Traum vom intelligenten Zuhause - Richard Tigges - E-Book

Traum vom intelligenten Zuhause E-Book

Richard Tigges

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Beschreibung

Wer ein Haus baut oder modernisiert, sollte die Chance nutzen, es mit Intelligenz auszustatten. Der Autor beschreibt in Band 1 seine eigene Annäherung an die vernetzte Immobilie. Als Kriterien für das "intelligente Haus" beleuchtet er Komfort, Kosten- und Energie-Effizienz, Flexibilität, Sicherheit, Zukunftsfähigkeit. Im Web 3.0, dem Internet der Dinge und Dienstleistungen, besitzen 80 Milliarden Objekte im Jahr 2020 eine eigene IP-Adresse und sind miteinander vernetzt. In dieser neuen Welt hat auch das "intelligente Haus" seinen festen Platz. Aus gutem Grund sehen Richtlinien für das Elektrohandwerk bereits heute vor, Neuinstallationen grundsätzlich zukunftsfähig auszuführen, mit einem Bussystem. Der Journalist hat einen Systemvergleich der gängigen Installationsbusse für Gebäude durchgeführt und stellt in diesem Buch das Local Control Network LCN am Beispiel eines größeren Eigenheim-Projekts vor. Das Buch ist als konkreter Praxisbericht und Entscheidungshilfe für Bauherren, Architekten und Elektrobetriebe gedacht, die sich erstmals mit dem Thema Gebäudesteuerung befassen.

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Seitenzahl: 69

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Inhalt

Die Vision vom intelligenten Haus

Komfort steigern durch intelligente Vernetzung

Energie sparen bei Heizung und Licht

Kontrolle auch aus der Ferne

Sicherheit erhöhen bei An- und Abwesenheit

Funktionen jederzeit an künftige Bedürfnisse anpassen

Verteilte Intelligenz: Bus ohne Zentrale

alles beginnt mit einer einfachen Idee: die vierpolige Verkabelung bei der Elektroinstallation

wie sich die Computermodule ohne Zentrale im schnellsten Übertragungsprotokoll aller Installationsbusse miteinander verständigen

fühlen, denken und handeln – wie die Kopplung von Sensoren an Aktoren viel Geld spart

Projekte zum Staunen aus aller Welt

Praxisbeispiele vom Museum über den Tigerkäfig bis zum größten Busprojekt Deutschlands mit 30.000 Modulen

Mein Bestellzettel

LCN-Drittanbieter und –Schulungen

Anwendungsbeispiele

Licht schalten und dimmen

LED Farbsteuerung direkt per Bus

Unsichtbare Taster hinter Holz oder Fliesen

Einsatz von Bewegungsmeldern

Helligkeitsregelung

über Transponder Nutzerberechtigungen erkennen

der magische Türknauf als kapazitiver Tastsensor

Audio-Anlage

Lüftungsautomatik

Wetterszenarien

Heizungsregelung

Räume und Gebäude überwachen, Alarmprogramme starten

Fernsteuern und Visualisieren

Blick in die Zukunft

LCN automation solution center

Stichwortverzeichnis

Die Vision vom intelligenten Haus

Vorab ein Hinweis: Es gibt es zwei Bücher von mir zu diesem Thema: Dieses erste Buch wendet sich an Bauherren, Architekten und Elektriker, die wenig Erfahrung mit Bussteuerung besitzen und wissen wollen, was in der Planungsphase wichtig ist und welche Möglichkeiten es gibt. Ein zweiter Band enthält Experten-Tipps für LCN-Nutzer und Installateure – Schritt für Schritt erklärt.1

Ein Haus mit Bussystem! Aha...“- Wenn Sie vor wenigen Jahren noch einem Bekannten von ihren Plänen erzählten, dann mussten Sie unweigerlich mit diesem gewissen Unterton rechnen, der weniger Bewunderung als Unverständnis ausdrückt. Eine Spielerei des Bauherren, da möge er noch viel Spaß haben damit. Und wahrscheinlich für Jahre, denn irgendwas funktioniere ja doch nie, so das Urteil.

