Shakti Yantra - Swami Vishnudevananda Giri - E-Book

Shakti Yantra E-Book

Swami Vishnudevananda Giri

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Beschreibung

Jede Form des Lebens ist eine bestimmte Art von Energie (Shakti). Wir leben in einem Universum, das aus Bewusstsein und Energie besteht. Unsere Gedanken, Gefühle, Wünsche – all das, was das Leben ausmacht – ist ohne Energie undenkbar. Körper und Geist sind ein Mikrokosmos, der allen Ebenen der Existenz entspricht, die im Universum möglich sind. Die Verbindung dazu kann erfahren werden, indem man meditiert und sich intensiv auf die Chakren im Körper konzentriert. Bevor man auf diese innere Reise geht, ist es naturgemäß ratsam, sich mit den subtilen Energien zu befassen, allgemein im Universum und speziell im eigenen Körper und Geist. Das sichtbare wie das subtile Leben stützt sich auf die fünf großen Kräfte, die Elemente Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Die meisten von uns kennen nur ihre groben Formen. Ihre Essenz, die subtilen Ebenen, sind weniger bekannt. Genauso wissen wir kaum um ihre Wirkungen auf Gesundheit, Klarheit, Zufriedenheit und Glück. Unser Leben findet nicht nur in mehreren Dimensionen, sondern auch in verschiedenen Körpern statt. Neben dem physischen gibt es den energetischen, den astralen, den mentalen und den kausalen Körper. Sie alle werden in diesem Buch äußerst detailliert beschrieben: ihre Struktur, die Wechselwirkungen untereinander und alles, was man kennenlernen sollte, um erfolgreich Kundalini Yoga zu praktizieren. Und um das Ziel aller spirituell Suchenden zu erreichen: den Samadhi, die tiefe und äußerst glückselige Einheit von Bewusstsein und Energie. Er ist der Höhepunkt und das Ziel eines jeden menschlichen Lebens, das der Befreiung aus der Unwissenheit gewidmet ist. Das Buch ist jedoch nicht nur für Yogis interessant. Es wendet sich auch an Menschen, die sich selbst und die Welt um sich herum besser kennenlernen wollen. Denn die ganze Welt ist Shakti, und diesem Phänomen im universellen Sinne ist dieses großartige und tiefe Buch gewidmet. Diese Abhandlung über das Shakti Yantra basiert (als Teil der Reihe über Laya Yoga) auf dem Prajna-Yantra, der Lehre über die innere Weisheit, unter dem Titel "Laya Yoga – das Leuchten der kostbaren Geheimnisse" (als Band I der Reihe über Laya Yoga) erschienen. Swami Vishnudevananda Giri ist Mönch, realisierter Meister und Autor von mehr als 50 Büchern sowie einiger hundert Artikel über die Yogaphilosophie. Er lehrt die Synthese mehrerer Yogawege - Jnana, Raja, Bhakti, Karma und Kundalini - sowie die Lehren des Anuttarayoga-Tantras der Siddhas und hat viele Schüler in verschiedenen Ländern. Mehr über den Autor und die Lehre unter https://de.advayta.org.

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Siddha Advaita

Swami Vishnudevananda Giri

Shakti Yantra

Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse

(Band III der Laya Yoga-Reihe)

© 2023 Swami Vishnudevananda Giri

Website: https://de.advayta.org

Label: Siddha Advaita

Übersetzung: Indira Ram

ISBN Softcover: 978-3-347-95176-1

ISBN Hardcover: 978-3-347-95177-8

ISBN E-Book: 978-3-347-95178-5

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort des Herausgebers

Übertragungslinien

Kapitel 1: Das Geheimnis der Erschaffung des Universums: die Einheit von innen und außen

Kapitel 2: Die fünf Elemente und die Erschaffung des Universums

Kapitel 3: Der Weg der Befreiung von den fünf Elementen

Kapitel 4: Die Lehre von den Elementen (Tattva-Vidya)

Kapitel 5: Zusätzliche Eigenschaften der Elemente

Kapitel 6: Die Qualitäten der Elemente

Kapitel 7: Physischer Körper (Annamaya-Kosha)

Kapitel 8: Drei Haupt-Essenzen und drei Konstitutionen (Doshas)

Kapitel 9: Subtile Körper

Kapitel 10: Chakras

Kapitel 11: Kundalini

Kapitel 12: Das Netzwerk der Kanäle (Nadis)

Kapitel 13: Zentraler Energiekanal (Sushumna-Nadi)

Kapitel 14: Ida und Pingala

Kapitel 15: Doppelte Kanäle

Kapitel 16: Sekundäre Kanäle

Kapitel 17: Reinigungspraxis (Kriya-Yoga)

Kapitel 18: Knoten (Granthas)

Kapitel 19: Winde (Prana)

Kapitel 20: Fünf Haupt- und fünf Nebenpranas

Kapitel 21: Weisheitsprana und karmisches Prana

Kapitel 22: Das Leuchten des Körpers (Kala)

Kapitel 23: Drei Bandhas

Kapitel 24: Das Hauptprinzip der Kontrolle des Pranas durch das Anhalten des Atems

Kapitel 25: Pranas mit den Augen kontrollieren

Kapitel 26: Die Hauptquellen von Prana

Kapitel 27: Subtile Tropfen (Bindus)

Kapitel 28: Die Verbindung von Prana und Bewusstsein: Der Geist als „Reiter auf dem Rücken des Windes“

Kapitel 29: Wechselwirkung von Prana und Geist

Kapitel 30: Schritte in der Praxis: Die vier Stufen des Kundalini Yoga

Kapitel 31: Anforderungen an einen Yogi

Kapitel 32: Arten des Status von Yogis im Tantra

Kapitel 33: Orte für die Praxis

Kapitel 34: Zeit für die Praxis

Kapitel 35: Rahmenbedingungen für die Praxis

Kapitel 36: Regeln für die Disziplin eines Yogis Anforderungen an seine Lebensweise

Kapitel 37: Empfehlungen für die Bewahrung und harmonische Zirkulation des Windes

Kapitel 38: Guru-Yoga

Kapitel 39: Drei Arten von Samaya

Kapitel 40: Kleshas und Blockaden in den Nadis

Kapitel 41: Drei Perioden der Praxis

Kapitel 42: Das Erwachen der Kundalini

Kapitel 43: Probleme und Krankheiten überwinden

Kapitel 44: Von Dämonen besessen (Pisacha-Avesha)

