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Wenn wir aus unserer wahren Natur heraus leben, sind wir der „Seher“ von allem, was im ICH BIN erscheint – das ganze Universum. Grundsätzlich sind es Gedanken, mit deren Inhalte der Verstand eine Geschichte zusammensetzt, scheinbar von uns getrennte Objekte vergleicht und bewertet, oder Vorstellungsbilder von Situationen gestaltet, die Emotionalität erzeugen. Es gibt einen „Wurzelgedanken“ in dieser Welt, der all die anderen verursacht, den Ich-Gedanken. Als Seher all dieser Erscheinungen erleben wir durch das ICH BIN, die Präsenz des Seins, eine unendliche Weite, eine absolute Stille, tiefen Frieden und bedingungslose Liebe. Gleichzeitig erscheinen die Bilder der Welt, die Energetik der universellen Kraft, die Projektionen unseres Verstandes und die Bewegungen in unserem Körper; das Herz schlägt, der Atem fließt… Es gibt nichts zu tun, alles geschieht von selbst.
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Seitenzahl: 76
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Vorwort
Die Natürlichkeit des Seins
Die Kraft der Achtsamkeit
Der innere Kosmos
Der Ursprung des Universums
Die 7 Prinzipien des Seins
Die Welt ist das, wofür Sie sie halten
Es gibt keine Grenzen
Energie folgt der Aufmerksamkeit
Es existiert nur dieser Augenblick
Alle Kraft kommt von Innen
Sie sind die Quelle selbst
Alles Existierende entspringt der einen Quelle
Sei mit dem, was ist
Selbstergründung
Das Absolute und der Sinn des Lebens
Anhang
zum Autor
Das Ziel dieses Buches ist, Ihnen Möglichkeiten zu vermitteln, Ihr wahres Wesen in Ihrem alltäglichen Leben als Friede und Harmonie zu leben. Was ist Ihr wahres Wesen, wer sind Sie?
Bei der Selbst-Erkenntnis ist dies eine wesentliche Frage und die Antwort liegt jenseits der Verstandeswelt. Ich möchte dazu eine ZEN Geschichte bemühen, die die Tragweite nicht nur dieser Frage, sondern die Erfahrung unseres ganzen Lebens aufzeigt. Diese Geschichte wird uns im gesamten Buch begleiten, weil sie die unterschiedlich tiefen Seinsebenen aufzeigt und Ihnen damit eine Möglichkeit bietet, die Mechanismen des Geistes besser zu verstehen und zu durchschauen.
Nun zur Geschichte:
Ein Professor einer amerikanischen Universität hatte sich in die Philosophie des Zen-Buddhismus vertieft. Er studierte Bücher von alten Zen-Meistern, übte die verschiedenen Meditationen und folgte bestimmten, angeführten Unterweisungen. In einigen der Werke fand er einen Vers, dessen Bedeutung ihm verschlossen blieb:
Der Berg ist ein Berg, Wasser ist Wasser!
Der Berg ist kein Berg, Wasser ist kein Wasser!
Der Berg ist ein Berg, Wasser ist Wasser!
(Ich bin der Berg, ich bin Wasser)
Der Professor entschloß sich, diesem Vers auf den Grund zu gehen und reiste nach Japan. Dort angekommen ging er sofort in das nächste Zen-Kloster und bat um Unterweisung dieser ZEN – Weisheit. Der Abt des Klosters gewährte ihm die Bitte und erklärte dem amerikanischen Professor, so gut es eben ging, diesen Vers so: Der begrifflich, denkende Geist sieht einen Berg als Berg und Wasser als Wasser. Läßt man den begrifflich, denkenden Geist hinter sich und taucht in die Ebene des „reinen Geistes“ (reines Bewusstsein) ein, ist der Berg kein Berg und Wasser kein Wasser. Das Eintauchen in den reinen Geist bewirkt eine tiefe Einsicht in die Natur der Dinge und die Erkenntnis über das wahre Wesen des Seins. Mit dieser Einsicht wird der Berg wieder ein Berg und das Wasser wieder Wasser, allerdings in neuer und einzigartiger Wahrnehmung.
Die letzte und in Klammer gesetzte Weisheit des Verses „Ich bin der Berg, ich bin das Wasser“ kann über Worte nicht vermittelt werden, erklärte der Abt des Klosters weiter. Dazu sei die Vertiefung des Bewusstseins nötig, die durch spirituelle Praxis erreicht wird. Daraufhin entschied sich der Professor, im Kloster zu bleiben und den Zen – Weg zu gehen.
