Kraftquellen für den Alltag und in Krisen - Katharina Lindner - E-Book

Kraftquellen für den Alltag und in Krisen E-Book

Katharina Lindner

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Beschreibung

Das Leben kann manchmal eine Herausforderung sein! Umso hilfreicher, wenn sich uns Leuchtsterne zur Orientierung bieten, die uns im Alltag und in Krisenmomenten den Weg erhellen. Katharina Lindner hat 36 dieser Kraftquellen zusammengetragen und sie nicht nur ausführlich erklärt, sondern sie schlägt auch jeweils zehn Ideen vor, um die Kraftquellen, die jeder von uns in Form seiner Werte in sich trägt, zu aktivieren und zu nutzen. Ergänzend zum Buch verschenkt die Autorin einen Link (im Buch zu finden), um die Kraftkarten kostenlos herunterzuladen. Die Vorlagen für die Karten wurden sorgfältig und aufwändig von Hand hergestellt. In liebevoll zusammengestellten Übungen kannst du erfahren, auf welche Art die Karten anzuwenden sind und welche Bereicherung sie auch für dich in schwierigen Zeiten sein können. Was sind die Kraftquellen, die dich durchs Leben tragen? Und welche möchtest du neu entdecken?

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Anmerkung:

Dieses Buch ist für das Coaching psychisch gesunder Menschen gedacht und geeignet. Es ersetzt keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.

Wenn du Symptome einer psychischen Krankheit im klinischen Sinn zeigst, helfen meine Tipps dir nicht weiter, im Gegenteil könnten sie deine Situation noch verschlimmern. Du brauchst in einem solchen Fall unbedingt einen professionellen Ansprechpartner in Form eines Therapeuten, Psychologen oder Arztes.

Genderaspekte:

Ich nutze im Buch zugunsten einer flüssigeren Lesbarkeit in der Regel die männliche Form, beziehe aber selbstverständlich das weibliche und diverse Geschlecht mit ein.

Inhaltsverzeichnis:

Ein Leben in Balance

Kraftquellen für den Alltag

Kraftquellen in Krisenzeiten

Die Kraftkarten

Die Übungen

Deine Werte und ihre Botschaften

Liebe

Verbundenheit

Mitgefühl

Fürsorge

Akzeptanz

Achtsamkeit

Dankbarkeit

Stille

Weisheit

Intuition

Verstand

Neugier

Energie

Mut

Selbstvertrauen

Gelassenheit

Freiheit

Abenteuerlust

Wahrheit

Hingabe

Kreativität

Inspiration

Kindlichkeit

Spiritualität

Hoffnung

Emotionen

Vertrauen

Veränderung

Natur

Erinnerungen

Wissensdrang

Begeisterung

Verantwortung

Werte

Sprache / Literatur

Authentizität

Bonuskarten

Fazit

Literaturliste

Ein Leben in Balance

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe oft das Gefühl, mich eben nicht in Balance zu befinden, wie es die Überschrift so fröhlich verkündet. Und das, obwohl ich es so gern möchte und auch der Meinung bin, durchaus Einiges dafür zu tun! Jedoch: Man kann alle schlauen Tipps aus der Selbsthilfe- und Fremdhilfe-Ecke akribisch umsetzen: Yoga und Sport machen, sich gesund ernähren, berufliche Erfüllung anstreben, sich privat ein gemütliches Heim schaffen, eine glückliche Beziehung führen, sich auf die Suche nach Gott und dem Göttlichen machen, seine Zeit sinnvoll und mit Freude füllen, sich mit der Natur verbinden und aufbauende, stärkende Beziehungen zu Familie und Freunden pflegen. Man kann sich mit seiner Vergangenheit aussöhnen, die Gegenwart genießen und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Man kann sich ein unglaubliches Arsenal an psychologischem und / oder spirituellem Wissen aneignen und seinen eigenen Methodenkoffer clever mit erprobten und bewährten Werkzeugen für ein glückliches Leben füllen und diese auch regelmäßig anwenden. Man kann das Beste aus sich selbst und das Beste aus allen erlebten Situationen herausholen und immer bemüht das Ziel verfolgen, souverän, heiter und gelassen mit allem umzugehen, was einem widerfährt.

All das und noch viel mehr kann man machen und trotzdem wird man von Zeit zu Zeit durcheinandergeschüttelt wie das Figürchen in einer Schneekugel, bis man ganz grün im Gesicht ist und verzweifelt nach einer Pause von alltäglichen und vor allem von wirklich herausfordernden Ereignissen schreit. Diese Auszeit wird aber vom Schicksal in der Regel nicht geschenkt, wenn man sie gerade am dringendsten bräuchte. Das kennst du vermutlich selbst.

Nein, auch ich befinde mich nicht immer in seelischer, energetischer, psychischer, geistiger und körperlicher Balance! Vielmehr wurde und werde ich, wie wohl jeder von uns, von den unberechenbaren Stürmen des Lebens hin und her geworfen. Mal etwas milder, mal ziemlich heftig und ehe ich mich versehe, stecke ich in einer Zeit und einer Situation fest, in der es mich knüppeldick erwischt hat. Und zwar, ohne dass ich viel daran ändern könnte, denn auf die Außenwelt und die Menschen um uns herum besitzen wir weit weniger Einfluss, als wir denken und hoffen.

In solchen Situationen beginne ich zuweilen, grundlegend an vielen Dingen zu zweifeln. Von den kleinen Unannehmlichkeiten bis hin zu den großen Schicksalsschlägen, von denen man glaubt, man würde sich nie mehr wieder davon erholen, ist das Leben anscheinend ein einziger Hürdenlauf durch ein Minenfeld: Jeden Tag aufs Neue können Dinge passieren und Menschen auf eine Art agieren, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Rasch kommt in solch schwierigen Momenten – die durchaus vielfältig sein und unzählige Gründe und Ausprägungen haben können – der Wunsch auf, das Leben möge einfach endlich mal so verlaufen, wie man sich das vorstellt: reibungslos, glücklich und unbeschwert. Aber das ist natürlich nicht der Fall und niemand, der ein bisschen von den Zusammenhängen im Universum verstanden hat, wird das ernsthaft erwarten. Was nicht heißt, dass man es sich nicht wünschen darf!

Aber sinnvoller und gesünder ist es in jedem Fall, sich mit den Unwägbarkeiten des irdischen Daseins abzufinden und dieser gefühlten Machtlosigkeit zum Trotz dennoch die eigene Zeit auf der Erde so passend und authentisch wie möglich zu gestalten, seine Lebensaufgabe zu entdecken und ihr entgegenzustreben, um sich dem eigenen Idealzustand immer wieder ein bisschen mehr anzunähern. Sich mit Menschen, Tieren, der Natur und allen Geschöpfen des Seins zu verbinden. Sein Ding zu machen und etwas Positives daraus mitzunehmen, indem man Vielfalt entdeckt und mit allen Sinnen lebt. Die Momente hier genießen, selbst jene, die sich schlimm anfühlen – denn sie sind jener Punkt, an dem unsere Seele ihre feinstofflichen Füße auf die Erde und damit in die Realität hineinbekommt. Von dort aus will sie sich voller Neugier und Tatendrang eine Ausgangsbasis für ihre Erkundungstouren schaffen.

Mit „Idealzustand“ ist hier übrigens nichts das Optimum der Leistungsgesellschaft gemeint, kein noch höher, noch schneller, noch weiter, noch besser. Sondern jenes friedliche, beruhigende und zufriedene Sein, bei dem du dich im Einklang mit dir selbst und der Welt befindest.

Die Welt und du – ihr beide seid mit Fehlern und Mängeln behaftet und alles andere als vollkommen. Aber einem solchen Idealzustand kannst du dich trotzdem annähern, dein ganzes Leben hindurch: Und zwar dann, wenn du den Weg dorthin kennst und auf die Botschaften deines Wesenskerns lauschst.