Kapitel 45: Methoden zur Harmonisierung von Prana-Ungleichgewichten

Kapitel 46: Visionen und spirituelle Erfahrungen

Kapitel 47: Körperflüssigkeiten

Kapitel 48: Sexuelle Sublimation

Kapitel 49: Anzeichen für die Ansammlung von Energie im Körper

Kapitel 50: Wie man die Kundalini erweckt: die Vereinigung von Prana und Apana

Kapitel 51: Erstes Anzeichen für den Eintritt von Prana in den Zentralkanal

Kapitel 52: Das Erwachen der Sushumna

Kapitel 53: Der gebogene Kanal - Shankhini

Kapitel 54: Zeichen der Nacht und des Tages

Kapitel 55: Nektar

Kapitel 56: Die Hauptpraxis, um den Nektar der Unsterblichkeit zu erlangen

Kapitel 57: Lambika-Yoga

Kapitel 58: Wie man Nektar erlebt und vermehrt

Kapitel 59: Erfahrung der Glückseligkeit im Körper

Kapitel 60: Vereinigung von Glückseligkeit und Leerheit

Kapitel 61: Erfahrung der Weisheits- Glückseligkeit (Sukha-Shunya)

Kapitel 62: Vertiefung des Samadhis von Glückseligkeit und Leerheit beim Herabsteigen der Energie

Kapitel 63: Abtrennen des subtilen Körpers Savikalpa Samadhi erleben

Kapitel 64: Leerheit

Kapitel 65: Ununterbrochene Bewusstheit Öffnung der vier Arten von Licht

Kapitel 66: Siddhis gewinnen: Die Stufe des mystischen Feuers

Kapitel 67: Wie man die Glückseligkeit steigert

Kapitel 68: Vertiefung des nicht-dualen Samadhis

Kapitel 69: Die Herrlichkeit der Ewigkeit

Kapitel 70: Die Vereinigung des natürlichen Zustands mit den universellen Energien

Kapitel 71: Ein flüchtiger Samadhi als Moment der leeren Ruhe wie im Tiefschlaf (Sahaja Samadhi)

Kapitel 72: Energie in den Zentralkanal lenken, nur durch die Kraft der Präsenz

Kapitel 74: Der Umgang mit Wünschen: Das Kama-Kala-Prinzip

Kapitel 75: Der „große Wind“: Die Einheit von Energie und Kontemplation

Kapitel 76: Endgültige Umwandlung des unreinen Pranas – Übergang zur „reinen Sicht“

Kapitel 77: Früchte der Praxis: Siddhis erlangen

Über den Autor

Lesehinweise (weitere Bücher von Swami Vishnudevananda Giri)

„ICH BIN. Spirituelle Alchemie des inneren Universums“

„Laya Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Nada und Jyoti Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Kundalini Shakti. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“ (in Vorbereitung)

„Spirituelle Alchemie. Der Weg der inneren Askese“

„Kodex eines Meisters. Der Weg der Vollkommenheit“

„Leben in Gott. Autobiographie eines Jnanis“

Leben in der Multirealität Parasattarka Logik

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Leben in der Multirealität Parasattarka Logik

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Vorwort des Herausgebers

Die Lehre des Laya Yogas kennt – ähnlich der tantrischen Systematik – die Einteilung eines Yogas in drei Abschnitte: die theoretische Grundlage, den praktischen Weg bzw. Prozess und die Frucht, also das Resultat.

Die Grundlage des Laya Yogas ist die Philosophie des Advaita, dargelegt in den Schriften von Shankara und in den Upanishaden des Kanons Muktika, der kashmirische Shivaismus und die Lehren von Dattatreya in der Tradition der Siddhas.

Die in all diesen Schriften detailliert beschriebene Grundlage ist – kurz zusammengefasst – unser eigenes göttliches Potenzial: der Zustand der Erleuchtung, den viele Heiligen realisierten. Diese Grundlage ist das, was zwar schon immer in uns existiert, was wir aber wegen des Schleiers der Unwissenheit nicht bemerken: unsere göttliche Natur.

Deswegen brauchen wir einen Weg.

Der Weg des Laya Yogas wird in drei Begriffen beschrieben: die Ansicht bzw. Sichtweise (Jnana), die Meditation (Dhyana) sowie das Verhalten bzw. die Handlung (Kriya). Die Sichtweise ist das, was der Lehrer dem Schüler weitergibt. Dabei geht es nicht nur um Philosophie, obwohl die Sichtweise auch sie beinhaltet, sondern noch mehr um das Erleben des Zustandes, aus dem heraus der Meister die Welt und die Ereignisse darin sieht. Begriffe dafür sind „reine Sicht“ (Divya-Drishti) oder „ein einziger Geschmack“ (Samarasya) genannt.

Die Grundlage dieses Weges ist im dem Buch „Laya Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“ beschrieben (Band I der Laya Yoga-Reihe)

Der Weg der Meditation umfasst viele Methoden, mit dem Verstand und der Energie zu arbeiten. Die berühmteste Methode ist Atma-Vichara die Selbstanalyse auf der Suche nach dem Ich. Die Arbeit mit der Energie beinhaltet zwei Hauptyogas, Nada Yoga und Jyoti Yoga (beschrieben im Buch „Nada und Jyoti Yoga“, Band II der Laya Yoga-Reihe), in denen der Yogi eine Kontemplation praktiziert, die untrennbar vom inneren Klang und vom inneren Licht ist.

Genauso wichtig ist die Praxis von Kundalini Yoga.

Das vorliegende Buch (als Band III der Laya Yoga-Reihe) erläutert die theoretischen und praktischen Gundlagen der Praxis mit sowohl der inneren als auch der äußeren Energie (Shakti). Es kann auch verstanden werden, ohne vorher die Bände I und II zu lesen; zur Vertiefung ist dies jedoch empfohlen.

Alle Praktiken des Weges im Laya Yoga sind als Ergänzungen der zentralen Methode zu sehen. Diese Hauptmethode impliziert die beständige Aufrechterhaltung des natürlichen Zustandes des eigenen Geistes. Und zwar nicht nur in der Meditation, sondern in erster Linie als Gewöhnung des Bewusstseins an die nicht-duale Sichtweise. Indem der natürliche Zustand – die innere ursprüngliche Weisheit aller Wesen, die leuchtende, subtile Klarheit der leeren Bewusstheit jenseits von Namen und Formen – offengelegt wird, lernt der Laya Yogi, sie sowohl in der Meditation als auch danach aufrecht zu erhalten. In den fortgeschrittenen Stadien erfolgt dies nicht nur im Wachzustand, sondern auch im Traumschlaf und später sogar im Tiefschlaf.

