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Dieses Buch ist für all jene gedacht, die eine solide Grundlage für die praktische Handhabung von Datenbanken und der Sprache SQL benötigen – und keine Lust haben, sich mit veralteten Theorien oder völlig überflüssigen, angeblich unvermeidlichen Fachausdrücken herum zu schlagen. Es soll Ihnen das notwendige Maß an Wissen vermitteln, um zu - verstehen, - mitzudenken, - Entscheidungen zu fällen, - praktische Probleme zu lösen und - selbständig weiter zu kommen. Zum Pauken bzw. Auswendiglernen für Prüfungen ist es nur insoweit geeignet, als Ihnen das Hintergrundwissen hier hilft, den Prüfungsstoff besser zu verstehen und somit zu behalten. Die zahlreichen Späße, die Seitenhiebe, der Klamauk und der Humor - sollen Ihnen als Motivation dienen, - Ihnen Freude am Lernen vermitteln anstatt es Ihnen zur Last werden zu lassen, - das Behalten des Gelernten erleichtern - usw. Sie werden also hier als Mittel zum Zweck eingesetzt und kommen erst an zweiter Stelle hinter der Wissensvermittlung - Verständlichkeit war mein Ziel. (Ich hoffe, hier ist mir einiges besser gelungen als anderen.) - Statt Lobhudeleien für Theorien und Werbeversprechen gibt es überall einen kritischen Blick aus der Perspektive des Praktikers von heute. Dabei ist es leider sogar hin und wieder notwendig, vor üblen Fallstricken zu warnen. - Relationale Datenbanken haben oft das Potential, Aufwände für Programmierung, Test, Dokumentation usw. drastisch zu reduzieren. Hauptsächlich deswegen werden im Teil 2 auch die Systemtabellen in Grundzügen behandelt. - Programmierung gehört schon seit Jahrzehnten zur Entwicklung Datenbank-gestützter Systeme unbedingt dazu. Der sogenannten "Server-Programmierung" und der "Client-Programmierung" werden deswegen im Teil 2 zwei Kapitel gewidmet. Dieses Buch ist für alle, die sich Basiswissen aneignen wollen oder müssen. Was nicht mehr zu den Grundlagen gehört, wurde weggelassen, wie beispielsweise das Thema "Datenreplikation".
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Seitenzahl: 229
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Lachen und Lernen ein Leben lang:
Relationale Datenbanken und SQL
Teil 1
Harald Kellerwessel
Lachen und Lernen ein Leben lang:
Relationale Datenbanken und SQL
Teil 1
Harald Kellerwessel
Verlag:
epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Texte: © Copyright by Harald Kellerwessel
Umschlaggestaltung:
© Copyright by Harald Kellerwessel
Verlag:
epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Harald Kellerwessel
Sprendlinger Straße 50
55546 Pfaffen-Schwabenheim
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.haraldk.de
Dieses Buch ist ein Lehrbuch: Es soll Ihnen das notwendige Maß an Wissen vermitteln, um zu
Zum Pauken bzw. Auswendiglernen für Prüfungen ist es nur insoweit geeignet, als Ihnen das Hintergrundwissen hier hilft, den Prüfungsstoff besser zu verstehen und somit zu behalten.
Die zahlreichen Späße, die Seitenhiebe, der Klamauk und der Humor sollen
Sie werden also hier als Mittel zum Zweck eingesetzt und kommen erst an zweiter Stelle hinter der Wissensvermittlung. Dieses Buch ist trotz allem nicht gedacht für die Ecke „Humor und Satire“.
Und denjenigen, die hier nur Klamauk und keine Fachkenntnisse erwarten, sei gesagt, dass ich die Basis meines Wissens über relationale Datenbanken dem glücklichen Umstand verdanke, dass auf meiner ersten Stelle eine externe Beraterin für Relational Technology tätig war – jenem damals technisch führenden Unternehmen, das den Datenbankpapst Michael Stonebraker zu seinen Gründern zählte. Weitere Kenntnisse haben ihre Grundlage in praktischer Arbeit, dem Studieren der Dokumentation verschiedener Systeme und natürlich dem Lesen von Fachliteratur bzw. den entsprechenden Forenbeiträgen im Internet.