Doch es hat sich vieles verändert. Wer heute ein bisschen technisch interessiert und anspruchsvoll ist und nicht so leben will wie vor zwanzig Jahren, der kann heute für eine Investition von zwei- bis fünftausend Euro schon erste Intelligenz in seinem Einfamilienhaus realisieren. Sobald nicht nur eine einzelne Funktion wie Jalousie- oder Heizungssteuerung benötigt wird, sondern mehrere Gewerke auf einem Bus liegen, wird die Haussteuerung preisgünstiger als jede Insellösung. Je umfangreicher die Gebäudetechnik ist, desto stärker machen sich Kosteneffekte bemerkbar. In der Richtlinie für Elektroinstallationen in Deutschland2 ist sogar vorgesehen, dass eine Neuinstallation bereits so ausgeführt werden soll, dass zumindest eine spätere intelligente Vernetzung erfolgen kann. Energieeffizienzmaßnahmen und Gebäudesystemtechnik werden darin empfohlen. Die Richtlinie unterscheidet dabei in den Funktionsbereichen „Schalten und Dimmen“, „Sonnenschutz“, „Sicherheit“, „Heizen, Lüften, Kühlen“ sowie „schaltbare Steckdosen/Energiemanagement“.

Energieoptimierende Effizienztechnologien halten in Bürogebäuden, Hotels und Privathäusern Einzug, denn das „intelligente Haus“ stellt auch eine Chance dar, der Endlichkeit der Ressourcen und steigenden Energiepreisen wirksam zu begegnen. Nicht erst seit dem Atomausstiegs-Moratorium der deutschen Bundesregierung im Jahr 2011 und der folgenden Regierungserklärung zur Energiewende in Deutschland fordert der Gesetzgeber zum bewussten Umgang mit Strom und Heizenergie auf. Auch die Selbstverpflichtung der internationalen Staatengemeinschaft, den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 drastisch zu reduzieren, hat in vielen Ländern Energiesparprogramme bewirkt. Es tut sich was!

Und welcher ideenreiche Bauherr käme nicht auf den Geschmack, seine Nebenkosten so zu senken, dass sich das spürbar im Geldbeutel bemerkbar macht – und ganz nebenbei der Nachhaltigkeit als dem neuen Gebot der Stunde gerecht wird?

Bussysteme zur Gebäudesteuerung liegen auch technologisch voll im Trend. Im Jahr 2020 werden 80 Milliarden Gegenstände auf der Erde miteinander vernetzt sein3. Mit dem Internet of Things, dem neuen Internet der Dinge und Dienstleistungen, bekommen alle relevanten Objekte eine eigene IP-Adresse als ihre „Hausnummer“ im Internet, über die sie mobil (und natürlich auch immobil) erreichbar sind. Was liegt da näher, auch Licht, Verbraucher, Fenster, Türen, Heizung und vieles mehr so miteinander zu vernetzen, dass sie sich an die Lebensgewohnheiten der Haus-Bewohner anpassen und bedarfsgerecht aktiviert und deaktiviert werden können?

Erfahren Sie in diesem Buch, was ein Endkunde mit LCN sehen und erleben kann. Verschaffen Sie sich als Elektriker einen Überblick, wie Sie das Bussystem planen und wie einfach es zu installieren ist. Und für Architekten und Bauträger von Großprojekten sind wir auch den Grenzen der Leistungsfähigkeit auf der Spur: wie schnell sind die gängigen Systeme, wie leistungsfähig und wie kombinierbar mit anderen Drittsystemen.

Wir leben im Zeitalter der Generation „Touchpad“, in der Kleinkinder schon gar nicht mehr wissen, wie man eine Zeitung umblättert – so sehr lässt sich die mediale Wirklichkeit interaktiv mit ein paar lässigen Wischbewegungen bedienen. Die tastaturlosen Endgeräte mit ihrer spielerischen Natur haben in den Umgang mit Elektronik eine Leichtigkeit gezaubert, die auch vor Senioren nicht halt macht.

Die mobile Kommunikation hat ihr Übriges getan und weckt von Woche zu Woche neue Wünsche, was der mobile Mensch von heute damit realisieren kann. Es gilt der neue Grundsatz „Alles, jederzeit und überall“. Wir Verbraucher sind es zunehmend gewohnt, all unsere Daten immer bei uns zu haben und alle möglichen Produkte und Dienstleistungen von unterwegs aus ordern zu können.

