Kwa Zulu - Nathalie C. Kutscher - E-Book

Kwa Zulu E-Book

Nathalie C. Kutscher

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Beschreibung

Alexa Lawrence ist der aufsteigende Stern am Chirurgenhimmel, lebt in Beverly Hills, hat reiche Eltern und führt eine Beziehung mit ihrer Oberärztin. Ihr Leben ist klar strukturiert, sie will möglichst wenig Aufregung, dafür Karriere, Ansehen und Ruhm. Als sie vom Verhältnis ihrer Freundin zu einer anderen Frau erfährt, bricht ihre Welt zusammen. Kurzentschlossen bewirbt sie sich um ein ehrenamtliches Auslandsjahr in Südafrika. Dort lernt sie die Gynäkologin Rachel Walker kennen, mit der sie nur allzu oft aneinandergerät. Alexas Verbissenheit und Rachels Erfahrungen in der humanitären Hilfe lösen ein ums andere Mal einen Konflikt aus. Doch ein Skandal um illegale Medikamententests und der harte Klinikalltag lassen sie näher zusammenrücken und sie merken, wie wichtig die jeweils andere ist.

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Kwa Zulu

 

 

Schatten über der Savanne

 

Nathalie C. Kutscher

Über dieses Buch:

Alexa Lawrence ist der aufsteigende Stern am Chirurgenhimmel, lebt in Beverly Hills, hat reiche Eltern und führt eine Beziehung mit ihrer Oberärztin. Ihr Leben ist klar strukturiert, sie will möglichst wenig Aufregung, dafür Karriere, Ansehen und Ruhm. Als sie vom Verhältnis ihrer Freundin zu einer anderen Frau erfährt, bricht ihre Welt zusammen. Kurzentschlossen bewirbt sie sich um ein ehrenamtliches Auslandsjahr in Südafrika. Dort lernt sie die Gynäkologin Rachel Walker kennen, mit der sie nur allzu oft aneinandergerät. Alexas Verbissenheit und Rachels Erfahrungen in der humanitären Hilfe lösen ein ums andere Mal einen Konflikt aus. Doch ein Skandal um illegale Medikamententests und der harte Klinikalltag lassen sie näher zusammenrücken und sie merken, wie wichtig die jeweils andere ist.

 

Copyright © 2020 Nathalie C. Kutscher, publiziert von telegonos-publishing

 

www.telegonos.de

(Haftungsausschluss und Verlagsadresse auf der website)

Cover: Kutscherdesign

 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

ISBN der Printversion: 978-3-946762-43-0

Kontakt zur Autorin über die Verlagshomepage

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danke an all die Frauen und Männer, die ihr Leben der humanitären Hilfe gewidmet haben.

Danke an Christiane für deine Adleraugen.

Und danke an all diejenigen, die an mich und meine Romane glauben und mir treue Leser sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 1

Beverly Hills, Kalifornien

Lexi

 

Hochkonzentriert stand Alexa Lawrence am OP-Tisch ihrer Mentorin Dr. Giulia Perez gegenüber und vernähte den frischen Bauchschnitt, den sie Stunden zuvor selbst getätigt hatte. Es war bereits ihre dritte Laparotomie, weswegen sie relativ routiniert ans Werk gegangen war. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie sowohl Dr. Perez, als auch die Assistenzärztin Kristen Fletcher anerkennend nickten.

»Sehr gut, Doktor Lawrence«, lobte Giulia. »Beim nächsten Mal darf dann Doktor Fletcher ihr Glück versuchen.«

Sie entfernte sich vom Tisch, warf ihre OP-Kleidung in einen Mülleimer und verließ den Raum, um sich zu waschen. Sie wusste, dass Alexa bei der Naht keine Hilfe mehr benötigte, schließlich war sie im vorletzten Jahr ihrer Assistenzarztausbildung am Beverly Hills Medical Center.

»Falls du nachher Zeit hast, wäre ich dir dankbar, wenn du noch mal alles mit mir Schritt für Schritt durchgehst«, sagte Kristen leise. »Ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin.«

»Klar doch«, antwortete Alexa und hob kurz ihren Blick.

»Danke.« Kristen lächelte ausnahmsweise. Sonst wirkte sie immer ziemlich gestresst, besonders im Beisein der Oberärzte, ganz besonders, wenn Doktor Perez anwesend war.