Der letzte Aspekt des spirituellen Weges ist die Handlung bzw. das Verhalten (Kriya). Das Verhalten ist die Art und Weise, wie sich die Lehre im Alltagsleben manifestiert. Es ist die Möglichkeit, die Energie unserer Weisheit und Kontemplation in alltäglichen Situationen in der relativen Dimension zum Ausdruck zu bringen. Mit Hilfe dieser Methode wird das gewohnte Leben in die Praxis integriert, und die Grenzen zwischen der klassischen Meditation und anderen Handlungen verschwinden.

Die Frucht – also das Resultat – im Laya Yoga stellen die drei erleuchteten Körper dar:

● der Jnana-deha (der formlose Körper der Weisheit - das unendliche, leere, alldurchdringende Bewusstsein),

● der Pranava-deha (der subtile Körper der vollkommen gereinigten astralen Energie, der verschiedene göttliche Formen annehmen kann),

● der Siddha-deha (ein physischer, ebenfalls vollkommen gereinigter und transformierter Körper, der verschiedene yogische Kräfte aufweist).

In der Regel besteht das Ziel eines Yogas in der Entdeckung des unendlichen, ewigen, alldurchdringen Bewusstseins im eigenen Bewusstseinsstrom. Sobald man dies einmal gefunden hat, übt man solange seine Vertiefung, bis man diese subtile Bewusstheit jenseits von Namen und Formen Tag und Nacht aufrechterhalten kann.

Wenn das geschieht, spricht man von der Befreiung des Bewusstseins aus den Zwängen der samsarischen Existenz, aus den Ketten des ewigen Rades der Wiedergeburten. Man meint damit eine wirkliche Reinigung und Transformation des Bewusstseins. Alle anderen Aspekte der Frucht können ebenfalls in einem Leben erreicht werden, sind aber sowohl als Ziel als auch als Ergebnis seltener bei Menschen auf dem spirituellen Weg (den Saddhus) anzutreffen.

In diesem Buch ist der Begriff der „Kontemplation“ von großer Bedeutung.

Viele wirklich subtilen Bewusstseinszustände sind nur sehr schwer in Worte zu fassen, zu beschreiben und mitunter auch noch schwerer zu übersetzen, weil jede Sprache ihre eigenen Akzente für viele Spezialbegriffe setzt. In der vorliegenden Übersetzung wird für den primär angestrebten Zustand, der in den Bücher über Laya Yoga sehr detailliert beschrieben und erklärt wird, der Begriff „Kontemplation“ gewählt.

Unter Kontemplation versteht man im Kontext des Laya Yoga eine subtile leere Bewusstheit jenseits von Namen und Formen, eine feine Klarheit des Bewusstseins, die nicht auf Objekte, sondern in erster Linie auf sich selbst als Bewusstheit gerichtet ist.

Die Bedeutung von Begriffen wie „Präsenz“ und „natürlicher Zustand“ ist dem Begriff „Kontemplation“ ebenfalls sehr nahe.

Um diesen Zustand zu erreichen und zu halten, benötigt man die eigene Energie, gereinigt und stark.

Wie das zu erreichen ist, beschreibt dieses Buch.

Das Universum der Energie muss als Gesamtheit und Einheit verstanden werden. Das innere Universum ist mit dem äußeren aufs engste verbunden. Das Verstehen all dieser Zusammenhänge ist sowohl für die spirituelle Praxis als auch für ein harmonisches Leben wichtig. Deswegen werden in diesem Buch verschiedene Aspekte der universellen Shakti (Energie) sehr genau und detailiert beleuchtet.

Weitergehende und noch tiefere Praktiken werden in dem Buch „Kundalini Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“ (Band IV der Laya Yoga-Reihe) erläutert.

Übertragungslinien

Die Laya Yoga Tradition umfasst mehrere Linien.

Eine von ihnen stammt von Mahadeva in seiner Form als selbstgeborenes Licht (Svayam Jyoti).

Das selbstgeborene Licht manifestierte sich in der Gestalt des Gottes Brahma, des Schöpfers des Universums, der die kosmische Sphäre (Brahmanda) erschuf, die aus Licht besteht und unzählige nicht-duale Lehren enthält.

Brahma brachte sie nach Satya-Loka, der Welt der Rishis.

Aus der Welt von Satya-Loka stieg das Brahmanda in die Welt der Götter hinab. Es wurde vom Brahma des unendlichen Lichts, dem Herrscher der Welt der Götter der Saraswati-Familie aufgenommen.

Der Brahma des unendlichen Lichts überbrachte es den Göttern der Indrawelt, darunter Shuddha Dharma war.

Shuddha Dharma gab es dem Weisen Anama weiter, Anama Prabhu dem Yogi Mahamurthy.

Mahamurti Baba gab es an 108 Schüler weiter, von denen einer der Yogi Mauni Baba war.

Yogi Mauni Baba gab es an Yogi Acintya weiter.

Eine weitere Quelle des Laya Yoga ist die alte Tradition der Siddhas und Naths, die vom ursprünglichen Wesen, dem Parabrahman, sowie den Göttern Brahma, Vishnu und Shiva stammt, die dieses Wissen an Vaivaswata Manu und an die sieben heiligen Weisen (Rishis) weitergaben, Kashyapa, Vishvamitra, Gautama, Vasistha, Jamadagni, Atri und Bharadvaja.

Die Schüler von Rishi Atri waren seine Söhne Dattatreya (eine Inkarnation der Götter Brahma, Vishnu und Shiva), Soma und Durvasa. Dattatreya übermittelte diese Lehre an Rishi Nandi Devar, Rishi Agastyar und Siddha Matsyendranath.

Die Linie der Rishis Nandi Devara umfasste die Siddha-Rishis Tirumular, Maharishi Patanjali, Maharishi Dakshinamurti, der eine Inkarnation Shivas ist, Romarishi und Satyamuni. Satyamuni wiederum lehrte Sundaranandar und Paambatti.

Die Linie, die von Rishi Agastyar herkommt, umfasst Rishi Thiruvalluvar, den unsterblichen Siddha Babaji, Rishi Boganathar und Siddh Matsyendranath. Rishi Agastyars Schüler, der unsterbliche Boganathar, gab es an die Siddhas Karuvuraru und Idai Kadar weiter.

Siddha Matsyendranath erhielt die Lehre direkt von Shiva und von Rishi Agastyar. Die Hauptschüler von Matsyendranath waren Mahasiddha Gorakhanath, der unsterblich wurde, Mahasiddha Chauranginath, der in seinem Körper ins klare Licht gegangen ist, Mahasiddha Jalandharinath, der nach dem Tod keinen Körper hinterließ, sowie Punnakasar. Jalandharinath lehrte Bhartrihari und Gopichandra.

