Lanzarote Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - E-Book

Lanzarote Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Eberhard Fohrer

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Beschreibung

1993 wurde Lanzarote von der UNESCO zum "Weltschutzgebiet der Biosphäre" ernannt. Es ist das erste Mal, dass eine komplette Insel diese besondere Auszeichnung erhielt. Und dennoch scheiden sich an Lanzarote die Geister - manche sehnen sich zurück in die Vertrautheit saftig-grüner Wiesen und Wälder, andere verlieren sich in der fremdartigen Weite der kahlen Vulkankegel. Urzeitlich und unheimlich präsentieren sich die bizarren "Feuerberge", die aus heftigen Magmaeruptionen entstanden. Geheimnisvoll und fast unwirklich still verbergen sich unterirdische Grotten und Tunnel in der erkalteten Lava. Gut 250.000 Deutsche besuchen jährlich die nordöstlichste Insel der Kanarengruppe. Berühmt und beliebt ist das Eiland auch wegen seiner kilometerlangen schwarz-, weiß- und goldsandigen Strände, die für Wassersportler viel zu bieten haben. Da der Tourismus erst sehr spät einsetzte, konnten Bausünden in Grenzen gehalten werden. César Manrique, der berühmteste Künstler des Eilands, prägte bis zu seinem Unfalltod 1993 die Architektur der Feriensiedlungen, die er eng an die traditionelle Bauweise anlehnte. Eberhard Fohrer, der längere Zeit auf Lanzarote lebte, beleuchtet in seinem Reisehandbuch alle Aspekte des Tourismus auf dieser Insel und gibt zahllose Tipps und Hintergrundinformationen.

