Jonata - Verführung - Pat Darks - E-Book

Jonata - Verführung E-Book

Pat Darks

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Beschreibung

Altenbeken 1693. Jonata verknallt sich in den Freund ihrer Freundin. Sie weiß, die Ausgangsbedingungen sind nicht gleich verteilt. Durettea und Kylian haben sich gegenseitig schon versprochen, Jonata selber ist als Tochter eines Gerbers von den Bürgerrechten ausgeschlossen. Nie würde sie der Kupferschmied Kylian ehelichen. Trotzdem nimmt sie das Wagnis an, um diesen Mann zu werben. Doch nicht in Durettea findet sie eine Feindin. Diese haust an anderer Stelle und ruft mittels eines Zauberspiegels ein magisches Echsenwesen herbei, einen Varaner. Sein Auftrag lautet, eine junge Frau zu töten. Und dann kommt es zu einer tragischen Verwechslung. Dieses ist zum einen eine zärtliche Liebesgeschichte, zum anderen ein Erotikroman mit expliziten Schilderungen sexueller Spielarten. Wer nur Romantik haben möchte, sollte dieses Buch nicht kaufen. Für Personen unter 18 Jahre ist es nicht geeignet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Pat Darks

Jonata - Verführung

Ein erotischer Fantasy-Roman aus Altenbeken

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Verführung im Pferdestall

Dirty Talk an der Jägerhütte

Catfight im Wald

Verlangen am Velmerstot

Der verbotene Besuch

Böses Erwachen

Teuflische Lust (Leseprobe)

Weitere Werke des Autors

Impressum neobooks

Verführung im Pferdestall

Altenbeken, im Jahre 1693 des Herren.

Die ganze Nacht tat ich kein Auge zu. Immer musste ich an Kylian denken, den Freund meiner Freundin. Dabei hatte ich ihn noch nicht einmal gesehen. Doch Duretteas Beschreibungen waren wahnsinnig plastisch gewesen, hatten in meinem Schoß ein Feuer entfacht, das ich dort so gerne fühlte und das mich schier umwarf, wenn es gelöscht wurde. Ob von mir selber oder den Händen und anderen Schätzen eines Mannes.

Ja, noch nicht einmal zwanzig, war ich schon sehr erfahren. Aber leider nicht in der Liebe, dem Geliebtwerden, sondern nur in der Benutzung durch die verheirateten Herren höheren Ansehens. „Kleine Jonata, das war wunderbar“, hörte ich die dickbäuchigen Herren sagen, wenn sie sich ihre Hose wieder zuknöpften. Ein Abschiedskuss auf meinen Mund, ein kleines Geschenk, dann huschten sie davon und ich war mit meiner nicht abklingen wollenden Lust allein.

Kylian hingegen sollte in meinem Alter sein und verdammt gut aussehen. So einen Freund wünschte ich mir. Mit ihm im Heu zu liegen, mich an seiner Schüchternheit zu erfreuen, seine feste Umarmung genießen; stundenlang, oh, wäre das schön.

Einen Partner zu haben, auf den ich mich verlassen könnte, der mich trösten würde in den Stunden des Unglücks, an dessen Händen ich über die Tanzdiele wirbeln dürfte.

Verflucht, warum hatte ich kein Glück.

Durettea, das schwarze Entlein hingegen schon. Ohne Zweifel knackig und niedlich wie ich, aber mit einem erdrückend tragischen Gemüt. Nie ein Lachen im Gesicht, eine in Stein gemeißelte Seele. Jenseits der Schüchternheit, und dennoch ein Heer an Freiern an ihrem Rockzipfel.

Warum freit um mich kein attraktiver Mann? Ich bin lebensfroh, witzig, unternehmungslustig und schwinge vortrefflich mein Tanzbein. Aber als Tochter eines Gerbers bin ich unehrbar. Keine Braut für einen Bürgerlichen, nur ein Leckerbissen für gewisse Stunden.

Vielleicht stellt mich meine Freundin ihrem Kylian vor. Ist er wirklich der Prinz aus dem Morgenland, werde ich ihm hübsche Augen machen. Wäre doch gelacht, könnte ich nicht sein Herz gewinnen. Ich strahlende Goldammer gegen die schwarze Totenkrähe. Ja, balgen werden wir uns um ihn. Wie damals. Als wir noch Kinder waren und ausgerungen hatten, wer dem hübschen Ziegenhirten Lynhardt einen Kuss mit auf den Weg geben durfte, wenn er des Morgens in den Hutewald aufbrach.

