Kundalini Yoga - Swami Vishnudevananda Giri - E-Book

Kundalini Yoga E-Book

Swami Vishnudevananda Giri

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Beschreibung

Die Kundalini Shakti ist die Kraft, die alles im Universum regiert. Im indischen Kulturkreis wird sie durch eine Göttin symbolisiert, die alldurchdringend ist und innerhalb unseres Körpers ihren Sitz in der Wirbelsäule hat. Steigt diese Kraft nach oben zum Kopf, verändert sich die Wahrnehmung der Welt. Man beginnt zu verstehen: Davor war eine Art von Schlaf. Dann gab es das Erwachen daraus. Und nun ist wirkliche Glückseligkeit tatsächlich möglich. Was bedeutet es, die subtilen Energien in eigenem Körper und Geist wieder zu beherrschen und zu kontrollieren? Es geht darum, die eigene innere Souveränität und Freiheit zurückzuerlangen und das innere und äußere Glück generieren zu können. Das Buch erläutert sowohl bekannte und sehr wirksame Praktiken wie die Vasenatmung und die Erweckung des inneren Feuers als auch spezielle und geheime Methoden des Anuttara Yoga Tantra, die den Yogi zu höchsten inneren Erlebnissen führen können. Auch die Chakren und die Praktiken mit ihnen werden sehr ausführlich und auf mehreren Ebenen besprochen. Dieser Text ist ein Schlüssel zur Erfüllung aller spirituellen Wünsche der Praktizierenden. Aber auch für Menschen, die keine Yogis sind, ist es zu empfehlen. Das Buch gibt eine Vorstellung davon, was für das Bewusstsein und den Körper eines Menschen überhaupt möglich ist. Das Universum der Energie muss als Gesamtheit und Einheit verstanden werden. Das innere Universum ist mit dem äußeren aufs engste verbunden. Das Verstehen all dieser Zusammenhänge ist sowohl für die spirituelle Praxis als auch für ein harmonisches Leben wichtig. In diesem Praxisbuch über die Kundalini Shakti und ihre Erweckung finden Sie sehr tiefe Praktiken des Anuttara Yoga Tantras, des Weges der spontanen Erleuchtung in einem Leben.

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Siddha Advaita

Swami Vishnudevananda Giri

KUNDALINI YOGA

Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse

© 2023 Swami Vishnudevananda Giri

Website: https://de.advayta.org

Label: Siddha Advaita

Übersetzung: Indira Ram

ISBN Softcover: 978-3-347-97753-2

ISBN Hardcover: 978-3-347-97754-9

ISBN E-Book: 978-3-347-97755-6

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort des Herausgebers

Den Pfad der Meister betreten (Yoga Yuj)

Übungshinweise

Lektion 1: Körperhaltung bei der Durchführung von Übungen

Lektion 2: Shat-Karma (Kriya-Komplex)

Lektionen 3 und 4

Lektion 5: Viparita-Karani-Mudra

Lektion 6: Nabho (Khechari) Mudra

Lektion 7: Drei Bandhas

Lektion 8: Mudras

Lektion 9: Grundlegende Atemtechnik: vollständige yogische Atmung

Lektion 10: Anuloma Viloma Pranayama

Lektion 11: Sahita Kumbhaka Pranayama

Nach der Einweihung in den Pfad der Meister (Yoga-Yukta)

Lektion 12: Sukh Purvaka Pranayama

Lektion 13: Drei Mudras

Lektion 14: Traya-Bandha-Mudra

Lektion 15: Vasenatmung

Kenner des Weges (Yoga Vid)

Lektion 16: Shakti-Chalana-Mudra

Lektion 17: Bhastrika Pranayama

Herr des Weges (Yoga-Raj)

Lektion 18: Yoni-Mudra-Meditation

Lektion 19: Innere Feuermeditation

Lektion 20: Intensivierung des Feuers

Lektion 21: Maha-Kumbhaka

Meister unter Meistern (Yogendra)