Alexa grinste hinter ihrem Mundschutz. Sie wusste, welche Wirkung Giulia auf die jungen Ärzte ausübte - das war bei ihr am Anfang nicht anders gewesen. Sie war eine Koryphäe als Allgemeinchirugin und konnte recht launisch sein, wenn ihre Schützlinge nicht so parierten, wie sie es gerne hätte. Doch das Blatt änderte sich irgendwann, als Alexa und Giulia zusammen Nachtdienst hatten und einen Notfall versorgten. Ein Kind war aus einem Fenster im dritten Stock gestürzt und zum ersten Mal erlebte Alexa, dass auch Doktor Giulia Perez so etwas wie Gefühle besaß. Am Morgen nach der Schicht waren sie sogar noch zusammen Kaffeetrinken gewesen und Giulia erzählte Alexa, dass sie bei Kindern immer ganz besonders empfindlich reagierte, da sie ihren eigenen, damals vierjährigen Neffen, nicht retten konnte.

Alexa vermochte nicht mehr zu sagen, ob es an jenem Tag geschehen war, als sie sich in Giulia verliebt hatte, oder an dem Tag, als Giulia sie zum Geburtstag einlud und sie gemeinsam in einem Restaurant am Hafen italienisch essen gewesen waren. Aber das war eigentlich auch egal, denn verliebt hatte sie sich in jedem Fall. Seit einem Jahr waren sie jetzt ein Paar und Alexa war bereit für den nächsten Schritt. Sie wollte unbedingt mit Giulia zusammenleben, doch bisher wich diese bei dem Thema immer aus. Auf diese Reaktion konnte sich Alexa keinen Reim machen. Es lag nicht daran, dass Giulia ihre Beziehung geheimhalten wollte, denn das war ein offenes Geheimnis. Jeder wusste, dass sie lesbisch war und es hatte ihrer Karriere nie im Geringsten geschadet.

»Uuund, fertig!« Alexa hob die Hände, grinste in die Runde und verließ den OP-Saal.

Nachdem sie sich gewaschen hatte, eilte sie ins Oberarztzimmer, wo sie Giulia zu treffen hoffte. Wie richtig vermutet, saß Giulia dort am Tisch und schrieb einen Bericht. Einen Moment lang stand Alexa in der Türe und bewunderte ihre Mentorin. Auch wenn sie schon etwas älter war, fand Alexa sie wunderschön.

»Warum stehst du dort so herum?« Giulia hob den Kopf und nahm ihre Brille ab.

»Ich wollte dich nicht stören.«

»Du darfst mich immer stören, das weißt du doch. Komm her.«

Lexi stieß sich vom Türrahmen ab, ging auf Giulia zu und küsste sie.

»Das hast du wirklich sehr gut gemacht heute«, lobte Giulia und bedeutete der Jüngeren, sich zu setzen, während sie sich erhob und eine Tasse mit Kaffee und zwei Stück Zucker füllte. »Deine Technik wird von Mal zu Mal besser. Ich denke, du bist bereit für deine erste Solo-OP.« Sie stellte Alexa die Tasse vor die Nase und nahm ebenfalls wieder Platz.

»Wirklich? Wow, das ist ... wow!« Alexa klatschte vor Freude in die Hände.

»Warte mit deinem Freudentanz, bis du die richtig gute Nachricht hörst.« Giulia lächelte geheimnisvoll. »Ich habe dich als leitende Assistenzärztin vorgeschlagen und der Vorstand hat es bewilligt. Na, wie findest du das?«

»Ohhhh ...« Alexa sprang auf und fiel Giulia um den Hals. »Du bist die Beste! Danke, danke, danke.«

»Nein, du bist die Beste, deswegen habe ich dich ausgesucht, Lexi. Das ist mein Ernst. Du hast von allen in deinem Jahrgang die größten Fortschritte gemacht und ich finde, das sollte belohnt werden.«

»Ganz deiner Meinung.« Alexa pflanzte sich grinsend wieder auf ihren Hintern. »Das macht sich gut im Lebenslauf, wenn ich mich bei Doktor Khalid im Rhinoplasty Center bewerbe.«

»Du möchtest also immer noch in die Plastische?« Guilla drehte die grünumrandete Brille in den Händen und musterte Alexa skeptisch.

»Auf jeden Fall. Er ist der Beste auf seinem Gebiet und ich will alles von ihm lernen, bevor ich die Praxis meines Vaters übernehme.« Alexa fummelte das Haargummi aus ihrem langen Zopf und wuschelte sich durch die haselnussbraunen Haare.

»Hm«, machte Giulia.

»Was bedeutet hm?«

»Ich seh dich einfach woanders als beim Facelifting alternder Hollywoodsternchen, das ist alles. Du solltest dein Potenzial mehr ausschöpfen, Lexi.«

»Deine Meinung in allen Ehren, aber ich habe nicht vor, meine Zukunft weiterhin mit Dreißig-Stunden-Schichten zu verbringen, und das auch noch für einen Hungerlohn. Was ist verkehrt daran, Menschen ihren Wunsch nach Veränderung zu erfüllen? Es kann mir doch egal sein, ob sie eine Nase wie Marylin Monroe möchten oder den Hintern von JLo.«

Ärgerlich schüttelte Giulia den Kopf, verkniff sich aber jeglichen weiteren Kommentar.