Dieser Weg bringt nicht immer Freude und Spaß, im Gegenteil ist er manchmal sogar mühsame, schmerzhafte und anstrengende Arbeit. Viele Menschen scheuen ihn daher und manche wagen es niemals, überhaupt auch nur in seine Richtung zu blicken oder gar freimütig loszumarschieren. Dabei wäre der Lohn unendlich und jede innere und äußere Reise wert: Ganz bei dir selbst und am für dich passenden Platz in der Welt bist du zwar unter Umständen immer noch nicht unbedingt glücklich, aber du wirst sicher ganz du sein.

Bleibt nun die Frage aller Fragen: „Was macht denn nun wirklich erfüllt und glücklich?“

Wer sich ernsthaft auf die Suche gibt, mag eine Menge Heilsversprechen und illustre Möglichkeiten auf dem Markt der Lebensoptimierung entdecken, um dem ewigen Glück angeblich eine Dauerkarte abzutrotzen. Aber wenn irgendjemand auf der Welt – ein Therapeut, ein Berater, ein Lehrer, ein Coach, ein Guru – das Patentrezept für dauerhaftes Glück inzwischen tatsächlich gefunden hätte, dann befände sich die Menschheit sicherlich längst in einem paradiesischen Zustand. Niemand würde mehr leiden und kämpfen, alle wären happy und auf eine harmonische Art mit allen anderen verbunden. Der betreffende Glücksbotschafter hätte eine Welt transformiert, die aber – deutlich erkennbar – offenbar immer noch etliche ganz massive Baustellen in den unterschiedlichsten Bereichen aufweist, auf denen es viel zu tun und zu verändern gibt. Insofern fehlt dieses ultimative Rezept offensichtlich nach wie vor. Und alle Werkzeuge, um diesem Idealzustand näherzukommen, sind im schlechtesten Fall wirkungslos (oder sogar kontraproduktiv) und im besten Fall Krücken, die über das akute Stolpern hinweghelfen, aber auf Dauer nicht das ersetzen können, was im eigenen Leben fehlt. Was auch immer dir vermittelt wird: Es gibt weder ein „Glücksrezept“ noch die Möglichkeit, Glück zu konservieren wie eine leckere Marmelade, die man sich in hübsch beschrifteten Gläsern für schwere Zeiten in den Keller stellt. Egal, was Menschen dir weismachen und propagieren: „Glücklichsein“ bringt dir kein Seelenheil, denn es existiert nicht in einer Form, die unserem Ideal entspricht!

Dieser Zustand, ganz bei sich selbst und im Frieden mit der Welt zu sein, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine unerreichbare Utopie, vor allem, wenn er keinen Endpunkt haben – sprich: nicht aufhören – darf. Er ist reine Illusion. Dieser Zustand in seiner statischen Form bleibt ein Märchen, wie sehr wir es uns auch wünschen würden, er würde wahr werden.

Man kann ihn sich nicht überstülpen wie ein Kostüm oder in ihn eintauchen wie in ein wärmendes Badewasser. Man kann ihn nicht erlangen, erreichen, erkaufen, ergaunern, erzwingen – und dann, wenn man glaubt, man „besitze“ ihn endlich – ihn sich für immer erhalten und bewahren. Man kann ihn höchstens zeitweise einmal kosten und genießen, einen kleinen Moment lang. Jene Momente, in denen uns das Herz überfließt vor Liebe und Freude sind es, in denen wir ein Quäntchen vom echten Glück kosten. Jenem Glück, das sich mit Geld kaum erkaufen und mit List nicht erbeuten lässt! In solchen Momenten haben wir den Eindruck, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, gleichgültig, welche äußeren Umstände gerade unser Leben gestalten! Wir stehen aufrecht und ruhen in uns. Wir sind aktiv und handlungsfähig. Wir bleiben herzoffen und verbunden mit allem um uns herum. Wir kosten das Glück, das seinen Zauber gerade durch den Fakt bezieht, dass es so flüchtig und zart ist.

Und diese kleinen Momente sind unendlich wichtig, denn aus ihnen ist letztlich das wahre, tiefe Glück unseres Lebens gewebt. Nicht jene flüchtigen Eindrücke euphorischen Überschwangs und der überquellenden Ekstase, sondern die eindringliche Erkenntnis: Alles ist gut. Ich bin gut. Du bist gut. Das ganze Leben ist gut und alles hat seinen Sinn. Es gibt Wege und einen Platz für mich. Und das alles hat seine vollkommene Richtigkeit.

Denn deine Seele möchte nicht „glücklich sein“, nach der modernsten aller Definitionen, die zugleich die kurzsichtigste ist. Sie möchte nicht sammeln, horten, besitzen, Macht ausüben, Dinge erzwingen, irgendwem oder irgendwas einen Stempel aufdrücken. Sie möchte sich entfalten, wachsen, sich verbinden, teilnehmen, mitgestalten und entdecken! (Und das tut sie sanft und leise – wenn du nicht aufmerksam genug bist, merkst du gar nicht, wie sehr sie ihren eigenen Weg ersehnt und wie innig sie dich dazu zu bringen versucht, ihn aktiv im Außen zu gestalten!)

Dieser Weg entspricht normalerweise nicht all den angeblich so erstrebenswerten Attributen wie Geld, Anerkennung, materiellem Reichtum, Ruhm oder Einfluss. Er zeichnet sich nicht in Karrieren und Erfolgen ab. Auch nicht in der Anzahl unserer sozialen Kontakte.

Er liegt in den kleinen Dingen, scheinbar unscheinbar und unspektakulär. Es sind diese kleinen Dinge, die deine Seele glücklich machen! Gedanken und Gefühle, die echt sind. Verbindungen, die zu Herzen gehen. Entscheidungen, die sich mit deiner innersten Ebene, deinem Wesenskern, im Einklang befinden. Momente, in denen du liebst, was immer du tust. Begegnungen, die dein Herz zum Singen und Tanzen bringen oder die Schöpferkraft in dir inspirieren.

Auf dem Weg zu Glück und Erfüllung gibt es unübersehbare Wegweiser: Es sind die Werte in unserem Leben, die uns Halt und Anker sind. Wir orientieren an ihnen nicht nur ein Stück weit unsere Identität, sondern wir richten auch unsere Handlungen, sogar das Denken und Fühlen nach ihnen aus, bewusst oder unbewusst.

Die Rechnung ist eine einfache: Lebst du im Alltag und besonders in herausfordernden Zeiten nach deinen Werten, bleibst du dir selbst treu und befindest dich aufgrund deiner Authentizität und Integrität in einer Art inneren Balance, die dich schützt und leitet. Ignorierst du deine Werte oder verstößt du gegen sie, gerätst du in eine innere Zerrissenheit, die dich nicht nur quält, sondern es dir auch schwer macht, den Aufgaben und Herausforderungen des Lebens erfolgreich zu begegnen. Das Außen wird dann nichts weiter sein als ein Spiegel deiner inneren Zerrissenheit, aber es wird sich so anfühlen, als sei dein Umfeld der Grund dafür, warum du so frustriert und unzufrieden bist.

In solchen Zeiten ist es eine kluge Idee, dich zu fragen:

Welche Art von Mensch möchtest du sein? Welche Art von Leben möchtest du führen?

Dir über deine eigenen Werte klar zu werden und zu erfahren, welche Bedeutung sie in deinem Leben haben, ob und wie du sie auslebst oder eben auch nicht – das kann dir zu einer Art Leuchtturm werden, wenn dein Boot wieder einmal in gischtenden oder stürmischen Untiefen treibt. Sie sind wie ein Licht, das dir den Weg weist – hin zu dir selbst und deinen Träumen und Zielen, die du doch ganz bestimmt tief in deiner Seele irgendwo verborgen hast. Sie geben dir die Gelegenheit, die Botschaften deiner Seele zu entschlüsseln, damit du dein Leben nach ihnen gestalten kannst.

Vielleicht zunächst in winzigen Schritten. Doch diese Minitrippelschritte werde sich summieren und schnell wirst du erstaunt feststellen, dass du schon ein ganz schön weites Stück Weg hinter dich gebracht hast. Und über dir leuchten die Sterne deiner Werte! Sie erhellen deinen Weg, wenn du zurückblickst und reflektierst. Sie sorgen für Geborgenheit und Schutz an dem Ort, wo du dich gerade befindest, damit du einmal tief durchatmen und dich auf die nächste Etappe vorbereiten kannst, vor allem, wenn diese beschwerlich zu werden vermag. Und sie erleuchten deine Zukunft, die auf dich wartet, maßgeschneidert von dir selbst und ausgerichtet nach all dem, was deiner Seele und deinem Herzen das Wichtigste überhaupt ist.

Einfach ist es allerdings nicht immer, ihnen zu folgen: Wann ist welcher deiner Werte zu schwach ausgeprägt, um dich zu führen und zu stützen? Wie und warum ist mancher Wert zu stark und erhält eine ungesunde Dominanz? Vertragen sich deine einzelnen Werte miteinander oder liegen sie munter streitend im Clinch? Welcher Wert trägt den Sieg davon und welcher muss geschlagen das Feld räumen? Auf welche Weise und mit welchen Mitteln und Methoden kannst du die dir kostba ren Werte besser und stärker in deinen Alltag integrieren? Nach welchen Prioritäten kannst du deine Werte in einer Liste anordnen und auf welche Art können sie dir Boje und sicherer Hafen sein?

All diese Fragen beantworte ich dir in diesem Buch anhand von sechsunddreißig ausgewählten Werten, über die du mithilfe bestimmter (einfacher) Übungen mehr Klarheit über deine eigenen Werte erhältst. Ich zeige dir außerdem Wege auf, um bestimmte Werte zu stärken, die du gern ausprobieren kannst. Auch soll das Buch dich dazu inspirieren, dir deine ganz eigenen Werte auszudenken oder aus der Vielzahl der existierenden auszuwählen. Es zeigt nur einen kleinen Teil dessen, was möglich wäre, doch in deinem Inneren befindet sich ein unendlicher Gestaltungsspielraum, den du gerne nutzen darfst!

Zu diesem Arbeitsbuch gehört ein selbstgestaltetes Kartenset, das du dir auf meiner Homepage herunterladen, ausdrucken, ausschneiden und für die Arbeit mit dem Buch nutzen kannst.

Ich kann dir nicht versprechen, dass diese Beschäftigung dein Leben verbessert, deine Persönlichkeit nachhaltig beeinflusst, dich deinen Träumen und Zielen automatisch näherbringt, Probleme löst, Konflikte beendet oder inneren Kämpfen den Garaus macht.

Aber ich kann dir versichern, dass:

•  du dich selbst besser kennenlernen wirst.

•  du eine tiefgehende Freude an der Entdeckung und Umsetzung deiner bereits etablierten und gewohnten oder womöglich sogar neuen Werte haben wirst.

•  dir die Zeit der Selbstfürsorge und der Beschäftigung mit dem, was dich innerlich berührt und bewegt, guttut.

•  die farbenfrohen Karten und ihre hoffnungsvollen, tröstenden oder erkenntnisreichen Botschaften ein Gefühl von Zuversicht, Fröhlichkeit und Positivität in dir wecken werden.

•  die Dinge im Alltag und auch in Krisen leichter werden, je besser du dich selbst kennst und je stärker die Verbindung zwischen deinem Geist und deiner Seele ausgeprägt ist.

•  ein Leben in Einklang mit deinen Werten dich gesünder und zufriedener macht, was dir wiederum mehr Kraft und Stärke verleiht, um dich mit den Baustellen in deinem Inneren und jenen in deiner Außenwelt auseinanderzusetzen.

•  deine Seele vor Freude jubeln wird, wenn du ihr deine Aufmerksamkeit schenkst und ernst nimmst, was sie dir zu vermitteln hat.

•  deine Werte als Kraftquellen ein Licht der Hoffnung und ein zuverlässiger Führer sind, wenn alles andere und alle anderen dich verlassen zu haben scheinen.

Diese Zusagen gelten für den gewohnten, manchmal turbulenten und manchmal eher öden Alltag, aber auch für Zeiten, in denen alles drunter und drüber geht. Zeiten, in denen du vielleicht gar nicht mehr verstehst, was dir gerade widerfährt, wo du ratlos an einer Wegscheide oder vor einem Ereignis stehst und dich verzweifelt fragst, was du machen sollst. Eben jene Krisen, die uns zu überfordern scheinen, weil wir das Gefühl haben, uns fehlten die Ressourcen und die innere Kraft, um sie zu bewältigen. Krisen, vor denen niemand von uns gefeit ist. Denn wessen Leben ist schon ein nicht enden wollender Spaziergang im Sonnenschein? Ich kenne niemanden, der dieses Privileg für sich proklamieren kann. Ich mit meinem Rucksack voller Gewalterfahrungen (aber auch eine Entdeckerin des Schönen und Kostbaren!) kann es jedenfalls nicht! Und du?

Weißt du was?

Es spielt keine Rolle!

Deine Werte sind immer da. Sie sind in dir und überall um dich herum, wenn du sorgfältig darauf achtgibst, dass sie auch von deinen Mitmenschen akzeptiert und respektiert werden. Erfreue dich an ihnen und nutze sie! Nicht, um ein besserer Mensch zu werden oder mehr Erfolg zu haben, mehr zu verdienen, mehr zu besitzen, mehr zu beeinflussen! Sondern um innerlich freier und selbstbewusster zu werden, klarer zu sehen, wer du bist, was du kannst, was du willst und was du der Welt zu geben hast. Deine Werte sind dein Kompass und deine Lebensversicherung, wenn alles den Bach runter geht. Sie fangen auf, geben Halt, trösten, wärmen und stärken. Sie sind die Quellen deiner inneren, ureigenen Kraft!

Und wie genau sie das tatsächlich auch in der Praxis deines Lebens tun, das kannst du in diesem Buch nachlesen.

Es mag Dinge geben – Menschen, Ereignisse, Erlebnisse, Erfahrungen – die dich erschüttern und zu Boden ringen. Dinge, von denen du dich vielleicht nur schwer erholst oder die dein ganzes Denken, Fühlen, Handeln und Sein verändern, nicht immer mit deinem Einverständnis.

Aber es existiert auch dieser kostbare, unschätzbar wertvolle Kern in dir: deine Seele, deine Essenz, deine Substanz. Sie ist unzerstörbar und kann Wind und Wetter und allen Stürmen des Daseins trotzen, wie heftig sie auch sind! Sie ist das, was dich ausmacht und von allen anderen Seelen in diesem Universum unterscheidet. Sie ist unsterblich und behält immer ihre Würde und ihren Glanz, selbst wenn sie zuweilen in Schlamm und Dreck erblüht. Und diese Seele ruht auf soliden Säulen, die sie jederzeit tragen, stützen und halten: deinen Werten.

Du selbst entscheidest, wie stabil diese Säulen gebaut sind, indem du jeden Tag aufs Neue nach ihnen lebst. Manchmal nicht perfekt, manchmal vermutlich sogar recht stümperhaft (wir sind alle fehlbar und keine Maschinen) – aber Hauptsache, du behältst im Gedächtnis, welch starken Trumpf du da in der Hinterhand hältst. Und du kannst ihn immer wieder und jederzeit aufs Neue nutzen!

Ich wünsche dir von Herzen viel Glück und Erfüllung bei der Entdeckung der Karten und ihrer Botschaften, die sie an dich haben. Mögen sie dir ein guter Ratgeber, warmherziger Tröster und verständnisvoller Begleiter sein, der dir Halt und Orientierung gibt.

Wir müssen unseren Frieden mit solchen Tatsachen machen:

Es gibt kein dauerhaftes Glück.

Es gibt kein Für-immer-Glücklichsein.

Es gibt keinen ewig blühenden Garten in deinem

Herzen und keine Glückseligkeit als ständigen

Gefährten.

Es gibt keinen Zustand im menschlichen Leben, in dem Probleme weggezaubert sind, alle Wünsche sich erfüllen und sämtliche Hürden reibungslos übersprungen werden können.

Aber es gibt Zufriedenheit und Erfüllung.

Es gibt einen Seelenplan und deine Seele, die ihn verfolgt. Es gibt ein unverwechselbares Individuum, das den Weg seines eigenen, ganz persönlichen Wachstums gehen möchte.

Und es gibt Werte, die dich als deine Kraftquellen in die richtige Richtung führen und dir zeigen, wenn du Gefahr läufst, deine Aufrichtigkeit, deine Integrität und deine innere Stabilität aufs Spiel zu setzen. Wenn du diese Werte kennst, kannst du gegensteuern.