Dieses Buch ist für all jene gedacht, die eine solide Grundlage für die praktische Handhabung von Datenbanken und der Sprache SQL benötigen – und keine Lust haben, sich mit veralteten Theorien oder völlig überflüssigen, angeblich unvermeidlichen Fachausdrücken herum zu schlagen.
Dieses Buch ist für alle, die sich Basiswissen aneignen wollen oder müssen. Was nicht mehr zu den Grundlagen gehört, wurde weggelassen, wie beispielsweise das Thema „Datenreplikation“.
Dennoch war es nicht möglich, einen Schnelleinstieg in das Thema zu realisieren. „Relationale Datenbanken und SQL“ ist selbst bei äußerster Beschränkung zu umfangreich dafür.
Damit das Lesen Hunderter von Seiten dennoch nicht zur Quälerei wird, habe ich keine Gelegenheit ungenutzt gelassen, um meine Späße einzubauen. Ich hoffe, es gefällt Ihnen so. Denn gerade mit Witzen kann man es nie allen recht machen: der eine wird sagen „zu viel“, der andere „mehr davon“, der Dritte wird sie gähnend überlesen.
SQL ist genau genommen keine Programmiersprache. Im Mittelpunkt dieses Buches wird nicht das Erstellen eines Programms, sondern der Umgang mit einer Datenbank stehen, in der
alle Daten in Tabellen geordnet sind und
sich die Zusammenhänge der Daten aus den Werten der einzelnen Datenfelder ergeben (und nicht – wie bei dem Vorgänger Netzwerkdatenbank – „fest verdrahtet“ sind).
all das wird Ihnen hier gezeigt. (Anmerkung: Die Berechtigungsverwaltung – hauptsächlich mit GRANT und REVOKE – kommt in Teil 2.)
Vieles ist dabei ähnlich wie bei der Programmierung, aber es gibt auch gravierende Unterschiede:
SQL bietet zwar auf der einen Seite nahezu unbegrenzte (und zudem noch leicht zu erlernende!) Möglichkeiten, die gespeicherten Informationen immer wieder neu zusammenzustellen und unter anderen Blickwinkeln zu betrachten oder für andere Zwecke zu verwenden.
Zwischenbemerkung für diejenigen, die auch die Geschichte der Informatik interessiert
Diese „unbegrenzten Möglichkeiten“ waren der Riesenfortschritt gegenüber den davor üblichen Netzwerkdatenbanken: bei denen müssen die Beziehungen zwischen den Daten nämlich im Vorhinein (im Wesentlichen) festgelegt sein.
Aber Datenbanken – egal welcher Art – bringen auch immer eine Unzahl an Problemen mit sich, die weit über das hinaus gehen, was wir von der gängigen Programmierung her so gewohnt sind: Wir finden uns auf einmal in der realen Welt wieder – mit ihrer Vielfalt, ihren Widersprüchlichkeiten und ihren Ungereimtheiten: und diese Dinge zeigen ganz schnell auf, wo der Computer seine Grenzen hat.
Diejenigen, die schon Vorkenntnisse aus dem Bereich „Programmierung“ haben, seien bereits hier gewarnt
Es ist viel schwieriger, eine Datenbank bzw. die dazugehörigen Programme zu ändern, als beispielsweise eine Software zu erweitern, die nur aus einigen wenigen Werten etwas errechnet, eine einzelne Datei bearbeitet o.ä. – eine Datei, die das jeweilige Programm noch dazu sozusagen „für sich allein hat“. Es gibt Datenbanken mit Tausenden von Tabellen – auf die auch Tausende von einzelnen Programmen zugreifen.
An einem solchen System Änderungen und Erweiterungen vorzunehmen oder – was im Zusammenhang mit Computern immer wieder notwendig ist – Fehler zu beseitigen, ist zunächst einmal ungefähr so schwierig wie das Handhaben eines Programms, das Tausende von Seiten lang ist.
Auch wenn SQL leichter zu erlernen sein dürfte als die meisten Programmiersprachen: Eine durchdachte Konzeption und sorgfältige Dokumentation haben bei Systemen, die möglicherweise sogar schon „echte“ Daten enthalten (und nicht bloß Testdaten), einen enormem Stellenwert.
