Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation muss rasch und souverän gehandelt werden. Jedoch sind Unsicherheiten und falsche Handlungsabläufe im Notfall keine Seltenheit - sowohl im Rettungsdienst als auch in der Klinik. Dieses Buch vermittelt, gemäß den ERC-Leitlinien von 2015, die notwendige Handlungskompetenz und zeigt konkret und verständlich mit zahlreichen Abbildungen und Algorithmen die einzelnen Handlungsabläufe auf. Das Buch ist unentbehrlich für alle, die im beruflichen Alltag mit Reanimationssituationen konfrontiert werden.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 154
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Der Autor
Jürgen Köhler arbeitet seit 1991 in der Intensivstation, bzw. seit 2010 in der Intermediate Care Station im Siloah St. Trudpert Klinikum in Pforzheim und ist dort seit 1996 zusätzlich als Ausbilder und BLS, AED und Mega-Code-Trainer beschäftigt.
Von 1991–2001 war Jürgen Köhler zudem im Boden- und Luftgebundenen Rettungsdienst tätig, wo er reichlich Notfall-Einsatzerfahrung sammeln konnte.
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.
Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.
Piktogramme
Gesetzestext
Wichtig
Fallbeispiel
Empfehlung
1. Auflage 2017
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-032105-2
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-032106-9
epub: ISBN 978-3-17-032107-6
mobi: ISBN 978-3-17-032108-3
Für den Inhalt abgedruckter oder verlinkter Websites ist ausschließlich der jeweilige Betreiber verantwortlich. Die W. Kohlhammer GmbH hat keinen Einfluss auf die verknüpften Seiten und übernimmt hierfür keinerlei Haftung.
Die Maßnahmen der Reanimation sind und bleiben wichtiger Bestandteil der Ausbildung der Rettungsdienstmitarbeiter und des Klinikpersonals.
Die Basis- und die erweiterten Maßnahmen der Wiederbelebung stellen insbesondere für Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und Pflegekräfte der »Notfallstationen« wie z. B. Intensivstation, Intermediate Care Station, Chest Pain Unit und Notfallaufnahmen, einen Kernpunkt der entsprechenden Fachweiterbildungen dar.
Nur durch das theoretische Fachwissen und durch die praktische Erfahrung aller im Notfall Beteiligten, kann das Leben des Patienten beim kardialen Notfall gerettet werden. Denn obwohl, rein formal, der anwesende Arzt die Verantwortung und Leitung der Reanimationsmaßnahmen hat, ist es immer von Vorteil, wenn auch die beteiligten Rettungs- und Pflegekräfte entsprechendes Fachwissen in die Situation einbringen können. Denn auch der Arzt ist nur ein Mensch mit Schwächen, so dass auch ihm ein Fehler oder gar ein kompletter »Black out« zugestanden werden muss. Fatal, wenn in einer solchen Situation keiner aus dem anwesenden Reanimationsteam unterstützend eingreifen kann. Oder, um das Ganze noch deutlicher zu formulieren: Was wenn der (Not-)Arzt während seiner Schicht einen Kreislaufstillstand… ?
Dennoch sei hier ganz klar gesagt: Es liegt nicht in der Hand des Menschen, ob die Reanimation erfolgreich endet oder nicht. Dies soll im Umkehrschluss natürlich nicht heißen, dass wir uns nicht bemühen und alles menschenmöglich versuchen sollten, um den Patienten zu retten. Nach wie vor haben wir eine gesetzlich vorgeschriebene Garantenstellung, die uns dazu verpflichtet nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln und unser Wissen stets auf dem neuesten Stand der Medizin zu halten.
Bei dem vorliegendem Buch handelt es sich um die vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage des Pflegekompakt-Titels »Kardiopulmonale Reanimation«. Themen wie z. B. der Einsatz von AED’s, Ausbildung, Postreanimations-Therapie und ethische Aspekte der Reanimation sind neu dazugekommen, während beispielsweise bewährte Themen modifiziert und deutlich erweitert wurden. Hier zählt insbesondere die Reanimation von Neugeborenen und Kindern dazu.
Bei der Entstehung dieses Buches haben mich manche Personen maßgeblich unterstützt.
Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei
Dr. med. Frank Eickmeier,Claudia Eickmeier,Ramona Herrmann undJessica Roughtonbedanken.
