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Kann KI Kommunikation? Und wie bringe ich unser Unternehmen an die Spitze der Bewegung Generativer KI (GenAI) oder zumindest unter die Fast Follower? Mit dieser Frage befassen sich augenblicklich tatsächlich deutlich mehr Kommunikationsprofis als es zugeben wollen. In diesem Ratgeber nimmt der langjährige Journalist und CommTech PR-Stratege Richard Tigges seinen Leserinnen und Lesern die Angst vor dem ersten (oder zweiten) Schritt. Das Buch ist eine konkrete Anleitung, wie Sie Künstliche Intelligenz in Ihrer PR- oder Marketing-Abteilung rasch, effizient und vor allem sinnstiftend einführen. Dabei gibt es Quick-wins und langfristige, strategische Weichenstellungen, die sich auszahlen werden.
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Seitenzahl: 73
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Vorwort von Daniela Rittmeier, Capgemini
Erste Anwendungsgebiete für GenAI
Botschaftenbibliothek und AI MessageTracking
Promptbibliothek mit Formatbeschreibungen
Effiziente AI Content-Workflows
Journalisten-Service mit Chatbot
Hyperpersonalisierung in PR & Marketing
Automatisierte Berichterstattung
Automatisierte Asset-Produktion
Performance- und Sentiment-Analysen in Echtzeit
Outside-in-Impulse
KI-Optimierung von Content
Maßgeschneiderte Individualschulungen
Training für die GenAI Transformation
Ängste im Team ernst nehmen
Verlust von Arbeitsplätzen
Qualitätsverlust in der Kommunikation
Mangelnde Kontrolle über den Prozess
Datenschutzbedenken
Widerstand gegen Veränderung
Handlungsempfehlungen samt Checkliste
Bedarfsanalyse
Kick-off mit dem Team
Framework für den Einsatz von GenAI
Transparenz
Pilotprojekte
Schulungen
Feedback-Mechanismen
Checkliste
Grundsätzliches zu GenAI
Vollautomatisierung von Kommunikation
Sinn und Unsinn von Promptseminaren
Kontext aus dem vektorisierten RAG-Speicher
Kampf um Aufmerksamkeit
Selbstreferenzierendes System
Wie GenAI bei diesem Buch mitgeholfen hat
Glossar
Abkürzungsverzeichnis
Künstliche Intelligenz ist die Technologie, welche sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens beschäftigt. Der Ursprung der Technologie liegt bereits im 20. Jahrhundert, die disruptiven Veränderungen unserer gewohnten Arbeitswelt werden seit der Veröffentlichung von Chat-GPT Ende 2022 täglich hinterfragt.
2017 wurden von Google mit dem Konzept Attention is All You Need der Grundstein für die GPT [Generative Pretrained Transformer] Modelle gelegt. Seit 2023 definieren die multimodalen Modelle, Algorithmen welche verschiedene Daten wie Text, Bild und Audio gleichzeitig prozessieren, die Mensch-Maschine-Interaktion neu. Die disruptiven Technologie-Entwicklungen und die Multiagenten-Systeme sind dabei unsere Kommunikation zu revolutionieren.
Richard Tigges stellt mit dem diesem Buch „Kann KI Kommunikation?“ eine der wichtigsten Fragen für die Zukunft unserer Interaktion. Als erfahrender Sparringspartner und Co-Lead im Cluster Technology der deutschlandweiten Arbeitsgemeinschaft CommTech kennt er die Bedürfnisse seines Handwerks. Er vereint die Kompetenzen von Journalismus, PR und Smart Technologies in seiner Person und gibt sie in diesem Ratgeber an PR- und Marketing-Abteilungen weiter. Bei Volkswagen, in der Automobilbranche und darüber hinaus wird er mit seinem Engagement für daten- und AI-getriebene Kommunikation seine Spuren hinterlassen. Ich schätze seine visionäre Kraft.
Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Daniela Rittmeier
Head of [Generative] AI Accelerator, Capgemini
Kann KI Kommunikation? Und wie bringe ich unser Unternehmen an die Spitze der Bewegung Generativer KI [GenAI] oder zumindest unter die Fast Follower? Mit dieser Frage befassen sich augenblicklich tatsächlich deutlich mehr Kommunikationsprofis als es zugeben wollen. In diesem Ratgeber nehme ich Ihnen die eine oder andere Angst vor dem ersten (oder zweiten) Schritt und gebe Ihnen im folgenden Kapitel konkrete Anregungen, wie Sie KI in Ihrer PR- oder Marketing-Abteilung rasch, effizient und vor allem sinnstiftend einführen. Dabei gibt es Quick-wins und langfristige, strategische Weichenstellungen, die sich auszahlen werden.
Die neue Generation an Kommunikatoren strömt nicht mehr als „GenZ“ von den Universitäten ins Berufsleben, sondern von den KI-Labors dieser Welt. Sie nennt sich „GenAI“ und verspricht, das Einmaleins von PR & Marketing zu beherrschen. Und auf Anhieb weite Teile des Berufsbildes „Kommunikationsexpert-in/-e“ zu erfüllen. Fast ohne Einarbeitung. Das ist die Expertise der bahnbrechenden Technologie, die wir als Generative Künstliche Intelligenz (kurz GenAI) bezeichnen.
Als Kommunikatoren aus Fleisch und Blut stehen wir unmittelbar an der Schwelle zur Nutzung von GenAI im großen Stil und wollen alle möglichst früh, möglichst umfassend und möglichst ohne Fehler davon profitieren.
Gleichzeitig gilt es, keine Zeit zu verlieren. Denn der Zufall will es, dass dieser gewaltige Umbruch inmitten der Corona-Pandemie und in weltweiten Kriegs- und Krisenzeiten stattfindet. Bei einer angespannten Wirtschaftslage steht eine Reihe von Unternehmen stark unter Effizienzdruck. Da kommt eine Technologie gelegen, die verspricht, Content für die Kommunikation im Handumdrehen zu produzieren, Abläufe zu automatisieren und die Ansprache der Zielgruppen zu individualisieren wie nie zuvor. Sparmaßnahmen oder gar Entlassungen werden in der öffentlichen Debatte zunehmend in einem Atemzug mit KI genannt, was GenAI das unfreiwillige Image eines Jobkillers beschert hat. Ist sie halt nicht nur ein Verstärker von Kreativität für unseren Berufsstand, sondern eben auch ein Verstärker von Effizienz.
Nachdem OpenAI im November 2022 seine generativen vortrainierten Transformer unter dem Namen GPT vorgestellt hatte, löste das erste Produkt mit dem Namen ChatGPT weltweites Aufsehen aus. Binnen weniger Tage nutzten bereits mehr als 100 Millionen User das Programm – die am schnellsten wachsende Plattform aller Zeiten war an den Start gegangen. Generative Künstliche Intelligenz erreicht seither alle Lebens- und Arbeitsbereiche und wirkt so disruptiv wie nichts zuvor.
Bei ChatGPT sollte es nicht bleiben. OpenAI legte von Jahr zu Jahr leistungsfähigere Varianten ihres Text-zu-Bild-Generators DALL-E nach und präsentierte im Februar 2024 eine erste Vorschau auf den Text-zu-Video-Generator Sora, der im Dezember des gleichen Jahres gelauncht wurde. Neben Text, Bild und Bewegtbild sind auch Stimmen und Musik in beeindruckender Qualität erzeugbar.
Bei AI einen Monat zu verpassen, bedeutet gefühlt ein Jahr zu verpassen. Denn die neue Technologie der generativen AI fordert uns täglich neu heraus, Schritt zu halten. Unabhängig von der Frage, ob OpenAI’s GPT, Llama, Claude, Gemini oder doch DeepSeek aus China das bessere Sprachmodell ist: GenAI wird uns Kom-mu-nikatoren nur tatkräftig unterstützen, wenn sie nahtlos
Um Generative Künstliche Intelligenz und datenbasierte Handlungsempfehlungen in PR & Marketing zu implementieren, empfehle ich eine klare Strategie mit einer Roadmap, die entlang der Wertschöpfung die schrittweise Integration von KI skizziert.