„Gewöhnliche“ Programme kann man notfalls einfach wegwerfen und neu machen – z.B. dann, wenn sie durch Fehlkonzeption oder häufige Flickschusterei in den Status „Nicht mehr wartbar“ gekommen sind. Aber bei einer Änderung an einem Datenbanksystem muss man meist auch ganz genau darüber nachdenken, was mit den bereits vorhandenen Daten und den schon im laufenden Betrieb mit der Datenbank arbeitenden Programmen geschehen soll. Wehe, wenn dann die Dokumentation fehlt oder völlig veraltet ist!
Trotz allem verspreche ich Ihnen: Dieses Buch wird viel unterhaltsamer und interessanter werden als jeder Samstag-Abend-Fernsehkrimi – und ich bin schließlich weder ein Politiker noch ein Manager.
Datenbanken sind heutzutage allgegenwärtig, auch wenn „Otto Normalverbraucher“ es nicht sieht: Kein soziales Netzwerk, kein Online-Shop, nahezu kein Programm in einem Unternehmen, einer Behörde, einer Bibliothek, einer Arztpraxis oder einem wissenschaftlichen Institut arbeitet ohne Datenbank im Hintergrund – und fast immer ist es eine relationale.
Das Wort „Datenbank“ taucht sogar schon in Lehrplänen für allgemeinbildende Schulen auf. SQL wird zudem in vereinfachter Form beispielsweise auf dem Smartphone benutzt.
Dementsprechend weit ist der Kreis derjenigen, an die sich dieses Buch wendet. Zum einen sind es diejenigen, die Grundkenntnisse in „Relationalen Datenbanken“ für ihre tägliche Arbeit benötigen:
Zum anderen sind es alle, die ihre Tätigkeit möglicherweise mit Hilfe eines Datenbank-gestützten Systems vereinfachen könnten. Dazu gehören:
Zu guter Letzt seien diejenigen erwähnt, die für Prüfungen pauken müssen. Das sind heutzutage nicht nur Studenten im Fach Informatik, sondern auch Schüler am Gymnasium und vielleicht sogar kaufmännische Auszubildende.
Hier muss ich allerdings etwas sagen: Ich lege großen Wert auf Verständlichkeit und die praktische Verwertbarkeit des Wissens in diesem Buch. Aber es interessiert mich nicht die Bohne, was fernab jeder Realität irgendwelche Bürokraten in Lehrpläne oder sonstige antiquarische Werke geschrieben haben.
Dieses Buch erfordert keinerlei Vorkenntnisse aus den Bereichen Computer, Informationstechnologie, Programmierung o.ä. Es soll ein Lehrbuch – noch dazu in der Welt der Computer – sein, in dem die Dinge so einfach dargestellt werden, wie sie für jemanden mit Englisch als Muttersprache automatisch sind.
Zur Erklärung, was die wenigsten wissen
Fast immer ist das, was uns als komplizierter Fachausdruck erscheint, ein möglichst einfach und anschaulich gewählter Begriff aus der englischen Alltagssprache. Der englische Wortschatz ist aber nicht nur riesig, sondern vor allem zur Hälfte lateinischen Ursprungs – und stammt nicht, wie das Deutsche, fast ausschließlich vom Germanischen ab.
Die „schwierigen 'lateinischen' Fremdwörter“ schlägt man also ganz einfach im Englisch-Wörterbuch nach. Nur: Für englische Ausdrücke gibt es meist viele Übersetzungen. Die muss man dann kurz durchgehen, bis man an die Stelle kommt, wo man denkt: „Haargenau, das ist es.“
Beispiele:
Im Zusammenhang mit Computern ist „port“ nicht „Hafen“, sondern „Anschluss“, „drum“ ist beim Laserdrucker nicht „Trommel“, sondern die Walze, die das Farbpulver (den „Toner“) am Papier fest drückt (bevor es dann durch Erhitzen / Aufschmelzen endgültig fixiert wird).
Für alle, die schon Vorkenntnisse haben
Dieses Buch enthält auch für jene, die sich in der Welt der Computer schon recht gut auskennen, noch eine Fülle (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) neuer Informationen – übrigens nicht nur in Bezug auf Datenbanken und SQL.