„Ach, da könnte ich ja meine Sauna auf dem Weg vom Skifahren nach Hause schon einschalten“ – oder: „Wenn ich mal fürchte, das Bügeleisen angelassen zu haben, könnte ich das dann aus der Ferne ausschalten?“ Die Phantasie des mobilen Menschen kennt keine Grenzen mehr. Und der Lösungsraum der Technik offenbar auch nicht.

Dem steht das tradierte Konzept von „Schalter schaltet Lampe ein“ diametral gegenüber, das seit den ersten Elektroinstallationen um 1890 verfolgt wird. Der festverdrahtete Weg zwischen dem Schalter in der Wand bis zur Hängelampe wenige Meter entfernt darf getrost als Relikt der alten Zeit gelten, in der man noch froh über eine Wechselschaltung zu sein hatte, mit der man ein Licht abwechselnd von der einen oder der anderen Stelle des Raums ein- und ausschalten konnte.

So viel vorweg, mit einem Bussystem wird alles anders: Komfort, Effizienz, Flexibilität, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit. Die Beweggründe für ein Bussystem mögen unterschiedlich sein:

Komfort steigern

durch Vernetzung

Energie sparen

durch Regeln von Licht und Heizung

Mehr Flexibilität erlangen

, unter anderem durch Kontrolle über das eigene Haus auch aus der Ferne

Sicherheit erhöhen

bei An- und Abwesenheit

Zukunftsfähigkeit

besitzen durch Anpassen der Funktionen an künftige Bedürfnisse

Diese fünf Dimensionen werden uns in diesem Buch über das „intelligente Haus“ begleiten.

Worin liegt nun der Komfortgewinn für die Bewohner eines intelligenten Hauses?

Alles lässt sich auf Wunsch von einem einzigen Platz im Haus fernsteuern.

Sie können Funktionen zusammengefasst mit nur einem Knopfdruck auslösen, etwa beim Heimkommen das Licht auf einer Etage auf genau die Dimmwerte einstellen, die Ihnen am frühen Abend angenehm sind.

In den meisten Räumen werden Sie dank der Präsenzmelder künftig ihre Beleuchtung nicht mehr selbst ein- und ausschalten müssen.

Wenn Sie nach einiger Zeit in den eigenen vier Wänden festgestellt haben, welche Lebensgewohnheiten Sie haben, können Sie dem Bussystem Routine-Arbeiten wie Licht- oder Heizungssteuerung übertragen – von Wochentag zu Wochentag verschieden.

Und als höchste Stufe des Komforts definieren Sie äußere Umstände, auf die das Haus reagieren soll. Beispielsweise das Beschatten Ihrer Südfassade bei starkem Sonneneinfall ab einer gewissen Innentemperatur und das Einfahren der Markisen bei zu starkem Wind. Ein intelligentes Haus denkt für Sie mit.

Damit liegt auf der Hand, wie Sie mit einem Bussystem enorm viel Energie sparen können.

Während ein Bewohner immer wieder vergisst, Verbraucher auszuschalten, achtet der Bus peinlichst genau darauf, Strom und Heizenergie zu sparen.

Im Badezimmer, im Flur oder vor dem Haus geht das Licht beispielsweise nur an, wenn Bewegung registriert wird. Nach einer festgelegten Zeit schaltet das System die Verbraucher wieder ab.

Die Verbindung aus Sensoren und Aktoren schafft ein Effizienz-System, das nur so viel Energie nutzt, wie aktuell nötig ist (Licht- und Temperaturverhältnisse)

Wer seine Fenster mit Sensoren wie z.B. Reedkontakten

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ausgestattet hat, kann die Heizkörper in dem Raum ausschalten, solange die Fenster geöffnet sind. Der Mensch ist dafür erfahrungsgemäß zu träge. Das Sparpotenzial ist jedoch enorm.

Dank der Fernsteuerbarkeit können Sie getrost die Heizung auf Dauer-Nachtabsenkung schalten, auch wenn Sie nicht wissen, wann Sie aus dem Winterurlaub zurückkehren. Auf der Rückreise aktivieren Sie die Heizung per Smartphone.

Damit sind wir beim Aspekt Flexibilität angelangt. Die Kontrolle aus der Ferne macht die Immobilie zu einem Teil unseres mobilen Lebens. Konstellationen werden möglich, die früher undenkbar waren: