KONSEQUENZEN - Norma Banzi - E-Book

KONSEQUENZEN E-Book

Norma Banzi

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Beschreibung

Kann ihre Liebe den Hass überwinden? Die beiden ehemaligen SEALs Tyler und Richard kennen sich seit über zehn Jahren und mit der Zeit wurde aus Hass Liebe. Tyler wurde in eine Südstaatenfamilie mit extrem konservativen Ansichten hineingeboren und bewegt sich in der rechten Szene. Daher kann er seine Liebe zu dem African-Amercian Richy nur im Geheimen leben. Längst unterscheiden sich seine Ansichten von denen seines Vaters und Großvaters. Dennoch harrt er aus, weil seine Insiderinformationen für das FBI so wertvoll sind. Er möchte junge Menschen vor dem Hass bewahren.

Als Richys Mutter Tyler in dessen Badezimmer erwischt, setzt das eine Kette von dramatischen Ereignissen in Gang, die das Leben der beiden Männer von Grund auf verändert. Eine bittersüße und brisante Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, deren familiärer und politischer Hintergrund unterschiedlicher nicht sein könnte.

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Norma Banzi

KONSEQUENZEN

Inhaltsverzeichnis

Hinweis

Was bisher geschah

Prolog

Eins – Ein Jahr später

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Elf

Zwölf

Dreizehn

Vierzehn

Ausblick

Social Media

Anmerkungen am Ende

KONSEQUENZEN © Norma Banzi Bildquellen: Shutterstock, Depsitphotos, Adobe Stock Gestaltung des Covers: Norma Banzi Edition Banzini Kurvenstraße 25 22043 Hamburgwww.banzini.de

Hinweis

Lesen Sie diesen Roman nicht, wenn Sie Bücher bevorzugen, in denen die Helden total verzweifeln, weil sie sich in einen Mann verlieben. Meine Figuren sind seelisch nicht so drauf.

Nein, wirklich nicht!

Was bisher geschah

In die Scherben der Kindheit und das brüchige Glück der Gegenwart halten der weiße Rassist Tyler Christian und der African-American Richard Weber ihrem früheren SEAL-Kollegen und jetzigem Geschäftspartner James Carter so gut es geht den Rücken frei, als dieser in Lebensgefahr gerät. Tyler und Richy würden nie zugeben, dass sie sich eigentlich gut leiden können. Treffen sie aufeinander, traktieren sie sich normalerweise mit ironischen Sprüchen, bis einer von ihnen spontan die Regeln ihres Spiels verändert …

Prolog

Mit einem Seufzen fasste der New Yorker Sicherheitsunternehmer Richard Weber seine Braids zusammen und band sie mit einem Haargummi zu einem Zopf. Sein Teilhaber und bester Freund James war derzeit anderweitig beschäftigt und die ganze Last der täglichen Arbeit blieb auf Richy sitzen. Es war nicht Faulheit, die James fernhielt. Jemand hatte in den extrem rechten Kreisen ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und James versuchte, die Sache auf seine Art zu regeln. Jeden Morgen kam er in die Firma, schloss seine Bürotür ab, verkleidete sich und verschwand unbemerkt von den Angestellten durch die geheime Hintertür. Nur Richy wusste davon. Was genau James vorhatte, um das Problem aus der Welt zu schaffen, verriet er seinem Freund nicht und Richy wollte es auch nicht wissen. Richy hielt hier die Stellung, tat vor dem Personal so, als würde er regelmäßig mit James sprechen, und verschaffte ihm so ein Alibi.

Jemand öffnete Richys Bürotür mit Schwung und das unschuldige Ding knallte gegen die Wand. „Wo ist der Arsch?“, zischte Tyler Christian ihn an und stemmte die Hände an seine Hüften.

„Chef, er ist einfach so an mir vorbeigestürmt“, entschuldigte sich die Teamassistentin Fiona und versuchte, Tyler gegen das Schienenbein zu treten. Sie war keine Frau, die sich von einem muskulösen, fast zwei Meter großen ehemaligen Navy SEAL leicht einschüchtern ließ. Das sah man ihr bereits am Look an. Fiona schminkte sich auffällig düster und ihre coolen Ringe: Totenköpfe, Drachen, Schlangen oder Skorpione riefen regelmäßig das Interesse von einigen Sicherheitskräften hervor. Hatte sie einen neuen Schmuckkatalog dabei, lungerten die Angestellten mehr am Empfang herum, als an ihren Schreibtischen ihre Arbeit zu machen. Leibwächter, die längerfristig bei Kunden eingesetzt waren, kamen vorbei, um ihre Wochenberichte persönlich abzugeben, obwohl sie sie auch per Mail schicken konnten. Solange es nicht ausuferte, gönnten Richy und James ihnen ihren Sammelbestellertag. Da die Empfangsdamen Blusen oder T-Shirts mit dem Logo der Firma tragen mussten, wurde Fionas Stil durch die Dienstkleidung etwas abgemildert. Dennoch ließen ihr die Regeln genug Raum für ihr individuelles Äußeres. Heute trug sie Stiefel mit Stahlkappen und eilig wich Tyler ihrem Bein aus. Normalerweise vertrugen sich die beiden recht gut, wenn er zu einer Sitzung kam. Wagte es allerdings jemand, sie einfach zu übergehen, verstand sie so gar keinen Spaß. Es war ihre Aufgabe, Besucher bei den Chefs anzumelden. Basta!