Lektion 22 und 23: Siddha Pranayama

Lektion 24: Viparita-Karani-Mudra

Befreiter Geist (Mukti-Purusha)

Lektion 25: Meditation zur Intensivierung der inneren Wärme

Lektion 26: Mahasiddha Pranayama

Lektion 27: Meditation, um den Samadhi jenseits aller Dualität zu erreichen

Perfekter Geist (Siddha-Purusha)

Lektion 28: Meditation über das Herabsteigen der erleuchtenden Kraft

Lektion 29: Meditation der Einheit von Glückseligkeit und Leerheit

Lektion 30: Die endgültige Vereinigung des physischen Körpers mit dem klaren Licht

Zusätzliche Praktiken

Shank Prakshalana Kriya

Prana Vidya

Verbindung mit dem Windelement durch Atmen und Gehen (Vrajana-Pranayama)

HeilöL-Meditation zur Prana-Harmonisierung

SHAT CHAKRA YOGA

Vorbereitende Praktiken

Teil I: Grundlagen. Allgemeine Konzepte

Kapitel 1: Samyama: Kunst der Konzentration

Kapitel 2: Informationen über Chakren

Kapitel 3: Muladhara-Chakra

Kapitel 4: Svadhisthana-Chakra

Kapitel 5: Manipura-Chakra

Kapitel 6: Anahata-Chakra

Kapitel 7: Vishuddha-Chakra

Kapitel 8: Ajna-Chakra

Kapitel 9: Sahasrara-Chakra

Kapitel 10: Kleine Chakren

Teil II: Weg

Kapitel 1: Chakra-Konzentrationsmethoden

Kapitel 2: Erfahrungen bei der Konzentration auf die Chakren

Kapitel 3: Shat Chakra Yoga-Methoden:

Kapitel 4: Vermischen der Präsenz mit dem Muladhara Chakra

Kapitel 5: Vermischen der Präsenz mit dem Svadhisthana Chakra

Kapitel 6: Empfindungen im Körper beim Wahrnehmen der Elemente und Tanmatras

Kapitel 7: Energie und aktive Atmung (Svara)

Kapitel 8: Bestimmung des im Atem dominierenden Elements

Kapitel 9: Praxis: Elemente beherrschen und mit ihnen verschmelzen

Kapitel 10: Verschmelzen mit dem Erdelement

Kapitel 11: Verschmelzen mit dem Wasserelement

Kapitel 12: Verschmelzen mit dem Feuerelement

Kapitel 13: Verschmelzen mit dem Luftelement

Kapitel 14: Verschmelzen mit dem Raumelement

Kapitel 15: Allgemeine Regeln für die Arbeit mit den Elementen

Teil III: Frucht (Resultat)

Das Resultat der Kontemplation der fünf Elemente

Errungenschaften im Shat Chakra Yoga Siddhis der Kontrolle der Elemente

Acht große Siddhis

Über den Autor

Lesehinweise

„Laya Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Nada und Jyoti Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Shakti Yantra. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Spirituelle Alchemie. Der Weg der inneren Askese“

„Kodex eines Meisters. Der Weg der Vollkommenheit“

„Leben in Gott. Autobiographie eines Jnanis“

„Leben in der Multirealität. Parasattarka Logik“

Kundalini Yoga

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Urheberrechte

Vorwort des Herausgebers

„Leben in der Multirealität. Parasattarka Logik“

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Vorwort des Herausgebers

Die Lehre des Laya Yogas kennt – ähnlich der tantrischen Systematik – die Einteilung eines Yogas in drei Abschnitte: die theoretische Grundlage, den praktischen Weg bzw. Prozess und die Frucht, also das Resultat.

Die Grundlage des Laya Yogas ist die Philosophie des Advaita, dargelegt in den Schriften von Shankara, in den Upanishaden des Kanons Muktika, im kashmirischen Shivaismus und in der Tradition der Siddhas gemäß den Lehren von Dattatreya.