Diese kleine Geschichte soll Ihnen zeigen, was es mit der Lebenspraxis des „JetztSEIN“ auf sich hat. Kleine Einblicke in die Natur Ihres Wesens geschehen immer wieder und werden oft als „Erwachen“ (im ZEN „Satori“) bezeichnet und verschwinden, wie sie gekommen sind. „JetztSEIN“ hat das Ziel, Sie in die Tiefe Ihres Seins zum ICH BIN zu führen und ES im täglichen Leben bewusst zu leben, so daß es nicht nur kurze Momente des Einsseins bleiben.
Letztendlich geht es um die letzte Zeile des Verses – „Ich bin der Berg, Ich bin das Wasser“!
„JetztSEIN – das Buch“ zeigt die Mechanismen des Geistes auf, die uns durch Identifikation scheinbar von unserer wahren Natur trennen. In Wirklichkeit existiert die Trennung nicht, es ist einfach ein Gedanke, dem geglaubt wird.
Kennen Sie jene einzigartigen Momente im Leben, in denen alles eins ist?
Vielleicht erinnern Sie sich an Ihre Kindheit oder ein plötzlich auftretendes Eins sein, ohne sichtbaren Grund. Sie erfahren eine Leichtigkeit, eine stille Freude und Unbeschwertheit, eine Unendlichkeit und Präsenz, die alle Probleme und weltlichen Belastungen abfallen läßt. Schon Platon kannte diesen Geisteszustand und nannte ihn „zeitunabhängiges Urwissen“.
Für mich ist es die Berührung mit der eigenen Tiefe, mit unserer Natürlichkeit des Seins. Es ist die reine Präsenz der Existenz, ein Dasein in absoluter Harmonie und vollkommener Liebe. In diesem Moment des Glücklichseins verliert alles, was bis zu diesem Zeitpunkt wichtig gewesen ist, seine Gültigkeit.
Viele Menschen berichten mir, solche Momente zu kennen, wenn sie sich in der Natur aufhalten oder auch kurz vor dem morgendlichen „Muntersein“. Ich hatte dieses Erlebnis das erste Mal in der Gegenwart eines spirituellen Lehrers, der durch sein Dasein und seine Präsenz dieses Einssein in mir auslöste. In den unterschiedlichen spirituellen Richtungen sind diese Momente verschiedenen Begriffen zugeordnet – Satori, Erwachen oder auch Selbst-Erkenntnis. Es ist ein Erkennen, eine Einsicht in die Natur unseres Wesens, das allumfassend und zeitlos ist.
Diese Präsenz des natürlichen, allumfassenden Seins ist in jedem Menschen existierend und kann mit normalem Denken und Empfinden nicht hergestellt werden, weil die Präsenz unterhalb der Schwelle unseres begrifflich denkenden Geistes schlummert und darauf wartet, entdeckt zu werden.
Was hält uns ab, uns dieser Präsenz des natürlichen, allumfassenden Seins bewusst zu sein?
Wir haben gelernt, und das mit einer unglaublichen Vehemenz, uns auf unseren begrifflich denkenden Geist zu stützen. Wir haben gelernt, über unseren begrifflich denkenden Geist unser Selbstbild, unser Weltbild und unsere Sicherheit zu beziehen. Unser Geist ist also verstandesorientiert und konditioniert. Schmeckt bitter, oder? Wo wir uns doch so bemühen, aus dem Herzen zu leben und unsere Emotionen auszudrücken, wo es nur geht. Leider unterliegen wir dabei einem großen Irrtum. Emotionen haben mit dem Herzen nichts zu tun. Emotionen sind Ergebnisse unseres Denkens. Unsere Gedanken sind die Ursache aller Emotionen. Prüfen Sie das im nächsten Abschnitt!
