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Dieses Buch von Manfred Weber ist ein umfassendes Nachschlagewerk des Wirtschaftsrechnens und der praktischen Statistik. Es macht Sie fit für alle Entscheidungen, bei denen Sie auf eindeutige Zahlen und exakte Berechnungen angewiesen sind. Für die Praxis liefert es wichtige Formeln, Rechenhilfen und Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung, Kostenrechnung und Kalkulation, Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung, Erstellung aussagefähiger Statistiken. Mit ausführlichem Stichwortverzeichnis am Ende des Buchs. Inhalte: - Grundlegende kaufmännische Rechenverfahren: von Dreisatz über Prozent-, Zins- und Zinseszinsrechnen bis Diskontierung und Terminrechnen - Sorten-, Devisen- und Wertpapierrechnung - Kosten, Kalkulation und Deckungsbeiträge - Investitionsrechenverfahren, Statistik und Unternehmenssteuerung Neu in der 11. Auflage: - Finanzierung - Immobilien: Geldanlage und Finanzierung - Kapitalverwaltungsgesellschaften
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Seitenzahl: 335
Veröffentlichungsjahr: 2025
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ISBN 978-3-648-18847-7
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ISBN 978-3-648-18850-7
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ePDF:
ISBN 978-3-648-18848-4
Bestell-Nr. 01005-0151
Manfred Weber
Kaufmännisches Rechnen von A-Z
11. aktualisierte und überarbeitete Auflage, September 2025
© 2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
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Bildnachweis (Cover): © ktasimarr, iStock
Produktmanagement: Dipl.-Kfm. Kathrin Menzel-Salpietro
Lektorat: Helmut Haunreiter
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Kaufmännische Rechenoperationen sind für alle wichtig, die sich mit Zahlen im Unternehmen oder im Rahmen der Geldanlage befassen müssen. Formeln und Rechenverfahren geraten aber leicht in Vergessenheit, wenn man sie längere Zeit nicht anwendet. Deshalb sollten Sie ein Nachschlagewerk besitzen, in dem Sie Erklärungen zu Rechenverfahren und Formeln mit Rechenbeispielen finden. Dafür ist die Lexikonform optimal.
Die folgenden Themenbereiche werden behandelt:
Dreisatz, Prozent-, Zins- und Terminrechnen
Zinseszinsrechnen und Diskontierung
Sorten-, Devisen- und Wertpapierrechnung
Kosten, Kalkulation und Deckungsbeiträge
Investitionsrechenverfahren und Statistik
Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung
Formelsammlung im Anhang
Das Buch soll dem Praktiker in Industrie und Dienstleistung ein Leitfaden sein. Gut eignet es sich auch in der beruflichen Weiterbildung und im Studium.
Frau Dipl.-Kfm. Kathrin Menzel-Salpietro danke ich für die Unterstützung bei der Überarbeitung und Aktualisierung der 11. Auflage.
Aichhalden/Schwarzwald
Manfred Weber
Das Buch ist ein umfassendes Nachschlagewerk des Wirtschaftsrechnens und der praktischen Statistik. Auf Ihre Fragen sollten Sie schnell die einschlägigen Antworten finden können. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Das alphabetische Inhaltsverzeichnis gibt Ihnen einen Überblick über die behandelten Stichwörter.
Im Buch können Sie auch nach den im Vorwort genannten Themenbereichen vorgehen.
Eine Antwort auf Ihre Frage können Sie ferner über die Formelsammlung im Anhang und die Verweisstichwörter finden.
Stets können Sie auch über das ausführliche Stichwortverzeichnis am Ende des Buchs den Einstieg finden.
Vom Nachschlagewerk zum Lehrbuch
Ein Lehrbuch hat einen methodischen Aufbau und geht »Schritt für Schritt« vor. Kaufmännisches Rechnen von A-Z gliedert sich inhaltlich in 7 Bereiche, die im Folgenden dargestellt sind. Wenn Sie die unterhalb eines Bereichs aufgelisteten Stichwörter in der vorgegebenen Reihenfolge lesen, erhalten Sie einen Einstieg in die Thematik und gewinnen fortschreitend mehr Detailwissen.
Sinnvoll kann es auch sein, dass Sie nur die Themenbereiche systematisch lesen, die Sie besonders interessieren.