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Seitenzahl: 700

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Eberhard FohrerOrientiert auf LanzaroteDie Insel im ProfilBaden und SträndeErlebnis NaturErlebnis KulturOutdoor-SportLanzarote mit KindernUnterwegs auf LanzaroteInselmitteArrecifePuerto del CarmenTíasMácherLa AsomadaMontaña TinasoriaMontaña GuardilamaPlaya HondaPlaya del CablePuerto CaleroPlaya QuemadaSan BartoloméMonumento al CampesinoCasa-Museo del CampesinoMozagaLa GeriaBodegas an der Weinstraße (von Ost nach West)Nationalpark TimanfayaEchadero de los CamellosMontañas del FuegoIslote de HilarioRuta de los VolcanesBesucher- und Informationszentrum Mancha BlancaStraßen quer durchs LavameerZum Clubhotel La SantaMancha BlancaCaldera BlancaTinajoLa SantaClub La SantaTaoTiaguaFundación César Manrique (Taro de Tahiche)TahicheOasis de NazaretTeguiseCastillo de Santa BárbaraBucht von FamaraInselnordenCosta TeguiseDer Nordwesten und die Famara-BergeLos VallesErmita de las NievesPeñas del ChacheBosquecilloMontaña GanadaSerpentinenstrecke nach HaríaTal der tausend Palmen (Valle de las mil palmeras)HaríaMáguezMirador de GuinateMonte CoronaYeMirador del RíoPlaya del RiscoSalinas del RíoNördliche OstküsteLas Canteras de la Montaña TinamalaGuatizaJardín de Cactus (Kaktusgarten)MalaCharco del PaloArrietaPunta de MujeresMalpaís de la CoronaJameos del AguaCueva de los VerdesÓrzolaLa Graciosa und Chinijo-ArchipelCaleta del SeboAlegranzaMontaña ClaraRoque del EsteRoque del OesteInselsüdenUgaYaizaWestküsteBucht von El GolfoEl Golfo (Ort)Salinas de JanubioLos AjachesFemésEl RubicónPlaya BlancaPapagayo-SträndeNachlesen & NachschlagenEntstehung LanzarotesVulkanismusWasserPflanzenwuchsTierweltWirtschaftUmweltKultur und FolkloreKunst auf LanzaroteGeschichteKlima und ReisezeitAnreiseMobil auf LanzaroteEssen und TrinkenÜbernachtenReisepraktisches in StichwortenDiplomatische VertretungenEinkaufenEin- und AusreiseEintrittspreiseGeldGesundheitGottesdiensteHaustiereLandkartenLangzeiturlaubLesetippsMedienMedizinische VersorgungPostStromTelefonTouristeninformationUhrzeitZollWandern auf LanzaroteEtwas SpanischÜber dieses BuchImpressumFotonachweisÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Der alte Mann und das MeerDer alte Mann und die BooteDer Hundertwasser-Gaudí von Lanzarote„Lanzarote a caballo“: Lanzarote zu PferdAquakultur: Umwelt versus WelternährungQuesera de Zonzamas: rätselhaftes Relikt der vorspanischen Bewohner„Enarenado“: Weinbau ohne RegenEin Ort mit Tradition: Bodega und Museo del Vino „El Grifo“Der große KnallDas Dromedar: Wüstenschiff und LavataxiNeues Leben aus der LavaEl Milagro de Mancha Blanca: Das Wunder von Mancha BlancaKunst auf Lanzarote: Magma, Meer und FeuerDie Katastrophe von 1824Manriques letzter Tag: Der UnfallWie gewonnen, so zerronnen ...Don Pillimpo und seine KunstEl Mercadillo: Sonntagsmarkt in TeguiseNaturschutz versus Staatsgewalt: Militärstationen an der Steilküste von FamaraLanzarotes einziger KorbflechterLanzarotes bester „Lucha Canaria“-KämpferLippenstift aus „Läuseblut“Versteckt im Malpaís: Die Quesera de BravoEine Seefahrt, die ist lustig ...Salz auf der Haut: Die Salinen Lanzarotes„Kunst ist schön, aber macht viel Arbeit“Boomtown Playa BlancaCasa Berrugo: Zwangsräumung in der Marina RubicónAuf den Spuren der VergangenheitFuerteventura, die Wüsteninsel – Afrika ist naheTraditionelle WasserfiltersteinePflanzenwuchs in Halbwüste und TrockentalEin echtes „Hundeleben“Fliegende Fische (Exocoetus volitans, span. pez volador)Enarenado: Trockenfeldbau als LösungLanzarote: Weltschutzgebiet der BiosphäreTraditionelle Keramik auf Lanzarote: Dorotea Armas und Juan Jesús BritoSmaragdgrüner Olivin: Schmuckstein aus höllischer TiefeDie wichtigsten Manrique-Werke auf LanzaroteMit dem Schilffloß über den AtlantikDie Rauchprobe: eine Legende um Prinzessin IcóKanarisches WetterMuseo Areonautico: Lanzarotes Tor nach EuropaAbfahrten ab BusbahnhofMojo-Soße: authentische kanarische GaumenfreudeUrlaubsstandorte auf LanzaroteJosé Saramago: Nobelpreisträger auf LanzaroteWanderungen im Nationalpark
Kartenverzeichnis
Lanzarote Mitte Museo Internacional de Arte Contemporáneo ArrecifePuerto del Carmen ÜbersichtPuerto del CarmenMontaña Tinasoria Quesera de Zonzamas Bodegas an der Weinstraße Nationalpark Timanfaya Museo Agrícola El Patio Palacio Spinola/Casa-Museo del Timple Teguise La Caleta de Famara Montaña de Chimia Lanzarote NordCosta TeguiseBosquecillo,Weg zum Picknickplatz Haría Mirador del Río Jameos del Agua, Cuevo de los Verdes und Umgebung Túnel de Atlantida Isla La Graciosa Caleta del Sebo Lanzarote SüdYaizaEl Golfo Playa Blanca Übersicht Playa Blanca Playa Blanca – östlicher Teil Umrundung der Montaña Roja Papagayo Strände Eruptionsphasen und vulkanische Bruchlinien Naturschutzgebiete LanzarotesManrique-Kunstwerke Busnetz auf LanzaroteÜbersicht der WanderungenWanderung 1 Wanderung 2 Wanderung 3Wanderung 4Wanderung 5Wanderung 6Wanderung 7Wanderung 8Wanderung 9Wanderung 10Wanderung 11Wanderung 12Wanderung 13Wanderung 14Wanderung 15Wanderung 16ZeichenerklärungLanzarote ÜbersichtÜbersicht der Wanderungen
Tourenverzeichnis
Tour 1: Von Puerto del Carmen über Playa Honda nach ArrecifeLeichte Wanderung auf einer durchgehend als befestigter Fuß-/Radweg ausgebauten Strecke ohne Steilstücke.Tour 2: Rundtour Puerto del Carmen – Puerto Calero – Puerto del CarmenEinfache Küstenwanderung auf gut ausgebautem Weg ohne nennenswerte Höhenunterschiede, gut geeignet als erster Einstieg zum Wandern auf Lanzarote.GPS-Tour 3: Zwei-Vulkane-Wanderung Leichte, aber eindrucksvolle Wanderung durch bizarre Lavafelder mit spektakulären Impressionen – vielleicht die schönste aller Vulkanwanderungen auf Lanzarote.Tour 4: Umrundung der Caldera BlancaDie 458 m hohe Caldera Blanca bei Mancha Blanca ist mit über 1 km Durchmesser der größte und eindrucksvollste Vulkankrater Lanzarotes.GPS-Tour 5: Rundwanderung an der Famara-KüsteDer Risco de Famara ist zweifellos der beeindruckendste Bergkamm auf Lanzarote.GPS-Tour 6: Von La Caleta de Famara zum Risco hinaufAnspruchsvolle Tour auf teils schmalem Pfad, Trittsicherheit, gute Kondition und Schwindelfreiheit sind notwendig, nicht geeignet für Senioren und Kinder.GPS-Tour 7: Von Haría nach TeguiseReizvolle Wanderung durch den Norden.Tour 8: Besteigung des Monte CoronaAusgangspunkt des kurzen, aber panoramareichen Aufstiegs zum imposanten Vulkan ist Ye im Norden Lanzarotes.Tour 9: Vom Famara-Kliff hinunter zur Playa del RiscoDer einsamste Strand Lanzarotes liegt unterhalb des Famara-Kliffs, gegenüber der Insel La Graciosa.Tour 10: Um den Nordteil der Insel La Graci¬osaEtwas längere, aber leichte und panoramareiche Wanderung durch versteppte Sandgebiete und Dünenzonen, nur wenige Steigungen, auch gut geeignet für Mountainbikes.Tour 11: Um den Südteil der Insel La Graci¬osaEbenfalls eine weitgehend leichte Wanderung an einer Reihe von schönen Stränden mit ausgedehnten Dünen vorbei, ein gutes Baderevier.GPS-Tour 12: Von Uga nach Puerto del Car¬menPanoramareiche Strecke durch das Weinbaugebiet La Geria, unterwegs kann man die Montaña Guardilama besteigen.Tour 13: Von Yaiza nach FemésSchöne Höhenwanderung mit großartigen Ausblicken über den mittleren Süden Lanzarotes bis zu den Feuerbergen, Puerto del Carmen und Arrecife.GPS-Tour 14: Rundtour um den Pico Redondo (521 m)Der Pico Redondo liegt südlich von Femés.Tour 15: Von Femés über Playa Quemada und Puerto Calero nach Puerto del CarmenIn der ersten Weghälfte schöne, einsame Wanderung durch unbesiedeltes Gebiet.GPS-Tour 16: Von Femés zu den Papagayo-Stränden (und weiter nach Playa Blanca)Eine lange, einsame Wanderung durch wüstenhafte Regionen, die herrliche Impressionen bietet, aber auch viel Ausdauer verlangt.
Unterwegs mit Eberhard Fohrer
Der Müller-Autor der ersten Stunde studierte Germanistik und Geschichte, wandte sich aber gleich nach dem Staatsexamen dem Reisejournalismus zu. In den ersten Jahren nach der Verlagsgründung war er nicht nur Autor, sondern auch Lektor und Layouter. Mittlerweile arbeitet er seit über vierzig Jahren als hauptberuflicher Reisebuchautor. Seine Bücher sind Bestseller und sein Reiseführer zu Kreta (der inzwischen in der 21. Auflage vorliegt) gilt unter Griechenlandkennern als »Kreta-Bibel«.
Ende der achtziger Jahre besuchte ich mit meinem Verleger einen kleinen, inhabergeführten Computerladen, um uns über die neuesten Entwicklungen in der Satzverarbeitung zu informieren. Irgendwann meinte der EDV-Fachmann, ich hätte ja wohl einen Traumberuf. Etwas sehnsüchtig fügte er hinzu: „Ich kann ja nur selten weg, aber wenn ich verreisen würde, dann auf die Vulkaninsel Lanzarote.“ Der träumerische Ausdruck im Gesicht des Mannes prägte sich mir tief ein, und in diesem Moment war der Wunsch geboren, einen Reiseführer über die Insel zu schreiben, die solche Sehnsüchte wecken konnte. Wenige Jahre später war es soweit, das erste Mal betrat ich Lanzarote. Eines Morgens, als ich aus dem Hotel kam, fragte mich eine bezaubernde junge Dame, die im selben Haus genächtigt hatte: „Entschuldigung, aber wo geht’s denn hier zum Strand?“ Geistesgegenwärtig parierte ich die Frage mit der Einladung zu einer Autotour über die Insel. Es kam, wie es kommen sollte - die junge Dame ist seit fünfundzwanzig Jahren meine Frau und wir haben uns damals nicht nur ineinander, sondern auch in Lanzarote verliebt. Mittlerweile haben wir etwa zwei Jahre dort gewohnt, viele Urlaube und Rechercheaufenthalte verbracht, diesen Reiseführer geschrieben und zwei Kinder großgezogen - ohne den Besuch im kleinen Computerladen wäre das alles nicht passiert. Ich wünsche auch Ihnen viel Freude auf meiner Lieblingsinsel!
In eigener Sache
Aufgrund der Pandemie und deren Folgen sind unsere Recherchen vor Ort im einen oder anderen Fall nur eingeschränkt möglich, sodass die entsprechenden Angaben unter Vorbehalt stehen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Orientiert auf Lanzarote
Die Insel im Profil
Lanzarote ist ...
Die nordöstlichste der acht bewohnten Kanarischen Inseln liegt 140 km vor der Küste Marokkos. Zum spanischen Festland sind es rund 1000 km. Gut 2 Mio. Touristen besuchen jährlich die kleine Insel.
♦ Einwohner: etwa 140.000
♦ Größe: ca. 845 km²
♦ Hauptstadt: Arrecife
