem Freund wich.

Jessups Augen starrten auf einmal ins Nichts, sein Herz stellte die Tätigkeit ein.

Phil schluckte, fühlte sich, als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer getroffen, und spürte, wie seine Hände zitterten, als er die Augen seines Freundes schloss.

»Alles Gute, alter Freund, wo immer dein Weg dich hinführen mag«, sagte er leise, verharrte einen Augenblick und erhob sich dann.

Phil brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Er schaltete auf Automatik, als er mit den Cops redete, die wenige Minuten später am Unfallort eintrafen und alles absperrten.

»Jerry, es ist etwas Furchtbares passiert«, sagte Phil und klang derart niedergeschlagen, dass ich im ersten Augenblick dachte, ihm wäre etwas zugestoßen. »Jesse, er ... wir haben uns getroffen, davon hatte ich dir erzählt, und ... und gerade als er aus den Café raus war, ist er ... er ist überfahren worden. Ich konnte nichts mehr für ihn tun.«

Auch wenn ich Jesse Jessup nicht gut gekannt hatte, traf mich diese Nachricht mit Wucht. »Er war Kampfpilot, den Typen konnte nichts umhauen!«

»Und jetzt ist er tot«, sagte Phil. »Er ist in meinen Armen gestorben.«

»Ich komme sofort vorbei!«, sagte ich und ließ mir die Adresse geben.

Minuten später steuerte ich den Jaguar Richtung Café, vor dem der Unfall geschehen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht begonnen, die Nachricht von Jessups Tod zu verarbeiten. Alles, was für mich zählte, war, Phil zu unterstützen. Ihn hatte dieses schreckliche Ereignis sicher mehr getroffen als mich, denn zum einen war Jessup sein Freud gewesen, zum anderen hatte Phil selbst miterlebt, wie er gestorben war.

Als ich mein Ziel erreicht hatte, parkte ich den Wagen und suchte Phil. Er befragte gerade eine Frau mittleren Alters.

»Nein, ein Nummernschild habe ich nicht gesehen«, sagte sie. »Hat mich nur gewundert, dass der Typ einfach weitergefahren ist.«

»Ein Mann? Haben Sie den Fahrer gesehen?«, hakte Phil nach.

Sie schüttelte den Kopf. »Aber eine Frau würde so etwas nie tun.«

Als Phil mich sah, beendete er die Befragung.

»Gut, dass du da bist«, sagte er.

»Selbstverständlich«, sagte ich. »Und du? Willst du reden?«

»Später«, erwiderte Phil. »Erst muss ich mir Klarheit verschaffen.«

»Klarheit? Worüber?«, fragte ich.

»Ob das ein Unfall war oder ob jemand Jesse mit Absicht angefahren hat«, lautete die Antwort.

»Du meinst, es war vielleicht gar kein Unfall?«

Phil nickte. »Jesse wollte mich sprechen, weil er bei einer Sache Hilfe benötigte. Es ging dabei um den Tod eines anderen Piloten. Und jetzt ist er selbst tot.«

»Gut, dann lass uns herausfinden, was passiert ist und warum«, sagte ich und unterstützte ihn dabei, Augenzeugen zu befragen.

Es war schon dunkel, als wir damit fertig waren.

»Fassen wir zusammen«, sagte Phil. »Der Fahrer hatte einen Vollbart, trug eine Mütze und hatte eine Sonnenbrille auf, was darauf hindeutet, dass er nicht erkannt werden wollte. Zusammen mit der Tatsache, dass sein Wagen kein Nummernschild hatte, er nicht abgebremst hat, als Jesse auf die Straße ging und er Fahrerflucht begangen hat, ist es äußerst wahrscheinlich, dass es sich um Vorsatz handelt. Verdammt, wenn ich gewusst hätte, dass Jesse in akuter Gefahr schwebt ...«

»Du hast recht, es deutet einiges darauf hin, dass der Fahrer Jesse töten wollte«, sagte ich. »Was genau hat Jesse dir denn erzählt? Du hast bisher nur erwähnt, dass es um den Tod eines anderen Piloten ging.«

Phil nickte. »Deshalb wollte Jesse mit mir reden. Ein Freund von ihm, Hank Forester, ist gestorben. Hat Alkohol getrunken und gleichzeitig Schlafmittel zu sich genommen. Angeblich! Fehlmedikation hieß wohl die offizielle Todesursache. Jesse fand das merkwürdig und hat Nachforschungen angestellt. Allerdings kam er nicht weit. Daher bat er mich um Hilfe.«

Phil war einiges gewöhnt. Und sicher hatte er sich in den Jahren beim FBI ein dickes Fell zugelegt. Dennoch ging ihm der Tod seines Freundes nahe. Er sah mitgenommen aus, erschöpft. So konnte ich ihn auf keinen Fall nach Hause fahren lassen.