Du hattest mich damals tatsächlich besiegt, Durettea. Deine Zierlichkeit unterschätzte ich bei den weiteren Kämpfen kein zweites Mal. Immer wieder fielen uns neue Anlässe ein, unsere Kräfte zu messen. Sei es darum, wer im Winter mit dem Schlitten die Brotlaibe vom Bäcker holen musste; wer im Sommer die Kleider der Anderen mit zu waschen habe – unten am Bach, in der sengenden Sonne; wer im Garten hinter dem Haus die ekeligen roten Larven des Kartoffelkäfers abzusammeln hatte.

Am Interessantesten waren jedoch die Wettspiele, die eine erregende Note beinhalteten: Das Raffen des Kleides in unserem Kräuternest in der blühenden Sommerwiese. Ich sehe es, als wäre es erst gestern gewesen. Ich im hohen Grase liegend, von der Außenwelt nicht zu sehen, nur von deinen gierigen Augen. Mit den Händen deinen Bauch reibend standest du vor, ja fast über mir, den Blick fest auf meinen Schoß gerichtet, wo sich langsam der Stoff des Kleides über meine Scham rollte. Lange ließ ich meinen halbnackten Körper von außen durch die Sonne wärmen; von innen durch deine Gier. Damals wünschte ich mir sehr, du wärest auf die Knie gefallen, mich da unten mit deinen zärtlichen Händen zu erkunden. Leider maßest du mich nur mit deinen Augen. Wir hatten beide nicht den Mut, einen Schritt weiter zu gehen. Obwohl wir es beide gewollt hatten.

Unsere bis dahin für uns fremden Gefühle der Lust irritierten uns. Zogen uns an und stießen uns gleichzeitig zurück. Die Worte der Alten hämmerten in unseren Köpfen: Diese Körperstellen zeigten sich nicht einmal Mann und Frau.Unflätige Zossen, die wir waren, würden wir im Fegefeuer landen, sollten wir uns unseren Gefühlen hingeben. Undenklich, eine Frau könnte mit einer Frau . . .

Und dennoch, wir suchten Situationen, das zu kaschieren. Schon am nächsten Abend verlor ich absichtlich, nachdem wir die Strafe abgesprochen hatten. Oh, was war ich erregt, als du vor mit völlig nackig im Badezuber saßest und ich dir mit der langen Bürste den Rücken schrubben musste. Als ich hinter dir stand, wanderte ich mit meinem Streichelwerkzeug immer tiefer. Du hobst deinen Körper an, bettetest deinen Kopf in deine auf dem Bottichrand verschränkten Arme, dass meine borstige Waffe deinen schönen Hintern kraulen durfte. Dein Stöhnen war für mich schöner als die Weihnachtslieder in der Kirche.

Mit einem Glänzen in den Augen, welches ich nie zuvor bei dir gesehen hatte, drücktest du mir einen Schwamm in die Hand und stelltest dich auf. Deine Füße hattest du von innen gegen das Holz gepresst, um die Beine so weit wie möglich auseinander zu stellen. Ich war entzückt von deinem schönen Körper, wahnsinnig aufgeregt von dem, was ich gleich mit dir machen durfte und deinem Vater, dem alten Hausierer, überaus dankbar, diesen Naturschwamm beim letzten Markttreffen eingetauscht zu haben.

Neugierig erkundete ich dich mit meinem Schwamm. Erst an den Außenseiten Deiner langen Beine aufwärts, später von innen, nur um wie ein Floh über deinen Schoß zu deinem Bauch zu springen. Hier fühlte ich mich wieder sicher. Rieb deinen Bauch, tastete mich zu den schon deutlichen Ansätzen deiner Brust vor, wusch dir die Kehle, streichelte mit der größten Zartheit, die ich aufbringen konnte, deine Wangen.

Deine Hand legte sich auf meine Hand; du schmiegtest deine Wange gegen den Schwamm, zeigtest mir, wie sehr du meine Berührung genossest, wie sehr es dir nach mehr dürstete. Da hörten wir schwere Holzschuhe den Flur entlang kommen. Flink saßest du wieder in deinem Fass. Als deine Mutter die Tür öffnete, schrubbte ich schon wieder deinen Rücken.

