Kreatives Drehbuchschreiben - Christina Kallas - E-Book

Kreatives Drehbuchschreiben E-Book

Christina Kallas

4,8

Beschreibung

Um Regeln zu brechen, muss man sie kennen. Was aber wäre, wenn der beste Weg, um die Regeln kennen zu lernen, der wäre, eben diese zu brechen? Christina Kallas hat eine Methode des kreativen Drehbuchschreibens entwickelt, um die Fantasie, die künstlerische Sensibilität zu wecken und Ideen zu aktivieren: Wie erfinde ich als Autor Geschichten? Was befördert meine Kreativität, und was blockiert sie? Wie komme ich auf den Kern einer Geschichte? Wie dramatisiere ich Emotionen und Gedanken? Ihr 'äußerst lebendiges, hilf- und lehrreiches' (SCRIPT) Buch liegt nun in zweiter, aktualisierter Auflage vor. Hilfreich ist die Methode der Improvisation für Autoren vor allem bei der Erstellung des Treatments und der ersten Drehbuchfassung – für die Idee, die Geschichtenfindung, für den thematischen Reichtum, die emotionale Tiefe, den Rhythmus. Christina Kallas stellt aber zugleich eine Strukturtheorie vor, die 'Emotionale Struktur', die auf dem zu identifizierenden 'emotionalen Thema' basiert. Die Autorin zeigt, wie mit Hilfe dieser Strukturtheorie an traditionellen Drehbüchern auf einer tieferen Ebene gearbeitet werden kann, aber auch wie nicht-lineare und nicht-plot-orientierte Drehbücher und Filme analysiert werden können; etwas, was mit der bisherigen Drehbuchtheorie unmöglich erschien. Ihr Buch umfasst Theorie, Filmanalyse und zahlreiche praktische Übungen des kreativen Schreibens.

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[1]Christina Kallas

Kreatives Drehbuchschreiben

[2]»Perfection is terrible, it cannot have children.«

Sylvia Plath

Für Alex, wie immer

[3]Christina Kallas

Kreatives

Drehbuchschreiben

2., überarbeitete Auflage

UVK Verlagsgesellschaft · Konstanz und München

[4]Praxis Film

Band 71

Herausgegeben von Beatrice Ottersbach

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Dieses eBook ist zitierfähig. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenangaben der Druckausgabe des Titels in den Text integriert wurden. Sie finden diese in eckigen Klammern dort, wo die jeweilige Druckseite beginnt. Die Position kann in Einzelfällen inmitten eines Wortes liegen, wenn der Seitenumbruch in der gedruckten Ausgabe ebenfalls genau an dieser Stelle liegt. Es handelt sich dabei nicht um einen Fehler.

1. Auflage 2007

2. Auflage 2012

ISSN 1617–951X

ISBN 978-3-86496-375-9

© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012

Einbandgestaltung: Susanne Fuellhaas, Konstanz

Coverfoto: © Susanne Fuellhaas, Konstanz

Druck: fgb · freiburger graphische betriebe, Freiburg

UVK Verlagsgesellschaft mbH

Schützenstr. 24 · D-78462 Konstanz

Tel.: 07531–9053–0 · Fax: 07531–9053–98

www.uvk.de

eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheimwww.brocom.de

[5]INHALT

PROLOG

Warum Kreatives Drehbuchschreiben?

Die Kunst des Kreativen Schreibens

Die Besonderheiten der audiovisuellen Erzählkunst

Die Methode des Kreativen Drehbuchschreibens: Technik und Spielregeln

PRE-CREDIT-SEQUENCE: THEORETISCHE GRUNDLAGEN DES KREATIVEN DREHBUCHSCHREIBENS

Kreatives Drehbuchschreiben im Kontext der vorherrschenden Theorien des Dramas und des Drehbuchschreibens – Ein kleiner Rückblick

Der alte Kampf zwischen Poesie und Philosophie: It all goes back to Aristotle oder Was wir Platon und Aristoteles schuldig sind

ANFANG: KUNSTGRIFFE DES KREATIVEN DREHBUCHSCHREIBENS

Der Kunstgriff des Gemeinplatzes und des Mangels an Verantwortung

Die Struktur des Drehbuchs: Erste Sequenz [der Charakter]

Der Kunstgriff der Statusperspektive

Die Struktur des Drehbuchs:Zweite Sequenz [der Konflikt]

Der Kunstgriff des Misserfolgs: Der Mut zum Misserfolg und das Quantitätsgesetz

Die Struktur des Drehbuchs: Dritte Sequenz [die erste dramatische Frage]

Zur Erinnerung

MITTE: TECHNIKEN DES KREATIVEN DREHBUCHSCHREIBENS

Materialsammlung und Kombinationstechnik

Die Struktur des Drehbuchs: Vierte Sequenz [die zweite dramatische Frage]

Die Technik der Konditionalfrage

Die Arbeit mit den zwei Gehirnhälften

Die Technik der freien Assoziation und das automatische Schreiben

Die Technik der Problemdefinition

[6]Die Struktur des Drehbuchs: Fünfte Sequenz [der Mittelpunkt]

Die Arbeit mit den Bildern im Kopf

Die Arbeit mit der Musik und dem Ton

Die Technik des Konflikts

Die Arbeit mit den Träumen

Die Arbeit mit den Emotionen

Die Struktur des Drehbuchs: Sechste Sequenz [das Thema]