... die ungewöhnlichste und eigenwilligste Insel der Kanaren
Wiederholte und lang dauernde Vulkanausbrüche haben bis in jüngste Zeit hinein eine faszinierende Landschaft geformt, die weltweit kaum Parallelen findet. Die Eruptionen verschütteten meterhoch die Agrarregionen der fast wasserlosen Insel, dazu kamen Überfälle von Piraten und Sklavenhändlern, Dürreperioden, Heuschreckenplagen und Wirtschaftskrisen. Doch Erfindungsgeist und Hartnäckigkeit der Lanzaroteños haben die Katastrophen immer wieder überwunden. Heute zählt Lanzarote mit seinem riesigen Lavafeld zu den größten Attraktionen der Kanaren und ist doch ruhig und überschaubar geblieben.
... eins der bedeutendsten Vulkangebiete des Planeten
Etwa hundert Vulkane mit 300 Krateröffnungen hat man auf Lanzarote gezählt - ein faszinierendes Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Schon vor Millionen von Jahren formten Vulkanausbrüche das Gesicht der Insel. Aber auch in geschichtlicher Zeit kam es zu wiederholten Eruptionen: So entstand vor etwa 3000 Jahren im Norden Lanzarotes das Malpaís de la Corona mit dem majestätische Monte Corona und dem längsten bekannten Lavatunnel der Welt. In den Jahren 1730-36 kam es zu lang anhaltenden Ausbrüchen, dreißig Vulkane verwandelten ein Viertel der Insel in ein einziges zusammenhängendes Lavafeld. Die Montañas del Fuego („Feuerberge“), das Kerngebiet der Ausbrüche, wurden zum Nationalpark erklärt, denn selten kann man eine Vulkanregion so hautnah erleben.
... ein Weltschutzgebiet der Biosphäre
1993 war ein großes Jahr für die kleine Insel vor Afrika: Lanzarote wurde von der UNESCO zum „Weltschutzgebiet der Biosphäre“ ernannt. Es war das erste Mal, dass eine komplette Insel diese besondere Auszeichnung erhielt. Sie wird Lebensräumen verliehen, in denen Mensch und Natur noch in Harmonie miteinander bestehen und die „Voraussetzungen für eine behutsame Weiterentwicklung in besonderem Maß“ gegeben sind. Diese Eigenschaften zu bewahren, wird zukünftig eine der größten Aufgaben Lanzarotes sein.
... ein Sehnsuchtsort für Winterflüchtlinge
Einen „Winter“ gibt es hier nicht, selbst im Januar und Februar fällt das Thermometer tagsüber selten unter 15-20 Grad. Die „Inseln des Ewigen Frühlings“ locken mit stabilen Wetterverhältnissen und wenigen Niederschlägen - doch auch hier lacht nicht immer die Sonne vom Himmel. Das Kapitel „Klima/Reisezeit“ gibt genauer Auskunft.
... ein Dorado für Sportler
Radsportler, Windsurfer, Wellenreiter, Taucher und Drachenflieger - die Palette der Aktivitäten ist groß, das stets milde Klima zieht ganzjährig Sportler an, Profis wie Amateure.
... ein nicht alltägliches Ziel für Weinliebhaber
Über viele Quadratkilometer ging 1730-36 der Asche- und Lapilliregen heftiger Vulkanausbrüche über Lanzarote nieder, eine ganze Region verschwand unter einer meterdicken Auswurfdecke. Doch die Lanzaroteños gaben nicht auf und entwickelten das Prinzip des Trockenfeldbaus „Enarenado“: Sie pflanzten Rebstöcke in das Lavagranulat (Picón) und gruben für jeden Stock einen tiefen Trichter, bis die Wurzeln das darunterliegende Erdreich erreichten. Die Wasser speichernden Fähigkeiten des Lavagranulats sorgten dabei für eine dauerhafte Befeuchtung. So entstand „La Geria“, eine optisch faszinierende Weinlandschaft, die mit unseren mitteleuropäischen Weinanbauregionen nichts gemein hat. Zahlreiche Bodegas laden zu Verkostung und Kauf ein, die Produktpalette ist mittlerweile vielfältig.
... die Insel des Künstlers César Manrique
Willkommene Orientierungspunkte setzen an verschiedenen Stellen Lanzarotes die Objekte des berühmten Inselkünstlers César Manrique (1919-1992). Ihm gelang es, in einzigartiger Weise Natur und Kunst miteinander zu verknüpfen und einige herausragende Sehenswürdigkeiten zu schaffen: den mystischen Lavatunnel Jameos del Agua, den grandiosen Aussichtspunkt Mirador del Río, den vielfältigen Kaktusgarten bei Mala und Manriques einstiges Haus in den Lavablasen bei Tahiche.
Tipps für Wassersportler
Baden und Strände
Lanzarote besitzt eine ganze Reihe ausgezeichneter Sandstrände, die z. T. geschützt und sehr kinderfreundlich liegen, teilweise wegen ihrer hohen Brandung und tückischen Unterströmungen aber als nicht ungefährlich gelten.
Neunzig Strände hat man auf Lanzarote gezählt: lange Dünenzonen und Buchten mit hellem Sand, wilde Steinstrände und schwarze Strände aus Lapilli und Vulkanasche.
Schwarzer und weißer Sand
Im Gegensatz zu anderen vulkanischen Inseln dominieren auf Lanzarote neben den dunklen Strandzonen aus feinkörniger Lavaasche zahlreiche lange, helle Sandstrände, oft sogar mit weitflächigen Dünen. Vielen Stränden sind allerdings ausgedehnte Flächen aus scharfkantigen Klippen vorgelagert, die bei Flut unter der Wasseroberfläche liegen und nur bei Ebbe erkennbar sind.
Von den drei Urlaubszentren besitzt Puerto del Carmendie mit Abstand längsten Strände, gleich drei sind es: Playa Grande,Playa de los Pocillos und Playa Matagorda, einer länger als der andere. Die geschützt angelegten Strände von Playa Blanca sind besonders kinderfreundlich, während Costa Teguise mit der zentralen Playa de las Cucharas über einen international bekannten Windsurfspot verfügt. Andere Strände in der Umgebung sind künstlich aufgeschüttet. Neben diesen Hauptbadezonen findet man aber noch zahlreiche weitere, teils exzellente Strände auf Lanzarote. Die interessantesten haben wir im Folgenden aufgeführt, es gibt aber noch einige mehr.
Wind und Wetter
Generell sind die Ostküste um Puerto del Carmen und der Süden Lanzarotes deutlich weniger den Winden ausgesetzt als die stürmische Westküste und der Norden. Aufgezogene rote Fahnen signalisieren: Badeverbot. Diese Hinweise sollte man unbedingt ernst nehmen, denn jedes Jahr gibt es Badeunfälle. Organisierte Strandüberwachung mit Bademeistern, Rettungsbooten und Wachtürmen findet an den Hauptstränden der drei großen Urlaubszentren sowie an der Playa del Reducto in Arrecife statt.
Die schönsten Strände rund um die Insel
Playa del Reducto: An diesem attraktiven Strand mit seinem weißen Sand und den wehenden Palmen mitten in der Inselhauptstadt Arrecife fühlt man sich unweigerlich in die Karibik versetzt. Kiosk, Duschen und Cafeterias gibt es auch.
Puerto del Carmen: „Avenida de las Playas“ heißt treffend die lange Durchgangsstraße samt Fußgängerpromenade im größten Urlaubsort Lanzarotes. Neben den drei Hauptstränden, die insgesamt über 3 km lang sind, gibt es aber auch noch eine Reihe kleiner sandiger Badebuchten, die teils versteckt gelegen sind und schöne Badeerlebnisse bieten können.
Playa Honda: Der weiträumige Ort zwischen Arrecife und Puerto del Carmen ist wenig aufregend, der Strand dafür ewig lang und breit.
Playas de Papagayo: Wie Perlen an einer Kette reihen sich die sechs unverbauten Papagayo-Strände im äußersten Süden Lanzarotes aneinander. Man erreicht sie mit dem Mietwagen oder zu Fuß, auch Schiffstouren werden angeboten.
Playa de Famara: Ein rauer Strand mit stetigem Wind, wilden Dünen und ungebändigter Natur - naturgemäß ist er ein Treffpunkt für Wellenreiter und Windsurfer. Hier erlebt man ein großartiges Naturschauspiel vor der erhabenen Kulisse des Famara-Kliffs.
Playa del Risco: Nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen ist dieser lange Strand im äußersten Norden Lanzarotes, ein begehrtes Ziel für Wanderer.
Charco del Palo: Das Dorf samt seiner gezeitenabhängigen Naturschwimmbecken an der Nordküste der Insel stellt die einzige offizielle FKK-Zone der Kanarischen Inseln dar.
Playa La Garita: Abseits vom Touristentrubel liegt dieser hellbraune Sandstrand bei Arrieta an der nördlichen Ostküste. Hier trifft man vor allem Einheimische, in den Strandrestaurants isst man gut.
Caletones bei Órzola: Im Norden Lanzarotes locken schneeweiße Dünenbuchten im tiefschwarzen Malpaís, davor wiegt sich das türkisfarbene Meer.
Bahía del Salado und Playa Francesca auf La Graciosa: Südlich vom Hafenort Caleta del Sebo beginnt auf Lanzarotes kleiner Nachbarinsel eine ausgedehnte Strandzone mit Dünen und steinigen Lagunen, die bei Ebbe hübsche Planschbecken bilden.
Playa de las Conchas auf La Graciosa: Diesen fantastischen Dünenstrand mit der vorgelagerten Vulkaninsel Montaña Clara sollte man gesehen haben. Eineinhalb Fußstunden sind es von Caleta del Sebo aus, per Jeep oder Mountainbike geht es schneller.
Vulkane, Berge und Meer
Erlebnis Natur
Wer Lanzarote mit Gewinn erleben will, muss sich auf die andersartige und ungewohnte Natur der Insel einlassen. Keine Wälder und kaum Bäume gedeihen in der steppenhaft-steinigen „Wüste“. Stattdessen überziehen leuchtend grüne Euphorbien kilometerweit die Lavafelder, knöchelhoch wuchern farbenprächtige Sukkulenten, ausladende Kakteen, Palmen und Drachenbäume zieren viele Hotel- und Apartmentanlagen.
Über 600 Pflanzenarten gedeihen auf Lanzarote, über zwanzig davon sind endemisch, d. h. sie existieren nur auf Lanzarote. Im Lavameer der „Feuerberge“ haben sich über 150 Flechtenarten ansiedeln können. Der einzige zusammenhängende Baumbestand steht im „Tal der tausend Palmen“ um Haría.
Eine Vulkaninsel wie aus dem Bilderbuch
Lanzarote ist anders. Die sparsam platzierten, oft wie komponiert wirkenden Details sind es, die das vulkanische Eiland zur Bilderbuchinsel machen: Einsam leuchten schneeweiße Fincas in der Lava, vereinzelt wiegen sich Palmen im Wind, Karawanen von Dromedaren trotten über die Hänge, wie Insekten kreisen am Himmel die bunten Pünktchen der Drachenflieger. Die beschaulichen Dörfer liegen weitab vom Trubel der großen Touristenzentren an der Küste.
Fast überall präsentiert sich das Vulkaneiland gepflegt und sauber - die Felder sind sorgsam mit schwarzem Lava-Picón bedeckt, die Straßenränder bunt bepflanzt, üppig rote Geranien gedeihen vor weißen Mauern. Überall sieht man das Bemühen, die Insel zu einem Schmuckstück zu machen. Fast die Hälfte der Landschaft steht unter Naturschutz. Dazu kommen die ausgezeichneten Bademöglichkeiten: Mehrere kilometerlange Sandstrände liegen beim Touristenort Puerto del Carmen, im Süden reihen sich wie Perlen einer Kette die einzigartigen Papagayo-Strände, im Norden lockt die wilde Famara-Bucht. Mit Wanderungen erschließt man sich bestens die so andersartige Natur, Taucher finden eine vielfältige Unterwasserwelt.