Botschaftenbibliothek und AI MessageTracking
Promptbibliothek mit Formatbeschreibungen
Effiziente AI Content-Workflows
Journalisten-Service mit Chatbot
Hyperpersonalisierung in PR & Marketing
Automatisierte Berichterstattung
Automatisierte Asset-Produktion
Performance- und Sentiment-Analysen in Echtzeit
Outside-in-Impulse
KI-Optimierung von Content
Maßgeschneiderte Individualschulungen
Im Folgenden beschreibe ich diese in meinen Augen zwölf wichtigsten Anwendungsgebiete, mit denen Sie idealerweise den Aufbau Ihrer KI-Werkstatt beginnen, etwas detaillierter.
Moderne Kommunikation verlangt Präzision und Konsistenz. Deshalb ist es wichtig, als Erstes zu definieren, WAS ein Unternehmen zu sagen hat. Erstaunlicherweise verfügen die wenigsten PR- und Marketing-Abteilungen über ein ordentliches Botschaften-Management, in dem schriftlich, für das ganze Team einsehbar und stets aktuell die zentralen Inhalte abrufbar sind. Dazu gehören Zahlen, Daten, Fakten genauso wie die Sammlung aktiver Aussagen über das Unternehmen und seine Produkte oder Services und reaktive Statements für bekannte Krisenthemen oder Holding Statements für potenzielle weitere Krisen.
Eine solche One-Voice-Bibliothek ist kein Hexenwerk. Sie erfordert lediglich die Disziplin, vor der Umsetzung konkreter Inhalte in den einzelnen Silos einer Kommunikationsabteilung erst einmal die gemeinsame Hausaufgabe zu erledigen:
Recherche eines Themas
Identifikation von Alleinstellungsmerkmalen
Strategische Bewertung des Themas
Zuspitzung auf zentrale Aussagen/Botschaften
Antizipation möglicher Gegenargumente in einem Q&A
Seit GenAI seine Wirkung entfaltet, erkennen immer mehr Kommunikationsabteilungen die Bedeutung eines solchen strategischen Botschaftenmanagements. Denn der Output kann nur so gut sein wie der Input. Ich nenne Botschaften als Quelle strukturierten Inputs gerne den „Maggiwürfel der Kommunikation“, weil sich daraus später für verschiedenste Anlässe und Geschmäcker die unterschiedlichsten Gerichte zubereiten lassen.
Feinschmecker rümpfen an dieser Stelle meist die Nase ob meines banalen Vergleichs. Doch wenn ich sie daran erinnere, dass sie für ein gutes Essen mit Freunden ja auch über den Markt schlendern, die besten Zutaten aussuchen, diese frisch auf den Tisch bringen und aus einem Teil der Zutaten am Folgetag oft auch noch etwas Fantastisches zaubern, dann verstehen sie den Vergleich. Und wer vorhat, Tausende von Gerichten pro Jahr zu servieren, muss damit beginnen, auf die gleichbleibende Qualität der Zutaten zu achten. Jedenfalls lohnt es sich, Zeit und Liebe in die Essenz der Kommunikation zu stecken.
Botschaftenmanagement ist das ideale Frontloading für Kommunikation, nicht erst mit Blick auf KI. Deshalb hätte der Aufbau einer One-Voice-Bibliothek eigentlich der erste Schritt bei der Digitalisierung Ihrer Kommunikationsabteilung sein müssen; holen Sie ihn spätestens jetzt nach. Das in meinen Augen beste Tool fürs Botschaftenmanagement hat YessPress® in sein ComTool integriert und mit GenAI verbunden. Das Erlanger Unternehmen hat für das Digitalisieren eines Anfangsbestandes an Aussagen und Q&As eine weitere KI-Lösung entwickelt, die archivierte Reden, Pressemitteilungen u.a. auf Basis der gängigsten journalistischen Kriterien in Kernaussagen und Q&As verdichtet.
Gleichzeitig erlaubt der Einsatz von KI in der Medienanalyse erstmals die spannendste Messung seit der Erfindung des „Pressespiegels“. Endlich geht es nicht mehr nur um die Höhe des Clipping-Stapels in Zentimetern, das Anzeigenäquivalent in Euro, die Zahl der erschienenen Artikel oder ihre kumulierte Reichweite oder die zugegeben oberflächliche Bewertung des Gesamtartikels als „positiv“, „neutral“ oder „negativ“. Endlich lässt sich bei ersten Anbietern wie AItastic genau das messen, was im ureigenen Interesse jeder PR-Abteilung liegen sollte: Wie dringen wir mit unseren zentralen Aussagen in den Medien durch?