Katholiken-SOS - Hubertus Huber - E-Book

Katholiken-SOS E-Book

Hubertus Huber

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Beschreibung

Die Katholische Kirche hat ein sichtbares Oberhaupt, den Papst und ein unsichtbares Oberhaupt, Jesus Christus. Damit die Kirche ihre Aufgabe sicher erfüllt, hat ihr Christus seinen Beistand versprochen und den Heiligen Geist gesandt. Mit dem Beistand des Heiligen Geistes, lehrten die Päpste, dass die Religionsfreiheit eine verdammungswürdige Irrlehre ist. Das Konzil 1965, hat diese Lehre verworfen. Hubertus Huber, hat sich gefragt, kann Gott (der Heilige Geist) sich irren? Wenn Gott irrt, ist er nicht Gott. Er ändert nie seine Entschlüsse. Irren können nur die Menschen. Hubertus Huber verfasste einige Schriften, in denen er dieses Thema behandelte. Bald stand er mit seinen abwegigen Gedanken alleine. In dieser Situation bat er Gott um Hilfe. Er versprach, alles zu verbrennen, wenn er keinen Beweis, für die Richtigkeit seiner Schriften findet. Einige Tage später traf er einen Priester, der ihm sagte, sie haben ein wichtiges Argument übersehen und er brachte ihm einen Kalender mit dem Krönungseid der Päpste. Der Krönungseid ist ein Vertrag zwischen Christus und Seinem Stellvertreter. Nach diesem Vertrag, führt jede Änderung in der Lehre, der Riten und der Tradition, zum Bann bzw. Exkommunikation. Diese Strafe traf 1965, 2.400 Bischöfe, die im Konzil, gegen die Lehre der Kirche, gestimmt hatten. Um den Bann der Bischöfe zu vertuschen, wurde der Krönungseid unterschlagen und aus der Lehre gestrichen. Heute ist er bei Theologen und Hochschulen unbekannt. Die Unterschlagung war ein Angriff auf Gott und Seine Lehre. Für Hubertus Huber war die wundersame Führung, zum Krönungseid der Päpste, der erbetene Beweis für die Richtigkeit, seiner Schriften. In diesem Buch, wird der Verfall der Katholischen Kirche zur priesterlosen Sekte, ausführlich beschrieben.

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Seitenzahl: 126

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Alles zur größeren Ehre Gottes

Ewiger Vater, ich opfere Dir auf, das kostbare Blut Deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, als Sühne für meine Sünden und die Sünden der ganzen Welt.

Gewidmet den Menschen, denen die Kirche, das Missale Romanum und den Katechismus von Petrus Kanisius entrissen hat.

Der Autor

Hubertus Huber wurde 1938 in Freiburg i. Br. geboren. Sein Religionslehrer war, Dr. Ernst Föhr, der spätere Generalvikar von Erzbischof Schäufele in Freiburg. Dr. Föhr erklärte seinen Schüler: Die Kirche wird immer von Satan angegriffen.

„Solange wir die Häretiker (Ungläubige) rechtzeitig ausschalten können, wird sich die hl. Kirche nicht ändern. Wenn das nicht gelingt, wird sie sich zu einer Sekte entwickeln“.

Das sagte, Dr. Föhr, 1955. 10 Jahre vor dem Konzil. Es gelang nicht, die Häretiker auszuschalten. Eine grosse Schuld am Verfall der Kirche tragen jene, die durch ihr Schweigen, die Häretiker deckten und damit, ihr Werke, unterstützen.

1969, beim Verlassen der Sonntagsmesse, erstmalig am „Volksaltar“ und mit Anleitung zur Handkommunion, sagte ein älterer Herr, „Das ist eine neue Republik“.

Wie meinen Sie das, wollte der Autor wissen? Der Herr antwortete: „Christus der König wurde gestürzt. Seine Feinde übernehmen die Führung im Vatikan. Sie werden dem Bösen Tür und Tor öffnen“

Seither beobachtete der Autor den Zerfall der Kirche und hat versucht, diese Entwicklung zu dokumentieren.

Inhaltsverzeichnis

1. Die Erschaffung der Welt, die Prüfung der Engel

2. Die Erschaffung des Menschen und die Erbsünde

3. Die Erlösung der Gerechten durch Jesus Christ, den Hohepriester

4. Die Offenbarungen Gottes und Warnungen

5. Luzifer über sich und über die Hölle

6. Die Kirche des Herrn, und sein Stellvertreter

7. Sedisvakanz, die papstlose Zeit

8. Das Priestertum und das Messopfer

9. Realpräsenz, eucharistische Wunder in aller Welt

10. Pater Odo von Württemberg, OSB, Vortrag

11. Satans Auftrag an seine Erfüllungsgehilfen

12. 33 Befehle des Grossmeisters an die Freimaurer-Bischöfe, aus dem Jahr 1962

13. 6 Angriffe der Hölle auf die Kirche, die Entstehung einer Sekte

Angriff 1: Der Islam

Angriff 2: Martin Luther und die Reformation

Angriff 3: „Papst Johannes XXIII.“ 1958-1963

Angriff 4: Das Zweite Vatikanische Konzil 1963-1965

Angriff 5 : Die ungültige Bischofsweihe 1968

Angriff 6: Verbot des Missale Romanum und Einführung des Herrenmahls, NOM, 1969

14. Apostolische Mahnung von Papst Pius XII

15. Antimodernisten-Eid von Papst Pius X.

16. Die Bischofsweihe vor dem II. Vaticanum

17. DER GOTTMENSCH / Maria Valtorta

18. Katholiken-SOS - Fazit

19. Die Predigt des HERRN in Hippos

20. Welchen Auftrag haben die Katholiken heute?

1. Die Erschaffung der Welt – Die Prüfung der Engel

Gott ist die Ursache aller Wesen, ihr Schöpfer. Er wollte die aussertrinitarischen Wunderwerke Seiner Allmacht beginnen, wie und wann es Seinem freien göttlichen Willen beliebt. Moses erzählt davon im ersten Kapitel der Genesis. Da mich der Herr darüber erleuchtete, will ich das hier Notwendige sagen, damit man die Werke und Geheimnisse der Menschwerdung des göttlichen Wortes und der Erlösung vom Ursprung anerkenne.

Im ersten Kapitel der Genesis steht: “Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: „Es werde Licht!“ Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war, und Er schied das Licht von der Finsternis. Und Er nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Und es ward Abend und Morgen, der erste Tag“ (Gen 1, 1-5) An diesem ersten Tag – Moses sagt „im Anfang“ - erschuf Gott Himmel und die Erde. In diesem Anfang trat der allmächtige Gott, in Seiner Unveränderlichkeit verharrend, gleichsam aus sich selbst heraus, um Geschöpfen ein Eigendasein zu geben. Er fing gleichsam an, sich Seiner Geschöpfe zu erfreuen als an Werken, die in ihrer Weise vollkommen waren. Damit die Schöpfungsordnung eine höchst vollkommene sei, erschuf Er vor den vernunftbegabten Wesen den Himmel für die Engel und Menschen, und die Erde zum Wohnort für die Menschen während ihrer Pilgerfahrt. Beide Orte schuf Er so vollkommen und ihren gottgewollten Zwecken so entsprechend, dass David singen konnte: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk Seiner Hände kündet das Himmelgewölbe!“ (Ps.t 18, 2). Die Himmel in ihrer Schönheit offenbaren die Größe und Herrlichkeit Gottes. Sie sind der Lohn, den der Herr im Voraus für Seine Heiligen bereitet hat. Das Universum der Erde zeigt an, dass dort Menschen wohnen und auf ihr zu ihrem Schöpfer wandern sollen. Vor ihrer Erschaffung bereitete Er alles für sie vor und zog das zu ihrem Leben und ihrem Ziel Notwendige aus dem Nichts hervor. Durch all dieses sollten sie sich verpflichtet fühlen, ihrem Schöpfer und Wohltäter zu gehorchen, Ihn zu lieben und Seinen wunderbaren Namen samt Seiner unendlichen Vollkommenheit aus Seinen Werken zu erkennen.