»Wollen wir ins Büro? Wir könnten ein paar Nachforschungen anstellen«, sagte ich.

Phil nickte. »Gute Idee.«

Wir gingen zum Jaguar, stiegen ein und fuhren los. Phil sagte anders als sonst kein Wort. Er blickte nachdenklich auf die Straße.

Erst als wir das FBI Field Office erreicht hatten und zu unserem Büro unterwegs waren, schien sich sein Geisteszustand zu bessern.

Es war bereits nach acht, die meisten Agents hatten Feierabend gemacht. Nicht so Ben. Er saß in seinem Büro und arbeitete an etwas.

»Er könnte uns helfen, den Fahrer zu identifizieren, Phil«, sagte ich.

Er nickte. »Gute Idee.«

Phil betrat Bens Büro vor mir und grüßte unseren Kollegen.

»Was ist passiert?«, fragte Ben, der offenbar sofort erkannte, dass es um Phils Stimmung nicht gut bestellt war.

»Es gab einen Unfall«, antwortete Phil. »Jesse Jessup, ein alter Freund, ist überfahren worden.«

»Mein Beileid«, sagte Ben und schluckte.

Dann schwieg er. Es sah aus, als wusste er nicht, was er sagen sollte.

»Der Fahrer des Wagens ist geflüchtet«, sagte ich. »Wir haben versucht, ihn zu identifizieren. Fehlanzeige. Soweit wir wissen, hatte der Wagen nicht einmal ein Nummernschild. Könntest du uns helfen, mehr herauszufinden? Über die Verkehrskameras in der Nähe des Tatorts?«

»Ja sicher«, antwortete Ben schnell. »Aber wieso Tatort? Ich dachte, es handelt sich um einen Unfall.«

»Das ist einer der Punkte, die wir klären müssen«, erwiderte ich.

Ben nickte. »Gut, was für Informationen habt ihr denn?«

Phil nannte ihm Zeit und Ort des Unfalls und fügte hinzu: »Der Wagen war wahrscheinlich ein dunkelblauer Ford Mustang. Beim Modell waren sich die meisten Zeugen einig, bei der Farbe weniger. Er könnte auch schwarz oder grün gewesen sein. Eine Frau bestand darauf, dass er rot war.«

»So viel zum Thema verlässliche Zeugenaussagen«, bemerkte Ben und machte sich an die Arbeit. »Es kann einige Zeit dauern. Wollt ihr ...?«

»Wir bleiben hier«, sagte Phil.

»Ich besorge uns Kaffee,«, sagte ich und verließ das Büro.

Keine zehn Schritte später stand auf einmal Mr High vor mir.

»Jerry? Hatten Sie nicht schon längst Feierabend gemacht?«, fragte er.

»Eigentlich schon, Sir«, antwortete ich. »Nur gab es einen Vorfall.«

Ich erzählte ihm, was geschehen war.

»Das ist traurig«, sagte er, überlegte einen Moment, machte kehrt und sagte: »Ich bin in meinem Büro. Bitte lassen Sie mich sofort wissen, wenn Sie etwas über den Fahrer oder das Tatfahrzeug herausfinden.«

»Natürlich, Sir«, sagte ich.

Als ich wenige Minuten später mit Kaffee in Bens Büro trat, waren Phil und Ben dabei, Kameraaufzeichnungen zu sichten.

»Nein, nein, da wird der Wagen kaum vorbeigefahren sein«, sagte Phil. »Weiter südlich vielleicht schon eher.«

Ben nickte und suchte nach der nächsten Kamera, um die Aufzeichnungen herunterzuladen.

Ich stellte den Kaffee hin. »Wie läuft's?«

»Noch haben wir nichts«, sagte Phil.

»Wir haben ja gerade erst angefangen«, fügte Ben hinzu. »Das kann sich manchmal ganz schön hinziehen.«

»Egal, dranbleiben«, sagte Phil.

Ich verhielt mich still. Normalerweise hätten wir die Suche nach dem Wagen Ben überlassen können. Ich fand es jedoch besser, Phil beschäftigt zu halten. So konnte er das, was geschehen war, besser verdauen.

