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Wirtschaftsnobelpreis 2019 für Esther Duflo
Esther Duflo gehört zu den Shooting Stars der internationalen Wissenschaft. Ihr Forschungsgebiet ist die Entwicklungsökonomie, also die Frage, wie Armut überwunden und wirtschaftliche Entwicklung angestoßen werden kann. Der »Economist« zählte sie 2008 zu den acht wichtigsten jungen Ökonomen und das »Time Magazine« 2011 zu den 100 einflussreichsten Menschen der Erde. In »Kampf gegen die Armut« stellt Duflo ihren innovativen entwicklungsökonomischen Ansatz anhand von vier zentralen Problembereichen vor: Bildung, Gesundheit, Mikrokredite und Institutionen/Korruption. Über randomisierte Tests, die von der Praxis klinischer Studien in der Medizin inspiriert sind, werden konkrete entwicklungspolitische Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüft, mit nicht selten überraschenden Ergebnissen. Ein Buch, das die Entwicklungsökonomie auf eine neue Grundlage stellt.
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Seitenzahl: 273
Veröffentlichungsjahr: 2013
Esther Duflo gehört zu den Shootingstars der internationalen Wissenschaft. Ihr Forschungsgebiet ist die Entwicklungsökonomie, also die Frage, wie Armut überwunden und wirtschaftliche Entwicklung angestoßen werden kann. Der Economist zählte sie 2008 zu den acht wichtigsten jungen Ökonomen und das Time Magazine 2011 zu den 100 einflussreichsten Menschen der Erde. In Kampf gegen die Armut stellt Duflo ihren innovativen entwicklungsökonomischen Ansatz anhand von vier zentralen Problembereichen vor: Bildung, Gesundheit, Mikrokredite und Institutionen/Korruption. Über randomisierte Tests, die von der Praxis klinischer Studien in der Medizin inspiriert sind, werden konkrete entwicklungspolitische Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüft, mit nicht selten überraschenden Ergebnissen. Ein Buch, das die Entwicklungsökonomie auf eine neue Grundlage stellt.
Esther Duflo ist Abdul Latif Jameel Professor of Poverty Alleviation and Development Economics am Massachusetts Institute of Technology und Direktorin des Abdul Latif Jameel Poverty Action Lab.
Esther Duflo
Kampf gegen die Armut
Aus dem Französischen vonAndrea Hemminger
Suhrkamp
Titel der Originalsausgabe: Esther Duflo, Le développement humain. Lutter contre la pauvreté (I) und dies., La politique de l’autonomie. Lutter contre la pauvreté (II)
© Éditions du Seuil et la République des Idées, 2010
Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Französischen Ministeriums für Kultur – Centre National du Livre und der Maison des sciences de l’homme.
Ouvrage publié avec le concours du Ministère franÇais chargé de la culture – Centre National du Livre et la Maison des sciences de l’homme.
Zur Gewährleistung der Zitierbarkeit zeigen die grau hinterlegten Ziffern die jeweiligen Seitenanfänge der Printausgabe an.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013
© Suhrkamp Verlag Berlin 2013
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
eISBN 978-3-518-73289-2
www.suhrkamp.de
Dank
1. TeilMenschliche Entwicklung
Einleitung
1. KapitelBildung: Einschulen oder unterrichten?
Verallgemeinerung der Bildung: der traditionelle Ansatz
Subventionierung der Schule
Bezahlung der Eltern
Grenzen des traditionellen Ansatzes
Förderung der Mitarbeit in der Schule
Den Wert der Bildung vermitteln
Die Gesundheit der Schüler
Kosten und Nutzen
Wissensvermittlung
»Mehr vom Gleichen«: eine Sackgasse
Zusätzliche Mittel für die Beschreitung neuer Wege bei der Pädagogik und Motivation verwenden
Die Lehrer motivieren: die Rolle finanzieller Anreize
Das System reformieren
Alle Macht den Eltern?
Privatisierung der Schule?
Die Schule verändern
2. KapitelGesundheit: Verhaltensweisen und Systeme
Gesundheit in Udaipur
Angebot und Nachfrage im Gesundheitsbereich: zwei nicht voneinander zu trennende Faktoren
Der hierarchische Ansatz
Mobilisierung der Nutzer
Weshalb ist die Nachfrage nach qualitativ guten Diensten schwach?
6Weshalb ist die Betreibung von Prävention so preissensibel?
Aufklärung über Prävention: Strategien, Erfolge und Misserfolge
Folgen für die Gesundheitspolitik
Schluss
2. TeilPolitik der Autonomie
Einleitung
3. KapitelDie Mikrofinanz auf dem Prüfstand
Armut und Kreditzugang
Ökonomische Analyse des Kreditmarkts
Verringern hohe Zinsen die Nachfrage?
Verschlechtern hohe Zinsen die Kreditqualität?
Die Rezepte der Mikrofinanz
Verleih an Frauen
Wöchentliche Rückzahlungen
Gesamtschuldnerisches Darlehen
Gruppendarlehen
Mikrofinanz und Transaktionskosten
Die Wirkung des Mikrokredits
Jenseits des Kredits
Erzwungene Disziplin
Vorzüge der Versicherung
Wie sieht die Zukunft der Mikrofinanz aus?
4. KapitelGouvernanz und Korruption
Wie kann man gegen Korruption vorgehen?