Von der Erde sagt Moses, sie sei wüst und leer gewesen. Das sagt er nicht vom Himmel. Dort erschuf Gott die Engel. Moses deutete es an mit dem Wort: “Gott sprach: Es werde Licht! Und das Licht ward.“ Moses redet nicht nur von dem materiellen Licht, sondern auch von den Engeln, diesen geistigen Leuchten. Er drückt sich hier nicht klar aus, weil die Juden oft geneigt waren, außergewöhnliche Dingen, mochten sie auch an Würde weit unter den Engeln stehen, göttliche Wesenheit zuzuschreiben. Indessen war das Sinnbild >Licht< für die Natur der Engel sehr bezeichnend, auch im Hinblick auf ihr Wissen und ihre Gnaden, von denen sie schon bei ihrer Erschaffung durchstrahlt wurden. Zu gleicher Zeit erschuf Gott die Erde und in ihrem Mittelpunkt die Hölle. Es entstanden nach Gottes Willen sehr tiefe und weite Grüfte für die Hölle, die Vorhölle und das Fegefeuer. In der Hölle wurde ein materielles Feuer erschaffen sowie alles, was jetzt zur Peinigung der Verdammten dient. Darauf trennte der Herr das Licht von der Finsternis und nannte jenes Tag, dieses aber Nacht.

Die Scheidung fand nicht nur zwischen Tag und Nacht in der Natur statt, sondern auch zwischen den guten und den bösen Engeln. Den guten gab Er das ewige Licht Seiner Anschauung und nannte es Tag, ewigen Tag. Die bösen dagegen nannte Er Nacht der Sünde und schleuderte sie in die ewige Finsternis der Hölle. Daraus können wir erkennen, wie die barmherzige Freigebigkeit des Schöpfers und Lebendig Machers und die Gerechtigkeit des gerechten Richters sich vereinigen.

Die Engel wurden im empyreischen (Licht) Himmel erschaffen, und zwar im Stande der Gnade. Mit dieser sollten sie sich die Herrlichkeit als Lohn verdienen. Obwohl sie sich am Ort der Gnade befanden, schauten sie doch die Gottheit nicht von Angesicht zu Angesicht, bis sie es mit der Gnade durch Gehorsam gegen den göttlichen Willen verdient hatten. Die guten wie auch die abtrünnigen Engel blieben nur kurze Zeit im Zustand der Prüfung, denn die Erschaffung, Prüfung und Entscheidung erfolgte in drei ganz kurzen Zeitabschnitten. Im ersten Zeitraum wurden alle Engel erschaffen und mit Gnade und den Gaben des Heiligen Geistes ausgerüstet, so dass sie überaus schön und vollkommen waren. Dann folgte eine kurze Weile, in der allen der Wille des Schöpfers kundgetan wurde. Sie empfingen das Gesetzt und den Auftrag ihren Schöpfer als ihren höchsten Herrn anzuerkennen und so den Zweck ihres Daseins zu erfüllen. In dieser kurzen Weile entbrannte zwischen dem heiligen Michael und seinen Engeln jener große Streit wider den Drachen und seinem Anhang, den der heilige Johannes im 12. Kapitel der Geheimen Offenbarung berichtet. Die guten Engel verdienten durch Beharrlichkeit in der Gnade die ewige Seligkeit, die ungehorsamen hingegen verfielen durch ihre Auflehnung gegen Gott der ewigen Pein.

Nach der Beschaffenheit der Engelnatur und kraft der Allmacht Gottes hätte dies alles ganz schnell im zweiten Zeitabschnitt geschehen können. Ich erkannte aber, dass die mitleidige Güte des Allerhöchsten mit einem gewissen zögernden Verweilen den Engeln das Gute und Böse, Wahre und Falsche, Gerechte und Ungerechte vorstellte, sowie die Bosheit der Sünde und die Feindschaft Gottes, den ewigen Lohn und die ewige Strafe, endlich auch die Verwerfung Luzifers und seines Anhanges. Seine göttliche Majestät zeigte ihnen die Hölle und ihre Peine. Sie haben alles gesehen; denn in ihrer erhabenen, rein geistigen Natur können sie alle geschaffenen, endlichen Dinge, so wie diese in sich selbst sind, d.h. ihrer Wesenheit nach, klar erkennen. In dieser Fähigkeit schauten und erkannten sie vor dem Sturz aus der Gnade klar den Ort der Strafe. Den Lohn der Glorie aber konnten sie auf diese Weise nicht erkennen. Sie empfingen aber eine andere Erkenntnis über ihn und außerdem ein offenbares, ausdrückliches Versprechen des Herrn selbst. Dadurch hatte der Allerhöchste Seine Sache gerechtfertigt und höchst gerecht gehandelt. All diese Güte und Gerechtigkeit aber hielt Luzifer und seinen Anhang nicht zurück. Darum wurden sie als Verstockte gezüchtigt und in die Tiefe der Hölle geschleudert. Hingegen wurden die guten Engel auf ewig in der Gnade und Glorie befestigt. Dies alles geschah im dritten Zeitraum. Damit ist erwiesen, dass außer Gott kein Wesen von Natur aus unfähig ist zu sündigen; denn die Engel sündigten trotz ihrer erhabenen Natur, die mit so hoher Erkenntnis und so vielen Gnaden ausgestattet war. Sie gingen verloren. Wie wird es erst der menschlichen Gebrechlichkeit ergehen, wenn Gottes Allmacht sie nicht beschützt, und wenn der Mensch Gott gleichsam zwingt, Ihn zu verlassen?