Die Arbeit mit unseren Erfahrungen

Die Technik der Umkehrung

Die Arbeit mit der ersten Liebe

Die Arbeit mit den Märchen

Die Arbeit mit dem Thema

Die Arbeit mit dem Schatten

Die Arbeit mit dem »Look« eines Films

Die Arbeit mit dem Subtext

Die Struktur des Drehbuchs: Siebte Sequenz [die Antwort zur zweiten dramatischen Frage]

Die Arbeit mit dem Rhythmus

A beat

ENDE: Anwendung der Methode des Kreativen Drehbuchschreibens auf das gesamte Drehbuch

Die Arbeit mit der chronologischen Reihenfolge

Die Arbeit mit der Psychologie des Zuschauers

Die Struktur des Drehbuchs: Achte Sequenz [die Antwort zur ersten dramatischen Frage]

Die Arbeit mit der emotionalen Struktur

Die Technik des Umschreibens

Schlussbemerkung

Statt Epilog: Ein Plädoyer für den Drehbuchautor

Literatur

Dank

[7]PROLOG

Warum Kreatives Drehbuchschreiben?

Um Regeln zu brechen, muss man diese kennen. Aber was wäre, wenn der beste Weg, um die Regeln kennenzulernen, der wäre, eben diese zu brechen?

Auf die gezielte Ausbildung von Drehbuchautoren mussten wir in Europa lange warten. Die meisten Ausbildungsinstitutionen, ob in Hochschulen oder in den Akademien angesiedelt, haben die Hinwendung zum Drehbuch erst in den 90er- Jahren vollzogen. Das Gleiche gilt für die Finanzierung der Drehbuchentwicklung. Erst zu dieser Zeit haben fast alle Filmförderungen, ob staatlich oder privat, ob national oder international, begonnen, einen Teil ihres Budgets für Drehbuchförderung zur Verfügung zu stellen.1

Gleichzeitig entstanden eine Reihe von Seminaren und Weiterbildungsmaßnahmen, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Die Wochenend-Drehbuchseminare und die damit zusammenhängende Publikationsflut in der Drehbuchliteratur machten nach dem Erfolg von William Goldman in den 70er-Jahren und dem »spec boom« der 80er-Jahre2 die dritte Welle des Drehbuchfiebers aus. Für Europa, das gerade die Koproduktionen als Antwort auf die Dominanz der amerikanischen Filme in den Kinos entdeckte, war diese dritte Welle auch die entscheidende. Europa setzte nun erneut auf das Drehbuchschreiben und damit auch auf die professionelle Ausbildung. Als Tutoren agierten hauptsächlich amerikanische Drehbuchautoren und Drehbuchprofessoren. Mit ihrem Knowhow sollten sie die europäischen Drehbuchautoren unterstützen, und zwar sowohl die Einsteiger als auch die bereits etablierten Autoren, die endlich wissen wollten, [8]was sie falsch machten, da sie ihr Publikum an die amerikanische Filmindustrie verloren.3

Die Überflutung mit Seminaren, die Verseminarisierung, wie man heute diese Tendenz ironisch beschreibt, hatte sowohl positive als auch negative Konsequenzen: Die vielleicht positivste Folge ist, dass der Beruf des Drehbuchautors wiederentdeckt wurde, begleitet durch den erforderlichen Respekt und die Einflussnahme der Drehbuchautoren auf die Filmpolitik wie auch die Rechtsgestaltung, was zur Verstärkung (und der Entstehung dort, wo es noch keine gab) der Autoren- und der Drehbuchentwicklungsförderung geführt hat. Gleichzeitig entstanden auch neue Berufe um die Drehbuchentwicklung herum, beginnend mit den spezialisierten Dramaturgen und Drehbuchberatern bis hin zu den Producern und den Drehbuchentwicklern. Eine negative Folge war die Festlegung von Regeln zum erfolgreichen Drehbuchschreiben, die über Seminare und Bücher verbreitet wurden. Diese teilweise stark normativen Regeln werden heute als Argument gegen das Verständnis von Drehbuchschreiben als eigenständige Dichtkunst eingesetzt. Vor allem führen sie aber zur Entwicklung einer Reihe von vorhersehbaren dramaturgischen Werken, von Drehbüchern nach Rezept.

Parallel dazu ist, wie gesagt, eine umfangreiche Literaturliste entstanden: zumeist Bücher amerikanischer Autoren, die alle gängigen Theorien vorstellen und analysieren. Die herrschenden (und auch die meisten) Drehbuchtheorien basieren auf Aristoteles’ Poetik, auch wenn jede von ihnen eine jeweils andere Terminologie aufgreift und eine unterschiedliche Herangehensweise vorstellt. Mit diesem Buch möchte ich diese Termini nebeneinanderstellen und vergleichen. Die vergleichende Untersuchung der diversen Strukturmodelle und ihrer Eignung zur praktischen Umsetzung für den schreibenden (und nicht etwa analysierenden) Drehbuchautor war aber nur eines meiner Ziele.

Warum Kreatives Drehbuchschreiben? Wahrscheinlich klingt es wie ein Aphorismus, und trotzdem: Bei so vielem Know-how ist die Inspiration verloren gegangen. Wissen ist absolut notwendig, doch leider: Je mehr wir wissen und je mehr wir lernen, desto mehr beginnen wir zu kontrollieren und unsere Imagination zu zähmen. Doch »die Phantasie«, wie Einstein einst sagte, »ist wichtiger als das Wissen« – umso mehr beim Schreiben. Kann man Phantasie, künstlerische Sensibilität und Ideen unterrichten? Ich meine ja.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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