Lass sie uns gemeinsam kennenlernen.

Kraftquellen für den Alltag

Alltag ist nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht, was? Er ist eben das, was gerade passiert, während wir damit beschäftigt sind, uns nach hochtrabenden Träumen zu sehnen oder – im Gegenteil – uns über Unpassendes und nicht so geradlinig Laufendes zu beklagen.

Der Alltag garantiert uns eine gewisse Struktur im Leben, die wiederum für Verankerung und Standfestigkeit sorgt. Er ist nicht spektakulär, aber im Regelfall eben auch nicht bedrohlich. Er ist geprägt von Routinen, gewohnten Handgriffen, üblichen Denkmustern und abwechslungsarmen Ereignissen, häufig auch begleitet von immer denselben vertrauten Menschen, deren Gesellschaft wir mal schätzen und genießen oder die uns eben auch mal ärgert, nervt oder belastet.

Natürlich hat der Alltag tolle Seiten, denn er ist ja quasi die Essenz unseres Lebens und wird am Ende auch dessen größten Teil ausgemacht haben.

Doch er kann auch manchmal enttäuschend langweilig sein und uns das Gefühl geben, in unserem Leben passiere überhaupt nichts Spannendes und Bemerkenswertes mehr. Durch die Automatismen, die unbewusst und wie von selbst vor sich hinfließen und kaum zum Innehalten zwingen, lässt er uns zuweilen sogar abstumpfen. Wir werden dadurch manchmal unaufmerksam, sogar blind für die Wunder des Lebens, nehmen Dinge, Menschen und Ereignisse für selbstverständlich, die eigentlich etwas ziemlich Kostbares und sogar Seltenes sind. Damit verschenken wir einiges Chancen, die das Leben uns bietet. Der Alltag hält die Augen am Boden und verschließt, wenn wir nicht aufpassen, unseren klaren Blick für die Schönheiten am Wegesrand, die uns begegnen, während wir unsere gewohnten, scheinbar belanglosen Routen verfolgen. Er ist unsere Basis und unser Halt, unsere Stabilität und der Ort, an dem wir unsere Ressourcen hegen und pflegen.

Manchmal aber fühlt er sich auch wie ein Gefängnis an und weckt in uns Sehnsüchte, die wir weder verstehen, noch konkret umsetzen können. Dass wir diese Sehnsucht verspüren, ist ganz natürlich und trotz aller störenden Unbequemlichkeiten sogar hilfreich, denn unsere Seele möchte sich entfalten und entwickeln. In einem fixen Umfeld steht sie stabil, aber sie kann auch nicht wachsen. Und deshalb ist sie hier auf der Erde: um zu wachsen und sich weiterzuentwickeln, Neues zu entdecken, Wundersames zu erfahren, Wissen und Erkenntnisse zu sammeln und an einer Welt teilzunehmen, die manchmal rätselhaft, manchmal gefährlich und manchmal wunderschön ist. Eine Seele, die keine Gelegenheit zur Entwicklung und Entfaltung findet, hat ihren Auftrag verfehlt! Emotion, Motivation und Inspiration haben auch immer etwas mit Bewegung zu tun und Bewegung bedeutet, zwischen den lichten und den finsteren Momenten des Lebens hin und her zu springen.

Die Kraftkarten können dir ein Quell von Stärke, Hoffnung und Erkenntnis sein, wenn du ihnen ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit schenkst. Wenn du den Blick hebst und über das Übliche, Bekannte, Gewohnte hinausblickst. Wenn du die Gelegenheit nutzt, um in dein Inneres zu schauen und nachzuforschen, welche Sehnsüchte, Wünsche und Träume dich umtreiben und wie weit Realität und Vision eigentlich voneinander entfernt liegen. Mit diesen neuen Kräften bist du schnell in der Lage, auch in kleinen Schritten Veränderungen in deinem Leben zu etablieren. Du wirst den Unterschied schnell merken, ganz bestimmt.

Nutze die Kraftkarten im Alltag, am besten sogar regelmäßig. Schaffe dir ein kleines Ritual, in dessen Rahmen du die Übungen durchführst. Und dann bleibt eigentlich nur noch, auf dein Herz zu hören und das umzusetzen und zu gestalten, was es dir in den ruhigen Momenten einflüstert.

Kraftquellen in Krisenzeiten

Krisen sind Zeiten im Leben, die eigentlich niemand haben will, denen man aber auch nicht wirklich erfolgreich aus dem Weg gehen kann. Es sind Zeiten der Unsicherheit und Verwirrung, in denen wir für negative Energien schnelle Beute sein können. Es sind Zeiten des Verlustes und der Hilflosigkeit, in denen wir manches aufgeben, Anderes um- oder neu strukturieren müssen.

Krisen passieren und die Schuldfrage ist fast immer müßig. Es macht deshalb mehr Sinn, nach Wegen und Möglichkeiten zu suchen, um mit Krisen umzugehen. Vermeiden können wir sie nicht – wir werden ungefragt in sie hineingeworfen, häufig zu Zeitpunkten, die uns gar nicht genehm erscheinen und nicht selten in einer Intensität, die uns den Atem raubt. In solchen Momenten ist guter Rat teuer. Wie kann man wieder zu sich selbst finden und in seine eigene Kraft? Wie kann man Verlorenes betrauern, Vermisstes loslassen, Gefürchtetes ertragen und gegen diese Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit und innerer Erschütterung ankommen? Wie kann man wieder handlungsfähig werden? Konflikte klären? Überholtes beenden? Neues wagen und Schritt für Schritt umsetzen? An Informationen gelangen, die fehlen? Ruhig, zuversichtlich und voller Vertrauen bleiben, weiterhin daran glauben, dass alles seine Richtigkeit und seinen Sinn hat?

Halt und Orientierung in den eigenen persönlichen Kraftquellen zu suchen ist eine der Möglichkeiten, mit Krisen umzugehen, ohne sich von ihnen niederringen und entmutigen zu lassen. Damit änderst du an dem Geschehen in der Welt um dich herum noch nichts, aber du kannst wieder in deine eigene Stärke gelangen und von diesem Punkt aus Stück für Stück Einfluss auf die Dinge nehmen, die sich verändern lassen.

Ganz bei dir selbst zu sein ist die Voraussetzung, um in Krisen standhaft zu bleiben und Ängsten, Unsicherheiten und Zweifeln die Stirn zu bieten.

Nutze Karten und Buch, wann immer du das Gefühl hast, den Boden unter den Füßen zu verlieren oder von einer gnadenlosen Welle einfach weggeschwemmt zu werden.

Der Alltag ist immer nur die Generalprobe – deine Krisenmanagement-Werkzeuge müssen sich natürlich vor allem in der Krise bewähren!

Ideal ist es, bereits in Zeiten des ruhigen Fahrwassers, in denen alles in den gewohnten Bahnen verläuft, ein solches Krisenmanagement vorzubereiten. Dann erwischt es dich nicht ganz so aus dem Hinterhalt, wenn du mal wieder in eine Krise hineinrutschst und all deine Energien, Talente und Fähigkeiten brauchst, um mit dem Kopf über Wasser zu bleiben und im besten Fall nicht allzu viel davon zu schlucken.

Im Alltag sind deine Werte Bojen, die dir den Weg weisen. Du kannst ihnen gemächlich schlendernd, hüpfend, pfeifend und singend oder blitzschnell rennend folgen. Du kannst sie auch mal außer Acht lassen und mit experimenteller Neugier beobachten, welche Folgen das hat. Du kommst dann schnell wieder auf die Beine, wenn du stolperst oder gar fällst.