Messung der Korruption
Erfassung der Korruption
Bekämpfung der Korruption
Verbesserung der lokalen Gouvernanz
Vor- und Nachteile der Dezentralisierung
Effizienz der Bevölkerungsbeteiligung
Regeln der politischen Entscheidungsfindung
7Schaffen Quoten Abhilfe gegen die Frauenfeindlichkeit?
Kompetenz oder Ideologie?
Gouvernanz und Armutsbekämpfung
Schluss
9Die Französische Agentur für Entwicklung (Agence française de développement, AFD) hat sich mit dem Collège de France zusammengetan und den internationalen Lehrstuhl »Wissenschaft der Armutsbekämpfung« (Savoirs contre pauvreté) eingerichtet. Auf diesen werden hochkarätige Experten rund um die unterschiedlichen Dimensionen der Entwicklung (Ökonomie, aber auch Zugang zu Wasser und Energie, Gesundheit, Urbanisierung etc.) berufen. Die Vorlesungen, die dort gehalten werden, tragen dazu bei, die Tätigkeit der AFD besser zu verstehen und an die Erfordernisse vor Ort anzupassen. Ferner wirkt dieser Lehrstuhl daran mit, diese Fragen auf einem hohen Reflexionsniveau einem breiten Publikum nahezubringen.
Die AFD, eine staatliche Einrichtung, verfolgt seit mehr als sechzig Jahren das Ziel, die Armut zu bekämpfen und die Entwicklung in den südlichen Ländern zu fördern. Sie setzt die von der französischen Regierung definierte Entwicklungspolitik um. Über die Projekte hinaus, die sie finanziert, entfaltet die AFD eine bedeutende Aktivität im Bereich der Wissensproduktion. Sie beteiligt sich an den großen internationalen Debatten, erstellt thematische, sektorale und geographische Analysen und hilft so, Handlungsstrategien staatlicher Entwicklungshilfe zu erarbeiten.
Dieses Buch ist aus vier Vorlesungen hervorgegangen, die im Januar 2009 im Rahmen des jährlich ausgeschriebenen und mit Unterstützung der Französischen Agentur für Entwicklung finanzierten Lehrstuhls »Wissenschaft der Armutsbekämpfung« am Collège de France gehalten wurden. Ich danke meinen Kollegen, vor allem Pierre Corvol, Philippe Kourilsky und Pierre Rosanvallon, dass sie mir die Ehre erwiesen haben, mir diesen Lehrstuhl als Erstbesetzung anzuvertrauen. Hélène Giacobino hat bei der Redaktion des Manuskripts eine entscheidende Rolle gespielt. Vincent Pons hat die Fußnoten und Abbildungen hinzugefügt. Colas Duflo und Ivan Jablonka haben das gesamte Manuskript nochmals gelesen, wodurch es deutliche Verbesserungen erfahren hat. Das Buch ist der sichtbare Teil eines Eisbergs kollektiver Arbeit, eines Netzwerks von Kollegen, Assistenten und Partnerorganisationen. Großer Dank gilt all denjenigen, mit denen ich am engsten zusammenarbeite: Annie Duflo, Pascaline Dupas, Rachel Glennerster, Michael Kremer, Rohini Pande, Kudzai Takavarasha und – ganz besonders – Abhijit Banerjee, dessen Denken mich unaufhörlich inspiriert. Violaine Duflo hat mir die Leidenschaft für das Helfen vermittelt und Michel Duflo die für das Wissen. Dieses Buch ist ihnen gewidmet.
Über wenige Themen herrscht ein solcher Konsens wie über Gesundheit und Bildung, und zwar sowohl als Werte wie auch als Wachstumsfaktoren. Unter den Ökonomen ist Amartya Sen derjenige, der ihre grundlegende Bedeutung am deutlichsten hervorgehoben hat. Für ihn sind Gesundheit und Bildung die für die Entwicklung des menschlichen Lebens entscheidenden Fähigkeiten oder, wie er sich ausdrückt, »Befähigungen« (capabilités), ohne welche die Begriffe der Freiheit und des Wohlstands keinen Sinn machen.[1] Unter seinem Einfluss hat das Entwicklungshilfeprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) 1990 einen »Index für menschliche Entwicklung (Human Development Index)« erstellt, der früher oder später das Bruttoinlandsprodukt als Maßstab für die Entwicklung einer Nation ersetzen soll.[2] Dieser Index erstreckt sich auf den Durchschnitt von vier Indikatoren: die Lebenserwartung, die Alphabetisierungsquote, den Bildungsgrad und das Pro-Kopf-Einkommen. Gesundheit und Bildung machen hier somit drei Viertel aus.
Selbst die konservativsten Ökonomen erkennen ihre Bedeutung an, so drei Nobelpreisträger für Ökonomie der Chicagoer Schule: Theodore Schultz, der (in Analogie zum physischen Kapital) den Begriff des »Humankapitals« erfunden hat, um die Gesamtheit der Talente und Fähigkeiten eines Individuums zu bezeichnen, wobei Bildung und Gesundheit die entscheidenden Faktoren sind; Gary Becker, der den Begriff populär gemacht hat, oder auch Robert Lucas, der das Humankapital zum Motor eines ununterbrochenen Wachstums erklärt hat.
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