»Ach, komm schon«, seufzte Alexa. »Warum regt dich das so auf? Du wusstest von Anfang an, dass ich diesen Weg gehen will.«

»Ja, Lexi, das wusste ich. Vielleicht war ich aber so naiv zu denken, du hättest während deiner Ausbildung etwas dazu gelernt. Wir sind Ärzte - Chirurgen! Wir retten Leben, forschen, damit wir noch mehr Leben retten können. Und du willst das alles wegwerfen, nur um Geld zu verdienen. Möglichst viel Geld für wenig Aufwand. Ich hatte einfach gedacht, du hättest dich geändert.«

»Ich bin nun mal nicht so heroisch wie du.« Alexa zog einen Schmollmund. Sie wusste, dass sie Giulia damit verletzte, denn diese hatte von Anfang an gehofft, dass Alexa in ihre Fußstapfen trat. Als Vorzeigechirurgin des Krankenhauses. Aber warum sollte sie sich so abrackern? Mit einer eigenen Praxis hatte sie wenigstens noch so etwas wie ein Privatleben, etwas, wovon sie bei ihren Schichten im Krankenhaus nur träumen konnte. Sie hatte nun mal andere Motive für das Medizinstudium gehabt, als Giulia damals. Geld und Ansehen zu besitzen war nicht das Schlechteste, schließlich war Lexi auch genau so aufgewachsen und hatte nicht vor, ihren Lebensstil zu ändern. Sie war ein Luxusgirl, na und? Dass sie außerdem ein helles Köpfchen besaß und die Chirurgie ihr sozusagen in die Wiege gelegt wurde, machte die ganze Sache noch etwas angenehmer.

»Sieh doch auch mal das Positive daran«, sagte sie und griff über den Tisch nach Giulias Hand. »Wir werden viel mehr Zeit füreinander haben, weil ich nicht mehr diese endlos Schichten schieben muss. Wenn wir erst einmal zusammenwohnen ...«

»Lexi!«

Energisch entzog Giulia ihre Hand und sah ihrem Gegenüber ernst in die blauen Augen. »Schluss damit! Wir werden nicht zusammenziehen. Ich weiß nicht, warum du davon ausgehst, aber ein gemeinsames Leben, so wie du dir das vorstellst, wird es für uns beide nicht geben.«

»Wie bitte?«, flüsterte Alexa geschockt, in der Hoffnung, sich verhört zu haben. »Was meinst du damit?«

»Herrje.« Giulia strich sich seufzend durchs Gesicht. Sie wirkte plötzlich müde, abgespannt und viel älter als sonst. Die Vierzigjährige strotzte normalerweise vor Energie, sodass der Altersunterschied von vierzehn Jahren nie ins Gewicht gefallen war. Doch heute war es irgendwie anders.

»Bist du krank?«, wollte Lexi fast tonlos wissen.

»Nein, ich bin nicht krank. Es ist nur ... Ich wollte, dass du dir endlich deiner Bestimmung bewusst wirst, deshalb hatte ich dich als leitende Assistenzärztin vorgeschlagen. Nicht, damit es in deinem Lebenslauf gut aussieht. Ich wollte, dass du meine Nachfolgerin wirst, Lexi. Dass du deine Fachausbildung auf den Schwerpunkt der Allgemeinchirugie legst.«

»Warum sollte ich deine Nachfolgerin werden? Was ist mit dir?«

»Ich ...« Giulia stockte nach Worten ringend. »Ich habe ein Jobangebot bekommen. Harvard, in der Forschung.«

»Ich verstehe nicht ...« Lexi sank gegen die Stuhllehne. Sie hatte das Gefühl, alles Blut sei aus ihrem Kopf gewichen.

»Doktor Penelope Hauser, meine ehemalige Kommilitonin, hat mich vorgeschlagen und die Forschungsabteilung hat mir den Job angeboten. Ich war vor drei Wochen dort und habe mir alles angesehen. Es wäre eine Wahnsinnschance für mich, zumal ich nicht - wie hier - um Forschungsgelder betteln muss.«

»Vor drei Wochen«, echote Lexi. Sie erinnerte sich. An diesem Wochenende war Giulia sang und klanglos verschwunden, ohne ihr zu verraten, wo sie gewesen war. Penelope Hauser ... Lexi kramte in ihrem Gehirn. Der Name kam ihr bekannt vor. Vielleicht aus irgendeinem Fachartikel?