„Schon gut, Fiona. Unserem blonden Teutonen fehlt es eben hin und wieder an Manieren, da er sich für was Besseres hält und glaubt, an der Tür eines Farbigen müsste man nicht anklopfen.“

„Komm mir nicht so!“, blaffte Tyler und eine Ader an seiner Schläfe pochte so wunderbar zornig. Manchmal brachte Richy Tyler nur deshalb in Rage, weil er seinen ehemaligen SEAL-Kollegen in diesem Zustand so sexy fand.

Fiona zögerte und Richy zwinkerte ihr aufmunternd zu. Mit einer kleinen Neigung des Kopfes gab er ihr zu verstehen, dass sie gehen durfte. Sie knuffte Tyler mit ihrer Faust gegen den Oberarm und knallte die Tür hinter sich zu.

„Aua!“

„Das hast du dir verdient. Was gibt es denn so Wichtiges?“, fragte Richy. James und er arbeiteten mit dem Geschäftsführer der Christian Consulting gelegentlich zusammen, auch wenn sie aus entgegengesetzten politischen Lagern stammten. Richy und James waren Demokraten und lebten offen schwul, Tyler bewegte sich in Kreisen, gegen die die Tea Party noch moderat anmutete. Richy, James und Tyler hatten lange im selben SEAL-Team gedient. Bei aller Feindschaft, die beide Seiten in der Öffentlichkeit miteinander pflegten, gab es eine Vertrauensbasis zwischen ihnen, die bedeutsamer war als das, was sie trennte.

„Ich kann James nicht beschützen, wenn er meinen Leuten ständig entwischt“, grollte Tyler und fuhr sich frustriert mit der Hand durch das blonde Stoppelhaar.

„Weshalb ernennst du dich auch selbst zu seinem Hüter? Niemand hat dich darum gebeten.“

„Ein toter James lässt unseren lukrativen Vertrag mit der Navy platzen und mir entgeht ein Batzen Geld.“

„Ach, und ich dachte schon, du hättest ihn plötzlich lieb gewonnen.“ Richy musste Tyler davon abbringen, Fragen zu stellen, wo James sich aufhielt, und triezte ihn deshalb bewusst.

„Himmel! Ich kenne James fast so lange wie dich. Natürlich mache ich mir Sorgen um ihn, wenn ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist. Ich verstehe die Rechten besser als er und kann ihn eventuell vor Gefahren bewahren, die ihm nicht auffallen.“

„Wie rührend du als Schwulenhasser um die Sicherheit eines Mannes besorgt bist, dessen Sexualität dir zuwider ist.“

„Du Affe! Musst du immer alles auf dieses eine Thema reduzieren?“, grummelte Tyler. „Schließlich geht es um die Sicherheit deines Freundes.“

Als Affe bezeichnet zu werden, ließ Richy zusammenzucken. Die Beleidigung N*gger juckte ihn nicht, nur bei Affe wurde er richtig giftig; auf seine Art und Weise. Da er wusste, wie sehr Tyler es hasste, wenn ein Mann ihm sexuelle Avancen machte, hieb er aus Rache absichtlich in diese Kerbe.

„Ich bin ein Affe und mach‘s dir wie ein Bonobo“, amüsierte er sich und wippte mit seinen Hüften provokant in Tylers Richtung. Tyler packte Richy an der Krawatte und zog ihn dicht zu sich heran.

„Halt die Klappe!“

Da war etwas in Tylers Augen, das Richy weiterreden ließ, auch wenn er wenig Lust auf ein Veilchen oder eine aufgeplatzte Lippe hatte, verursacht durch Tylers Fäuste.

„Oder?“, fragte Richy ihn.

Tylers Lippen auf seinen schockierten Richy. Tyler küsste nicht sanft oder zurückhaltend, er wollte Richy bestrafen. Mit Zunge! Nach dem ersten Schreck öffnete Richy seinen Mund und ging auf Gegenwehr. Ah, sein Schwanz stand. Richy presste seinen Unterleib an den von Tyler. Gute Güte! Tylers bestes Stück stand auch. Das war, das war – wow! Im Laufe der Jahre hatte Richy einige erotische Träume von Tyler gehabt und sich gelegentlich heimlich auf ihm einen runtergeholt. Dennoch überwältigte und überraschte ihn diese jähe und leidenschaftliche Reaktion seines Körpers. Statt Tyler von sich zu stoßen, hob Richy ein Bein und schlang es um dessen Taille, um ihm noch näher zu kommen. Richy packte die reine Gier. Körperkontakt zu Tyler wurde ungemein wichtig für ihn und offenbar ging es diesem bei ihm ähnlich. Tyler drückte sich an Richy und stöhnte. Ihre Herzen schlugen wie wild und ihre Münder fraßen sich praktisch auf.

Plötzlich hörte Richy eine ironische Stimme. Ein Schauer ging durch Tyler und er selbst zuckte auch zusammen.

„Hat Tyler Atemnot oder weshalb presst du so eifrig deine Lippen auf seinen Mund?“, fragte James.

Fiel es heutzutage niemandem mehr ein anzuklopfen? Richy grollte etwas Unzusammenhängendes und Tyler fluchte: „Fuck!“

‚Oh, ja, bitte fick mich’, dachte Richy und sah Tyler in die Augen. Da Tyler ihn sanft von sich schob, musste Richy sein Bein von ihm lösen und auf den Boden stellen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Tyler sprang nicht wie ein ertappter Teenager von ihm weg, was Richy ganz erstaunlich fand. Richy sah Bedauern in seinen Zügen. Bildete er sich das nur ein? Nein, dafür kannte er Tyler viel zu lange. Die Frage war nur, was bedauerte Tyler, die Störung oder den Kuss? Zögernd trat Tyler einen Schritt zurück und Richy vermisste seine Körperwärme.

„Was willst du?“, grummelte Richy, sah dabei aber Tyler an, der seinen Kopf schräg legte und eine Braue hochzog.

„Du hast diese Sitzung anberaumt, Kamerad, nicht ich.“ James Stimme klang in Richys Ohren entschieden zu neckend.

„Dachte nicht, dass du kommst.“ Ohne seinen Teilhaber auch nur eines Blickes zu würdigen, strebte Richy wie von einer fremden Macht getrieben wieder in den persönlichen Bereich von Tyler.

„Jetzt bin ich da. Soll ich gehen, in fünf Minuten noch einmal wiederkommen und so tun, als hätte ich nichts gesehen?“

„Mach dich nicht lächerlich, Carter“, schnauzte Tyler und schob Richy von sich. James gab den beiden Gelegenheit, sich zu sammeln, indem er sich umdrehte, betont langsam an Richys Bar schlenderte und drei Bierflaschen öffnete.

Tyler rückte seinen halbsteifen Schwanz in seiner Hose zurecht, was den von Richy erneut auf volle Touren brachte. Richy hielt es daher für besser, sich hinter seinem Schreibtisch zu verstecken, Tyler knöpfte sicherheitshalber sein Sakko zu.

James verteilte die Biere und setzte sich lässig in die Couchecke des Büros. Er sah sehr entspannt aus, so, als sei ein Teil des Drucks von ihm abgefallen, dem er in den letzten Wochen ausgesetzt gewesen war. Möglicherweise hatte er sein Problem bewältigt und würde nun wieder bei der Arbeit mithelfen können. Sein Erscheinen zu diesem Termin gab Richy jedenfalls einen Anhaltspunkt.

Tyler musterte James kritisch, sprach ihn aber nicht darauf an, wie es ihm immer gelang, Tyler oder dessen Leibwächtern zu entwischen. Vielleicht kannte er ihn dafür auch zu gut. In ihrem SEAL-Team war schließlich James derjenige gewesen, der sich am besten verkleiden und untertauchen konnte.

Die Besprechung war professionell und blieb auf rein geschäftlicher Ebene. Beim Abschied schüttelte Tyler ihnen beiden die Hand und wischte sich nicht, wie sonst, seine eigene an der Hose ab, nachdem er Richy berührt hatte. Wer seine Zunge so eifrig in den Mund eines Farbigen steckte, machte sich lächerlich, später Ekel zu faken, und Tyler war alles andere als eine Witzfigur.

„Willst du darüber reden?“, fragte James seinen Freund mitfühlend, als sich die Tür hinter Tyler geschlossen hatte.

Richy seufzte. „Nein!“

„Ist es nur eine zeitweilige Geschmacksverirrung oder was Emotionales?“

Richy zuckte ablehnend mit den Schultern. Er wollte wirklich nicht mit James darüber reden. James drückte ihm kurz freundschaftlich den Arm und verließ das Büro. Kaum war er draußen, als Richy sein Handy griff und Tyler eine SMS schrieb.