Die Hauptschüler von Mahasiddha Gorakhsnath waren der buddhistische Alchemist Nagarjuna, der große Sikh-Meister Mahasiddha Kabir, Mahasiddha Charpatinath, der in seinem Körper in das klare Licht gegangen ist, der muslimische Siddha Baba Rotan Haj und Yogi Nivrittinath. Nivrittinath lehrte Gahininath und Gaudapada. Gahininath lehrte Jnanadeva, der die höchsten Siddhis erlangt hat. Mahasiddha Jnanadeva lehrte die Siddhas Changdev und Namdev. Namdev lehrte Tukaram, der in seinem physischen Körper in die Welt der Götter aufstieg.

Gaudapada lehrte Govinda. Govinda lehrte Shankara, der eine Inkarnation von Shiva war. Shankara gab die Lehren an Padmapada und Mandana Mishra weiter und diese wiederum an unzählige andere Schüler, darunter den Avadhutas Acintya Baba, Shiva Baba, Yogi Swami Maitreyananda, die den Yogi Vishnudev lehrten.

Kapitel 1

Das Geheimnis der Erschaffung des Universums: die Einheit von innen und außen

Der Mensch als Mikrokosmos und als Schöpfer des Universums

„Du bist nicht der Körper, nicht die Gefühle, nicht der Geist, denn sie sind alle vergänglich. Der Körper besteht aus Nahrung, also wie kannst du der Körper sein? Denn das Ich-Gefühl übersteigt den Körper, die Sinne und den Geist während der Wahrnehmung von Objekten.“

Avadhuta Dattatreya „Tripura Rahasya“, Kap. 16 (23-24)

Jeder Mensch ist von Natur aus ein großer, grenzenloser Geist, ein globales kreatives Bewusstsein, das in unzähligen Körpern spielt. Es ist durch nichts begrenzt und ist wie Raum. Es gibt nichts, was sich seiner Kontrolle entziehen würde. Seine Eigenschaften sind spontane Perfektion, Unergründlichkeit, Ewigkeit, Unendlichkeit, Allgegenwärtigkeit und ewige Reinheit. Aufgrund der Identifikation mit dem Körper, den Gefühlen und dem Intellekt gehen diese Empfindungen jedoch verloren.

„Da der majestätische absolute Geist immer als das höchste Wesen bzw. das Selbst erstrahlt, weiß er alles. Tatsächlich bist du er.“

Avadhuta Dattatreya „Tripura Rahasya“, Kap. 16 (25)

In dem Moment, in dem wir das „Ich bin“-Prinzip des reinen Bewusstseins erkennen, setzen wir unser grenzenloses Potenzial frei und gewinnen die uns innewohnende Größe zurück.

„Erkenne es selbst, indem du deinen Blick nach innen richtest. Du bist nur dieses reine Bewusstsein. Erkenne dies jetzt, denn Verzögerung ist eines guten Schülers unwürdig. Er muss das Höchste Wesen in dem Moment erkennen, in dem er diese Anweisung erhält.“

Avadhuta Dattatreya „Tripura Rahasya“, Kap. 16 (26)

Wir beginnen mit einer einfachen Selbstüberprüfung und stellen uns die Frage „Wer bin ich?“. Wenn wir eine Zeit lang über die Natur des Selbst meditieren, entdecken wir unseren Geist als eine große Weite aus blendendem Licht.

Dieses Licht ist nicht nur das Bewusstsein, das keine Qualitäten hat, sondern es ist auch in der Lage, sich endlos in Form verschiedener Energien zu manifestieren. Indem wir die Kontemplation der Natur des Ichs vertiefen, kommen wir zu dem Verständnis, dass die gesamte Außenwelt eine Manifestation unseres großen Ichs und das gesamte sichtbare physische Universum unser unendlicher Körper ist.

Leben und Sein sind das leuchtende Bewusstsein der höchsten Quelle

Die ganze unendliche Welt, das Universum, alle Wesen, die es bewohnen, haben die Natur des Lichts und des Bewusstseins. Wir sind Wesen, die aus dem subtilsten Licht bestehen. Dieses Licht hat die Natur des Bewusstseins. Dieses Bewusstsein ist sich seiner selbst bewusst.

Die Hauptqualität des Bewusstseins ist Leuchtkraft. Das Licht des Bewusstseins im Menschen und in allen Lebewesen scheint und manifestiert sich ohne jede andere Quelle.

„Die transzendente Majestät, das höchste Bewusstsein, makellos und selbstgenügend integral in seiner Fülle, beleuchtet die Vielfalt der Phänomene in sich selbst, so wie ein Mensch mit seinem Bewusstsein beleuchtet, was er im Schlafzustand sieht.

Diese Vielfalt in Form von Menschen, Tieren und anderen Phänomenen führt das höchste Wesen nicht in die Irre. Es verbleibt in seiner ganzen Reinheit. Aber es führt die verschiedenen sekundären Aspekte (also Energien, die kein ausreichendes Maß an Selbstbewusstsein haben) des Höchsten in die Irre, nämlich die individuellen Egos.“

Avadhuta Dattatreya „Tripura Rahasya“, Kap. 18 (72-79)

Unser höheres Selbst hat eine selbstleuchtende Natur. Die Prozesse des traumlosen Schlafs, des Traumschlafs und des Wachzustands sind Manifestationen dieses inneren Leuchtens (Prakasha), das aus dem Bewusstsein kommt.

Äußere Materie entsteht aus dem Bewusstsein. Das Urbewusstsein ist wie der leere Lichtraum, der allmächtige Schöpfer aller sichtbaren Welten. Dieses im Licht vibrierende Bewusstsein ist Bewegung, seine Natur ist es, sich ständig in Form von Energie zu manifestieren. Es ist spielerisch, spontan und bedingungslos, es manifestiert sich in endlosen Formen.

Somit hat das Ur-Selbst zwei Hauptqualitäten:

● Leuchtkraft (Prakasha),

● Selbstbewusstsein (Vimarsha).

