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Johnatan ist ein trauriger, alter, heruntergekommener Kahn, der am Ufer eines kleinen Sees liegt. Er wünscht sich, nichts mehr als genau wie die schönen Nachbarboote zu sein, von denen er nur verspottet wird, ein Segel zu haben, und draußen auf dem See Abenteuer zu erleben. Johnatans einzige Freude sind die Kinder, die im Sommer mit ihm spielen. Besonders gern mag er Tschipka. Sie weiß die tollsten Spiele, und erzählt die spannendsten Geschichten. Eines Tages kommen zwei Männer, die machen aus ihm das schönste Boot des Sees. Natürlich bekommt er auch ein Segel, ein großes, schneeweißes Segel. Doch macht das Johnatan wirklich glücklich? Die Kinder kommen nicht mehr zum Spielen, die anderen Boote sind neidisch auf ihn, und seine neuen Besitzer segeln nicht auf den See hinaus, nein, sie putzen ihn nur und loben seine Schönheit. Als Johnatans Besitzer, seiner überdrüssig, ihn nicht mehr besuchen und er, vergessen, im Bootshaus, unter einer Plane liegt, blättert seine Farbe ab, Mäuse zernagen das Segel und die Tagelage. Nach Jahren der Einsamkeit erscheint eine junge Frau, die ihn kaufen will. Kann das wirklich sein? Ja, es ist Tschipka die ihn in all den Jahren nicht vergessen hat. Sie malt Johnatan bunt an, näht auf die Löcher im Segel bunte Flicken. Nach getaner Arbeit legt sich Tschipka in ihn hinein und erzählt von den Abenteuern die sie zusammen, in diesem Sommer, erleben würden. Endlich ist Johnatan glücklich. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann segeln Tschipka und Johnatan, noch heute. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Seitenzahl: 20
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Katha Seyffert
Johnatan das kleine Segelboot
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Johnatan das kleine Segelboot
Impressum neobooks
Das kleine Segelboot lag seit vielen Jahren ganz allein am Ufer eines kleinen Sees, in dessen Mitte eine fast winzige Insel aus dem Wasser schaute. Etwas von Johnatan entfernt, durch einen hohen Zaun von ihm getrennt, war ein Bootshaus, eine Anlegestelle und viele große und kleine Segelboote. Sie alle waren weiß gestrichen, hatten große schneeweiße Segel und sie glänzten so sehr in der Sonne, dass Johnatan ganz geblendet war, immer wenn er zu ihnen hinüber schaute. Sie waren so schön, dass Johnatan sich nicht traute, mit ihnen zu reden, denn er schämte sich, weil er so hässlich aussah. Er wollte auch so schön sein wie sie. Er wollte auch weit auf den See hinausfahren und Abenteuer erleben. Wenn Johnatan ganz still war, konnte er sie reden hören. Sie prahlten mit ihrer Schönheit und versuchten, sich mit ihren phantastischen Erlebnissen zu übertrumpfen. Besonders gern verspotteten sie das kleine Segelboot: “Johnatan, alter Kahn, hast ja gar kein Segel dran! Johnatan, alter Kahn, du liegst hier und wir können fahrn! Johnatan, alter Kahn, dich will niemand ham.“ Immerwenn die schönen Boote dieses Lied sangen wurde Johnatan so traurig, dass wieder ein großes Stück Farbe von seinem Rumpf abblätterte.
Seine einzige Freude waren die Kinder, die mochten Johnatan, denn mit ihm konnte man ganz wunderbar spielen. Die schönen Schiffe konnten Kinder nicht leiden, sie sagten, dass diese Rabauken alles schmutzig und kaputt machen würden, deshalb waren sie auch froh, dass es den Zaun zwischen ihnen und Johnatan gab, der die Kinder von ihnen fern hielt. Das kleine Segelboot liebte Kinder, ihnen war es egal, dass Johnatan nicht schön war.
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