‚Was war das?’

‚Nach was hat es sich denn für dich angefühlt?’, antwortete Tyler.

‚Nach einem verdammt heißen Kuss.’

Tyler schickte ihm einen Smiley mit Teufelshörnern. Typisch!

‚Willst du mehr Hitze?’, sendete Richy und hielt gespannt den Atem an.

Die Antwort kam prompt. ‚Ja!’

Richy schoss das Blut in die Schwellkörper und er musste einmal tief durchatmen.

‚Hab einen Steifen’, simste er.

‚Schnauze! Bin nicht allein. Mein Fahrer schielt schon so seltsam rüber.’

‚Heute Abend um acht Uhr in meiner Wohnung. Ich koche.’

‚Okay!’

Du liebe Güte! Jetzt hatte Richy ein Date mit seinem Lieblingsrassisten, dem Mann, mit dem er seit der Höllenwoche im ewigen Clinch lag. Konnte er so einem überhaupt den Hintern hinhalten, ohne sich etwas zu vergeben? Würde sich Tyler von ihm ficken lassen? Richys Schwanz waren diese Erwägungen zum Zwecke der Selbstbehauptung scheißegal. Den machte die Vorstellung, Tylers knackigen, weißen Arsch zu erobern, genauso an, wie die Idee, dass Richy sich von Tyler nageln ließ. Oh Gott! Was hatte Tyler mit seinem Kuss da bloß losgetreten?

Nervös stand Richy vor seinem Kleiderschrank. Was zog er nur an, um Tyler zu beeindrucken? Es war schon ein Wunder für ihn, dass er es überhaupt konnte. Klar, ihre jahrelang zelebrierte Feindschaft war mehr Gewohnheit, als ihnen ein echtes Anliegen. Obwohl sich Tylers Einstellung im Laufe der Jahre relativiert hatte, blieb er jemand, der Weiße für etwas Besseres hielt und dem andere ethnische Gruppen nicht ganz geheuer waren. Im Einzelfall ließ er sich überzeugen, so wie bei Richy, dem er sein Leben anvertrauen würde und dessen Leben er einmal gerettet hatte. Als langjährige SEAL-Kollegen konnten sie einander einschätzen und respektierten sich.

Richy griff zu einem cremefarbenen T-Shirt aus feinster Baumwolle und einer Jeans. Die Schublade mit seinen Unterhosen überging er. Wozu sich damit belasten, wenn er den Slip ohnehin bald wieder loswurde? Hoffentlich! Am Nachmittag hatte Richys Schwanz die Herrschaft über ihn übernommen und seitdem regierte dieser Flegel seine Fantasie. Sämtliche Argumente gegen das Date mit Tyler, die sein Gehirn ausbrütete, zerstoben, sobald sich Richy Tyler nackt vorstellte. Oh ja, Richy wusste, wie Tyler unbekleidet aussah, schließlich hatten sie im Laufe der Dienstzeit viele Male miteinander geduscht; nach schmutzigen Einsätzen, nach schweißtreibenden Trainingseinheiten, nach Tauchgängen in ekelhaft eisigem Wasser. Privatsphäre war für Soldaten praktisch ein Fremdwort. War man halbtot vor Erschöpfung, sah man die anderen in der Gemeinschaftsdusche nicht mit gierigen, sexuellen Blicken an. Man war froh, sich überhaupt auf den Beinen halten zu können. Dennoch erinnerte sich Richy sehr gut an Tylers göttlichen Körper. Vor dem Spiegel im Bad strich sich Richy noch etwas Gel in die Braids, um den Krissel zu glätten. Tyler fand die vielen Zöpfe von Richy lächerlich und hatte ihm einmal hundert Methoden aufgezählt, wie man sich mit langen Haaren selbst um die Ecke bringen konnte. Komischerweise schien Tyler bei Weibern mit wallender, blonder Mähne, sein bevorzugter Frauentyp, keine entsprechenden Bedenken zu haben.

Als Richy in seine bequemen Converse Chucks ohne Schnürsenkel schlüpfte, klingelte es. Er schaute auf die Uhr. Es war genau acht. Schmunzelnd ging er an die Tür und aktivierte die Kamera. Wie zu erwarten, stand da Tyler unten an der Haustür des Loftwohnhauses. Richy drückte den Summer. Da er nicht verpassen wollte, wie Tyler aus dem Lift stieg, blieb er an seiner Wohnungstür stehen. Als sich die automatischen Türen des Lifts öffneten, reagierte Richys verräterischer Schwanz und prickelte heiß und gierig. Richy verzichtete darauf, seine spontane Erektion zurechtzurücken. Das hätte Tylers Blick sofort auf seine Körpermitte gelenkt, eine Handlung, die Richy in einem Gayclub in Erwägung gezogen hätte. Aber Richy wollte Tyler nicht wie einen x-beliebigen Gelegenheitsfick begrüßen. Sie wussten beide, worauf dieses Date hinauslief, allerdings konnte Richy nicht einschätzen, wie viel Erfahrung mit Männern Tyler mitbrachte. Ein zu unverblümtes Vorgehen verschreckte ihn vielleicht.