Die in all diesen Schriften detailliert beschriebene Grundlage ist – kurz zusammengefasst – unser eigenes göttliches Potenzial: der Zustand der Erleuchtung, den viele Heiligen realisierten. Diese Grundlage ist das, was zwar schon immer in uns existiert, was wir aber wegen des Schleiers der Unwissenheit nicht bemerken: unsere göttliche Natur.

Deswegen brauchen wir einen Weg. Im Laya Yoga gibt es 5 Yantras, die 5 Hauptthemen der Praxis repräsentieren:

Prajna Yantra: Weg der inneren Weisheit, die durch Kontemplation zu entdecken und aufrecht zu erhalten ist.

Nada Yantra: Weg der Praxis mit dem inneren Ton.

Jyoti Yantra: Weg über das innere Licht.

Shakti Yantra: Weg der Praxis mit der inneren Energie, der Kundalini Shakti.

Nidra Yantra: Weg der Praxis mit dem Astralkörper.

Die Kundalini Shakti ist die Kraft, die alles im Universum regiert. Im indischen Kulturkreis wird sie durch eine Göttin symbolisiert, die alldurchdringend ist und innerhalb unseres Körpers ihren Sitz in der Wirbelsäule hat. Steigt diese Kraft nach oben zum Kopf, verändert sich die Wahrnehmung der Welt. Man beginnt zu verstehen: Davor war eine Art von Schlaf. Dann gab es das Erwachen daraus. Und nun ist wirkliche Glückseligkeit tatsächlich möglich.

Was bedeutet es, die subtilen Energien in eigenem Körper und Geist wieder zu beherrschen und zu kontrollieren? Es geht darum, die eigene innere Souveränität und Freiheit zurückzuerlangen und das innere und äußere Glück generieren zu können.

Das Buch erläutert sowohl bekannte und sehr wirksame Praktiken wie die Vasenatmung und die Erweckung des inneren Feuers als auch spezielle und geheime Methoden des Anuttara Yoga Tantra, die den Yogi zu höchsten inneren Erlebnissen führen können. Auch die Chakren und die Praktiken mit ihnen werden sehr ausführlich und auf mehreren Ebenen besprochen.

Dieser Text ist ein Schlüssel zur Erfüllung aller spirituellen Wünsche der Praktizierenden. Aber auch für Menschen, die keine Yogis sind, ist es zu empfehlen. Das Buch gibt eine Vorstellung davon, was für das Bewusstsein und den Körper eines Menschen überhaupt möglich ist.

Diese Abhandlung über die Praxis des Kundalini Yoga als Teil der Reihe über Laya Yoga basiert auf dem Prajna-Yantra, der Lehre über die innere Weisheit (unter dem Titel „Laya Yoga – das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“ als Band I der Reihe über Laya Yoga erschienen) und Shakti Yantra, der Lehre über Energie (veröffentlicht unter dem Titel „Shakti Yantra“ als Band III der Laya Yoga-Reihe).

Das Buch „Nada und Jyoti Yoga“ (Yoga des inneren Tons und Lichts, Band II der Laya Yoga-Reihe) kann auch zum tieferen Verständnis der Philosophie und Praxis all dieser Themen beitragen. Alle erwähnten Bücher können jedoch genauso für sich alleine gelesen und verstanden werden.

Der Weg des Laya Yoga wird in drei Begriffen beschrieben: die Ansicht bzw. Sichtweise (Jnana), die Meditation (Dhyana) sowie das Verhalten bzw. die Handlung (Kriya). Die Sichtweise ist das, was der Lehrer dem Schüler weitergibt. Dabei geht es nicht nur um Philosophie, obwohl die Sichtweise auch sie beinhaltet, sondern noch mehr um das Erleben des Zustandes, aus dem heraus der Meister die Welt und die Ereignisse darin sieht. Begriffe dafür sind „reine Sicht“ (Divya-Drishti) oder „einziger Geschmack“ (Samarasya).