»Sie ist Neurochirurgin am Brigham and Woman’s Hospital«, erklärte Giulia, als hätte sie Alexas Gedanken erraten.

»Wann wolltest du es mir sagen?«

»Das mache ich doch gerade.«

»Ganz toll, Doktor Perez, wirklich!« Lexi schlug wütend auf den Tisch und erhob sich, um im Zimmer auf und ab zu laufen. »Dieses ganze Gerede, oh Lexi, du bist die Beste, blabla, diente nur dazu, um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen, oder? Damit du dir sicher sein kannst, dass ich mit Arbeit gut versorgt bin und keine Zeit finde, dir hinterherzutrauern. Wie lange weißt du es schon, hm?«

»Seit drei Monaten«, gab Giulia zerknirscht zu.

»Oh, also genau seit dem Zeitpunkt, als ich dich zum ersten Mal gefragt habe, ob wir zusammenziehen. Das wird ja immer besser.« Lexi schüttelte verärgert und enttäuscht den Kopf. Unbewusst kramte sie ihr Hirn weiter nach Penelope Hauser durch.

»Ich hatte nie vor, mit dir zusammenzuziehen.« Giulia stand ebenfalls auf und spülte ihre Kaffeetasse aus. »Du hast dich in etwas verrannt, Lexi.«

Abrupt blieb Lexi stehen und starrte auf Giulias Rücken, den diese ihr zugewandt hatte.

»Ich habe mich verrannt?«, keuchte sie. »Ich liebe dich, Giulia und ich dachte, das beruht auf Gegenseitigkeit. War ich für dich nur ein Midlife-Crisis-Fick?«

»Werd nicht ordinär, Lexi!«, gab Giulia zurück und sah sie endlich an. »Ich bin deine Oberärztin, du stehst kurz vor deinem Abschluss, es wäre nicht der richtige Zeitpunkt, um etwas Endgültiges daraus zu machen. Du warst nicht nur eine Affäre, Lexi, aber meine Gefühle reichen leider nicht, um mir eine Zukunft mit dir aufzubauen.«

Lexi schwankte und hielt sich an der Stuhllehne fest. Absurderweise fiel ihr genau in diesem Moment ein, wo sie den Namen Penelope Hauser schon einmal gehört hatte.

»Sie war deine Freundin auf der Uni, stimmt’s? Penelope meine ich. Hat sie nicht damals mit dir Schluss gemacht, um nach Harvard zu gehen? Du hast es mir erzählt, als wir uns deine alten Fotos angesehen haben, weißt du noch? Und genau dasselbe ziehst du jetzt mit mir ab. Sag mir warum, Giulia. Läuft da wieder was zwischen euch?«

»Du kennst die Antwort doch bereits«, sagte Giulia und schickte sich an, den Raum zu verlassen.

»Wag es nicht, mich einfach stehenzulassen«, zischte Lexi mit zusammengekniffenen Augen. »Wir sind noch nicht fertig!«

»Doch, Lexi, das sind wir. Es tut mir ehrlich leid, ich hatte nicht gewollt, dass es so endet. Aber wir sollten beide nach vorne blicken. Du bist noch jung, stehst gerade erst am Anfang deiner Karriere. Auf dich wird noch so viel Spannendes zukommen.«

»Du hast mich letzte Nacht noch gefickt«, brüllte Lexi mit Tränen in den Augen los, als Giulia die Türe öffnete und auf den Gang trat. »Du hast mich gefickt und jetzt sagst du, dass Schluss ist?« Sie rannte Giulia hinterher.

Einige Krankenschwestern und Patienten blieben angesichts des Geschreies stehen und wechselten peinlich berührte Blicke.

»Es reicht, Alexa«, mahnte Giulia streng und schob sie zurück ins Zimmer. »Mach jetzt keine Szene.«

»Keine Szene?« Alexa lief vor Zorn dunkelrot an und spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. Ablehnung war etwas, das sie gar nicht verkraftete. Ihr Leben verlief reibungslos, sie ließ sich nicht einfach abservieren.