Zum Glück blickte ihm Tyler in die Augen und nicht auf den Schritt. Ty trug ein dunkelblaues Seidenhemd zu seiner verwaschenen Jeans und sah darin ungeheuer sexy aus. So machte er sich sonst nur zurecht, wenn er Weiber klar machen ging. Wow! Da zeigte aber jemand überdeutlich, was er wollte. Es gefiel Richy sehr, dass sich Tyler extra für ihn Mühe gegeben hatte. Langsam glitt Tylers Blick an Richy herab, und als er in der Körpermitte ankam, lächelte er sinnlich. Richys Schwanz wurde noch ein bisschen härter und seine Sorge, Tyler könnte der Situation nicht ganz gewachsen sein, zerstob wie Staub im Wind.

„Willst du hereinkommen oder verlegen wir die Party in den Fahrstuhl?“, fragte Richy und zwinkerte Tyler zu.

„Platz genug wäre ja da drin.“

Bei dem Gebäude handelte es sich um ein luxussaniertes Lagerhaus und der Lift war ein geräumiger Lastenaufzug. Bevor sich die Türen wieder schlossen, trat Tyler endlich in den Flur und schlenderte lässig auf Richy zu. Er blieb dicht vor ihm stehen und schluckte. Sein Kehlkopf bewegte sich sexy. Dieses kleine Zeichen seiner Nervosität machte Richy ungeheuer an.

„Permesso!“, raunte Tyler mit heiserer Stimme. Oha! Er bemühte sein Italienisch, das er aufgeschnappt hatte, als sie eine Zeitlang in Italien stationiert gewesen waren.

„Piacere“, antwortete Richy, trat zur Seite und ließ ihn eintreten.

„Wow! Das ist ja mal eine weitläufige Wohnung!“

„Danke! Es handelt sich um eine ehemalige Fabriketage, die nicht durch nachträglich eingezogene Wände verschandelt wurde.“

„Hat bestimmt einen Stiefel gekostet.“

„Yup! Wollen wir in den Küchenbereich?“

„Gerne.“

Richy geleitete Tyler durch seine Wohnung. Erst, als sie an der Küchentheke standen, fiel Richy auf, dass Tyler eine Tragetasche mit sich führte.

„Was ist da drin?“

„So eine Art Mississippi Mud Pie. Ich war in drei Läden, bis ich die Torte gefunden habe, die dir hoffentlich die Socken wegbläst vor Genuss.“

Richy starrte Tyler ungläubig an. War es möglich, dass Ty sich gemerkt hatte, wie gerne er Mississippi Mud Pie mochte?

„Dachte nicht, dass du dich daran erinnerst.“

„Ich leide nicht unter Gedächtnisschwund.“

„Man neigt dazu, Dinge, die einen nicht interessieren, zu vergessen.“

„Welches Dessert esse ich gerne?“, erkundigte sich Tyler.

„Vanilleeis mit Ahornsirup und Walnüssen“, antwortete Richy wie aus der Pistole geschossen.

„Entweder haben wir beide ein gut trainiertes Gedächtnis, weil wir Mitglieder einer Spezialeinheit waren, oder wir sind uns wichtiger, als wir in der Öffentlichkeit zugeben wollen. Was meinst du, was zutrifft?“

Richy packte Tyler am ausrasierten Nacken und küsste ihn mit einer Leidenschaft, die beiden den Atem nahm. „Ist dir das Antwort genug?“

Tyler grinste. „Wer fickt wen? Du bist nicht zufällig ein reiner Bottom?“

„Das hättest du wohl gerne.“

„Dann müssen wir knobeln. Werfen wir eine Münze!“

„Und wer wirft die Münze?“

Tyler packte Richy an den Eiern und seinem Ständer. „Spielt das eine Rolle?“

„Dafür, dass du ein homophobes Arschloch bist, gehst du ganz schön ran.“

„Noch so ein Spruch und ich überlege mir, ob du es wert bist, mit dir ins Bett zu gehen.“

„Und wie ich es wert bin! Okay, keine Sprüche heute Abend und du darfst die Münze werfen.“