Im Folgenden nun die 7 Themenbereiche:
Grundlegende kaufmännische Rechenverfahren
Dreisatz → Währungsrechnung → Verteilungsrechnung → Prozentrechnen → Zinsrechnen → Kaufmännische Zinsrechnung → Terminrechnung → Zinseszins
Kostenrechnung
Abschreibungen → Abschreibungsverfahren → Kalkulatorische Kosten → BAB → Zuschlagssätze → Industrielle Kostenrechnung/Kalkulation → Prozesskostenrechnung → Kosten und Beschäftigung
Kalkulation
Äquivalenzziffernkalkulation → Angebotsvergleich → Handelskalkulation → Vorkalkulation → Rückwärtskalkulation → Target Costing → Deckungsbeitragsrechnung
Statistik
Statistik → Mittelwerte → Streuungsmaße → Stichproben → Indexzahlen → Trendanalyse → Umsatzentwicklung und -analyse
Finanzen und Geldanlage
Effektivzins → Bilanzkennzahlen → Rentabilität → Festverzinsliche Wertpapiere → Aktienkauf, -verkauf und -rendite → Bezugsrecht → Trendanalyse → KGV → Indexzahlen
Finanzierung und Investition
Darlehen → Kontokorrentkredit → Bilanzkennzahlen → Kapitalrückflussrechnung → Diskontierung → Barwertmethode → Annuitäten → Interner Zinsfuß → Cashflow → Investitionsrechnung → Leasing
Unternehmenssteuerung und Kennzahlen
Kennzahlen → ABC-Analyse → Bestellmenge → Lagerkennzahlen → Produktivität und Wirtschaftlichkeit → Break-even-Analyse → Return on Investment (ROI) → Wertschöpfung
Aufgabe der ABC-Analyse ist es, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Der Grundgedanke ist, dass unter einer Vielzahl von auftretenden Erscheinungen letztlich nur wenige wirklich wichtig sind. Entsprechend ihrer jeweiligen Bedeutung werden die Ereignisse den Klassen A, B und C zugeordnet.
Ein wichtiges Hilfsmittel der Beschaffungsplanung ist in der Industrie und im Handel die ABC-Analyse. Untersuchungen in der Praxis zeigen, dass vielfach auf eine geringe Anzahl oft benötigter und häufig auch teurer Materialsorten ein großer Teil der gesamten Materialkosten entfällt. Dagegen verursachen die meisten anderen Materialien vergleichsweise geringe Kosten, weil sie am Einkaufsumsatz unterdurchschnittlich beteiligt sind.
Bei der ABC-Analyse werden die verschiedenen Materialpositionen, die Artikel, sowohl mengenmäßig als auch wertmäßig dargestellt. Die einzelnen Artikel werden dann nach der Rangfolge der Werte geordnet. Alle Werte werden addiert. Der Gesamtwert wird dann in einen A-, B- und C-Bereich aufgeteilt.
Beispiel: ABC-Analyse
Güter
Mengenanteil in %
Wertanteil in %
A-Güter
15 %
80 %
B-Güter
35 %
15 %
C-Güter
50 %
5 %
A-Güter sind im Beispiel mit einem Anteil von 15 % an der Gesamtzahl aller Materialien beteiligt, sie erreichen aber wertmäßig 80 %.
Die zu den B-Gütern zählenden Materialien sind mittelwertige Güter. Im Beispiel erreichen 35 % der Materialpositionen einen wertmäßigen Anteil von 15 %.
C-Güter sind mit 50 % zahlenmäßig stark vertreten, erreichen aber mit 5 % nur einen kleinen Anteil des gesamten Einkaufswerts. Hier können deshalb auch kostengünstige Planungs-, Dispositions- und Beschaffungsverfahren eingesetzt werden.
Praxis-Tipp
Die ABC-Analyse zeigt Ihnen, worauf Sie sich bei Ihren EinkaufsverhandlungenEinkaufsverhandlungen konzentrieren müssen. Der Einkauf muss sich bei A-Gütern intensiv um günstige Preise und vorteilhafte Lieferungs- und Zahlungsbedingungen bemühen. Bei den umsatzstarken Gütern können Sie schon durch etwas bessere Konditionen nachhaltige Erfolge erzielen.
Die hohe Kapitalbindung bei den A-Gütern erfordert auch knappere Lagerbestände. Eine genaue Lagerbuchführung ist für diese Güter notwendig, auch die bedarfsgesteuerte Materialdisposition ist anzuwenden.
Die ABC-Analyse zeigt Ihnen aber auch, bei welchen Gütern Sie in den Einkaufsverhandlungen und in der Lagerhaltung großzügiger sein können, nämlich den C-Gütern. Infolge ihres geringen Werts verursachen sie keine hohen Zinskosten, auch die Auswirkungen auf die Liquidität sind geringer.
Bei der Durchführung der ABC-Analyse werden die Bedarfsmengen der einzelnen Materialpositionen mit dem Einstandspreis multipliziert. Sie erhalten eine ungeordnete Aufstellung der Artikel.