»Da! Das ist er!«, stieß Phil wenige Minuten später hervor.

Ich warf einen Blick auf den Monitor. Tatsächlich, der Wagen entsprach den Zeugenbeschreibungen. Einzig der Fahrer war kaum zu erkennen.

»Kriegst du das Gesicht des Typen schärfer, Ben?«, wollte Phil wissen.

»Könnte schwierig werden«, antwortete unser IT-Genie und verzog sein Gesicht, während er gleichzeitig auf einer Lakritzstange herumkaute. »Vielleicht finden wir eine Aufzeichnung, auf der man ihn besser identifizieren kann.«

Kurz darauf hatte er eine. Jetzt konnte man den Fahrer weitaus besser erkennen. Und ja, Hut, Brille, Vollbart. Die Zeugen hatten in diesem Punkt absolut recht.

»Ich kann das durch die Bildoptimierung laufen lassen«, sagte Ben. »Könnte trotzdem schwer werden, ihn zu identifizieren, weil er sein Gesicht verdeckt hat. Wenn ich ihn mir so anschaue, keimt in mir der Verdacht auf, dass das beabsichtigt ist. Ich meine, wer fährt schon mit einer derart tief ins Gesicht gezogenen Kopfbedeckung durch die Gegend? Wenn man dann auch noch die Tatsache in Betracht zieht, dass der Wagen kein Nummernschild zu haben scheint ...«

Phil nickte. »Versuche herauszufinden, wer er ist. Können wir schauen, wo er hingefahren ist? Oder wo er ausgestiegen ist? Überprüfen, ob es ein Handybewegungsprofil gibt, das sich mit seiner Fahrtroute deckt?«

»Das volle Programm also«, sagte Ben und nickte. »Sicher. Ich starte die Bildoptimierungssoftware und lasse dann die Gesichtserkennung laufen. Parallel können wir die Fahrtroute des Mustang weiter verfolgen.«

Der Mustang fuhr Richtung Harlem, wo ihn die beiden aus den Augen verloren.

»Entweder hat er den Wagen abgestellt oder eine der Straßen ohne Verkehrskameras benutzt«, sagte Ben enttäuscht. »Ich kann in einem größeren Bereich weitersuchen, aber die Chancen stehen nicht gut.«

»Kann passieren«, sagte Phil. »Und was ist mit dem Bewegungsprofil?«

Ben startete die entsprechende Software. Es dauerte knapp zwanzig Minuten, bis er schließlich sagte: »Keine Übereinstimmung. Wahrscheinlich hatte er sein Handy ausgestellt.«

»Ein weiteres Indiz dafür, dass er geplant hat, Jesse zu überfahren«, gab Phil verbittert von sich.

»Jesse Jessup war Pilot im Ruhestand, nicht wahr?«, fragte ich.

Phil nickte. »Ja, er war bei der Navy.«

»Und der andere Pilot, Jesses Freund, der vorher ums Leben gekommen ist? Der ist aktiver Pilot gewesen, nicht wahr?«

»So ist es«, antwortete Phil. »Beide lebten in Nevada.«

»Wir sollten mit Mister High darüber reden und ihm unsere Ermittlungsergebnisse mitteilen. Hinter der Sache könnte mehr stecken.«

Phil stand auf, klopfte Ben auf die Schulter und bedankte sich.

»Gern geschehen«, sagte Ben.

Phil und ich gingen zu Mr Highs Büro. Helens Schreibtisch war nicht besetzt, sie hatte schon Feierabend gemacht. Daher klopften wir direkt an.

»Herein!«, ertönte die Stimme unseres Chefs.

Als wir das Büro betraten, saß er hinter seinem Schreibtisch und füllte gerade irgendein Formular aus, das er zur Seite legte.

»Ich habe von Jerry bereits gehört, was passiert ist«, wandte er sich an Phil. »Mein Beileid.«

»Danke, Sir«, erwiderte mein Partner. »Wir konnten den Täter bisher nicht identifizieren. Ben arbeitet noch daran.«

»Das ist gut«, sagte Mr High und musterte abwechselnd Phil und mich. »Was haben Sie jetzt vor?«

»Wenn die Identifizierung erfolgreich endet, werden wir den Täter suchen, verhaften und vernehmen«, antwortete ich. »Dann sehen wir weiter.«

Phil räusperte sich. »Sir, ich würde gerne bereits vorher weiterermitteln. Wir könnten Jessups Hotelzimmer durchsuchen. Vielleicht finden wir dort irgendwelche Hinweise.«

Mr High überlegte kurz und nickte. »Das scheint mir sinnvoll. Immerhin haben wir es mit zwei Piloten der Streitkräfte zu tun, die innerhalb kurzer Zeit gestorben sind beziehungsweise getötet wurden. Das sollten wir auf jeden Fall untersuchen. Machen Sie sich also an die Arbeit!«

»Danke, Sir!«, sagte Phil und verließ zusammen mit mir Mr Highs Büro.