Weiterhin möchte ich mich für die hervorragende Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Ruprecht Poensgen und Frau Alexandra Schierock vom Kohlhammer Verlag bedanken.
Das Buch ist meiner kleinen Familie gewidmet. Vielen Dank für euer Verständnis und eure Geduld in stressigen Tagen und Wochen.
Simone, Joshua, Aaron und Elias
Pforzheim im Juni 2017
Jürgen Köhler
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Geschichte
2 Pre-Test
3 Gesetzliche Grundlagen
3.1 Rettungsassistentengesetz
3.2. Das Notfallsanitätergesetz
3.3 Für das Krankenpflegepersonal
3.4 Rechtfertigender Notstand
3.5 Körperverletzung
3.6 Gefährliche Körperverletzung
3.7 Unterlassene Hilfeleistung
3.8 Deliktischer Schadensanspruch
3.9 Ordnungsgemäße Geschäftsführung (Geschäftsführung ohne Auftrag)
3.10 Verletzung von Privatgeheimnissen (Schweigepflicht)
3.11 Befreiung von der Schweigepflicht
4 Die Kardiopulmonale Reanimation
4.1 Pathophysiologie
4.2 Ursachen des Kreislaufstillstands
4.3 Auffinden einer kritisch kranken Person
4.4 Diagnose des Kreislaufstillstands
4.5 Basic Life Support
4.5.1 Die Herz-Druck-Massage (HDM)
4.5.2 Beatmung
4.5.3 AED
4.6 Advanced Life Support
4.6.1 Erweiterte Reanimationsmaßnahmen
4.6.2 Mechanische Reanimationsgeräte
4.6.3 Airwaymanagement
5 EKG
5.1 EKG-Ableitungen
5.2 Das Reizleitungssystem
5.3 Rhythmusanalyse
5.3.1 Sinusrhythmus
5.3.2 Sinusbradykardie
5.3.3 Sinustachykardie
5.3.4 AV-Block
5.3.5 AV-Block 1
5.3.6 AV-Block 2 Typ 1 (Wenckebach-Periodik)
5.3.7 AV-Block 2 Typ 2 (Mobitz 2)
5.3.8 AV-Block 3
5.3.9 Vorhofflattern
5.3.10 Vorhofflimmern
5.3.11 Extrasystolen
5.3.12 Supraventrikuläre Extrasystole (SVES)
5.3.13 Ventrikuläre Extrasystole (VES)
5.3.14 Monotope VES
5.3.15 Polytope VES
5.3.16 Bigeminus/Trigeminus/Quadrigeminus
5.3.17 Couplet/Triplet
5.3.18 Salve
5.3.19 Kammerflimmern /-flattern
5.3.20 Asystolie
5.3.21 Pulslose Elektrische Aktivität (PEA)
6 Defibrillation
6.1 Indikation
6.2 Komplikationen
6.2.1 Am Patienten
6.2.2 Am Anwender
6.3 Durchführung
6.3.1 Wahl der Energiestärke bei Erwachsenen
6.3.2 Monophasische Defibrillationsgeräte
7 Die Kardioversion
7.1 Indikationen
7.2 Vorbereitung
7.3 Durchführung
7.4 Komplikationen
8 Transkutaner-Schrittmacher
8.1 Schrittmachergeräte
8.2 Indikationen
8.3 Durchführung
8.4 Komplikationen
9 Medikamente
9.1 Adrenalin (Suprarenin
®
)
9.2 Amiodaron (Cordarex
®
)
9.3 Atropin
9.4 Dobutamin (Dobutrex
®
)
9.5 Noradrenalin (Arterenol
®
)
9.6 Natriumbicarbonat
9.7 Magnesium
10 Applikationswege
11 Reanimation in besonderen Situationen
11.1 Hypoxie
11.2 Elektrolytentgleisungen
11.3 Anaphylaxie
11.4 Reanimation bei Schwangeren
11.5 Kreislaufstillstand aufgrund eines Traumas
11.6 Reanimation im Kampfeinsatz
12 Reanimation an besonderen Orten
12.1 Innerklinische Reanimation
12.2 Präklinische Reanimation