Der undankbare Drachen hieß mich Zurücktreten und Umdrehen. Ich hörte, wie du dich aus dem Wasser erhobst, aus den Zuber klettertest, dir das Handtuch umschlagen und deinen Körper trockenrubbeln ließest. Leider nicht von mir. Ein zweites Handtuch um dein langes, braunblondes, welliges Haar geschlungen, kamst du mit einem geheimnisvollen Grinsen auf mich zu.

Jetzt durfte ich dich wieder bewundern. Oh, was warst du ein hübsches Mädchen. In deinem Schatten jedoch baute sich eine alte Krähe auf, hässlich, anklagend, bedrohlich.

„Du solltest Gott dankbar sein, Jonata, dass wir den Umgang unserer Tochter mit dir dulden. Missachte unsere Gunst nicht, indem du unser Mädchen verführst. Ein paar geschickt gestreute Gerüchte und dein junges, sorgenfreies Leben würde sich ins Gegenteil kehren. Ärger, Pein und Tod würden dich jagen. Am Ende die Feuer des Scheiterhaufens nach deinem Kleide greifen und dich gierig verschlingen.“

Die Drohung saß. In der Stadt raunte man, Duretteas Mutter besäße einen Zauberspiegel, mithilfe dessen sie sich böse Kreaturen zur Hilfe herbeirufen konnte. Beschämt den Blick gesenkt, trottete ich an Mutter Angermann vorbei, hinaus in die kühle Herbstnacht. Das Gras des Dorfangers war schon feucht, ich schlitterte mehr, als dass ich lief. Dazu sah ich die Maulwurfhügel nicht in dieser dunklen Nacht. Der Nase lang schlug ich auf dem Boden auf.

Lange würde ich morgen die grüne Farbe aus meinem Kleid schrubben müssen. Warum hatte ich vergessen, eine Blendlaterne mitzunehmen? Weil ich von der Lust auf Durettea geblendet war. Wäre ihre Mutter nicht gekommen, ich würde jetzt mit meiner Freundin schmusen, zündelten kleine Flämmchen des Begehrens noch immer in meinem Hirn.

Doch meinem Feuer ward die Luft genommen. Zumindest in Bezug auf mein Blondinchen. Die Furcht vor der Feuerwand der Verdammnis war zu groß.

So trauten wir uns fortan nicht mehr, uns gegenseitig zu verwöhnen. Wir wurden ganz normale Freundinnen. Und bis heute hatte ich nicht mehr daran gedacht, die alte Geschichte wieder aufleben zu lassen.

Plötzlich jedoch war ich Feuer und Flamme. Eine absurde Idee kam wie ein frisch geschlüpfter Maikäfer zwischen den Erdschollen hervorgekrochen. Spreizte kurz die Flügel, um sich zu vergewissern, dass alles an rechter Stelle saß und brauste davon.

Ich wollte den Wettkampf aus unseren Kindertagen wieder erwecken. Wer gewänne, dürfte als Erstes eine Nacht mit Kylian verbringen. Das würde meine blonde Elfe anstacheln. Maßlos. So eine Unverfrorenheit durfte sich die beste Freundin nicht herausnehmen, würde Durettea denken. Ihre Wut wäre die Quelle wunderbarer Wettkampfbereitschaft, ihr Besitzanspruch an den schönen Mann würde alle Vorsicht fahren lassen. Wie ein Dreimaster, der sich von Rotterdam nach Indien auf den Weg machen würde. Am Ende bliebe nur die aufgewühlte See zurück, gierig, dem Land seine Kraft zu beweisen. Lechzende Zungen würden an die Küste schlagen, dem Sandstein sein Kleid aus Queller, Binsen und Schneidegras ausziehen.

Das war es. Ja, wir sollten einen Kampf machen, bei dem es darum ging, die Andere auszuziehen. Wer zuerst nackig war, hatte verloren und müsste die Andere zu Kylian ziehen lassen. Hui, erregte mich der Gedanke. Nicht, des Nachts zu dem Mann zu schleichen, nein. Unruhig wurde ich bei der Vorstellung, engumschlungen mit Durettea über den Waldboden zu rollen, ihren Körper in meinem Schritt zu spüren, mein Gesicht von ihren Brüsten in die Zange nehmen zu lassen.