Welche Emotionen hatten Sie heute? Nehmen Sie EINE Emotion und untersuchen Sie Ihren Ursprung. Oder umgekehrt – werden Sie sich eines bestimmten Gedankens bewusst und seien Sie einfach achtsam, welche Emotion er erzeugt. Daß Ihnen diese Tatsache normalerweise nicht bewusst ist, liegt daran, dass der ständige Gedankenstrom unentwegt Emotionen erzeugt, die aber durch die Schnellebigkeit des Lebens nicht bewusst erlebt werden. Nur „besondere“ Emotionen steigen in unserem Bewusstsein hoch und verschaffen sich Raum. Ich werde an einer späteren Stelle des Buches noch viel genauer darauf eingehen. Nehmen Sie es jetzt einfach als Übung in Ihrem Alltag. Immer wenn eine Emotion auftaucht, machen Sie sich bewusst, was genau Sie gedacht hatten, um diese Emotion auszulösen. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie in Erwartung eines Zusammentreffens mit einem geliebten Menschen den Tag verbringen oder mit der Angst auf ein Gespräch mit Ihrem Chef, nachdem Sie einen Fehler gemacht haben. Der emotionale Zustand dieser Situationen ist von Ihrem Denken abhängig, von den Bildern, die Sie in Ihrem Verstand erschaffen. Ihre voreingenommene Sichtweise über Sie selbst, die Welt und Ihren Beziehungen beeinflußt emotional Ihr gesamtes Leben und Ihre Handlungen. Also was denken Sie über sich selbst? Weitere Fragen zur Selbsterkenntnis finden Sie im Kapitel „Selbstergründung“!
Wie ist es nun damit, aus Ihrem Herzen zu leben?
Unser feinstoffliches Herz ist das Eingangstor zur Präsenz des natürlichen, allumfassenden Seins.
Treten wir über die Schwelle des Herzenstor (das torlose Tor) offenbaren sich unterschiedliche Essenzen, die ich als Gefühle bezeichne. Ich weiß, das ist so nicht üblich, daß in Emotionen und Gefühle unterschieden wird. Aber Sie werden im Laufe des Lesens dieses Buches merken, daß es auch nicht um Übliches geht.
Welche Gefühle finden wir also jenseits des Tores, im spirituellen Herz?
Friede, Freude, Freiheit, Liebe, Ewigkeit, Vertrauen und viele mehr. All diese Gefühle sind immer da, weil sie keiner Bedingung unterliegen und in uns als Absolutheit, zu dem es keinen negativen Pol gibt, hineingeboren wurden. Sehen Sie einmal in die Augen eines Säuglings oder Kleinkindes. Sie werden vermutlich die Unschuld spüren, diese Unendlichkeit des Seins und so manche Essenz. Vor allem das Vertrauen ist ein Grundgefühl, daß uns in den ersten Lebensjahren begleitet. Erst durch die Identifikation mit dem Körper und in weiterer Folge mit dem Selbstbild verlieren wir das Urvertrauen und wollen unser verlorenes Sicherheitsgefühl aus dem denkenden Geist beziehen.
Wir sehen jetzt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem verstandesorientierten Leben und einem Leben aus dem spirituellen Herzen. Bereits Buddha hat vor 2500 Jahren in diese Ebenen unterschieden – in die bedingte Ebene – Maya, und die bedingungslose Ebene, die er Buddha Natur nannte.
Es bedeutet, daß Emotionen an Bedingungen geknüpft sind, an Gedanken, Gefühle jedoch völlig frei von Bedingungen sind. Manche anderen spirituellen Richtungen unterscheiden in Erscheinung/ Illusion (Maya) und Wahrheit, im Grunde mit der gleichen Bedeutung. Wir werden in weiterer Folge sehen, wie uns diese Tatsache noch in vielerlei Hinsicht begegnen wird.
Leben wir also aus dem spirituellen Herzen, leben wir aus dem bedingungslosen Sein.
Je tiefer wir uns darauf einlassen, desto einfacher wird unser Leben.
Wir haben also gelernt, uns mit begrifflichem Denken unsere Welt zu schaffen mit all jenen Konditionierungen, die wir von unseren Eltern und der Gesellschaft übernommen haben. Besonders unser Selbstbild steht in engem Zusammenhang mit dieser auf Bedingungen aufgebauten Verstandeswelt.
Ihre Konditionierungen aus Ihrer frühen Entwicklung der Kindheit und Jugend, wie auch alle anderen in der Psyche abgespeicherten, müssen nicht für alle Zeiten durch Sie wirken und Ihr Leben bestimmen. Sie wurden darauf trainiert, auf die Umwelt zu reagieren, entweder mit Widerstand, wenn es unangenehm