»Reiß dich zusammen«, zischte Giulia. »Werde erwachsen, Lexi und akzeptiere Entscheidungen, auch wenn sie dir nicht in den Kram passen. Ich werde jetzt gehen und ich hoffe, du beruhigst dich wieder.«

Giulia sah ihr streng in die Augen, bevor sie sich umdrehte und den Raum wieder verließ. Alexa ballte zornig die Hände zu Fäusten. Sie hatte ihre Gefühle einfach nicht unter Kontrolle. Auch wenn ihr Verstand leise flüsterte, die Sache auf sich beruhen zu lassen, gewann ihre Wut die Oberhand. Schnaubend rannte sie Giulia nach, die Umherstehenden ignorierend, und schrie: »Ich lasse mich nicht so einfach abservieren! Hast du mich gehört, Giulia? Ich mache dich fertig!«

Ihr Gebrülle prallte an Giulia ab. Lexi sah, wie ihre Verflossene kurz zögerte, den Rücken durchdrückte und dann um die nächste Ecke verschwand, ohne eine weitere Reaktion zu zeigen. Erst jetzt nahm Lexi wahr, dass sie von allen Seiten angestarrt wurde. Einige steckten grinsend und tuschelnd die Köpfe zusammen oder wandten sich mit mitleidigen Blicken ab. Die Wut verrauchte und zurückblieb das Gefühl tiefer Scham. Sie hatte sich wie eine Verrückte benommen und alle hatten es mitbekommen. Wer würde sie jetzt noch ernst nehmen?

Lexi spürte Tränen in ihre Augen schießen und wandte sich schnell ab. Sie hatte alles versaut, weil sie sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Die Verletzung saß tief und so schnell würde die Wunde nicht heilen. Hier half keine ihrer akkuraten Nähte, ein gebrochenes Herz ließ sich nun mal nicht so einfach flicken.

Nur mit Mühe hatte sie ihre Schicht hinter sich gebracht und schleppte sich jetzt müde und ausgelaugt zu ihrem Wagen. Lexi hatte die Blicke und Tuscheleien hinter ihrem Rücken deutlich gespürt. Auch wenn sie und Giulia sich nie versteckt hatten, waren Beziehungen unter Kollegen nicht sonderlich gerne gesehen. Und schon gar nicht zwischen Ober- und Assistenzärzten. Jetzt, mit etwas Abstand betrachtet, fiel ihr auf, dass sie Giulia nie richtig gekannt hatte. Eigentlich war ihre Beziehung immer so nebenher gelaufen - aus Zeitgründen. Und deswegen, weil Giulia stets versucht hatte, Lexi im Privatleben auf Abstand zu halten. Wie oft war sie bei Giulia in der Wohnung gewesen? Nicht oft genug, ging es ihr durch den Kopf, während sie das Gas durchdrückte und mit dem roten 3-er BMW vom Klinikparkplatz rauschte. Sie wollte nicht heulen, doch die Wut trieb ihr wie von selbst die Tränen in die Augen. Lexi umklammerte das Lenkrad fester und trat das Gaspedal, bis der Wagen aufheulte und durch die Straßen schoss. Auf einen Strafzettel mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an. Sie brauchte Alkohol und jemanden, bei dem sie ihren Frust ablassen konnte. Der sie verstand und ihr nicht sagte, wie dumm sie sich eigentlich verhalten hatte, dass sie allen Ernstes gedacht hatte, die Beziehung mit Giulia könnte etwas Ernstes sein. Lexi lenkte den Wagen über den Highway Richtung West Hollywood. Wenn ihr jetzt noch einer helfen konnte, dann war es Max, ihr bester Freund.

»Himmel, du stinkst, Sweetheart. Geh bitte zuerst duschen, zieh dir einen Fummel von mir an und dann schwing deinen süßen Arsch zu mir auf die Terrasse.«

»Ich stinke?«, fragte Lexi und steckte ihre Nase unter die Achseln.

»Habt ihr denn keine Duschen im Krankenhaus?«

»Schon, aber ich wollte nur noch raus.« Sie warf die Türe ins Schloss und folgte ihrem Kumpel ins Innere des todschicken Apartments. »Machst du mir bitte einen Long Island Icetea?«, sagte sie auf dem Weg ins Bad. »Oder nein, stell mir einfach die Tequila Flasche hin.«

»Oh, es ist eine Tequila-Krise?« Max zog eine mitleidige Schnute und begab sich in den durch einen Tresen abgetrennten Küchenbereich, um Zitronen aufzuschneiden.

»Ja, eine Tequila-Krise. Ich hoffe, du hast genug Vorrat von dem Zeug, denn ich habe vor, mich heute sinnlos zu besaufen.«

Nach der heißen Dusche fühlte sie sich etwas besser. Schnell schlüpfte sie in ein weites T-Shirt und Shorts von Max und ließ sich auf der Dachterrasse in einen der Liegestühle fallen. Die Sonne war bereits untergegangen und über ihnen breitete sich ein sagenhafter Sternenhimmel aus.

Max war Fotograf und seit Jahren ihr bester Freund. Sie hatten sich gegenseitig schon durch unzählige Beziehungskrisen hindurch geholfen - ja, es waren wirklich unzählige gewesen, denn Max war nicht der Typ, der es lange mit ein und demselben Mann aushielt.