Berge aus Feuer und Asche
Montañas del Fuego: Etwa hundert Vulkane mit mehr als 300 Kratern prägen das Gesicht Lanzarotes. Urweltlich und unheimlich präsentieren sich die bizarren „Feuerberge“ im Nationalpark Timanfaya in der Inselmitte, entstanden erst im 18. Jh. aus jahrelangen heftigen Magmaeruptionen. In allen Erdfarben schillern bizarr aufgerissene Kraterflanken, dazwischen erstrecken sich tiefschwarze Aschefelder.
La Geria: Das faszinierende Weinbaugebiet Lanzarotes („Ingenieurskunst ohne Ingenieur“) ist eine Landschaft voller Ästhetik. Schwarze Lapillischichten bedecken im Umkreis von vielen Kilometern alle Hügel, in trichterförmigen Mulden gedeihen tausende von Weinstöcken.
Malpaís de la Corona: Das flechtenüberwucherte Meer aus Lava und erstarrten Schlacken im Inselnorden ist vor 3000 Jahren durch die Lavaströme des Monte Corona entstanden. Geheimnisvoll verbergen sich unterirdische Grotten und Tunnel in der erkalteten Mondlandschaft. Die Silhouette des majestätischen Monte Corona beherrscht das Bild, seine Besteigung ist ein Erlebnis.
Spektakuläre Landschaften
Risco de Famara: Das steil zum Meer hin abbrechende Massiv dominiert den Nordwesten Lanzarotes. Entstanden ist der 15 km lange Bergrücken vor 12 Mio. Jahren durch vulkanische Aktivitäten. An den großteils unzugänglichen Steilhängen wächst eine Vielzahl seltener Pflanzen, darunter zahlreiche Endemiten. Von mehreren Aussichtspunkten kann man großartige Ausblicke genießen. Der raue und windgepeitschte Strand von Famara setzt einen markanten Kontrapunkt.
Mirador del Río: Ein Ausguck wie ein Adlerhorst im Famara-Gebirge, besser kann die Erhabenheit der Natur im bergigen Nordwesten nicht präsentiert werden.
Westküste und El Golfo: Die schroffe, vulkanisch geprägte Westküste ist durch die zum Meer hinunterdrängende Lava der Ausbrüche von 1730-36 entstanden. Ein Höhepunkt ist der halb im Meer versunkene Krater von El Golfo mit seinem leuchtend grünen Lagunensee.
Los Ajaches: Die ältesten Berge Lanzarotes sind vor 20 Mio. Jahren entstanden, bis heute sind sie fast unbesiedelt. Die Erosion hat sie sanft gerundet, doch tief eingeschnittene Barrancos (Täler), die sehr reizvoll zum Wandern sind, ziehen sich bis zur Ostküste hinunter.
El Rubicón: Die flache, fast vegetationslose Ebene erstreckt sich bis zur Südspitze Lanzarotes mit dem weit ausufernden Badeort Playa Blanca. Es gibt nur einige wenige Häuseransammlungen und nur einen einzigen Vulkan, die Montaña Roja bei Playa Blanca. Größtes Naturschauspiel sind die wie Perlen an einer Kette aufgereihten Playas de Papagayo am äußersten südlichen Kap, wo die Ebene mit den Los-Ajaches-Bergen zusammentrifft.
Isla La Graciosa: Die im Norden vorgelagerte Wüsteninsel besteht fast vollständig aus Sand und Steppe. Es gibt nur einen dauerhaft bewohnten Ort, dafür zahlreiche Strände. Die Playa de las Conchas gehört zu den schönsten Stränden des gesamten kanarischen Archipels.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Lanzarotes Landschaft ist einzigartig und fasziniert Künstler seit Langem. Willkommene Orientierungspunkte setzen an verschiedenen Stellen der Insel die Objekte des berühmten Inselkünstlers César Manrique. Ihm gelang es, in einzigartiger Weise Natur und Kunst miteinander zu verknüpfen und einige herausragende Sehenswürdigkeiten zu schaffen, was das kulturelle Image der Vulkaninsel entscheidend bestimmt hat.
Meersalz aus Salinen, aus Chochenille-Läusen gewonnener Farbstoff, Wein aus den Picón-Feldern von La Geria - die Inselkultur war über Jahrhunderte hinweg eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden. Geblieben ist der Wein, der heute Touristen aus aller Welt erfreut und sogar exportiert werden kann.
Die Insel als Gesamtkunstwerk
Unter der Federführung von César Manrique versuchte man seit den 1970er Jahren, die Architektur der drei großen Ferienstädte der traditionellen Bauweise anzugleichen. Dies ist nur teilweise gelungen, doch monotone Hochhauszeilen wie auf dem spanischen Festland oder auf Gran Canaria findet man auf Lanzarote nicht. Manrique setzte zudem eine konsequente Farbgebung für die Bebauung durch: Alle Häuser sollten als Kontrast zur schwarzen Lava weiß gestrichen sein - eine nachhaltige Ästhetik, die entscheidend zum positiven Erscheinungsbild der Insel beigetragen hat.
Feste und Gebräuche
Die historisch gewachsene Inselkultur wurde großteils von den festländischen Eroberern aus Portugal und Spanien geprägt, was sich vor allem im vereinnahmenden Einfluss der katholischen Kirche auswirkte. Doch manche Tradition reicht auch heute noch bis zu den vorspanischen Bewohnern zurück, so z. B. das Keramikschaffen, das archaische Techniken und Motive bewahrt, sowie der typische Ringkampf „Lucha Canaria“. Vulkankatastrophen, Pest und Armut zogen im 17. und 18. Jh. eine massenhafte Auswanderung nach Mittel- und Südamerika nach sich. Die Rückkehrer brachten wiederum lateinamerikanische Bräuche mit, was man vor allem auf den zahlreichen Fiestas erlebt, die überall auf der Insel gefeiert werden, meist tagelang und bis tief in die Nacht. Unbestrittener Höhepunkt ist der Karneval, der - nach brasilianischem Vorbild - über Wochen hinweg mit schier unermüdlicher Intensität zelebriert wird, vor allem die großen Umzüge in Arrecife sind ein malerisches Spektakel. Stolz kann Lanzarote auf seine zahlreichen Tanz- und Musikgruppen sein, die in ihren alten Trachten bei jedem Fest dabei sind und die gefühlsbetonte Inselkultur aufleben lassen.
Archäologische Rätsel
Queseras: Viel haben sie nicht hinterlassen, die vorspanischen Bewohner Lanzarotes, „Majos“ (auch Mahos) genannt. Die Funktion ihrer sog. Queseras ist bis heute ungeklärt - waren es Getreidemörser oder Blutopferaltäre, dienten sie für den Fischfang oder bot man den Göttern Milchopfer dar ...
Architektur und Gärten
Teguise: Die ehemalige Inselhauptstadt ist ein Gesamtkunstwerk, gehört zu den besterhaltenen Siedlungskernen der Kanaren und steht komplett unter Denkmalschutz - ein Muss für jeden Architekturinteressierten.
Castillo de San José: Das Kastell in Arrecife ist eine wahre Bilderbuchburg, Manrique restaurierte sie und machte sie zum Begegnungsort mit moderner Kunst.
Jameos del Agua: Eine einstige Müllkippe in der Lava verwandelte Manrique in eine hochkarätige Sehenswürdigkeit. Der glasklare Höhlensee in dem mystischen Lavatunnel ist Wohnraum für Albinokrebse. Ein Konzertraum in der Lava ist für seine hervorragende Akustik berühmt.
Manriques Häuser: Bei Manriques unterirdischem Haus in den Lavablasen bei Tahiche und seinem letzten Domizil in Haría gehen programmatisches Architekturschaffen und attraktive Wohnkultur eine geglückte Verbindung ein.
Jardín de Cactus: Der Kaktusgarten bei Guatiza, ebenfalls ein Werk von César Manrique, beherbergt tausende von Kakteen, dekorativ platziert zwischen den Lavasäulen einer einstigen Picóngrube.
Kunst unter Wasser und an Land
Museo Atlántico: In 12 m Tiefe stehen sie vor der Küste von Playa Blanca, die 300 menschengroßen Figuren des britischen Künstlers Jason deCaires Taylor. Man kann den Skulpturenpark schnorchelnd erleben oder einen Tauchschnupperkurs machen.
Atelier von Christian Honerkamp: Fasziniert von der Kraft der Vulkane und dem wechselvollen Farbspiel der Lava haben sich zahlreiche Künstler auf Lanzarote niedergelassen. Christian Honerkamp ist einer von ihnen. Seine farbenprächtigen Gemälde kann man im Atelier in Tinguatón bestaunen, wo der ursprünglich aus Münster stammende Künstler auch bereitwillig Auskunft gibt über sein Schaffen und die verwendeten Techniken.
An Land und im Wasser
Outdoor-Sport
Das flache und windreiche Lanzarote bietet mit seinem ganzjährig milden Klima ideale Gegebenheiten für mehrere Trend-Sportarten und hat sich ein ausgesprochen sportliches Image erworben.
Der Ringkampf Lucha Canaria wird nur auf den Kanarischen Inseln ausgeübt und ist dort so populär wie bei uns Fußball. Arenen auf Lanzarote gibt es in Arrecife, San Bartolomé, Tías, Tinajo, Tao und Haría
Ein Paradies für Aktivurlauber
Für das sportliche Profil Lanzarotes ist neben dem allgegenwärtigen Meer vor allem der Wind verantwortlich. Da die Berge nicht über 670 m Höhe ansteigen, können sich die Passatwinde ungehindert entfalten und schaffen optimale Bedingungen für Drachenflieger und Windsurfer. Dazu kommen die reizvollen Unterwasserregionen vor Puerto del Carmen und Playa Blanca, die Lanzarote zu einem begehrten Tauchziel gemacht haben. Wegen seiner geringen Steigungen ist Lanzarote außerdem bestens geeignet für Rennradler, aber auch Mountainbiker und Wanderer finden ein umfangreiches Betätigungsfeld.
Alle großen Ferienanlagen bieten sportliche Animation, Aerobic, Tennisplätze und Fitnessräume. Das Clubhotel „La Santa Sport“ an der Westküste Lanzarotes hat sich sogar als eines der führenden Sport- und Aktivurlaubszentren der Welt profiliert, Spitzensportler und Amateure treffen sich dort gleichermaßen.
Drachen- und Gleitschirmfliegen
Im Winterhalbjahr fegen die Passatwinde nicht so heftig wie im Sommer über die gerundeten Höhen von Lanzarote - optimale Voraussetzung also für Drachenflieger und Gleitschirmsegler. Saison ist von Oktober bis April, beste Flugzeit meist vormittags, wenn die Sonne allmählich die Luft erwärmt. Ohne Zweifel ein faszinierender Sport, die häufig sich ändernden Thermik- und Wetterverhältnisse auf Lanzarote sind jedoch nicht für Anfänger geeignet. Flugkurse bieten u. a. www.paragleiter.de, www.paragliding-lanzarote.de und www.sail-fly.de. Die wichtigsten Startplätze: Montaña Tinasoria, Mirador del Río, Risco de Famara und der Stausee oberhalb von Mala.
Tauchen
Lanzarote ist im europäischen Raum eins der beliebtesten Ziele für Unterwassersportler, über dreißig Tauchschulen bieten Kurse an. Mit der Farbenpracht eines tropischen Meers ist der Atlantik zwar nicht zu vergleichen, doch die reiche Unterwasserflora und -fauna und das allgegenwärtige Vulkangestein bieten reichlich Faszination. Vorgelagert vor Puerto del Carmen liegt der Unterwasserpark Los Erizos, wo man Schiffswracks und Höhlen erforschen kann, z. B. die Kuppelhöhle La Catedral in 35 m Tiefe. Ebenfalls reizvoll ist der Meeresgrund vor Playa Blanca, neueste Attraktion ist dort das Museo Atlántico.
Wellenreiten (Surfen)
