Jupiter – Die Wunschkuh des Kalidasa - Lukas Wolfgang Börner - E-Book

Jupiter – Die Wunschkuh des Kalidasa E-Book

Lukas Wolfgang Börner

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Beschreibung

Nachdem Shiva – der Gott der Zerstörung – der flüchtigen Prostituierten Sudhakshina das Leben rettete, hält er sie auf seinem Stier vor der Welt verborgen. Im Schlossgarten des Maharadschas entdeckt sie der königliche Hofdichter Kalidasa im Dickicht und hält sie für die Wünsche erfüllende Heilige Kuh Kamadhenu. Um unerkannt zu bleiben, spielt Sudhakshina das Spiel mit und bittet den verliebten Shiva darum, Kalidasas Wünsche zu erfüllen – doch mit jedem neuen Wunsch des Dichters steigt Shivas Zorn. Indes steht das Universum im Begriff auseinanderzubrechen, sowie die Göttin Parvati von der neuen Liebe ihres Mannes Wind bekommt.

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Seitenzahl: 49

Veröffentlichungsjahr: 2024

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© 2024 Lukas Wolfgang Börner

Coverdesign von: Sabrina Börner (https://www.boerner-kunst.de/)

ISBN Hardcover: 978-3-384-17995-1ISBN E-Book: 978-3-384-17996-8

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Lukas Wolfgang Börner

Jupiter

Personen

ANSAGER

SCHAUSPIELDIREKTOR

SHIVA Der Große Gott

KALIDASA Dichter am königlichen Hof

SUDHAKSHINA Ganika

NAMAH Kalidasas Dienerin

ARYAMANShivas Diener

KUPPLER

Gebet

Strahlendste Schönheit des Tempelgartens,

Lotos im dampfenden Bach, vor deinem

Antlitz verneigt sich die spröde Weide,

Immen umtanzen mit süßem Ton dich,

heilige Hoheit, Geliebte Shivas,

alles Geschöpf heischt um deine Gunst.

Jenseits des Ufers, der Strömung trotzend,

thronst du im Spiegelsaal, unerreichbar.

Ach, deinen Nektarduft zu erhaschen,

dürfte mir Lustwandler stets verwehrt sein.

Gibt es auch niemanden, der dich mehr liebt –

dich zu entführen, bleibt Hochverrat.

*

Vorspiel

Theateransager tritt auf

Ansager:Willkommen bei unserer Darbietung von Kalidasas neuestem Werk „Kamadhenu“, das euren Geist erleuchten und eure Herzen erwärmen wird.

Allerdings muss ich, bevor wir mit dem Stück beginnen, sagen, dass ich schwer enttäuscht von euch bin. Statt eines vollen Saals sehe ich euch gerade einmal zu zehnt vor der Bühne sitzen. Das ist eine absolute Frechheit! Dass ihr nicht vollzählig seid, möchte ich euch für dieses Mal verzeihen – aber zehn- bis zwanzigmal so viele hättet ihr schon sein können.

Direktor:hinter der Szene

Was muss ich hören?

Ansager:Welcher Dämon hat euch nur geritten, uns redlichen Künstlern in solch mickriger Anzahl unter die Augen zu treten?

Direktor:tritt auf

Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Statt das Stück anzukündigen, beschimpfst du das Publikum?

Ansager:Von Publikum kann wohl kaum die Rede sein. Heute sind hinter der Bühne mehr Personen als davor.

Direktor:Idiot! Sperr deine Augen auf und betrachte dein Publikum genauer! Und dann verneige dich vor dem Maharadscha und seinen neun edlen Männern!

Ansager:erschrickt, verneigt sich hastig

Der Maharadscha sei siegreich, siegreich für alle Zeiten! Alle Ehre ihm und den neun Edelsteinen! Verzeiht mir mein allzu schnelles Mundwerk, das es nicht gewohnt ist, dem Verstand den Vortritt zu überlassen!

Direktor:Für diesen erlauchten Personenkreis werden wir heute spielen. Der große Kalidasa hat eigens für die hier Anwesenden ein Stück geschrieben.

Ansager:Wie ist das möglich? Kalidasa, dessen Stücke mehr Volk ins Theater ziehen als Bhasaka und Kaviputra?

Direktor:Dieses Stück ist nicht für die Ohren des Volkes bestimmt. Nachdem Kalidasa mit seiner innig geliebten Sudhakshina vor den Maharadscha getreten ist und ihn bat, sie am Hofe aufzunehmen, frug jener, wer die Fremde im schlichten Sari sei und aus welcher Kaste sie stamme.