»Erzähl«, forderte er, während er zwei Gläser mit Tequila füllte. »Ich nehme an, es geht um Giulia.«

Lexi nickte und gleichzeitig schwammen ihre Augen wieder in Tränen. Ärgerlich wischte sie die beiseite, nahm das Glas und kippte das Gesöff hinunter.

»Zitrone dazu?«, merkte Max ironisch an, doch sie winkte ab.

»Ich brauche keine verdammten Vitamine, ich brauche Alkohol. Also ... mein Glas ist leer.« Sie fuchtelte mit ihrem Zeigefinger über ihrem Glas herum, ehe sie weitersprach. »Natürlich geht es um Frau Doktor. Diese ... diese ... ahh. Sie hat mich einfach abserviert, ist das zu glauben? Zuerst schmiert sie mir Honig um den Bart, von wegen, oh Lexi, du bist die Allerbeste. Tolle, großartige Lexi und im nächsten Moment eröffnet sie mir, dass sie nach Boston geht. Gerade, als ich davon ausgehe, dass wir endlich zusammenziehen, schmeißt sie mir an den Kopf, dass sie mich verlässt. Und das Beste: Es ist wegen einer Flamme, die sie am College gefickt hat! Sie verlässt mich wegen einer anderen Frau! Wegen einer, die vor Jahren dasselbe mit ihr abgezogen hat.«

Sie leerte auch das nächste Glas in einem Zug, nur um dann die Flasche an sich zu nehmen.

»Ach Liebes ... Ich will ja nicht oberlehrerhaft klingen, aber hast du dich da nicht etwas ver ...«

»Wenn du jetzt verrannt sagst, polier ich dir die Fresse«, warf Lexi mit finsterem Blick dazwischen.

»Schon gut, schon gut. Wusste ja nicht, dass du auf dem Kriegspfad bist. Dennoch hättest du wissen müssen, dass das nichts von Dauer ist. Was fandest du eigentlich an ihr? Okay, sie sah für ihr Alter noch ganz gut aus und sie hatte einen wahnsinnig tollen Stil, aber ansonsten war sie eine Langweilerin.«

»Für dich vielleicht, aber du bist auch kein Mediziner. Ich fand sie umwerfend. Wenn Giulia im OP stand, dann hätte ich sie am liebsten pausenlos angestarrt. Sie ist so selbstsicher, jeder ihrer Schnitte gleicht einem Kunstwerk. Wusstest du, dass ihre Mortalitätsrate gleich Null ist? Sie ist eine Göttin im OP.«

»Sorry, Liebes, aber ich habe den Eindruck, du bist nicht in Giulia selbst verliebt, sondern in das, was sie verkörpert. Sie ist deine Mentorin, du bist geil darauf, jemanden aufzuschnibbeln. Ist es nicht so, dass du dich zu ihr hingezogen fühlst, weil sie dir viel beibringen kann? Hinterfrag doch mal spaßeshalber, was ihr außerhalb des OP’s für Gemeinsamkeiten habt«, gab Max zu Bedenken. Gerechtfertigterweise, wie Lexi ungern zugeben musste.

Sie sank tiefer in den Liegestuhl und sah Max finster an.

»Ich hasse es, wenn du recht hast«, maulte sie. »Trotzdem lasse ich es nicht auf mir sitzen, dass sie mich verlassen hat. Mich, verstehst du? Man verlässt mich nicht, ICH verlasse!«

»Ah.« Max saugte grinsend eine Zitronescheibe aus. »Das Leben läuft nicht immer nur in eine Richtung, Darling. Okay, du bist verlassen worden und das ist scheiße. Aber so ist es nun mal, gewöhn dich dran. Mal gewinnt man, mal verliert man.«

»Wo ist Max und was hast du mit ihm gemacht? Was sollen diese Glückskekssprüche?«

»Zugegeben, es klingt vielleicht etwas schwammig, aber ich finde, du solltest dir etwas suchen, was dich ausfüllt. Etwas, das nichts mit Daddys Kohle oder Doktor Perez zu tun hat. Einfach ... ach, ich weiß es doch nicht. Bisher hast du immer alles bekommen, was du wolltest, du brauchtest dich nie für irgendwas krummlegen.«

 

»Ach, jetzt bin ich Schuld, weil ich reiche Eltern habe?«, zischte Lexi beleidigt.