Man benötigt ein kleines, handliches Brett - ansonsten nur noch die richtige Stelle, viel Wind und reichlich Wellen. Um letzteres braucht man sich auf Lanzarote keine Sorge zu machen, die Vulkaninsel wird auch gerne das „Hawaii Europas“ genannt. Bis Anfang der 80er Jahre war dieser Sport auf Lanzarote unbekannt. Dann kamen einige Brettsurfer von La Palma herüber und zeigten an der Playa de Famara ihre Kunststücke. Die Demonstration fiel auf fruchtbaren Boden, an die 200 Könner gibt es mittlerweile auf Lanzarote und Unterricht geben mehrere Schulen in La Caleta de Famara.
Wind- und Kitesurfen
Lanzarote gilt neben Fuerteventura als bestes Revier der Kanaren. Kräftige Passatwinde streichen ganzjährig über die flache Insel. Die Hauptsaison liegt vor allem in den Monaten April bis September, dann wehen die Nordwinde regelmäßig mit der Stärke 5-6 und einer Geschwindigkeit von 25-30 Knoten. Im Winter kann man selbstverständlich auch surfen, allerdings weht der Wind dann nicht mit der sommerlichen Beständigkeit und wegen der relativ niedrigen Wassertemperatur ist ein isolierender Gummianzug nötig. Windsurfzentren der Insel sind Costa Teguise und Playa de Famara.
Triathlon / Marathon
Da sich das flache Lanzarote für diese Sportarten sehr eignet, gibt es mittlerweile mehrere populäre Wettbewerbe. Seit 1992 findet einmal jährlich im Frühjahr der Triathlon „Ironman Lanzarote“ statt, der sich international einen sehr guten Namen gemacht hat. Er besteht aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einem Marathonlauf. Weitere Events veranstaltet das Sporthotel „Club La Santa“ an der Westküste, darunter den sog. „Volcano Triathlon“ (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen).
Tipps für den Familienurlaub
Lanzarote mit Kindern
Viele junge Familien besuchen die Vulkaninsel. Tatsächlich ist das milde Klima Lanzarotes mit seiner frischen und unbelasteten Meeresluft für Kleinkinder und Babys nahezu ideal. Ältere Kinder finden reichlich Abwechslung an den großen Stränden.
Nicht nur für Kids: Karneval auf Lanzarote - bunte Umzüge, mitreißende Musikkapellen, die Beerdigung der Sardinen auf einem lodernden Scheiterhaufen und die putzige Wahl der „Kinderkönigin“.
Unterkünfte, Infrastruktur und Versorgung
Der Aufenthalt mit Kindern ist auf Lanzarote unkompliziert, die Insulaner sind sehr kinderfreundlich. Vor allem, wenn man mit Babys unterwegs ist, wird man überall interessiert angesprochen und oft lassen sich so Kontakte zu den Einheimischen herstellen. Viele Hotels und Apartmentkomplexe verfügen über Spielplätze, Swimmingpools und Planschbecken, in den großen Anlagen wird überall Kinderanimation geboten, oft kann man auch Waschmaschinen nutzen. In den Urlaubszentren gibt es Spielplätze und Minigolfanlagen, Fahrraddroschken bringen Spaß für die ganze Familie. Wasser- und Freizeitparks sind beliebte Anlaufpunkte und das Dromedarreiten im Nationalpark Timanfaya bleibt sicherlich unvergesslich.
Auch mit den Kleinsten kann man getrost die lange Reise antreten. Gläschen, Brei und Windeln gibt es in allen Supermärkten, Milchpulver in Apotheken und „Parafarmacias“. Wer die Nahrung nicht umstellen möchte, sollte aber besser ein paar Tüten des vertrauten Milchpulvers mitnehmen.
Vorsicht! Alle Eltern wissen, dass sie ihre Kleinen von jeglichen Pflanzen fernhalten müssen, da die guten Sprösslinge alles in den Mund stecken. Auf Lanzarote kommt erschwerend dazu, dass die überall wachsenden Wolfsmilchgewächse, die sog. Euphorbien, eine milchig-weiße Flüssigkeit enthalten, die auf Schleimhäute, Lippen und Augen ätzend wirkt. Gefährlich sind außerdem die allgegenwärtigen Kakteen mit ihren teilweise mehrere Zentimeter langen Stacheln.
Was anschauen?
Feuerberge: Ein Ausflug in den weltberühmten Nationalpark Timanfaya mit seinen spektakulären Lavafeldern und Vulkanen ist auch für Kinder ein Höhepunkt. Wenn nicht an der einmaligen Landschaft werden sie sich sicherlich am „Vulkangrill“ und der tollen Panoramabusfahrt erfreuen
Cueva de los Verdes: Das Begehen dieses dunklen, unterirdischen Lavatunnels ist spannend, den Schlusspunkt setzt eine unerwartete Überraschung.
Jameos del Agua: Ein eingestürzter Lavatunnel mit Höhlensee, in dem winzige weiße Albinokrebse leben - ein Muss auf Lanzarote.
Mirador del Río: Der von Manrique entworfene Ausguck an der Steilküste des Famara-Massivs ist spektakulär, aber auch die Wohnung des Bösewichts aus der Fernsehserie „Timm Thaler“.
Sonntagsmarkt in Teguise: Ein Ausflug zu diesem bunten Marktevent ist fast ein Muss. Wenn man die Kleinen ausreichend mit Eis, Kuchen und Waffeln versorgt (gibt es vor Ort) ein schöner Familienausflug.
Castillo de Santa Bárbara: Das Piratenmuseum in der trutzigen Ritterburg über Teguise zeigt Bildergeschichten und comic-artige Figuren zu diesem abenteuerlichen Thema.
Was unternehmen?
„Kamele, Kamele“: Der absolute „Hit“, nicht nur für kleine Leute, ist der Ritt auf einem Dromedar durch den schwarzen Aschesand im Nationalpark. Und auch das ganze Drumherum mit den hunderten von Dromedaren ist ein tolles Spektakel.
Rancho Texas: In dem großen Vergnügungspark bei Puerto del Carmen kann man auf Ponys reiten und Kanu fahren, viel bewundert werden die Delfin- und Seelöwenshows.
Minigolf mit Dinosauriern: Die spannendste Anlage für Kids ist wohl der Dinosaurier-Parcours „Jurassic Kingdom Mini Golf“ im Obergeschoss des Einkaufszentrums Biosfera Plaza in Puerto del Carmen.
Windsurfen, Wellenreiten, Tauchen und Co.: Windsurfen kann man hier lernen, Wellenreiten ebenfalls - der Strand von Famara ist ein spektakulärer Spot in imposanter Natur. Tauchschüler finden vor allem in Puerto del Carmen zahlreiche Tauchbasen. Und das renommierte Sporthotel „Club La Santa“ ist ein vielseitiger Anlaufpunkt für sportlich ambitionierte Familien aus ganz Europa.
Was sonst noch?
Mit dem Schiff aufs Meer: Die Möglichkeiten zeigen sich mehr als vielfältig, besonders aufregend sind sicherlich die Überfahrten nach Fuerteventura und auf die Wüsteninsel La Graciosa.
Unterwegs auf Lanzarote
Inselmitte
In der Inselmitte liegen die Hauptstadt Arrecife und Puerto del Carmen, der größte der drei Touristenorte auf Lanzarote, außerdem einige der besten Strände. Das Hinterland wurde entscheidend durch die Vulkankatastrophe des 18. Jh. (1730-36) geprägt.
Lanzarote pur und authentisch - in den Bergen hinter Puerto del Carmen und im Weinbaugebiet La Geria werden restaurierte Fincas als Ferienwohnungen/-häuser vermietet.
Die Küstenregion um Arrecife ist das Ballungszentrum der Insel, fast die Hälfte der Bewohner lebt hier. Besonders schön ist die Stadt nicht, aber authentisch und lebendig. Südlich von Arrecife liegt der Flugplatz und daran anschließend zieht sich 8 km lang die gewaltige Ferienstadt Puerto del Carmen mit drei hervorragenden Sandstränden an der Küste entlang.
Im Inland liegen einige größere Landwirtschaftssiedlungen, aber vor allem die historische Inselhauptstadt Teguise ist einen ausgiebigen Besuch wert. Ein Muss für jeden Lanzarote-Urlauber ist das weltberühmte Vulkangebiet der „Feuerberge“, heute als Nationalpark Timanfaya die Top-Sehenswürdigkeit Lanzarotes. Weitere hochkarätige Anziehungspunkte sind das faszinierende Weinbaugebiet La Geria, das ehemalige Wohnhaus von César Manrique in einer unwirtlichen Lavawüste und die landschaftlich grandiose Bucht von Famara im Norden.
Um die Inselmitte eingehend zu erkunden, benötigt man eine gute Woche. Von der quirligen Ferienstadt Puerto del Carmen an der Ostküste bis zur bizarren Einsamkeit des Nationalparks im Westen gibt es eine breite Palette von Attraktionen. Wer nur wenig Zeit hat, sollte bedenken, dass die Hauptstadt Arrecife keinen längeren Aufenthalt lohnt.
Und auch Radfahrer kommen auf ihre Kosten: Hinter Puerto del Carmen steigen die Berge zum zentral gelegenen Hügelland von La Geria und zum benachbarten Malpaís an. Bei der Auffahrt muss man zwar kräftig in die Pedale treten, doch oben angekommen sind die Straßen fast völlig eben und mittlerweile explizit als Fahrradstraßen ausgewiesen.
Was anschauen?
Arrecife: Die Hauptstadt besitzt zwei historische Kastelle, einen Lagunensee, einen ansehnlichen Sandstrand und eine topmoderne Marina.
Teguise und Umgebung: Die ehemalige Inselhauptstadt gehört zu den besterhaltenen historischen Ensembles der Kanaren und steht komplett unter Denkmalschutz.
Fundación César Manrique: Der berühmte Inselkünstler hat sein Haus in unterirdischen Lavablasen eingerichtet.
Museo Agrícola El Patio: Ein zum Museum umgebautes Bauerngehöft, so wie es sie früher häufig auf Lanzarote gab, zum Schluss schmeckt die Weinprobe.
Casa-Museo del Campesino: Im Zentrum der Insel steht dieses architektonische Schmuckstück, das die Traditionen Lanzarotes bewahrt.
Was unternehmen?
Nationalpark Timanfaya: Die Montañas del Fuego („Feuerberge“) entstanden während der Vulkanausbrüche im 18. Jh. - selten kann man eine solch bizarre Region so hautnah erleben.
Weinbaugebiet La Geria: Die faszinierende Weinlandschaft sucht ihresgleichen auf der Welt. Alle Bodegas bieten Weinprobe und Verkauf.
Dromedare: Der Ritt auf den geduldigen Wüstentieren ist ein Spaß für Jung und Alt.
Fahrradtouren: Die Straße durch den Nationalpark Timanfaya fällt von der Dromedarstation bis Yaiza kontinuierlich ab und ist als Fahrradstraße ausgewiesen. Ebenso ist die Küste östlich vom Nationalpark über lange, abfallende Straßen zu erreichen.
Wanderungen im Vulkangebiet: Die Zwei-Vulkane-Wanderung und die Umrundung der Caldera Blanca bringen großartige Impressionen vom Eruptionsgebiet.
Wo baden?
Puerto del Carmen: Die Qual der Wahl - drei Strände von einem bis zwei Kilometer Länge, entstanden durch Flugsand vom Sanddünengebiet El Jable.
Bucht von Famara: Der Dünenstrand vor der Kulisse der Famara-Berge ist wild und rau - ein nachhaltiges Naturerlebnis.
Was sonst noch?
Sonntagsmarkt in Teguise: Der größte Markt der Insel ist ein Erlebnis für Augen, Ohren und Gaumen.
Touren zu Fuß: Unternehmungslustige können von Puerto del Carmen aus am Meer entlang bis in die Hauptstadt Arrecife laufen, in der Gegenrichtung bis ins ruhige Küstendorf Playa Quemada.
Arrecife58.000 Einwohner
Die Inselhauptstadt, etwa 58.000 Menschen leben hier. Urlauber kommen höchstens für einen Tagesausflug, die Stadt gehört ganz den Einheimischen.