ICH!!! (Okay, das sollte ein Scherz sein …)
Also: Betriebswirtschaft mit Nebenfach Informatik studiert, jahrelang Anwendersoftware sowohl betriebswirtschaftlicher als auch technischer Art auf der Basis verschiedener Systeme (MS-SQL, Oracle und weitere) entwickelt, dabei – teilweise im Team mit anderen – so ziemlich alles gemacht von der Konzeption (Anforderungsanalyse, Datenbankarchitektur, Gestaltung der Benutzungsoberflächen usw.) über die Programmentwicklung und -wartung (Fehlerbeseitigung und Einbau neuer Funktionen) bis hin zum Tuning (Maßnahmen, um die Reaktionszeiten des Systems so niedrig wie möglich zu bekommen).
Hobbymäßig seit Jahrzehnten mit jenen Teilen der Psychologie beschäftigt, die ernstzunehmende Wissenschaft bedeuten: Dazu gehören Denk-, Wahrnehmungs- und Lernpsychologie.
Außerdem lege ich Wert darauf, jederzeit meine fünf Sinne beisammen zu haben (Für diejenigen, die wirklich gar keine Voraussetzungen mitbringen: Blödsinn, Unsinn, Schwachsinn, Irrsinn und Wahnsinn).
Dieses Buch soll eine solide Grundlage für die Bereiche „Datenbanken“ und „SQL“ schaffen. Solide Grundlage heißt:
Dem „
Warum
“ wird ganz große Bedeutung beigemessen. Denn nur dann, wenn man den Sinn der Dinge kennt, kann man beurteilen, was im Einzelfall gerade wie wichtig ist.
Soweit das im Rahmen einer Einführung in ein so großes Gebiet überhaupt möglich ist, soll ein
Überblick
gegeben werden. Was geht? Welche Stichworte sollte man kennen, um an weitere Informationen zu kommen?
Vor Fehlern, die manchmal sogar Fortgeschrittenen noch leicht passieren können, wird gewarnt. Das ist im Umgang mit Datenbanken und SQL besonders wichtig – viel wichtiger als bei „gewöhnlichen“ Programmiersprachen: Fehler in Programmen, die auf Datenbanken zugreifen, können zu falschen Informationen führen – von denen nicht nur die zwanzig Leute einer Abteilung, sondern vielleicht sogar die Millionen Kunden einer Großbank, einer bedeutenden Versicherung oder eines weltweit vertretenen Autoherstellers betroffen sind.
Warnungen
können selbstverständlich nur dann etwas nützen, wenn sie frühzeitig erfolgen: Deswegen gehören sie in eine Einführung.
Bei speziellen Problemen kann nahezu immer mit einem kurzen Blick in die Dokumentation des gerade verwendeten RDBMS oder mit Hilfe einer Suche im Internet eine Lösung gefunden werden.
Weiterhin möchte ich es Ihnen ermöglichen,
Der letzte Punkt bedeutet in der Praxis leider meistens, sehen und entsprechend reagieren zu können, wenn etwas
realisiert werden kann. Nur in seltenen Fällen werden Sie einen Hinweis darauf geben können, mit welchen Tricks etwas vielleicht doch zu machen ist.
Außerdem möchte ich Ihnen mit diesem Buch die Freude am Lernen wiedergeben, die Ihnen vielleicht ebenso wie mir auf der Schule genommen wurde.
Die Wahrheit: Selbst vieles von dem, was an unseren Hochschulen gelehrt wird, erfordert kein jahrelanges Erlernen mathematischer (oder ähnlicher) Grundlagen. Mit etwas gesundem Menschenverstand und Grund- oder bestenfalls Hauptschulkenntnissen wäre es bereits dann zu verstehen, wenn man alle Fremdwörter, die nicht unbedingt notwendig sind, durch deutsche ersetzen würde.
Langer Rede, kurzer Sinn: Ich möchte Ihnen die Hemmungen nehmen, zu lernen. Wenn Ihnen etwas zu kompliziert erscheint, liegt es fast immer daran, dass der Lehrende zu blöd ist – und nicht Sie! (Das ist übrigens anders als beim Programmieren: Da ist man meistens selbst schuld, wenn das Programm nicht läuft. Egal, ob es sich um SQL oder Java oder irgendeine andere Sprache handelt.)
