Kindeswohl im Sinne der Partei - Thomas Berlin - E-Book

Kindeswohl im Sinne der Partei E-Book

Thomas Berlin

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Beschreibung

In der DDR galt nicht das individuelle Wohl des Kindes, sondern seine sozialistische Erziehung als oberstes Ziel. Eltern, die sich kritisch äußerten, religiös engagiert waren oder einen Ausreiseantrag stellten, gerieten schnell ins Visier der Behörden – und verloren nicht selten das Sorgerecht. Kinder wurden in Heime gesteckt, zur Umerziehung gezwungen oder regimetreuen Familien zugeteilt. 

Dieses Buch erzählt in literarischer Form auf wahren Ereignissen basierende Einzelschicksale, die bis heute nachwirken. Bewegend, dokumentarisch, aufrüttelnd – und eine Stimme für die, die jahrzehntelang zum Schweigen gebracht wurden. 
 

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Berlin, Thomas & Körner, Ines C.

Kindeswohl im Sinne der Partei

Der vergessene Kindesentzug in der DDR

📘 Impressum
Angaben gemäß § 5 TMG und § 55 Abs. 2 RStV:
Thomas Berlin
Ines C. Körner
Postfach 16
15362 Neuenhagen bei Berlin
Deutschland
Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV:
Thomas Berlin & Ines C. Körner
(Postfach 16, 15362 Neuenhagen bei Berlin)
Urheberrecht:
Alle Rechte an diesem Werk liegen bei den Autoren. Die unerlaubte Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Genehmigung nicht gestattet.
Hinweis zur Mitwirkung künstlicher Intelligenz:
Dieses Werk wurde unter Mitwirkung künstlicher Intelligenz erstellt. Die redaktionelle und inhaltliche Verantwortung liegt vollständig bei den Autoren.
© 2025 Thomas Berlin & Ines C. Körner
UUID: 17a2383d-8064-40e8-8c40-5f744a10bdef
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Prolog - Die Akte, die nicht existiert

Teil 1 - 01. Der perfekte Staat braucht perfekte Kinder

Teil 1 - 02. Die Partei hat immer Recht – auch über Familien

Teil 1 - 03. Wer sein Kind zurückfordert- verliert alles

Teil 1 - 04. Ein Musterschüler mit Rissen

Teil 1 - 05. Antrag auf Freiheit

Teil 1 - 06. Wo bist du, Sophie

Teil 1 - 07. Der Wind, der durch den Zaun fuhr

Teil 1 - 08. Jenseits der Mauer

Teil 1 - 09. Ein Mädchen ohne Anfang

Teil 1 - 10. Die Entscheidung, die nie erklärt wurde

Teil 1 - 11. Nicht meine Schuld

Teil 1 - 12. Gottes Wille oder Staatsfeind?

Teil 2 - 13. Der Bunker für Kinder

Teil 2 - 14. Der Sprung ins Nichts

Teil 2 - 15. Zwei Wege, ein Schicksal

Teil 2 - 16. Zusammen sind wir lauter

Teil 2 - 17. Frau Kaspers Zweifel

Teil 2 - 18. Herr Bode kennt die Richtigen

Teil 2 - 19. Der Name, der nicht ihrer war

Teil 2 - 20. Die Schwester, die nie vergessen wurde

Teil 3 - 21. Zwei Pässe, ein Versprechen

Teil 3 - 22. Der Junge mit dem falschen Geburtstag

Teil 3 - 23. Besuch nur unter Aufsicht

Teil 3 - 24. Ein Bruder, der nie gestorben ist

Teil 3 - 25. Die Angst im Ranzen

Teil 3 -26. Geteiltes Herz, geteiltes Schicksal

Teil 3 - 27. Zwei Kinder, zweimal verraten

Teil 3 - 28. Dein Name war einmal Anna

Teil 3 - 29. Herr Mannigel schweigt nicht

Teil 3 - 30. Kein Name im Archiv

Epilog

​Anhang – Kindesentzug in der DDR:

Nachwort der Autoren

Wichtiges über die Autoren

Exposé

Danksagung

landmarks

Titelseite

Cover

Inhaltsverzeichnis

Buchanfang

Inhaltsverzeichnis

– Inhaltsverzeichnis
– Vorwort
– Prolog
Die Akte, die nicht existiert
--------------------------------------------------------------------------------
Teil I – Der Zugriff
1. Der perfekte Staat braucht perfekte Kinder
2. Die Partei hat immer Recht – auch über Familien
3. Wer sein Kind zurück will, verliert alles
4. Ein Musterschüler mit Rissen
5. Antrag auf Freiheit
6. Wo bist du, Sophie?
7. Der Wind, der durch den Zaun fuhr
8. Jenseits der Mauer
9. Ein Mädchen ohne Anfang
10. Die Entscheidung, die nie erklärt wurde
11. Nicht meine Schuld
12. Gottes Wille oder Staatsfeind
-----------------------------------------------------------------------------------
Teil II – Der Bruch
13. Der Bunker für Kinder
14. Der Sprung ins Nichts
15. Zwei Wege, ein Schicksal
16. Zusammen sind wir laut
17. Frau Kaspers Zweifel
18. Herr Bode kennt die Richtigen
19. Der Name, der nicht ihrer war
20. Die Schwester, die nie vergessen wurde
---------------------------------------------------------------------------
Teil III – Die Suche
21. Geteilte Erinnerungen
22. Verloren in den Akten
23. Ein Brief für niemanden
24. Ich kenne dich – von früher
25. Zwei Seiten der Wahrheit
26. Das Schweigen der Familie
27. Adoptiert und aufgegeben
28. Dein Name war einmal Anna
29. Herr Mannigel schweigt nicht
30. Kein Name im Archiv
--------------------------------------------------------------------
– Epilog
Was wurde aus ihnen?
– Anhang
Kindesentzug in der DDR – Hintergründe und Motive
– Nachwort der Autoren
– Über die Autoren
– Danksagung
– Exposé

