"Jürg, wo ist die Erde aufgehängt? Wieviele Leitern braucht es bis zum Mond? Wieso gibt es Ameisen? Wie viele Sterne gibt es? Wie alt ist die Erde?" Fragen über Fragen, die mir unser Patenkind Simi all die vergangenen Jahre stellte. - Und auch aktuelle Fragen wie: "Was passiert auf der Erde? Was kommt nach dem Virus?" Ich habe nachgeforscht und lebensverändernde Antworten gefunden.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 90
Veröffentlichungsjahr: 2020
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Von Jürg Roth
© Alle Rechte vorbehalten
Dieses Buch ist unserem Patenkind Simon gewidmet.
Meinen grossen Dank gilt einerseits meiner Frau Gilberte für Ihre immerwährende Ermutigung zum Schreiben und „durchhalten“ und anderseits unserer lieben Freundin Annemarie für Ihre vielen Kommentare, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen.
Als wir eines spätnachmittags (Wir, das hieß: Unser Patenkind Simi, meine Frau Gilberte und unsere schwarze Katze Hermann) gemütlich auf unserem Sofa lümmelten, Kaffee tranken (Cappuccino) und Zeitschriften durchblätterten (Gala für meine Frau, die Abenteuer von Batman für die „Jungs“), fragte mich aus heiterem Himmel unser Simi, damals 7-Jährig:
„Jürg“,
KÖNNEN SCHMETTERLINGE TRÄUMEN?
Batman war in diesem Moment in einen aussichtslosen Kampf verwickelt, und ich wurde mit dieser Frage „kalt“ erwischt. Trotz vielen Sprüchen und Storys in peto, konnte ich im ersten (Und zweiten) Moment weder eine vernünftige Antwort, Ausrede oder Gegenfrage liefern. Die zugegebenermaßen etwas komplizierte zu beantwortende Frage blieb somit fürs Erste unbeantwortet.
Klar, ich hätte lehrerhaft erwidern können: „Nein, das können die nicht.“
Ich wusste um die Aufgewecktheit und Neugier von Simi und ahnte die zwangsläufig kommende Frage darauf:
„Woher weißt Du das?“
Und dann folgt, wer kennt das nicht, ein Staatsanwalt würdiges Kreuzverhör mit langen Kaskade von offenen, geschlossenen, suggestiven, bohrenden und weiß was ich für Fragen, und schwups, ist man im „aus“, in einer argumentativen Sackgasse gelandet.
„Ich weiss es nicht“,
War meine kurze ehrliche Antwort (Ehrlich erwähnt, wollte ich endlich herausfinden, wie der Kampf von Batman mit seinem Widersacher endete).
ABER, man ahnt es wiederum, die Kurzantwort genügte Simi nicht.
Ja, so fragen und bohren die „Kleinen“ weiter länger und tiefer, bis sie ihre Neugier befriedigt, unsere Nerven gründlich blankgelegt und unser Wissen ausgequetscht worden ist. Das dauert, man kennt das, unter Umständen längere Zeit.
Meine Frau rettete mich damals (wie des Öftern) aus dieser brenzligen Situation, indem sie bemerkte:
„Komm Simi, wir gehen zusammen zur Terasse, und schauen, ob wir ein paar Schmetterlinge beim Tanzen und Fliegen beobachten können.“
Ich pausierte Batman’s ungleichen Kampf mit der Chicagoer Unterwelt und begab mich zu unserer Hausbibliothek (Heute nennt man das Wikipedia, früher war das eine Sammlung von 25 dicken Wälzern namens Brockhaus), um dort Fundierteres zu Schmetterlingen aufzufinden.
Anmerkung:
Dies ist übrigens kein Fachbuch, folglich wird der Inhalt dieses Buches nicht der speziellen Frage von Simi gewidmet, keine Angst!
Gespräche, Diskussionen, Thesen sowie Phänomene, Wunder des Alltags und deren Entstehung sind Bestandteile dieses Buches. Ab und zu gibt es nicht minder aktuelle und fundierte „Theroie“ zum Nachdenken.