Ich wünschte zu wissen, aus welchem Beweggrund und durch welche Veranlassung Luzifer und sein Anhang ungehorsam waren und fielen. Ich erkannte, dass die bösen Engel der Verschuldung nach (secundum reatum) vielerlei Verbrechen begehen konnten, wenn sie auch der Tat nach nicht alle begingen. Jene Sünde aber die sie mit ihrem bösen Willen tatsächlich verübten, erzeugte in ihnen den Habitus, d.h. die Neigung zu allem Bösen. Auch zu jenem, das sie selbst nicht verüben konnten. Zu diesen Sünden aber verführen sie die Menschen und freuen sich, wenn es ihnen gelingt. Luzifer geriet damals in eine sehr ungeordnete Selbstliebe; denn er sah sich mit einer höheren Schönheit der Natur und Gnade ausgerüstet als die übrigen Engel. In dieser Erkenntnis hielt er sich zu lange auf, und das Wohlgefallen an sich selber hemmte ihn so, dass er Gott, der einzigen Ursache all seiner Vorzüge, den schuldigen Dank lässig und träge darbrachte. Wiederum betrachtete er sich selbst. Aufs Neue gefielen ihm seine Schönheit und seine Gnaden. Er schrieb sie sich selbst zu und liebte sie als seine eigene. Diese ungeordnete Selbstbetrachtung bewirkte, dass er sich mit den Kräften, die er von einer höheren Macht empfangen hatte nicht nur – nicht, wie er sollte- über sich selbst erhob, sondern sie verführte ihn auch zum Neid gegen andere und zur Begierde nach den Gaben und Vorzüge der anderen. Da er diese für sich nicht erlangen konnte, entbrannte er in tödlichem Zorn und Hass gegen Gott, der ihn aus dem Nichts geschaffen hatte, und gegen alle Seine Geschöpfe.

Aus dieser Verfassung entsprangen Ungehorsam, Vermessenheit, Ungerechtigkeit, Treulosigkeit, Gotteslästerung, ja, sogar eine Art Abgötterei; denn er begehrte für sich jene Anbetung, die man allein Gott schuldig ist. Er lästerte Gottes Hoheit und Heiligkeit. Er verlor den Glauben und schuldige Treue. Er nahm sich vermesslich vor, alle Geschöpfe zu vernichten, und schmeichelte sich, dies und noch manches andere ausführen zu können. In dieser Geisteshaltung verharrte er. Seine Hoffart steigerte sich. Doch seine Vermessenheit war grösser als seine Stärke; denn in dieser konnte er nicht wachsen, doch hinsichtlich der Sünde „ruft ein Abgrund dem anderen zu“ (Ps.41, 8)

Der erste sündige Engel war Luzifer, wie uns Isaias im 14. Kapitel berichtet. Er verführte die anderen. Deshalb wird er der Fürst der bösen Geister genannt, also nicht vermöge seiner Natur. Nicht wegen dieser, sondern nur um der Sünden willen konnte er diesen Titel behaupten. Die sündigen Engel sind nicht alle aus einem Chor, sondern aus allen fielen Engel ab, und zwar viele.