Der Weg der Meditation umfasst viele Methoden, mit dem Verstand und der Energie zu arbeiten. Die berühmteste Methode ist Atma Vichara, die Selbstanalyse auf der Suche nach dem Ich. Die Arbeit mit der Energie umfasst auch die beiden Yantras Nada Yoga und Jyoti Yoga, in denen der Yogi eine Kontemplation praktiziert, die untrennbar vom inneren Klang bzw. vom inneren Licht ist.

Genauso wichtig ist die Kundalini Yoga-Praxis.

Das Buch „Shakti Yantra“ erläutert die theoretischen und praktischen Gundlagen der Praxis mit sowohl der inneren als auch der äußeren Energie (Shakti).

Alle Praktiken des Weges im Laya Yoga sind als Ergänzungen der einen zentralen Methode zu sehen. Diese Hauptmethode impliziert die beständige Aufrechterhaltung des natürlichen Zustandes des eigenen Geistes. Und zwar nicht nur in der Meditation, sondern in erster Linie als Gewöhnung des Bewusstseins an die nicht-duale Sichtweise. Indem der natürliche Zustand – die innere ursprüngliche Weisheit aller Wesen, die leuchtende, subtile Klarheit der leeren Bewusstheit jenseits von Namen und Formen – offengelegt wird, lernt der Laya Yogi, sie sowohl in der Meditation als auch danach aufrecht zu erhalten. In den fortgeschrittenen Stadien erfolgt dies nicht nur im Wachzustand, sondern auch im Traumschlaf und später sogar im Tiefschlaf.

Der letzte Aspekt des spirituellen Weges ist die Handlung bzw. das Verhalten (Kriya). Das Verhalten ist die Art und Weise, wie sich die Lehre im Alltagsleben manifestiert. Es ist die Möglichkeit, die Energie unserer Weisheit und Kontemplation in alltäglichen Situationen in der relativen Dimension zum Ausdruck zu bringen. Mit Hilfe dieser Methode wird das gewohnte Leben in die Praxis integriert, und die Grenzen zwischen der klassischen Meditation und anderen Handlungen verschwinden.

Die Frucht – also das Resultat – im Laya Yoga stellen die drei erleuchteten Körper dar:

• der Jnana-Deha: der formlose Körper der Weisheit, das unendliche, leere, alldurchdringende Bewusstsein;

• der Pranava-Deha: der subtile Körper der vollkommen gereinigten astralen Energie, der verschiedene göttliche Formen annehmen kann;

• der Siddha-Deha: ein physischer, ebenfalls vollkommen gereinigter und transformierter Körper, der verschiedene yogische Kräfte aufweist.

In der Regel besteht das Ziel eines Yogas in der Entdeckung der unendlichen, ewigen, alldurchdringenden subtilen Bewusstheit im eigenen Bewusstseinsstrom. Sobald man sie einmal gefunden hat, übt man solange ihre Vertiefung, bis man sie jenseits von Namen und Formen, Tag und Nacht aufrechterhalten kann.

Wenn das geschieht, spricht man von der Befreiung des Bewusstseins aus den Zwängen der samsarischen Existenz, aus den Ketten des ewigen Rades der Wiedergeburten. Man meint damit eine wirkliche Reinigung und Transformation des Bewusstseins. Alle anderen Aspekte der Frucht können ebenfalls in einem Leben erreicht werden, sind aber sowohl als Ziel als auch als Ergebnis seltener bei Menschen auf dem spirituellen Weg (den Saddhus) anzutreffen.

In diesem Buch ist der Begriff der „Kontemplation“ von großer Bedeutung.

Viele wirklich subtilen Bewusstseinszustände sind nur sehr schwer in Worte zu fassen, zu beschreiben und mitunter auch noch schwerer zu übersetzen, weil jede Sprache ihre eigenen Akzente für viele Spezialbegriffe setzt. In der vorliegenden Übersetzung wird für den primär angestrebten Zustand, der in den Bücher über Laya Yoga sehr detailliert beschrieben und erklärt wird, der Begriff „Kontemplation“ gewählt.