12.2.1 Reanimationen bei Sportveranstaltungen
12.2.2 Reanimation in Rettungs-Transportmitteln
13 Peri-Arrest-Rhythmen
14 Post Resuscitation Care
14.1 Das ABCDE in der Postreanimations-Phase
14.2 EKG
14.3 Labor
14.4 Sonographie:
14.5 Röntgen Thorax
14.6 Das Post-Reanimations-Syndrom
14.6.1 Therapie des Post-Reanimations-Syndroms
14.6.2 Normothermie vs. Hypothermie
15 Ethische Überlegungen
16 Ausbildung/ALS Training
16.1 Die Planung der Reanimationsschulung
16.2 Die Reanimationsschulung
16.2.1 Theorie
16.2.2 Praxis
17 Reanimation von Neugeborenen, Säuglingen und Kindern
17.1 Anatomische Grundlagen
17.1.1 Anatomische Besonderheiten im Atmungssystem
17.1.2 Besonderheiten im Wasser-Elektrolyt- Haushalt
17.1.3 Besonderheiten der Wärmeregulation
17.2 Die Reanimation
17.2.1 Die Ursachen für den Kreislaufstillstand
17.2.2 Plötzlicher Kindstod
18 Die Reanimation des Neugeborenen
18.1 Die Erstversorgung nach der Geburt
18.1.1 APGAR-Score
18.1.2 ABCDE – Schema in der Erstversorgung des Neugeborenen
18.1.3 Abnabelungszeitpunkt
18.2 Basismaßnahmen der Reanimation bei Neugeborenen
18.2.1 Die Beatmung
18.2.2 Die Herzdruckmassage
18.3 Erweiterte Reanimationsmaßnahmen
18.3.1 Die Atemwegssicherung
18.3.2 Medikamente
18.3.3 Die Infusionstherapie
18.3.4 Applikationswege
18.3.5 Die Defibrillation
18.4 Postreanimationsbehandlung
19 Reanimation von Kindern
19.1 Die Basismaßnahmen
19.1.1 Atmung überprüfen
19.1.2 Die Beatmung
19.1.3 Die Herzdruckmassage
19.1.4 AED
19.2 Die erweiterten Reanimationsmaßnahmen
19.2.1 Die Defibrillation
19.2.2 Die Intubation
19.2.3 Die medikamentöse Therapie
19.2.4 Applikationswege
20 Therapie bei anaphylaktischem Schock
21 Algorithmen
22 Fragenkatalog
22.1 Fragen
22.2 Antworten
22.3 Fallbeispiele
22.3.1 Fallbeispiel I: Versorgung eines Neugeborenen
22.3.2 Fallbeispiel II: 69-jährige bewusstlose Patientin
22.3.3 Fallbeispiel III:64-jährige Patientin mit Herz-Kreislauf-Stillstand
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Anhang
Abbildungen
ACD
(engl.) Active Compression and Decompression
ACH
Acetylcholin
AG
Atemgeräusch
ALS/ACLS
(engl.) Advanced (Cardiac) Life Support
AHA
(engl.) American Heart Association
ALE
Anscheinend lebensbedrohliches Ereignis
Ambu-Stimulation
Stimulation des Säuglings mit Beatmungsbeutel
AVK
Arterielle Verschlusskrankheit
AZV
Atemzugvolumen
BLS/BCLS
(engl.) Basic (Cardiac) Life Support
Bpm
(engl.) Beats per minute/ Puls pro Minute
CCU
(engl.) Cardiac Care Unit
CO2
Kohlendioxid
CPR
(engl.) Cardiopulmonary resuscitation, Kardiopulmonale Reanimation
CPU
Chest Pain Unit
e. b.
endo bronchial
ERC
(engl.) European Resuscitation Council
ES
Extra Systole
EZR
Extrazellulärraum
HDM
Herzdruckmassage
HF
Herzfrequenz
HW
Halswirbel
HWS
Halswirbelsäule
HZV
Herz-Zeit-Volumen
I.D.
Innnendurchmesser
i. o.
intraossär
i. v.
