Kopenhagener Träume: Erotische Novelle - Terne Terkildsen - E-Book

Kopenhagener Träume: Erotische Novelle E-Book

Terne Terkildsen

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Beschreibung

Wenn Träume in Erfüllung gehen... Lisa hat genug von ihrem Leben in Skive und bewirbt sich um einen Job in einem Kopenhagener Nachtclub. Das Vorstellungsgespräch läuft gut, und voller Erwartungen und Träume erkundet sie die Stadt. Planmäßig soll sie abends wieder nach Jütland fahren, doch dazu kommt es nicht, denn ehe sie es sich versieht, bekommt sie alles, was ihr Herz begehrt.

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Seitenzahl: 40

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Terne Terkildsen

Kopenhagener Träume: Erotische Novelle

LUST

Kopenhagener Träume

Original:

Københavnerdrømme

Übersetzer: Rebecca Jakobi Copyright © 2019, 2019 Terne Terkildsen und LUST All rights reserved ISBN: 9788726301267

1. E-book Auflage, 2019 Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Kopenhagener Träume: Erotische Novelle

Die Sonnenstrahlen blendeten sie, als sie aus dem dunklen Klub auf den Bürgersteig trat. Bräunliche Punkte tanzten auf ihrer Netzhaut, als wollte die Sonne ihre letzte Aufregung verbrennen. Lisa holte ihre Sonnenbrille aus der Tasche und ging mit einem Seufzen über die Straße, um die Aussicht auf die Seen zu genießen. Der Wind wehte einzelne Wassertropfen auf ihre Wangen, als sie vor dem großen Springbrunnen am Planetarium stand. Sie tupfte sie mit dem Handrücken ab und setzte ihren Weg vorbei am Restaurant Cassiopeia und die Treppe herunter fort. Es kribbelte in ihrem ganzen Körper, aber vielleicht war das ein Zeichen, dass das Vorstellungsgespräch gut gelaufen war? Sie hatten versprochen, sie im Lauf des Tages anzurufen und Bescheid zu geben, ob sie ihre neue Showtänzerin sein würde oder nicht.

Es dauerte noch Ewigkeiten, bis ihr Zug abfuhr. Sie hatte sich eine Rückfahrkarte für den Mitternachtszug gekauft, damit sie den ganzen Heimweg in einem Ruhewagen schlafen konnte. Lisa freute sich darauf, in Kopenhagen Tourist zu spielen. Außerdem herrschte ein Sommertag, an dem die Wolken wie riesige Wattebäusche über den klaren, blauen Himmel zogen. Sie war immer noch ganz aufgedreht wegen des Vorstellungsgesprächs, besonders wegen der letzten Viertelstunde, in der sie sie an der Stange hatten tanzen lassen. Als sie die Bushaltestelle am Vesterport anpeilte, versuchte sie, sich an die kleine improvisierte Choreographie vor ein paar Minuten zu erinnern.

Lisa beschloss, in den nächsten Bus zu steigen und dann an einer zufälligen Station im Stadtzentrum auszusteigen. Ein wenig die Zeit zu vertreiben und die Eindrücke zu genießen. Eine Welle aus Freiheit wog sich in ihren Hüften, während sie lief. Die hochhackigen Sandalen trugen dazu bei, dass sie noch etwas mehr mit dem Hintern wackelte. Der Tag konnte alles oder nichts bringen, und nur sie musste wissen, wie er enden würde. Niemand wartete zu Hause in Skive auf sie. Lisas Tochter war von zu Hause ausgezogen, und ihr Exfreund, Iver, wusste glücklicherweise nicht, wo sie war. Gut so. Seit der Trennung Anfang des Jahres hatte er ihr nur verletzende Nachrichten geschickt und zu den merkwürdigsten Zeiten angerufen. Sie hatte das der Polizei gemeldet, aber sie konnten nichts dagegen tun, solange er nicht direkt gewalttätig wurde.

Der Busfahrer nickte Lisa zu, als sie einstieg, seine dunklen Augen waren freundlich, ja, beinahe flirtete er, und sie musste lachen. „Fahren Sie vorsichtig“, sagte sie und schüttelte ihr langes, blondes Haar, als sie zu einem der vorderen Plätze stolzierte. Sie merkte, wie sein Blick ihr im Rückspiegel folgte, während sie sich setzte. Lisa setzte die Sonnenbrille ab und verweilte unter seinem Blick, ehe er anfuhr und auf den Rathausplatz zusteuerte. Ich mache heute wohl Eindruck auf die Männer, summte es in ihren Gedanken, also warum sollte der Job nicht mir gehören? Sie musste grinsen, als ihr einfiel, dass sie bezüglich ihres Alters gelogen hatte. Vielleicht war das unfair, aber die Konkurrenz war unglaublich hart, und in der Umkleide war sie mehreren anderen Anwärterinnen begegnet. Sie alle waren schön, sexy und wesentlich jünger als sie gewesen. Warum sich also nicht zehn Jahre jünger machen, sagen, sie sei 32 und habe keine Kinder? In der dunkelroten Beleuchtung der Venus Bar konnte man zum Glück keine Falten, Schwangerschaftsstreifen und andere bedeutungslose Details sehen. Sie war langsam zu einer anderen geworden, in die Rolle der Gogo-Tänzerin Chloé aus Moulin Rouge geschlüpft. Eine Tänzerin aus den Siebzigern, von der sie auf einer Fahrt nach Paris vor vielen Jahren gehört hatte. Seitdem hatte sie der Gedanke gereizt, aber sie hätte nie gedacht, dass sie sich jemals trauen würde, in ihre Fußstapfen zu treten.

Der Bus hielt vor Magasin auf dem Kongens Nytorv. Lisa huschte im letzten Augenblick heraus und schaffte es gerade so, den schmachtenden Blick des Busfahrers im Spiegel zu erhaschen. Ihr wurde warm, denn es war offensichtlich, dass er von ihr beeindruckt war. Womöglich hatte er ihr die ganze Fahrt über verstohlene Blicke zugeworfen, dachte sie, als sie den Fußgängerüberweg nahm, vielleicht hatte er sogar fantasiert, sie zu seinen Ehren erotisch tanzen zu sehen? Das war schwer zu sagen, aber unabhängig davon schritt sie mit langen Beinen vor sich hin. Der Rücken richtete sich stolz auf, ihre Brustpartie hob sich, und sie vernahm ein Kribbeln an der Taille.