Jungfrau im Drachenland - Tim Touville - E-Book

Jungfrau im Drachenland E-Book

Tim Touville

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Beschreibung

Bevor sie diesen schrecklichen Mann heiratet, macht sich die Prinzessin lieber bei Nacht und Nebel davon. Niemand wird ihr durch diesen Landstrich folgen, der angeblich von riesigen Drachen beherrscht wird. Doch sie bemerkt ein Geräusch – und ein haushohes Ungeheuer steht vor ihr. Ein edler Ritter ist zur Stelle – und sie fühlt sich verpflichtet, ihm ihre Dankbarkeit zu zeigen. Aber soll sie ihm wirklich von ihrer Jungfräulichkeit berichten?

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Tim Touville

Jungfrau im Drachenland

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

– 1 –

 

Den ganzen Tag schon zog Gerlinde bereits durch diesen Landstrich, und die Sonne hatte sich noch nicht wirklich gezeigt. Sie zuckte zusammen, als sich vorne zwischen den Felsen wieder etwas bewegte. Aber wahrscheinlich war es auch diesmal ein Hirsch oder sonstiges größeres Getier. In der Dorfschenke hatte sie noch am Abend davor das Herumreden über die Drachen mitbekommen, die es hier geben sollte. So lang wie ein Haus sollten sie sein, sich hier zahlreich aufhalten und alles niederbrennen, das vor ihnen lag. Gesehen hatte sie noch keinen, aber vielleicht auch Glück gehabt.

 

Gerade war sie erwachsen geworden und sollte mit diesem schrecklichen Mann verheiratet werden. Da war ihr doch alles lieber, als ihm auf ewig in seinem Schlafgemach im Schloss zur Verfügung zu stehen. Neugierig war sie schon, aber doch nicht mit ihm! Der erste Schritt war nach ihrem Aufbruch im Nebel des frühestens Morgens doch bereits geschafft. Niemand hatte sie bemerkt, und wenn sie es erst zu diesem Gasthaus auf halbem Weg zur sagenhaften Stadt am Meer schaffte …

 

Erneut bemerkte Gerlinde ein Geräusch. Sonst kreisten hier nur die Geier, aber es war dort vorne bei den Bäumen, die keine Blätter trugen. Ein heißer Windstoß erfasste sie plötzlich, und sie erstarrte. Er stammte von Flügeln, so groß wie die Segel eines Bootes! Das Monster war so groß wie ein Haus – und drehte den Kopf zu ihr! Also stimmte alles! Ein Schauer erfasste sie, wie Millionen von Nadelstichen. Das konnte doch nicht wahr sein! Beim Anblick der schuppigen Haut glaubte sie fast in den Boden zu versinken. Aber hier gab es kein Versteck.

 

Warum hatte sie nicht auf die Warnungen gehört? Der Drache sah sie nun direkt an – und würde gleich seine Flammen auf sie richten. Was, wenn sie …? Auf einmal glaubte Gerlinde ein weiteres Geräusch zu vernehmen. Vielleicht das Klopfen ihres Herzens – aber es klang mehr wie die Hufe eines Pferdes. Ja, es kam näher, sie hörte das Wiehern – und es tauchte mitsamt einem Ritter zwischen ihr und dem Drachen auf. Der Mann auf dem Pferd erfasste sofort die Lage – und erhob sein riesiges Schwert.

 

Es schien zu glitzern, von einem Schimmer umgeben zu sein – und der Drache wandte sich nun dem Ritter zu. Jeden Moment würde der trübe Tag von Flammen und Schwefeldunst durchdrungen werden. Noch lag nur ein leises Fauchen in der Luft, und der riesige Schweif des Ungeheuers begann sich nervös zu bewegen. Aber Gerlinde merkte den entschlossenen Blick des Ritters. Er stand dem Feind gegenüber – und ritt auf einmal schnell auf das Monster zu. Sicher wusste er von dessen Schwachstellen.

 

Noch bevor sich die Klinge in die dicke Haut bohren konnte, drang eine Flamme aus dem Maul des Drachen. Es wandte den Kopf ab – und erhob seine Schwingen. Ein Schwall aus heißem Schwefeldampf kam auf einmal auf Gerlinde zu – doch da entschwand das Monster bereits durch die Lüfte. Es wusste wohl, dass es keine Chance gegen seinen Bezwinger haben würde. Entschlossen sah dieser dem Drachen nach – und wandte sich Gerlinde zu.

 

Der Mann nahm den Helm ab und stieg von seinem Ross. Sie stürmte auf ihn zu.

 

„Edler Ritter, ewiger Dank sei Euch für …“

„Was machet eine Jungfrau wie du in diesen höchst gefährlichen Landen?“

„Woher ist Euch bekannt …?“