(Generell empfiehlt es sich, die Bände I und III über das Prajna Yantra und das Shakti Yantra zu lesen, um viele der auch in diesem Buch verwendeten Fachbegriffe besser verstehen und einordnen zu können.)

Unter Kontemplation versteht man im Kontext des Laya Yoga eine äußerst subtile leere Bewusstheit jenseits von Namen und Formen, eine feine Klarheit des Bewusstseins, die nicht auf Objekte, sondern in erster Linie auf sich selbst als Bewusstsein gerichtet ist.

Die Bedeutung von Begriffen wie „Präsenz“ und „natürlicher Zustand“ ist dem Begriff „Kontemplation“ ebenfalls sehr nahe.

Um diesen Zustand zu erreichen und zu halten, benötigt man die eigene Energie, gereinigt und stark.

Wie das zu erreichen ist, beschreibt dieses Buch.

Das Universum der Energie muss als Gesamtheit und Einheit verstanden werden. Das innere Universum ist mit dem äußeren aufs engste verbunden. Das Verstehen all dieser Zusammenhänge ist sowohl für die spirituelle Praxis als auch für ein harmonisches Leben wichtig.

In diesem Praxisbuch über die Kundalini Shakti und ihre Erweckung finden Sie sehr tiefe Praktiken des Anuttara Yoga Tantras, des Weges der spontanen Erleuchtung in einem Leben.

Om Tat Sat

Den Pfad der Meister betreten (Yoga Yuj)

Übungshinweise

Übungen im ersten Jahr, um die Kundalini zu erwecken

(alle Kriyas werden nachfolgend erklärt)

1. Shat-Kriya (Kriya-Komplex):

• Neti – täglich,

• Basti (Jala-Basti) – einmal pro Woche,

• Nauli – täglich,

• Trataka – das ganze Jahr über täglich, von fünf Minuten bis zu einer Stunde,

• Kapalabhati – täglich 5 Minuten.

2. Der Grundkomplex der Asanas – täglich.

3. Sahita-Kumbhaka – mit 10 Zyklen dreimal täglich beginnen und auf 30 Zyklen dreimal täglich steigern. Sobald die 30 Zyklen dreimal täglich erreicht sind, sollte man sie drei Monate lang konstant durchführen, dann werden die Energiekanäle (Nadis) gereinigt.

Die Proportionen für die Atmung (Einatmen: Atem anhalten: Ausatmen) sind dabei wie folgt: 6:24:12 - 8:32:16 - 10:40:20 - 12:48:24 (diese Proportion sollte nach dreijähriger Praxis beherrscht werden).

4. Wenn die Nadis nach drei Monaten gereinigt sind, sollten Sie täglich Folgendes tun:

• Sukh-Purvaka-Pranayama – 30 Zyklen,

• Maha-Mudra – 32 Zyklen für jedes Bein,

• Maha-Bandha – 30 Zyklen,

• Maha-Vedha – 10 Zyklen.

Sobald Sie die drei Mudras gemeistert haben, fügen Sie täglich 10 bis 20 Zyklen Bhastrika Pranayama oder Maha Kumbhaka hinzu.

5. Danach sollten Sie mit der Yoni-Mudra (Chandali-Meditation) fortfahren, indem Sie zuerst morgens und abends je 30 Runden (Bewegungen der Energie nach oben und nach unten) üben. Wenn sich der Körper daran gewöhnt hat, erhöhen Sie die Anzahl auf 120 Mal am Tag.

Ein auf diese Weise praktizierender Yogi mit höheren Fähigkeiten kann in der Lage sein, die Kundalini nach sechs Monaten zu erwecken. Ein Yogi mit durchschnittlichen Fähigkeiten schafft es in einem Jahr. Ein Praktizierender mit geringeren Fähigkeiten hingegen sollte derart intensive Übungen am besten vermeiden und wesentlich langsamer und vorsichtiger üben.

