Berlin, Thomas & Körner, Ines C.
Kindeswohl im Sinne der Partei
Der vergessene Kindesentzug in der DDR
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Thomas Berlin
Ines C. Körner
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Thomas Berlin & Ines C. Körner
(Postfach 16, 15362 Neuenhagen bei Berlin)
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© 2025 Thomas Berlin & Ines C. Körner
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Prolog - Die Akte, die nicht existiert
Teil 1 - 01. Der perfekte Staat braucht perfekte Kinder
Teil 1 - 02. Die Partei hat immer Recht – auch über Familien
Teil 1 - 03. Wer sein Kind zurückfordert- verliert alles
Teil 1 - 04. Ein Musterschüler mit Rissen
Teil 1 - 05. Antrag auf Freiheit
Teil 1 - 06. Wo bist du, Sophie
Teil 1 - 07. Der Wind, der durch den Zaun fuhr
Teil 1 - 08. Jenseits der Mauer
Teil 1 - 09. Ein Mädchen ohne Anfang
Teil 1 - 10. Die Entscheidung, die nie erklärt wurde
Teil 1 - 11. Nicht meine Schuld
Teil 1 - 12. Gottes Wille oder Staatsfeind?
Teil 2 - 13. Der Bunker für Kinder
Teil 2 - 14. Der Sprung ins Nichts
Teil 2 - 15. Zwei Wege, ein Schicksal
Teil 2 - 16. Zusammen sind wir lauter
Teil 2 - 17. Frau Kaspers Zweifel
Teil 2 - 18. Herr Bode kennt die Richtigen
Teil 2 - 19. Der Name, der nicht ihrer war
Teil 2 - 20. Die Schwester, die nie vergessen wurde
Teil 3 - 21. Zwei Pässe, ein Versprechen
Teil 3 - 22. Der Junge mit dem falschen Geburtstag
Teil 3 - 23. Besuch nur unter Aufsicht
Teil 3 - 24. Ein Bruder, der nie gestorben ist
Teil 3 - 25. Die Angst im Ranzen
Teil 3 -26. Geteiltes Herz, geteiltes Schicksal
Teil 3 - 27. Zwei Kinder, zweimal verraten
Teil 3 - 28. Dein Name war einmal Anna
Teil 3 - 29. Herr Mannigel schweigt nicht
Teil 3 - 30. Kein Name im Archiv
Epilog
Anhang – Kindesentzug in der DDR:
Nachwort der Autoren
Wichtiges über die Autoren
Exposé
Danksagung
landmarks
Titelseite
Cover
Inhaltsverzeichnis
Buchanfang
Inhaltsverzeichnis
– Inhaltsverzeichnis
– Vorwort
– Prolog
Die Akte, die nicht existiert
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Teil I – Der Zugriff
1. Der perfekte Staat braucht perfekte Kinder
2. Die Partei hat immer Recht – auch über Familien
3. Wer sein Kind zurück will, verliert alles
4. Ein Musterschüler mit Rissen
5. Antrag auf Freiheit
6. Wo bist du, Sophie?
7. Der Wind, der durch den Zaun fuhr
8. Jenseits der Mauer
9. Ein Mädchen ohne Anfang
10. Die Entscheidung, die nie erklärt wurde
11. Nicht meine Schuld
12. Gottes Wille oder Staatsfeind
-----------------------------------------------------------------------------------
Teil II – Der Bruch
13. Der Bunker für Kinder
14. Der Sprung ins Nichts
15. Zwei Wege, ein Schicksal
16. Zusammen sind wir laut
17. Frau Kaspers Zweifel
18. Herr Bode kennt die Richtigen
19. Der Name, der nicht ihrer war
20. Die Schwester, die nie vergessen wurde
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Teil III – Die Suche
21. Geteilte Erinnerungen
22. Verloren in den Akten
23. Ein Brief für niemanden
24. Ich kenne dich – von früher
25. Zwei Seiten der Wahrheit
26. Das Schweigen der Familie
27. Adoptiert und aufgegeben
28. Dein Name war einmal Anna
29. Herr Mannigel schweigt nicht
30. Kein Name im Archiv
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– Epilog
Was wurde aus ihnen?
– Anhang
Kindesentzug in der DDR – Hintergründe und Motive
– Nachwort der Autoren
– Über die Autoren
– Danksagung
– Exposé
Vorwort
Wer in der DDR lebte, musste sich dem Staat fügen – nicht nur
in der Arbeit, im Alltag oder im Glauben, sondern auch in der
Familie. Das sogenannte „Kindeswohl“ wurde nicht allein durch
elterliche Fürsorge definiert, sondern durch ideologische
Linientreue. Wer aneckte, wer hinterfragte, wer zu viel betete,
westliche Musik hörte oder schlicht nicht ins System passte, konnte
nicht nur seine Freiheit verlieren – sondern auch sein Kind.