Schmuckstück vor der Promenade: das Castillo de San Gabriel

Über die Maßen attraktiv ist Arrecife nicht, einige Stunden genügen in der Regel für eine Besichtigung. Doch das unverfälschte Leben einer kleinen kanarischen Metropole ist es, was Arrecife reizvoll macht. Und ein erfrischendes Bad am ausnehmend schönen Stadtstrand rundet einen Abstecher in die Inselhauptstadt angenehm ab.
Arrecife ist eine junge Stadt, in der kaum historische Substanz erhalten ist. Noch vor 200 Jahren lag hier nur der kleine Hafen der damaligen Hauptstadt Teguise im Inselinneren. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jh. wurde zudem der alte Stadtkern weitgehend abgerissen - um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben, wie man damals dachte. Bis auf eine Handvoll Bürgerhäuser aus dem 18./19. Jh. dominieren deshalb heute moderne, für den Betrachter weitgehend nichtssagende Bauten, Apartmenthochhäuser und Bürokomplexe beherrschen Teile der Skyline. Die Außenbezirke wuchern mittlerweile mit ausgedehnten Wohnsiedlungen weit ins Umland, denn Arrecife ist in den letzten Jahrzehnten rasant gewachsen. Verursacht durch den explosionsartig ansteigenden Tourismus auf Lanzarote, hat die Landflucht Zehntausende von Menschen auf der Suche nach Beschäftigung in die Hauptstadt getrieben. Fast die Hälfte der Inselbevölkerung lebt inzwischen hier. Der Tourismus hat allerdings stetig steigende Mietpreise mit sich gebracht und viele Wohnungen werden nur noch als vergleichsweise teure Fewos für Urlauber vermietet - ein großes Problem für die stark von Arbeitslosigkeit betroffenen Einheimischen.
Einen Spaziergang lohnen in erster Linie die verkehrsberuhigte Uferstraße mit dem Strand, der hübschen Promenade und dem vorgelagerten Castillo de San Gabriel, die Fußgängerzone León y Castillo sowie das Viertel um die Pfarrkirche und die benachbarte Lagune Charco San Ginés - für viele der angenehmste Fleck in der Stadt.
Irgendwo ein einfaches, kleines Restaurant oder eine Bar besuchen, die freundliche und gelassene Mentalität der Einheimischen kennen lernen, eine Siestapause am Charco San Ginés oder am palmenbestandenen Stadtstrand - das macht die eigentliche Attraktivität Arrecifes aus, das noch ohne eine ausschließlich auf Urlauber ausgerichtete Infrastruktur auskommt und deshalb auch preislich günstiger ist als die großen Urlaubszentren Lanzarotes.
Wer zur richtigen Zeit auf Lanzarote ist, sollte natürlich auch nicht die Höhepunkte im ansonsten eher ruhigen Kleinstadtleben versäumen: den kilometerlangen Umzug anlässlich des Dreikönigsfests im Januar, die temperamentvolle Karnevalsparade im Februar und das große Volksfest zu Ehren des Stadtheiligen San Ginés Mitte August.
Geschichte
Arrecife bedeutet „Riff“ bzw. „Felsenbank“. Der Name spielt auf die zahlreichen vorgelagerten Inseln und Klippen an, die den Küstenstrich um die heutige Stadt vor der Brandung des offenen Atlantiks schützen. Wegen dieser natürlichen Gegebenheiten war der Ort schon früh prädestiniert für die Anlage eines Hafens der im Inselinneren gelegenen Hauptstadt Teguise. Doch eine Siedlung entwickelte sich erst sehr viel später. Zunächst gab es hier nur eine einfache Hafenanlage mit dem kleinen Kastell San Gabriel, das den Anlegeplatz vor Piratenangriffen schützen sollte (→ Sehenswertes). Noch in der zweiten Hälfte des 18. Jh. standen außer der Burg im Hafen nur ein paar Lagerschuppen. Erst gegen Ende des 18. Jh. bildete sich eine bescheidene Siedlung, die Pfarrkirche San Ginés wurde errichtet und 1798 erhielt Arrecife das Gemeinderecht. Als sich im 19. Jh. der Außenhandel Lanzarotes verstärkte (Soda, Cochenille u. a.), wurde der wirtschaftlich aufstrebende Hafenort immer wichtiger und die Bedeutung des alten Adelssitzes Teguise sank. Um die Mitte des 19. Jh. zählte Arrecife etwa 2300 Einwohner, 1852 wurde es zur neuen Hauptstadt Lanzarotes erklärt, blieb allerdings bis weit ins 20. Jh. hinein ein Kleinstädtchen mit wenigen tausend Einwohnern. Erst der Touristenboom und die damit verbundene Landflucht ließen die Stadt zur heutigen Größe anwachsen.
Sehenswertes
Was in Arrecife sehenswert ist, kann man in ein, zwei Spaziergängen leicht bewältigen. Von der historischen Substanz des 19. Jh., als sich der kleine Ort allmählich zur Stadt entwickelte, sind nur noch Fragmente erhalten.
Am Westende des Stadtstrands El Reducto, etwa 15 Fußminuten außerhalb vom Zentrum, halten die Busse aus Puerto del Carmen und Playa Blanca. Von hier kann man einen Bummel entlang der Uferstraße bis zur beschaulichen Lagune Charco San Ginés unternehmen. Größte Sehenswürdigkeit auf dieser Strecke ist das malerisch vorgelagerte Castillo de San Gabriel.
Gegenüber vom Kastell zweigt die zentrale Geschäftsstraße und Fußgängerzone León y Castillo ab, wo die meisten Shops der Stadt liegen. Östlich davon findet man um die Pfarrkirche ein nettes Viertel mit Tapas-Bars. Weiter östlich außerhalb kann man schließlich die neue Marina Lanzarote, den großen Fischerhafen Puerto de Naos, die Ruinen der dortigen Salinen und das malerische Castillo de San José mit seiner Kunstausstellung besuchen.
♦ Bei schönem Wetter lohnt es, Badesachen mitzunehmen und an der Playa del Reducto die Siesta zu verbringen (→ Baden).
♦ Von Samstagnachmittag bis Montagvormittag sind alle Geschäfte geschlossen - Shopping am Wochenende fällt also aus.
♦ Sonntags sind auch viele Restaurants in der Stadt geschlossen.
Uferstraße (von West nach Ost)
Vom Stadtstrand El Reducto am äußersten Westende des Zentrums bis zur Lagune Charco San Ginés im Osten sind es etwa 1,5 km. Die früher sehr laute Uferstraße ist seit einigen Jahren verkehrsberuhigt und nun angenehm zum Bummeln.
Cabildo Insular de Lanzarote: Wer aus Westen kommend auf der LZ-2 Arrecife erreicht, erblickt als erstes den großzügigen Palast der Inselverwaltung nahe dem Strand El Reducto.
Recinto Ferial: Beim Kreisverkehr vor dem Cabildo steht ein großes Zelt, daneben liegt ein Parkplatz mit einer (derzeit geschlossenen) Großdisco. Das weitläufige Gelände wird für Veranstaltungen genutzt, vor allem während der mehrtägigen Stadtfeste (→ Feste).
Parque Temático: Die windexponierte Landzunge am Westende des Strands wurde vor einigen Jahren zu einem großzügigen Palmenpark mit einigen Kunstobjekten umgestaltet, außerdem gibt es eine Skateboard-Rampe und einen Kinderspielplatz. Wer will, kann von hier aus nach Puerto del Carmen wandern, denn eine breite Uferpromenade führt etwa 1,2 km nach Westen bis in die Urbanisation Playa del Cable, danach weiter über Playa Honda bis Matagorda/Puerto del Carmen (Wanderung).
Playa del Reducto: Der erfreulich schöne und aufmerksam gepflegte Sandstrand liegt am Westrand des Zentrums und bietet eine ideale Möglichkeit, um sich nach der Stadtbesichtigung zu erholen (→ Arrecife/Baden).
Gran Hotel: Unmittelbar östlich neben dem Stadtstrand erhebt sich das 17-stöckige Gran Hotel, die markanteste Landmarke Arrecifes - man sieht es von vielen Punkten der Insel und auch vom Flugzeug aus ist es ein auffallender Fixpunkt. Das mit Abstand höchste Bauwerk der Insel wurde in den 70er Jahren errichtet. Im Zuge des beginnenden Tourismus wollte man auch in Arrecife ein Stück vom Kuchen abbekommen. Der berühmte Inselkünstler César Manrique weilte damals gerade in Amerika und bekam von dem Bau nichts mit. Für ihn, der sich stets für eine naturverträgliche und harmonische Architektur auf Lanzarote eingesetzt hatte, war der völlig deplatzierte Hochbau ein Schlag ins Gesicht. Immer wieder griff er später den hässlichen Bunker in Schuhschachtelform heftig an. Tatsächlich sollte dem Gran Hotel nur eine kurze Zukunft beschieden sein, denn Arrecife war einfach nicht attraktiv genug und die Gäste blieben aus. 1991 schloss das Vier-Sterne-Haus seine Pforten. Ganz überraschend fiel es im November 1994 einer Brandkatastrophe zum Opfer und brannte völlig aus. Über das Schicksal der Ruine wurde danach jahrelang gestritten: Abriss und Einbeziehung des Geländes in den benachbarten Parque Islas Canarias, Umbau in einen modernen Wohn- und Geschäftskomplex oder wiederum eine Nutzung als Hotel. Letztere Lösung hat sich durchgesetzt, das „Gran Hotel Arrecife“ wurde vollständig und ansprechend restauriert und bietet jetzt sogar luxuriösen Fünf-Sterne-Service, eine Sonnenterrasse mit Pool und ein Restaurant mit Café im obersten Stockwerk, die auch für Nichthotelgäste ein Tipp sind.
Islote de Fermina: Unmittelbar neben dem Gran Hotel führt eine Mole zu dieser vorgelagerten Insel, auf der die Bauten eines nie in Betrieb genommenen Vergnügungsparks verfallen. Ein schweres Tor versperrt bislang den Zugang, im Gespräch ist die Einrichtung eines großen Aquariums.
Avenida Mancomunidad und Avenida Doctor Rafael González Negrín: Gegenüber und östlich vom Gran Hotel dominieren moderne Büro- und Apartmentkästen - keine Augenweide. An der Meerseite der Straße liegt die Parkanlage Parque Islas Canarias, die zwar neu gestaltet wurde, mittlerweile aber schon wieder deutliche Verfallsspuren aufweist und vernachlässigt wirkt.