Seit dem Bad im Zuber hatte ich nicht mehr an ihre nackten Brüste gedacht. Damals noch klein, heute sehr ansehnlich. Ganz genau erinnerte ich mich an die beiden pupillengroßen Muttermale an der Außenseite ihrer linken Brust. Dort hineinzubeißen würde ihr bestimmt Schmerzen zufügen und ihre Aufmerksamkeit im Kampf ablenken. Schnell säße ich dann auf ihr, ihre Hände über ihren Kopf in den Boden gepresst. Ja, ich würde gewinnen. Und mit meinem Sieg würde ich das Herz und den Schoß von Kylian davon tragen. Wenn er erst einmal von meinem Feuer gekostet hätte, würde er das Eis seiner Schneeprinzessin verschmähen.

Natürlich bin ich ungerecht. Und voll Neid. Den Bürgerlichen fällt immer alles in den Schoß. Selbst wenn sie ein so schweres Los wie Durettea tragen müssen. Ich hingegen muss um jedes Lächeln ringen. Ihr Vater soll schon signalisiert haben, nichts gegen den fremden Mann aus dem Orient einzuwenden; nur die Mutter äußert Bedenken. Alles läuft auf eine Heirat der beiden hinaus. Noch.

Sollte ich es aber schaffen, meine Freundin heute zu besiegen, werden die Würfel neu geworfen. Dafür müsste ich als Erstes ihre Bereitschaft gewinnen. Am besten, wenn ich die Reize meines Körpers für sich sprechen lasse. Ich bin mir sicher, ganz tief in der Tochter des Hausierers brodelt noch immer die Lust auf mich. Das Badewasser, wir werden es heute wieder erwärmen. Mit der Hitze unserer Unterleiber.

Mein Selbstgespräch beendet, betrachtete ich mich lange im Spiegel des Gemaches meines Vaters. Spielerisch drehte sich mein zierlicher Körper vor dem Glas. Stolz reckte ich meine Brust vor. Was für eine Pracht. Und wie sehr sehnte sie sich danach, von anderen Menschen geschätzt zu werden. Nicht durch lüsternes Anglotzen, sondern durch zärtliches Kneten liebeshungriger und eroberungswütiger Hände.

Von meiner Brust wanderte mein Blick aufwärts.

Warm wie ein Sommertag strahlte das Glück in meinem Gesicht. Ich war stolz auf meine mausgrauen Augen, den darüber schützend thronenden, dicken Augenbrauen, meinem braunen, halblangem Haar, schon wieder zu einem Pferdeschwanz geflochten, meine Verbundenheit zu meinen Lieblingstieren ausdrückend. Ich hatte eine besondere Begabung. Wenn ich mit einem Pferd zusammen war, fühlte ich dessen Gedanken. Und das Tier die Meinen. Saß ich auf ihm, wurden wir beide zu einer Wesenseinheit.

Etwas widerspenstig riss ich mich von meinem Anblick los. Doch ich musste mich sputen. Mit Durettea war ich am Pferdestall des großen Gutes an der Bollerbornquelle verabredet. Die Sonne war schon weit gestiegen, und meine Freundin kam eher zu früh als zu spät.

Im Stall angekommen, legte ich meine Stirn gegen den Nasenrücken meines Braunen. Anschließend bekam er einen Kuss auf seine schmale Blesse.

Für meine Reitgenossin suchte ich einen Dunkelfuchs aus. Ganz ohne Abzeichen am Kopf, jedoch mit weißen Stiefeln an den Vorderbeinen.

Halfter und Sättel legte ich auf die halbhohen Holzwände der Pferdeboxen. Dann linste ich durch einen kleinen Spalt aus der angelehnten Tür heraus. Endlich bog meine Süße um die Ecke an der alten Ulme. Fesch sah sie aus in ihrer männlichen Reithose, das Haar zu zwei Zöpfen geflochten. Verdammt, was wurde ich scharf.

Aufgeregt rannte ich in meine Box, zog mir Schuhe, Hosen und Bluse aus.

Gänzlich nackt stand ich neben dem Kopf meines Braunen, das Halfter ihm schon angelegt, als sich mit einem rostigen Knätern die Stalltür öffnete. Mein Pferd und ich schauten der Eintretenden mit erwartungsvollen Augen entgegen.

Wie Durettea mich mit ihren weit aufgerissenen Augen anstarrte, öffnete ich verführerisch meinen Mund. Oh, was war sie süß in ihrer Unsicherheit. Sie war das Tau, an dessen Ende zwei unsagbar große Kräfte zerrten: Die Moral der Altvorderen, das Verbot der Lust – und die grenzenlose Begierde, die aus ihrem Bauch in ihr Gesicht gekrochen kam.