Dafür bekam Richy noch einen Kuss. „Was gibt es zu essen?“

„Nudelauflauf mit Fleischbällchen und Bechamelsoße, so, wie du sie magst. Ich hatte zu wenig Zeit, etwas Aufwändigeres zu kochen.“

„Das ist wunderbar!“

Richy packte den Kuchen aus und stellte ihn in den Kühlschrank, während sich Tyler in der Wohnung umsah. Sollte Richy den Auflauf gleich überbacken oder lieber erst nach dem Sex? Ty schien neugierig auf Richys Heim zu sein. Beide bewegten sie sich miteinander auf absolutem Neuland. Eine kleine Fristverlängerung war bestimmt nicht schlecht. Also schob Richy den vorbereiteten Auflauf in den Ofen. Danach folgte er Tyler. „Darf ich dir eine Frage stellen?“, bat Richy, als er sah, wie Tyler die Matratze des Betts mit der Hand austestete.

„Was willst du denn wissen?“

„Ist es für dich das erste Mal mit einem Mann?“

„Was glaubst du?“

„Du fragtest mich, ob ich ein Bottom bin. Daher denke ich, du bist nicht völlig unerfahren mit Männern.“

„Stimmt!“

„Wow!“

„Ich bin nicht schwul …“

„Natürlich nicht!“ Das kam ironischer und bitterer heraus, als Richy es wollte.

„Lässt du mich ausreden?“, grollte Tyler.

Richy neigte den Kopf.

„Ich bin bisexuell, das weiß ich schon lange. Jemand in meiner Situation hat nur selten Gelegenheit für Intimitäten mit einem Mann.“

„Ach, du möchtest Sex und Intimität?“ Richy lächelte und zwinkerte Tyler zu.

„Spinner! Komm her und küss mich!“

Richy sprang Tyler an und nahm ihm so das Gleichgewicht. Sie fielen auf das Bett und küssten sich, bis der Wecker am Ofen klingelte.

„Willst du noch einen Aufschub oder soll ich schnell den Ofen ausmachen und wiederkommen?“, wisperte Richy Tyler ins Ohr und biss ihm sanft ins Ohrläppchen.

„Die Münze muss noch geworfen werden.“

„Okay! Atmen wir einmal tief durch, trinken guten Wein und essen tollen Auflauf. Aber danach bist du fällig. Ich lasse dich nicht gehen, bis dein Arsch mir gehört.“

„Oder deiner mir.“

„Gibt es irgendwo eine Regel, die besagt, dass wir nur eine Runde im Bett machen dürfen?“, fragte Richy und Tyler lachte laut und herzlich auf.

„Herausforderung angenommen!“

„Also geht es eigentlich nur darum, wer wen zuerst …“

„Denk an den Auflauf, Richard!“

Widerwillig löste sich Richy von Tyler und zog ihn mit sich in die Küche.

Der Tisch war schon edel gedeckt und Richy musste nur den Auflauf aus dem Ofen holen. Er schaltete ihn aus, nahm sich die Topflappen und griff sich die Form, die er auf die Arbeitsplatte neben dem Herd stellte. Sobald er nicht mehr Gefahr lief, sich zu verbrennen, spürte er Tylers Hände auf seinen Arschbacken.

„Du trägst keine Unterhose“, raunte Tyler mit heiserer Stimme.

Richy stöhnte. Wie sollte er im erigierten Zustand bloß den Auflauf einigermaßen elegant zerteilen und auf die Teller platzieren? Sein T-Shirt wurde nach oben geschoben und Tyler drückte ihm die Nippel sanft mit den Fingerspitzen.

„Magst du das?“, wollte er wissen.

Richy brummte seine Zustimmung und der Druck in Tylers Fingern wurde stärker.

„Wir essen später. Ich habe jetzt Lust, mir etwas anderes in den Mund zu stecken“, wisperte Tyler ihm ins Ohr, und bevor Richy sich fragte, worauf sein Kamerad hinauswollte, nestelte der an den Knöpfen seiner Jeans. Richy wurde von kräftigen Händen herumgedreht und plötzlich war Tylers Kopf nicht mehr auf Augenhöhe. Himmel! Tyler kniete vor ihm und starrte gierig auf Richys steifen Schwanz, das war fast schon surreal. Ein Lusttropfen bildete sich bei Richy und Tyler leckte ihn mit einem genießerischen Laut auf. Oh Gott! Richy musste sich an der Kante hinter ihm festhalten, um dem Impuls zu widerstehen, Tyler an den Ohren zu packen und ihm grob seinen Schwanz in den Mund zu rammen. Das konnte man vielleicht mit einem Liebhaber machen, den man gut kannte und der darauf stand.