Skyline von Arrecife, gesehen vom Kastell

Avenida Doctor Ruperto González Negrín: An dem rechtwinklig zum Meer verlaufenden Abschnitt der Uferstraße findet man einige Cafeterias und Bars. Gegenüber steht der „Club Náutico“ (Jachtclub), der ausschließlich Mitgliedern vorbehalten ist. An der Ecke passiert man den Palast der Delegación del Gobierno, die Zweigstelle der Regierung der Provinz Gran Canaria, zu der Lanzarote gehört. Gegenüber steht am Beginn der langen Uferpromenade ein großes, auffallendes Gebäude fast direkt am Meer. In den 50er Jahren gehörte es zu den staatlichen „Parador”-Hotels, von denen es noch immer viele in Spanien gibt. Heute ist hier die Fernuniversität UNED untergebracht.
Avenida de la Marina: Das Herzstück der Uferstraße wird seeseitig von einer großzügigen Promenade flankiert, dem Parque José Ramírez Cerdá, auch Parque Municipal (Stadtpark) genannt. Mit Bougainvillea überwachsene Galerien, Palmen und subtropische Gewächse vermitteln ein wenig kanarisches Flair, dazu kommt der schöne Blick aufs Meer und das malerisch vorgelagerte Castillo de San Gabriel.
Schmuckstück der baumbeschatteten Straße ist die renovierte Casa de Cultura Agustín de La Hoz (Nr. 7) aus dem 19. Jh. Heute ist hier das Informationsbüro untergebracht, das Gebäude kann aber auch besichtigt werden. Im großzügigen Patio steht ein Flügel, auf dem während der Öffnungszeiten gelegentlich auch gespielt wird. Eine prächtige Holztreppe führt ins Obergeschoss. Ausgestellt sind eine Vielzahl von Gemälden lanzarotenischer und spanischer Künstler, darunter César Manrique und Ildefonso Aguilar. Bei der Restaurierung hat man sogar einige Wandmalereien von César Manrique aus den 40er Jahren entdeckt.
♦ Casa de Cultura Agustín de La Hoz, Mo-Fr 9.30-13.30, 17-20 Uhr, Sa 10-14 Uhr, So geschl., Eintritt frei.
Avenida Coll: Östlich der Einmündung der Geschäftsstraße León y Castillo und der beiden Dämme, die zum Castillo de San Gabriel führen, steht neben dem Hotel Miramar die Casa de los Arroyo aus dem 18. Jh. Das ausnehmend schöne historische Haus besitzt einen malerischen Innenhof mit hölzernem Treppenhaus und Empore, ist aber leider seit einigen Jahren nicht mehr zugänglich, da die Stadtverwaltung bisher keine Idee für die Nutzung hat.

Der Puente de las Bolas (Kugelbrücke), das Wahrzeichen von Arrecife

Avenida Vargas: Im folgenden Abschnitt der Uferstraße liegen die administrativen Gebäude Arrecifes wie die Polizeiwache, das Rathaus und die Hafenbehörde. Der Ayuntamiento de Arrecife (Rathaus) wurde erst 1998 fertig gestellt und besitzt zwei oktogonale Ecktürme mit hölzernen Laternen an der Spitze. Gleich dahinter liegt der einstige Markt La Recova in einem Innenhof. Nach dem Rathaus kommt man an der kleinen Fischmarkthalle Pescadería Municipal vorbei. Dahinter erstrecken sich die ruhigen Gassen um die Pfarrkirche San Ginés.
♦ La Recova,Fischmarkt und Kirche→ Umgebung der Calle León y Castillo.
Die Uferstraße überquert schließlich den schmalen Kanal, wo die Lagune Charco San Ginés ins Meer mündet, und führt als Avenida Olof Palme weiter zur Marina Lanzarote und zum großen Fischereihafen Puerto de Naos.
Castillo de San Gabriel
Die Küstenlinie vor Arrecife besteht aus vorgelagerten Inselchen, seichten Lagunen und Klippen. Auf einer der Inseln direkt vor der Uferpromenade steht das markante Kastell San Gabriel - ein reizvoller Blickfang, der die „Skyline“ der Hauptstadt sehr aufwertet. Durch zwei Fußgängerdämme ist es mit dem Festland verbunden. Im Inneren kann man ein kleines Museum zur Stadtgeschichte besichtigen.
In Auftrag gegeben wurde das Kastell 1571 vom Marquis Agustín de Herrera y Rojas, dem damaligen Lehnsherren Lanzarotes. Vorausgegangen waren heftige Angriffe des Seeräubers Dogali (genannt: der „Türke“) aus Algier, der den Hafen eingenommen und das Verteidigungsfort, das weitgehend aus Holz bestand, zerstört hatte. Der Marquis beauftragte den königlichen Gefängnisdirektor und Baumeister Don Gaspar de Salcedo mit dem Neubau. Dieser errichtete eine Festung mit quadratischem Grundriss und vier Ecktürmen. 1573 war sie fertig gestellt, doch bereits 1586 überrannte der algerische Freibeuter Morato Arráez, der im Dienst des türkischen Sultans stand, das Kastell und zerstörte es völlig. Daraufhin beauftragte Philipp II. den italienischen Festungsbaumeister Leonardo Torriani mit dem Wiederaufbau (ebenso wie mit der Errichtung des ebenfalls zerstörten Castillo de Guanapay in Teguise). Torriani zog parallel zu den alten Mauerresten neue Verstärkungswälle ein und füllte die Zwischenräume mit Sand und Schutt auf. Auf dem Dach ließ er ein Wachhäuschen erbauen, außerdem entstanden eine Zisterne und ein Verlies. Trotz weiterer Piratenüberfälle steht die Burg in dieser Form noch heute. Bis Ende der 1950er Jahre wurde sie vom Militär genutzt, 1967 erwarb sie die Stadtverwaltung.

Vor dem Castillo de San Gabriel

Puente de las Bolas: Neben dem breiten Hauptdamm führt die malerische „Brücke der Kugeln“ hinüber zum Kastell - so genannt, weil die Brückenpfeiler mit zwei schweren Steinkugeln besetzt sind. Die Zugbrücke konnte früher bei drohenden Angriffen hochgezogen werden. Junge Einheimische treffen sich hier gerne zum Baden, denn Stufen führen ins Wasser. Die Brücke gilt als ein Wahrzeichen Arrecifes und schmückt viele Werbefotos der Insel. Das Glockengestell auf dem Flachdach des Kastells ist dem Kugeltor des Puente de las Bolas nachgebildet.
Museo de la Historia de Arrecife: Zwei gut erhaltene Kanonen vom Ende des 19. Jh. bewachen den Eingang des Castillo. 2015 wurde das lange geplante Museum für Stadtgeschichte im labyrinthisch anmutenden Innenbereich mit seinen massiven Mauern endlich eröffnet. Leider besitzt es bis heute nur vergleichsweise wenige Ausstellungsstücke, zudem sind die großen Schautafeln ausschließlich auf Spanisch beschriftet. Prunkstück ist eine Mumie aus dem Palacio del Zonzamas. Mit am Schönsten ist das begehbare Dach mit dem früheren Wächterhäuschen.
♦ Mo-Fr 10-17, Sa 10-14, So geschl., Eintritt ca. 3 €.
Calle León y Castillo
Die Calle León y Castillo (einst: Calle Real) ist die Hauptgeschäftsstraße und Fußgängerzone Arrecifes. Während der Geschäftszeit pulsiert hier das Leben.
Etwa 400 m landeinwärts vom Meer trifft die Straße auf den Westzipfel der Lagune Charco San Ginés. Hier endet die Fußgängerzone und die Straße zieht sich allmählich ansteigend einen Hügel hinauf. Zwischen Charco und Uferstraße liegt das ruhige Viertel um die Pfarrkirche San Ginés.
La Casa Amarilla: Wenn man von der Uferstraße kommt, fällt gleich am Anfang der León y Castillo ein schmuckes Gebäude mit einer Fassade aus glasierten, dunkelgelben Kacheln auf. Das „gelbe Haus“ wird es von der Bevölkerung traditionell genannt, erbaut wurde es 1929. Ganze 68 Jahre lang, bis 1997, hatte hier der Cabildo Insular (Inselverwaltung) seinen Sitz, dann bezog er einen großen, neuen Palast am Westrand von Arrecife. Im Inneren der Casa Amarilla finden wechselnde Ausstellungen statt, dazu gibt es einen Shop mit Geschenkartikeln, außerdem können hier Tickets für Veranstaltungen in den Zentren für Kunst, Kultur und Tourismus erworben werden. Am Gebäude daneben ist ein prächtiger, hölzerner Eckbalkon erhalten.
♦ Mo-Fr 10-18, Sa 10-14.30 Uhr.
El Mercadillo: Einen Blick wert ist die nostalgische Ladenpassage in der Nr. 14, wo man um einen überdachten Innenhof auf zwei Stockwerken eine Reihe von kleinen Shops findet.
„Hotel Oriental”: Gegenüber vom heutigen Supermarkt HiperDino im Atlantida-Gebäude steht ein heruntergekommener historischer Palacio. Hier wurde in den 1930er Jahren das erste Hotel Lanzarotes eröffnet, ein elegantes Haus mit vielen Spiegeln an den Wänden und livriertem Personal, das aber seit Langem geschlossen ist.
Umgebung der Calle León y Castillo
Iglesia de San Ginés: Östlich der Calle León y Castillo erreicht man diese dreischiffige Basilika im schlichten, neuromanischen Stil an der kleinen, aber stimmungsvoll mit Lorbeerbäumen und Palmen bestandenen Plaza de las Palmas. Erbaut wurde sie im frühen 19. Jh. an Stelle einer von französischen Seefahrern gestifteten Kapelle, die 1569 durch Berberangriffe zerstört worden war. Die Verehrung des San Ginés de Arles (Genesius von Arles) als Schutzheiliger geht bis in die Zeit der Eroberung Lanzarotes durch die Franzosen unter Jean de Béthencourt zurück.
Der Glockenturm ragt mit seiner weiß gekalkten Basalthaube weit über die Häuser, die ihn umgeben, heraus und bildet einen markanten Punkt in der städtischen Silhouette. Die drei Portale sind mit grauem Basalt eingefasst. Auch im Innenraum dominieren Basaltsäulen, auffallend sind außerdem die schönen Holzdecken. Eindrucksvoll ist das Gemälde „Jüngstes Gericht“ an der linken Wand, am Altar stehen zwei kubanische Barockskulpturen. In einem Nebenraum sind lebensgroße Prozessionsfiguren für Umzüge untergebracht. Vor der Kirche bieten lanzarotenische Bauern jeden Samstag von 9 bis 14 Uhr ihre Produkte an.
♦ Tägl. 9-13, 17-20 Uhr. Messen Mo-Fr 19.30 Uhr, Sa 13.15 und 19.30 Uhr, So 10.30, 12 und 19.30 Uhr.
La Recova: Wenn man vor der Kirchenfront rechts geht, erreicht man in der Calle Manuel Miranda einen der drei Zugänge zu einem Innenhof mit Lorbeerbäumen. Historische Fotos erinnern daran, dass hier im 19. Jh. ein Obst- und Gemüsemarkt stattfand. Derzeit ist das Gebäude meist geschlossen.
Pescadería Municipal: In der Nachbargasse Calle Liebre (Ecke Uferstraße) steht die penibel saubere Fischmarkthalle, die, wenn überhaupt, nur vormittags geöffnet ist.