Aber in einer Krise sind deine Werte die leuchtenden Sterne am Nachthimmel, ohne die du vom Weg ganz und gar abkommen könntest, weil alles um dich herum zusammenbricht und du nicht mehr weißt, in welche Richtung du dich überhaupt bewegen sollst. Zwischen Trümmern, Rauch und Nebel ist die Orientierung umso schwerer! Lass daher das Licht deiner Kraftquellen für dich leuchten und vertraue darauf, dass auch die längste Krise irgendwann ein Ende findet. Dieses Licht spendet nicht nur Hoffnung und Geborgenheit, es setzt auch sichere Streckenmarkierungen, anhand derer du dich Schritt für Schritt in eine Welt zurückkämpfen kannst, in der du dich wieder wohl und gut aufgehoben fühlst. Dabei spielt es keine Rolle, welcherart die Krise ist, ob sie sich eher klein oder groß oder gar so groß anfühlt, als könntest du sie niemals bewältigen. Das Vorgehen ist immer das Gleiche: den Stern (Wert) am Himmel suchen und dich von seinem Glanz führen lassen. So lange einen Fuß vor den anderen setzen, bis du an dem Ort bist, wo du hinwillst.

Krisen sind auch Chancen. Sie zwingen uns manchmal zu Veränderungen und Abschieden, zu denen wir uns nicht bekennen möchten, obwohl sie vielleicht notwendig wären. Sie sind unbequem, verwirrend, überfordernd und stressig. Aber wir sind ihnen nicht schutzlos ausgeliefert: Wir haben ja unsere Laternen, die uns führen.

Die Kraftkarten

Die Werte der Kraftquellenkarten sind sorgfältig und liebevoll ausgewählt. Ich möchte aber nicht in Abrede stellen, dass es natürlich eine weitere Vielzahl an möglichen Werten gibt! Wie bei allem anderen im Leben auch sind hier Präferenzen Geschmackssache und eine äußerst individuelle Geschichte! Aber eine notwendige Limitierung auf eine tatsächlich herstellbare Zahl an Karten ist zweifelsohne auch ein Fakt, der nicht willkürlich ausgedehnt werden kann.

Diesem Problem bin ich begegnet, indem ich zum einen solche Werte wählte, die üblicherweise und erfahrungsgemäß für die Mehrheit der Menschen in unserem Kulturkreis eine positive und machtvolle Bedeutung besitzen.

Zum zweiten gibt es vier Blanko-Karten, auf denen du mit Farbstiften und ein bisschen Fantasie deine eigenen Werte nachtragen und bunt gestalten kannst, die dir vielleicht sehr wichtig sind, von mir aber nicht genannt wurden. Fühle dich gern auch inspiriert, in der Folge der Arbeit mit Buch und Karten dein ganz eigenes Wertesystem aufzustellen und festzuhalten. Das muss nicht in Form von Karten geschehen, sondern kann auch textlich oder gestalterisch Eingang in dein Tagebuch oder ein Notizheft finden oder einfach ganz unkompliziert auf einem Block geschehen.

Wichtig ist, dass du deiner inneren Stimme lauschst, was sie dir zu sagen hat. Deine Seele spricht leise und kommt oft gegen den Lärm in deinem Umfeld (und auch in deinem Inneren, etwa durch die kritischen, warnenden und einengenden Stimmen) nicht an. Du kannst sie ermuntern und ermutigen, sich mitzuteilen, und dann bereitwillig zuhören, wenn sie sich öffnet. Sie braucht dafür Zeit, Aufmerksamkeit und Ruhe. Wenn du ihr diese drei Aspekte gewährst, wird sie ihre Geheimnisse mit dir teilen und dich vielleicht sogar zuweilen zum Staunen bringen.

Scheu dich auch nicht, dir eigene Übungen oder Legetechniken mit den Karten auszudenken! Vielleicht gibt es eine Vorgehensweise, die viel besser deinen Bedürfnissen gerecht wird, als die von mir beschriebenen? Fühl dich frei und eingeladen, die Karten in einer Art zu verwenden, die das Maximale für dich herausholt! Du selbst bist der Meister deiner eigenen Persönlichkeit und Gestalter deines Lebens, Experte deiner Seele, Herr deines Geistes, König in deinem inneren Land.

Nutze dieses Recht, dich selbst und dein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, in allen Facetten des Daseins, die dir zur Verfügung stehen. Es ist nicht nur dein Recht, sondern auch gleichzeitig deine Pflicht!

Für mich wäre es das schönste Geschenk, wenn der regelmäßige Umgang mit den Karten dir nicht nur zu einer lieb gewordenen Gewohnheit und einer wirksamen Strategie im Umgang mit schweren Momenten wird, sondern dich darüber hinaus auch zu eigenen Ideen inspiriert.

Die Übungen

  1.  Jetzt-und-hier-Karte(n)

  2.  Tageskarte(n)

  3.  Wochen- oder Monatskarte(n)

  4.  Lebenskarte(n)

  5.  Jahreskarte oder Lebensabschnittskarte(n)

  6.  Bilanz ziehen

  7.  Basischeck vornehmen

  8.  Atemübung mit Karten

  9.  Meditation mit Karten

10.  Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

11.  Ein konkretes Problem oder Thema betrachten

12.  Deine Selbstentwicklung im Sinne deiner Seele entfesseln

13.  Künstlerische Gestaltung mit den Karten

14.  Eine Geschichte nach den Karten schreiben

15.  Ein Gedicht nach den Karten entwerfen

16.  Deine eigenen Übungen gestalten

Auf welche Weise ziehe ich die Karten?

Du kannst bei allen Übungen die Karte(n) jeweils bewusst auswählen oder intuitiv (blind) ziehen.

Manchmal macht das eine, manchmal das andere mehr Sinn. Manchmal möchte deine Seele selbst ein Mitspracherecht bekommen, aber es kann auch vorkommen, dass sie sich nach einer Botschaft aus dem Universum sehnt. Entscheide selbst individuell und passend zur Situation, wann das eine und wann das andere gerade der Fall ist.

Horche in dich hinein und lasse deine Seele die Fragen beantworten, ob du die Auswahl selbst treffen oder dem Zufall überlassen möchtest.

Wie viele Karten soll ich ziehen?

Entscheide auch in Ruhe und gut überlegt, wie viele Karten du jeweils ziehen willst. Eine? Zwei oder mehr? Fünf?

Die Anzahl ist nicht vorgegeben und orientiert sich nicht nur an deiner Intuition, sondern auch an den Themen, mit denen du dich gerade beschäftigst. Du kannst auch erst mal nur eine Karte ziehen, dir ihre Botschaft zu Gemüte führen und erst danach entscheiden, ob es noch eine sein soll. Vertraue in diesem Prozess ein bisschen auf deine innere Weisheit, denn sie kennt die zu dir und zu deiner Situation passende Vorgehensweise.

Die Übungen sind offen genug gestaltet, um dir hierbei keine Vorgaben aufzuerlegen.

Erwähnt sei am Schluss: Das Buch eignet sich natürlich nicht nur für die beschriebenen Übungen. Du kannst es auch einfach von Anfang bis Ende erst mal durchlesen, wenn du magst. Oder darin herumblättern, querlesen, dich in ausgewählte Kapitel vertiefen … Es ist dein Buch. Eigne es dir auf deine Art an!

  1.  Jetzt- und-Hier-Karte(n):

(Diese Anleitung gilt in Struktur und Ablauf grundlegend für alle folgenden Übungen. Sie sind Variationen der Jetzt- und Hier-Karte, die bestimmte Aspekte besonders intensiv betonen oder andere „Werkzeuge“ zur Selbsterkenntnis, häufig kreativer oder künstlerischer Art, einbeziehen.)

Überlege, zu welcher Frage oder zu welchem Thema du eine Antwort oder etwas Input brauchst. Du kannst deine Fragen und Themen spezifizieren, dich aber auch ganz allgemein mit dem, was gerade deine Realität ist, beschäftigen.

Wähle bewusst oder ziehe intuitiv eine oder mehrere Karte(n). Lies dir die dazugehörigen Inhalte durch und setze die Tipps um, die bei der betreffenden Karte angegeben sind. Überlege dir konkrete Wege, wie du diese Ideen in deinem Leben oder auf deine Frage, dein Thema, dein Problem bezogen, künftig umsetzen willst. Nimm dir auch etwas Zeit, um den entsprechenden Wert für dich selbst genau zu definieren und dir eigene Ideen auszudenken, um diesem Wert mehr Raum zu geben.

Führe ein Journal oder Tagebuch über deine Erfahrungen, dann fällt dir das Reflektieren leichter und du kannst Fortschritte besser erkennen.