Ansager:Und? Was hat Kalidasa erwidert?

Direktor:Er sagte, dass dies eine lange, sehr sonderbare und dabei äußerst pikante Geschichte sei. „Wenn das so ist,“ erwiderte der weise Herrscher, „sollst du mir diese Geschichte erzählen und zwar so kunstvoll, wie es meinem Hofdichter geziemt.“

Ansager:Und ebendiese Geschichte führen wir heute auf?

Direktor:Sofern du die Güte hast, das Stück beginnen zu lassen.

tritt ab

Ansager:Nun, so sei es.

verneigt sich nochmals

Hochverehrtes Publikum – nun wollen wir denn keine Zeit verschwenden und die Geschichte der Sudhakshina darbieten.

tritt ab

*

Vorspiel des ersten Aktes

Sudhakshina tritt auf, einen Stecken in der Hand, von fern ist der Tumult herannahender Männer zu hören

Sudhakshina:Oh Shiva, der Weg ist hier zu Ende

und näher und näher kommt die Meute.

Ach, wenn ich mich hier nur irgendwo

im Dornengestrüpp verbergen könnte!

tastet mit dem Stecken die Umgebung ab

Verwirrte! Wie könnte eine Blinde

vor sehenden Männern sich verbergen?

hält inne

Wie seltsam das Rauschen der Bäume gleichsam

von unten heraufsteigt, der Blütenduft und

die Brise genauso – ich steh am Abgrund!

Stimme:hinter der Szene

Irgendwo muss sie doch sein! Beeilung!

Sudhakshina:Wie tief mag es dort wohl hinuntergehen? Gibt es ein Gewässer dort, in dessen schützenden Schoß ich mich begeben könnte? Wenn mich meine Sinne nicht täuschen, befinde ich mich irgendwo oberhalb des nördlichen Schlossgartens.

Was wird er wohl mit mir tun, wenn er mich erwischt? Nach meinem ersten Fluchtversuch hat er mich geblendet – wie will er mich künftig am Fliehen hindern? Wird er mir die Beine zertrümmern wie einst seinem Sklaven? Aber nein, wie könnte ich dann noch einträglich für ihn sein!

Stimme:Hier ist sie nicht! Dann bleibt nur noch dieser Pfad hier!

Sudhakshina:Wie groß ist meine Überlebenschance? Zurückgehen werde ich um nichts auf der Welt! Vielleicht aber erwartet mich dort unten Rettung.

Oh, du mein allerliebster Stein, vom allgewaltigen Brahma selbst erschaffen: Sprich mir mit deinem Aufplatschen Mut zu!

tut, als würde sie einen Stein fallen lassen

Eins, zwei, drei … was war das? Nur der grelle Misston eines Steins, der auf einem Felsen zerschlägt?

sinkt in sich zusammen

Nun gibt es keine Hoffnung mehr!

Stimme:Dort! Dort steht sie am Abgrund! Hinauf, hinauf!

Sudhakshina:erhebt sich

Oh, Gebieter des Universums,

Shiva, Schlangenumgürteter,

überzogen mit Gold und Kampfer,

Inbegriff von Bewusstsein, Wahrheit,

Glück und kosmischer Energie,

streck die Arme vom Berge Kailash

nach mir aus und errette mich!

Nimm mich gleich einer Sklavin an und

tu mit mir, was dir Freude macht!

Kuppler:tritt auf

Ha! Nun sitzt du in der Falle!

Sudhakshina:Großer Herrscher des Himalaya,

guten Mutes ergebe ich mich

hier und heute in deine Hand!

beide treten ab

*

Erster Akt

Kalidasa tritt auf, seine Dienerin eilig hinterher

Kalidasa:Nun komm schon, Namah!

Namah:Ich kann nicht so schnell, Herr. Bin nur ein einfaches Dienstmädchen, kein Laufbursche.

Kalidasa:Einfaches Dienstmädchen. Als es darum ging, diesen Mangobaum hier zum Blühen zu bringen, warst du leichtfüßig wie eine Gazelle.

Namah:Es war ’ne große Ehre für mich. Und der Maharadscha hat ja auch zugeschaut.

Kalidasa:Wieso auch nicht?

Lieblich wie der jungen Maiden Tanz

und der reichen Ringe rhythmisch Klimpern,

wenn die Füßchen sanft die Rinde küssen,