Vorwort

Wer in der DDR lebte, musste sich dem Staat fügen – nicht nur in der Arbeit, im Alltag oder im Glauben, sondern auch in der Familie. Das sogenannte „Kindeswohl“ wurde nicht allein durch elterliche Fürsorge definiert, sondern durch ideologische Linientreue. Wer aneckte, wer hinterfragte, wer zu viel betete, westliche Musik hörte oder schlicht nicht ins System passte, konnte nicht nur seine Freiheit verlieren – sondern auch sein Kind.
Dieses Buch erzählt von einem dunklen Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte: dem politisch motivierten Kindesentzug in der DDR. Viele Fälle sind bis heute nicht aufgeklärt. Akten wurden vernichtet, Namen geändert, Erinnerungen ausgelöscht. Und doch gibt es sie: die Stimmen derer, die zurückblieben. Die Mütter, Väter, Brüder und Schwestern. Die adoptierten, entfremdeten oder systematisch umerzogenen Heimkinder.
Was Sie in diesem Buch lesen, ist keine bloße Chronik – es ist eine Mischung aus dokumentierten Fakten, wahren Berichten und literarisch verdichteten Einzelschicksalen. Einige Namen wurden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geändert. Andere wiederum stehen ganz bewusst im Klartext, um das Schweigen zu durchbrechen.
Dieses Buch soll keine Anklage sein – aber ein Aufruf zum Erinnern. Zum Hinsehen. Zum Verstehen.
Denn ein Staat, der seinen Bürgern die Kinder nimmt, um sie gefügig zu machen, muss sich auch Jahrzehnte später noch diese eine Frage gefallen lassen: „Was ist ein Kind wert – wenn der Staat alles ist?“

Prolog - Die Akte, die nicht existiert

Manchmal beginnt ein Leben nicht mit Liebe, sondern mit Schweigen.

Kein warmer Blick der Mutter, kein sanftes Wiegen im Arm des Vaters und kein vertrauter Duft, der Trost verspricht. Nur ein Flur. Kalt, kahl, mit abgegriffenen Wänden. Und ein kleines Mädchen, kaum älter als fünfzehn Monate, das nicht versteht, warum es plötzlich alleine ist.
Sie kam in ein Heim, das gar nicht für Kinder in ihrem Alter gedacht war. Die anderen waren größer, lauter, schon abgestumpft. Für ein Kleinkind wie sie hatte niemand Zeit. Kein Platz im Tagesplan, keine Zuwendung im System. Sie wurde einfach auf den Boden gelegt. Auf eine Decke. In eine Ecke. „Mit der kann man noch nichts anfangen“, sagte jemand.
Und so lag sie da. Zwischen Lärm und Gleichgültigkeit. Tag für Tag. Ohne Spielzeug, ohne Berührung, ohne eine Stimme, die ihren Namen kannte. Ihre kleine Welt bestand aus Fliesen, Schatten und dem Klang zufallender Türen.
Sie lernte früh, sich selbst zu genügen. Sich nicht bemerkbar zu machen. Nicht zu schreien. Nicht zu stören. Was blieb ihr anderes übrig?
Als sie etwa zwei Jahre alt war, wurde sie einem neuen Ort zugewiesen. Ein Pflegekind, bei einer Frau, die selbst kaum älter als dreißig war, alleinstehend, unverheiratet – auch das passte nicht in das Bild, das man nach außen zeigen wollte. Aber darüber später mehr.
Mit etwa sieben Jahren wurde sie von dieser Frau adoptiert. Ohne vorherige Vorbereitung, ohne wirkliche Erklärung. Die Akte sagt: „Für geeignet befunden.“ Wer hat das entschieden? Und warum? Niemand weiß es. Oder will es wissen.
Bis heute fehlt die Wahrheit. Es heißt, die Unterlagen seien verschwunden. Die Vergangenheit – ausradiert, als hätte es sie nie gegeben. Kein Bild, kein Brief, kein Name der leiblichen Eltern. Nur eine Lücke. Und die bohrt sich tief ins Herz.
Was ist ein Kind wert, wenn es dem System nicht passt?
Dieses Buch erzählt keine Biografie. Aber es erzählt Geschichten wie diese. Geschichten, die geschehen sind – hinter Mauern, hinter Aktenvermerken, hinter der Maske eines Staates, der sich das Recht nahm, Kindern ihr Leben zu rauben, um sie in seinem Sinne, seiner sozialistischen Ansichten zu lenken.
Damit sie nicht geliebt werden. Sondern nützlich sind.