Danach sind die Artikel nach der Höhe des Einkaufsvolumens zu ordnen. Die Rangfolge ergibt sich aus den fallenden Bedarfswerten bzw. den fallenden Prozentwerten. Die Auswertung ist der letzte Schritt der ABC-Analyse.
Artikel (A)
Beschaffungsmenge/Stück
Preis je Stück in Euro
Beschaffungsvolumen in Euro
Artikelposition an der Gesamtzahl
%
Anteil am Beschaffungsvolumen
%
Rang-folge
A 1
2.420
0,70
1.694
1,23
1,38
8
A 2
320
0,25
80
0,16
0,07
20
A 3
1.700
22,00
37.400
0,87
30,49
2
A 4
500
5,00
2.500
0,26
2,04
6
A 5
15.300
0,32
4.896
7,81
3,99
4
A 6
700
1,80
1.260
0,36
1,03
12
A 7
8.400
0,05
420
4,29
0,34
18
A 8
180
3,50
630
0,09
0,51
15
A 9
2.000
1,20
2.400
1,02
1,96
7
A 10
32.400
0,09
2.916
16,53
2,38
5
A 11
900
0,60
540
0,46
0,44
17
A 12
4.200
0,20
840
2,15
0,68
14
A 13
750
1,60
1.200
0,38
0,98
13
A 14
55.000
1,00
55.000
28,06
44,83
1
A 15
1.200
1,20
1.440
0,61
1,17
11
A 16
3.000
0,50
1.500
1,53
1,22
9
A 17
610
0,20
122
0,31
0,10
19
A 18
11.200
0,05
560
5,71
0,46
16
A 19
49.400
0,03
1.482
25,21
1,21
10
A 20
5.800
1,00
5.800
2,96
4,72
3
195.980
122.680
100,00
100,00
Tab. 1: Bestimmung der Rangfolge der Artikel nach ihrem Wert
Artikel (A)
Beschaffungsvolumen Euro
Anteil Beschaffungs-volumen %
Anteile in % kumuliert
Wertegruppe
A 14
55.000
44,83
44,83
A
A 3
37.400
30,49
75,32
A
92.400
A 20
5.800
4,72
4,72
B
A 5
4.896
3,99
8,71
B
A 10
2.916
2,38
11,09
B
A 4
2.500
2,04
13,13
B
A 9
2.400
1,96
15,09
B
18.512
A 1
1.694
1,38
1,38
C
A 16
1.500
1,22
2,60
C
A 19
1.482
1,21
3,81
C
A 15
1.440
1,17
4,98
C
A 6
1.260
1,03
6,01
C
A 13
1.200
0,98
6,99
C
A 12
840
0,68
7,67
C
A 8
630
0,51
8,18
C
A 18
560
0,46
8,64
C
A 11
540
0,44
9,08
C
A 7
420
0,34
9,42
C
A 17
122
0,10
9,52
C
A 2
80
0,07
9,59
C
11.768
Tab. 2: Artikeldatei nach der Höhe des Beschaffungswerts
Güter
Artikel
Artikelpositionen
Beschaffungsvolumen %
Beschaffungsvolumen
A
A 14, A 3
10 %
75,32 %
92.400
B
A 20, 5, 10, 4, 9
25 %
15,09 %
18.512
C
Übrige Artikel
65 %
9,59 %
11.768
100 %
100,00 %
122.680
Tab. 3: ABC-Analyse: Beschaffungsvolumen nach A-, B- und C-Gütern
Siehe auch: → Bestellmenge, → Lagerkennzahlen
Die Wertminderungen der Vermögensgegenstände des Anlage- und Umlaufvermögens werden durch Abschreibungen erfasst. Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) hat die Abschreibungsvorschriften für Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen vereinheitlicht.
Nicht abgeschrieben werden Vermögensgegenstände, deren Wert sich im Zeitablauf nicht mindert. So gehören unbebaute Grundstücke oder Beteiligungen zum nicht abnutzbaren AnlagevermögenAnlagevermögen.
Die Wertminderung beim abnutzbaren Anlagevermögen wird durch bilanzielle Abschreibungen berücksichtigt. Das bewegliche Anlagevermögen wie Betriebs- und Geschäftsausstattung, Maschinen und Anlagen sowie Fahrzeuge unterliegt einem schnelleren Werteverzehr als das unbewegliche Anlagevermögen (Verwaltungsgebäude, Fertigungs- und Lagerhallen).
Forderungen im Umlaufvermögen sind ein anderer Abschreibungsschwerpunkt. Uneinbringliche Forderungen sind voll und zweifelhafte Forderungen teilweise abzuschreiben.