„Erkenne, dass das höchste Wesen ein selbstgenügender Spiegel ist, der diese Welt projiziert und manifestiert. Das höchste Wesen ist reines, unbeflecktes Bewusstsein. Zögere nicht! Erkenne dies sofort und erlange ultimative Glückseligkeit!“

Avadhuta Dattatreya, „Tripura Rahasya“, Kap. 13 (91)

Dieses Bewusstsein ist die Quelle aller Wesen, universellen Kräfte und des gesamten Universums. Die ganze manifestierte Welt ist ein Spiel seiner Energie. Beim Spielen offenbart dieses Bewusstsein seine Kräfte, hüllt sich in sie ein und verbirgt sich. Sein Spiel besteht darin, sich selbst zu entdecken, seine verborgenen Energien zu manifestieren und zu erleuchten.

Zwei große Prinzipien: absolutes Bewusstsein und universelle Energie

Zwei große Prinzipien interagieren ständig in der Welt: Bewusstsein und universelle Energie (Purusha und Prakriti), Himmel und Erde. Reines Bewusstsein ist der absolute Geist in seiner nicht manifestierten Form (Nirguna Brahman). Dieser Geist ist leer, leuchtend und allumfassend.

Die gesamte äußere sichtbare Welt des unendlichen Universums (Saguna Brahman) ist eine Manifestation der Energien des absoluten Geistes in Form verschiedener Emanationen wie Götter, Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien usw.

Subtile kosmische Schwingung (Spanda)

Alle im Universum vorkommenden Körper, Phänomene und dynamischen Prozesse basieren auf dem Prinzip der feinstofflichen kosmischen Schwingung.

Die gesamte Außenwelt des großen Universums besteht aus Schwingungsenergie. Absolutes Bewusstsein manifestiert sich ständig in Form von Schwingungen, die vom Bewusstsein als feste oder subtile Objekte wahrgenommen werden. Subjektiv wird die Schwingung (Spanda) als die gleichzeitig nach innen und nach außen gerichtete Schwingung des reinen Bewusstseins „Ich bin“ wahrgenommen.

Dies ist wie eine Doppelschaukel. Die innere Schwingung zielt auf die Selbsterkenntnis, Selbstidentifikation des Ur-Ichs mit sich selbst ab. Äußere Schwingungen richten sich auf äußere Objekte und die Identifikation mit ihnen. Diese Vibration ist nicht mit der Bewegung im Raum oder an einem bestimmten Punkt verbunden. Es ist wie eine Welle, die im Moment des Denkens oder Wahrnehmens vom Bewusstsein ausgeht.

Schwingungen durchdringen die Materie als ultra-subtile Bewusstseinswellen an jedem Punkt im Raum und auf allen Ebenen.

„Wahrlich, es gibt nichts als Bewusstsein. Nenne mir irgendeinen Ort, wo es kein Bewusstsein gibt; es gibt keinen Ort, der jenseits des Bewusstseins liegt.“

Avadhuta Dattatreya, „Tripura Rahasya“, Kap. 11 (6-30)

Die innere Schwingung ist die Schwingung des Bewusstseins, die subtiles und reines Licht darstellt. Alle anderen Schwingungen, wie die Funktionen von Bewusstsein, Intellekt, Geist, Prana, materielle Schwingungen, Klang usw. sind seine Ableitungen.

Trotz der Manifestation dieser subtilen Schwingung wird das ursprüngliche Bewusstsein des „Ich bin“ nicht davon überschattet, weicht nicht von seiner autarken Natur ab. Seine tiefe Natur erfährt keine Transformationen. Wie zwei Vögel auf einem Ast eines Baumes, von denen einer an der Frucht pickt und der andere regungslos dasitzt und den ersten beobachtet, ist das höchste Wesen gleichzeitig in Ruhe und manifestiert sich als Schwingung.

Die fünf Elemente werden durch Schwingungen erzeugt. Schwingungen manifestieren sich als die verschiedenen Qualitäten der fünf Elemente, aus denen das Universum besteht.

Die großen Mächte des Universums

Es gibt eine unendliche Vielfalt an Energien, die im Universum am Werk sind. Diese Vielfalt beruht im Wesentlichen auf drei Hauptkräften,

● der Energie des Wissens (Jnana Shakti),

● der Willensenergie (Iccha Shakti),

● der Handlungsenergie (Kriya Shakti).

„Das höchste Licht der Realität ist die ursprüngliche Schwingung von 'OM', der die dreifache Kraft innewohnt. Sie besteht aus der Kraft des Handelns, des Willens und der Weisheit, genannt Brahmi, Raudri und Vaishnavi.“

Mahasiddh Gorakshanath, „Gorakshashataka“ (1.86)

Die großen Kräfte des Universums manifestieren kontinuierlich, in jedem Moment, ihre Wirkung, auch durch den Körper und das Bewusstsein einer Person.

Die Energie des Wissens

Durch die Energie des Wissens ist sich das höchste Bewusstein jedes Phänomens des Universums als einer Manifestation seiner selbst bewusst. Auf der subjektiven Ebene manifestiert es sich als Klarheit, die es dem Yogi ermöglicht, die Welt als eins mit seinem Ich zu sehen.

Die Energie des Willens

Durch die Energie des Willens manifestiert sich die Allmacht der höchsten Quelle. Diese besitzt die Energie der Allmacht, manifestiert sich frei durch Willensimpulse und erzeugt die Phänomene im Universum. Subjektiv wird die Willensenergie als die Fähigkeit einer Person erlebt, Absicht auszudrücken und zu verwirklichen.

Die Energie der Handlung

Die Höchste Quelle manifestiert die Energie des Handelns, führt alle Prozesse im Universum durch, kontrolliert alle Ereignisse und wird zu allen Arten von Manifestationen.

Die Energie des Handelns wiederum hat fünf Arten:

● die Kraft der Schöpfung und Erzeugung

● die Kraft der Erhaltung, des Gleichgewichts und des Bewahrens,

● die Kraft der Zerstörung,

● die Kraft, das Göttliche zu verschleiern und zu verbergen,

● die Kraft der Erleuchtung und der Offenbarung des Göttlichen (Anugraha).

Subjektiv werden diese Kräfte als die Fähigkeit zu erschaffen, das Gleichgewicht zu bewahren, Hindernisse zu überwinden, eigene Qualitäten zu verbergen, und als erleuchtende und manifestierende spirituelle Kraft erfahren.

Kapitel 2

Die fünf Elemente und die Erschaffung des Universums

Die Schwingungen, die das Universum erzeugen, werden in fünf grundlegende Energien unterteilt, die Elemente genannt werden.

Die Elemente repräsentieren grobe Materie in fünf Zuständen:

● fest,

● flüssig,

● strahlend,

● gasförmig,

● als Welle.

Dies sind die fünf Dichtestufen jeder Materie im Universum, einschließlich des physischen Körpers.