Ich habe mich in den letzten 15 Jahren oft und ausführlich mit unserem Simi unterhalten und mich mit seinen Fragen und Ansichten beschäftigt.
Dabei entdeckte ich schon früh Faszinierendes. Je tiefer ich mich mit „Seinem“ oder „unserem“ Thema auseinandersetzte, umso mehr fand ich für mich Antworten auf die Fragen, die Simi (und viele andere) beschäftigten. Ich bekam immer mehr Gewissheit, die richtige Antwort gefunden zu haben, und die „Beweise“, die ich in all den Jahren zusammentrug, sind ermutigend für die Einen, beängstigend für die Anderen. Zur aktuellen Situation, oder besser gesagt Krise, habe ich für meinen Teil eine lebensverändernde Antwort gefunden. Diese Antworten möchte ich mit euch teilen.
Meine Frau hat mir bei der Durchsicht des Manuskriptes lachend erklärt:
„Dieses Buch sieht aus wie ein „Trödlerladen“. Alles ist durcheinander gestapelt. Haufenweise unübersichtliche Türme, wie in deinem Büro. Vieles wertvolles ist vorhanden, das sieht man erst auf den zweiten oder dritten Blick. Doch das Chaos hat System. Deshalb verweile ich gerne in diesem Trödlerladen. – Dein „Flohmarkt“ ist interessant, spannend und unterhaltsam. Würde sogar behaupten, lebensverändernd! Ich habe ihn mit völlig anderem Blick und Erkenntnissen sowie neuen Vorsätzen verlassen.“
In den Naturwissenschaften ist es eine allseits anerkannte Tatsache, dass es eine Realität hinter der sichtbaren Wirklichkeit gibt. Wir sehen den Blitz, den Baum, den Hund und die Sonne. Aber Wärme, Elektrizität, Liebe, Magnetismus und Erdanziehung bleiben für das Auge unsichtbar.
Auf das „Sichtbare“ wie „Unsichtbaren“ gibt es in unserem- , wie im Leben um uns herum eine nachvollziehbare Antwort. Eine Antwort, die höchstwahrscheinlich nicht alle Leser bejahen und einige echt überraschen wird. Etliche werden, das ist mir bewusst, vor den Kopf gestoßen. Meine Absicht ist, dass der Eine oder die Andere nach dieser Lektüre aufs heftigste ins „Grübeln“ kommt.
Warum? – Davon später mehr!
Diejenigen, die gleich in „Medias res“ (mitten in die Dinge) einsteigen möchten, empfehle ich, die Seite 139 aufzuschlagen und dort weiter zu lesen unter: Corona-Virus – Endzeit?
Doch, kommen wir zu „unserem“ Schmetterling zurück, um Simon etwas Wissenswertes weiter zu geben:
Die Schmetterlinge(Lepidoptera) bilden nach den Käfern (Coleoptera) die artenreichste Insekten-Ordnung der Welt.
Es gibt ca. 160‘000 beschriebenen Arten von Schmetterlingen, eingeteilt in 130 Familien und 46 Überfamilien.
Man schätzt, dass auf der Welt etwa 100 Milliarden Schmetterlinge leben.
Zwischen der Flügelspannbreite einer brasilianischen Rieseneule von über 30cm bis zur kleinsten Spannweite von 3mm (Zwergminiermotte) gibt es hunderte von Größenordnungen.
Es sind phantastische Tiere. Wenn man sie in der freien Natur beobachtet, wie sie mit einer Leichtigkeit und Eleganz durch die Lüfte flattern und mit ihrer Farbenpracht und Reinheit Herz und Seele erfreuen. Schmetterlinge sind auf allen Kontinenten, außer der Antarktis verbreitet.
Bevor wir die Falter als prächtige und wunderschöne Schmetterlinge bewundern können, durchleben die „Tänzer der Lüfte“ eine beispiellose Phase der Verwandlung (Griechisch Metamorphose; Umgestaltung) von der Raupe zum Schmetterling.