Monatlicher Atemtest

Um seinen Fortschritt bei der Kontrolle der Pranas festzustellen, sollte der Yogi regelmäßig Atemmessungen wie folgt durchführen:

Monatliche Messwerte

Vorgehen beim Messen

Kumbhaka nach dem Einatmen

Die Messung wird zweimal hintereinander jeweils nach dem Einatmen im Abstand von einer Minute und ohne Anspannung durchgeführt. Man nehme den Durchschnittswert.

Anzahl der Atemzüge

Ein Zyklus aus Einatmen und Ausatmen wird als Einheit gezählt

Atemlänge

Svara wird gemessen, d.h. der Atem durch das aktuell aktive Nasenloch

Atemstandards

Stufe und Status

Kumbhaka nach dem Einatmen (Minuten)

Atemfrequenz (pro Minute)

Atemlänge (Finger)

I Anfänger

2

14-15

12-14

II Anfänger des Sutraweges

2,5

12-13

12

III Praktiker des Sutraweges

3

9-10

11

IV Praktiker des Tantras

3,5

7-8

10

V Fortgeschrittene auf dem Tantraweg

4

4-6

8

VI Annuttara Tantra Praktiker: Mukti Purusha

4,5

2-3

7

VII Annuttara Tantra Praktiker: Siddha-Purusha

4,5 - 5

1-2

6 oder weniger

Lektion 1

Körperhaltung bei der Durchführung von Übungen

Bei der Ausführung der Shakti Yantra-Praktiken hängen die richtige Prana-Zirkulation und die harmonische Energieverteilung im Körper von der Körperhaltung ab. In der Tradition des Laya Yoga sind folgende Körperhaltungen günstig:

• Lotussitz (Padmasana),

• perfekte Körperhaltung (Siddhasana, Siddha-Yoni-Asana),

• angenehme Körperhaltung (Sukhasana).

Padmasana

„Arme verschränkt, Füße auf den Hüften ruhend, Blick auf die Nasenspitze, Zunge gegen die Zahnwurzeln gepresst. Das Kinn ist angehoben, die Brust ist erweitert. Man atme langsam die Luft ein, fülle die Brust und atme in einem langsamen, kontinuierlichen Strom aus. Nicht alle, sondern nur die Weisen haben darin Erfolg. Man gleicht seine Lebenskräfte aus, die nun harmonisch durch den ganzen Körper fließen. Pranayama in Padmasana führt den Yogi, der die Wirkung von Prana kennt, zur Befreiung“. Shiva Samhita“ (3.88 - 91)

Sieben Prinzipien für den Lotussitz(Siebengliedrige Lotushaltung)

1. Beine

Sie sitzen mit gekreuzten Beinen im vollständigen Lotussitz, wobei jeder Fuß mit der Ferse nach oben gedreht ist und auf dem Oberschenkel des anderen Beins ruht. Unter das Gesäß sollte ein kleines festes Kissen gelegt werden, dann werden die Beine nicht taub.

Sie können im vollständigen Lotussitz sitzen, wenn die Muskeln elastisch und die Gelenke flexibel sind, das heißt, wenn es bequem ist. Ist es nicht möglich, sofort im vollständigen Lotussitz zu sitzen, sollte der Yogi Siddhasana oder die Haltung mit gekreuzten Beinen (Sukhasana) wählen.

2. Hände

Die Hände sollten entspannt sein.

Legen Sie unterhalb des Nabels eine Handfläche über die andere. Die Handflächen blicken nach oben. Die rechte Handfläche ruht auf der linken, die Finger sind parallel. Die Handflächen sind vollständig geöffnet. Die Spitzen der Daumen verbinden sich zu einer geraden Linie, so dass die Handflächen leicht hohl sind. Schultern und Arme sind entspannt.

Die Hände befinden sich in einem Abstand von 5-8 cm vor dem Bauch.

3. Rücken

Die Wirbelsäule sollte gerade sein, die Rückenmuskulatur entspannt, der Hinterkopf leicht nach oben gezogen, als ob die Wirbelsäule am Hinterkopf aufgehängt wäre.

4. Augen

Die Augen sollten halb geschlossen gehalten werden, damit das Licht ein wenig durch die Augenlider und Wimpern bricht. Der Blick ist auf den Boden vor sich gerichtet. Wenn der Anfänger seine Augen vollständig schließt, kommt es zu einem verschwommenen Bewusstsein, zu einem Eintauchen in innere Visionen oder zum Schlaf.

5. Kiefer

Der Kiefer ist entspannt, die Zähne berühren sich nicht, aber die Lippen liegen auf einander.

6. Zunge

Um die Energie im Körper einzuschließen und zirkulieren zu lassen, sollte die Zungenspitze an einem von vier Punkten gegen den oberen Gaumen gedrückt werden:

• an der oberen Zahnreihe (Jihva mudra)

• in der Mitte des Gaumens (Nabho Mudra),

• näher am kleinen Zäpfchen (Manduki Mudra),

• in das Loch hinter dem kleinen Zäpfchen gerollt (Khechari-Mudra).

7. Kopf

Der Nacken neigt sich leicht nach vorne, sodass der Blick natürlich nach vorn und leicht nach unten gerichtet ist. Fällt der Kopf auf die Brust, treten Schläfrigkeit und Trägheit ein. Wenn der Kopf hoch erhoben wird, nehmen die Aufregung und die Bewegung der Gedanken zu.

Siddhasana

„Shiva lehrte vierundachtzig Asanas, … von denen die angenehmste und beste Siddhasana ist.

Man drücke die Ferse eines Fußes an den Damm, platziere den anderen Fuß über den Genitalien und senke dann das Kinn auf die Brust; man sei gelassen und kontrolliere die Sinne und konzentriere sich andauernd auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Dies öffnet die Tür zur Befreiung. Diese Haltung wird Siddhasana genannt.“

„Hatha Yoga Pradipika“ (1.35 - 36)

Man sollte sich hinsetzen und die Ferse des linken Fußes gegen den Damm drücken, den Punkt zwischen dem Anus und den Genitalien. Der rechte Fuß sollte so gedrückt werden, dass die Ferse das Schambein direkt über den Genitalien berührt. Dann sollte man die Zehen und das Ende des rechten Fußes zwischen den Wadenmuskel und den linken Oberschenkelmuskel legen und sie drücken. Wenn man diese Pose eingenommen hat, sollte man sich entspannen, indem man den Kinn senkt und den Rücken streckt. Auf diese Weise sitzend, konzentriert sich der Yogi auf einen Punkt zwischen den Augenbrauen.

Wenn der Yogi in Siddhasana sitzt, wird das Muladhara-Chakra stimuliert und die Winde beginnen von da aus aufzusteigen, wodurch die Nadis ständig gereinigt und Blockaden in ihnen entfernt werden.

Handhaltung

(Mudras)

Durch eine spezielle Anordnung der Hände (Mudra) können bestimmte Elemente im Körper aktiviert und die (Energie-)Winde ausgeglichen werden.

Jnana-Mudra

Der Yogi sitzt in Padmasana oder Siddhasana, wobei seine Hände auf seinen Knien ruhen. Die Handgelenke sind wie folgt angeordnet: Die Zeigefinger berühren die Daumenspitzen, die restlichen Finger sind locker.

Die nach oben gedrehten Handflächen bedeuten, dass wir die Energien göttlicher Wesen einladen, in unseren Körper hineinzukommen.

Chin-Mudra

Die Zeigefinger berühren die Daumenwurzeln, die restlichen Finger liegen wie gewohnt auf den Knien.

Lektion 2

Shat-Karma(Kriya-Komplex)

Die sechs Reinigungspraktiken von Shat-Karma umfassen:

• Dhauti – die Reinigung der inneren Organe,

• Basti – die Reinigung der Kanäle und des Gewebes des Dickdarms,

• Neti – die Reinigung der Kanäle der Stirnhöhlen und des Rachens,

• Nauli – die Reinigung der Kanäle und Organe der Bauchhöhle,

• Trataka – die Reinigung der Augenkanäle durch das Betrachten der Flamme einer Kerze,

• Kapalabhati – die Reinigung der Kanäle des Gehirns und der Atmungsorgane.

Dhauti (Die Reinigung der Organe)

1. Agnisara Kriya(Stärkung des Verdauungsfeuers)

„Man ziehe den Knoten des Nabels fest an die Wirbelsäule und ziehe den Bauch hundertmal ein. Das ist Agnisara-Dhauti, das dem Yogi Erfolg im Yoga bringt, Magenkrankheiten beseitigt und das Verdauungsfeuer steigert.

Dieses Dhauti muss geheim gehalten werden; es ist sogar für die Götter schwierig, es zu erlangen. Aber dadurch wird gewiß ein strahlender, göttlicher Körper erlangt.“

„Gheranda Samhita“ (1.20 - 21)

Variante 1 (einfache Form)

Man setze sich in eine Position, in der das Gesäß auf den Fersen ruht (Vajrasana). Die Handflächen liegen auf den Knien, die Arme sind gestreckt, der Körper ist leicht nach vorne geneigt. Man öffne den Mund und atme schnell ein und aus, ziehe abwechselnd den Bauch ein und drücke ihn wiedere heraus. Man atme synchron und bewege die Bauchdecke hin und her. 25 Mal ein- und ausatmen.

Variante 2 (komplexere Form)

Man nehme die gleiche Haltung wie in Möglichkeit 1 ein. Alternativ kann man die Kriya im Stehen mit etwas weiter als schulterbreit auseinander stehenden Füßen ausführen und die Hände auf den Knien ruhen lassen, während die Wirbelsäule gerade ist. Man atme tief durch und führe Jalandhara Bandha und Mula Bandha durch. Man schiebe die Bauchdecke nach vorne und zurück, indem man sie so fest wie möglich an die Wirbelsäule drückt. Man versuche, den Atem nach dem Ausatmen länger anzuhalten. Danach sollte man Jalandhara Bandha und Mula Bandha ebenfalls lösen und vollständig einatmen. Nach dem Einatmen einige Atemzüge machen, um zur normalen Atmung zurückzukehren.

Man führe diese Übung in vier Serien von je mindestens 25-30 Mal durch und steigere die Anzahl allmählich auf 100.

Anmerkung: Agnisara Kriya kann nur frühmorgens auf nüchternen Magen praktiziert werden. Man sollte die komplexere Form nicht üben, wenn man die einfache nicht beherrscht.

Einschränkung: Personen, die an Herzerkrankungen, Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren leiden, sollten Agnisara-Dhauti nicht praktizieren. Dies gilt auch für alle, die sich im zurückliegenden Jahr einer Bauchoperation unterzogen haben. Alle diese klassischen yogischen Praktiken werden am besten unter der Leitung eines Lehrers durchgeführt. Jede selbständige Ausführung kann nur auf eigene Gefahr erfolgen. Man sollte sich dabei von eigener Intuition leiten lassen und immer mit Vorsicht vorgehen.

2. Karna-dhauti(Ohrreinigung)

„Reibe die Öffnungen beider Ohren mit Zeige- und Ringfinger. Wenn man dies andauernd tut, öffnet sich der innere Klang von Nada.“

„Gheranda Samhita“ (1.33)

Man sollte sich in die siebengliedrige Haltung setzen. Die Zeigefinger sind in den Ohrlöchern und man massiert sie langsam im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn. Karna-Dhauti stimuliert die Zirkulation von Udana-Vayu in den Ohren und im Kopf, und die Klänge von Nada werden hörbar.