  2.  Tageskarte(n):

Wähle zu Beginn eines Tages intuitiv oder bewusst eine oder mehrere Karte(n). Versuche an diesem Tag die Werte, die du gezogen oder gewählt hast, in deinen gewohnten Alltag zu integrieren. Ziehe am Abend ein kleines Fazit, ob und wie gut das funktioniert hat.

  3.  Wochen- oder Monatskarte(n):

Gehe genauso vor wie bei der / den Tageskarte(n), bestimme aber einen anderen Zeitraum: Welche Karte(n) soll(en) dich mit ihren Botschaften in der kommenden Woche begleiten? Oder im nächsten Monat? Den Winter über? Den Urlaub hindurch? Du kannst jede Art von Zeitraum wählen, vergiss nur am Ende nicht, dir deine Notizen noch einmal zu vergegenwärtigen und eine kleine Bilanz zu vorzunehmen.

  4.  Lebenskarte(n):

Hier sind dein individueller Charakter und deine persönlichen Vorlieben gefragt: Welche deiner Werte sind bereits stark ausgeprägt und begleiten dich längst durch das Leben, weil sie dir besonders gut entsprechen? Oder welche Werte würdest du gern stärker in dein Leben integrieren? Mit welchen Werten kannst und möchtest du dich identifizieren, welche sollen dir jene Leitsterne sein?

Du darfst wählen!

Nimm dir Zeit für diese Aufgabe!

Und denke daran: Menschen wandeln und verändern sich. Wir sind keine statischen Wesen, die immer so bleiben, wie sie einmal waren. Du kannst also auch deine Lebenskarte(n) von Zeit zu Zeit immer mal wieder anpassen oder dich neu entscheiden. Das gilt vor allem während oder nach einer Lebensphase, die besonders viele oder sehr tief greifende Veränderungen mit sich gebracht hat. Vielleicht verstehst du so den Sinn der Dinge besser, auch, wenn sich dir dieser nicht gleich auf den ersten Blick erschlossen hat?

Untersuche auch immer mal wieder deine Art, mit Problemen umzugehen, deinen Alltag, deine Lebensgestaltung. Hier bieten die Werte vielerlei Spielraum, um sich selbst auszuprobieren, die Perspektive zu wechseln, sogar lustvoll und neugierig zu experimentieren. Die Karten können zu Vorbildern werden!

Wenn du immer ein eher schüchterner oder ängstlicher Mensch warst, aber das Gefühl hast, dieser Charakterzug steht zwischen dir und deinen Zielen, dann wäre „Mut“ vielleicht das Richtige für dich? Oder wenn du ein sehr gerechtigkeitsliebender Mensch bist und Unfairness nicht ertragen kannst, macht es vielleicht Sinn, diesen in dir längst kultivierten und verinnerlichten Wert einmal näher zu betrachten und dir zu überlegen, was dessen Verwirklichung im Alltag nun konkret für dich bedeutet? Wenn du immer viel Action, viele Pflichten und Verantwortungen hast, vielleicht sogar kurz vor einem Zusammenbruch stehst, weil du den Zeitpunkt verpasst hast, um mal einen Gang runterzufahren, dann wäre vielleicht „Stille“ für dich die passende Voraussetzung, um überhaupt erst mal deine Akkus aufzuladen und wieder handlungsfähig zu werden?

Spiele ein bisschen mit den Karten und ihren Mitteilungen! Bleib locker und unverkrampft, was deine Bewertungen über dich selbst angeht, und lasse auch Veränderungen und Umwandlungen zu. Deine Seele möchte wachsen und sich entfalten – und damit gehen immer Veränderungen einher, auch in dir selbst!

Deine Lebenskarte(n) können dir als hellste und größte aller Leitsterne gelten: Je vertrauter du mit ihnen bist und je selbstverständlicher du ihre Botschaften in dir verankert hast, umso sicherer werden sie dich in deine Häfen geleiten. Gerade und vor allem, wenn du selbst nicht mehr weißt, wo dir gerade der Kopf steht oder wenn du den Kontakt zu deiner Seele zeitweilig verloren hast. Dann werden sie nämlich zu einem Leuchtturm, dessen Schimmer dich auch in der dunkelsten und stürmischsten Nacht daran erinnert, wer du bist und was dich ausmacht.

  5.  Jahreskarte oder Lebensabschnittskarte(n)

Gehe vor wie bei der /den Tageskarte(n), wähle als Zeitraum aber ein ganzes Jahr – dann bietet sich das Ritual des Ziehens natürlich um Silvester und Neujahr herum an. Du kannst aber auch Karte(n) für einen bestimmten Lebensabschnitt wählen: deine Studien- oder Ausbildungszeit, deine berufliche Tätigkeit für Firma XYZ, deine Wohnung an einem bestimmten Ort, deine Ehe (wie lang auch immer sie dauert oder gedauert hat).

Unser Leben verändert sich täglich in kleinen Schritten, aber eben zusätzlich auch in den größeren und ganz großen Schritten. Wir kennen diese Übergänge alle: Die unbeschwerte Schulzeit ist vorbei und der Start ins „ernste“ Leben auf eigenen Beinen steht bevor, ein Kind wird geboren, die Kinder sind erwachsen und verlassen das heimische Nest, die Rentenzeit ist erreicht, unser Partner verlässt uns oder stirbt, ein neuer Partner tritt in unser Leben – Es gibt sie in einer großen Vielzahl und viele Menschen fürchten etliche von ihnen. Neben den zumeist als angenehm und schön empfundenen Übergängen gesellen sich jene, die Entwicklungs-, Wachstumsund Transformationsschmerzen verursachen und die wir daher oft gern abkürzen, abmildern oder auf irgendeine Art „anpassen“ würden.

Und schließlich ereilen uns auch die Übergänge, gegen die wir uns mit Händen und Füßen wehren, weil wir sie einfach nicht wahrhaben und schon gar nicht ertragen wollen. Übergänge, die wir niemals so für uns und unser Leben geplant hatten und zu denen das Schicksal uns zwingt, ob wir uns wehren oder nicht. (Natürlich sitzt das Schicksal immer am längeren Hebel. Noch nie wurde eine Katastrophe auf Bitte oder Verlangen hin spontan zurückgenommen. Allerdings entpuppen sich manchmal scheinbare Flüche als Segen und umgekehrt.)

Bei solchen Lebensübergängen können uns die stabilsten und ausgeprägtesten Werte in unserer Seele eine große Hilfe sein, denn sie bleiben, wenn um uns herum alles zusammenbricht. Egal, wie chaotisch und unerquicklich sich das Dasein nach außen hin gestaltet, egal, wie viele Träume, Ziele, Gewohnheiten und Kostbarkeiten im Leben zusammenstürzen, egal, wie viele Trümmer sich zu unseren Füßen anhäufen: Die eigenen Werte bleiben solide und stabil, wie ein Fundament, dem der Zusammenbruch nichts anhaben kann. Du kannst auf diesem Fundament etwas Neues bauen – immer und jederzeit. Deine Werte werden die Steine sein, aus denen du Stück für Stück neue Mauern und Wände aufschichtest, bis du dich wieder unter einem dich zärtlich empfangenden Obdach geborgen und wohlzufühlen vermagst.

  6.  Bilanz ziehen

Ob in einer (ritualisierten) Übergangszeit oder einfach so: Von Zeit zu Zeit lohnt es sich, im Leben Bilanz zu ziehen, entweder insgesamt oder auf ganz bestimmte Lebensbereiche ausgerichtet: Von welchem Punkt aus bist du wann gestartet und wie bist du vorangekommen? Und wo stehst du jetzt? Ist das dein Endpunkt? Eine Zwischenstation? Wie lange kannst und möchtest du dort noch verweilen und wohin zieht dich dein zukünftiges Ich?

Nutze die Werte zur Orientierung zwischen Gestern, Heute und Morgen! Welche Werte haben dich früher geprägt und angetrieben und wo hat dich das hingebracht? Auf welchen Werten stehst du, wenn du nach unten (auf deine Verankerung im Leben), nach vorn (auf die gegenwärtige Lebensrealität, wie auch immer sie sich dir gerade bietet) oder nach oben (in Richtung deiner Wünsche und Träume) blickst?