Sowohl die Auswahl des Stoffes als auch die Art und das Nacheinander der Präsentation sind in erster Linie auf Einsteiger ohne Vorkenntnisse zugeschnitten:
Zuerst das notwendige Minimum an
Basiswissen
dann die wahrscheinlich
für alle
verwertbaren Teile von SQL (Abfragen mit
SELECT
, Speichern von Daten mit
INSERT
,
UPDATE
und
DELETE
),
danach die
tiefer gehenden
Dinge wie Datenbankdesign, Berechtigungsverwaltung, Tuning, Server- und Clientprogrammierung usw.
Das Datenbankdesign bildet dabei noch das letzte Kapitel und damit den Abschluss dieses ersten Teils. Dieser erste Teil soll zwar das allgemeine Wissen bündeln, und Datenbankdesign ist Sache für Spezialisten. Aber ein Überblick über die Möglichkeiten, die sich hier heutzutage bieten, ist sicherlich auch noch für viele interessant, die nicht direkt – also z.B. beruflich – damit zu tun haben.
Der genaue Aufbau der einzelnen SQL-Befehle, die SQL-Datentypen usw. werden selbstverständlich erklärt – aber nicht, ohne zu sagen, wann, wie, wo und wo sie lieber nicht eingesetzt werden sollten bzw. welche Probleme mit ihrem Einsatz verbunden sein können.
Bildlich gesprochen:
Ich würde Ihnen auch nicht genauestens erklären, wie man ein Motorboot steuert – und Sie dann einfach losfahren lassen, ohne Ihnen gegenüber auch nur das Geringste von den zahllosen Riffen und Untiefen in der Gegend erwähnt zu haben.
Wichtig!
Nicht alles, was in diesem Buch behandelt wird, ist für jeden gleichermaßen von Bedeutung. Aber was für den einen im Mittelpunkt steht, ist für den anderen immer noch extrem nützliches Hintergrundwissen.
Hintergrundwissen braucht man zwar so gut wie nie im Normalbetrieb, aber z.B. die Suche nach Fehlerursachen basiert so gut wie immer (nicht nur bei Computer-unterstützten Systemen!)auf der Kenntnis von Zusammenhängen darüber, wie es – zumindest ungefähr – funktioniert.
Selbst ein einfacher Anwender sollte wissen, wann er einen Fachmann holen muss, und was der genau wissen möchte: z.B. was nicht normal ist, wann, wo und wie häufig ein Problem auftritt usw. Auf diese Dinge sollte der Benutzer natürlich vorher geachtet haben.
Es war immer die erste Frage, wenn ein Student der Betriebswirtschaft zum Informatik-Professor kam, weil er seine Abschlussarbeit in diesem Nebenfach schreiben wollte: „Treiben Sie Sport?“.
Lernen bedeutet, dass unser Gehirn Höchstleistung bringen muss. Und wenn Sie dieses Buch lesen, wollen Sie doch sicherlich anschließend mehr wissen als vorher, also lernen, oder?
Und weil leider noch so viele Vorurteile über angeblich „fleißiges Lernen“ im Umlauf sind, möchte ich Ihnen zur Sicherheit erst mal einige Dinge dazu sagen. Damit Sie wissen, wie Sie mit geringstem Aufwand so viel wie möglich aus diesem Buch heraus holen – und was ich als Autor dafür tun werde. Auch dabei wird es wahrscheinlich Überraschendes für Sie geben.
Fangen wir an: Unser Gehirn benötigt genauso wie jeder Muskel und jedes andere Organ Sauerstoff und andere Nährstoffe. Die bekommt es natürlich über das Blut. Also...
Die Muskeln, die wir beim Training belastet haben, wachsen – und ganz entsprechend wird auch das Gelernte im Gehirn verfestigt. Wenn Ihnen also jemand das Nickerchen auf der Couch, nachdem sie nur wenige Seiten gelesen haben, verwehren möchte und Ihnen Faulheit anstatt Lernen vorwirft, lassen Sie ihn einfach reden und ignorieren Sie den Blödsinn!