Der malerische Charco San Ginés liegt mitten in der Stadt

Walskelett am Charco

Die Iglesia de San Ginés in der Altstadt

Plaza de la Constitución: Westlich der Calle León y Castillo liegt dieser ruhige Platz, auch „La Plazuela“ genannt, mit zwei Cafés.
Archäologisches Museum: 2019 wurde in der klassizistischen Casa Fermín Rodriguez in der Calle Fajardo 5 ein modernes archäologisches Museum eingerichtet. Gezeigt werden Stücke aus der Kultur der Majos, darunter Keramik, Steinwerkzeuge und Ritualgegenstände aus Knochen oder Horn, aber auch die Mumie eines alten Inselbewohners. Dazu kommen Erklärungen zu den Vulkanausbrüchen und den Piratenangriffen des 14. bis 18. Jh., zusammen mit Funden der Unterwasserarchäologie wie Amphoren und Kanonenkugeln. Interessant ist auch die Kopie des Buchs „Le Canarien“, das von den normannischen Eroberern Lanzarotes stammt. Und auch über die Geschichte des historischen Gebäudes und der Eigentümerfamilie wird berichtet. Touchscreens bieten virtuelle Möglichkeiten, die Archäologie Lanzarotes zu erkunden.
♦ Di-Fr 10-18, Sa 10-14 Uhr. So geschl, Eintritt ca. 3 €, bis 12 J. Eintritt frei. Hinweis: Im Winter 2022 war das Museum geschlossen.
Centro de Innovación Cultural El Almacén (CIC): Das von César Manrique konzipierte Kulturzentrum El Almacén steht in der Calle José Betancort, westlich der Fußgängerzone. Nach längerer Restaurierung wurde es vor einigen Jahren wieder eröffnet. Auf mehreren Ebenen finden gelegentlich Ausstellungen statt, dazu gehören außerdem ein Programmkino und eine nette Tapas-Bar (→ Essen & Trinken).
Charco San Ginés
In vieler Hinsicht der schönste Fleck Arrecifes, die vielen Tapas-Bars laden zum Genießen ein. Die große Lagune wirkt wie ein See mitten in der Stadt, da der Verbindungskanal zum Meer fast unsichtbar ist. Bunte Fischerboote schaukeln auf dem Wasser oder liegen bei Ebbe am flachen, sandigen Ufer.
Nach Plänen César Manriques hat man den Charco in den 80er Jahren umgestaltet. Abgesehen vom Großkino „Atlantida“ umgeben niedrige, weiße Häuschen die Lagune. Nicht alle sind sie attraktiv, doch zum Teil wurden sie geschmackvoll renoviert, vorherrschend ist dabei die blaue Farbe der hübschen Balkone und Fenster.
Collejon Luiz Hernández Fuentes: An der Südseite des Charco wurde dieses Gässchen, genannt „El Aguaresío“, im traditionellen Stil restauriert. Es beginnt wenige Meter von der Bar „Lemon Tasca”.
Walskelett: Bei der Brücke am Westende des Charco ist ein Walskelett ausgestellt. Es handelt sich dabei um einen 11 m langen Brydewal (wiss.: Balaenoptera edeni, span.: Rorcual Tropical), der 1995 in Teneriffa angeschwemmt wurde.
Der alte Mann und das Meer
Das weltberühmte, mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Werk von Hemingway (veröffentlicht 1953) hat einen echten Lanzaroteño als „Geburtshelfer“. Gregorio Fuentes aus Arrecife (Spitzname „Goyo“), der Anfang des 20. Jh. nach Kuba auswanderte, war zwanzig Jahre lang Kapitän auf Hemingways Motorjacht „Pilar“. Er gab dem amerikanischen Schriftsteller zahlreiche thematische Anregungen und stand gewissermaßen Modell für ihn - nach seiner eigenen Aussage ist aber die Novelle „Der alte Mann und das Meer“ nicht ausschließlich auf ihn (er war damals erst 54 Jahre alt), sondern auf eine Vielzahl von Vorbildern zurückzuführen. 1996 kehrte er im Alter von 99 Jahren noch einmal kurzzeitig nach Arrecife zurück und lebte am Charco de San Ginés, ging dann aber wieder nach Kuba, wo er im Januar 2002 mit 104 Jahren verstarb.
Marina Lanzarote
Das Neueste in der Inselhauptstadt: Auf einer seit Jahrzehnten brachliegenden Mole im Fischereihafen hat die Stadtverwaltung in den letzten Jahren mit Millionenaufwand einen hypermodernen Jachthafen mit mondänen Restaurants, schicken Cafés und teuren Boutiquen erbauen lassen.
Grund dafür sind die Kreuzfahrtschiffe, die Lanzarote in zunehmendem Maß anlaufen. Mit Bussen werden die Passagiere für den Landurlaub in die Marina gebracht, damit sie dort bummeln und ihre Euros lassen können.
Obwohl die Marina in Fußentfernung zur Innenstadt liegt, wird sie bislang von den Einwohnern als Flanierzone nur sehr bedingt angenommen und wenn keine Kreuzfahrer vor Anker liegen, herrscht oft gähnende Leere.
Fischereihafen Puerto del Naos
Das ausgedehnte Hafengebiet war in den letzten Jahrzehnten des 20. Jh. Standort der größten Fischereiflotte der östlichen Kanaren (und der siebtgrößten Spaniens). In mehreren Fabriken wurde der Fang gleich vor Ort verarbeitet. Seit internationale Fangflotten die einheimische Fischereiwirtschaft aus den Gewässern vor Marokko verdrängt haben, gibt es nur noch eine einzige Fabrik. Vor allem der vor Lanzarote in sog. „Aquakulturen“ gezüchtete Fisch wird hier verarbeitet (→ Playa Quemada).
Der alte Mann und die Boote
Unter einer schattigen Palmengruppe am Nordende des Charco San Ginés hat Antonio Rodríguez Almenara, genannt Toño, seine Open-Air-Werkstatt. Aus alten Blechfässern und -büchsen fertigt er in allen Größen farbenfrohe und lustig bemalte Bötchen, die sog. „Jolateros“ - von Miniaturen bis zu schwimmfähigen Booten, die Anfang des 20. Jh. als Zubringer zu Fischkuttern dienten und heute noch bei Wettfahrten von Kindern im Einsatz sind, z. B. bei der Fiesta de San Ginés im August oder an der Playa del Reducto. Toño ist ausnehmend freundlich und freut sich immer sehr, wenn man ihm etwas abkauft, manches verschenkt er auch. An Wochenenden bauen hier oft Jugendliche, teilweise aus schwierigen familiären Verhältnissen, ihre Jolateros.

Hier baut Toño seine Boote

Salinen: Oberhalb der Straße vom Fischereihafen zum Castillo de San José erstreckt sich ein Areal stillgelegter Salinen. In ihren Ursprüngen gehen sie bis ins Jahr 1775 zurück. Bis Ende des 19. Jh. war die Salzgewinnung ein bedeutender Wirtschaftszweig auf Lanzarote. Die Anlagen sind verfallen, erlauben aber trotzdem noch immer einen guten Einblick in die frühere Salzgewinnung. Gut zu erkennen sind die auf Terrassen angelegten, schachbrettartig angeordneten „Felder“, in denen das Salzwasser verdunstete. Auch ein Teil der Windräder steht noch, mit deren Hilfe das Salzwasser aus tiefen Brunnen hochgepumpt und auf die Terrassen geleitet wurde, wo es dann unter der Sonneneinstrahlung verdampfte. Die Pumpmechanismen und Rohrleitungen sind ebenfalls noch erhalten.
Castillo de San José
Oberhalb des Hafens Puerto de los Mármoles thront das zweite Kastell Arrecifes direkt an der felsigen Küste, eine kleine malerische Burg mit Runderkern, Zugbrücke und Schießscharten. Es beherbergt heute ein Museum für zeitgenössische Kunst. In der nüchternen Hafenumgebung wirkt das etwa 2 km vom Zentrum entfernte pittoreske Kastell wie ein Fremdkörper aus längst vergangener Zeit.

Pittoresker Blickfang: das Castillo de San José

Das Castillo de San José wurde über 200 Jahre später als das Castillo de San Gabriel erbaut, nämlich 1776-79. Damals gehörten die gefürchteten Piratenüberfälle auf Lanzarote bereits der Vergangenheit an. Stattdessen litt die Bevölkerung unter Hungersnöten, hervorgerufen durch Dürreperioden und die Folgen der Timanfaya-Ausbrüche 1730-36. Angeblich ließ der spanische König Carlos III. das Kastell nur deswegen erbauen, um den einheimischen Baumeistern Arbeit zu verschaffen, es wurde deshalb Fortaleza del Hambre (Hungerfort) genannt. Seine Verteidigungsfähigkeit musste es nie unter Beweis stellen und bald wurde es nur noch als Lagerhalle und Pulvermagazin genutzt. Seit Ende des 19. Jh. stand es leer. Anfang der Siebziger legte César Manrique auch hier Hand an, ließ das völlig verfallene Gemäuer behutsam restaurieren und zum Museum umbauen. Das Souterrain, einst die Zisterne der Burg, gestaltete er zu einem gediegenen Restaurant mit Panoramablick auf Meer und Hafen um (→ Essen & Trinken).
Museo Internacional de Arte Contemporáneo/Museum für zeitgenössische Kunst (MIAC): Bereits vor der Zugbrücke bilden abstrakte Metallplastiken einen interessanten Kontrast zum alten Gemäuer aus vulkanischem Basalt. Man betritt die Burg und gelangt nach einem kleinen Vorraum sofort in einen lang gestreckten Gewölbesaal (1) mit Nebenräumen (2-3), wo die meist großformatigen Kunstwerke hängen und stehen. Es handelt sich ausschließlich um spanische und kanarische Werke der Moderne, darunter auch einige Stücke von Manrique selbst. Der kleine Saal 3 ist dem lanzarotenischen Bildhauer Pancho Lasso (1904-1973) gewidmet, dessen Werk Einfluss auf den jungen Manrique hatte. Wer kein Faible für diese Art des Kunstschaffens hat, wird vielleicht eher die trutzige Festung mit ihren meterdicken Mauern bewundern, die mit ihrer ruhigen Ausstrahlung den denkbar besten Rahmen für die Ausstellung bildet.
Über eine geschwungene Treppe - wunderschön das Wechselspiel der indirekten Beleuchtung mit der weiß gekalkten Mauer - steigt man vom Gewölbesaal schließlich ins untere Stockwerk, wobei eine elegante Holzskulptur die Aufmerksamkeit auf sich zieht, bevor man das Panoramarestaurant Qué MUAC