Die Anschaffung von Anlagegütern verursacht Anschaffungskosten:Anschaffungskosten den Kaufpreis des Anlagegutes (ohne Umsatzsteuer) zuzüglich Anschaffungsnebenkosten wie Fracht, Versicherung und Montagekosten. Nachlässe wie Rabatte und Skonti vermindern die Anschaffungskosten. Diese können relativ leicht anhand der vorliegenden Rechnungen bestimmt werden.
Abnutzbare Vermögensgegenstände sind in der Handelsbilanz und in der Steuerbilanz zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen, anzusetzen. Abschreibungen erfassen die Wertminderungen und bewirken eine Verringerung des BuchwertsBuchwerts der Anlagegüter.
Da der Wertverlust nur geschätzt werden kann, sind auch die Abschreibungen nur Schätzungen. Dies gilt auch für den Restvermögenswert eines Anlageguts in der Bilanz.
WertminderungenDie Benutzung eines Gegenstands führt zu einem natürlichen Verschleiß, Abschreibung durch Gebrauch.
Der technische Fortschritt führt zu verbesserten Fertigungsanlagen, wodurch alte Anlagen an Wert verlieren.
Nachfrageverschiebungen bewirken, dass bestimmte Produkte in der Käufergunst verlieren. Dies hat Auswirkungen auf den Wert der Fertigungsanlagen.
Ein natürlicher Verschleiß ist auch festzustellen, wenn ein Anlagegut überhaupt nicht genutzt wird. Es verliert durch Witterungsseinflüsse oder Veralterung an Wert.
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sind die Bezugsbasis für die bilanzielle AbschreibungBilanzielle Abschreibung (§ 253 HGB). Der Wertverlust wird als Abschreibung gebucht und als Aufwand in der Gewinn‑ und Verlustrechnung erfasst. Die bilanzielle Abschreibung vermindert den Gewinn, was wiederum zu einer Steuerersparnis führt.
Bei Kapitalgesellschaften ist die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens in der Schlussbilanz oder im Anhang darzustellen (§ 268 Abs. 2 HGB). Die historischen Anschaffungswerte und die kumulierte Abschreibung sind anzugeben.
Praxis-Tipp
Das Steuerrecht spricht von Absetzung für Abnutzung (AfAAfA). Während der Unternehmer die normale AfA vornehmen muss, hat er bei Sonderabschreibungen und erhöhten Abschreibungen ein Wahlrecht.
Bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern (GWG) ist zwischen privaten Überschusseinkünften und Gewinneinkünften zu trennen (siehe Stichwort »Abschreibungsverfahren«). Sie können bei den privaten Einkünften aus nicht selbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen sowie Vermietung und Verpachtung Wirtschaftsgüter bis 410 Euro netto ohne Umsatzsteuer sofort als Werbungskosten abziehen. Das Wirtschaftsgut muss aber beweglich, abnutzbar und selbstständig nutzbar sein, z. B. der Arbeitsstuhl im häuslichen Arbeitszimmer. Das Wahlrecht der Aktivierung bleibt.
Die Anlagenbuchhaltung berechnet die Abschreibungen:
bilanzielle AbschreibungBilanzielle Abschreibung für die Handelsbilanz
Abschreibung für AbnutzungAbschreibung für Abnutzung (AfA) für die Steuerbilanz
kalkulatorische AbschreibungKalkulatorische Abschreibung für die Kostenrechnung
Die kalkulatorische Abschreibung erfasst die tatsächliche Wertminderung der Anlagegüter, da nur auf diese Weise die Selbstkosten und das Betriebsergebnis richtig ermittelt werden können. Das Unternehmen erhält die Gegenwerte der Abschreibungen aus den Verkaufserlösen wieder zurück. Die kalkulatorischen Abschreibungen sollten so hoch bemessen sein, dass auch die jahrelangen Preissteigerungen für Ersatzinvestitionen enthalten sind (→ Kalkulatorische Kosten).
Die planmäßige AbschreibungPlanmäßige Abschreibung berücksichtigt den zu erwartenden Wertverlust. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sind in einem Abschreibungsplan auf die einzelnen Geschäftsjahre der Nutzung zu verteilen. Es handelt sich hier um die vorhersehbare Wertminderung.
Praxis-Tipp
Die Absetzung für Abnutzung (AfA) im Steuerrecht entspricht der planmäßigen Abschreibung.
Die außerplanmäßige AbschreibungAußerplanmäßige Abschreibung tritt durch unerwartete Ereignisse ein, z. B. technischer Defekt, Unfallschaden, Wassereinbruch. Das Anlagegut erleidet eine unerwartete Wertminderung.
Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren Wert sind im Handelsrecht auf abnutzbare und nicht abnutzbare Anlagegegenstände vorzunehmen.
Siehe auch: → Abschreibungsverfahren, → Kalkulatorische Abschreibungen