intravenös
KHK
Koronare Herzkrankheit
NW
Nebenwirkungen
PEA
Pulslose elektrische Aktivität
PVT
Pulslose ventrikuläre Tachykardie
ROSC
(engl.) Return of Spontaneous Circulation, Rückkehr des Spontankreislaufs
SIDS
(engl.) Sudden Infant Death Syndrome
SSW
Schwangerschaftswoche
SVES
Supraventrikuläre Extrasystole
TCA
(engl.) Traumatic Cardiac Arrest
VES
Ventrikuläre Extrasystole
VVK
Venenverweilkanüle (»Braunüle«, »Viggo«)
WEH
Wasser-Elektrolyt-Haushalt
ZVK
Zentralvenenkatheter
Abb. 1:
Position der Hände
Abb. 2:
Position des Helfers
Abb. 3:
Mund-zu-Nase-Beatmung
Abb. 4:
Mund-zu-Mund-Beatmung
Abb. 5:
Mund-zu-Tracheostoma-Beatmung
Abb. 6a:
Guedel-Tubus
Abb. 6b:
Größenanpassung
Abb. 7:
Beatmungsbeutel
Abb. 8:
Bewusstseinskontrolle
Abb. 9:
Hilfe rufen
Abb. 10:
Atemkontrolle
Abb. 11:
Herzdruckmassage
Abb. 12:
AED-Pads aufkleben
Abb. 13:
AED-Analyse
Abb. 14:
Herzdruckmassage mit AED
Abb. 15:
Algorithmus ALS
Abb. 16:
Präkordialer Faustschlag
Abb. 17a:
AutoPulse
Abb. 17b:
AutoPulse am Patienten
Abb. 18:
LUCAS 2™
Abb. 19a:
Einführen des Laryngoskops
Abb. 19b:
Einsicht auf die Stimmbänder
Abb. 20a:
Larynxmaske »Supreme«
Abb. 20b:
Anatomische Übersicht mit LaMa »Supreme«
Abb. 21a:
Larynxtubus
Abb. 21b:
Larynxtubus mit anatomischer Übersicht
Abb. 22:
Kapnometrie
Abb. 23:
Kapnographie unter Reanimationsbedingungen
Abb. 24:
EKG mit 3, 4 und 5 Ableitungen
Abb. 25:
Sinusrhythmus
Abb. 26:
Sinusbradykardie
Abb. 27:
Sinustachykardie
Abb. 28:
AV-Block 1
Abb. 29:
AV-Block 2 Typ 1 (Wenckebach-Periodik)
Abb. 30:
AV-Block 2 Typ 2 (Mobitz 2)
Abb. 31:
AV-Block Typ 3
Abb. 32:
Vorhofflattern
Abb. 33:
Vorhofflimmern
Abb. 34:
SVES
Abb. 35:
Monotope VES
Abb. 36:
Polytope VES
Abb. 37:
Bigeminus
Abb. 38:
Couplet
Abb. 39:
Salve
Abb. 40:
Kammerflattern
Abb. 41:
Kammerflimmern
Abb. 42:
Asystolie
Abb. 43:
Ventrikuläre Asystolie
Abb. 44:
PEA
Abb. 45:
Algorithmus Anaphylaxie
Abb. 46:
Algorithmus Trauma
Abb. 47:
Algorithmus Bradycardie
Abb. 48:
Algorithmus Tachycardie
Abb. 49:
Algorithmus Post-ROSC
Abb. 50:
Hypoventilation
Abb. 51:
Algorithmus Newborn
Abb. 52:
Baby-CPR
Abb. 53:
Baby-Druckpunkt
Abb. 54:
Nabelvene
Abb. 55:
Atmung prüfen beim Kind
Abb. 56:
Mund-zu-Mund und -Nase-Beatmung
Abb. 57:
Kind-CPR
Abb. 58:
Herzmassage bei größeren Kindern
Abb. 59:
Algorithmus Pädi BLS
Abb. 60:
Algorithmus ALS-Kind
Tab. 1:
Ausbildungsnachweis über invasive Maßnahmen
Tab. 2:
Vier Hs und HITS
Tab. 3:
ABCDE-Schema
Tab. 4:
ABC-Check
Tab. 5:
DOPES-Formel
Tab. 6:
EKG-Interpretation nach Defibrilation
Tab. 7:
Weitere Medikamente
Tab. 8:
Erweiterte Glasgow-Coma-Scale
Tab. 9:
Normwerte von Neugeborenen, Säuglingen und Kindern
Tab. 10:
APGAR-Score
Tab. 11:
Sauerstoff-Sättigung Neugeborenes
Tab. 12:
Intubation von Neugeborenen
Tab. 13:
Reanimationsunterstützende Medikamente
Tab. 14:
Einführtiefen Nabelvenenkatheter Geburtsgewicht
Tab. 15:
Größen der peripheren Venenverweilkanüle
Tab. 16:
Cook-Kanüle nach Körpergröße
Tab. 17:
Kanüle nach Körpergröße
Tab. 18:
Dosierungsübersicht beim anaphylaktischen Schock
Der Wunsch, seinen in Not geratenen Mitmenschen vor dem drohenden Tod zu bewahren, ist sicher einer der Urtriebe des Menschen.