Nach den Lehren des Tantra besteht die Materie des Universums aus Kombinationen dieser fünf Elemente.

„Das Universum entstand aus den Tattvas; es manifestiert sich durch die Tattvas, in den Tattvas verschwindet es, durch die Tattvas wird die Natur des Universums erfahren.“

„Shiva Svarodaya“ (4)

Die fünf Elemente befinden sowohl außen und bilden das äußere Universum, als auch innen und bilden den Körper. Die Lehre von Laya Yoga besteht darin, die fünf Elemente, aus denen der physische Körper besteht, bis hin zur Ebene von Klang und Licht wieder aufzulösen.

Im Prozess der Erschaffung des Universums erscheint der Raum (Akasha) zuerst aus einer einzigen Grundlage, dem reinen Bewusstsein. Der Raum enthält ein unendliches Potenzial homogener Energie in einem latenten, nicht manifestierten Zustand. Dann erzeugen die Teilchen des Raums Schwingungen, und es entsteht eine Bewegung, die das Element Luft manifestiert. Die Teilchen des Windelements haben die Fähigkeit alles zu durchdringen, und ihre Bewegung durchdringt alles. Die subtile Bewegung erzeugt Wärmeenergie und manifestiert das Element Feuer. Das Feuer Element ist nicht so beweglich wie Luft, wodurch ein Teil der Wärme zerstreut und kondensiert und auf die Ebene des Wassers abkühlt wird. In diesem Stadium gibt es keine völlige Freiheit in der Bewegung der Elemente. Daher verlangsamt sich die Aktivität des Wasserelements unter bestimmten Bedingungen, bildet Verfestigungen und das Erdelement erscheint, dessen Eigenschaften Härte, Dichte und Trägheit sind.

Höchste Quelle

Ursprüngliches Bewusstsein (Shuddha Prajnana)

+

Ursprüngliche Energie (Prakriti Pradhana)

Kosmisches Bewusstsein (Buddhi) oder Matrix von Allem (Linga Matra)

„Ich bin“ als Ego Prinzip (Ahamkara)

Operativer Verstand (Manas) + neun Sinnes- und Handlungsorgane

Fünf Tanmatras (Elemente in subtiler Form)

Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum

Alle Elemente haben ihre Lokalisierung im Universum. Dieser Prozess betrifft sowohl das Universum als Ganzes als auch den physischen Körper. Darüber hinaus ist aus der Sicht der höchsten Tantras der Prozess der Verdichtung und Formung des Universums ein subjektiver Prozess, der dem Individuum innewohnt. Das grobe Universum von Samsara und der physische Körper entstehen im Moment der Unwissenheit, wenn die Erkenntnis der fundamentalen Grundlage – der Natur des Geistes – verloren geht. Die Elemente sind keine separaten Einheiten, sie sind untrennbar von der reinen Basis des Bewusstseins.

Die Geburt der fünf Elemente

Das äußere, sichtbare Universum existiert nicht von selbst ohne Verbindung mit dem Bewusstsein des Subjekts, das es sieht. Es ist eine Projektion des Bewusstseins und nur in der spezifischen karmischen Vision jedes einzelnen Wesens real, d.h. in uns für uns. Die karmische Vision wird in Übereinstimmung mit vergangenen mentalen Prägungen durch den Spiegel des reinen Ichs projiziert.

Das Universum, das wir mit seinen Galaxien und Konstellationen sehen, ist das Ergebnis der gemeinsamen kollektiven karmischen Vision von Milliarden von Lebewesen, einer kollektiven Visualisierung, die von den Menschen aufgrund der Ähnlichkeit karmischer Prägungen im Bewusstsein gehalten wird.

Aus der Sicht des Laya Yoga wird das Universum aufgrund des Eintritts in eine Art karmischer Vision als ein spontaner Bewusstseinsakt erschaffen.

Am Anfang einer solchen Erschaffung des Universums aus der leeren Basis des reinen Geistes heraus erscheinen drei Qualitäten: Ausstrahlung, Bewegung und Trägheit (sattva, rajas und tamas). Diese drei Qualitäten erlegen der Essenz des wahren Selbst die erste Einschränkung auf.

„Der Körper des Absoluten ist alles, was von ihm geschaffen wird. Seine Energie ist Sattva (Strahlung), Rajas (Bewegung) und Tamas (Trägheit). Aus ihnen entsteht Raum, die Luft entsteht aus dem Raum, das Feuer aus der Luft, das Wasser aus dem Feuer, die Erde aus dem Wasser.“

Sri Shankaracharya, „Tattva Boddhi“, Teil 2 (2)

Von den drei primären Qualitäten erscheint zuerst das subtilste Element, der Raum.

„So ist beim Übergang vom Absoluten zum Individuellen der Raum der erste Schleier, der geworfen wird. Das klare, ursprüngliche, höchste Wesen wird zu einem reinen, subtilen, unbefleckten Raum, in dem feste, dichte, eingeschränkte oder zerstreute Dinge geboren werden. Sie manifestieren sich als die fünf Elemente, aus denen der Körper besteht. Das Individuum schließt sich dann in einen Körper ein, so wie die Seidenraupe einen Kokon um sich bildet. So scheint das Absolute im Körper als Bewusstsein (genauer gesagt als das Bewusstsein, ein Körper zu sein: „Ich bin der Körper“), so wie die Kerze einer Lampe das Innere eines kugelförmigen Lampenschirms erleuchtet.

So stellt sich heraus, dass das individuelle Bewusstsein nur die Ausstrahlung des höchsten Wesens ist, die sich im Körper widerspiegelt. Es erleuchtet ihn wie eine Zimmerlampe, die das Innere des Zimmers erhellt.“

Avadhuta Dattatreya, „Tripura Rahasya“, Kap. 18 (110-113)

Reines Bewusstsein (Shuddha Prajnana)

Bewusstsein (Prajnana) + Energie (Prakriti)

Leuchten + Bewegung + Trägheit

Raum

Luft

Feuer

Wasser

Erde

Das Universum unserer karmischen Vision besteht im Wesentlichen aus der Energie des leeren Lichts. Dieses Licht ist sehr subtil und untrennbar vom Bewusstsein. Die Elemente in ihrem supersubtilen Zustand sind die fünf Lichtstrahlen. Die Lichtstrahlung drückt dabei die Schwingungsfrequenz des Elements aus. Fünf Lichter entstehen aus dem ungeborenem leeren Raum, dem Vakuum, der Urenergie (Mula Prakriti), aus der alles entsteht und in die hinein sich alles auflöst.