Übrigens haben Wissenschaftler mittlerweile herausgefunden: Was mit Spaß gelernt wird, ist anschließend besser im Gedächtnis verfügbar. Quälerei beim Lernen bringt also nichts. Außerdem ist die Auflockerung beim Aneignen von Wissen so wichtig wie die Lockerungsübungen beim Sport.
So, und jetzt machen Sie sich noch eine Tasse Tee oder Kaffee, stellen Sie sich ein Stückchen Obsttorte zurecht und fläzen Sie sich auf die Couch oder in ihren Lieblingssessel: Dann geht es los mit dem ersten Kapitel!
Wenn Sie Fragen haben oder mir eine Rückmeldung geben möchten, schreiben Sie mir bitte eine Email, möglichst mit einem Betreff, der mit „SQL-Buch: “ anfängt.
Meine Email-Adresse ist: [email protected]
Einige Dinge sind farblich oder durch die Schrift hervorgehoben:
Allgemein Betontes: rot, kursiv
Stark Betontes: blau, fett
Wörter, die zum Sprachumfang von Standard-SQL gehören: immer in Großbuchstaben und dunkelrot („SELECT“)
Bezeichner (vom Anwender zu vergebene Namen für Tabellen usw.): in Kleinbuchstaben, kursiv und dunkelrot („kapitel_id“)
Funktionen, die zum jeweiligen Datenbank-Management-System gehören: in Kleinbuchstaben und dunkelrot („concat()“)
Code-Abschnitte: Keine Hervorhebungen für SQL, Bezeichner und Funktionen; gegebenfalls aber Betontes
Beispiele
Hinweise
Vorsicht
Wichtiges
Tipps
Übungen
Das folgende Kapitel ist wichtig, um zu verstehen, was relationale Datenbanken ausmacht, wozu man sie braucht, was ihre Stärken sind und somit auch, was der Einsatzbereich von SQL ist – und insbesondere, wann beispielsweise Dokumentenmanagementsysteme oder sogar ganz andere Alternativen genutzt werden sollten.
All das setzt voraus, dass man zunächst einmal eine sehr genaue Vorstellung davon hat, was das Arbeiten mit Unterstützung durch einen Computer bedeutet. Deswegen wird das erste Unterkapitel diesem Thema gewidmet sein.
In unserem Land muss man das Wissen darüber, was ein Computer eigentlich ist, kann und vor allem auch nicht kann, mit der Lupe suchen. Ohne dieses Wissen ist es aber unmöglich zu verstehen, wann relationale Datenbanken und folglich auch SQL wahre Wunder wirken können – und wo Systeme auf der Basis relationaler Datenbanken schlicht das Verkehrte wären.
Unsere „allgemeinbildenden“ Schulen
Dieser Abschnitt ist unter anderem deswegen hier notwendig, weil es geradezu ein Aberglaube ist anzunehmen, dass unsere allgemeinbildenden Schulen für eine ausreichende Kenntnis im Computer-Bereich sorgen würden. Entsprechende Lehrpläne
Dazu kommt, dass die Ausbildung der Lehrer – also jener, die das Wissen eigentlich vermitteln sollten – völlig unzureichend ist und viel zu spät begonnen wurde.
Wahrscheinlich sind auch die Kenntnisse derjenigen, deren Verantwortung es ist, die Lehrpläne zu erstellen, auf einem Niveau, das mit einem „mangelhaft“ noch zu gut bewertet wäre:
Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass im nordrhein-westfälischen Kernlehrplan für das Fach Informatik an Gymnasium und Gesamtschule zwar von Primär- und Sekundärschlüsseln, von Datenbanken, Kardinalitäten, Entitäten, Relationen und Normalisierung die Rede ist, aber der in diesem Zusammenhang unbedingt notwendige Begriff „Fremdschlüssel“ fehlt – und dieser Fehler offensichtlich
im Verlaufe eines Jahrzehntes aufgefallen ist.
(Primär- und Fremdschlüssel werden in Abschnitt 8.4, erklärt, die Begriffe „Kardinalitäten“, „Entitäten“, „Sekundärschlüssel“ und „Relationen“ habe ich in der Praxis noch nie gebraucht, das Thema „Normalisierung“ ist leider nicht ganz vermeidbar und wird in Abschnitt 3.3.3 besprochen – allerdings aus praktischer Sicht.)