Jesse Jessup war im The Manhattan at Times Square Hotel abgestiegen, einem Dreisternehotel südlich vom Central Park. Vom FBI Field Office aus brauchten wir für die vier Meilen bis dorthin eine knappe halbe Stunde. Wir betraten das große Hotel durch die messingfarbene Tür und gingen über den hell gefliesten Steinboden zur Rezeption.

Eine Afroamerikanerin Mitte dreißig empfing uns mit einem warmen Lächeln. »Guten Abend, was kann ich für Sie tun?«

Phil zeigte seine Marke. »Wir sind vom FBI und würden uns gerne das Zimmer von Jesse Jessup ansehen.«

Sie nickte. »Selbstverständlich. Ist ... ist etwas passiert?«

»Mister Jessup ist leider verstorben«, antwortete ich.

»Oh«, sagte sie. »Ich sehe sofort nach, in welchem Zimmer er gewohnt hat. 512. Hier ist die Karte.«

Phil nahm sie entgegen.

»Hatte Mister Jessup im Hotel Besuch? Hat jemand nach ihm gefragt? Oder hat er sich hier mit jemandem getroffen?«, fragte ich.

»Nicht dass ich wüsste«, sagte sie.

»Und wie sieht es mit Anrufen auf sein Zimmer aus?«

Sie schaute im Computer nach und schüttelte den Kopf. »Keine Anrufe, weder vom Zimmer noch dahin.«

Wir bedankten uns und gingen zum Fahrstuhl. Keine Minute später stiegen wir im fünften Stock aus. Zimmer 512 war nicht weit entfernt. Die Tür war angelehnt, wies aber Beschädigungen auf. Offenbar hatte sie jemand mit Gewalt geöffnet.

Wir zogen unsere Dienstwaffen. Phil öffnete die Zimmertür, ich trat mit vorgehaltener Waffe ein. Er folgte mir.

Zu hören war nichts, auch niemand zu sehen. Ich stellte mich neben die Badezimmertür. Phil öffnete sie, und ich überprüfte den Raum. Auch niemand.

»Wer immer hier war, ist schon fort«, sagte ich und steckte meine Waffe ein.

Phil nickte.

Man konnte sofort sehen, dass jemand Jessups Sachen durchsucht hatte. Der Koffer war geöffnet, der Inhalt auf Bett und Boden verstreut.

Ich nickte. »Die Person hat offensichtlich etwas gesucht. Nur was? Hatte Jesse erwähnt, dass er irgendetwas bei sich hatte?«

Phil schüttelte den Kopf. »Wenn das wirklich alles mit dem Tod des anderen Piloten zu tun hat, könnte er irgendwelche Infos gesammelt haben. Vielleicht schriftliche Unterlagen.«

»Alternativ auf einem Notebook oder Speichermedium«, sagte ich.

Wir durchsuchten alles, konnten jedoch nichts dergleichen finden.

»Derjenige, der das Zimmer durchsucht hat, war ziemlich gründlich«, sagte ich. »Vielleicht wollte er nur sichergehen, dass Jesse nichts dabei hatte, was auf ihn hindeutete.«

»Gut möglich«, meinte Phil. »Dabei befand sich Jesse eigentlich in einer Sackgasse und kam mit seinen Nachforschungen nicht weiter.«

»Das wusste derjenige, der ihn getötet hat, vielleicht nicht. Hier werden wir nichts mehr finden. Wir könnten eine Crime Scene Unit anfordern, die nach DNA-Spuren und Fingerabdrücken sucht.«

Phil kümmerte sich darum.

Dann verließen wir das Zimmer und begaben uns zum Sicherheitschef des Hotels.

»FBI?«, gab der breite Hüne von sich, der sicher einen großen Teil seines Lebens im Fitnessstudio verbrachte, als Phil seine Dienstmarke gezeigt hatte. »Wir haben ab und zu Besuch vom NYPD, aber vom FBI selten. Worum geht es?«