Wer in der freien Natur beobachtet, wie die Falter hintereinander herfliegen und sich dabei mit spielerischer Leichtigkeit umflattern, erlebt sie bei ihrem Balztanz. Um die Eier des Weibchens zu befruchten, verbinden sich Weibchen und Männchen mit ihren Hinterleibspitzen. Wenige Tage später legt es seine Eier ab. Für die Eiablage benötigt jede Schmetterlingsart eine spezielle Pflanze, wovon sich die aus dem Ei geschlüpften Raupen ernährt. Je nach Art werden zwischen 30 und 1‘000 Eier abgelegt. In der befruchteten Eizelle entwickelt sich eine kleine Raupe. Ist diese Raupe groß genug, schlüpft sie aus und beginnt sofort zu fressen. Fressen, um zu wachsen, ist der Lebensinhalt aller Raupen. Die Raupe häutet sich im Laufe des Raupenstadiums bis zu fünf- und sechsmal. Nach dem letzten Häuten folgt dann die Verpuppung. In der Metamorphose werden die Organe der Raupe vollständig abgebaut, und aus einem quasi Geléeartigen Eiweiß-Haufen wird der Körper des künftigen Falters ausgebildet. Der fertige Schmetterling sprengt die Hüllen der Puppe und streckt seine weichen Flügel in die Luft, wo sie sich „aushärten“. Bis zu seinem Erstflug braucht er dabei etwa 2 Stunden Geduld.
Die wenigsten Schmetterlinge überwintern und wenige werden alt, wie z.B. der Zitronenfalter, (Lebt bis zu 9 Monaten). Die meisten Falter leben nicht einmal einen Sommer lang, manche erfreuen uns nur wenige Tage.
„Percy!“,
Das war plötzlich ein neuer, nicht gerade geschätzter Übername, den Simi für mich benutzte. Er freute sich jedes Mal spitzbübisch, wenn er mich mit diesem Namen foppen, bzw. rufen konnte. Wie er auf diesen Übernamen kam? Keine Ahnung. Na ja! (Ich besorgte mir später in Südafrika einen Hund – Eine Deutsche Dogge - und taufte ihn Simi zuliebe Percy. - Der Übername blieb trotzdem).
„Percy, wie kann den aus so einem Gelée ein Schmetterling werden, wie weiß den die Raupe wo die Flügel hinkommen und welche Farbe die haben müssen?“
Tja, wieso fragte er nichts Einfacheres. Z.b. was ein Haus wiegt oder so etwas Ähnliches? Wer weiß da schon eine Antwort?
„Das kann ich dir gerne etwas später beantworten,“
Brummelte ich vor mich hin und überlegte, mit hilferufenden Seitenblick auf meine Frau (Wieder beschäftigt mit ihrer Zeitschrift Annabelle), wie ich mich aus dieser Situation am vernünftigsten retten konnte.
Eine plötzlich auftauchende krabbelnde Spezies war meine Rettung. Simi interessierte die Antwort betreffs der Schmetterlinge nicht mehr. Etwas anderes hatte ihn in völligen Bann gezogen.
Wann immer Simi die Gelegenheit bekam, tötete er mit grossem Eifer, völliger Hingabe, bemerkenswerter Phantasie und übernatürlichen Elan Ameisen.
Es gibt schätzungsweise 10’000 Billionen Ameisen(Formicidae) auf der Welt, die zu rund 9’500 Ameisenarten gehören. Die Ameisen machen 10% der gesamten Biomasse der Erde aus. Insgesamt wiegt diese Masse an Ameisen etwa gleichviel wie alle Menschen der Welt zusammen (Gezählt: 7,775 Milliarden Erdbewohner am 2. April 2020).
Ich versuchte immer wieder Simi von diesem „Hobby“, Ameisen zu rösten, zerstampfen, zertrennen, vierteln und sonstigen mittelalterlichen Foltermethoden abzuhalten, aber leider ohne Erfolg.
„Percy, wegen diesen paar toten Ameisen…….........,zudem rette ich mit der Vernichtung der Ameisen dein Haus vor dem Zerfall!“
10’000 Billionen Ameisen leben auf der Erde.
Heutzutage hat er glücklicherweise davon abgelassen.
Simi befand sich nach der „Ameisen-Phase“ für längere Zeit im sogenannten „Game-Modus“ d.h. elektronische Bestien und „Egoshooter“ lösten die biologischen Ungeheuer ab.