Nebenbei bemerkt:
Es ist eine Unverschämtheit, Schüler in einem Bereich wie der Informatik einem rund zehn Jahre alten Lehrplan auszusetzen. Da fragt man sich: „Soll im Lateinunterricht eigentlich Cäsar gelesen werden – oder persönlich auftreten?“
Was die allgemeine Unwissenheit über Computer noch schlimmer macht, sind die weit verbreiteten Vorurteile, die zumeist auf Dingen basieren wie beispielsweise
Wenn etwas mit Unterstützung durch einen Computer erledigt wird, so ist das – trotz der speziellen Tricks, mit denen man sogar das Erkennen gesprochener Sprache und das Identifizieren von Personen auf Bildern in den Griff bekommen hat – letztendlich nichts anderes als eine Aufgabe mit Hilfe einer Maschine zu bewältigen. Das hat nun mal die dementsprechenden Nachteile, wie z.B.: Extrawürste sind (fast) immer teuer; manchmal sind sie sogar überhaupt nicht zu realisieren.
Die immer noch weit verbreitete Vorstellung „Ach, das macht schon der Computer“ ist völlig realitätsfern und wird mit Sicherheit auch nicht dadurch aus den Köpfen verbannt, dass man Schüler mit Automatentheorie und anderem praxisfernen Unsinn quält – wie er in den entsprechenden Lehrplänen z.B. für NRW zu finden ist. (Die einzige Form von Planwirtschaft, die man trotz des „Kalten Krieges“ auch im Westen offiziell stets für sinnvoll hielt und immer noch hält, ist ja die Lehrplanwirtschaft.)
Mit Computerunterstützung kann man 10 Millionen Rechnungen problemlos an einem Wochenende fertig stellen und sogar auch ausdrucken – aber ein Programm schreiben, das 10 Millionen Sonderwünsche berücksichtigt:
Das geht nicht!
Auch nicht mit Hilfe eines Computers!
Vieles ist natürlich möglich. Beispielsweise kam mir mal die Idee zu einem kaufmännischen Taschenrechner ganz speziell nur für Manager, Vertriebsleute und Politiker. Er sollte lediglich auf die Eingabe von „2 + 2“ mit der Anzeige von „5“ reagieren.
Spaß beiseite: Mit etwas Trickreichtum und Fantasie kann man für viele Sonderwünsche doch eine Lösung finden, zumal Computer heutzutage eine weitaus höhere Leistungsfähigkeit haben als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Aber: Ein Computer ist von Hause aus eigentlich dümmer als eine komplette Amtsschimmelreiterei – er kann nur immer wieder dasselbe machen und auch das muss ihm noch jemand bis in die kleinste Einzelheit vorgeschrieben haben.
Die Vorteile des Computers dürften Ihnen im Wesentlichen bekannt sein:
Die ungeheure Geschwindigkeit moderner Computer ermöglicht viele Dinge, die ohne den Rechner nur mit Zauberei gingen. Seit man 1986 anfing, SQL zu standardisieren, ist die Rechnerleistung ganz extrem angestiegen:
Ein Programm, das damals ein ganzes Jahrzehnt für eine Arbeit gebraucht hätte, wäre auf einem heutigen Computer mit dem identischen Problem in 10 Minuten fertig – wenn man davon ausgeht, dass der Rechner von 1986 und der von heute gleich viel Geld gekostet hätten. Einen Vergleich mit der Durchführung einer Aufgabe ganz ohne Computer kann ich mir an dieser Stelle wohl sparen. (Um Missverständnissen vorzubeugen: Jahrzehnt und Minuten hier gegenüber zu stellen, ist keine Übertreibung oder gar ein Scherz!)
Mit anderen Worten: Was früher wegen des hohen Aufwands undenkbar war, ist heute eine Kleinigkeit. Viele Tätigkeiten, die damals irgendwie anders erledigt wurden, werden heutzutage mit Hilfe von Computern und Internet gemacht.
Die Leistungsfähigkeit der Rechner hat eine Reihe von – teils positiven, teils negativen und teils zweischneidigen – Auswirkungen im Bereich Datenbanken. Beispiele: