Jerry Cotton 2996 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2996 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Max Donwell, einer unserer Kollegen, war bei einem Routineeinsatz angeschossen und schwer verletzt worden. Er war zur Sicherung einer Demonstration eingeteilt gewesen, die für die Verschärfung der Waffengesetze eintrat und von der Gruppe Mankind organisiert worden war. Phil und ich nahmen die Ermittlungen auf, aber Spuren gab es so gut wie keine. Mankind schien auch völlig integer zu sein, aber dann stießen wir auf die Reporterin Anabell Tinker und eine ganze Reihe von Ungereimtheiten ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Der Feind undercover

Jerry Cotton aktuell

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock/ChameleonsEye

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-0487-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Der Feind undercover

Mitten unter den Demonstranten im Central Park fühlte er sich sicher. Er brauchte nur auf den richtigen Moment zu warten. Ein Opfer hatte er sich bereits ausgesucht: einen FBI-Agent, der allein am Rande der Menge stand.

Der Attentäter wartete geduldig, versuchte nicht aufzufallen und erkannte schließlich seine Chance. Ein Reporterteam lenkte die Aufmerksamkeit der Umstehenden auf die andere Seite. Er hob seine unter einer Zeitung verborgene, mit Schalldämpfer ausgerüstete SIG, legte an und schoss. Ohne das Ergebnis abzuwarten, tauchte er in der Menge unter, entledigte sich der Waffe und verschwand.

Am Rande der Demonstration der Menschenrechtsorganisation Mankind gegen privaten Waffenbesitz war FBI-Agent Max Donwell getroffen zusammengebrochen.

»Jerry, Phil, seid ihr in der Nähe der Einsatzleitung?«, hörte ich Mr Highs Stimme über das Headset, das ich wie alle an diesem Einsatz beteiligten Agents trug.

Wir hatten die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass bei der Demonstration von Mankind, einer Menschenrechtsorganisation, die sich in den USA besonders gegen privaten Waffenbesitz und Waffenhandel sowie Menschenhandel engagierte, alles friedlich ablief. Wir rechneten nicht mit größeren Schwierigkeiten, es gab lediglich eine kleine Gruppe Gegendemonstranten, die aber in sicherer Entfernung gehalten wurde.

Doch nun schien etwas passiert zu sein. Allein die Tatsache, dass der Chef sich in den Funkverkehr einmischte, war ungewöhnlich. Normalerweise überließ er dem Agent, dem er die Leitung eines Einsatzes übertragen hatte, in diesem Fall Lawrence Hill, die Verantwortung. Dazu kam seine angespannt wirkende Stimme, die mich alarmierte.

»Wir sind auf der Fifth Avenue, bei der 66th Street«, antwortete ich, während ich mit Phil, der das Gespräch über sein Funkgerät mit verfolgte, einen besorgten Blick wechselte.

»Verstehe. Begebt euch bitte direkt zum Demonstrationsbereich, im Westen von Sheep Meadow, auf Höhe der 69th Street, an die Position von Max und Lawrence. Max ist angeschossen worden, Täter unbekannt. Lawrence kümmert sich um ihn. Zeery und Steve übernehmen die Teamleitung für die Demonstration, Sie beide kümmern sich um den Täter«, wies uns Mr High an.

»Natürlich, Sir«, sagte ich und lief bereits zum Wagen. Phil folgte mir. »Wissen Sie schon etwas über den Zustand von Max?«

»Nein, noch nicht. Informieren Sie sich vor Ort und geben Sie mir Bescheid.«

Ich bestätigte und ließ den Wagen an. Kurz überlegte ich, Warnlicht und Sirene einzuschalten, doch das würde wahrscheinlich eher zu einer Massenpanik führen, als uns schneller ans Ziel zu bringen. Daher fuhr ich vorsichtig, aber so schnell wie möglich. Es dauerte ein paar Minuten, bis wir am Ziel waren. Eine lange Zeit für einen Täter, um zu entkommen.

Phil ging sofort zu Lawrence Hill, der soeben in einen Krankenwagen stieg, in dem Max Donwell medizinisch versorgt wurde. Ich sah, wie Hill sich herauslehnte und kurz mit Phil sprach, dann die Türen schloss und dem Fahrer das Zeichen zur Abfahrt gab.

Ich war inzwischen zu Zeery und Steve gegangen, die kurz vor uns angekommen waren. Zeery sprach in sein Funkgerät, während Steve mit dem Captain des NYPD sprach, der für den Einsatz der Cops zuständig war.

Als Steve mich kommen sah, nickte er dem Captain zu, der sich daraufhin auf den Weg machte, und wandte sich mir zu.

»Jerry«, empfing er mich mit ernstem Gesicht. »Schlimme Sache. Ihr seid verantwortlich dafür, den Mistkerl zu schnappen, der das getan hat?«

Ich nickte. »Welche Maßnahmen wurden bisher ergriffen?«

»Das Gelände wird gerade abgesperrt. Alle Einheiten wurden benachrichtigt, dass niemand den Bereich der Demonstration verlassen darf. Wir müssen nur aufpassen, dass es nicht zu einer Panik kommt. Zeery spricht gerade mit den Veranstaltern, um zu klären, wie wir den Demonstranten die Situation am besten verständlich machen können. Captain Duvall«, Steve deutete auf den sich entfernenden Polizisten, »hat Verstärkung angefordert, auf die wir im Notfall zurückgreifen können.«

Phil, der abseits noch kurz telefoniert hatte, kam nun auch heran. Steve und ich sahen ihn fragend an.

»Er lebt, aber es ist kritisch. Sein Glück war, dass der Notarzt hier in der Nähe bereitstand und praktisch sofort zur Stelle war. Wenn er überlebt, hat er es diesem Umstand zu verdanken. Ich habe Mister High schon informiert«, berichtete er. »Wie weit seid ihr?«

Ich brachte ihn schnell auf den neuesten Stand, dann kam auch Zeery zu uns. Wie üblich sah er aus wie aus dem Ei gepellt.

Wir begrüßten uns kurz, bevor Zeery uns mitteilte: »Von der Bühne aus wird gleich eine Durchsage gemacht, damit die Leute wissen, was los ist. Ich habe mit Mister Hamilton, dem Verantwortlichen von Mankind, besprochen, was er sagen soll, damit es keine allzu große Aufregung oder gar eine Panik gibt. Wir können also jetzt damit anfangen, Zeugen zu befragen und die Personalien aufzunehmen.«

Wie auf Kommando hörten wir über Lautsprecher die Durchsage. Steve gab die Anweisung, mit der Kontrolle der Demonstranten zu beginnen, per Funk weiter, und wir sahen auch Captain Duvall in sein Funkgerät sprechen.

Gleichzeitig hatten wir alle ein wachsames Auge auf die Demonstranten, um mögliche Unruheherde sofort zu entdecken und eingreifen zu können, ehe sich daraus eine Panik entwickeln konnte. Doch es blieb alles ruhig.

»Glücklicherweise sind nicht ganz so viele Leute gekommen, wie zuerst angenommen wurde«, sagte Steve. »Nur gut fünfhundert, nicht tausend, wie es in der Presse hieß.«

»Ja, mit denen werden wir in absehbarer Zeit fertig«, stimmte Zeery zu. »Wir fangen mit denen an, die sich in der Nähe von Max befunden haben, als er angeschossen wurde. Mit etwas Glück haben wir ein paar Augenzeugen, die den Täter beschreiben können. Beteiligt ihr euch hier oder habt ihr was anderes vor?«, wandte er sich dann an uns.

»Wir bleiben im Moment noch vor Ort«, sagte ich. »Mit etwas Glück hält sich der Täter noch innerhalb der Absperrung auf. Gebt uns Bescheid, wenn ihr jemanden findet, der etwas gesehen hat. Irgendjemand soll sich die Aufzeichnungen der Videoüberwachung vornehmen, vielleicht haben wir Glück und der Tatort wurde von einer Kamera erfasst.«

Die Aufgaben wurden verteilt, dann legten wir los.

***

Ein paar Minuten später brachte Zeery eine junge Frau, die neben Agent Donwell gestanden hatte, als er angeschossen wurde, zu uns.

»Das ist Mary Stoneworth«, sagte er. »Sie stand bei Max und hat vielleicht etwas gesehen.«

Ich nickte. »Danke, wir reden mit ihr.«

Miss Stoneworth war Mitte zwanzig, schlank, hatte blondes Haar mit ein paar neongrünen Streifen darin. Sie machte einen nervösen Eindruck.

»Das ist mein Kollege Phil Decker, ich heiße Jerry Cotton, wir sind vom FBI New York«, stellte ich uns vor. »Sie waren also in der Nähe, als Agent Donwell angeschossen wurde?«

Sie nickte. »Ja, war ich. Wobei ich erst gar nicht gemerkt hatte, dass jemand auf ihn geschossen hat. Er ist zusammengebrochen, ich dachte erst, er hätte einen Schwächeanfall oder so. Als ich auf ihn zugegangen bin, habe ich das Blut gesehen, und bei dem Anblick ist mir schlecht geworden. Ich habe noch nie gesehen, wie jemand so stark verletzt worden ist, dass er derart geblutet hat.«

»Haben Sie keinen Schuss gehört?«, hakte Phil nach.

»Nein, nichts, er ist einfach umgefallen«, erwiderte sie.

Phil schaute mich an. Kein Schuss, das bedeutete, dass der Täter einen Schalldämpfer benutzt hatte, was wiederum den Schluss nahelegte, dass die Tat geplant war. Aber wer hatte geschossen? Galt der Anschlag Max Donwell? Dem FBI? Oder hatte es etwas mit der Demonstration zu tun? Im Moment gab es viele Fragen und wenig Antworten.

Phil wandte sich an Miss Stoneworth. »Haben Sie den Schützen gesehen?«

Sie schaute ihn an. »Nein, habe ich nicht. Wie gesagt, ich habe ja erst gar nicht gemerkt, dass er angeschossen worden war. Mir ist niemand aufgefallen, der eine Waffe hatte oder so. Aber das ist ja genau das, warum wir hier demonstrieren: Wir wollen alle Waffen abschaffen! So etwas passiert immer wieder, aber das darf es nicht. Frieden schaffen ohne Waffen, das ist unsere Devise!«

Obwohl ich selbst eine Waffe trug und sie benutzte, konnte ich ihren Gesichtspunkt verstehen.

Miss Stoneworth konnte leider keine weiteren Angaben machen. Phil notierte ihre Personalien, dann ließen wir sie gehen. Auch die anderen Demonstrationsteilnehmer, die in der Nähe von Agent Donwell gestanden hatten, hatten weder einen Schuss gehört noch einen Schützen oder eine verdächtige Person beobachtet.

»Der Typ ist ein Profi«, sagte Phil. »Er hat das Attentat genau geplant und sicher auch seine Flucht. Entsprechend ist es unwahrscheinlich, dass er sich noch im abgesperrten Bereich aufhält.«

»Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich«, sagte ich. »Aber du hast recht, wir müssen einen anderen Weg beschreiten. Die Befragungen kann jemand anders übernehmen und uns Bescheid geben, wenn sich etwas ergibt. Wir sollten mit den Verantwortlichen von Mankind reden, die haben die Demonstration organisiert. Vielleicht erfahren wir von ihnen etwas, das uns weiterhelfen kann.«

Phil nickte nachdenklich. »Ja, nehmen wir uns mal diesen Louis Hamilton vor, den Zeery erwähnt hat. Bin gespannt, was der uns zu erzählen hat.«

***

In dem Durcheinander war es nicht einfach, Hamilton zu finden. Als wir ihn schließlich gefunden hatten, brauchten wir einen Ort, an dem wir uns einigermaßen ungestört unterhalten konnten. Zum Glück gab es ein Zelt, das die Mankind-Organisation aufgestellt hatte, das wir zu diesem Zweck nutzen konnten.

»Ich kann das immer noch nicht glauben«, sagte Louis Hamilton und spielte nervös an seiner Brille herum. »Wir veranstalten eine Demonstration gegen Waffen und gegen Gewalt, und dann passiert so etwas. Einfach unvorstellbar. Auf einen FBI-Agent schießen, wer macht so etwas?«

»Das ist uns schon so oft passiert, dass die Antwort zu lang ausfallen würde«, bemerkte Phil. »Aber hier bei einer solchen Friedensdemo sollte so etwas eigentlich nicht vorkommen. Sie haben keine Ahnung, wer zu einer solchen Tat in der Lage sein könnte? Vielleicht ein radikaler Zweig Ihrer Organisation?«

Hamilton schaute Phil ungläubig an. »Ein radikaler Zweig? So etwas haben wir nicht! Wenn wir mit Waffengewalt gegen Waffen kämpfen würden, wären wir doch nicht besser als diejenigen, die wir bekämpfen. Nein, wir haben keine radikale oder gar gewaltbereite Gruppe innerhalb von Mankind, das würde unseren Zielen und unserer Satzung widersprechen. Und wir distanzieren uns von dieser Tat, die doch nur aufzeigt, wie schlimm es in Amerika wirklich ist. Genau das ist ja einer der Gründe, aus denen wir strengere Waffengesetze wollen, sowohl im Inland als auch bei Produktion und Export.«

»Es ist schwer einzuschätzen, aber gewinnen Sie durch einen solchen Vorfall nicht mehr Zuspruch?«, fragte ich.

»Möglich«, antwortete Hamilton. »Wobei ich es nicht glaube. Wie gesagt, wir von Mankind distanzieren uns von dieser schrecklichen und gemeinen Gewalttat. Und natürlich hoffen wir, dass es der Agent übersteht. Wissen Sie, wie es ihm geht? Ich habe bisher nichts Konkretes gehört.«

»Er wird wahrscheinlich durchkommen«, antwortete ich. »Wie sich eine solche Verletzung aber auswirkt, das ist schwer einzuschätzen. Im schlimmsten Fall wird er dienstuntauglich und trägt eine Behinderung davon.«

»Schlimm, einfach schlimm!«, stieß Hamilton betroffen aus. »Genau deswegen sprechen wir uns gegen Waffen aus.«

Ich nickte. »Ja, Sie haben recht, Schusswaffen gehören nicht in jedermanns Hände. Und sicher sind die Ziele Ihrer Organisation ehrenhaft. Dennoch ist gerade während Ihrer Veranstaltung ein FBI-Agent angeschossen worden. Das wirft auf jeden Fall ein schlechtes Licht auf Sie beziehungsweise Ihre Mitglieder.«

Er schaute mich empört an. »Sie glauben doch nicht, dass wir, dass eines unserer Mitglieder etwas damit zu tun hat? Oder wie darf ich Ihre Bemerkung verstehen?«

»Genau so, wie ich es gesagt habe«, antwortete ich ruhig. »Bei Ihrer Veranstaltung wurde ein FBI-Agent angeschossen, und das ist kein gutes Zeichen. Gibt es in Ihrer Organisation nicht vielleicht doch ein paar radikale Gruppierungen? Oder haben Sie sonst eine Idee, wer das getan haben könnte?«

»Nein, nein und nochmals nein!«, stieß er aus. »Wir sind gegen Gewalt und frei davon, das ist unser Credo. Somit bin ich mir sicher, dass es keines unserer Mitglieder war. Wer dafür in Frage kommen würde? Keine Ahnung. Es gab keine Drohbriefe oder etwas in der Art, wenn Sie das meinen. Das hätte ich den zuständigen Behörden auch schon vorher mitgeteilt. Alles, was ich sagen kann, ist, dass der Täter sicher nicht mit den Grundsätzen von Mankind konform geht. Keines unserer Mitglieder hätte so etwas getan!«

Offenbar hatte ich ihn beleidigt. Zumindest wurde er abwehrend und im Verlauf der weiteren Befragung immer weniger kooperativ. Ich entschloss mich, diese daher nicht weiterzuführen und später auf ihn zurückzukommen.

Wir verließen das Zelt und sprachen mit den anderen Agents, Zeery und Steve. Die Erfassung der Personalien ging voran. Auch die Befragungen machten Fortschritte. Konkrete Hinweise gab es jedoch nicht.

»Wie ich schon sagte, der Typ hat das Gelände längst verlassen«, sagte Phil. »Hier werden wir ihn auf jeden Fall nicht finden. Die einzige Hoffnung, die ich habe, ist, dass er von einer der Überwachungskameras erfasst wurde.«

Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht. Der Bereich um Agent Donwell herum war von keiner Kamera erfasst worden.

»Vielleicht hat er sich Donwell deshalb ausgesucht, weil er sicher war, dass es dort keine Kameras gab«, dachte ich laut nach.

»Das würde auf einen Profi hinweisen«, sagte Phil. »Jemanden, der das Gelände ausgekundschaftet hat. Wir sollten dennoch die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass Max aus einem Grund, der ihn betrifft, das Ziel war. Weißt du, an welchen Fällen er kürzlich gearbeitet hat?«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, keine Ahnung. Das sollten wir auf jeden Fall in Erfahrung bringen. Sicher kann uns Mister High Zugang zu den entsprechenden Akten ermöglichen. Es wäre auch gut, mit Max zu reden – wobei ich bezweifle, dass das in absehbarer Zeit möglich sein wird. Wenn sie ihn operiert haben, wissen wir mehr. Wir können aber Donald, seinen Partner befragen. Wo steckt der eigentlich?«

»Keine Ahnung, hab irgendwo gehört, er hätte sich aus familiären Gründen ein paar Tage frei genommen«, antwortete Phil. »Genaues weiß ich aber auch nicht.«

»Gut, wenn wir hier fertig sind, kontaktieren wir Donald und reden mit ihm. Wenn Max irgendwelche Probleme hat, wird er darüber Bescheid wissen«, sagte ich.

Wir verbrachten noch gut eine Stunde im Central Park und warteten auch das Eintreffen der Crime Scene Unit ab, die den Tatort untersuchte. Großartige Erkenntnisse erwarteten wir aus dieser Richtung nicht, aber es gehörte zur guten Ermittlungsarbeit, gründlich zu sein.

Wir waren kurz davor, das Gelände zu verlassen und zum FBI Field Office zu fahren, als Zeery uns zu sich rief. »Jerry, Phil, schnell, wir haben hier was!«

Neugierig gingen wir auf ihn zu. Er zeigte auf einen Cop des NYPD, der etwas in der Hand hielt. Es war erst nicht genau zu erkennen. Als wir näher herangekommen waren, sah ich, dass es sich um eine Waffe handelte, eine Pistole.

»Die lag da hinten in einem Abfalleimer«, sagte der Cop. »Habe sie gerade gefunden und sichergestellt.«

Phil schaute mich fragend an. »Die Tatwaffe?«

»Gut möglich«, sagte ich. »Wahrscheinlich wollte der Täter sie schnell loswerden. Mit etwas Glück finden unsere Kollegen ein paar Spuren.«

»Bin schon da«, hörte ich hinter mir die Stimme der Pathologin Dr. Drakenhart, die den Tatort mit ihrer Crime Scene Unit untersuchte.

Sie ging zu dem Cop, der die Waffe gefunden hatte, und nahm sie von ihm entgegen. »Das könnte die Tatwaffe sein, definitiv. Bestätigen kann ich das aber natürlich erst im Labor. Hoffen wir, dass der Täter ein paar Fingerabdrücke oder andere Geschenke für uns hinterlassen hat.«

»Das wäre ganz in unserem Sinne«, sagte Phil, während wir zuschauten, wie sie die Waffe sicher in eine Plastiktüte packte, um sie nicht zu kontaminieren.

»Das ist bisher unsere beste Spur«, sagte sie. »Sonst haben wir zwar einiges an Material gefunden, wobei es aber fraglich ist, ob etwas vom Täter dabei ist. Bei einer solchen Menschenmenge kommen zwangsläufig eine Menge Haare und andere Spuren zusammen. Das ist wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.«

Phil lächelte. »Aber du und deine Leute, ihr seid ja Spezialisten darin, das Unmögliche möglich zu machen und die besagte Nadel zu finden.«