Du kannst deine Werte in Bezug zu dir selbst betrachten, sie aber auch in Verbindung mit deinen zwischenmenschlichen, privaten oder beruflichen Lebensumständen bringen. Picke dir ein konkretes Thema oder ein Problem heraus, wenn du magst. Oder lasse deine Seele ganzheitlich zu Wort kommen, indem du thematisch ganz offenbleibst. Alles ist erlaubt!

Der Sinn dieser Aufgabe ist, dir selbst näher zu kommen, jenem Selbst, das du tief im Grunde deines Herzens bist. Manchmal können wir dieses Selbst nicht leben, weil wir befürchten, unsere Mitmenschen oder irgendein Umstand im Leben bedinge uns in einer ganz anderen Art und Ausprägung. Aber die Schöpfung hat dich in einer ganz bestimmten Weise gedacht und gemacht – und genau dieser Weise kannst du über deine Werte näherkommen.

  7.  Basischeck vornehmen

In Zeiten, die uns alles abverlangen, brauchen wir gewisse Ressourcen, so wie ein Auto nur fährt, wenn es Sprit im Tank hat. Das können Talente, konkrete Kenntnisse und Fähigkeiten sein, die wir benötigen, um etwas Bestimmtes zu tun oder zu erreichen, aber auch solch abstrakte Dinge wie Charaktereigenschaften, persönliche Eigenheiten, die eigene emotionale Stärke und Standfestigkeit. Ferner beinhalten diese Ressourcen auch hilfreiche Mitmenschen oder gewisse Ausgangssituationen, die Bedingung für bestimmte Entwicklungen sind.

Deine Karte(n), die du intuitiv oder bewusst ziehst, sagen dir eine Menge darüber, auf welche Werte du im Leben immer bauen kannst, weil sie in dir stecken und nicht verloren gehen können. Manchmal sind sie vielleicht verschüttet und es kommt dir so vor, als hättest du keinen Zugriff darauf, aber sei dir gewiss: Alles, was du brauchst, ist schon da. Es ist in dir und wenn du still wirst und Vertrauen hast, dein Herz öffnest und deine Verkrampfungen loslässt, dann werden sich deine Werte dir wieder zeigen!

Wissen, Talente und Fähigkeiten kannst du dir nur in begrenztem Maß aneignen oder lernen. Deine Eigenschaften kannst du nur in Teilen verändern. Deine Mitmenschen können dich verraten, enttäuschen und im Stich lassen. Aber deine Werte sind unerschütterliche Kraftquellen in jeder noch so finsteren Nacht!

Nutze die Botschaften deiner gewählten Karten, um zurück in deine innere Stärke zu finden. Und dann entwirf einen Schlachtplan und mache dich daran, deine Wege unbeirrbar zu beschreiten! Schritt für Schritt kannst du dann auf Veränderungen abzielen, dich aber auch flexibel neu orientieren, wenn etwas doch wieder anders läuft als erwartet und gedacht. Lebst du beispielsweise prinzipiell nach dem Wert „Hoffnung“, dann wirst du in jeder Lage etwas finden, was dich freudiger auf das Morgen blicken lässt, auch, wenn das Heute dir gerade gar nicht gefällt. Stützt du dich auf den Wert „Vertrauen“, dann wirst du dem Schicksal seine Pläne lassen, weil du weißt, dass sich für dich alles fügen wird, wenn es auch im Moment so scheint, als sei alles und jeder gegen dich. Orientierst du dich an dem Wert „Liebe“, dann lernst du, dein Herz in einem angemessenen Maß zu öffnen, jedoch auch schützend zu verschließen, wann immer das jeweils angebracht ist. Du eignest dir so die beste Basis an, um gute, tiefe und feste Bindungen aufzubauen und auch zu dir selbst zu pflegen, was dir wiederum dabei hilft, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und deine Grenzen zu verteidigen, ohne dich dabei in allzu vielen (oder gar sinnlosen) Stänkereien, Zankereien und Konflikten zu verzetteln.

Du siehst, der Basischeck ist so etwas wie ein Koffer, den du benötigst, bevor du eine Reise in eine unbekannte Gegend startest. Packe sorgfältig ein, was immer du in der Fremde brauchen wirst und wähle aus deinem Equipment, was dir dient, wenn du in eine Situation gerätst, in der du dich ratlos, hilflos oder einfach nur sehr fremd in der Welt fühlst.

  8.  Atemübung mit Karte

Ziehe intuitiv oder bewusst eine Karte.

Diese Übung darfst du natürlich auch mit mehreren Karten durchführen, aber bitte nicht gleichzeitig, sondern eine nach der anderen.

Entscheide, ob du dir die Kartenbotschaft vor oder nach der Atemübung durchlesen willst oder vielleicht auch erst mal gar nicht.

Begib dich dann an einen ruhigen Ort, wo du ungestört bist. Schaffe dir eine angenehme Atmosphäre, vielleicht mit Räucherstäbchen oder Duftöl, Kerze, einem weichen Kissen, einer Decke. Umgib dich mit Dingen, die du magst. Entledige dich aller quetschenden oder drückenden Kleider (auch Schmuck, Brille, etc.) und nimm eine bequeme Position im Sitzen oder im Liegen ein, was dir lieber ist.

Schließe die Augen.

Beobachte eine Weile deinen Atem, ohne ihn zu beeinflussen. Spürst du, wie die Luft hinein- und hinausfließt? Wie deine Brust sich hebt und senkt? Das tut dein Körper ganz von allein, vieltausendfach am Tag, millionenfach in deinem Leben! Du nimmst von außen auf, was du zum Leben brauchst und du gibst an die Umwelt wieder ab, was sich verbraucht hat und nicht mehr nützlich ist. Es ist ein stetiger, ruhiger und zuverlässiger Fluss.

Atme nun bewusst mit tiefen, den Bauch hebenden Atemzügen in folgendem Tempo:

Atme vier Sekunden lang ein.

Halte fünf Sekunden lang die Luft an.

Atme sechs Sekunden lang aus.

Keine Anstrengung – es darf einfach und ruhig bleiben. Wichtig ist, dass du den Rhythmus beibehältst.

Dein Herzschlag wird sich beruhigen und deine Seele sich entspannen. Es werden Bilder und Gedanken in deinem Kopf auftauchen, das ist nicht schlimm. Sie stören uns nicht, sie dürfen da sein.

Bleibe mit der Konzentration bei deiner Atmung und dem richtigen Rhythmus.

Fokussiere dich nun in Gedanken auf deine Karte, die du gezogen hast. Stelle dir den Wert vor, den sie ausdrückt. Sieh den Wert als Wort an einer Wand vor dir oder als ein Bild, das ihn symbolisiert. Beobachte, was dein Herz dabei fühlt und was dein Kopf denkt. Lass die Gedanken und die Gefühle fließen, versuche nicht, sie zu verändern, zu beeinflussen oder anzuhalten.

Atme und lasse geschehen.

Behalte alles, was du empfindest (Herzebene), denkst (Kopfebene) und wie kleine „Geistesblitze der Erkenntnis“ erlebst (Bauchebene), im Hinterkopf, damit du es nachher notieren kannst.

Du darfst dich im Nachgang mit dem, was du erlebt hast, beschäftigen, über deine Notizen reflektieren oder Ideen ausarbeiten, damit sie umsetzbar werden. Gewiss haben Herz, Kopf und Bauch dir ein paar wunderbare und sogar neue Ideen eingeflüstert, auf die du vorher gar nicht gekommen warst. Wenn nicht, macht nichts, du kannst die Übung auch wiederholen. Nicht immer wird dabei etwas Nennenswertes passieren. Wichtig ist, dass du den Fokus auf deinem Wert die ganze Zeit über beibehältst und mit der Konzentration immer wieder zur Atmung zurückkehrst.

Du kannst aber auch einfach die Übung nach einer Zeit, die dir genehm erscheint, beenden, und danach gar nichts Besonderes machen.