Seit jeher wird versucht zu helfen bzw. den Tod abzuwenden.
Die dazu eingesetzten Mittel und Methoden wurden dabei wohl häufiger vom Instinkt als von Vernunft geleitet, so dass diese wohl eher nur selten mit Erfolg gekrönt waren. Und dennoch hatten die Maßnahmen von damals mit denen der heutigen, »modernen« Medizin eines gemeinsam: Sie wurden stets nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt.
Und so, wie wir heute über die eine oder andere Maßnahme von damals schmunzeln, werden vermutlich auch unsere Nachkommen über unsere Ideen und Wiederbelebungsbemühungen schmunzeln.
Wann genau der Mensch sich erstmals gegen den Tod eines Mitmenschen gestellt hat, ist heutzutage nicht eindeutig nachvollziehbar.
Der vermutlich erste bildlich festgehaltene Nachweis befindet sich im Ramesseum in West-Theben. Dort ist auf einem Relief zu sehen, wie die Hetiter vergeblich versuchen, ihren ertrunkenen König mit der »Inversionsmethode« zu reanimieren. Bei der »Inversionsmethode« wird der Betroffene an den Füßen aufgehängt, um so das aspirierte Wasser aus seinem Körper zu bekommen.
Die möglicherweise erste erfolgreiche Reanimation ist im Alten Testament der Bibel im 2. Buch der Könige Kapitel 4 Vers 32–35 beschrieben. Hier legte der Prophet Elisha sein Angesicht und seine Hände auf das eines toten Kindes. Danach ging er einmal im Zimmer umher und legte erneut seine Hände und sein Gesicht auf das des Kindes. Schließlich öffnete das Kind seine Augen, nieste sieben Mal und war wieder lebendig.
Gleich mehrfach berichtet auch das Neue Testament der Bibel über die Auferweckung Toter. So werden beispielsweise die Tochter des Jairus (vergl. Lukas 8:51-56) oder der Jüngling von Nain auferweckt (Lukas 7:12-17). Auch ein Junge, den man tot aufgefunden hatte, nachdem er aus dem dritten Stock eines Hauses fiel, wurde wieder auferweckt. Könnten Kritiker hier noch behaupten, dass diese Personen nur bewusstlos oder scheintot waren, so lässt doch die Auferweckung des Lazarus (vergl. Johannes 11:32–45) alle Kritiker und Zweifler verstummen. »…Herr der Geruch wird unerträglich sein. Er ist doch schon vier Tage tot….«
Auch Tabea war vermutlich schon längere Zeit tot bis Petrus bei ihr eintraf. Und trotzdem wurde sie von den Toten auferweckt (vergl. Apostelgeschichte 9:32–43).
Alle erwähnten biblischen »Reanimationen« haben eines gemeinsam: Die Helfer beteten zu dem einzig wahren und lebendigen Gott.
Da die Kirche immer mehr Einfluss auf das tägliche Leben nahm und zusätzlich den Kampf gegen den Tod als Auflehnung gegen Gott deklarierte, wurde es bis ins 16. Jahrhundert n. Chr. Still um die medizinischen Fortschritte der Reanimationsmaßnahmen. Dann jedoch, wurden die neuen Entwicklungen und Erkenntnisse für die Nachwelt gut dokumentiert und datiert.
1543
beschreibt der flämische Anatom und Leibarzt von Karl 5., Andreas Vesal, die erste endotracheale Intubation an einem Hund. Hierbei stellt er fest, dass das Herz sich erholt und weiter schlägt, nachdem der Kollaps der Lunge durch Einführen eines Schilfrohrs in die Luftröhre und die Beatmung mittels Blasebalg erfolgte.
1675
Pfarrer Albinus zu Dittelbach empfiehlt als lebensrettende Maßnahme eines Ertrunkenen, diesem den Mund zu öffnen, ein ca. daumendickes Holz zwischen die Zähne zu stecken und ihn sodann auf sein Angesicht zu legen, bis Gott ihm den Atem verleiht.
1744
führt der Chirurg William Tossach die erste erfolgreiche Mund-zu-Mund-Beatmung durch.
1773
In den Empfehlungen zur Wiederbelebung von Ertrunkenen wird erläutert, dass das Opfer bäuchlings über ein Fass gelegt und dieses dann hin und her gerollt werden soll. Dadurch kann das eingesogene Wasser herausfließen, so dass der Ertrunkene wieder atmen kann. Eigens dafür wurde der Beruf des »Fassrollers« erfunden.
1775
empfiehlt Sir John Hunter die Beatmung mit reinem Sauerstoff mittels Blasebalg.
1783
vertritt Professor Blumenbach die Meinung, dass die Ausatemluft eine tödliche Wirkung auf den Patienten hat und somit die Mund-zu-Mund-Beatmung keinen Platz in den Maßnahmen der Reanimation findet.
1798
wird in einem Gesundheitsbüchlein für Bergleute für die Hilfe Ertrunkener empfohlen, dass der Ertrunkene in ein Zimmer getragen werden soll, das weder zu warm noch zu kalt ist. Dort soll er vollständig entkleidet und mit warmen Tüchern abgerieben werden. Wenn vorhanden, soll man ihn mit Sand und Asche oder mit Salz bestreuen und dieses auf seinem ganzen Körper verreiben.Gleichzeitig soll ein weiterer Helfer Tabakdampf in die Lungen und den Mastdarm des Opfers blasen.Im selben Jahr veröffentlicht Hufeland die Überlegung, ein stillstehendes Herz mit elektrischem Strom zu reizen, um es dadurch wieder zum Schlagen zu bringen.
1811
Bei einem Versuch mit einem großen Hund, wird festgestellt, dass das Einblasen von Rauch tödlich ist. Die Empfehlungen von 1798 bzgl. dem Tabakrauch werden somit für nichtig erklärt.
1858
veröffentlicht Sylvester seine Technik der Reanimation. Hierbei wird das Opfer rücklings auf den Boden gelegt. Dann kniet der Helfer hinter der Kopfseite des Patienten nieder. Nun werden die Hände des Patienten zur Inspiration nach hinten, über den Kopf geführt, um dann nach zwei Sekunden angewinkelt auf den Thorax gepresst zu werden und somit die Exspiration durchzuführen.
1901
führt Ingelsruth (Norwegen) die erste erfolgreiche Herzdruckmassage am offenen Thorax durch.
1904
empfiehlt Friedrich Maas die Herzdruckmassage am geschlossenen Thorax, kann aber noch keine signifikanten Zahlen der Wirksamkeit dieser Methode vorlegen.
1958
wird von Peter Safar, einem österreichischen Mediziner, die Kombination aus Mund-zu-Mund-Beatmung und extrathorakaler Herzdruckmassage empfohlen. Safar gilt als »Vater der Reanimation«, die Wirksamkeit der Beatmung hat er u. a. an Freunden/Mitarbeitern sehr eindrücklich getestet und bewiesen. Entsprechendes Bild- und Videomaterial ist im Internet verfügbar.
1960
kann durch mehrere Arbeiten die Wirksamkeit der extrathorakalen Herzdruckmassage bewiesen werden.
1966
werden die beiden Methoden der Atemspende in Kombination mit der Herzdruckmassage durch ein Komitee des National Research Council (USA) als bevorzugte Methode der CPR empfohlen.
1967
wird der erste Defibrillator entwickelt. Der Meilenstein der Reanimation ist gelegt. Kardiokompression in Kombination mit Beatmung und Defibrillation. In den kommenden Jahren werden diese drei Grundsäulen der Wiederbelebung nicht mehr verworfen aber stets weiterentwickelt und verbessert.
Ende der 1980er
Eine amerikanische Frau reanimiert bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ihren Mann mit einem Toilettenstopfen. Die Idee der Aktiven Kompression und Dekompression(ACDC) des Thorax ist geboren. Entsprechende universitäre Studienergebnisse bestätigen die deutliche Steigerung des Blutflusses währen der ACDC gegenüber der herkömmlichen Herzmassage. Diverse »Cardio-Pumps« erobern den Markt, verschwinden aber aufgrund der Unpraktikabilität sehr schnell wieder von der Bildfläche. Lediglich der »LUCAS™« kann sich mit der ACDC Reanimation durchsetzen. »LUCAS™« ist ein maschinell betriebenes Gerät, welches den Thorax komprimiert und dekomprimiert.
2000