»Natürlich hast du keine Schuld daran. Ich meine nur, dass du immer sehr verwöhnt wurdest und Daddy alles für dich gerichtet hat. Du befindest dich in der großartigen Lage, keine horrenden Summen von Studiengebühren zurückzahlen zu müssen, weil Daddy alles bezahlt hat. Du hast nie in einem schäbigen Diner gekellnert, um dir eine billige Bude leisten zu können, weil du einfach in eine von Daddys Eigentumswohnungen gezogen bist. Vor der Haustüre steht keine alte Klapperkarre, da steht ein verdammter, nagelneuer BMW. Du bist ein liebenswerter Mensch, Lexi, aber du bist auch eine arrogante Beverly Hills Bitch. Es ist so«, fügte Max hinzu, als sie den Mund zum Protest aufriss.

»Diese verwöhnte Bitch ist zur leitenden Assistenzärztin befördert worden, das nur mal zur Info. Ich habe auch hart für mein Studium gearbeitet und bin verdammt gut in dem, was ich tue. Mach mich nicht schlechter, als ich bin«, schoss sie zurück und füllte die Gläser auf.

»Ich mache dich nicht schlecht. Ich weiß, was du in deinem Job leistest, Darling, und dafür bewundere ich dich. Ich meine nur, dass du vieles für selbstverständlich ansiehst. Hat Giulia dir jemals gegenüber erwähnt, dass du mehr für sie warst, als nur eine Affäre?« Zerknirscht drehte Lexi ihr Gesicht weg. Der Alkohol umnebelte bereits ihre Sinne, was ihren Körper in eine wohlige Müdigkeit gleiten ließ, dabei war sie noch nicht ansatzweise so betrunken, wie sie es eigentlich wollte. Hatte Max recht? Hatte sie sich wirklich zu viel eingebildet? Zu viel in diese Beziehung hineininterpretiert? Sahen andere Menschen sie wirklich so? Als verwöhntes Luder, dem alles in den Schoß fiel? Wenn sie ganz ehrlich mit sich war, musste sich Lexi eingestehen, dass ein Fünkchen Wahrheit in Maxs Worten steckte. Sie hatte nie darüber nachgedacht, weil es einfach schon immer so gewesen war. Ihre gesamte Kindheit, ihre Jugend und auch ihr Studium - einfach alles wurde von ihren Eltern finanziert und unterstützt. Brauchte sie Geld, ging sie zu ihrem Vater und der gab ihr welches. Sie wollte unbedingt diesen BMW und ... sie bekam ihn vor zwei Monaten zu ihrem Geburtstag geschenkt. Während ihre Kommilitonen sich abrackerten, um neben dem Studium Geld zu verdienen, saß sie in irgendeinem angesagten Club und ließ die Puppen tanzen. Lexi war eine zerrissene Persönlichkeit. Auf der einen Seite war ihr Job, in dem sie die Beste werden wollte. Dafür gab sie alles, war aber ein Naturtalent, sodass sie ohne viel Mühe lernte. Sie war hilfsbereit anderen Kollegen gegenüber, galt aber auch als arrogant und sehr von sich überzeugt. Gleichzeitig hatte sie schwer damit zu kämpfen, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Am schlimmsten waren die Wutausbrüche, wegen denen sie sogar schon einmal eine Therapie gemacht hatte. Immer, wenn irgendwas nicht so lief, wie sie es geplant hatte, warf sie das gefühlsmäßig völlig aus der Bahn. So wie jetzt mit Giulia.

»Und was denkst du, sollte ich machen?«, wollte sie jetzt von Max wissen, der mit geschlossenen Augen dalag.

»Hm«, machte er. »Keine Ahnung. Irgendwas Freiwilliges vielleicht. Hilf in den freien Kliniken aus und kümmere dich um Obdachlose oder so was.«

»Das ist gar keine dumme Idee. Das würde mein Image aufpolieren und Giulia zeigen, dass ich nicht nur ans Geld denke.«

»Lexi!« Max setzte sich kerzengerade hin und sah sie an. »Darum geht es doch gar nicht.«

»Sondern?«

»Sondern darum, dass du siehst, dass es auch andere Dinge gibt als dein schickes Vorzeigekrankenhaus. Du sollst zum Kern vordringen. Geht es denn nicht genau darum in der Medizin? Menschen zu helfen, die wirklich in Not sind? Du hast rein gar nichts begriffen.«

Gekränkt stellte Lexi die Tequilaflasche auf den Tisch und erhob sich steif.

»Wenn du mich suchst, ich bin im Gästezimmer. Scheinbar hast du es nicht begriffen. Ich weiß, um was es in der Medizin geht, aber ich lasse mich nicht als schlechten Menschen oder schlechte Ärztin hinstellen, nur weil meine Prioritäten woanders liegen. Stehe ich auf Geld? Natürlich - genau wie du. Will ich Karriere machen? Natürlich. Ist mir Ansehen wichtig? Aber sicher! Ich werde dieses Obdachlosending durchziehen, zwei-dreimal die Woche. Das sollte reichen, um meinen Seelenfrieden zu bekommen. Gute Nacht.«

»Jetzt gerade in diesem Moment tust du mir unendlich leid, Lexi. Ich hätte nicht gedacht, dass solch ein Mensch in dir steckt«, sagte Max, noch ehe sie die Terrasse verlassen hatte. Wutentbrannt wirbelte sie wieder herum und funkelte Max an.

»Was ist denn bloß los mit dir?«, keifte sie. »Ausgerechnet du machst hier einen auf Moralapostel?! Du fotografierst Stars und Sternchen, was bitte ist daran so heroisch, dass du dich mir gegenüber so verhältst?«

»Vermutlich gar nichts«, antwortete Max, stand auf und räumte den Tisch ab. »Genau das ist es ja. Ich fühle mich seit geraumer Zeit nur noch leer und habe keinen Bock mehr auf dieses Leben. Du hast eine wunderbare Begabung und übst sie aus den falschen Gründen aus. Guck mich doch an. Was habe ich denn erreicht? Ich hetze von einem Shooting zum nächsten und darf mich mit arroganten und neunmalklugen Models herumärgern, die kein bisschen Talent haben, aber dennoch die Schnauze aufreißen. Das reicht mir einfach nicht mehr.«

»Ach, und dann denkst du, es ist in Ordnung, wenn du deine Krise auf mich überträgst, oder wie darf ich das verstehen? Wenn ich ein besserer Mensch werde, wirst du automatisch auch einer?«

»Nein, das wohl nicht. Aber wir könnten beide anfangen, unser Leben zu ändern. Ich bin über dreißig, Lexi. Es muss doch noch mehr geben, als ständig einen neuen Kerl abzuschleppen, Partys und Glamour«, sagte er und drückte sich an ihr vorbei ins Innere.

 

»Du stehst auf Glamour«, gab sie sarkastisch zurück.

»Ja, verdammt, ich weiß!« Seufzend stellte Max das Tablett mit den Gläsern auf der Küchentheke ab. »Dennoch ... Es ist vielleicht nur ein dummer Gehirnfurz, aber ich denke, ich habe auch mehr zu bieten, als viel zu dürre Mädels abzulichten. Ich sollte etwas Bewegendes machen, einen Bildband eventuell. Ich sollte reisen und Menschen fotografieren, so, wie sie wirklich sind und nicht so, wie sie aus der Maske kommen. Verstehst du, was ich meine?« Sein Hundeblick aus den braunen Augen ließ Lexis Wut verrauchen.

»Komm her«, sagte sie und nahm ihn in den Arm. »Du hast mit allem recht, was du sagst. Mach es! Geh hinaus in die Welt und fotografiere. Vielleicht sollten wir beide eine Art Sabbatjahr einlegen und einfach ganz andere Dinge tun. Unsere Komfortzonen verlassen und sehen, was passiert. Das könnte spannend werden, oder nicht?«

 

Am nächsten Morgen schien die Welt noch ein Stückchen grausamer zu sein - zumindest Lexis Welt. Ihr dröhnte der Schädel und nur langsam sickerte die Erinnerung an das Gespräch vom Abend zu ihr durch. Sie hoffte, Max würde es ebenso als Schnapsidee abtun wie sie, denn nichts anderes war es! Eine Idee, geboren im Geiste des Tequilas. Sabbatjahr! Lexi lachte auf, als sie aus dem Bett krabbelte und sich die Haare aus dem Gesicht strich.

»Böser Tequila«, murmelte sie und tapste zuerst ins Bad und dann in die Küche, wo Max schon den Kaffee fertig hatte. »Warum siehst du aus wie das blühende Leben und ich fühle mich, als hätte ich in der Gosse geschlafen?«

»Weil du und die Flasche gestern eine sehr innige Beziehung hattet.« Max lachte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Hier, heiß und stark.« Er drückte ihr eine Kaffeetasse in die Hand. »Wann musst du los?«

»In einer Stunde. Scheiße! Ich sollte mich krankmelden. So kann ich unmöglich in den OP.«

»Das ist eine sehr gute Idee. Ich mache heute auch blau. Wir könnten uns stattdessen überlegen, was wir in unserem Sabbatjahr anfangen.« Max schwang sich auf einen der Barhocker, ihr gegenüber an der Küchentheke, und sah verdammt zufrieden aus. Noch etwas zufriedener und Lexi hätte erwartet, dass er rosa Wattewölkchen furzte.