Erfreut stellte ich fest, das Verbotene bekam die Macht über die Tochter des Hausierers. Ihre blaugrauen Augen senkten sich nicht. Mutig fixierten sie mich. Sofort fühlte ich mich wieder im hohen Gras der Sommerwiese liegen, kurz vor der Mahd, wenn die Halme und Blätter am längsten sind.

„Jonata, was machst du da?“ Ihr sinnlicher Mund mit den breiten, schöngeschwungenen Lippen zitterte vor Erregung, in ihren Augen strahlte die Gier. Am liebsten hätte ich jetzt in ihre fülligen Wangen gekniffen.

„Ich mache mich mit meinem Braunen vertraut“, log ich und dachte für mich weiter: Wonach sieht es denn aus, meine Süße? Natürlich bin ich dabei, dich zu verführen.

„Indem du dich ausziehst?“ Eine Hand auf das hölzerne Gitter einer Pferdebox gestützt, stand sie schief vor mir. Drinnen schabte ein großer Rappe mit seinen Hufen das Stroh nach hinten und schnaubte leise. Duretteas Nähe hatte in ihm die Hoffnung erzeugt, an die frische Luft zu kommen.

„Er hat ja auch nichts an“, spielte ich die Unschuldige, nachdem ich meine Aufmerksamkeit vom unruhigen Rappen wieder auf meinem Braunen gelenkt hatte.

„Er ist auch ein Pferd“, äffte mein Mädchen mit den blonden Zöpfen mich nach und stampfte mit dem Fuß auf, dass ich schmunzeln musste, weil vor mir ein Bild entstand, wie sie und der Rappe um die Wette mit ihren Füßen rackerten, um meine Gunst zu erhalten.

Doch hinter allem erkannte ich die Befangenheit meines Grauauges. Allerdings erinnerte mich diese Gehemmtheit an einen alten Flickenmantel, dessen Nähte im Sturm knisterten, weil sie kurz vorm Zerreißen standen.

Das zumindest deutete ich aus Duretteas Stimme, in der kein Vorwurf schwang, weil ich hier nackt vor ihr herumtänzelte. Ihrem Augen haftete ein Glanz an, als wären die Holzdielen der Küche frisch gebohnert. Interesse war es, das meinen Körper von den Zehenspitzen bis zu den Ohren musterte, kein Unverständnis.

Ich küsste meinem Braunen erneut aufs Bless und tat ganz unbefangen. Dabei hielt ich ihn mit der Linken am Zaumzeug, da er nervös den Kopf nach oben stoßen wollte. „Ruhig“, witzelte ich, „oder willst du mit mir rangeln?“

Mit dem linken Auge schielte ich zu Durettea. Jetzt hatte ich sie. Mein nackter Körper musste sie an unseren Abend am Badezuber erinnern und an ihrer heimlichen Lust, mir beim Ausziehen zuzuschauen. Wäre ihre Mutter, die Krähe, nicht dazwischen gekommen, ihr Wunsch wäre schon damals wahr geworden.

Zum zweiten hatte ich meine Süße an unsere Ringkämpfe erinnert; unsere verstohlenen Versuche, den Körper der anderen, vor allem aber den Busen der Freundin zu spüren.

Bei der Schwermütigen kräuselten sich kleine Fältchen um die blaugrauen Augen, ein untrügliches Zeichen an Freude über das, was sie sah.

Um sie aus ihrer Zurückgezogenheit herauszufordern, spielte ich die Beschämte und malte die Gefahr in die Luft, mich wieder anziehen zu können: „Entschuldige, Durettea, es gehört sich nicht, sich nackt vor einem anderen Menschen zu zeigen. Wir hatten dich nicht so früh erwartet.“ Bei meiner Erklärung klopfte ich kurz den Hals meines Hengstes, bevor ich mich frontal zu ihr drehte. Mein Handeln stand im Widerspruch zu meinen Worten und erreichte seinen Zweck: Durettea war zerrissen zwischen Angst und Neugier. Eine gute Gefühlsmelange für meine weiteren Absichten.

So wie damals meine Blondine die weichen Borsten meiner Bürste auf ihrer Haut genossen hatte, labte ich mich jetzt an ihren Blicken, die sich nicht mehr von meinem buschigen Dreieck lösen wollten.