Dieses Buch erzählt von einem dunklen Kapitel deutscher
Nachkriegsgeschichte: dem politisch motivierten Kindesentzug in der
DDR. Viele Fälle sind bis heute nicht aufgeklärt. Akten wurden
vernichtet, Namen geändert, Erinnerungen ausgelöscht. Und doch gibt
es sie: die Stimmen derer, die zurückblieben. Die Mütter, Väter,
Brüder und Schwestern. Die adoptierten, entfremdeten oder
systematisch umerzogenen Heimkinder.
Was Sie in diesem Buch lesen, ist keine bloße Chronik – es ist
eine Mischung aus dokumentierten Fakten, wahren Berichten und
literarisch verdichteten Einzelschicksalen. Einige Namen wurden aus
Gründen des Persönlichkeitsschutzes geändert. Andere wiederum
stehen ganz bewusst im Klartext, um das Schweigen zu
durchbrechen.
Dieses Buch soll keine Anklage sein – aber ein Aufruf zum
Erinnern. Zum Hinsehen. Zum Verstehen.
Denn ein Staat, der seinen Bürgern die Kinder nimmt, um sie
gefügig zu machen, muss sich auch Jahrzehnte später noch diese eine
Frage gefallen lassen: „Was ist ein Kind wert – wenn der Staat
alles ist?“
Prolog - Die Akte, die nicht existiert
Manchmal beginnt ein Leben
nicht mit Liebe, sondern mit Schweigen.
Kein warmer Blick der Mutter, kein sanftes Wiegen im Arm des
Vaters und kein vertrauter Duft, der Trost verspricht. Nur ein
Flur. Kalt, kahl, mit abgegriffenen Wänden. Und ein kleines
Mädchen, kaum älter als fünfzehn Monate, das nicht versteht, warum
es plötzlich alleine ist.
Sie kam in ein Heim, das gar nicht für Kinder in ihrem Alter
gedacht war. Die anderen waren größer, lauter, schon abgestumpft.
Für ein Kleinkind wie sie hatte niemand Zeit. Kein Platz im
Tagesplan, keine Zuwendung im System. Sie wurde einfach auf den
Boden gelegt. Auf eine Decke. In eine Ecke. „Mit der kann man noch
nichts anfangen“, sagte jemand.
Und so lag sie da. Zwischen Lärm und Gleichgültigkeit. Tag für
Tag. Ohne Spielzeug, ohne Berührung, ohne eine Stimme, die ihren
Namen kannte. Ihre kleine Welt bestand aus Fliesen, Schatten und
dem Klang zufallender Türen.
Sie lernte früh, sich selbst zu genügen. Sich nicht bemerkbar
zu machen. Nicht zu schreien. Nicht zu stören. Was blieb ihr
anderes übrig?
Als sie etwa zwei Jahre alt war, wurde sie einem neuen Ort
zugewiesen. Ein Pflegekind, bei einer Frau, die selbst kaum älter
als dreißig war, alleinstehend, unverheiratet – auch das passte
nicht in das Bild, das man nach außen zeigen wollte. Aber darüber
später mehr.
Mit etwa sieben Jahren wurde sie von dieser Frau adoptiert.
Ohne vorherige Vorbereitung, ohne wirkliche Erklärung. Die Akte
sagt: „Für geeignet befunden.“ Wer hat das entschieden? Und warum?
Niemand weiß es. Oder will es wissen.
Bis heute fehlt die Wahrheit. Es heißt, die Unterlagen seien
verschwunden. Die Vergangenheit – ausradiert, als hätte es sie nie
gegeben. Kein Bild, kein Brief, kein Name der leiblichen Eltern.
Nur eine Lücke. Und die bohrt sich tief ins Herz.
Was ist ein Kind wert, wenn es dem System nicht passt?
Dieses Buch erzählt keine Biografie. Aber es erzählt
Geschichten wie diese. Geschichten, die geschehen sind – hinter
Mauern, hinter Aktenvermerken, hinter der Maske eines Staates, der
sich das Recht nahm, Kindern ihr Leben zu rauben, um sie in seinem
Sinne, seiner sozialistischen Ansichten zu lenken.
Damit sie nicht geliebt werden. Sondern nützlich sind.