Tyler schickte seine Zunge auf Wanderschaft. Da gab es kein Zögern und kein Zaudern, er wusste, was er da tat, und er jagte einen Lustimpuls nach dem anderen durch Richys Körper. Die Hoden ließ er über seine Finger rollen. Wie schön rau sie sich anfühlten, das gab Richy einen Extrakick. Die Handflächen eines SEALs waren vom vielen Waffentraining übersäht mit Hornhaut. Ein Teil davon bildete sich im Zivilleben zurück. Was übrig blieb, würde sie bis an ihr Lebensende an ihre Dienstzeit erinnern.

Als Tyler seinen Mund öffnete und ihn über die Latte schob, kam Richy fast bei diesem Anblick. So wollte er nicht kommen. Tyler trickste ihn gerade aus, damit er selbst der Aktive bei ihrer Premiere sein konnte.

Wow, konnte Tyler gut blasen. Richy hatte den Eindruck, wenn er ihn puschte, war sogar Deep Throating drin. Nur war das etwas, was sie vorher absprechen mussten, und erforderte wahnsinnig viel Vertrauen. Richy Eier zogen sich zusammen.

No, nein, njet, non! „Stopp!“, grollte Richy und stemmte seine Handfläche gegen Tylers Stirn, der daraufhin den Schwanz aus seinem Mund entließ.

„Was?“

„Ich will in deinem Arsch kommen, obwohl der Gedanke, dich mein Jizz schlucken zu lassen, sehr verführerisch ist.“

Tyler grinste frech. „Den Versuch war es wert.“ Er leckte ein letztes Mal über den Penis, der sich ihm so gierig entgegenreckte, und stand auf.

„Wer in wem kommt, entscheidet die Münze“, sagte er, griff sich seine Brieftasche aus seiner hinteren Hosentasche und nahm eine Halbdollarmünze heraus. Er fragte nicht, ob Richy Kopf oder Zahl wollte, einfach deshalb, weil er es wusste. Richy wählte immer Kopf und Tyler immer Zahl.

Tyler warf die Münze in die Luft und sie wirbelte fröhlich um ihre eigene Achse. Er fing sie wieder auf und klatschte sie auf die Rückseite seiner linken Hand. Sein Blick hielt den von Richy fest.

„Crap! Lass die Show!“

Tyler zwinkerte Richy zu und hob die Hand. Kopf!

„Du hast verloren!“, jubelte Richy und streckte seine Faust in die Luft. Dabei sah Tyler gar nicht aus, als fühlte er sich wie ein Verlierer. Er grinste breit und wackelte provokant mit dem Arsch, als er in Richtung Schlafbereich schlenderte. Richy folgte ihm mit wippendem Schwanz.

xxx

Tyler öffnete nur die obersten Knöpfe seines Hemds und zog es sich über den Kopf, was Richy bedauerte. Liebend gerne hätte er jeden Knopf einzeln geöffnet und eine Spur von Küssen in Richtung Körpermitte gesetzt. Andererseits freute er sich über Tylers Ungeduld. Als Tyler nackt war, kniete er sich auf das Bett und zum ersten Mal, seit sie sich kannten, sah Richy, was sich zwischen seinen Pobacken verbarg. Nur ein paar weiche, blonde Härchen kräuselten sich um die Rosette, sie würden Richy auf der Zunge nicht stören und er fand den Anblick sexy.

„Hör auf zu starren! Komm her und füll mich ab!“

Oho, da war aber jemand gierig. Betont langsam zog sich Richy sein T-Shirt aus und Tyler knurrte unleidlich. Er beugte sich vor und kramte Gleitgel und Kondome aus dem Nachtschrank. Als er die Gelkappe öffnete, um sich etwas davon auf die Finger zu tropfen, riss Richy ihm die Tube aus der Hand. „Ich fingere dich!“

„Dann mach!“

Der Rest von Richys Kleidung fiel in Rekordtempo. Bevor er mit der Vorbereitung begann, biss er Tyler erst in die eine und dann in die andere Pobacke. Lecker! Oh ja, er wollte ihn auch rimmen, nur ließ er diesen Plan zunächst fallen, weil ihn die Gier packte, diesem Mann, der so viele Jahre seine Geduld strapaziert hatte, seinen schwarzen Schwanz in den prachtvollen, weißen Rassistenarsch zu schieben. Richy musste einmal tief durchatmen, da sein Bedürfnis, Tyler erbarmungslos zu dominieren, ihn zu überwältigen drohte. Tyler vertraute ihm und daher würde Richy es ihm gut machen; rau, aber mit dem nötigen Maß an Feingefühl.

„Hör auf zu grübeln, gib‘s mir einfach!“

„Werd nicht frech!“ Ein kleiner Schlag auf Tylers Hinterteil unterstrich Richys Worte und Tyler stöhnte genüsslich.