Wenn Ströme kollektiver Karma-Abdrücke (karmische Winde) im Raum der Primärenergie erscheinen, tritt darin eine Fluktuation feinstofflicher Energiepartikel auf. Diese Energie ist noch undifferenziert und leer, sie hat keine Qualitäten. Diese Art von Energie ist untrennbar vom ursprünglichen Raum der Existenz, es gibt keine Dualität und kein Ich-Gefühl darin.

In diesem Strom leerer Bewusstseinsenergie flammen als Ergebnis einer solchen Bewegung spontan fünf Arten an Schwingungen auf. Sie haben die strahlende Natur des Lichts. Diese fünf Arten von Licht sind Manifestationen der subtilen Energie der ursprünglichen, leuchtenden Natur des Geistes. Dies sind die Elemente in ihrem reinsten und subtilsten Zustand. Das Licht der Elemente ist für das gewöhnliche Sehen unzugänglich, weil sie sich in einer subtileren Dimension als dem gewöhnlichen Licht manifestieren. Das sichtbares Licht entsteht erst noch aus diesen fünf Lichtern.

Die Farben der Elemente:

● Raum: blau (farbloses Licht, einschließlich aller Farben),

● Luft: grün,

● Feuer: rot,

● Wasser: weiß,

● Erde: gelb.

Diese fünf Lichter sind die subtile Regenbogenbasis aller sichtbaren äußeren Elemente, einschließlich unseres Körpers.

Die Wahrnehmung der fünf Lichter wird gröber und greifbarer. Dadurch erscheinen sie dem Bewusstsein als externe Objekte. Auf der letzten Stufe der Vergröberung werden die fünf Lichter als Dimensionen (Lokas) und innerhalb dieser Dimensionen wahrgenommen – als grobe physische Elemente der Natur (Elemente), die außerhalb unseres Körpers und unseres Bewusstseins existieren.

Die fünf Arten von Licht materialisieren sich und nehmen in unserem Körper die Form von fünf Pranas an. Sie bilden heraus: fünf innere Hauptorgane, fünf Finger an jeder Hand, fünf Handlungsorgane, fünf Sinnesorgane, fünf subtile Empfindungen (Tanmatras) und fünf Wahrnehmungen.

Auch unser Körper durchläuft bis zur Geburt diesen Prozess. Unser Universum wird gleichzeitig mit der Geburt unseres Körpers geboren. Vor der Verfestigung des Körpers gibt es in unserer karmischen Vision kein materielles Universum.

Durch Unwissenheit wird unser Bewusstsein getrübt, verstrickt sich in äußere Elemente und unsere Wahrnehmungen. So entstehen fünf unreine Zustände (fünf Kleshas), die, wenn sich sich verstärken, zur Wiedergeburt in den niederen Welten führen.

 

Der Prozess der Erzeugung der fünf Elemente

Das Raumelement wird durch die Fähigkeit zum Hören erzeugt. Das Windelement wird durch die Fähigkeit zum Berühren generiert. Das Feuerelement entsteht durch die Fähigkeit zu sehen. Das Wasserelement wird durch die Fähigkeit zu schmecken erzeugt. Und das Erdelement entspringt der Fähigkeit zu riechen.

Wie kommt es, dass die äußeren Elemente des Universums vom Bewusstsein erzeugt werden?

Das Raumelement (Akasha-Tanmatra) entwickelt sich aus der subtilen Essenz des Bewusstseins. Es enthält keine anderen gröberen Elemente.

Luft entsteht aus dem Raum (Yayu-Tanmatra). Das Element Luft enthält den Klang als subtile Essenz des Elementes Raum und auch die Berührung.

Aus der Luft entsteht das Element Feuer (Agni-Tanmatra), das die feinstofflichen Essenzen von Raum, Luft und Feuer enthält.

Wasser (Apas-Tanmatra) entwickelt sich aus Feuer und enthält die subtilen Essenzen von Raum, Luft, Feuer und Wasser.

Das Erdelement (Prithivi-Tanmatra) enthält die subtilen Essenzen aller Elemente.

Die Qualitäten der Elemente mischen sich, weil jedes Element die seiner vorherrschenden eigenen Qualität auch die subtilen Qualitäten der vorgehenden Elemente enthält. Im Raum überwiegt der Klang. In der Luft überwiegen Klang und Berührung, während die Berührung dominiert, d.h. die eigene subtile Qualität der Luft. Im Feuer überwiegt die Form, es gibt auch Anteile von Klang und Berührung (der Form). Und so weiter. Daher wirkt die materielle Illusion am stärksten durch das Erdelement und am wenigsten durch das Raumelement, welches das subtilste Element ist.

Kapitel 3

Der Weg der Befreiung von den fünf Elementen

„Teilchen des reinen Geistes, die von trägen Hüllen umgeben sind, werden Jivas oder Individuen genannt. Die Fähigkeit dieser Teilchen zur Verwirklichung hängt von den Beschränkungen ab, die man auf sich selbst auferlegt. Diese Beschränkungen werden „Verstand“ genannt.“

Avadhuta Dattatreya, „Tripura Rahasya“, Kap. 18 (109)

Wenn der Yogi die fünf Lichträume in den fünf Elementen erkennt und die nicht-duale Natur des Geistes als ihre reine, leere Basis entdeckt, dann beginnt er, befreit zu werden. Betrachtet der Yogi sich selbst jedoch als Subjekt und die Elemente als etwas Äußeres, das in sich selbst als Objekte existiert, dann vertiefen sich die Unwissenheit und das Samsara.

Indem er sich in Kontemplation übt, entdeckt der Yogi eine subile, leere Bewusstseinsschicht, „Ich bin“, welche die Quelle aller Elemente ist. Durch die Reinigung der Wahrnehmung dieser Schicht erkennt der Yogi die Leerheit, Leuchtkraft und ursprüngliche Reinheit der fünf Elemente. Er macht sie zu fünf Räumen, fünf reinen Ländern, fünf Dimensionen (Lokas), die den fünf Chakras in seinem physischen Körper entsprechen. Der physische Körper wird zu einem räumlichen Portal, dank dessen der Yogi in die reinen Dimensionen der fünf Elemente eindringen kann, und die Energiezentren (Chakras) werden zu solchen Eintrittspunkten. Ist der Yogi in die reinen Dimensionen eingetreten, kann er in ihnen in einem Illusions- oder Regenbogenkörper weiterleben.

Die Schriften besagen, dass ein Yogi, wenn er diesen Prozess versteht und seine Wahrnehmung der Elemente mit dem natürlichen Zustand integriert, indem er kontemplative Präsenz praktiziert, in die Nicht-Dualität eintritt. Er erlangt einen Regenbogenkörper, der nicht aus den groben, sondern aus den fünf reinen Elementen besteht. Genauso bestehen Lichtstrahlen aus Regenbogenlicht. So kann der Yogi befreit werden. Wenn er aber diesen Prozess nicht versteht, befindet er sich in einem Zustand von Täuschung und Verdunkelung, in unreiner Sicht. Er fühlt sich als ein separates Ego-Ich und empfindet die Welt als äußeres Universum, bestehend aus Objekten.

Aus Sicht der Lehren der Siddhas besteht die gesamte sichtbare Welt um uns herum jedoch ausschließlich aus Energie, die aus dem Inneren des Bewusstseins projiziert wird. Nur der Geisteszustand formt die Welt, in der wir existieren.

Der ursprüngliche Raum des reinen Ichs ruht ewig in der Nicht-Dualität, unfassbar und unendlich. Er verfällt nicht in Unwissenheit und wird nicht befreit. Er wird nicht von Sünden verdunkelt, er wird nicht durch die Anhäufung von Verdiensten gereinigt. Die Haltung gegenüber den Energien, die von ihm ausgehen, ist jedoch zweifach: rein und nicht-dual im Fall von befreiten Seelen und Siddhas oder unrein und dual im Fall von Seelen, die durch Karma und Befleckungen bedingt sind.

Über den ersten Fall wird gesagt, dass hier ein spontanes, unmotiviertes Spiel (Lila) der Energien des höchsten Selbst abläuft, ganz ohne individuelle, subjektive und äußere Objekte. Es gibt nur das höchste Wesen, das mit seinen Energien spielt. Im zweiten Fall gilt das Gesetz von Ursache und Wirkung. Hier gibt es ein Individuum, eine Person, die diesem Gesetz unterliegt.

Das Bewusstsein eines Siddhas identifiziert sich mit reinen Energien, daher manifestiert es sich als Regenbogen-Lichtkörper (Pranava-deha), der mit den Energien spielt. Das Bewusstsein eines durch Karma gebundenen Wesens identifiziert sich mit unreinen Energien. Daher manifestiert es sich als grobstofflicher Körper, der in der grobstofflichen Welt von Samsara lebt, wo es Karma, Leid, Unwissenheit, Geburt und Tod gibt.

 

Geburt im Körper und Befreiung

Bis zur Geburt wurden die fünf Elemente des Körpers durch das Bewusstsein in den Schoß unserer Mutter gezogen. Dies geschah, weil aufgrund von Ablenkungen die fundamentale Basis, die leuchtende, raumähnliche Natur des Geistes, vergessen worden war.

Das umnachtete Bewusstsein, das die Wirkung seiner subtilen Schichten erfahren hatte, führte zur Entstehung von Anhaftungen und Abneigungen, wodurch die subtilen Qualitäten der zukünftigen Elemente des Körpers (Tanmatras) entstanden sind. Aus den Tanmatras gingen die Elemente des physischen Körpers hervor und wurden von einer Gebärmutter anzogen.

Die große Aufgabe des Laya Yoga besteht darin, diesen Prozess umzukehren und die Elemente des Körpers in ihren subtilen, unzerstörbaren Zustand hinein aufzulösen. Wenn dem Yogi dies gelingt, sagt man, er habe den großen Übergang verwirklicht und den Regenbogen-Lichtkörper erreicht.

Anfänglich lernt ein Yogi, der Bewusstsein und Prana kontrolliert, schrittweise auch die Elemente im Körper zu kontrollieren. Während er Pranayama macht, spürt er die Aktivierung des Erdelements als Hitze, Juckreiz oder Brennen im Muladhara-Chakra am unteren Ende der Wirbelsäule, wenn dort die Kundalini erwacht. Er fühlt das Element Wind und spürt die Zirkulation von Prana als subtile Ströme, die durch die Energiekanäle fließen.

Dann übt er Samyama (meditative Vertiefung) und lernt, mit den äußeren Elementen zu verschmelzen. Er meditiert über die Untrennbarkeit der Elemente im Körper und im Äußeren. Während er meditiert, fühlt er, dass seine inneren Flüssigkeiten im Körper (Blut, Lymphe, Schleim, Urin und Sperma) untrennbar mit den äußeren Gewässern der Flüsse, Meere und Ozeane verbunden sind. Mit diesem Gefühl stellt er sich auf das „eine Wasser“ ein – das universelle Element Wasser.

In den höheren Stufen des Samadhis gelangt er auf die subtile Ebene der Elemente und eröffnet sie sich als einen Lichtraum: das Bewusstsein der Weisheit und die unteilbare Einheit der Glückseligkeit des Pranas, die dem Element und der Leere innewohnt. In diesem Stadium werden die Pranas aller Elemente in den Zentralkanal gezogen, die Elemente kehren in den ungeborenen Zustand zurück. Der Yogi erreicht den unsterblichen Regenbogenkörper, der unabhängig von den grobstofflichen Elementen ist. Dieser Körper besteht aus den subtilen, vom klaren Licht nicht zu trennenden Elementen der fundamentalen Grundlage.

Zerfall der fünf Elemente zum Zeitpunkt des Todes

Im Moment des Todes, wenn sich das Netzwerk der Nadis im Körper auflöst und die Pranas ihn verlassen, treten die Winde für eine Weile auf natürliche Weise in den zentralen Kanal ein. Zu dieser Zeit erfährt eine Person die Erfahrung der Auflösung der Elemente in Form der Manifestation von Anzeichen und von verschiedenen Arten von Licht. Dies ähnelt dem, was der Yogi erlebt, wenn die Kundalini vollständig erwacht ist. Nur mit dem Unterschied, dass während der Yoga-Praxis die Pranas den Körper nicht verlassen, sondern ihn sättigen und dabei völlig vergeistigen.

Die Prozesse des Einschlafens, des Sterbens und des Samadhis haben ähnliche Grundzüge. Während des Todesprozesses lösen sich die fünf Elemente, aus denen der Energiekörper besteht, ineinander auf.

Wenn sich das Erdelement auflöst, verliert eine Person die Fähigkeit, den Körper zu bewegen, und Luftspiegelungen und gelbe Blitze erscheinen im Geist.

Wenn sich das Element Wasser im Element Feuer auflöst, gibt es im Bewusstsein Rauchwolken und blaue Blitze, die Kontrolle über die Körperflüssigkeiten geht verloren.

Wenn sich das Element Feuer