Jetzt will ich, wie ich es schaute, berichten nach welchen Ehren und Vorzüge Luzifer voll Neid und Hoffart trachtete. In den Werken Gottes ist alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet. Darum beschloss die göttliche Vorsehung, den Engeln unmittelbar nach ihrer Erschaffung – also bevor sie sich noch anderen Zielen zuwenden konnten - das Endziel zu offenbaren, zu dem sie erschaffen und mit einer so erhabenen und ausgezeichneten Natur begabt worden waren. Gott erleuchtete sie auf folgende Weise: Zuerst empfingen sie eine sehr eindrückliche Erkenntnis von der Wesenheit Gottes, Seiner Einheit in der Natur, Seine Dreifaltigkeit in der Person. Zugleich erhielten sie den Befehl, den unendlichen Gott als ihren Schöpfer und Herrn zu verehren und anzubeten. Die guten Engel folgten aus Liebe und Gerechtigkeit. Sie unterwarfen sich mit bestem Willen, nahmen gläubig auf, was ihre Fassungskraft überstieg, und gehorchten freudig. Luzifer aber unterwarf sich nur, weil ihm das Gegenteil unmöglich schien, darum auch nicht aus voller Liebe. Er teilte seinen Willen zwischen sich und der untrüglichen Wahrheit des Herrn. Deshalb fand er das Gebot schwer und lästig, und er erfüllte es nicht mit vollkommener Liebe und nicht aus Gerechtigkeit. Darum geriet er in eine Verfassung, die seinen Ungehorsam herbeiführte. Die Lässigkeit und Zurückhaltung, mit der er diese ersten Akte setzte, beraubte ihn noch nicht die Gnade, doch begann hier seine üble Verfassung. Er empfand eine gewisse Schwäche in der Tugend und ein Absinken im Geiste, und seine strahlende Schönheit minderte sich. Meines Erachtens ist die Wirkung dieser Lieblosigkeit und Lauheit jener zu vergleichen, die in einer Seele durch eine freiwillige lässliche Sünde hervorgerufen wird. Damit will ich nicht sagen, dass Luzifer damals schon schwer oder auch nur lässlich sündigte. Er erfüllte Gottes Gebote lau und unvollkommen. Dies war sein erster Schritt zum Fall.

Ferner offenbarte Gott den Engeln, dass er Menschen, vernünftige Geschöpfe einer niedrigeren Ordnung, erschaffen wolle. Auch diese sollten Gott als ihren Urheber und ihr ewiges Gut lieben, fürchten und ehren. Er werde diese Natur überaus begnaden. Die zweite Person der heiligsten Dreifaltigkeit selbst werde Mensch werden und in hypostatischer Union die menschliche Natur mit der göttlichen zu einer Person vereinigen. Diesen zukünftigen Gottmenschen sollen die Engel nicht nur wegen seiner Gottheit, sondern auch wegen Seiner Menschheit, als ihr Oberhaupt anerkennen, verehren und anbeten. Als an Würde und Gnade Ihm untergeordnet, sollten sie Seine Diener sein. Zugleich ließ Gott die Engel erkennen, wie geziemend, gerecht und vernünftig diese Unterwerfung sei: Denn die Annahme der vorausgesehenen Verdienste des Gottmenschen habe ihnen die Gnade verdient, die sie schon besaßen, sowie die Glorie, die sie noch besitzen sollten. Wie alle übrigen Geschöpfe hätten auch sie die Aufgabe, den Gottmenschen zu verherrlichen, weil Er aller Wesen König sei. Alle vernünftigen Geschöpfe, die der Erkenntnis und des Genusses Gottes fähig seien, sollten Sein Volk werden und Ihn als ihr Haupt anerkennen und verehren. Dann wurde den Engeln das entsprechende Gebot erteilt.

Die gehorsamen, heiligen Engel unterwarfen sich diesem Befehl sofort mit ganzer Willenskraft, mit demütigem und liebeglühendem Eifer. Luzifer aber, voll Neid und aufgeblasener Hoffart, widersetzte sich und trieb die gleichgesinnten Engel an, ein Gleiches zu tun. Auch sie gehorchten dem göttlichen Befehl nicht. Dafür versprach Luzifer ihnen, dass er ihr Haupt sein und ein unabhängiges Fürstentum gegen Christus aufrichten wolle. Neid und Hoffart und unordentliches Begehren verursachten in diesen Engeln eine solche Verblendung, dass er unzählige mit der Pest der Sünde ansteckte.