Krügers Putzkolonne - Petra Schindler - E-Book

Krügers Putzkolonne E-Book

Petra Schindler

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Beschreibung

Beate Krüger sucht verzweifelt für ihre nette, gepflegte Dreizimmer-Wohnung eine geeignete Bodenkosmetikerin. Im Laufe einer gewissen Zeit stellen sich bei ihr auch mehrere Interessentinnen für diesen Job vor und zeigen mehr oder weniger Ihr Können. Alsbald erleben die Krügers die ganze Palette der Eignungs-Parameter der Damen und warum Beate häufig doch die Nerven verlor und am Ende dann wieder ohne Putzfrau dasteht, erfährt der geneigte Leser am Ende der heiteren Erzählung.

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Petra Schindler

Krügers Putzkolonne

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Petra Schindler

 

Krügers Putzkolonne

 

von

 

Petra Schindler

 

 

 

Wohl dem, der nicht gezwungen ist, in seinem Haushalt “Personal” zu beschäftigen! Es ist ja schon außerordentlich aufregend und mühevoll, jemand Geeigneten für den Job einer “Perle” zu finden. Viel mehr Durchhaltevermögen braucht man allerdings, um diese auch zu behalten! Das ist das größte Kunststück überhaupt. Und wer das nicht glaubt, sollte genau hier an dieser Stelle weiter lesen…

 

Im Verlaufe von gerade mal fünf Jahren stellten sich im Hause Krüger genau sieben Damen vor, die gewillt waren, die groben und niederen Arbeiten des Haushalts zu übernehmen. In gewisser Weise ist ja nun eine solche Funktion im privatesten und familiärsten Bereich eine ausgesprochene Vertrauensstellung. Man bindet doch nicht gerne jedem seine geheimsten Angewohnheiten auf die Nase. Andererseits ist das bei einer Wirtschaftshilfe oftmals nicht ganz vermeidbar. Deswegen eben die Vertrauensstellung.

 

Nimmt man beispielsweise mal nur das Badezimmer eines Seniorenhaushaltes unter die Lupe, fallen doch sofort einige Dinge ins Auge, die nicht für jedermann bestimmt sind.

 

Als da wären die Gebissdosen, in denen des Nachts die Brücken oder Zahnteile wässern, weil man diese im Schlaf gewöhnlich nicht braucht. Es passiert ja in dem Alter nicht mehr allzu häufig, dass man am Ohrläppchen der Gattin nagen und “mein Mäuschen” flüstern muss. Auch ist es im Vergleich doch eher seltener geworden, dass man sich als ältere Ehefrau in die teuerste Luxusnachtwäsche schmeißen muss. Man bevorzugt deswegen im reifen Alter viel lieber wärmende und kochfeste Materialien, die erfahrungsgemäß nicht ganz so sexy die Trägerin kleiden. Weshalb auch, der Gatte sucht doch in diesem späteren Lebensabschnitt sein Bett zumeist nur noch zum Schlafen und zum Schnarchen auf.

 

Also kann es durchaus vorkommen, dass an den Türhaken der Badezimmertür beim Eintreffen der Reinigungsfrau noch die guten alten grau-geblümten Baumwollnachthemden hängen oder des Gatten ehemals weiße, jedoch in die Jahre gekommenen kurzen Nachthemden baumeln, die so breit wie hoch geschnitten sind. Dass das nun nicht unbedingt so ein junges Weib sehen sollte, dürfte auch augenscheinlich sein. Man ist ja etwas eigen und heikel geworden, so im Laufe der Jahre, sozusagen.

 

Über das Thema diverser Nachtgeschirre wird deshalb aus durchaus nahe liegenden Gründen hier eher nicht gesprochen. Diese werden nur von Zeit zu Zeit von der Hausfrau gelegentlich in Salzsäure eingeweicht, um hässliche Ränder zu vermeiden. Sie stehen dann dezent versteckt meist unter einem ehemals weißlackierten Gestell, welches die Haarbürsten, Zahnbecher und Föhne beherbergt.

 

Am Morgen, wenn die Haushaltshilfe diesen Raum betritt, wird zu allererst das Fenster zum Lüften aufgemacht. Es ist schließlich schon allerhand dort nach dem Frühstück “abgelaufen”. Entsprechende widersprüchliche Gerüche verteilen sich dort dann auch. Wenn man es denn unbedingt genauer definieren müsste, würde man eventuell von einer Geruchsmischung sprechen, die entfernt daran erinnert, dass irgendeiner in den Wald ge…. Haben könnte Näher sollte aber jetzt nun doch nicht darauf eingegangen werden. Deshalb wenden wir uns anderen Haushalts-Themen zu.

 

Des weiteren würde sich eine ordentliche Putzhilfe nun dem Schlafgemach zuwenden. Auch ein solches ist bei älteren Leuten ja auch nicht mehr so aktuell wie in den ersten Ehejahren.

 

Da im Hause Krüger darauf peinlichst geachtet wird, dass sich unter den Betten keine Flusen sammeln bzw. Keksreste oder Wurstpellen sich zwischen den Kissen verstecken, könnte es jedoch dann und wann durchaus der Fall sein, dass sich die Lesebrille unter der Zudecke findet, erotische Geschichten hinter dem Kopfkissen des Ehemannes stapeln und die Bartbinde am Fußende des Bettes zum Vorschein kommt, während die Lockenwickler der Hausfrau, nebst Häkelnadel und Wollknäuel in der Gletscherspalte zum Vorschein kommen. Selbstverständlich wird auch aus Gründen der Diskretion auf die Gleitcreme, die im Nachttischkästchen seit vielen Jahren diskret versteckt ganz hinten liegt, eher weniger ausführlich eingegangen.

 

Die verschmutzte Wäsche allerdings pflegt Frau Krüger selbst zu berühren und in den Wäschepuff zu befördern. Dass da noch mehr oder weniger angeschmutzte Kleinteile daraus hervorhängen, kann manchmal nicht ganz vermieden werden.

 

Die Küche ist die Domäne von Frau Krüger, die nun nicht jeder betreten darf, da sie eng und ein wenig unübersichtlich gestaltet ist. Der angrenzende, so genannte Abstellraum, bildet da keine Ausnahme. Diesen zu betreten kann sogar nicht ganz ungefährlich sein, da dort die mit Eierschalen angereicherten Kanister mit dem bereits abgefüllten Blumenwasser herum stehen, neben dem Staubsauger, dem Bügelbrett, dem Besen und dem Scheuergerät. Der alte Gefrierschrank und der Ersatz-Kühlschrank sind ebenfalls dort einquartiert, nebst einer leicht veralteten Mikrowelle, die nur noch wenig benutzt wird, da Frau Krüger bereits von diesem Gerät einige wenige, aber doch nicht ganz ungefährliche Stromstöße erhalten hatte.

 

Mit anderen Worten ist dieser Teil der Wohnung immer etwas vernachlässigt worden, da Herr Krüger in der Nacht bei seinen Erkundungsgängen, was sich wohl noch an Essbarem im Kühlschrank befindet, mehrfach schon in die oben erwähnten nach Stickstoff riechenden Wasserkanister für die Blumen getreten ist und dies seiner Gemahlin gegenüber tunlichst verschwiegen hat.

 

Ein Grund mehr für die Haushaltshilfe, sich dort ausgiebigste mit mehrfach feuchtem Wischen betätigen zu müssen. Deshalb sollte nun endlich auch einmal eine solche gründliche, zuverlässige, pünktliche, verständliches deutsch sprechende und vor allem vertrauensvolle Person gefunden werden. Es bedurfte nur noch eines kleinen Anlasses und Frau Krüger schritt zur Tat.

 

 

 

Es war wieder einmal alles zusammengekommen! Beate Krüger ärgerte sich soeben über einen Audifahrer, der die Parkplatz-Kennzeichnung nicht einhielt und mit seinem Wagen über dem Strich halb im Bereich des Nachbars stand.