Es sind erstaunliche Geschöpfe. Sie gehören zu den härtesten Arbeitern im gesamten Tierreich. Eine Ameise schafft es, dass Fünfzigfache ihres eigenen Körpergewichtes anzuheben. Ihr Leben ist gekennzeichnet durch ununterbrochenes Arbeiten. Ameisen leben im Schnitt nur 50 Tage. Sie sind dauernd an irgendetwas beschäftigt, Tag und Nacht, 24 Stunden. Ob es beim Bauen von Nestern und Straßen ist, Hindernisse entfernen, Wege wischen, Futter besorgen und vielem mehr. Immer am Arbeiten. Die Ameise erträgt sibirische Kälte und afrikanische Hitze.
Eine einzige Ameise kann eine Duftspur von 1‘000 Metern legen, für die sie ein milliardstel Gramm, (Ein Tausendstel von einem millionstel Gramm) eines speziellen Stoffes benötigt, den sie auf dieser Spur verteilt. Die folgenden Ameisen riechen diese Spur und wissen exakt, was die spurlegende Ameise damit ausdrückt (Nahrungsplatz, Rückzug wegen Gefahr, Verteidigung usw.)[Fußnote 1]
Die größten Ameisen werden bis zu drei Zentimeter lang und die Kleinsten bringen es nicht mal auf einen Millimeter.
Ameisen dienen dank ihrer immensen Vielzahl dem Wohle der ganzen Erde. Sie sind für unseren Planeten lebenswichtig, weil sie den Erdboden lockern, belüften und fruchtbar machen. Sterben die Ameisen aus, brechen alle erdgebundenen Ökosysteme in kurzer Zeit zusammen und die Folgen sind katastrophal.
Abgelenkt durch einen Wurm, der neugierig seinen Kopf aus der Erde streckte, (Und somit leider sein Todesurteil unterschrieb) verlor Simi das Interesse an der Ameise (Die Überlebenden Ameisen sind heute noch dankbar). Er stocherte mit einem dürren Ast im Erdreich herum und meinte:
„Ich hasse Würmer!“
Verächtlich und mit sichtlicher Erregung versuchte Simi den nicht mehr ganz so neugierigen Wurm aus dem Erdreich herauszuhebeln.
Ich setzte schon an, Simi etwas über das Erdenreich, in dem er herumstocherte, zu erzählen, entschied mich angesichts seines Eifers anders. – Dann halt einen Wurm weniger auf Erden. Die Umweltschützer mögen es uns verzeihen.
Immens ist die Zahl an Lebewesen, die in einem Kubikmeter Erdreich leben. Simi interessierte das damals nicht, zu trockene Theorie! Aber wenn schon herausgesucht, dann gleich notiert:
In einem Kubikmeter Erdreich tummeln sich im Schnitt:
7,5 Billionen Mikroorganismen, Bakterien und Pilze
3 Millionen Fadenwürmer
300’000 Milben
30’000 Borstenwürmer
300 Käferlarven
240 Regenwürmer
150 Schnecken
150 Spinnen
150 Asseln
Enorm: In einem Kubikmeter Meerwasser existieren mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. In den tiefsten Tiefen der Meere, im Marianengraben, wo in 11‘000 Metern Tiefe absolut kein Lichtstrahl mehr durchdringt, wimmelt es vor Leben!
240 Regenwürmer tummeln sich pro m³ im Erdenreich.
Die einzelnen Lebewesen und Ihre Funktionen zu beschreiben würde dieses Buch sprengen, und (nicht nur) Simi zu Tode langweilen.
So lies ich unser Patenkind bei seinem Wurm und beobachtete die lebenden Ameisen, die scheinbar ziellos umherkrabbelten, als ich plötzlich auf einen speziellen Käfer aufmerksam wurde.
Die Bombardierkäfer (Brachinus crepitans) aus der Familie der Laufkäfer (Carabidae) sind berühmt – und äußerst berüchtigt – für ihre wirkungsvolle und schmerzhafte, chemische Verteidigungsstrategie.