So oder so wird diese Übung dich wunderbar entspannen und dir Ruhe und Gelassenheit schenken. Und Erkenntnisse laufen sogar recht häufig auf völlig unbewusster Ebene ab. Es kann sein, dass sich in den nächsten Tagen dann „zufällig“ eine Lösung für ein Problem auftut, als würde ein Knoten platzen. Den Weg dafür hast du mit deiner selbstfürsorglichen Atemübung gelegt, indem du für Ruhe in Herz, Geist und Bauch gesorgt und einen freien Raum geschaffen hast.

Die Atemübung kann zu Hause in Ruhe im stillen Kämmerlein absolviert werden und Teil einer Routine sein, vielleicht morgens vor der Arbeit oder nach einem heftigen Tag vor dem Zubettgehen.

Du kannst sie aber auch schnell, heimlich und spontan in einer prekären Situation durchführen, unabhängig davon, wo du gerade bist und was du gerade machst. Im Büro, im Auto, auf dem WC, im Konferenzraum, im Wartezimmer, an der Ampel, im Supermarkt in der Kassenschlange, im Fahrstuhl …

Es gibt Stress? Eine Entscheidung ist vonnöten? Irgendwas lässt dir gerade den Kopf platzen oder ein Mitmensch geht dir furchtbar auf den Keks? Dann atme! Vier, fünf, sechs. Vier, fünf sechs. Rhythmus und Gleichklang, ein und aus. Denke an deinen Wert. Sieh das Wort auf der Karte in bunten, riesigen Buchstaben vor dir. Atme. In dieser Sekunde hast du, was auch immer gerade los ist, nicht die Welt zu retten! Du atmest bloß, das ist alles, was nun zu tun ist. Lebensnotwendigen Sauerstoff und neue Energien hineinfließen lassen. Den nutzlosen Dreck mit der Ausatemluft wieder weggeben.

Freiheit . Oder .

Mut .

Achtsamkeit im Hier und Jetzt … Oder …

Vertrauen .

Welchen Wert brauchst du gerade in dir und um dich herum?

Atmen, es ist ganz einfach.

Und mit deinem Wert vor Augen wird es zu einem Immunbooster für deine Seele, die sich sogleich zu neuer Stärke aufschwingt, getragen von einem Wert, der dir wirklich etwas bedeutet.

  9.  Meditation mit Karte

Diese Übung funktioniert ähnlich wie jene mit der Atmung, ist aber noch fantasievoller, abwechslungsreicher und unterhaltsamer. Auch kann sie dir noch mehr Bilder und Ideen in Herz und Kopf bescheren.

Suche dir im Internet eine kleine angeleitete Meditation aus, die dir gut gefällt. Es gibt unglaublich viele verschiedene (auch kostenlose) zu den verschiedensten Themen. Wähle einfach aus, was zu dir passt und dir in der gegenwärtigen Situation am besten entspricht.

Ziehe intuitiv oder bewusst eine Karte. (Auch hier gilt: Die Anzahl ist nicht begrenzt, aber bitte nicht gleichzeitig, sondern einzeln nacheinander.)

Führe diese Meditation wie in der Anleitung vorgegeben durch oder spiele eine entsprechende Datei ab, deren Anweisungen du folgst.

Nimm dir vor, dich während der Meditation auf deine Karte und deren Botschaft zu fokussieren und behalte dies auch im Hinterkopf. Sprich deinen Wert leise oder in Gedanken vor dich hin und baue diesen Wert gedanklich in die Meditation ein. Hast du dir eine ganz einfache Meditation ausgesucht, fülle etwa die Leerstellen mit deinem Wert. Hast du beispielsweise eine farbenfrohe Chakrenmeditation gewählt, lasse deinen Wert vor deinem geistigen Auge in den Chakrenfarben erstrahlen. Meditierst du über Engeln oder anderen Lichtwesen, stelle dir vor, das liebende Wesen stünde genau für deinen Wert und brächte ihn dir als Geschenk mit. Handelt es sich bei einer Meditation um eine Naturszene oder Fantasiereise, dann baue deinen Wert in deinen Aufenthalt dort ein, zum Beispiel, indem du ihn dir an eine Wand gemalt, in einen Baum geritzt oder von einer Wolke gebildet vorstellst.

Notiere deine Erfahrungen und Beobachtungen. Du bist ein Stück weit in die Tiefen deiner Seele und auch deines Unbewussten vorgedrungen: Was hat dein Wert dir zu sagen?

10.  Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft:

Im Tarot gibt es Legemöglichkeiten, bei denen man die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft gegenüberstellt, um Entwicklungen oder Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das kannst du auch mit deinen Kraftkarten tun!

Wähle oder ziehe intuitiv jeweils eine Karte für dein Gestern, dein Heute und dein Morgen. Gehe dann in dich und überlege, wann, wo und wie sich der jeweilige Wert bereits gezeigt hat, gerade zeigt oder zeigen könnte.

Liegt beispielsweise die Karte „Erinnerungen“ in der Vergangenheit, könnte das bedeuten, dass dir das, was du bereits erlebt und geschafft hast, eine Kraftquelle gewesen ist, um dahinzukommen, wo du jetzt bist. Liegt die Karte „Stille“ in der Gegenwart, könntest du darin deinen Wunsch nach mehr Ruhe und Alleinzeit entdecken. Liegt die Karte „Kreativität“ auf der Zukunftsposition, ist es bestimmt eine gute Idee, dir mal zu überlegen (oder nachzulesen), wie du mehr davon in deine noch nicht festgeschriebene kommende Zeit bringen und sie damit positiv beeinflussen kannst.

Das gilt vor allem für Werte, die bislang wenig Aufmerksamkeit und Raum in deinem Leben bekommen haben! Sie sind es gewiss wert, einmal ausprobiert zu werden. Du wirst dich selbst dabei ein Stück weit vielleicht sogar neu entdecken!

Entscheidend bei dieser Übung ist, dass du Zusammenhänge herstellst und dir quasi selbst eine kleine Geschichte über dein Leben erzählst, die einer gewissen Logik folgt, indem sie die unterschiedlichen Zeiten aufeinander aufbaut.

Bei dem gerade genannten Beispiel wäre eine mögliche Interpretation:

Du bist schon ein großes Stück auf deinem Entwicklungsweg vorangekommen, indem du deine Erfahrungen (auch die negativen), liebevoll und akzeptierend in deine Biografie und deine Identität integriert hast. (Oder hast du vielleicht genau das gerade nicht getan und deshalb empfindest du deine eigene Geschichte als gestümpertes Machwerk voller Wunden und Verletzungen und es wäre längst an der Zeit, deine Erinnerungen Teil deiner Realität werden zu lassen? Manchmal können die Werte auch an das mahnen, was wir versäumt haben und vielleicht nachholen sollten.)

Jetzt für diesen Moment brauchst du ein ruhiges Umfeld, um dich zu sortieren und neu auszurichten, weshalb du möglicherweise ein paar Pflichten ad acta legst oder deinen Alltag vereinfachst.

Und künftig benötigt die Kreativität genug Platz in deinem Dasein, um dich mit Input zu versorgen, du brauchst also Ideen, um sie in dein Leben einzuladen und aktiv umzusetzen, was natürlich individuell gestaltet werden kann und muss. Dann wird sie dich mit einem Ideen- und Schöpferfluss belohnen, der sich auch auf andere Lebensbereiche positiv auswirken kann.

Dies ist nur ein Beispiel, es gibt zahllose Variationen und Interpretationsmöglichkeiten, weil ja auch die Karten vielfältig miteinander kombiniert werden können. Und die Erklärung muss natürlich zu dir, deinem Leben und deiner aktuellen Situation passen! Zapfe dafür unbedingt deine Fantasie an!

Achte auch auf Impulse, die von innen hochsteigen: Sehnst du dich beim Anblick einer Karte auf einer bestimmten Position vielleicht doch nach einer anderen? Möchtest du eine Karte ersetzen? Oder die gewählte Karte zwar auf der gelegten Position behalten, aber probeweise mal eine andere Denkweise zu einer Sache einnehmen? Oder ist die zunächst erschreckende, aber hilfreiche Erkenntnis, dass du einen bestimmten Wert bislang völlig vernachlässigt hast und dich daher seiner Kraft überhaupt nicht hast bedienen können?