Richy musste schlucken und sich zurückhalten, Tyler nicht gänzlich ohne Vorbereitung zu nehmen. Gott! Was wollte Ty, wie war er drauf?

„Gib mir einen Hinweis, wie du es magst“, presste Richy zwischen den Zähnen hervor.

„Ein Finger, dann dein Schwanz! Pronto!“

Yeah! Das konnte Richy einrichten. Er drückte etwas Gleitgel auf seinen Zeigefinger und versenkte ihn sanft, aber mit Nachdrücklichkeit in Tyler, den ein Schauer durchlief. Danach tropfte er mehr Gel auf Tylers unteren Rücken.

„Du saust mich an der falschen Stelle ein“, brummte Tyler.

„Abwarten!“

„Warten ist das Letzte, das ich will!“

Richy lachte, rollte das Kondom über, schmierte seinen Schwanz mit Gleitgel ein, tauchte die Spitze in die Pfütze auf Tylers Rücken und setzte an. Tyler versteifte sich reflexartig, atmete durch und ließ wieder locker. Diesen Moment nutzte Richy, um vorzustoßen. Zischend entwich Tylers Atmen und sein Körper überzog sich mit Gänsehaut. Richy schob den Rest des Gleitgelvorrats in Tylers Ritze und als das Zeug auf den Teil seines Penisses tropfte, der noch nicht in Tyler war, forderte Richy ihn auf: „Atme einmal tief ein und dann wieder aus!“

Tyler sog die Luft ein … und sog und sog und sog. Spinner! Man sollte einen Kampftaucher eben nicht bitten, tief einzuatmen. Bei seinem Lungenvolumen war das keine Frage von wenigen Sekunden.

„Ty!“

Tyler lachte amüsiert und atmete aus. Diesen Augenblick nutzte Richy, um sich ganz in ihn zu stoßen. Tylers heiserer Schrei war eine Mischung aus Schmerz und purer Lust; Musik in Richys Ohren. Einen Moment massierte Richy Tylers Nacken und dann fasste er ihn an den Hüften.

„Bereit?“

Tyler grunzte und Richy verstand das als Zustimmung. Also zog sich Richy wieder aus ihm zurück und stieß erneut zu. Tylers linker Arm knickte ein und Richy wartete, bis er sich aufrappelte. Die nächsten Stöße lieferte Richy etwas sanfter aus.

„Wage es ja nicht, mich wie eine zimperliche Jungfrau zu behandeln“, grollte Tyler.

Richy griff sich das Gel und drückte noch eine Portion davon auf seinen Schwanz.

„Jetzt!“, sagte er und legte los. Mit jedem Stoß brummte Tyler. Seine Finger krampften sich in die Tagesdecke, auf seinem Rückgrat bildete sich Schweiß. Richy tastete nach Tylers Glied, weil er sich einfach davon überzeugen musste, dass er es genoss. Stahlhart schmiegte es sich an Richys Hand. Fantastisch! Tyler war ein Sexpartner, bei dem Richy so richtig schön hemmungslos sein durfte. In den könnte er sich verl…“ Fuck! Diesen Gedanken würgte Richy eilig ab. Tyler war kein Mann fürs Herz, nur etwas für flüchtige Abenteuer. Kurz kam Richy aus seinem Rhythmus und Tyler warf ihm einen fragenden Blick über die Schulter zu.

„Dreh dich um! Ich möchte, dass du siehst, wie mein schwarzer Schwanz in deinem weißen Hintern verschwindet.“

Tyler grinste und sie lösten sich voneinander. Kaum lag er auf dem Rücken mit den Beinen in der Luft, als Richy auch schon wieder in ihm drin war. Sex von Angesicht zu Angesicht war keine gute Idee, bemerkte Richy, denn Tyler schaute ihm so intensiv in die Augen, dass es ihm ganz anders wurde. Scheiß Emotionen! Ficken! Hier ging es lediglich ums Ficken! Richy schloss die Lider und besorgte es Tyler sehr gründlich. Sie kamen fast zur selben Zeit. Danach blieb Richy noch eine Weile ausgepowert auf Tyler liegen, bis er dessen Magen knurren hörte.

„Kurze Dusche, essen, zweite Runde, Nachtisch“, bestimmte Richy.

„Und was kommt nach dem Dessert?“

„Schlafen!“, entgegnete Richy.

„Was ist mit der sprichwörtlichen Potenz eines schwarzen Mannes?“, scherzte Tyler und Richy nahm es ihm nicht übel. Das war keine Beleidigung, sondern neckendes Bettgeflüster.

---ENDE DER LESEPROBE---