Kennung - Hermann Kant - E-Book

Kennung E-Book

Hermann Kant

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Beschreibung

"Nichts ist schlimmer, als nicht mehr den Überblick über Freund und Feind zu haben."

 Hermann Kants brisanter Roman ist ein zur Groteske getriebenes Spiel um Einfluss, Beschränktheit und Arroganz eines Machtapparats. Das Beispiel der jungen DDR dient als Folie für die Ambivalenz des Verhältnisses zwischen Machthabern und Künstlern. Linus Cord gilt als „aufstrebender Kritiker“, sein Ehrgeiz ist es jedoch, ein „beträchtlicher Essayist“ zu werden. Der Aufsatz, an dem er jetzt, im Frühjahr 1961, schreibt, soll ihm die erhoffte Anerkennung bringen. Eines Vormittags steht einer der auffällig unauffälligen Herren mit der Klappkarte vor seiner Tür. Ohne Umschweife erkundigt er sich, ob Cord noch die Nummer seiner Wehrmachts-Erkennungsmarke wisse. Da Cord verneint, fragt er, ob er bereit wäre, sich bei der Westberliner Auskunftsstelle danach zu erkundigen. Cord lehnt gewunden – immerhin ist er überzeugter Genosse –, aber deutlich ab. Als der ungebetene Besucher gegangen ist, ist Cord mit sich im Reinen. Noch ahnt er nicht, welches Szenarium für ihn vorgesehen ist. Was er von nun an auch tut, es wird ihn hineinziehen in die alltägliche Absurdität eines Macht- und Ränkespiels und zerstören.

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Seitenzahl: 291

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Hermann Kant

Kennung

Roman

Aufbau-Verlag

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Impressum

ISBN E-Pub 978-3-8412-0273-4ISBN PDF 978-3-8412-2273-2ISBN Printausgabe 978-3-351-03301-9

Aufbau Digital,veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, 2011© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, BerlinDie Erstausgabe erschien 2010 bei Aufbau, einer Marke der Aufbau VerlagGmbH & Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung heilmann/hißmann, Hamburgunter Verwendung eines Motivs von Wolff & Tritschler/Corbis

Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

www.aufbau-verlag.de

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Inhaltsübersicht

ERSTES KAPITEL

ZWEITES KAPITEL

DRITTES KAPITEL

VIERTES KAPITEL

FÜNFTES KAPITEL

SECHSTES KAPITEL

SIEBENTES KAPITEL

ACHTES KAPITEL

NEUNTES KAPITEL

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|5|Als Kennung eines Leuchtfeuers bezeichnet man die Eigenschaften, die in der Nacht dessen Identifizierung ermöglichen.

Wikipedia

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|7|ERSTES KAPITEL

Ob er die Nummer seiner Erkennungsmarke noch wisse, wurde Linus Cord von einem ordentlich gekleideten Mann mittleren Alters gefragt, der ihm vor der Wohnungstür einen Ausweis des Ministeriums für Staatssicherheit zeigte. Den Firmennamen konnte er gerade noch lesen, ehe das Dokument wieder in der Jackentasche verschwand.

»Das war doch jetzt wohl Ihre«, antwortete Cord angemessen erschrocken dem unbekannten Vertreter des bekannten Unternehmens und versuchte sich an einem leichten Ton wie auch an besorgten Blicken den Treppenschacht hinauf. »Nein, weiß ich nicht. Ich bezweifle, dass ich sie mir jemals gemerkt habe. Warum fragen Sie?«

»Eins nach dem anderen«, sagte der amtliche Mensch, »früher Vormittag, Arbeit, Schule, Einkauf – außer Ihnen und mir ist niemand im Haus oder Hausflur. Da können wir natürlich auch hier zwischen Tür und Angel reden.«

Mit einer übertriebenen Verbeugung gab Cord den Zutritt in seine vor kurzem bezogene Wohnung frei. Ohne sich umzusehen, wies er auf einen der leichten Sessel am Musikregal und zog den anderen zu sich heran.

»Czifra«, sagte der Mann und fügte keinen Rang hinzu. Er sah wenig angetan auf das Telefon in seiner Nähe, reichte Cord die Hand, nahm Platz und sprach, als ziehe er die Summe langjährigen Bemühens um das Wohl der Familie: »Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, |8|ja, das braucht der Mensch. Und hat es doch selten. Aufs Weltganze gesehen. Während wir, wie ich bemerke, sogar einen Fernsprecher haben. Und eine Loggia als Arbeitsraum. Mit Platz für Stuhl und Tisch und Schreibmaschine. In der etwas Angefangenes wartet. Darf man fragen, worum es geht?«

»Um Bierce und Hermlin«, sagte der aufstrebende Kritiker Linus Cord, der sich als aufstrebenden Essayisten sah, »es geht um die Eulenfluss-Brücke und den Leutnant Yorck von Wartenburg. Ein Aufsatz, Genosse, der tatsächlich auf seine Fortsetzung wartet.«

»Verstehe und gut gegeben, Genosse«, sagte Czifra, »aber ehe ich zur eigentlichen Sache komme, eine Frage: Hermlin, Die erste Reihe, klarer Fall! Aber Bierce? Ist von ihm die Geschichte, wo der Verurteilte erst merkt, dass er tot ist, als der Henker ihm sagt, er soll mal nicken?«

Das kenne er nur als chinesischen Witz, sagte Linus Cord, aber so ähnlich gehe es bei dem Amerikaner tatsächlich zu. In dieser Gemütsart jedenfalls.

Ihm scheine das reichlich düster, ließ der Besucher wissen, er persönlich liebe es lichter. Doch nun zur Sache und damit zu einer Frage: »Du würdest nicht manchmal mit uns zusammenwirken wollen?«

Gern hätte der Literaturkritiker Cord angemerkt, so licht gehe es in der Ersten Reihe wahrhaftig auch nicht zu, doch fragte er lieber, wie das Wort zu verstehen sei. Im Sinne des hochdeutschen oder im Sinne des sächsischen ?«

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